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redliblegeipS - Spiegelbilder
Lautlos verließ sie das kleine Haus, um den Vater und die Mutter nicht zu wecken.
Sie beobachtete die Sonne, die blinzelnd den Horizont empor kletterte. Sie konnte den glitzernden Tau auf den Gräsern im ersten Sonnenlicht funkeln sehen. Die Luft duftete nach Jasmin, der gerade seine Blüten öffnete. Fröhlich lief sie in die feuchte Wiese hinein, ihrem Ziel entgegen. Ein Fink sang sein morgendliches Lied und das Mädchen lauschte ihm gern. Sanfter Wind streichelte ihr goldblondes Haar.
Nur noch ein paar Schritte und sie würde erblicken, was ihr Herz so sehr erflehte zu sehen.
Sie kniete sich nieder und sah nach unten. Das Mädchen hoffte im Spiegel des Wassers nicht ihr Antlitz zu erkennen, nicht hier, nicht jetzt – nicht Lisa.
Um Vater und Mutter nicht zu wecken, verließ er lautlos das Haus. Die Sonne kletterte blinzelnd den Horizont empor, als er sie beobachtete. Im ersten Sonnenlicht konnte er die glitzernden Blasen auf den Gräsern funkeln sehen. Nach Tausendblatt, das gerade seine Blüten öffnete, duftete das Wasser. Seinem Ziel entgegen strömte er fröhlich in die nasse Wiese hinein. Der Jüngling lauschte der Schmerle gern, die ihr morgendliches Lied sang. Gestreichelt von einer sanften Strömung wurde sein goldblondes Haar.
Was sein Herz so sehr erflehte zu sehen, würde er nach nur ein paar Zügen erblicken.
Er kniete sich nieder und sah nach oben. Sein Antlitz nicht im Spiegel des Wassers zu erkennen hoffte der Jüngling, nicht hier, nicht jetzt – nicht Asil.
Ihre innigen Blicke trafen sich.
Die lächelnden Lippen der Liebenden berührten zärtlich die Wasseroberfläche und fanden verlangend zueinander. Endlich vereint im Spiegel des Wassers.