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Traumreise

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11.03.2004
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Traumreise

Ich bin da. Endlich. Lange hatte mich das Leben vergessen. Ich lebte und doch war ich tot. Ich war real, auffällig wie ich mich versteckte und doch schien ich nicht zu existieren. Tag für Tag träumte ich, aber wer war ich schon, das ich träumen durfte.
Und doch. Das Leben schenkte mir viele Träume.
Träume in denen ich frei und glücklich war.
Träume in denen die Angst mich in die Kniee zwang und mein Wille zu sein, mich aufstehen lies.
Träume, Gute und Böse, wie jeder sie doch hatte.
Einen Traum, dem ich das Leben verdanke, werde ich nie vergessen.

Ich träumte ich wäre ich. Niemand könnte mich abhalten der Mensch zu sein, der ich immer schon war. Ich träumte aber auch, ich würde mich verändern. Träumte, mein neues Leben könnte mich fliegen lassen, auf den Schwingen der Freiheit.

In meinem Traum flog ich mit meinen Fähigkeiten in die Welt hinaus. Und ich sah etwas ertaunliches. Etwas, was ich noch nie zuvor gesehen hatte. Ich sah Frieden. Ich sah, wie das Glück jedes Lebewesen mit Freude küsste und der Hass aus ihren Herzen verschwand. Ja ich sah wie der Hass mit schwarzen Flügeln in den Himmel stob und sich in der Höhe im Nichts auflöste.

Ich flog weiter und überall um mich herum waren Friede und Glück. Dann erstreckte sich vor mir ein großer Wald und dahinter die Steppe. Ich stieg hinab, wollte bei den Tieren bleiben. Mit ihnen im Einklang sein. Doch sobald ich meinen Fuß auf die, mit weichen Moos bedeckte, Erde setzte und meine Flügel zu Sonnenlicht wurden, liefen sie ängstlich davon. Ich rannte hinter ihnen her. Jedoch, ich sah die schreckliche Angst in ihren Augen und so lies ich es bleiben.

Mit Trauer im Herzen ging ich weiter und kam in die Steppe. Hohe Gräser rankten sich um die wenigen Bäume und boten Löwen und Gazellen ein Strohbett. Ich sah mich um. Auch hier spürte ich wieder Glückseligkeit. Ich sah einen Löwen. Men merkte das er hungerte. Er ging zu einer Gazelle und sagte ihr: "Ich hungere seit Wochen, damit du nicht fürchten musst. Aber meine Familie hungert ebenfalls und wir haben Kinder." Wie die Gazelle die Worte des Löwen hörte, kam sie mit ihm, legte sich inmitten des Rudels und ofperte sich. Sie wusste das es kein entgültiger Tod war, wusste sie würde in den Löwen weiterleben. Und so war sie über ihren Tod hinaus noch glücklich.

Ich ging zu den Löwen, nachdem sie sich satt gefressen hatten, denn ich hatte doch ziemlich Angst vor ihnen. Ich wollte fragen, ob ich nicht für eine Weile bei ihnen bleiben könnte. Doch als sie mich sahen liefen auch sie voll Angst davon.

Weinend rannte ich, vor Tränen nichts sehend, in die Wüste. Die erste Sanddüne war mein Bett. Ich warf mich darauf und der sand fing voll Durst meine Tränen auf. Da spürte ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter. Ich drehte mich um und sah hinter mir einen staubbedeckten Mann mit einem gütigen Gesicht. Er sagte mir, wenn ich meinen Hass auf die Menschen und alles andere abstreifen würde, wie ein Schuh oder ein Kleidungsstück das ich nicht brauche, und meine Rachegelüste aufgeben würde, so würden mich auch die Tiere aufnehmen wie jemanden Ihresgleichen.

So versuchte ich meinen Hass zu vergessen und es klappte nach viel Übung, denn ich konnte das mir Angetane nicht vergessen. Aber der Mann war mir inzwischen zu einem guten Freund geworden und half mir mit seinen Weisheiten. Nach vielen Jahren, wie es mir schien, trennte sich ein schwarzer Schatten mit ebenso schwarzen Flügeln von meinem Körper. Er flog in den Himmel und löste sich dort auf. Es war der Hass, der sich da von mir getrennt hatte, weil ich mein bisheriges Leben akzeptiert hatte und die Menschen und ihre Beweggründe verstehen wollte.

Mein Freund schickte mich zu den Tieren, ich aber drehte mich noch einmal um, um mich zu bedanken. Doch er war verschwunden. Nur die Wolken zeigten noch seine Gesichtszüge. Da erst wurde mir bewusst wer er war und ich ging zu den Tieren, die mich nun respektierten und keine Angst mehr hatten, weil ich sie respektierte und nichts böses mehr wollte.

Immer am Ende dieser Reise wachte ich auf. Der Traum gab mir Mut zum Leben und ich versuchte auch in der realen Welt zu respektieren und die Menschen zu verstehen. Aber es dauerte wirklich noch Jahre bis ich das war, was ich heute bin. Nun allerdings nehme ich Abschied von meinem alten Leben und trete ein in ein neues mit Frieden und Freiheit. Wenn auch mein Körper nie in Freiheit sein kann, mein Geist wird es immer sein.

 

Der Autor schrieb folgenden Kommentar zu dieser Geschichte:

Hallo auch!
Wie ihr sicherlich schon mitbekommen habt bin ich neu hier. Seit heute angemeldet. Da ich mich hier noch nicht auskenne, sagt mir bitte wenn ich hier irgendwas falsch mache.
Die folgende Geschichte habe ich schon in zwei andere Foren gestellt, aber nie wirklich Kritik bekommen. Wegen dem Titel wurde ich auch schon gefragt ob ich das tatsächlich geträumt habe.
Das hab ich natürlich nicht.

 

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