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Wenn es Gott nicht gäbe...

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19.01.2004
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Wenn es Gott nicht gäbe...

...
Seitenstabilisatoren arbeiten auf grün!

Äh... Wo waren wir? Ach so ja...
Nun, die Geschichte hat eigentlich mit ein paar Jungs hier aus dem Team angefangen. Die hatten so einen Erkundungsauftrag: nichts Herausragendes, nur eine kleine Messanomalie in Sektor 14-23 am Rand des Mare Cisium überprüfen, glaube ich zumindest. Wirklich nichts Spektakuläres. Haben alle gedacht, es handelt sich um einen Meteoriten, ein Raumschiffwrack oder so was ähnliches. Nun ja, die Jungs – ich bilde mir ein, es waren Bleacher und Holley – fuhren jedenfalls raus, und funkten dann zurück, dass sie so etwas wie einen Tunneleingang gefunden hatten.
War plötzlich ziemlicher Trubel bei uns. Keiner wusste was von einem Tunnel oder Stollen, aber ich hatte gleich so eine Ahnung, dass da was im Busch ist.
Gut, Bleacher und Holley – ja, denke schon, dass die das waren – gingen halt hinein, und dann war mit einem Mal Ruhe.

Ich meine, keine Funksignale, kein gar nix. Kurze Zeit später fand man sie irgendwo auf der arabischen Halbinsel. Spazierten da mutterseelenallein durch die Wüste und wussten von überhaupt nichts.
Wurden dann auch gleich mal untersucht, und was glauben Sie, was man gefunden hat? Richtig! Immer noch nichts. Erst als man sich die Gedächtnisengramme der beiden Männer anschaute, wurde klar, dass da jemand herumgepfuscht hatte.
Als die entsprechenden Profis das wieder in Ordnung gebracht hatten, da haben Bleacher und Holley aber plötzlich mit einer Story ausgepackt. Also wirklich, ich kann Ihnen sagen, was die erzählt haben, konnte selbst ich erst mal nicht glauben:

In der Höhle sind sie wohl auf so eine Art automatischen Lift gestoßen, der hat sie einige Hundert Meilen in den Mondkern hinunterbefördert, ins Zentrum einer riesigen Maschine. Können Sie sich das vorstellen? Offensichtlich außerirdische Artefakte; uralte Maschinen; wahrscheinlich funktionsfähig; bei uns auf dem Mond; so weit ab vom Schuss, weit weg von allen sonst bekannten Fundfeldern wie bei Atair und Wega – einfach unglaublich!
Bleacher, ein recht fähiger Exoarchäologe, versuchte zwar die Herkunft der Anlage zu bestimmen, gelang ihm aber nicht. War anscheinend etwas neues Altes.
Jedenfalls sind sie dort unten einige Minuten umhergeflogen und haben dann so eine Art Eingabekonsole gefunden. Sie wissen nicht wie, doch Holley hat aus Versehen möglicherweise das außerirdische Äquivalent eines Reset-Knopfes gedrückt, und plötzlich sprangen überall um sie herum die Lichter an, und das Ding begann einen höllischen Krach zu machen.
Und dann war es auch schon vorbei. Also ich meine für Bleacher und Holley.
Die wurden schlagartig irgendwie auf die Erde teletransportiert, wobei man, wie bereits gesagt, versucht hat ihre Erinnerungen an die ganze Sache zu löschen.

Auf jeden Fall wurde uns nun richtig Stress von der Zentrale aus gemacht. Immerhin gab es da draußen etwas, was man nicht unter Kontrolle hatte. Es musste ein größeres Untersuchungsteam in aller Eile auf die Beine gestellt werden. Bevor man jedoch alles absperren konnte, war mit Verlaub gesagt die Kacke so richtig am Dampfen.
Plötzlich war er nämlich wieder da.

Wer, fragen Sie? Na wer schon: Gott!
Aber nicht der nette, freundliche Habt-euch-alle-lieb-Gott der westlichen Christenheit – ob es den überhaupt je gegeben hat, ist mittlerweile sowieso fraglich. Nein, nein, nicht der, sondern der zürnende Gott des Alten Testaments. Eben dieser!
Die orthodoxen Juden haben sich jedenfalls ziemlich gefreut – zumindest am Anfang.
Äh... Kurzen Augenblick bitte...

Schildkompressionen reversibel und zeitstabil! Alles auf grün!

Gut, also Gott war wieder da nach über zweitausend Jahren Funkstille, wenn man so sagen will.
Und der hatte vielleicht plötzlich was zu erzählen, kaum zu glauben.
Tag und Nacht dröhnte seine Stimme vom Himmel. Überall! Kein schlechter Trick, haben mir die Jungs von der Wettertechnik verraten. Ganz schön kompliziert die Molekülschwingungen zu dosieren und so.
Er zählte uns – also der gesamten Menschheit – alle aktuellen Verstöße gegen die heiligen Zehn Gebote auf. Und das hat gedauert, sage ich Ihnen! Eine meilenlange Anklageschrift war das. Die Gebote sind nun mal sehr explizit – mit Auslegungsfreiheit ist da nicht viel gewesen.

Angefangen hat er gleich mal mit der Mondstation, die ihn ja auch entdeckte. Von wegen ein zweiter babylonischer Himmelsturm und göttliche Anmaßung und so.
Hat dann auch versucht, die ganze Station zu teleportieren, aber als die unten auf der Erde ankam, war es nur noch ein Milliarden teurer Metallschrottberg. Unser Team war gottseidank – oder vielleicht auch nicht – noch rechtzeitig evakuiert worden.
Mhmm... Moment bitte.

Komponentenpaketsbelastung innerhalb der Toleranzgrenzen! Schwankungen unterhalb der Alpha-Marke!

Also, Gott fuhr nun das volle Programm auf: Erdbeben; Feuerstürme; hier und da mal ein paar Salzsäulenerstarrungen; Flutwellen noch und nöcher.
Ich kann Ihnen sagen: einige Wochen war hier echt die Hölle los. Ein paar Städte in Europa, Nord- und Südamerika sind beinahe wie Sodom und Gomorra platt gemacht worden. Das buddhistische Asien wurde ebenfalls beträchtlich in Mitleidenschaft gezogen. Toleranz gegenüber anderen Religionen wurde halt schon im Altertum nicht sehr groß geschrieben.
Überhaupt war Gott nicht sonderlich wählerisch und hat so ziemlich jedem Volk irgendetwas übel genommen. Von diesem Punkt aus betrachtet, war das alles durchaus gerecht.

Man hat dann verhältnismäßig bald spitz gekriegt, dass Ionen-Körperschilde der Stufe vier, den Einfluss von Gott gut abschirmen können, wenigstens im direkten persönlichen Bereich.
Daher hat man sich auch gleich an den Bau eines großen, globalen Schildsystems gesetzt. Die aus der Zentrale haben mit der Konstruktion nur die besten Männer und Frauen beauftragt, so dass alles auch recht schnell spruchreif wurde.
Erstaunlich klein ausgefallen, der Feldkonverter, dafür, dass er die ganze Welt vor Gott schützen musste. Wenn das alles hier endlich vorbei ist, können wir ihn uns ja mal anschauen gehen. Denke nicht, dass man ihn so schnell abreißen wird.

Hat nur zwei Monate gedauert, dann war das Ionenfeld voll aktiv und wir hatten wieder unsere Ruhe. Die Schiffe unserer interstellare Handelsflotte waren ja glücklicherweise von Anfang an bereits damit ausgerüstet, so dass es zu keiner Störung in den universalen Verträgen kam.
Aber so richtig toll war das Leben unter einem vier Petawatt starken Energiefeld nun auch nicht.
Man hatte zwar anfangs noch versucht, direkt bis zu Gott auf den Mond durchzukommen, um vielleicht vor Ort etwas ausrichten zu können, aber der war seinerseits sehr gut abgeschirmt. Das ging also nicht, daher entschloss man sich zu einer etwas radikaleren Lösung des Problems.

Mit Zustimmung der Weltbevölkerung und den Führern der drei großen, direkt betroffenen Weltreligionen stellte das Militär eine seiner Phasenbomben bereit. Ein tolles Stück Technik, dass kann ich Ihnen versichern. Sie wären begeistert.
Den Start der Trägerrakete haben Sie ja leider verpasst, aber gleich ist es soweit. Wir sehen dann...
Oh, jetzt habe ich mich aber wirklich von Ihnen ablenken lassen. Warten Sie bitte noch mal ganz kurz.

Alle Systeme auf grün! Bestätigung der Zündungssequenz! T minus eine Minute dreißig Sekunden!

Also, ab sofort liegt es nicht mehr in unserer Hand. Gibt gleich ein ganz schönes Feuerwerk da oben. Wird bestimmt toll aussehen.
Ist etwas schade um den Mond, aber das wird die Zentrale schon richten können, denke ich.
Bin eigentlich auch nicht sonderlich davon begeistert, dass wir das alles verdampfen müssen. Immerhin geht uns damit ein wichtiger archäologischer Fund verloren. Aber was sein muss,...
Wollen wir nach dem Mittagessen mal raus zum Flugfeld fahren? Dann zeige ich Ihnen die vorbereitete Ersatzrakete. Einfach gewaltig! Sie werden staunen.

 

@Jo
Puh... danke.
Hoffentlich gibts keine Probleme mit der Kirche und ich lande auf dem Index oder so :D

 

Also, wenn's nach mir geht, landest Du schlimmstenfalls auf der Empfehlungsliste :D
Wunderbar. Respektlos, und vor allem sehr flott geschrieben. Da sieht man mal, was die Erzählstruktur ausmachen kann. Hättest Du das alles als außenstehder Erzähler geschildert, wäre es eher farblos geworden. So aber bekommt die Story richtig Pepp, man kann sich ihr nicht entziehen. Der Anfang ist interessant und macht neugierig, Du erzählst nichts überflüssiges und nicht zuletzt ist die Idee sehr dankbar. Sie ist nicht weltbewegend, denn Gott-taucht-auf-und-wird-gekillt ist ein in der SF häufiges Motiv. Aber es kommt eben auch sehr stark auf die Umsetzung an, und die finde ich überaus gelungen.

Also, Kollege, weiter so!

Fazit: sprachlich ausgesprochen flotte und unterhaltsame Umsetzung eines nicht ganz neuen SF-Motivs.

Uwe
:cool:

 

Hallo Hagen,

hier mein zweiter Daumen: :thumbsup: SUPERgut! Nichts zu meckern, auch der Monolog ist schnell und spannend. Einziges Manko: Der Titel, viel zu abgeschmackt! Drück das vager aus: "Die Entdeckung" oder so, egal nur nicht "Wenn es Gott nicht gäbe". Das klingt wie "Wenn es Kriege nicht gäbe." :D Verstehste?

LG

Dante_1

 

@beide
DANKE

@Dante
Nun "Wenn es Gott nicht gäbe..." ist der Anfang eines der drei phillosophischen Gedanken, auf dem diese Geschichte beruht. :klug:

1)

Wenn es Gott nicht gäbe, müssten wir ihn erfinden.
Voltaire
2)
Jede Technologie, ist sie nur fortgeschritten genug, lässt sich von Magie nicht mehr unterscheiden
Autor mir momentan entfallen
3)
Wenn es Gott heute gäbe, müssten wir ihn zerstören
könnte auch nur ein Gedankengang von mir sein ;) und bezieht sich auf die Komplexität der heutigen Moral, die in keinem Einklang mit der "simplen" Moral der Bibel steht.

@Uwe
Gibst du mir die Empfehlung? :bounce:
Ich sehe ein, dass es ein recht klassische Umsetzung ist (Raumfahrt, Energieschilde, Raketenbomben), aber eigentlich kenne ich diesen Götterfaktor nirgends :hmm: (und schon gar nicht: Wir sprengen Gott mal eben aus dem Himmel).
Außer...
bei "2001-Odysse im Weltraum", an das der ersten Abschnitt als Hommage gerichtet ist :)
Aber du hast sicherlich mehr in dieser Richtung gelesen, daher füge ich mich dieser Kritik.
Also neues Thema finden...neues Thema...neues Thema :bonk:


mfg Hagen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Hagen!

Tolle Geschichte. Hat mir sehr gut gefallen. Ein paar Anmerkungen habe ich noch:

Hat nur zwei Monate gedauert, dann war das Ionenfeld voll aktiv und wir hatten wieder unsere Ruhe. Die Schiffe unserer interstellare Handelsflotte waren ja glücklicherweise von Anfang an bereits damit ausgerüstet, so dass es zu keiner Störung in den universalen Verträgen kam.
Aber so richtig toll war das Leben unter einem vier Petawatt starken Energiefeld nun auch nicht.
Man hatte zwar anfangs noch versucht, direkt bis zu Gott auf den Mond durchzukommen, um vielleicht vor Ort etwas ausrichten zu können, aber der war seinerseits sehr gut abgeschirmt. Das ging also nicht, daher entschloss man sich zu einer etwas radikaleren Lösung des Problems.

Mit Zustimmung der Weltbevölkerung und den Führern der drei großen, direkt betroffenen Weltreligionen stellte das Militär eine seiner Phasenbomben bereit. Ein tolles Stück Technik, dass kann ich Ihnen versichern. Sie wären begeistert.


Hier hast du eine etwas andere Sprache verwendet, auch zwischendurch einmal. Die Person ist doch eigentlich voll von ihrer Sache überzeugt, nicht wahr?
Erinnert mich ein wenig an den Captain aus Douglas Adams' "Per Anhalter ins All", der die ganze Zeit in der Badewanne sitzt. Seit drei Jahren ...

Mir hätte die Geschichte in Dialogform vielleicht noch besser gefallen. Denn wen spricht der Erzähler an? Diese Person muss ja hinter dem Mond gelebt haben, dass sie das ganze nicht mitgekriegt hat. Das hättest du dadurch klären können.

Aber wie gesagt, ich fand sie auch so spitze. Du hast das Überzogene, Satirische darin gut herausgebracht.

Wirklich nichts spektakuläres

Ich glaube Spektakuläres.

 

"Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic"
Arthur C. Clarke
:google:

Wegen der Empfehlung: Die Umsetzung ist überaus gelungen, aber das Thema ist mir nicht innovativ genug :shy: aber ich überleg's mir, außerdem kann vielleicht auch ein anderer den Knopf drücken ... Moment, wo ist der eigentlich hin? :confused:

 

Moin Hagen,

Ich machs kurz, schließe mich den anderen an und sage, daß auch mir diese Geschichte sehr gut gefallen hat.
Der Erzähler kommt wirklich sehr gut rüber und macht den Text unheimlich lebendig und teilweise auch echt witzig ("Er zählte uns – also der gesamten Menschheit – alle aktuellen Verstöße gegen die heiligen Zehn Gebote auf. Und das hat gedauert, sage ich Ihnen!").
Klar, die Idee "Gott kommt auf die Erde und macht alles kaputt" ist nicht besonders neu (ich hab mal irgendwo eine Geschichte gelesen, in der Gott ein gigantisches Lebewesen ist und die Städte aus Versehen kaputt macht, weil er eben zu groß ist - daran hat mich das hier irgendwie erinnert), aber deine Umsetzung hat mir echt gut gefallen.

Einziger "Kritik"punkt wäre das, was Yaso schon angesprochen hat: Da dein Erzähler irgendjemanden direkt anspricht, fehlt es irgendwo an der Logik. Wenn dieser Angesprochene nämlich ebenfalls von der Erde kommt, wird er diese Sachen mit den Erdbeben schon selbst mitbekommen haben. Warum wird ihm dann also die Geschichte nochmal erzählt? Is mir aber nicht so wichtig - die Geschichte ist gut genug, um das für mich zu kompensieren.

 

Hallo

Danke an Yaso und Gnoebel :)

Wenn ihr mich so dringend nach der angesprochenen Person fragt, muss ich wohl nochmal drauf eingehen:

Ursprünglich hatte ich mir die Geschichte in einer Dritten-Person-Perspektive durchdacht, doch bin dann auf die von Uwe bereits erwähnte Eintönigkeit der Erzählung gestoßen. Daher ist dann ein spannender Ich-Erzähler von mir eingeführt worden, der im Prinzip dem Leser alles Vergangene erklärt.
Über die andere Person hatte ich mir eigentlich auch keine Gedanken gemacht, da sie ausschließlich nur Gehörtes konsumieren sollte und nichts weiter beitrug. Aber wenn ihr jemanden internen (nicht den externen Leser) dort haben wollt, wie wärs mit dieser Idee: :cool:
Wichtige Persönlichkeiten des 20.Jhdt, aufgetaut aus ihren Kryogen-Särgen, denen auf einer kleinen Info-Tour (wie Universal-Studio-Tour) durch das späte 21.Jhdt alles verpasste vorgeführt wird.
Der Redner war meiner Vorstellung nach ein Flight-Commander in der Abschusszentrale wie bei der NASA. Irgendwas höheres aber dennoch keiner der dicken Chefs.

Aber bittet ja nicht mich, das jetzt noch irgendwo einzubauen (außer jemand brächte noch einen guten Vorschlag)


mfg Hagen

 

Hi Hagen!

herausragendes
Groß geschrieben.

spektakuläres
Ebenfalls.

Zuerst schreibst du

wussten von überhaupt nichts
Dann aber schreibst du:
da haben Bleacher und Holley aber plötzlich mit einer Story ausgepackt
Im selben Absatz. Das verwirrt.

etwas neues Altes
Gefällt mir.

Wer, fragen Sie? Na wer schon: Gott!
Ich würde mal sagen: das sitzt! :thumbsup:

Die orthodoxen Juden haben sich jedenfalls ziemlich gefreut – zumindest am Anfang.
Hehe.

Bitte kurz warten
"Moment, bitte." Wäre vielleicht treffender.

Ich muss sagen: die erste Hälfte, bis zu diesem Wort Gott: :thumbsup:
Supergut. Hat mich total beeindruckt und auch begeistert.
Die zweite Hälfte dann plötzlich nicht mehr so. Was weiß ich warum. Du hast es ja nett beschrieben und auch die Idee von diesem zornigen Gott ist eigentlich fast schon satirisch, das Problem lag, glaube ich, eher in meinen Erwartungen, ich dachte nämlich, du würdest das Thema nicht satirisch sondern philosophisch zu Ende führen. Was mich irgendwie an dieser Stelle mehr interessiert hätte.
Es ist also nicht deine Schuld, denn alles ist gut geschrieben und ausgedacht. Hängt einzig und allein an meiner Erwartungshaltung.

Aber eine echt gute Geschichte. Hat Spaß gemacht.

In diesem Sinne
c

 

Friedvolle Grüße

und herzlichen Dank, Hagen. Ich habe mich beim Lesen prächtig amüsiert! Erinnert irgendwie ein wenig an Phil Dick, den ich sehr schätze. Du stellst auf sehr humorvolle Weise die Frage nach dem Wesen, der Natur Gottes. Im Mittelalter glaubte man, Gott wohne im Himmel bei den Sternen, doch die Astronauten haben da bisher nichts gefunden.

Freilich ist das Thema abgenudelt bis zum Anschlag, und die Geschichte definiert es auch nicht neu. Die Nummer mit dem bösen Gott ist spätestens seit ST:V durch; was Kirk und Co nicht finden können, findet auch kein anderer. Die lakonisch-schmissige Erzählweise ist, was diese Geschichte von anderen abhebt. Es fällt mir schwer, nachzuvollziehen, wie jemand die Erzählperspektive kritisieren kann. Der Erzähler erzählt die Geschichte dem Leser, Punkt! Wer braucht da noch eine Erklärung?

Also wenn es noch einen Daumen braucht, um den Empfehlen-Knopf zu drücken - der ist hier! :thumbsup:

Kane

 

Hallo

@chazar
Fehler wurden selbstverständlich berichtigt.
Schade das ich deine Erwartungen nicht erfüllen konnte, aber wirklich eher dein Pech :)

@Brother kane
danke für die netten Worte.
Hab neulich mal beim illusionisten gelesen:
Es gibt keine abgegriffenen Themen, nur abgegriffene Herangehensweisen.

Ind diesem Sinne

mfg Hagen

 

Hi Hagen,

Deine Geschichte ist ein gut gelungen. Ich habe mich köstlich amüsiert. Die Erzählweise war bestens gewählt. Aus einer anderen PErspektive wäre es schnell langweilig geworden.

Bezüglich der Person, der es erzählt wird, habe ich keine Probleme. Es könnte auch ein Außerirdischer sein.

Auch den Titel hab ich gut gefunden. War der ansprechenste auf dieser Seite

L.G.
Bernhard

 

Hiho!

Der lebendige Sprachfluß ist wirklich super und das es eine Umsetzung eines klassischen Stoffes ist, bricht der Geschichte keinen Zacken aus der Krone!

Die Frage, wer denn nun der Angesprochene ist, habe ich mir allerdings ebenfalls gestellt, aber die Frage zu beantworten, ist mMn nicht nötig. Wir Leser wollen wissen, was Geschehen ist, wir Leser erfahren, was geschehen ist. Alles gut.

Meine Lieblingsstelle:

Die orthodoxen Juden haben sich jedenfalls ziemlich gefreut – zumindest am Anfang.
:Pfeif:

Also: Idee hat mir gefallen, ob klassisch oder nicht. Umsetzung ist leichtfüßig und lebendig. Technologische Darstellung: Vage genug und kein lächerliches Techno-Bla-Bla. (Als Trekkie finde ich diese Kategorie sehr wichtig.)

Ergo: :thumbsup:

MfG

KalPhantom

 

Hallo Hagen,

ich muss mich wohl doch öfter mal in die von mir ungeliebte SciFi Ecke trauen.
Jedenfalls hat sich dieser Ausflug bei deiner Geschichte gelohnt.
Die Art und Weise der Erzählung ist sehr amüsant, und trotzdem lässt der Plot ja durchaus Raum für Zivilisationskritik. Ob die komplexere Moral der einfachen überlegen ist, ob Gottes Zorn berechtigt ist oder nicht, sind ja Fragen, die man für sich über deiner Geschichte durchaus weiterdenken kann.

Ein bisschen irreführend ist der Titel, denn für das Was wäre wenn, welches dieser impiziert lieferst du keine Gedankenanreize. Vielleicht rührte auch daher die philosophische Erwartungshaltung chazars und seine entsprechende Enttäuschung.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo zusammen

Tschuldigung, dass ich ich hier jetzt erst wieder melde. Hatt's vergessen :shy:

@ Sim
Ja, ich persönlich schneide lieber Themen an und gebe nur Gedankenanreize, als dass ich mich tiefer mit der dahinterliegenden Philosphie beschäftige.
Das mag daran liegen, dass ich mir eine tiefergehende Ausseinandersetzung mit solchen Themen (vorerst) nicht zutraue(,obwohl ich darin auch recht interessiert bin)
Da halt ich's dann lieber nach dem Motto: Mit einem Schuß Erotik kann man alles verkaufen. Und wenn das nicht gibt, nimmt man eben Humor :)

Zu der Betitelung habe ich mich ja weiter oben schon ausgelassen

PS: Bist ein gern gesehen Gast hier :) (wenn du weiter solch nette Kritiken schreibst)


@Kal
Auch ich bin Trekkie (und Babylonie, und Starwarsie usw.) Aber diesmal hat mir nichts von dem vor Augen geschwebt, in bezug auf die Technologie zumindest. Da standen "Highlander 2" und "Der Wächter" von Arthur C. Clarke Pate.
Danke für die netten Worte :)


mfg Hagen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi,

hier mein Senf, wie versprochen :)
Hab' mir auch die Hühnerstory angesehen, aber wollte dir nicht sofort was negatives posten. ;) Ist nicht so mein Ding.

Diese Story hat mir aber ziemlich gut gefallen, und auch wenn das meiste schon gesagt wurde.
Ganz klar ist mir noch nicht, ob Gott und die Asserirdischen Erbauer ein und dieselben sind. Ist es so?
Allgemein finde ich, in einer Kurzgeschichte müssen nicht immer alle Rätsel bis ins kleinste Detail gelöst werden.

aber ich hatte gleich so eine Ahnung, dass da was im Busch ist.

Sehr abgedroschen.

hier und da mal ein paar Salzsäulenerstarrungen

Cool!

Komponentenpaketsbelastung innerhalb der Toleranzgrenzen! Schwankungen unterhalb der Alpha-Marke!
Schildkompressionen reversibel und zeitstabil! Alles auf grün!

Solche Einschübe in den Text stören mich eher, auch wenn sie den Gesamttext nur auflockern sollen. Dann aber bitte etwas intelligenter.

Wo bleibt deine nächste Story?

Gruß, Nordwind

 

Hallo Hagen

Was den Stil betrifft, so kann ich mich der positiven Kritik anschließen.
Bloß inhaltlich gefiel es mir gar nicht (das liegt aber nur daran, das ich bekennender Katholik bin :cool: )

 

Wo ich schon mal am Schreiben bin um diese unchristliche Zeit :)

@Nordwind
Erstmal danke!
Da muss ich ja wohl richtig froh sein, dass du mich nicht so runter gemacht hast wie Dante :D Na ja, ich hoffe du hast meinen Standpunkt drüben im anderen Thread verstanden. Meines Erachtens bist du deutlich über die Strenge geschlagen(auch wenn du es vielleicht nicht beabsichtigt hast) und ich wollte dir das verdeutlichen.

Ist nicht so mein Ding
Hmm, hab ich bemerkt. :dozey:

Ganz klar ist mir noch nicht, ob Gott und die Asserirdischen Erbauer ein und dieselben sind.
Die Aussage des Textes ist, dass Gott ein omnipotentes technisches System ist, welches uns kontrolliert(e). Das heißt aber zweifelsohne, dass die außerirdischen Erschaffer Wesen oberhalb von Gott waren, da sie ihn ja gebaut haben. Daher: Nein, nicht die gleichen.

Solche Einschübe in den Text stören mich eher, auch wenn sie den Gesamttext nur auflockern sollen. Dann aber bitte etwas intelligenter.
Wie meinst du das? Hatte schon versucht, sie mit so vielen Lateinnizismen anzufüllen wie 's geht.
Außerdem wollte ich diesen kommentaren nicht unnötigen Inhalt verleihen, weil sie
a) wirklich nur ab und zu die starre Erzählstruktur unterbrechen sollten
b) Fragen über ihre semantische Bedeutung aufwerfen sollten (als zusätzliches Spannungsmoment)
und c) den Leser darauf vorbereiten sollten, dass der Erzähler mit der Geschichte auch in direkten Bezug steht.


Wo bleibt deine nächste Story?
Kommt! Ich kann mich nur grad nicht entscheiden welche ich poste. Hab fünf oder so zur auswahl, die mir alle am Herzen liegen, und wo ich zutiefst entäuscht wäre über eine Kritik ähnlich deiner bei dante ;)

@malleolus
Danke.

Bloß inhaltlich gefiel es mir gar nicht (das liegt aber nur daran, das ich bekennender Katholik bin )
Das sei dir verziehen :D Ich bin Pantheist (meistens). Dann lies aber bloss nicht "Totgesagte" von mir im SELTSAM-Forum ;)


mfg
Hagen

PS: Dieser Kommentar wurde unter etlichem aloholeinfluss verfasst, was aber nicht seinem Wahrheitsgehalt abträglich sein sollte, sondern nur der Rechtschreibung

 

Hi.

Ist nicht so mein Ding

Hmm, hab ich bemerkt.


Dazu hab' ich im anderen Thread ja schon was zu gesagt. Siehe "Leben des Brian".

Die Aussage des Textes ist, dass Gott ein omnipotentes technisches System ist, welches uns kontrolliert(e).

Das, finde ich, macht die Geschichte noch interessanter. Vielleicht solltest du diese tatsache noch etwas besser hervorheben.

Wie meinst du das? Hatte schon versucht, sie mit so vielen Lateinnizismen anzufüllen wie 's geht.
Außerdem wollte ich diesen kommentaren nicht unnötigen Inhalt verleihen, weil sie
a) wirklich nur ab und zu die starre Erzählstruktur unterbrechen sollten
b) Fragen über ihre semantische Bedeutung aufwerfen sollten (als zusätzliches Spannungsmoment)
und c) den Leser darauf vorbereiten sollten, dass der Erzähler mit der Geschichte auch in direkten Bezug steht.

Ich fand sie nur etwas platt, von wegen "Code Grün" usw. Das erinnert irgendwie an Sprüche aus "Raumpatrouille Orion". Von ganz unten aus der uralten Klamottenkiste.
Ich weiss, das sie nur den Text auflockern sollen und ansonsten keinerlei Bedeutung haben. Ist ja auch in Ordnung.

Kommt! Ich kann mich nur grad nicht entscheiden welche ich poste. Hab fünf oder so zur auswahl, die mir alle am Herzen liegen, und wo ich zutiefst entäuscht wäre über eine Kritik ähnlich deiner bei dante

Jeder ist bei negativer Kritik entäuscht.
Mir persönlich ist sie aber immer noch lieber als eine vorgetäuschte positive Kritik, nur weil der Autor schon mit dem Zaunpfahl darauf hinweist, keine negative Kritik zu verkraften. Hehe. :Pfeif:

Webmaster: Wieso kann ich bei manchen Postings Smilies anklicken und bei manchen nicht? Weil keine da sind. Z.B. bei Direkt antworten.

Gruß, Nordwind

 

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