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Jagdfieber

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10.11.2003
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Jagdfieber

Sie stand nackt am Fenster und schaute den sich immer höher auftürmenden Wolken im Westen der Stadt zu. Wird es heute endlich regnen? Ein Anflug von Gänsehaut bildete sich an ihren Armen. Ohne den Blick vom Schauspiel draußen abzuwenden, strich sie sich die Haut wieder glatt, doch als die Wolken langsam dunkler wurden, erfasste ein neuer Schauer ihren ganzen Körper. Obwohl sie vom Hals abwärts komplett enthaart war, meinte sie doch jedes einzelnes der nicht vorhandenen Härchen zu spüren, sie musste ihre Arme unter den Brüsten fest verschränken, um das beginnende Zittern zu unterdrücken. Sie schloss die Augen, aber ihr Zustand änderte sich nicht.

Ganz im Gegenteil. Ihres Gesichtssinns beraubt, spürte sie jetzt um so mehr, was in ihrem Körper vorging; ein unbestimmtes Flattern in der Magengegend begleitete das Härterwerden der Brustwarzen und weiter unten drang erste Feuchtigkeit nach draußen. Als ob sie sich dessen schämte, schoss ihr Blut in den Kopf, ihr wurde plötzlich warm, ja unerträglich warm. Leicht schwankend streckte sie ihre Arme aus und fand blind die Mauerkanten beiderseits des Fensters. Mit ausgebreiteten Armen stand sie da, würde in diesem Moment jemand von den Passanten zum Fenster hochblicken, er könnte meinen, dort stünde eine gekreuzigte nackte Frau, die soeben ihr Leben ausgehaucht hatte, ihr Kopf hing wie leblos nach vorn und ihre dunklen, über das Gesicht fallenden Haare verhinderten das Erkennen der wirklichen Situation.

Wie aus einer Ohnmacht erwachend öffnete sie langsam ihre Augen und musste als erstes ihre inzwischen beinahe auf die Größe eines Fingerglieds angeschwollenen Brustwarzen sehen. Stolz und dunkel hoben sie sich aus etwas weniger dunkeln Aureolen ab, wären ihre Brüste nicht wie der übrige Körper sonnengebrannt, sie müsste sich schämen ob des Kontrastes, den diese sonst unscheinbaren Dinger hervorriefen. Bei diesem Gedanken glitt ihr Blick wie von selbst zu ihrem Venushügel, der sich wie eine dritte, wenn auch etwas kleinere Brust vom flachen Bauch abhob.

Das sei eine Laune der Natur, sagte ihre Mutter, als sie sie in der Pubertät auf das vorspringende Etwas zwischen ihren Beinen ansprach, erblich bedingt sei das, da könne man nichts machen, sie würde schon damit zurecht kommen. Ihre Mutter! Die hatte gut reden, in ihrer Jugend hatten Badenanzüge vor der strategisch wichtigen Stelle noch ein kleines Röckchen gehabt, da konnte niemand sehen, wie fett und hoch geschlitzt sie dort war.

Wie ein von Hormonen zu übermäßigem Wachstum getriebener und daher geplatzter Pfirsich sah ihr Geschlecht aus, ach, was hat sie gelitten in der Schule, beim Schwimmen oder Turnen. Enge Hosen waren Tabu, nur Jeans für Jungen konnte sie tragen, ja, sie hatte leider mehr in der Hose als mancher dieser Bubis, die breitbeinig ihre erwachende Männlichkeit demonstrierten. Und trotzdem, irgendwie genoss sie die Blicke auch. Spät, vielleicht zu spät, erkannte sie, welche Macht von ihrem prallen Geschlecht ausging.

Langsam löste sich ihr Blick vom Berg des Anstoßes ihrer Jugend, der unverhofft zu einem Quell der Lust geworden ist, und schaute wieder hinaus auf die Strasse und in den Himmel, der, fast schwarz geworden, Unheil verkündete. Noch einen Moment verharrte sie am Fenster, dann drehte sie sich abrupt ab. Schnell und wie wild entschlossen zog sie sich an, keine Minute hat es gedauert und sie war draußen, auf dem Weg zur Bushaltestelle. Noch auf der Treppe hat sie sich das Kettchen mit dem Schlüssel um den Hals gehängt, außer ein paar Münzen für die Fahrkarte hatte sie nichts mitgenommen. Wo hätte sie auch etwas unterbringen können, ihre enge, dünne und sehr tief geschnittene weiße Hose hatte keine Taschen, und außer dem ebenso weißen Top aus Baumwoll-Voile und weißen Riemchensandalen hatte sie nichts am Leib. Buchstäblich nichts. An Tagen wie diesen trug sie immer diese bauchfreie Kombination, jemand der sie kennte oder vielleicht nur wüsste, was sie jetzt vorhatte, hätte sagen können: sie trägt wieder ihre Jagduniform.

Sie war tatsächlich auf der Jagd. Und wie jede gewissenhafte Jägerin, hatte auch sie sich über ihr heutiges Jagdrevier genauestens informiert. Jeden Morgen und ganz unabhängig von den Wetteraussichten, hat sie das Radio gehört und den Lokalteil der Zeitung auf vorhandene wie geplante Baustellen untersucht. Ihr Wild lebte dort, zumindest tagsüber, der von ihr geführte Terminkalender hätte statt in ihrer Küche auch im städtischen Baureferat hängen können, wahrscheinlich war er sogar genauer, auf jeden Fall aber detaillierter als jener der Beamten, denn er erhielt nicht nur öffentliche, sondern auch private Bauvorhaben.

Sie ließ ein paar Busse passieren und als der richtige kam, sprang sie behände drauf, niemand hätte vermutet, dass sie in Wirklichkeit gar nicht so selbstsicher war wie sie in diesem Moment wirkte. Neben dem Ort galt es auch den Zeitpunkt des Ankommens genau vorauszuplanen, nichts wirkte sich katastrophaler auf ihren Erfolg als das zu frühe Erscheinen im Jagdrevier. Auszusteigen und dann untätig herumstehen zu müssen, das hielt sie nicht aus, mehr als einmal ist sie wieder davon gelaufen, trotz des Wildes, das dort in Sichtweite auf sie wartete. Sie durfte aber auch nicht zu spät da sein, denn dann sah das Wild sie nicht, oder genauer, sie hatte keine Chance an ihr Wild heranzukommen, jedenfalls nicht als achtbare Frau, die sie war.

Und das genaue Ankommen war am schwierigsten zu bewerkstelligen. Sie jagte nur an Regentagen, und an solchen Tagen ist der Verkehr unberechenbar. Mal geht es schnell, mal gar nicht vorwärts, und heute, sie befürchtete es schon als sie den Bus betrat, heute ging es wieder mal schnell. Zu schnell. Weil es nicht regnete. Oder noch nicht regnete. Aber es dürfte nicht mehr allzu lange dauern. Das Gewitter muss jetzt kommen oder sie muss gleich aussteigen.

Sie stieg aus. Früher hatte sie das nie fertig gebracht. Nicht an Ziel-, sondern an der Haltestelle davor auszusteigen, das war für sie damals undenkbar. Weil sie wusste, dass sie hinterher nie den Mut würde aufbringen, wieder einzusteigen. So kurz vor dem Jagdrevier beim nächsten Bus wieder einzusteigen, das kam ihr früher zu gewollt vor. Oder zu zielgerichtet. Sie wollte sich der Illusion nicht berauben, sie stiege zufällig vor der Baustelle ab. Sie wollte das Überraschtsein nicht spielen, sie wollte wirklich vom Regen überrascht werden.

Aber das war mal. Das war noch zu den Zeiten, als sie meinte, Bauarbeiter als Beute wären unter ihrer Würde. Sie hatte schließlich studiert! Sie stieg daher vor Instituten oder Studentenwohnheimen aus. Bis sie mal in so einem Gebäude Bauarbeiter statt Studenten erwischte. Da erkannte sie ihren Irrtum. Denn der Unterschied war gewaltig. Vor allem der zu den Studenten der Geisteswissenschaften. Die wollten ihr doch tatsächlich helfen. Gut, Hilfe hat sie auch gebraucht, aber bitte nicht in Form von Handtuch und Tee. Aber es war nichts zu machen. Zumindest nicht mit den angehenden Geisteswissenschaftlern. Woran das lag, wusste sie nicht genau; vielleicht am Alkohol, besser gesagt an deren mangelndem Genuss. Bei den Medizinern war das allerdings anders. Sie hatten zwar keine Hemmungen, konnten aber nicht wie sie wollten. Lag wahrscheinlich auch am Alkohol, waren halt noch Vor-Viagra-Zeiten.

Das Gewitter war da. Und der Bus auch. Glücklicherweise ist sie noch einigermaßen trocken geblieben, nur das Top hat ein paar Tropfen abgekriegt. Trotzdem schimmerte eine Brustwarze jetzt deutlich durch den extradünnen Stoff. Das war ihr peinlich. All diese braven Bürger. Vor allem diese vorwurfsvollen Blicke der Frauen! Was kann sie denn dafür, wenn die ihre Titten zwei und dreifach einpacken, dass auch die Sinnflut denen nichts anhaben würde!

Bei ihr genügt ein leichter Regen. Zwei Minuten, dann ist sie durchnässt. Dann ist alles an und in ihr durchnässt. Dann ist, als ob sie nichts an hätte. Oder höchstens soviel wie manche griechischen Statuen. Bei denen kann man auch alles sehen. Alles. Diese Statuen waren auch der Grund, dass sie sich rasierte. Früher sah sie schrecklich aus mit ihren dunklen Schamhaaren. Schrecklich ordinär. Jetzt ist sie rein.

Sie stieg aus und das Gewitter umhüllte sie mit seinem Regenvorhang. Sie blieb einen Moment stehen, dann lief sie trippelnd ein paar Schritte erst in die eine, dann in die andere Richtung. Es sah aus als ob sie nach einem Wartehäuschen suchte, um sich unterzustellen. Doch da war nichts, an den Baustellen gibt es die nie. Mit der Hand die Augen vor dem peitschenden Regen schützend, drehte sie sich um die eigene Achse, wie auf der Suche nach einem anderen Unterstand. Sie drehte sich ein zweites Mal, dann kam der Pfiff.

Endlich! Doch sie schaute bewusst in die falsche Richtung und tat so, als ob sie nicht wüsste, woher der Pfiff kam. Dann kam schon der zweite, durchdringender Pfiff, und als sie sich umdrehte, sah sie sofort ein paar Gestalten auf dem Baugerüst. Sie winkten ihr zu. Und pfiffen. Ungeduldig, schien es ihr. Sie winkte zurück und machte sich auf den Weg. Hoffentlich, dachte sie, hoffentlich haben sie schon genug getrunken.

 

Hallo Dion!

Willkommen auf kg.de! :anstoss:

Deine Geschichte gefällt mir recht gut. Du schaffst Atmosphäre, zeichnest das Bild einer ungewöhnlichen Frau mit einem ungewöhnlichen Hobby und sorgst so dafür, dass man voller Neugier immer tiefer in die Geschichte eindringt.

Ein paar Kritikpunkte hab ich dann aber doch noch. Zum einen beschreibst Du zunächst, dass sie das Wetter beobachtet, dann ist sie aber plötzlich ihres Gesichtssinnes beraubt - wie passt das zusammen?

Ein paar Flüchtigkeitsfehler hab ich noch rausgesucht, sind unter Umständen noch ein paar weitere drin, schau den Text am Besten noch mal durch.

wären ihre Brüste nicht wie der übrige Körper sonnen gebrannt,
"sonnengebrannt" in einem Wort.
Wie ein von Hormonen zu übermäßigem Wachstum getriebenes und daher geplatztes Pfirsich sah ihr Geschlecht aus,
Korrekt ist der Pfirsich.
und schaute wieder hinaus auf die Straße
Nach langem Vokal oder Diphthong steht ß, nach kurzem Vokal ss.
ach, was hat sie gelitten in der Schule, beim Schwimmen oder Turnen.

Lieben Gruß

chaosqueen

 

Tja, wie dem so ist, chaosqueen, Flüchtigkeitsfehler machen wir alle. Also auch du. Wenn du meine Geschichte etwas genauer lesen würdest, hättest du das mit dem Gesichtssinn nicht bemängelt. Die anderen Fehler gehen voll auf meine Kappe. Danke.

Dion

 

Eins zu null für Dich - allerdings bedeutet für mich "des Gesichtssinnes beraubt", dass dies durch Einwirkung von außen geschieht. Eigenständiges Augenschließen assoziiere ich nicht mit diesem Begriff, deswegen habe ich es vermutlich auch überlesen.

 

Hi Dion,

die Geschichte hat mich auch ziemlich gefesselt. Endlich mal was Anderes.
Aber teilweise haben mich die Zeiten sehr gestört:

Die wollten ihr doch tatsächlich helfen. Gut, Hilfe hat sie auch gebraucht, aber bitte nicht in Form von Handtuch und Tee...

Hatte gebraucht...
Den Tempusfehler machst du ein paar Male, das stört beim Lesen.

Auch hast du einige Fehler bei zusammengezogenen / getrennt geschriebenen Wörtern gemacht. Du solltest das Ganze noch mal mit einem Rechtschreibefehlerprogramm durchgehen (hui, was für ein schönes Wort)

...das kam ihr damals zu gewollt vor. Oder zu Ziel gerichtet. Sie wollte sich der Illusion nicht berauben, sie stiege zufällig vor der Baustelle ab. Sie wollte Überrascht sein nicht spielen, sie wollte wirklich vom Regen überrascht sein.

zielgerichtet ist ein adjektiv...
und der zweite Satz klingt unbeholfen auf diese Art und Weise. "Sie wollte das Überraschtsein..." (das übrigens auch zusammengeschrieben wird) klingt immer noch holprig. Wie wäre es mit einer Formulierung wie "sie wollte ihre Überraschung nicht spielen..."?

LG, Vita

 

Ja, Vita, mit den Zeiten hapert’s bei mir. Ich hasse nämlich Sätze mit hatte. Deswegen lasse ich’s oft ein hat anstelle von hatte stehen. Weil es mir direkter erscheint, manchmal auch melodischer. Daher habe ich nicht alle Tempifehler korrigiert. Sorry.

Ob ein Wort getrennt oder zusammen geschrieben wird, das weiß heute kaum noch jemand sicher zu bestimmen. Mein Wordprogramm will zum Beispiel sonnen gebrannt so getrennt haben, auch das zielgerichtet meckert er an. Habe es trotzdem geändert.

Das mit dem Überraschtsein hast du voll erkannt, ich habe den Satz geändert.

Danke für deine Mühe.

Dion

 

Bitte, in eine gute Geschichte investiere ich gern ein paar Minuten ;)

 

Hej Dion!

Dass mit der neuen Rechtschreibung einige Verwirrung gestiftet wurde, ist sicher nicht neu. Und dass Word leider nur einen beschränkten Wortschatz besitzt und in vielen Punkten einfach Unrecht hat, wissen auch einige.
Ich empfehle daher, im Zweifelsfalle zusätzlich einen Duden zu Rate zu ziehen, dann bist Du auf der sicheren Seite.
Lieben Gruß

chaosqueen

 

Hallo Dion,


auch diese Geschichte hat mir gefallen, wenn auch ich gestehe, dass ich eine Fortsetzung gerne noch mitgenommen hätte. ;)
Nunja, sie ist wie sie ist jedoch komplett.
Der Plot gefällt mir gut, ist nicht so alltäglich.

Mir ging es jedoch wie chaosqueen: die Beraubung des Gesichtssinns, auch wenn ich schon verstehe, was du damit ausdrücken wolltest, ist eine recht umständliche Formulierung. Sie wirkt schwerfällig.
Ein wenig irritiert hat mich, weshalb du der Beschreibung des Schamhügels so viel Details gewidmet hast, denn wenn sie regendurchnäßt sich den Bauarbeitern präsentiert, dann ist ihr praller Schamhügel doch zunächst nicht das Merkmal, weshalb sie gerufen wird oder?
Ich fürchte, da fehlt mir jetzt die gehörige Portion an männlicher Phantasie, um den Zusammenhang zu erkennen, oder schilderst du dieses sexuelle Merkmal mit so viel Akribie, weil es schon eine Art Vorwegnahme des Geschehens in der Baubude sein soll?


Lieben Gruß
lakita

 

Es freut mich, lakita, dass dir auch diese Geschichte gefallen hat, und dass du dir Mühe gemacht hast, ein paar Worte dazu zu schreiben.

Ja, das mit der Fortsetzung, lakita, kann ich voll verstehen - ich hätte auch gerne gewusst, was da vorging, auf der Baustelle oder in den Wohncontainern -, aber ich finde es besser, den Lesern nicht alles fix und fertig zu präsentieren, denn daraus wäre doch nur ein Fertiggericht nach meinem Geschmack geworden, nicht jedermanns Sache, glaub mir, ich weiß wovon ich spreche.

Andererseits bin ich irritiert, dass du diesmal über die zu viele Details irritiert bist, wo du doch soeben in der „Ein Festessen“-Geschichte gerade Details vermisst hast. Aber so sind, die Vorlieben, die eine mag es dort etwas ausführlicher, der andere hier knapper.

Aber falls du es wissen willst, die weibliche Brust hat für den Mann mehrere Bedeutungen: einmal ist sie ein Signal, das auch aus Entfernung zu erkennen ist und sagt: da geht ein Weib und kein Mann. Dann, aus der Nähe, zeigt eine pralle Brust einerseits symbolisch die Fähigkeit, Kinder zu ernähren, und andererseits zeigt sie die Paarungsbereitschaft der Frau an. Das stammt noch aus Zeiten, als wir noch auf allen vieren herumliefen und Männchen am geschwollenen Geschlechtsteil der Weibchen erkennen konnten, ob es sich lohnt, sie zu bespringen.

Jetzt, aufrecht gehend, könnten wir das nicht mehr erkennen, deshalb hat im Laufe der Geschichte die Auslese dafür gesorgt, dass die Weibchen, die dieses Signal des geschwollenen Geschlechts ins Blickfeld verlegten, von Männchen bevorzugt wurden. Und in der Tat ist eine dauernd geschwollene Brust einzigartig unter den Primaten, doch dies ist nur eine Entsprechung zu ebenfalls dauernd vorhandenen Paarungsbereitschaft der Menschenfrauen - auch einzigartig.

Und nun führt uns das zu dem geschwollenen Geschlecht der Protagonistin. Sie signalisiert damit auf Entfernung nicht etwa, hier ist eine Frau – das auch, aber da tun schon ihre Brüste -, sondern, dass sie wirklich paarungsbereit ist, d.h. sie offenbart etwas, was in unserer Gesellschaft nicht offenbart werden darf, ohne dass frau Gefahr läuft, sofort von Männern beschlafen zu werden, und das ist ja gerade, was die Protagonistin mit ihrem Tun bewirken will.

Also, lakita, hier war zwar männliche Phantasie am Werke, doch weit weniger als es auf den ersten Blick scheinen mag.

Dion

 

Die vermeintliche Beute, die scheinbar zufällig und als unerwarteter Glücksfall ins Netz geht, ist eigentlich die Jägerin - das ist immer wieder ein heißer Plot. Ich muss gestehen, Dion, ich wusste fast bis zum Ende nicht, was sie jagt; ich dachte zuerst, es ginge ihr nur um den Kick des Exhibitionierens. Sie braucht die ursprüngliche, instinktive, animalische Begierde des Mannes, deine Protagonistin. Das spricht mich an, obwohl es sicher Frauen gibt, die darin einen Verstoß gegen die political correctness des Umgangs der Geschlechter sehen.

 

Political Correctness, Chica, ist vielleicht im realen Leben ein Begriff, aber in Geschichten hat er nichts verloren. Unseren Prots können tun und lassen, was sie wollen, sie können gut erzogen sein oder sich auch wie die letzten Prols benehmen – interessant, die Ähnlichkeit in diesen zwei Wörtern -, uns Schreibern sollte Menschliches nicht fremd sein.

Erst jetzt, nachdem ich deine Geschichte Pas de deux gelesen habe, kann ich deine Worte hier richtig einordnen: deine Sympathie für meine Protagonistin kommt nicht von ungefähr, du scheinst ein Faible für Frauen zu haben, die keine Hemmungen haben ihre Sexualität frei auszuleben, egal wie diese geartet ist oder ob sie den herrschenden Moralvorstellungen entspricht.

Danke für die freundlichen Worte.

Dion

 

Unseren Prots können tun und lassen, was sie wollen, sie können gut erzogen sein oder sich auch wie die letzten Prols benehmen

Ich bin sogar der Meinung, sie müssen oder sollten es zumindest tun. Wer weiß, wie viele Morde, Vergewaltigungen, Ehebrüche mehr begangen würden, gäbe es nicht die Macht der Phantasie, ob diese nun aufgeschrieben wird oder nicht. Schreiben kann kathartisch, therapeutisch, mindestens aber tröstend wirken, das habe ich an der eigenen Seele erfahren.

Ich habe ganz allgemein ein Faible für Frauen, die Grenzen überschreiten, deren Sinn ihnen nicht einleuchtet, Dion. Die Sexualität ist dafür natürlich eine besonders farbenprächtige Spielwiese.

Chica

 

Hallo Dion
Ein recht ungewöhnliches Benehmen eines Frauenzimmers, aber sind wir nicht alle ein bisschen bluna? Irritiert haben mich einige Zeitsprünge und auch geschichtliche Zusammenhänge ... eine studierte Frau, also mittleren Alters, trägt noch ein Top und bauchfrei? ... angehende Mediziner benötigen schon Viagra? Alkohol auf Baustellen, erst recht auf Baugerüsten, ist streng untersagt und wird auch eingehalten - aus Versicherungsgründen. Warum sind sie schon alkoholisiert, wenn es regnet? Da wurde, denke ich mal, etwas gezimmert, um einer Männerphantasie auf die Beine zu helfen.
Gestolpert bin ich auch über einige fehlende Kommas und manchmal umständlichen Satzbau... z.B.
...jemand der sie kennte oder vielleicht nur wüsste, was sie jetzt vorhatte, hätte sagen können ...
Am Schluss ist da zuviel kam der Pfiff und pfiffen ... die Sprache hat so viele schöne Worte.
Liebe Grüße
Detlev

 

Detlev schrieb:
eine studierte Frau, also mittleren Alters, trägt noch ein Top und bauchfrei?
Falls das bei dir das anders ist, Detlev, hier in München tragen fast alle Frauen bauchfrei, wenn sie die Figur dazu haben – oder auch nicht haben :D -, und wenn sie schon älter sind und halbwüchsige Kinder haben, werden sie nur von diesen dafür kritisiert – „du bist meine Mama, warum ziehst du dich nicht wie eine Mama an?“ –, oder von ewig Gestrigen, ich jedenfalls finde diese Mode ausgesprochen sexy. Okay, es gibt auch andere, züchtig ihren Bauch bedeckende Frauen, aber dann zeigen sie auf irgendeine andere Art ihre Reize, sonst kriegen sie nur schwer einen Mann. :D


Detlev schrieb:
angehende Mediziner benötigen schon Viagra?
Keine Ahnung, aber ich weiß, daß die Medizinstudenten die größten Säufer sind unter den Studierenden, und welchen Einfluß Alkohol auf die Potenz hat, weiß ich nicht zuletzt aus eigener Erfahrung. :D


Detlev schrieb:
Alkohol auf Baustellen, erst recht auf Baugerüsten, ist streng untersagt und wird auch eingehalten - aus Versicherungsgründen. Warum sind sie schon alkoholisiert, wenn es regnet?
Ich habe auch schon auf dem Bau gearbeitet und weiß daher, was und wieviel dort getrunken wird – egal was die Versicherung oder das Wetter dazu sagen.


Detlev schrieb:
Da wurde, denke ich mal, etwas gezimmert, um einer Männerphantasie auf die Beine zu helfen.
Klar wurde gezimmert, aber die Basis ist die Geschichte einer Frau, die mir vor ein paar Jahren erzählte, sie träume nicht nur oft davon, vergewaltigt zu werden, sie ginge schon mal Nachts in Parks, in der Hoffnung … Ich habe ihr dann gesagt, daß die nächtlichen Parks und dunkle Parkgaragen die denkbar schlechtesten Orte dafür sind, lieber sollte sie sich öfter mal leicht oder gar nicht bekleidet in ihren Garten legen, da wird sich schon ein Nachbar finden, der ihr behilflich sein könnte, auch ein guter Bekannter könnte sie mal überraschen …


Detlev schrieb:
Gestolpert bin ich auch über einige fehlende Kommas und manchmal umständlichen Satzbau
Ja, das sind meine größten Schwächen – trotz der vielen Leser findet sich immer wieder was.

Danke dir für das Lesen und Kommentieren.

Dion

 

Ihres Gesichtsinns beraubt, spürte sie jetzt um so mehr
Wieso nicht Sehsinn? Es sind ja eh fast alle Sinne im Gesicht.
Zumindest nicht mit den angehenden Geisteswissenschaftlern. Woran das lag, wusste sie nicht genau; vielleicht am Alkohol, besser gesagt an deren mangelndem Genuss.
gut, ich werde darauf gefasst sein ...
Bei den Medizinern war das allerdings anders. Sie hatten zwar keine Hemmungen, konnten aber nicht wie sie wollten. Lag wahrscheinlich auch am Alkohol, waren halt noch Vor-Viagra-Zeiten.
hehe. Obwohl das natürlich irgendwo schon eine ungerechfertigte Beschuldigung verbirgt

Hi Dion,

und wieder eine Geschichte speziellen sexuellen Verhaltens.
Und wieder hab ich das Gefühl, dass es einfach nur eine pornographische Geschichte ist, obwohl es natürlich auch hier den psychologischen Effekt zu berücksichtigen gilt.

Tserk!
Gefundene Fehler:

Ohne den Blick vom Schauspiel draußen abzuwenden strich sie sich die Haut wieder glatt
abzuwendenKOMMA
ein unbestimmtes Flattern in der Magengegend begleitete das härter werden der Brustwarzen
Härterwerden
ihr wurde plötzlich warm, ja unerträglich warm.
jaKOMMA
Sie war tatsächlich auf der Jagd. Und wie jede gewissenhafte Jägerin, hat auch sie sich über ihr heutiges Jagdrevier genauestens informiert.
hatte
Jeden morgen und ganz unabhängig von den Wetteraussichten
Morgen
Mal geht es schnell, mal gar nicht vorwärts, und heute, Sie befürchtete es schon als sie den Bus betrat, heute ging es wieder mal schnell.
sie

 

Tserk schrieb:
Wieso nicht Sehsinn? Es sind ja eh fast alle Sinne im Gesicht.
Der Gesichtssinn bezeichnet die visuelle Wahrnehmung, wie auch der Begriff Gesichtsfeld das bezeichnet, was ein Mensch mit seinen Augen ohne Augenbewegungen sehen kann.


Tserk schrieb:
hehe. Obwohl das natürlich irgendwo schon eine ungerechfertigte Beschuldigung verbirgt
Nein, Tserk, dies ist vollkommen gerechtfertigt, die Mediziner sind die größten Säufer unter den Studenten – das ist schon seit Jahrhunderten so.


Tserk schrieb:
Und wieder hab ich das Gefühl, dass es einfach nur eine pornographische Geschichte ist, obwohl es natürlich auch hier den psychologischen Effekt zu berücksichtigen gilt.
Die Geschichte findest du pornografisch?! Zeig mir bitte die Stelle/n, wo es deiner Meinung nach pornografisch zugeht?

Ich danke dir, Tserk, für das Lesen und Kommentieren – ich bin deinen Korrekturvorschlägen fast immer gefolgt.

Dion

 

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