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Copywrite Fridolins Pausenbrot

Seniors
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13.06.2002
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Fridolins Pausenbrot

"Drücken Sie den mit öffnen beschrifteten Knopf, um die Wartungsluke zu öffnen."
"Okay."
"Und?"
"Was und?"
"Drück den Knopf."
"Ach so, natürlich."
"Ich glaube, du hast das Prinzip nicht verstanden. Indem du nur sagst, dass du etwas tust, gleichzeitig aber das eben Erwähnte, von dem du also sagtest, du würdest es tun, nicht tust, tut sich nämlich überhaupt nichts."
"Was?"
"Drück den Knopf."
"Welchen?"
"Den, auf dem öffnen steht."
"Kacke, Mann, ich bin Mechaniker, kein Professor."
"Ach ja, hab ich vergessen. Tut mir Leid. Der Grüne", sagte Tf'grHt und sah wieder in die Bedienungsanleitung. "Entfernen Sie die Wartungsluke und lösen die Schrauben der linken Steuerkonsole... das ist die da."

Eigentlich war es nicht viel mehr, als eine verrottete Blechhütte am Rande der Galaxie. Irgendwer, vermutlich ein betrunkener Gott, hatte sie einst hier auf diesem vergammelten Waldplaneten errichtet und dann einfach vergessen. Vielleicht nicht unbedingt der beste Platz, die größte Spedition des Universums zu eröffnen, aber nachdem Fridolin Treuwang das gesamte Kapital für seine Geschäftseröffnung in die Schubeinheit gesteckt hatte, war für den Verwaltungskomplex nicht mehr viel Geld übrig gewesen. Und so hatte er mit diesem Etablissement Vorlieb nehmen müssen.
Fridolins Pausenbrot, ein Schiff, dessen Ausmaße nur noch von der Dämlichkeit seines Namens übertroffen wurden, hatte natürlich keinen Platz auf dem Planeten und trieb deshalb in dessen Orbit. Wobei es eigentlich genau andersherum war. Mit seinem riesigen Korpus, aus dem vorne zwei gigantische Arme ragten, glich die Schubeinheit einem überdimensionierten Hummer - und manchmal verhielt sich Fridolins Pausenbrot auch so. Derzeit hatte das Schiff Magenschmerzen und so hatten Tf'grHt und J'jjip, die beiden Mechaniker der Spedition, die Antriebseinheit von Steuerdüse 19c ausgebaut und in die Hütte gebracht.
"Ist locker."
"Sehr schön. Lösen Sie die Steckverbindungen der beiden äußeren Stromgeber und drehen Sie die Sicherung dann entgegen dem Uhrzeigersinn vorsichtig aus der Fassung."
"Äh... Uhrzeiger..."
"Himmel, bist du schwierig..." Bevor Tf'grHt weiter ausholen und die Unfähigkeit seines Kollegen mit der einer Kaulquappe beim Stricken vergleichen konnte, wurden die beiden unterbrochen, als nämlich ein Raumschiff neben der Hütte landete, zwei ganz in Schwarz gekleidete Männer heraustraten und den Anführer sprechen wollten.

...

"Jetzt mal langsam." Fridolin Treuwang lehnte sich schwer in seinem abgewetzten Lederstuhl zurück und beäugte seine beiden Gäste argwöhnisch. "Der Kaiser..."
"Der erhabene Kindkaiser, Seine Majestät Fridolin der Siebte", unterbrach einer der Anzugträger, wobei er als Zeichen seiner Ehrfurcht automatisch seinen linken Handrücken küsste.
"Ja, den Teil hatten wir schon. Ich habe diesen wahnsinnig schlechten Witz über unsere Namensgleichheit gerissen, wenn Sie sich erinnern."
"Es ist nicht meine Aufgabe, mich an Dinge zu erinnern."
"Und seine?" Fridolin deutete auf den zweiten Gast.
"Seine Aufgabe ist weitaus unbestimmterer Natur, als die meinige."
"Okay, zurück zum Thema. Der Kaiser... Also, der wird in fünfzehn Jahren fünfzehn Jahre alt und damit offiziell Herrscher von... ja, von was eigentlich?"
"Von allem."
"Von mir nicht. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, ihn gewählt zu haben. Ihr etwa?"
"Wie ich bereits sagte, es fällt nicht in meinen Aufgabenbe..."
"Jaja, schon klar. Und ich soll jetzt mit meinem Team seine Geburtstagsüberraschung liefern?"
"Das wäre Ihr Auftrag. Einhundertvierzig Planeten in fünfzehn Jahren. Sie müssten sie entvölkern, angemessen herrichten und transportieren."
"Entvölkern?"
"Wir sind sicher, dass Ihnen Mittel und Wegen einfallen werden, dies zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten zu regeln."
"Okay, mal angenommen, also wirklich nur mal angenommen, ich würde den Auftrag annehmen, was, wie ich bereits sagte, ziemlich utopisch wäre, dann würde der Spaß aber nicht billig werden."
"Wir haben ein Angebot ausgearbeitet, das Ihrem Aufwand und Ihrer derzeitigen geschäftlichen Situation angemessen scheint."
Fridolin seufzte. Natürlich war er nicht in der Lage, einen Auftrag solcher Tragweite abzulehnen. Genau genommen konnte er sich nicht leisten, überhaupt irgendeinen Auftrag abzulehnen. In seiner Branche war der Markt nicht unbedingt groß und nachdem die Jungs von Magrathea ihre Geschäfte eingestellt hatten, wollte sich eigentlich niemand mehr Planeten liefern lassen.
Fridolin warf einen Blick auf die Zahl, die der Anzugträger in diesem Moment aufschrieb. Sie enthielt eine ganze Menge Nullen.

...

fünfzehn jahre und einhundertneununddreißig planeten später

Es war so gut wie vollbracht.
Fast ein wenig wehmütig initiierte Stella Hardwick ein letztes Mal das Bremsmanöver. Der letzte Planet der Lieferung schwebte im unsichtbaren Energienetz zwischen den beiden Hummerarmen von Fridolins Pausenbrot. Achthundert Kursraketen, im richtigen Augenblick gezündet und richtig dosiert eingesetzt, sollten den Planeten an seine gewünschte Position schieben - genau unter den Strich des Ausrufezeichens. Dann nur noch schnell Silber anstreichen und die Mission wäre erledigt.
Von Weitem und aus dem richtigen Winkel betrachtet würden die einhundertvierzig Planeten einen Schriftzug formen - Happy Birthday! sollte dann vom Schlafzimmer des Regenten aus zu lesen sein.
"Check! Angleichung auf 200 Meter. Ab mit dem Ding auf den Elfmeter. Over and out." Die Pilotin beendete die Übertragung zum Regierungskreuzer, von dem aus hochrangige Militärs des Kaisers die gesamte Operation während der letzten Jahre beobachtet und delegiert hatten. Die beste und einzige Pilotin in Fridolin Pausewangs Mitarbeiterstab gab die Anweisung an den Navigator weiter und wenig später hatten sie den letzten Planeten in seine Position geschoben.
Während im Maschinenraum die ersten Sektkorken knallten und Tf'grHt und J'jjip die ihrer relargischen Herkunft zu verdankende Zurückhaltung vorübergehend vergaßen und sich glücklich in den Armen lagen, war Stella schon auf dem Weg zu ihrem kleinen Spaceshuttle. Sie hatte einen Termin auf dem Kommandoschiff, Abschlussbericht.

...

"Was wollen sie mir sagen, Hardwick? Da unten soll noch jemand leben? Wieso haben Sie sich nicht darum gekümmert?"
"Ich bin Pilotin, keine Mörderin", sagte Stella und warf Fridolin einen nach Unterstützung wimmernden Blick zu. Seth Evil Motherkiller Moore, ehemaliger Veteran in der glorreichen Armee Kaiser Fridolins des Sechsten und seit ein paar Jahren oberster Premierminister, war außer sich.
"Kaum zu fassen... Erst gehen die Maler in Streik und jetzt das! Sie werden sich noch in dieser Stunde auf den Planeten begeben. Die Leute werden aufgefordert den Planeten zu versilbern, mit dem Versprechen auf Umsiedlung geködert und dann..."
"Und dann was?"
"Was weiß denn ich... ich bin Minister, Sie sind die Handwerker. Denken Sie sich was aus. Von mir aus ein Schwarzes Loch oder so."
"Das nächste Schwarze Loch ist vierhundert..." Fridolin unterbrach sich, als er den strafenden Blick Stellas bemerkte. "Ich meine, wir werden ganz sicher niemanden den interstellaren Lokus runterspülen. Wenn mir die Ausdrucksweise gestattet ist, Sir."

...

"Entfernen Sie den Schutzdeckel durch Drehen entgegen des Uhrzeigersinns."
"So rum?"
"Ja, so rum. Vergewissern Sie sich über den korrekten Sitz Ihrer Atemschutzmaske. Also meine sitzt."
"Mmmpf... mmm."
"Über den Mund, nicht in den Mund."
"Ach so. Okay, sitzt."
"Richten Sie die Dose mit der Spritzöffnung von sich auf das zu lackierende Objekt."
"Der Baum?"
"Ja, der Baum. Drücken sie auf den Knopf."
"Hui, das glitzert aber. So silbrig."
"Ist auch Silber." Tf'grHt legte die Bedienungsanleitung beiseite und beobachtete seinen Kollegen, der den Baumstumpf mit der Spraydose methodisch in Farbnebel tauchte. "Meine Güte, das dauert ja ewig. So kriegen wir den Planeten nie bemalt."
"Wie haben die das denn sonst immer gemacht?"
"Genauso, aber da waren auch mehr Leute am Werken. Millionen Maler."
"Und warum müssen wir jetzt ran?"
"Die machen einen Sympathiestreik mit der Steinmetzgewerkschaft."

Währenddessen waren Stella und Fridolin damit beschäftigt, die Bewohner des Planeten in die Schubeinheit zu evakuieren. Natürlich konnten sie nicht hier bleiben. Zum einen lebt es sich generell schlecht auf einem Planeten, der komplett mit silberner Farbe zugekleistert ist und zum anderen sollte der gigantische Schriftzug zu Ehren des Kaisers als Höhepunkt eines interstellaren Feuerwerks von einem Sperrfeuergewitter der Haubitzen Seiner Majestät in die Luft gejagt werden. Ein gewaltiges Spektakel, alles was Recht ist.
"Sollten wir nicht lieber beim Malen helfen?" Ein rundlicher Mann, den eine breite rote Schärpe unmissverständlich als Bürgermeister des nächsten Kuhdorfes kennzeichnete, dachte gar nicht daran, den kleinen Transporter zu betreten, der die Leute schubweise an Bord von Fridolins Pausenbrot brachte.
"Sie wollen also helfen, Ihren Planeten zu vernichten, statt sich in Sicherheit zu bringen?"
"Es ist zu Ehren des Kaisers." Der Mann küsste ehrfürchtig seinen Handrücken und die umstehenden Bewohner taten es ihm gleich.
"Abgesehen davon", sagte Fridolin, "dass dieser Kaiser ein Relikt einer vollkommen überholten Regierungsform darstellt und in seiner selbstgewählten Arroganz sicher noch nie von euch gehört hat, ist er noch gar nicht der Kaiser. Erst in einem Monat, an seinem Geburtstag."
"Dann hat er noch nichts falsch gemacht in seiner Amtszeit. Er ist der beste Kaiser, den wir je hatten."

...

einen monat später

Und dann ging die Sonne auf.
An sich nichts Besonderes, das tat sie jeden Morgen - abgesehen von diesem denkwürdigen Tag vor ein paar Jahren - aber dieses Mal war alles anders. Der ehrvolle Kindkaiser Seine Majestät Fridolin der Siebte kaute gerade nach seiner äußerst zufrieden stellenden Morgentoilette auf einer von nackten Priesterinnen geschälten Weintraube herum, als sein Minister für äußerst geheime Angelegenheiten und großartige Überraschungen den Wachen ein Zeichen gab.
Eine Fanfare erklang, ein aus zehntausenden Stimmen bestehender Kinderchor sang Wie schön, dass du geboren bist und eine mehrere Quadratkilometer umfassende Plane wurde von ihrem Gestell gerissen, wodurch sie den Blick auf den sonnenüberfluteten Morgenhimmel preisgab. Das größte Glückwunschtelegramm aller Zeiten wurde enthüllt.
"Das soll mein Geschenk sein?"
"Ja, Euer Majestät", begann der Minister. "Seit Eurer Geburt haben Eure Untertanen..."
"Aber ich wollte Zombie Dead IV! Ich hab extra einen Wunschzettel geschrieben!"
"Aber, Euer Majestät, heute ist der Tag Eurer Amtseinführung und da..."
"Das ist der schlimmste Geburtstag, den ich je hatte!"

...

Es sollte noch schlimmer kommen.
Fridolins Pausenbrot mit fünf Mann Besatzung und siebenhunderttausend ehemaligen Bewohnern des einhundertvierzigsten Planeten machte sich auf den Weg. Egal wohin, nur weg vom kaiserlichen Imperium. Während das Schiff sich also von dem gigantischen Schriftzug in die entgegengesetzte Richtung vom Regierungsplaneten entfernte, warf Stella einen letzten Blick aus dem Fenster zurück auf ihr Werk.
"Erstaunlich, wie ihr den letzten Planeten so schnell Silber gekriegt habt."
"Ach naja... ein paar Planetenbewohner haben uns ja geholfen", sagte Tf'grHt.
"Ich weiß. Trotzdem eine gute Leistung."
"Danke." Tf'grHt drängte sich an der Pilotin vorbei und blickte ebenfalls auf den Schriftzug. "IyAbHT ,qIBy q'qAH... ach du meine Güte!"
"Was ist denn?"
"Das ist relargisch."
"Schlimm?"
"Naja, wie würdest du es finden, wenn deine Mutter in hunderttausenden Kilometer großen Buchstaben als q'qAH beschimpft würde?"
"Keine Ahnung", sagte Stella. "Was ist ein q'q... qa... Ich kann das ja nicht mal aussprechen."
"Hat was mit Knautschball zu tun. Ich denke, das wird meinem Volk gar nicht gefallen. Wir sollten lieber von hier verschwinden. Unser Kanzler ist sicher schon auf dem Weg, um dem Kaiser zu gratulieren und ich möchte nur ungern hier sein, wenn er das hier liest."
"Heim?"
"Heim."

Während Stella die Antriebsdüsen von Fridolins Pausenbrot zündete, konnten sie gerade noch sehen, wie sich hinter ihnen das erste relargische Dimensionstor öffnete und das Schiff des Kanzlers preisgab. Es dauerte nicht lange, da öffneten sich weitere Tore und die ersten Kriegsschiffe machten sich auf, dem neuen Kindkaiser die erste Regierungskrise seiner Regentschaft zu bescheren.

 

Mein Beitrag zum Copywrite Runde zwei. Das Original trägt den Titel Das Geschenk und stammt von Lems Erbe.

Auch in diesem Text ist wieder ein lustiges Suchspiel versteckt. Einen Gag habe ich nämlich dreist von Monty Python geklaut. Wer ihn findet, der wird reich belohnt.

 

Hallo gnoebel,

erst einmal, auch hier, Asche auf mein Haupt, kenne ich nicht das Original. Aber was soll's, die Geschichte ist einfach herrlich. Ich habe mich durchweg supergut unterhalten gefühlt, der Humor ist mal wieder 1 A. :thumbsup: Wenn du mich fragst, das Ding würde sich auch in Humor sehr gut machen.

So richtig was zum Meckern habe ich auch nicht. Vielleicht höchstens, dass diese zwei unaussprechlichen Mechaniker zwar wirklich gute Gags liefern, aber ansich, für die Geschichte, ziemlich unerheblich sind.

Alles in allem aber eine der besten Geschichten, die ich von dir gelesen habe.

er noch nichts falsch gemach in seiner Amtszei
gemacht

Gruß
Lemmi

P.S. Den Monty-Python-Gag habe ich leider nicht gefunden...schade, schon wieder nichts mit unermeßlichem Reichtum :D

 

"Wir sind eine anarchistisch syndikalistische Komune. Wir wechseln uns einmal in der Woche ab, jeder darf mal Exekutive spielen!"
Das ist alles was ich dazu sag :D

Im Übrigen:

GRANDIOS!!! Wie konntest du nur meine Gedanken so gut nachvollziehen...
:bounce: :bounce: :bounce:

gnoe, du hast es getroffen, fettes gratulo!!!

Danke, LE

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi gnoebel!

Ja, diese Copywritegeschichte weiß, was sie sein will: Eine eindeutige Humorgeschichte. Deshalb finde ich sie auch besser gelungen als die Vorlage ( nix für ungut, LE :D ).
Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob die Vorgabe wirklich erfüllt wurde. Schließlich sollte die eigentliche Geschichte dieselbe bleiben, nur aus einer anderen Perspektive erzählt. Einige Dialoge jedoch wurden etwas abgewandelt. Darf man das? Irgendwie passiert dann ja nicht mehr genau dasselbe. Etwas anderes wäre es, wenn du an LEs Dialog neue Abschnitte anheften würdest.

Die Abschnitte mit den Mechanikern sind zwar ganz witzig ( wenn die Dämlichkeit auch ein wenig arg überzogen war, aber das waren die Stellen, an denen ich am meisten gelacht habe, also muss ich das wohl durchgehen lassen *g* ), aber wie Lemmi schon sagte: Sie wirken völlig losgelöst von der Geschichte und tragen nicht wirklich etwas zur Handlung bei. Das macht einen witzigen Eindruck, wenn man die Vorlage kennt und weiß, dass es eine Copyversion ist, aber für sich genommen stört es die Stimmigkeit des Textes. Und, was noch wichtiger ist: Ohne die Mechaniker-Szenen wäre das keine Copywritegeschichte, sondern eine Kopie mit nur einigen kosmetischen Veränderungen.
Ein Vorschlag zur Harmonisierung des Plots: Du besinnst dich auf den eigentlichen Sinn des Copywrite-Projekts und schreibst die Handlung komplett aus der Sicht der Mechaniker. Irgendein Weg wird sich schon finden, sie überall dabei sein zu lassen. Vielleicht sind die beiden ja Freiberufler und kriegen von überallher Aufträge in kurzen Zeitabständen. Oder so.
Richtig gut wäre es, wenn innerhalb der Geschichte ein Grund erkennbar würde, warum du sie aus der Sicht der Mechaniker erzählst - das Schicksal des unbeteiligten Beobachters großer Ereignisse sollte im Mittelpunkt stehen.

Das wäre natürlich mit etwas mehr Aufwand verbunden, aber die Mühe lohnt sich bestimmt.

Und jetzt die Details:

"Ich glaube, du hast das Prinzip nicht verstanden. Indem du nur sagst, dass du etwas tust, gleichzeitig aber das eben Erwähnte, von dem du also sagtest, du würdest es tun, nicht tust, tut sich nämlich überhaupt nichts."

:rotfl: Hihihi ... Der ist so gut, dass er schon fast nicht mehr von dir kommen kann. :D *Neuenlachanfallkriegundaufdembodenwälz*
Ich rate jetzt mal ins Blaue hinein: Das ist der Monty-Python-Gag, richtig? Es passt irgendwie nicht zum Stil, in dem die beiden sonst miteinander reden. ;)

Mit seinem riesigen Korpus, aus dem vorne zwei gigantische Arme ragten, glich die Schubeinheit einem überdimensionierten Hummer - und manchmal verhielt sich Fridolins Pausenbrot auch so. Im Moment hatte das Schiff Magenschmerzen und so waren Tf'grHt und J'jjip, die beiden Mechaniker der Spedition damit beschäftigt, die Antriebseinheit von Steuerdüse 19c zu warten. Zuvor hatten die beiden Relargier das Modul ausgebaut und in die Hütte gebracht.

Komisch - aber hier geriet mein Lesefluss erheblich ins Stocken. Vielleicht liegt es an der Verschachtelung in Satzbau und Chronologie. Oder auch daran, dass ich mir nicht so recht vorstellen kann, wie sich ein überdimensionierter Hummer verhält.
Ich denke, das solltest du noch mal aufdröseln.

"Jetzt mal langsam." Fridolin Treuwang

Punkt nicht vergessen.

"Der erhabene Kindkaiser(,) Seine Majestät Fridolin der Siebte", sagte einer der Anzugträger und senkte ehrfürchtig den Blick.

Das ist zwar auch schön lächerlich, aber psychologisch passt das nicht so ganz, da der Gesprächspartner Mimik und Gestik unbewusst automatisch auf sich bezieht. So müsste der Mann nach dieser Geste befürchten, dass Fridolin ihn nicht mehr ernst nimmt.

"Ja, den Teil hatten wir schon. Ich habe diesen wahnsinnig schlechten Witz über unsere Namensgleichheit gerissen, wenn Sie sich erinnern."

Wann kam denn dieser Teil? Gerade eben erst? Dann passt die Frage "Welcher Kaiser?" nicht mehr.
Und wieso fühle ich mich dabei plötzlich so an Tserk erinnert? Seltsam *grusel*. Auch beim nächsten Dialogsatz ist das so ...

"Seine Aufgabe ist weitaus unbestimmterer Natur, als die meinige."

Das ist dagegen wieder ein typisch-knackiger Gnoebel-Gag. :thumbsup:

Von mir aus ein Schwarzes Loch oder so."
"Das nächste Schwarze Loch ist vierhundert

Ja, nach der Rücknahme der Rechtschreibreform wird das endlich wieder großgeschrieben *jubelundsektkorkenknallenlass*. Frag mal Woodwose, der hat ja sogar einen Thread eröffnet zu diesem feierlichen Anlass.

Tf'grHt legte die Bedienungsanleitung beiseite und beobachtete seinen Kollegen, der den Baumstumpf mit der Spraydose methodisch in Farbnebel tauchte. "Meine Güte, das dauert ja ewig. So kriegen wir den Planeten nie bemalt."

Hier hatte LE die Bewohner die Arbeit machen lassen. Tja, Vorgabe verfehlt, ab in den Papierkorb damit. :D

"Es ist zu Ehren des Kaisers." Der Mann blickte ehrfürchtig gen Boden und die umstehenden Bewohner taten es ihm gleich.

Das ist eine schöne Erklärung dafür, warum die Bewohner so bereitwillig mitmachen: Sie sind kaiserliche Untertanen. Bin ich gar nicht drauf gekommen, als ich LEs Geschichte las.
Aber gen passt hier nicht. Das Wort bedeutet mW soviel wie auf ... zu und sollte daher durch zu ersetzt werden.

"Dann hat er noch nichts falsch gemach in seiner Amtszeit. So gesehen ist er der beste Kaiser, den wir je hatten."

Das wiederum ist für einen Untertanen, der sogar seinen Planeten opfert, um dem Kaiser eine Freude zu machen, viel zu kritisch.

Eine Fanfare erklang, ein aus zehntausenden Stimmen bestehender Kinderchor sang Wie schön, dass du geboren bist

Wo stehen denn diese Kinder? Ist sein Balkon so riesig? ;)

"Aber ich wollte Zombie Dead IV! Ich hab extra einen Wunschzettel geschrieben!"

Hehe. Da hat man so einen richtig trägen, maulenden, verwöhnten Bengel vor Augen. Eins muss man dir lassen: Karikaturen zeichnen kannst du wirklich. :thumbsup:

"Komisch, von hier aus gesehen ergibt der Schriftzug einen völlig neuen... naja, nicht Sinn, aber es sieht anders aus."

Dieser Satz macht nicht so richtig viel Sinn. Ist doch klar, dass ein Schriftzug verkehrtrum anders aus sieht. Und wenn sie darin keinen Sinn erkennt, ist das auch nicht verwunderlich. Warum erwähnt sie es dann?

Naja, wie würdest du es finden, wenn deine Mutter in tausend Kilometer großen Buchstaben

Ein Planet hat mehrere Tausend Kilometer Durchmesser. Da musst du wohl eher noch eine hundert vorsetzen. Immerhin würde die Aussage des Mechanikers an Wirkung verlieren, wenn er die Zahl zu klein schätzte. Das muss ihm die Intuition trotz geringer Bildung sagen.

Am Ende ist noch etwas unklar: Welche Regalier sehen diesen Schriftzug denn? Es müssten doch schon welche im System sein, um sich beleidigt zu fühlen und ihre Flotte zu rufen. Vielleicht ein Abgesandter oder gar der Herrscher selbst, der gekommen ist, dem neuen Kaiser zu gratulieren?

Ciao, Megabjörnie

 

megabjörnie schrieb:
Deshalb finde ich sie auch besser gelungen als die Vorlage ( nix für ungut, LE

War ja klar...

Ich, Think Tank
Du, Thank Thing :D
(wegen der braven Kritiken)

bg, LE

 

Ich, Think Tank
Du, Thank Thing
(wegen der braven Kritiken)

Dann zeig ich dir mal, zu was für Kritiken ich fähig bin. Bei deiner nächsten Story ...

 

Moin Lemmie, Lems Erbe und Megabjörnie,

Danke fürs Lesen und Kommentieren erstmal.

@Lemmi:

ch habe mich durchweg supergut unterhalten gefühlt, der Humor ist mal wieder 1 A.
Heissen Dank.
dass diese zwei unaussprechlichen Mechaniker zwar wirklich gute Gags liefern, aber ansich, für die Geschichte, ziemlich unerheblich sind.
Die beiden Jungs sind eine Art Sidekick. Wie diese komische Ratte in Ice Age etwa.
Schade, schon wieder nichts mit unermeßlichem Reichtum
Hihi... von unermesslich war nie die Rede...


@Lems Erbe:

"Wir sind eine anarchistisch syndikalistische Komune. Wir wechseln uns einmal in der Woche ab, jeder darf mal Exekutive spielen!"
Hihi... damit hast du wohl gewonnen.
gnoe, du hast es getroffen, fettes gratulo!!!
Jippie, danke!


@MB:

Einige Dialoge jedoch wurden etwas abgewandelt. Darf man das?
Keine Ahnung, ich hab die Regeln nicht gelesen :D
Die Abschnitte mit den Mechanikern sind zwar ganz witzig, aber wie Lemmi schon sagte: Sie wirken völlig losgelöst von der Geschichte und tragen nicht wirklich etwas zur Handlung bei.
Naja, ein wenig schon. Die beiden müssen den Planeten bemalen und leiten am Ende die Pointe ein. Klar, wichtig für den Text sind sie eigentlich nicht, aber als Nebenfiguren durchaus berechtigt. Aber ich werd mal schauen, ob ich sie noch irgendwie besser integrieren kann.
Du besinnst dich auf den eigentlichen Sinn des Copywrite-Projekts und schreibst die Handlung komplett aus der Sicht der Mechaniker.
Ich glaube ehrlich gesagt, daß das den Sinn des Projektes zu eng fassen würde. Es ging für mich eher darum, sich mit fremden Geschichten auseinanderzusetzen. Sich die Frage zu stellen "wenn ich die Idee gehabt hätte, wie hätte ich das Ding geschrieben" und dann das Ding zu schreiben.
Deine Idee, den Text aus Mechanikersicht zu schreiben, finde ich reizvoll, aber nicht durchführbar. Spätestens in der Szene, in der der König das Geschenk sieht, würde es scheitern, weil ich die beiden Jungs niemals in sein Wohnzimmer kriegen würde.
Der ist so gut, dass er schon fast nicht mehr von dir kommen kann.
Ich betrachte das einfach mal als Kompliment ;)
Der Gag ist nämlich tatsächlich von mir.
Wann kam denn dieser Teil? Gerade eben erst? Dann passt die Frage "Welcher Kaiser?" nicht mehr.
Ja, hast Recht. Das war ein unglücklicher Einstieg.
Und wieso fühle ich mich dabei plötzlich so an Tserk erinnert?
Da fände ich ehrlich gesagt nichts schlimmes bei.
Hier hatte LE die Bewohner die Arbeit machen lassen.
Das hat er sicher nur gemacht, weil er die beiden Mechaniker in seinem Text vergessen hat
Geh ich nochmal bei.
Dieser Satz macht nicht so richtig viel Sinn. Ist doch klar, dass ein Schriftzug verkehrtrum anders aus sieht.
Hast Recht.
Ein Planet hat mehrere Tausend Kilometer Durchmesser. Da musst du wohl eher noch eine hundert vorsetzen.
Hier auch.
Am Ende ist noch etwas unklar: Welche Regalier sehen diesen Schriftzug denn?
Und hier auch (obwohl LE das im Original auch nicht gesagt hat. So! :p )

 

"Wir sind eine anarchistisch syndikalistische Komune. Wir wechseln uns einmal in der Woche ab, jeder darf mal Exekutive spielen!"

Äh, den Gag finde ich aber nicht im Text. Oder bin ich zu doof?

 

Ah, sehr schön. Hat mir wirklich gut gefallen, ihr solltet beide Texte zu einem verbauen, dann würde es eine richtig schöne Geschichte!

Gnoebel, hat Dir schon mal jemand gesagt, dass Dein Stil Douglas Adams & Terry Pratchett ähnelt? ;) Scherz beiseite, hier war es wieder stellenweise ein bisschen viel: "Steinmetzgewerkschaft" und natürlich "Magrathea".

Aber es gab ja auch eine Menge neue Sachen zu entdecken.
Lieblingsstelle:

ein aus zehntausenden Stimmen bestehender Kinderchor sang Wie schön, dass du geboren bist

Beste Grüße,
Naut

 

Moin naut,

Danke fürs Lesen und Kommentieren. Freut mich, daß es dir gefallen hat.

Scherz beiseite, hier war es wieder stellenweise ein bisschen viel: "Steinmetzgewerkschaft" und natürlich "Magrathea".
Magrathea war natürlich Absicht (passte hier einfach wie Faust auf Auge), die Steinmetze allerdings nicht. Ich wollte hier extra einen Job nehmen, der vor dem Kontext einer SciFi-Story albern wirkt, aber noch nie irgendwo verwurstet wurde. Wenn die echt bei Adams oder Pratchett (wäre wahrscheinlicher, weil der ja viel mit Gilden rumalbert) irgendwo auftauchen, war mir das nicht bewusst - dann nehm ich was anderes. Möbelpacker oder so.


@MB:

Äh, den Gag finde ich aber nicht im Text. Oder bin ich zu doof?
Hehe... nee, bist du nicht. Du hast nur bald einen wichtigen Termin in der Videothek deines Vertrauens :D

Ist eine meiner Lieblingsszenen aus Monty Pythons Ritter der Kokosnuss:
König Arthus: "Ich bin euer König".
Scheißestapelnder Bauer: "Ja? Ich hab dich nicht gewählt."
König: "Einen König wählt man nicht."
Bauer: "Was für eine dämliche Demokratie ist das denn?"
König: "Monarchie. Unser Monarchie."
Bauer: "Nicht unsere... Wir sind eine anarchistisch syndikalistische Komune. Wir wechseln uns einmal in der Woche ab, jeder darf mal Exekutive spielen!"

(grob und inhaltlich vermutlich vollkommen falsch aber dennoch in etwa sinngemäß zusammengefasst)

 

Hallo gnoebel,
Supä Geschichte, viel bessä als Ritter der Kokosnuss und echt scharfsinnig.

Das größte Glückwunschtelegramm aller Zeiten wurde enthüllt.
"Das soll mein Geschenk sein?"
"Ja, Euer Majestät", begann der Minister. "Seit Eurer Geburt haben Eure Untertanen..."
"Aber ich wollte Zombie Dead IV! Ich hab extra einen Wunschzettel geschrieben!"
"Aber, Euer Majestät, heute ist der Tag Eurer Amtseinführung und da..."
"Das ist der schlimmste Geburtstag, den ich je hatte!"

Hehe.

LG, Goldene Dame

 

Hi gD (dreimal darfst du raten, wofür die Abkürzung steht),

viel bessä als Ritter der Kokosnuss
Blasphemie! :D

Heissen Dank für Les- und Lobung. Freut mich, wenns dich unterhalten hat. Die Scharfsinnigkeit ist allerdings Lems Schuld - sowas kann nicht von mir kommen ;)

 

gnoebel schrieb:
oder Pratchett (wäre wahrscheinlicher, weil der ja viel mit Gilden rumalbert) irgendwo auftauchen, war mir das nicht bewusst - dann nehm ich was anderes.
"Pyramiden", soweit ich mich erinnere.

Grüße,
Naut

 
Zuletzt bearbeitet:

Ja, jetzt wo du es sagst...
Okay, dann änder ich das mal. Ungewollte Anspielungen sind immer irgendwie doof. Danke für den Hinweis.


Oh, und an dieser Stelle vielen Dank an das freundliche Kompetenzteam von Tzerk Interscope für die weder kosten- noch mühenscheuende Beratung in Sachen Rechtschreib- und sonstige Fehlerfragen per PM.

 

Huhuhu,

nachdem ich einen Verriss zur anderen Geschichte geschrieben hatte, wird es Zeit, sich wieder einzuschleimen.

Im Ernst, diese hier hat mir sehr gut gefallen! Ich mag deinen typischen Stil, auch wenn ihn andere schon etwas über haben. Vielleicht bin ich aber auch nocht nicht lange genug dabei :D .

"Seine Aufgabe ist weitaus unbestimmterer Natur, als die meinige."
Ja, ja, ja! :rotfl: Mehr!

... Minister für äußerst geheime Angelegenheiten ...
Cool! Ja, ich weiss, dass du schon lange solche Ministerien erfindst, aber ich fahre immer noch voll darauf ab.

Hier fand ich übrigens die Stakkato-Dialoge sehr passend. Sie geben vollständig die Handlung wieder, und ich fand mich sofort zurecht.
Apropos Handlung: Bei LE hatte ich in der damaligen Version die Pointe nicht auf Anhieb verstanden, erst als ich den Thread gelesen hatte. Hier ist das zum Glück anders.

Finde ich noch irgendwas zu meckern? Nö, ich bin begeistert. Ja, ich kann auch anders.

Libe Grüße,

Mihai

 

Moin Mihai,

Auch hier heissen Dank fürs Lesen und Kommentieren.
Schön, daß dir das Ding wieder besser gefallen hat - das hier ist wohl auch eher mein Genre.

aber ich fahre immer noch voll darauf ab.
Ich auch.
Ja, ich kann auch anders
Hehe... ich mag vielseitige Kritiker :D

 

Tach gnoe!

Lustig. Ja. Erinnerte ein wenig an Futurama, mit den Planeten verschieben und so, aber Hauptsache spaßig.
Meine Unkonstruktivität lässt hoffentlich keine Wünsche offen ...


LG
flash

 

Die Geschichte gefällt mir, ich fand sie stellenweise sogar sehr spannend. Und ich sehe die beiden Mechaniker auch nicht alss eher überflüssige Nebenfiguren. Sie lesen aus Buchstaben etwas ganz anderes heraus als die anderen (Menschen?) und könnn die Sprche der anderen auch nicht - und da dies auf alle ihres Stammes zuzutreffen scheint, kann es zu der Regierungskrise kommen. Das ist so in Humor verpackt, dass diese Logik übersehen werden kann. Aber gerade diese kulturelle Diskrepanz, die bisher anscheinend niemanden gestört hat, macht für mich den tieferen Gang der Geschichte aus.

LG

Jo

 

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