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Bis knapp unter die Sterne

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15.02.2003
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Bis knapp unter die Sterne

Die Dunkelheit nimmt mir die Beine, die Arme, das Gesicht, ich bin so groß wie das Zimmer. Ich liege reglos da und horche in die Dunkelheit. Die Wände ziehen sich zusammen, verharren, dehnen sich, das Zimmer atmet, mein Herz ist leise, es klopft nicht, es flüstert. Am Fenster surren die Nachtfalter auf ihrer Suche nach Licht. Das einzige Licht liegt wie ein gelber Faden unter der Tür.

Tagsüber ist der Hund gestorben. Zuerst dachten wir, er schliefe bloß. Ich hielt mein Ohr an seine Nase, die Nase war feucht und kalt und still.
Der Vater sagte, der Hund sei gestorben, weil er alt war.
Schon gestern war er alt, schon vorgestern, und auch morgen wäre er alt gewesen. Trotzdem ist er heute gestorben. Einfach so.

Alle sind traurig. Die Mutter ist traurig, der Vater ist traurig, ich bin traurig. Der Finger der Mutter zeigte zur Decke, die Mutter sagte, dass er jetzt da oben sei.
Ich blickte ihrem Finger nach und suchte den Hund, ich konnte ihn nicht finden. Doch nicht an der Decke, sagte die Stimme der Mutter, im Himmel, der Hund ist jetzt im Himmel. Er ist jetzt ein Stern und leuchtet auf uns herunter, wenn es dunkel ist.
Ich glaube nicht, dass es ihm dort oben gefällt, was hat er davon, dass er leuchtet. So sind alle traurig. Man müsste ihn zurückholen, den Hund von da oben wegholen.

Mit einem Wimpernschlag streife ich die Dunkelheit von mir ab, die Bewegung gibt mir mein Gewicht zurück, ich habe wieder Arme, Beine, ein Gesicht, eine Haut, kalt und fest wie eine Schale. Meine Füße schlüpfen aus dem Bett, finden den Teppich und die plüschige Oberfläche der Hausschuhe. Der kalte Luftzug und der Geruch nach feuchter Erde weisen mir den Weg ans Fenster. Ich ziehe die Vorhänge auseinander, die Dunkelheit findet keinen Halt mehr an den Dingen und rutscht einfach ab von ihnen. Der Mond treibt wie ein leuchtender Köder auf dem Himmel, die Angelschnur sieht man nicht, den Angler sieht man nicht, die Fische sehen immer nur den Köder.

Die Sterne sind viele, soviele, wie es tote Hunde gibt. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen, um sie aus der Nähe zu betrachten. Es bringt nicht viel, ich bin nicht groß genug, sie sind zu hoch. So hoch wie das Haus.

Das Fenster steht halb offen, durch den Spalt weht der Wind, er trägt die Luft aus dem Garten ins Zimmer, immer mehr, bis es keine Luft mehr im Garten gibt oder bis das Zimmer voll ist. Dann fliegt das Zimmer davon wie ein aufgeblasener Ballon. Wenn ich merke, dass es bald soweit ist, mache ich die Tür auf, um die ganze Luft wieder rauszulassen. Ich will nicht aufwachen und plötzlich irgendwo weit weg sein, weil das Zimmer, während ich geschlafen habe, weggeflogen ist.

Über der Stuhllehne hängt die Hose wie das abgezogene Fell eines blauen Kaninchens, der Pullover und die Schuhe liegen griffbereit daneben, ich ziehe mir die Sachen über.
Mit dem Stuhl unter den Füßen ist es leicht, auf das Fensterbrett zu klettern. Durch den offenen Spalt zwänge ich mich nach draußen, das Blumenbeet liegt direkt darunter. Unter meinem Fenster wachsen keine Blumen, die Erde ist plattgetreten und kahl. Ich lasse mich an der Wand entlang hinabgleiten, der Putz ist rauh und kalt auf der Haut, die Hosenbeine scheuern daran und rutschen hoch bis zu den Knien. Die Metallknöpfe an der Hose machen ein scharrendes Geräusch. Es ist zu laut und bei den Eltern oben geht das Licht an.

Ich bin ein Schatten, ich drehe mich nicht um, husche durch die grauen Blumen in den Garten, über das kurzgemähte Gras bis zu dem Loch. Das Loch ist so groß wie der Körper des Hundes. Der Vater sagt, es ist trotzdem noch nicht tief genug.
Für mich reicht es. Ich lege mich flach auf den Boden des Loches, presse mein Gesicht an die Erdwand und warte. Warte. Warte. Als ich über den Rand luge, brennt im Haus kein Licht mehr, die Fenster sind dunkel, das Haus schläft wieder, sieht nichts, hört nichts, merkt nichts.

Außer mir liegen in dem Loch noch die Schatten der Bäume. Die Bäume sind Fichten und Blautannen, die Schatten sind lang und gezackt wie Sägeblätter, sie sägen die Spitzen von den Grashalmen ab, man kann es hören, wie es raschelt. In den Bäumen schlafen die Vögel. Wenn sie schlafen, singen sie nicht, dann ist es still im Garten, bis auf das Sägegeraschel der Schatten. In den Zweigen hängt der Mond.

Von den Rändern bröckelt Erde, zuerst fein wie Staub, dann in festen Klumpen, die Erde rieselt mir aufs Gesicht, in den Mund, in die Augen, sodass ich nur noch riechen kann. Ich rieche die Erde, sie riecht feucht und alt, es regnet alte Erde von den Rändern.
Ich richte mich auf und steige aus dem Loch, schleiche geduckt durch das Gras, durch die Blumen zurück zur Hauswand. Die Blumen sind nass, das Wasser saugt sich an meiner Hose fest, macht die Beine darin schwer wie Blei.
An der Wand entlang taste ich mich um das Haus herum bis zu der Stelle, wo die Leiter steht. Die Leiter hat der Vater da hingestellt, er repariert das Dach. Im Dach ist ein Loch. Weil die Seele des Hundes durch das Dach in den Himmel entwischt, sagt der Vater, deshalb ist da ein Loch. Der Hund hat eine große Seele. Leider.

Ich setze den Fuß auf die unterste Sprosse, sie trägt mich, ich bin leicht wie ein Blatt. Ich klettere die Leiter hinauf, es ist nicht einfach, in die Lücken zwischen den Sprossen passt zweimal mein Kopf. Und viermal rutscht mein Fuß von dem glitschigen Metall der Leiter. Immer weiter geht es nach oben, vorbei an den unteren Fenstern, vorbei an den oberen Fenstern, sie sind schwarz und ruhig, ihr Inneres glänzt wie eine Pupille, das Haus schläft, ich bin leise, um das Haus nicht aufzuwecken. Die Leiter ist lang, sie reicht weit, weit hinauf, bis aufs Dach, bis knapp unter die Sterne.

Weiter hinten liegt flach und schwarz die Stadt, ihre Häuser sind wie rechteckige Igel an den dunkelblauen Himmel gepiekst, mit ihren spitzen Antennenstacheln an den Wänden und auf den Balkonen.

Das Dach ist nicht gemacht zum darauf Stehen, das Haus mag es nicht, wenn man auf seinem Kopf herumtrampelt. Meine Beine wackeln und sind dünn wie die Beine der Streichholztiere, die man im Herbst mit Kastanien baut. Mein Körper ist eine Kastanie, schwer und rund und ungelenk, ich schwanke. Über dem Haus sind haufenweise Sterne, staubkörnchenkleine Leuchtpunkte, dazwischen der Mond, hell und so groß wie ein Daumennagel. Die Seele des Hundes muss genau über dem Loch im Dach sein, doch selbst da kommen noch eine ganze Menge Sterne in Frage, mehr, als es Grashalme im Garten gibt. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und mache mich lang, noch länger, bis es nicht mehr weiter geht, strecke die Arme aus und hasche mit der Hand nach Licht. Es geht nicht, ich bin immer noch zu klein, nicht größer als ein Nachtfalter. Nur fliegen kann ich nicht.
Meine Beine gehören nicht mehr zu mir, sie gehorchen mir nicht mehr, sie gleiten ab und rutschen davon, zappeln wild durch die Luft, während ich über die Schindeln auf den Rand des Daches zutreibe. Die Dachrinne klappert, als ich mit dem Fuß hineinstoße, sie knackt, als sie zusammen mit dem Fuß vom Dach abreißt.

Wir fallen in die Tiefe, meine Füße, die nicht mehr zu mir gehören, und ich. Wir landen neben dem Blumenbeet im Gras. Das Gras ist hart, härter als zuvor, hart wie Stein. Der Aufprall presst mir die Luft aus den Lungen, stopft mir einen Pfropfen in den Hals, direkt vor den Schrei, der aus mir herauswill. Meine Beine sind kaputte Streichhölzer, brennen tun sie trotzdem.

Ich kann mich nicht bewegen, nur den Mund, nur die Augen. Ich schließe die Augen und bewege den Mund. Mache ihn auf. Mache ihn zu. Auf. Zu. Zu. Auf. Aber es kommen keine Töne heraus, nichts. Ich schmecke das Gras, es hängt mir zwischen den Zähnen, klebt auf meiner Zunge, ich versuche es zu zerkauen, es schmeckt nass und bitter.

Als ich die Augen wieder öffne, sehe ich die feuchten Stengel der Blumen und dahinter die Hauswand, die Sterne sind über meinem Ohr, sehen kann ich sie nicht, aber ich weiß, dass sie da sind. Das Ohr hört sie nicht. Die Welt ist ein Stummfilm.
Ich gebe es auf, sprechen zu wollen, mich bewegen zu wollen. Ich liege einfach da und warte. Warte. Warte. Darauf, dass es hell wird. Dass die Sterne ganz von selbst verblassen und jemand anders den Hund zurückholt. Ein anderer als ich.

 
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Wie nennt man den Schreibstil ? Metaphorisch? Wer erzählt da? Ein Ich-Erzäher? Ist der Verdacht richtig, dass es sich um einen Traum handelt, um die nächtliche Verarbeitung eines Kindheitserlebnisses?

Viele Fragen, auf die ich auch nach dem dritten Lesen keine Antwort fand. Und ich bedauere das um so mehr, je bewusster mir wurde, wie sauber und durchdacht die Geschichte geschrieben ist. Man liest es und denkt: vermutlich enthält die Geschichte ein Dutzend feiner Pointen und Wendungen, nur leider erkenne ich sie nicht. Was ich aber erkenne, ist, dass die Geschichte voller Bezüge steckt, sie strukturiert erzählt ist und in ihr gekonnt mit (Wieder-) Aufnahmen umgegangen wird.

Meine erste Frage war: Brennt nun Licht im Zimmer oder nicht? Die Falter am Fenster lassen es vermuten, ebenso der Umstand, dass durch einen „Wimpernschlag“ Augen und Beine wieder sichtbar wurden. Weshalb aber auch das Gesicht? Und warum sind es letztlich doch Gerüche und Luftzug, die den Weg ans Fenster bahnen.

Würde das Licht brennen, handelte es sich nicht um einen Traum, sondern um ein Vorhaben, das bereits vor dem Schlafengehen geplant war: Das Kind wartet bis die Eltern schlafen, um dann aufs Dach zu klettern. Sie will dorthin, um den metamorphisierten Stern herunterzuholen. Die Mutter erzählte, dass die Seele des verstorbenen Hundes nun als Stern am Himmel weiter existiere. Der Vater ergänzte, dass das Loch im Dach des Hauses deshalb dort sei, damit die Seele entschlüpfen könne.
Unklar ist, warum der Vater derartiges erzählt. Nur weil es sich anbietet? Ferner bleibt unverständlich, warum dem Kinde, als es auf dem Dach steht, nicht auffällt, dass die Sterne eben doch höher sind als das Haus.

Dann heißt es, der Hund sei nicht so traurig wie die Familie. Traurig aber sei er, da er nun am Himmel leuchten müsse. Wie sind diese Wertungen motiviert? Immerhin entwächst daraus der Entschluss, den Hund irgendwie herunterzuholen. Dass das „Herunterholen“ nicht praktizierbar ist, fällt einem Kind oder Träumenden nicht unbedingt auf, aber nur einem Träumenden ist es möglich, vom Dach aus die Sterne zu umgreifen. Der Titel allerdings besagt, dass es nicht bis zu den Sternen reichte, mit dem Greifen begann der Kontrollverlust über die eigenen Beine. Verdacht: Schlafwandler? Diagnose: Nein, da Ich-Erzähler!

Auch führten alle meine Grübeleien darüber, warum sie sich in das Hundegrab legt, zu keinem Ergebnis. Worauf wartet sie, fragte ich mich. Beim dritten Lesen dann entschied ich mich dafür, davon auszugehen, dass sie sich lediglich vor den erwachten Eltern verstecken wollte, so wie sie nach ihrem Sturz wartet, dass die Eltern endlich erwachen und sie entdecken mögen.

Warum fühlt sie nach dem Sturz die Sterne über ihren Ohren und warum meint sie, dass man sie hören können müsste. Was bedeutet es, dass sie sie nicht hören kann?

Was bisher nicht erwähnt wurde, hat mir mehr als gefallen, mitunter sind es wunderbare Bilder. Sprachlich überhaupt sehr stark. Und phantasievoll. Leider bin ich wohl zu prosaisch; die Strafe folgt auf den Fuß: der Schlüssel zum Verständnis blieb mir versagt.

 

hi Schriftbild

Danke für deine sehr ausführliche und vollkommen richtige Kritik.
Einige Formulierungen waren tatsächlich missverständlich, bis in die Irre führend. Ich habe die von dir angemerkten Stellen etwas abgeändert.

In der Tat versteckt sich das Kind eigentlich vor den Eltern im Grab, nebenbei war mir natürlich die Symbolik wichtig.

Die Stelle mit dem Griff nach den Sternen hab ich auch umgeschrieben, natürlich kann man die Hand nicht um einen Stern schließen.
Die Stelle mit dem Ohr ist im Prinzip unwesentlich für die Handlung, hier mehr als Stilmittel gedacht, wie auch die Nachtfalter zu Beginn.

Ich hoffe, die Symbolik der Geschichte ist jetzt etwas eindeutiger, die Handlung an sich gibt ja nicht viel her ;).

Liebe Grüße
wolkenkind

 

Hallo Wolkenkind,

wie immer lassen mich die bildhaften Beschreibungen Deiner Geschichte wie verzaubert zurück. Ein Kind, dass auf ein Hausdach klettert, um seinen toten Hund wieder vom Himmel herunterzuholen. Hier sieht man mal wieder, was die unüberlegten Erklärungen der Erwachsenen für Kinder für fatale Folgen haben können. Wir vergessen oft, dass Kinder ein ganz anderes Logigverständnis als wir Erwachsene haben.

LG
Blanca

 

Hallo, wolkenkind.

Gelungene Geschichte. Du hast mich verzaubert, auch wenn ich glaube, daß ein Kind so gar nicht reden kann. ;)

Liebe Grüße

 

Danke euch beiden fürs Lesen :)

Auf die Interpretation, dass die Eltern Schuld tragen, bin ich noch nicht gekommen, da ich immer die Umsetzung der Floskeln: "Wer nach den Sternen greift, beißt irgendwann ins Gras" vor Augen hatte. Aber natürlich sind eigentlich die Eltern schuld.

...Die Kinder im Fernsehen reden auch anders, als die im Kindergarten :)

Liebe Grüße
wolkenkind

 

Geschrieben von wolkenkind
...Die Kinder im Fernsehen reden auch anders, als die im Kindergarten :)

Klar tun sie das :p Ich wollte nur mal darauf hinweisen :teach: Trotzdem bleibe ich bei meinem Lob - weiter so :thumbsup:

 

Hallo Wolkenkind!

wieder iene sehr schöne Geschichte, mit vielen sehr gelungenen Formulierungen und Vergleichen. Du schaffst es, stilistisch nciht an altem festzuhalten, bleibst in der Sprache irgendwie sltsam schwebend.

"Der Mond treibt wie ein leuchtender Köder auf dem Himmel, die Angelschnur sieht man nicht, den Angler sieht man nicht, die Fische sehen immer nur den Köder." - ist eine der Stellen die ich für am gelungensten halte.

Die Floskel, die von Dir angesprochen ist, war mir gannicht im Bewusstsein beim Lesen. Wenn Du Dir das allerdings als Thema rausgepickt hattest, ist die Umsetzung im übertragenen Sinn sehr gelungen.
Die Stelle mit dem Loch im Dach finde ich persönlcih allerdings auch etwas zu weit hergeholt.

schöne Grüße
Anne

 

Hallo Anne

:bounce: Freut mich, dass dir auch diese Geschichte gefallen hat, auch dass dir aufgefallen ist, dass wieder einige neue Stilmittel dabei sind.

Ursprünglich hab ich natürlich auch nicht an die Floskel gedacht, das kam dann irgendwann von selbst.
Die Stelle mit dem Loch im Dach ist zwar unrealistisch, aber ich mag sie trotzdem :)

Liebe Grüße
wolkenkind

 

Ach Wolkenkindchen,
das ist schon wieder eine der Geschichten die einen fast vor Neid erblassen lassen und doch zum träumen verleiten.
Ich bin nach dem lesen in so einer schönen Stimmung und schwebe fast, so wie die Worte, die du in deinen Geschichten zum schweben bringst.
*seuftz* einfach nur schön.
Übrigens schön gewählter Titel.

Etwas negatives habe ich doch noch anzumerken, deine Storie ist an einigen Stellen etwas schwer verständlich.

---------
Meine Beine sind kaputte Streichhölzer, brennen tun sie trotzdem.
---------
an dieser und ähnlichen Stellen, dachte ich schon nicht mer wirklich an ein Kind, sondern eher an eine Fantasiefigur.

Diese Stellen bewegen einen zum mehrmaligen lesen, was genauer betrachtet auch nicht wirklich schlimm ist. ;)

schöne Storie
Sternchen

 

Hi star

Danke für die lobenden Worte, ich warte ja bei jeder neuen Geschichte darauf, dass auch mal diejenigen antworten, denen der Stil nicht gefällt :)

Du sprichst hier auch eine dieser Stellen an, die in Wirklichkeit wohl anders wären. Dass es kein gewöhnliches Kind ist, hat Anja schon gesagt. Vielleicht kann ich argumentieren, dass selbst ein Kind im Unterbewusstsein so wahrnehmen kann.

P.S. wenn schon Verniedlichungen, dann bitte "wolkenkindle" :teach: offiziell bin ich Schwabe ;)

Gruß
wolkenkind

 

man muss sich schon ein wenig in die metaphern einfühlen...

hi wolkenkind,

... dann werden brennende streichholzbeine schon klar. das ist, was ich an deinen guten geschichten mag, sie beinhalten metaphern, auf die der leser selbst kommen kann, wenn er nur ein wenig nachdenkt. (aber das habe ich, glaube ich, in einer meiner kritiken zu deinen vorherigen geschichten bereits gesagt.

das schreiben aus der sicht eines kindes gelingt dir ausgesprochen gut. zwar nicht authentisch - aber das soll auch nicht so sein - obwohl ich mir überlege ob ein kind noch so ausgereifte gedanken beim vom - dach - herunterfallen hat :D !

das ende hätte ich persönlicher gerne etwas harmloser gehabt. ich wünschte mir, dass ich jetzt beruhigt die nächste geschichte lesen kann, weil dem kind nichts ernstes passiert ist. aber das ist geschmackssache - obwohl ... auch eine frage des niveaus - denn du bedienst dich ja schon dem infantilen werkzeug, dann darf die geschichte auch ruhig eindeutig gut ausgehen!

alles meine meinung!

gute geschichte!

bye

barde

es ist dein persönlicher stil, hauptsätze mit kommas aneinanderzureihen. ich halte das immer noch für nicht gut klingend

Zuerst dachten wir, er schläft bloß.

"schläft" >> "schliefe"

der ganze block hat ein zeitenwechselproblem


lieblingsstelle:

Er ist jetzt ein Stern und leuchtet auf uns herunter, wenn es dunkel ist.
Ich glaube nicht, dass es ihm dort oben gefällt, was hat er davon, dass er leuchtet.

*hehe*

 

Hi Barde

Danke für deine Anmerkungen. Die Hauptsätze mit den Kommas klingen leider tatsächlich nicht besonders gut. Allerdings haben sie den Vorteil, oft einprägsamer als eine fließende, wohlklingende Sprache zu sein und darauf kommt es mir an. Sollte ich meine nächste Geschichte jemals fertigbekommen, wird der Stil dort schon eher in die von dir geforderte Richtung gehen ;)

Und bei einem Happy End müsste ich hier auf den Biss ins Gras verzichten, ganz davon abgesehen, dass die Moral eine ganz andere wäre.

Liebe Grüße
wolkenkind

 

Hi Wolkenkind.
Ja, der "Biss ins Gras" hatte was... der Rest auch.
Aber was mich ein bischen stutzen ließ, war; dass der Dicke Körper Streichholzbeine hatte, normalerweise werden Beine doch mit dem Körper dick???
oder hab ich da was falsch gelesen?
Lord

 

Hi Lord

Das mit dem dicken Körper stimmt natürlich, außerdem sind Kastanien selten dick und schwer. Hab das "dick" jetzt gestrichen, das war sowieso nur auf die bestimmte Situation bezogen.
Schön, dass dir der Biss ins Gras gefällt, hab ich die Floskeln also nicht ganz umsonst versteckt.

Liebe Grüße
wolkenkind

 

Hi Wolkenkind!

Bin durch Woltos Posting aufmerksam geworden, ist ne schöne Geschichte. Gute Bilder, die Stimmung vom Kind wird gut rübergebracht.
Obwohl es sentimental ist, liest man es gerne, so ne Sehnsucht nach Hoffnung schwingt mit, Fantasiewelt und Realität vermischen sich.

Gruß

aquata

 

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