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Aliens aßen meinen Nudelsalat

Seniors
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03.04.2003
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Aliens aßen meinen Nudelsalat

An einem schönen Sommertag – ich hatte mit meiner Shotgun von der Veranda aus bereits drei Krähen, einen Geier und einen Berglöwen abgeknallt – erschien Sams klappriger Mini-Truck im Vorgarten, und wenige Sekunden später quoll auch der Fahrer heraus, sein Lunch baumelte ihm dabei wie immer in zwei Metalldosen an einer Fahrradkette um den Hals.
Onkel Sam war so fett, daß er eine eigene Postleitzahl brauchte. Dennoch konnte er sich so flink bewegen wie ein Wiesel und war bei der Maisernte eine große Hilfe. Nur seine unkontrollierten Fürze waren bisweilen eine Plage, weshalb keiner mit ihm zusammenarbeiten wollte. Das blieb dann an mir hängen. Aber ein ehemaliger Marine mit dreistelligem Bodycount kennt keinen Schmerz. Ich bin nämlich auf Draht, wissen Sie?
Ich war nicht begeistert, daß Sam meinen Vorgarten als Parkfläche mißbrauchte. Es war auch nicht das erste und letzte Mal, aber jeder Versuch, ihm das Gegenteil zu erklären, endete seinerseits in wirren kommunistischen Verschwörungstheorien. – Und das, wo doch jeder weiß, daß die wahre Bedrohung inzwischen von schnurrbärtigen Diktatoren ausgeht, die in fernen Ländern mit unaussprechlichen Namen Kinder fressen.
Sam glotzte. Einen Moment lang zielte ich mitten zwischen seine Augen, dann lachten wir herzlich und gingen ins Haus.

Während Sam mir über seine Arthritis erzählte, und wie er wieder einmal den Postboten zur Sau gemacht hatte, steckte ich mir eine Zigarre an und machte uns beiden einen Nudelsalat. Das kann ich nämlich wirklich gut. Dennoch wollte Sam nichts davon abhaben, er öffnete stattdessen eine der Metallboxen. Zuerst dachte ich, er hätte einen fahren gelassen, aber es war nur der drei Tage alte Würzpansen, der im Blechsarg nachgereift war. Sam verschlang ihn an einem Stück, und dann ließ er wirklich einen fahren, weshalb ich die Fenster öffnete.
Draußen hatte sich eine dicke Wolke vor die Sonne geschoben, die ich allerdings innerhalb weniger Sekunden als Raumschiff identifizierte – ich bin nämlich auf Draht, wissen Sie?
„Es ist soweit!“ rief ich Sam zu. „Die Außerirdischen invasieren uns.“ Sam glotzte nur.
Ich überlegte einen Moment, ob ich erst die Polizei rufen (Sheriff Miller taugte nicht viel) oder erst meine Waffen unter dem Bett hervorholen sollte. Doch die Entscheidung wurde mir abgenommen, als ein mächtiger Ruck durchs Haus ging und ich aus dem Küchenfenster sah, wie die Landschaft um uns in eine bodenlose Tiefe fiel. Ich erkannte sofort, daß die Aliens mein Haus samt Vorgarten mit einem Traktorstrahl in ihr Raumschiff zogen und bereitete mich darauf vor, geentert zu werden.
Wenig später klopfte es an der Haustür. Ich öffnete mit schußbereitem Gewehr – und erblickte die drei schönsten Frauen, die ich je in meinem Leben gesehen hatte. Eine war rothaarig, die zweite schwarz und die dritte blond. Alle drei langbeinig, großbusig und nur spärlich bekleidet. Na gut, sie hatten einen kleinen Schönheitsfehler, sie besaßen jeweils nur ein einziges Auge, und das mitten auf der Stirn – aber niemand ist perfekt.
„Hallo“, sagte die Blonde mit verführerischer Stimme, „dürfen wir hereinkommen?“
„Aber sicher doch“, grinste ich und nahm das Gewehr weg. Dafür machte sich mein kleiner Freund schußbereit.
Die drei Zyklone, oder wie man solche Einaugen nennt, folgten mir auf ihren gläsernen High Heels in die Küche, wo Sam bereits seine zweite Blechbüchse geöffnet hatte. Sein grauer Bart triefte, und er wirkte leicht verlegen, als er die drei Aliendamen erblickte. Er wischte sich dem Mund am Ärmel ab, stand auf und reichte ihnen die Hand. „Sam Ticklebones“, stellte er sich vor.
„Wir sind Alia, Salia und Amalia“, sagte die Blonde, die offenbar die Anführerin war.
„Und wer genau ist wer?“ fragte ich lauernd.
„Ist das nicht egal?“ hauchte die Rothaarige. „Ihr werdet ohnehin jetzt sterben.“
„Wußt´ ich´s doch“, polterte Sam, „wieder die Kommunisten!“
„Halt die Klappe, Sam!“ wies ich ihn zurecht. „Warum sollen wir sterben?“
„Wir ernähren uns von Menschenfleisch“, erklärte die Blonde. „Viele Tausend Jahre lang sind wir durch die Galaxis geirrt, bis wir endlich die Erde gefunden haben. Schon bald wird eine Armee von Metzger-Droiden in euren Städten landen und eure Spezies ausrotten.“
„Na schön“, sagte ich, „aber was eßt ihr dann, wenn es unser Spezies nicht mehr gibt? Und was habt ihr gegessen, bevor ihr unseren Planeten gefunden habt? Und wieso macht ihr es nicht einfach, anstatt mich mit meinem Haus und Onkel Sam zusammen zu entführen und mir das alles zu erzählen?“
„Ich, äh... wir...“ Die Blonde wirkte verwirrt. Na ja, war halt blond. Dann wurde ihr Tonfall zornig: „Du bist zu neugierig, Mensch, und deshalb wirst du als erster sterben!“
Ein Summen kündigte die Ankunft eines fliegenden Roboters in Fußballgröße an, der nun in die Küche schwebte und an einem seiner Tentakel ein Fleischerbeil schwang. Ich riß das Gewehr hoch und feuerte auf die Kugel, doch es passierte nichts. Ich feuerte alternativ auf die Blonde, doch die Kugel durchschlug sie wie einen Pudding, und die Wunde schloß sich in Sekundenbruchteilen wieder. Weitere Versuche hatte ich nicht, denn die Schwarzhaarige entwand mir die Waffe.
„Brust oder Keule?“ fragte die Blonde ihre Gefährtinnen. Diese kicherten wie dumme High-School-Gören.
In Sekundenschnelle brütete ich einen neuen Plan aus: „Ich empfehle ein Filet aus der Wade.“ Und schon legte ich mein linkes Bein auf den Tisch und krempelte das Hosenbein hoch.
Mit beängstigender Geschwindigkeit sägte der Roboter ein mastercardgroßes Stück aus meinem Unterschenkel, und die Blonde steckte es sich gierig in den Mund.
„Pfui Teufel!“ rief sie und verzog das Gesicht. Ich hatte sie hereingelegt. Mein richtiges linkes Bein liegt irgendwo in Vietnam begraben, aber meine Prothese wirkt täuschend echt.
Ich bin halt auf Draht!
Doch ich hatte weit mehr erreicht, als ich gehofft hatte: Plötzlich wurde Blondinchen übel, und ihr Auge quoll aus der Höhle. Unter den besorgten Blicken ihrer Artgenossinen blähte sie sich auf wie der Marshmallow-Man, um mit einem schmatzenden Geräusch zu zerplatzen.
Ihre Einzelteile verteilten sich in der Küche, und bei näherer Betrachtung stellte ich fest, daß es sich um Vanillepudding handelte. Welch Vorstellung, beinahe von einem einäugigen blonden Vanillepudding auf High-Heels gefressen worden zu sein...
Doch zu früh gefreut, plötzlich hörte ich die Haustür knarren, und wenige Sekunden später kam die Frau wieder in die Küche.
„Was zum Teufel...?“ knurrte ich.
„Du hast mich fast reingelegt, Erdling“, sagte sie wütend. „Aber wir besitzen die Technik des Zeitreisens, und so habe ich, als ich das Desaster kommen sah, mich kurz vor meinem Tod durch einen Vanillepudding ersetzt.“
Ich riß meine Strahlenwaffe heraus. „Guter Trick, Mädel, aber was sagst du dazu?“
„Das ist ein B-53 Ultralaser!“ kreischten die Weiber. „Wo hast du den her?“
„Aus eurer Waffenkammer!“ grinste ich. „Ich habe euer Zeitreise-Dings gestohlen, nachdem in der alternativen Realität Sam gefurzt hat und ihr davon kurz in Ohnmacht gefallen seid!“
„Du Teufel!“ rief die Blonde.
„Und ich habe euch allen dreien ein Stück Plastikbein zu essen gegeben. – Ich bin nämlich auf Draht, wißt ihr?“
Daraufhin zerplatzten die drei Frauen vor meinen Augen. Ich jubelte über meinen Sieg.
Doch gleich darauf kamen sie wieder herein. „Ich habe in der Vergangenheit die Benzinleitungen des Autos von deinem Onkel Sam durchtrennt“, erklärte die Blonde, „er hat dich deswegen heute gar nicht besucht!“
Und tatsächlich, Sam war verschwunden.
Es stand schlecht um mich.
„Und auf deine Anregung hin“, sagte nun die Rothaarige, „haben wir bereits die ganze Menschheit abgeschlachtet und gegessen, bevor wir dich aufgesucht haben.“ Wieder kicherten die drei.
Verdammt, war das das Ende?
Nein, einen Trumpf hatte ich noch.
„Dann wird es euch ja interessieren, daß ich zuvor die Menschheit vollständig durch Schaufensterpuppen ersetzt habe“, sagte ich kühl.
„So ein Blödsinn!“ rief die Blonde. „So etwas kannst du doch gar nicht!“ Doch dann platzten sie, und der Kugelfisch von einem Schweberoboter fiel energielos zu Boden.
Ich hatte gesiegt!
Und Sam war auch wieder da, allerdings hatte er seine Konserven noch nicht geöffnet, sondern war noch dabei, mir vom Postboten zu erzählen, den er zur Sau gemacht hatte.
Leider war nicht alles wie vorher, wir schwebten noch im All herum. Ich stellte fest, daß es außer den drei Damen keine Besatzung gab und steuerte das Raumschiff im Alleingang wieder zur Erde. Ich bin nämlich auf Draht, wissen Sie? Es half mir natürlich ungemein, eine dreisprachige Bedienunganleitung neben der Kommandokonsole vorzufinden (Deutsch, Babylonisch und Englisch).

Groß war der Schrecken, als ich wieder die Küche betrat und zumindest zwei der drei Alienfrauen wiedersah: Die Schwarze und die Rote. Sie machten sich gerade über meinen Nudelsalat her und schwatzten und lachten mit Sam, der ihnen Witze aus der Sonntagszeitung vorlas.
Allerdings war die Sache schnell geklärt. Aufgrund einer Serie von Zeitparadoxa, die unser Zusammentreffen ausgelöst hatte, waren die beiden aus einem anderen Metaversum hierher materialisiert worden, um die quantenmechanischen Lücken zu füllen, die ich hinterlassen hatte. Nur die Blonde war dematerialisiert geblieben, wahrscheinlich, weil ihre Haarfarbe nicht echt gewesen war. Aber das zu erklären führte hier zu weit.
Die Zwei hatten keine Lust mehr auf Menschenfleisch, seitdem sie von meinem Nudelsalat gekostet hatten und für weitaus bekömmlicher befanden. Sie beschlossen, bei mir wohnen zu bleiben. Nach ein paar Monaten verließ die Rote mich aber wieder – sie war übrigens Salia gewesen – um für Karl Lagerfeld zu modeln. Mir blieb daher nur Amalia, aber das bis heute.
Sie fickt nicht nur verdammt gut; ich habe auch keine Probleme mehr mit den Ratten, seit sie bei mir ist.
Die Zeitparadoxa werden einige Jahrzehnte brauchen, bis sie sich wieder ausgleichen. Bis dahin ereignen sich gelegentlich merkwürdige Dinge. An manchen Tagen habe ich einen Wasserrohrbruch, der am nächsten Tag wieder spurlos verschwunden ist, und manchmal wache ich auf und bin mit Jamie Lee Curtis verheiratet oder selber eine Frau. Aber das ist alles nur von kurzer Dauer, und so kann ich damit gut leben. Einmal habe ich im Lotto gewonnen, weil ich die Zahlen eine Woche früher im Fernsehen gesendet wurden, als man sie gezogen hat, leider verschwanden das Geld und mein neuer Whirlpool wieder nach drei Tagen.
Ein kleines Problem habe ich leider noch: Das Ersetzen der Menschheit durch Schaufensterpuppen, der entscheidende Faktor im Sieg über die außerirdische Invasion, ist etwas, das ich noch nicht getan habe, sondern noch tun werde. Genauer gesagt, noch tun muß. Keine Ahnung, wie ich es tun werde. Ich will es auch nicht wirklich, aber jedesmal, wenn ich beschließe, diesen Plan zu begraben, taucht wieder Alias Raumschiff über meinem Haus auf und verschwindet erst wieder, wenn ich mir vornehme, es ganz sicher durchzuziehen.
Also Freunde, tut mir leid für euch, aber ihr seht, ich kann nicht anders.

 

Onkel Sam war so fett, daß er eine eigene Postleitzahl brauchte.
:rotfl:

Dies war ganz klar das Highlight einer ansonsten ziemlich, wie soll ich sagen ... relysischen Geschichte. War ganz witzig zu lesen, teilweise recht durchgeknallt und mit überraschenden Wendungen, und am Ende eine nette Pointe. Insgesamt unterhaltsam.

Meiner Meinung nach gehört die Geschichte aber ins SF-Forum - allein, um da das Niveau zu heben, und weil da eine Art "Größte Zeitreisen-Sammlung des Internet" im Entstehen begriffen ist.

Fazit: witzig.

Uwe
:cool:

 

Hi relysium!

Ich finde deine Geschichte äußerst unterhaltsam, vor allem witzig und ziemlich abgefahren!

Einfach göttlich, der Dialog zwischen dem Prot. und den Außerirdischen. :D

Auch wenn es das Thema Zeitreisen zum Inhalt hat, hebt es sich mMn doch von den anderen (Zeitreise-)Geschichten ab und ich habe sie sehr gerne gelesen.
Irgendwie muss ich nach dem Lesen der Geschichte etwas an den Film "Mars Attacks" denken, nicht wegen dem Inhalt, sondern vielmehr wegen den durchgeknallten Außerirdischen und vor allem den durchgeknallten Menschen! :lol:

Allerdings gehört mMn die Geschichte ins Humor-Forum,
auch wenn das Argument von Uwe Post nur schwer zu widerlegen ist, dass es besser ins SF-Forum passt. :)

Mein Fazit: Lustige unterhaltsame Geschichte mit viel Witz und einigen überaschenden Wendungen! :thumbsup:

Schöne Grüße,
Clemens

 

Unglaublicher, hervorragend formulierter Bukowski-Asimov-Hugh-Hefner-Puddingsplatter-Unfug im positivsten Sinne des Begriffs.
Echte Ironie habe ich ja immer ein bisschen bei Dir vermisst; die Story hat überdies Tempo und Witz der bizarren Sorte. Vor allem die Zeitmaschinensequenzen waren ein Brüller.
Hab natürlich auch was zu kacken:

Zitat: Ihre Einzelteile verteilten sich in der Küche, und bei näherer Betrachtung stellte ich fest, daß es sich um Vanillepudding handelte. Welch Vorstellung, beinahe von einem einäugigen blonden Vanillepudding auf High-Heels gefressen worden zu sein...
Doch zu früh gefreut, plötzlich hörte ich die Haustür knarren, und wenige Sekunden später kam die Frau wieder in die Küche.
„Was zum Teufel...?“ knurrte ich.
„Du hast mich fast reingelegt, Erdling“, sagte sie wütend. „Aber wir besitzen die Technik des Zeitreisens, und so habe ich, als ich das Desaster kommen sah, mich kurz vor meinem Tod durch einen Vanillepudding ersetzt.“«

Ist mir buchstäblich zu viel Vanillepudding drin. Alternativen: cremige Süßspeise, Nachtisch, Dessert.

Beste Sätze:»Onkel Sam war so fett, daß er eine eigene Postleitzahl brauchte.«

»Sam glotzte. Einen Moment lang zielte ich mitten zwischen seine Augen, dann lachten wir herzlich und gingen ins Haus.«

» Mit beängstigender Geschwindigkeit sägte der Roboter ein mastercardgroßes Stück aus meinem Unterschenkel, und die Blonde steckte es sich gierig in den Mund.«´

Fazit: Schnelle, überdrehte, wirsche und Handwerklich gute Geschichte, die sich einen Scheissdreck um höhere Logik schert.
DAS gefällt mir.

J.

Ps: Der klassische 50ger-Jahre Titel ist ebenfalls der Bringer.

 

Ich bedanke mich herzlich für die bislang durchweg positiven Kommentare.

@Uwe:
Was meinst du mit dem Adjektiv "relysisch"? Hast du dir schon soviele Stories von mir einverleibt, um da gewisse Tendenzen erkennen zu können?
Ich hab ein wenig geschwankt, ob ich die Geschichte ins SF reinstellen soll. Wenn die Mods es auch so sehen, kann sie meinetwegen dahin verschoben werden.

@BenSisko:
Ja, Humor ist auch argumentabel. Aber ich mag das Forum nicht, weil ich mich von Witz eigentlich lieber überraschen lasse.

@Jack:
Danke für deinen Vergleich mit Bukowski und Asimov ;)
Den mittleren Vanillepudding mag ich in der Tat ersetzen.

r

 

Hallo relysium,

deine Geschichte hat mir gut gefallen, sie war kurzweilig zu lesen und dementsprechend auch flüssig im Stil, an dem ich nichts auszusetzen habe. Obendrein hatte diese Geschichte sehr viel Witz und Ironie.

Die von Jack T. benannten beiden Zitate sind im übrigen auch diejenigen Sätze, die ich für absolut köstlich gelungen halte.

Soweit also mein uneingeschränktes Lob und nun...

meine Kritik:

mir hat sich noch nicht so ganz erschlossen, ob deine Geschichte eine Satire ist, denn eventuell kann ich jetzt nicht mitreden, weil mir SF-Geschichten herzlichst am ...vorbeigehen. :D
Es könnte durchaus sein, dass du mit der gerafften Darstellung all dieser Skurrilitäten eine Art Kritik an all den idiotischen SF-Stories üben wolltest, um der SF-Lesergemeinde sozusagen das Konzentrat ihrer irrwitzigen Vorlieben wie einen Spiegel vor Augen zu führen. Dann spräche ich deiner Geschichte den satirischen Charakter nicht ab, aber, wie gesagt, dazu fehlt mir das Grundwissen in Sachen SF.

Wie schon so oft hier im Satirebereich von mir beschrieben, erlaube ich mir, auch dich mit meiner Definition, was eine Satire ist, zu nerven:

Satire ist die Darstellung eines Sachverhaltes, der eine zu mißbilligende Tatsache zum Inhalt hat, zumindestens aus der Sicht des Autors. Dieser Sachverhalt muß nicht immer ein politischer, gesellschaftlicher oder sozialer sein, eigentlich gibt es vom Thema her keine Grenzen.
Die Umsetzung in eine Satire geschieht nun dergestalt, dass man die eigentliche Aussage in einen anderen Sachverhalt versteckt und dem Leser einen Sachverhalt präsentiert, der vordergründig und ohne Hintergedanken gelesen gar nichts weiter darstellt als eine Geschichte. Erst auf den zweiten Blick verbirgt sich dahinter die eigentliche Aussage des Autors.

Bezogen auf deine Geschichte könnte es also sein, dass die Darstellung all dieser Absurditäten für sich genommen eine fröhlich spritzige Witzgeschichte darstellen soll, jedoch der dahinterliegende Gedanke der ist, dass du damit SF ansich angreifen möchtest und die typischen Umsetzungs- und Darstellungsformen,die SF mitsich bringt, kräftig kritisieren und auf's Korn nehmen wolltest.
Sollte dies so sein, so erschließt sich mir deine Intention innerhalb deiner Geschichte nicht ganz, aber da laß ich mich gerne aufklären von dir.

Nun, eine Antwort kannst letztendlich nur du mir darauf geben.

Und egal, was es nun ist, denn die genaue Klassifizierung deiner Geschichte ist eher marginal und nur ich betreibe hier ein wenig Frühsport in Sachen Satiredefinition, es ist eine gut lesbare unterhaltsame Geschichte.

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo, Lakita!

Um Himmels Willen, wie käme ich denn dazu, SF an sich anzugreifen!
Aber das ist schon richtig, daß ich zahlreiche immer wiederkehrende Motive aus SF-Geschichten überzeichne.
Insbesondere jedoch solche, die sich im US-Mainstream immer wieder finden lassen. Eventuell hat jemand die kleinen Seitenhiebe auf die USA und das Klischee des unbesiegbaren (Ex-)Marine bemerkt.

r

 

Jo, ich habe sie z.B. bemerkt, diese kleinen Seitenhiebe auf die Marines, aber soll ich deine Antwort jetzt so verstehen, dass du deine Geschichte als eine sog. Suchsatire betrachtest. ;)

 

:D damit meinte ich, dass man in deiner Geschichte nach den satirischen Elementen suchen muß.

 

Man muß auch nach den Buchstaben suchen, um ihn lesen zu können.

r

 

Eines vorweg, nach dem ersten Teil dieser Geschichte, dachte ich mir: Genauso sollte SF geschrieben sein!

Leider enttäuschte mich die Tatsache, dass du diese eigentlich tolle SF-Story mit einer Zeitmaschine auflöst, auch, wenn auch dieser Teil wirklich witzig und kreativ geschrieben ist. Sorry, aber das Thema Zeitreisen ist eben wirklich schon ausgelutscht. Nichtsdestotrotz verlangten mir die Ausführungen ganz am Ende trotzdem ein heftiges Grinsen ab.

Alles in allem eine tolle Science-Fiction Geschichte, so wie so eben sein soll, die durch das Einbinden des Themas "Zeitreise" etwas an Wert verliert.

 

Danke für deinen Kommentar.
Nun ja, Zeitreisen sind ausgelutscht. Aber was soll´s.
Ich frage mich, wann der erste Kommentar kommt, der meint, daß Geschichten über Menschen ausgelutscht sind.

r

 

Hi!

Ich hab jetzt schon einiges hier auf der Seite gelesen, aber diese Story übertrifft bis jetzt alles. Superwitzig, kurzweilig und verrückt. Ich musste das Stück gleich mal einigen Freunden vorstellen.

Würde mich freuen noch mehr dieser Art lesen zu dürfen.

MfG, 3510:D

 

Hi rel!

Eine witzig-durchgedrehte Zeitreise! Kommt voll gut, die Story. Neu ist für mich, daß Bush und Scharon einen Schnurrbart haben, aber wie Jack zuvor schon gesagt hat: keine Logik, dennoch eine tolle Satire, hehe. Schade, daß es bislang deine einzige ist. Habe mich köstlich amüsiert!

Schöne Grüße,
Emil

 

Hallo relysium

Bin über deine SciFi-Diskusion mit Uwe hierhergekommen und kann nur sagen:
Habn wolln! Habn wolln... für SciFi!!!!

Ein wundervolles Konglomerat aus allen bekannten SciFi-Versatzstpcken: Raumschiffe, Strahlenwaffen, Roboter, Zeitreisen, Parallelwelten, Außerirdische etc. verpackt in skurilem Humor mit einem Schuß(oder auch zwei) Irrsinn.

Deine Sci-Fi-Satire würde ohnhin mehr zünden, wenn sie genau da plaziert ist, wo sie hinzielt -> im Herzen des SciFi-Forums.

Also bitte :D sie stand jetzt lange genug hier rum. Kannst du sie verschieben lassen?

mfg
Hagen(SciFi-nist)

 

Hehe Hagen,

da haben wir endlich mal was gut Lesbares, sogar leicht Satirisches hier in der Rubrik und du willst es vom Satireboard abziehen? Nix da!!! Diese Geschichte bleibt! :D

Nun gut, KG wird nicht in Form einer Diktatur geführt, wenn also der Autor es will, würde ich selbstverständlich seinem Wunsche entsprechen. Aber im Hinblick auf den Verlust für die Satireabteilung wünschte ich mir, wir könnten wenigstens eine Art Teilzeitdiktatur einführen. :D

Lieben Gruß
an dich Hagen und gut, dass du die Story wieder hervorgeholt hast und
selbstverständlich an den
Autor

lakita

 

In Anbetracht dessen, dass nach einem Jahr die Satireleser sich an dieser Geschichte wohl inzwischen sattgelesen haben dürften, und es dabei nur zu 15 Postings gekommen ist, habe ich nichts gegen eine Verschiebung nach SF. Das "(SF)" müsste noch aus dem Titel genommen werden.

r

 

So relysium,

Wilkkommen im SciFi-Forum...

Jetzt werden wir mal deine Geschichte nach allen Regeln der Kunst zerlegen und schauen, was danach noch übrig ist :baddevil:


Nein, nein, ich werd mich hüten, da auch nur ein Wort dran zu kritisieren.
Meine Meinung in Erweiterung von oben:

:rotfl:


mfg
Hagen

 

Subversiv-drastisch-witzig, kurzweilig, skurril - :D

Allerdings den Gag mit einem, der so fett ist, dass er eine eigene Postleitzahl braucht, den hab' ich schon mal anderswo gelesen: kommt in einem Roman von Rita Mae Brown vor, glaube ich ('Jacke wie Hose', bin mir aber nicht 100% sicher - oder war's in 'Grüne Tomaten' von Fanny Flagg?).
Na, aber der Rest ist so schön schräg, da kommt's auf den einen Gag nicht an, finde ich. ;)

 

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