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Dean Koontz: Der Schutzengel

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31.10.2005
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Dean Koontz: Der Schutzengel

Der Autor
Dean Koontz wurde 1945 in Pennsylvania geboren und lebt heute mit seiner Frau in Kalifornien. Seine zahlreichen Romane - Thriller und Horrorromane - wurden sämtlichst zu internationalen Bestsellern. Zuletzt bei Heyne erschienen: "Der Wächter". Koontz gilt als einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller im Bereich der fantastischen Literatur der Gegenwart. Einige seiner Bücher sind verfilmt worden.

Die Handlung
Ein Unbekannter verhindert, dass Laura bereits bei ihrer Geburt einen schweren Schicksalsschlag erleidet und durch den Pfusch eines betrunken Arztes behindert zur Welt kommt. Was der mysteriöse Fremde mit den schönen blauen Augen, jedoch nicht verhindern kann ist, dass Lauras Mutter bei der Geburt ums Leben kommt.
Später greift der Schutzengel noch mehrmals in Lauras Leben ein, und rettet sie aus gefährlichen Situationen. Laura heiratet, steigt zur erfolgreichen Schriftstellerin auf und wird selbst Mutter eines Sohnes. Fast glaubt sie, ihr mysteriöser Beschützer sei nur Ausbund ihrer kindlichen Fantasie gewesen, bis der Fremde, nach über zwanzig Jahren, wieder auftaucht und ihre Familie vor einem schweren Verkehrsunfall rettet. Ein zweiter Fremder taucht auf, erschießt Lauras Mann und verwundet auch den Schutzengel. Hier erfährt Laura endlich, dass ihr Beschützer in Wahrheit kein Engel, sondern ein Zeitreisender aus den 1940iger Jahren ist, der versucht die Zeitmaschine zu zerstören, um ihren Missbrauch durch Hitler und seine Anhänger zu verhindern.
Von diesem Punkt an läuft die Geschichte parallel und wird teilweise etwas verwirrend und, das war mein erster großer Kritikpunkt, recht voraussehbar.
Wieder vergeht Zeit bis sich Laura und ihr Beschützer wieder treffen. Diesmal ist er es der Hilfe braucht, als er schwer verletzt vor ihrer Tür liegt. Von hier ab beginnt eine Flucht quer durch das Land und teilweise auch wieder durch die Zeit, bis die Geschichte irgendwann recht vorraussehbar endet.

Der Inhalt
Koontz verliert sich oft in sehr ausschweifenden Beschreibungen, was dazu geführt hat, dass ich hin und wieder ein bis zwei Seiten übersprungen habe, ohne dass mir dabei wichtige Informationen entgangen wären.
Meine zweite große Kritik geht eindeutig in Richtung der Charaktere. Zum Ersten wäre da der Schutzengel, dessen Aussehen und Charakter fast komplett im Verborgenen bleiben und der seine Faszination spätestens dann verliert, wenn man erfährt, dass er in Wirklichkeit gar kein Engel ist. Zum Zweiten wäre da die Darstellung von Hitler, der im Buch als leicht zu beeinflussend und fast schon dumm charakterisiert wird. Ein fataler Fehler für die Glaubhaftigkeit.
Ein großes Plus ist meines Erachtens die detaillierte Beschreibung der Zeitreisen und die kleinen Stolpersteine die Koontz dabei eingebaut hat. Zum Beispiel kann man nicht in die Vergangenheit reisen, da man sich selbst über den Weg laufen und ein Paradoxon schaffen würde.

Mein Fazit
Kein typischer Koontz, aber durchaus lesenswert, vor allem für Fans von Zeitreisen.

Zum Buch
Verlag: Ullstein Taschenbuch (2000)
Deutsche Ausgabe: 1991
Amerikanisches Werk: Lightning
ISBN: 3-548-24863-2

 

Ich war nie ein großer Koontz-Fan, aber diesen Roman fand ich richtig klasse! Vor allem ist der Plot sehr originell: Eine Zeitreise aus der Vergangenheit in die Zukunft, anstatt umgekehrt. Und das noch aus dieser speziellen Epoche...
Weniger gut gefielen mir seine ewig gleichen Klischees: Drogensüchtige sind potenzielle Mörder, Männer sind meist perverse Vergewaltiger, die Guten sind schön, die Bösen hässlich, Kind der Protagonistin redet und benimmt sich wie ein Sechzigjähriger Physik-Nobelpreisträger, bla. Und natürlich sind die USA der Himmel auf Erden, der jeden Nicht-Ami sofort zum Amerikanismus konvertieren lässt. :dozey:

Davon abgesehen aber sehr flotte Unterhaltung mit - und das bei Koontz! - ironischem Augenzwinkern, wie der Hinweis auf die Paradoxa bei Zeitreisen.
Wenn ich ein Buch von Koontz empfehlen müsste, dann dieses.

 

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