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redliblegeipS - Spiegelbilder

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14.07.2004
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redliblegeipS - Spiegelbilder

Lautlos verließ sie das kleine Haus, um den Vater und die Mutter nicht zu wecken.
Sie beobachtete die Sonne, die blinzelnd den Horizont empor kletterte. Sie konnte den glitzernden Tau auf den Gräsern im ersten Sonnenlicht funkeln sehen. Die Luft duftete nach Jasmin, der gerade seine Blüten öffnete. Fröhlich lief sie in die feuchte Wiese hinein, ihrem Ziel entgegen. Ein Fink sang sein morgendliches Lied und das Mädchen lauschte ihm gern. Sanfter Wind streichelte ihr goldblondes Haar.
Nur noch ein paar Schritte und sie würde erblicken, was ihr Herz so sehr erflehte zu sehen.
Sie kniete sich nieder und sah nach unten. Das Mädchen hoffte im Spiegel des Wassers nicht ihr Antlitz zu erkennen, nicht hier, nicht jetzt – nicht Lisa.
Um Vater und Mutter nicht zu wecken, verließ er lautlos das Haus. Die Sonne kletterte blinzelnd den Horizont empor, als er sie beobachtete. Im ersten Sonnenlicht konnte er die glitzernden Blasen auf den Gräsern funkeln sehen. Nach Tausendblatt, das gerade seine Blüten öffnete, duftete das Wasser. Seinem Ziel entgegen strömte er fröhlich in die nasse Wiese hinein. Der Jüngling lauschte der Schmerle gern, die ihr morgendliches Lied sang. Gestreichelt von einer sanften Strömung wurde sein goldblondes Haar.
Was sein Herz so sehr erflehte zu sehen, würde er nach nur ein paar Zügen erblicken.
Er kniete sich nieder und sah nach oben. Sein Antlitz nicht im Spiegel des Wassers zu erkennen hoffte der Jüngling, nicht hier, nicht jetzt – nicht Asil.
Ihre innigen Blicke trafen sich.
Die lächelnden Lippen der Liebenden berührten zärtlich die Wasseroberfläche und fanden verlangend zueinander. Endlich vereint im Spiegel des Wassers.

 

Sehr atmosphärisch (Unterwasser-Atmosphäre mag ich besonders) und traumgleich geschildert. Auch die Grundidee finde ich sehr gut. Mir ist aber, unabhängig von Jo_oder_so, auch der Schlusssatz aufgefallen. Ich finde ihn auch unnötig und eher störend. Diese explizite Nennung der Namen und relative Aufdrängung des Experiments zerstört die schillernde Seifenblase des Traums.

 

Hallo Jo,
beinahe war ich mir sicher, Du würdest der Erste sein, der meine Geschichte liest. ;)

Diese Geschichte wird der zweiten Hälfte deines Namens wieder gerecht
:D
(Dabei frage ich mich, ob Schmerlen singen können
Weiß Du Jo, das frage ich mich auch, kann aber auch nicht das Gegenteil beweisen. :Pfeif:
Wieso stellst du diese KG eigentlich unter Experimente?
Könnte ich dir jetzt erklären, möchte ich aber mit Deiner Erlaubnis bitte noch nicht, bis jemand anderes mich auch danach fragt. Dann weiß ich, dass es nicht so rüber kommt wie es sollte. Vielleicht hab ich auch gar kein Talent für diese Rubrik! Ein kleiner Tipp jedoch:
LISA und ASIL.

finde ich überflüssig, kommt im Text schon gut zur Geltung.

Das ist eigentlich der Hauptgrund für die Rubrik Experimente, aber nicht der einzige.
Ich hoffe ich darf Dich noch ein wenig ausharren lassen, ja?
Habe mich sehr gefreut, dass Dir die Geschichte gefallen hat, selbst wenn ich das mit dem Spiegelbild nicht richtig vermitteln konnte. :bonk: Das zeigt mir, das sie auch ohne den experimentellen Effekt bei Dir gut ankommt.

Vielen lieben Dank und liebe Grüße von Susie

 

Hallo Leif,
erst einmal möchte ich auch Dir danken, dass meine Geschichte eine

schillernde Seifenblase des Traums.
für Dich darstellt.
Ein schöneres Kompliment kann man sich kaum wünschen. :)
Nun der letzte Satz.
Das schreit zugegebener Maßen tatsächlich nach Aufklärung.
Also, eigentlich hatte ich mir das so gedacht: Die eigentlichen Spiegelbilder meiner Geschichte sind nicht die Gesichter der Protagonisten im Wasser. Vielmehr die Sätze an sich. Ich habe versucht, mich an die Regeln dieser Rubrik zu halten. Habe die Sätze des Jungen umgestellt, die beinahe identisch mit den Sätzen des Mädchens übereinstimmen, nur das der Satzbau ein anderer ist. Auch die Namen sind lediglich verdreht worden. Das Mädchen Lisa rückwärts gelesen ergibt den Jüngling Asil.
Die Geschichte enstand eigentlich erst durch den Versuch, aus dem Experiment keine sinnlose Aneinanderreihung von Sätzen machen zu wollen. Ich finde es auch keineswegs schade, dass es mir nicht gelungen ist, das Experiment richtig zu übersetzten. Nach den Reaktionen von Dir und Jo zu urteilen, war es mir möglich ein schönes, wenn auch sehr kurzes Märchen zu schreiben. Das allein soll mir schon genügen. Vielleicht sollte ich den Schluß einfach streichen und ein lieber Mensch verschiebt die Geschichte ganz einfach nach Märchen. Eure Meinung dazu wäre mir an dieser Stelle schon noch wichtig und würde mich deshalb sehr freuen, noch einmal von Euch zu lesen. :)
Vielen Dank und liebe Grüße von Susie

 

Kürbiselfe schrieb:
Das schreit zugegebener Maßen tatsächlich nach Aufklärung.
Also, eigentlich hatte ich mir das so gedacht: Die eigentlichen Spiegelbilder meiner Geschichte sind nicht die Gesichter der Protagonisten im Wasser. Vielmehr die Sätze an sich. Ich habe versucht, mich an die Regeln dieser Rubrik zu halten. Habe die Sätze des Jungen umgestellt, die beinahe identisch mit den Sätzen des Mädchens übereinstimmen, nur das der Satzbau ein anderer ist.

Das mit den ähnlichen Sätzen ist offensichtlich. Ich denke, gerade deswegen ist keiner darauf eingegangen.
Allerdings fällt "LISA und ASIL" immer noch aus der Reihe, denn es gibt am Anfang keinen ähnlichen Satz.

Kürbiselfe schrieb:
Ich finde es auch keineswegs schade, dass es mir nicht gelungen ist, das Experiment richtig zu übersetzten.

Es ist dir hervorragend gelungen, finde ich. :)
Ein schönes Märchen und ein schönes Experiment!

 

Hallo Leif,

Allerdings fällt "LISA und ASIL" immer noch aus der Reihe, denn es gibt am Anfang keinen ähnlichen Satz.
Damit hast Du sicher Recht, was mich veranlasst, diesen Satz nun doch zu streichen. Vielen Dank für Deine Anregungen. :)
Es ist dir hervorragend gelungen, finde ich.
Ein schönes Märchen und ein schönes Experiment!
auch dafür danke ich Dir herzlich! ;)
Liebe Grüße Susie

 

Hallo Jo,

Um es wirklich zu einem Spiegelbildlichen Text werden zu lassen, müsste der zweite Teil im Grunde mit
Zitat:
Sein Antlitz nicht im Spiegel des Wassers zu erkennen hoffte der Jüngling, nicht hier, nicht jetzt – nicht Asil.
Da muss ich Dir Recht geben ;)

jedoch wäre dann die schöne Kuss-Szene hinfällig.
auch damit hast Du Recht.
Nachdem es nicht möglich ist, beide Varianten zu verwenden, glaube ich es ist besser bei der Kußszene zu bleiben. Liest sich doch auch viel romantischer, gell? :D

Vielen lieben Dank und liebe Grüße von Susie

 

Hallo Susie!

Hab mir jetzt auch mal eine Geschichte von dir durchgelesen. Finde sie schön, besonders die Beschreibungen der Natur und der Umgebung insgesamt. Die Geschichte vermittelt irgendwie einen zarten, luftig-leichten Eindrck. Sehr schön und romantisch, wie ein typischer Traum eines jungen Mädchens, das sich nach einer besonderen Liebe sehnt, nach der ersten Liebe. Sehr interessant finde ich auch die Parallele Handlung der beiden Kinder/ Jugendlichen.

Liebe Grüße Olga

 

Hallo Olga,
auch dir danke ich für Dein Lob und freue mich, dass Dir gefallen hat, was Du gelesen hast. Was wünscht man sich mehr? :D
Liebe Grüße, Susie

 

Hallo Kürbiselfe

Ich finde auch, der Text gehört unbedingt in die Experimentenecke.
Dass man darin auch ein schönes Märchen erkennen kann, ist natürlich ein hübscher Nebeneffekt. Du hast aber diese Geschichte unter dem Kontext des Spiegelbilds verfasst. Dies liess mich beim zweiten Abschnitt in die Spiegelwelt des Gegenübers abtauchen und die Strömung trug mich in den Tiefen der Welt von Asil zum Punkt des Zusammentreffens. Dabei stolperte ich dann auch über folgenden Satz:
"Was sein Herz so sehr erflehte zu sehen, würde er nach nur ein paar Schritten erblicken."
Da bei Asil alles im Spiegelfluss ist, würde er da nicht besser nach ein paar Zügen seine Lisa erblicken? Ok, dann könnte er sich auch nicht niederknien, sondern müsste sich irgendwie am Ufer anlegen. (Hach, klingt so technisch, wie ein Boot, aber ich hoffe, Du weisst, was ich meine.) :shy:
Ich würde Asil wirklich unter Wasser zum Treffpunkt gleiten lassen, so mit Seerosen und Wasserspiegelungen in der wellenreitenden Sonne.
Aber auch hier, ist Ansichtssache.

Hoffe, ich konnte meine Gedanken etwas rüber bringen.
Lieben Gruss
dotslash

 

Hallo dotslash,

Da bei Asil alles im Spiegelfluss ist, würde er da nicht besser nach ein paar Zügen seine Lisa erblicken?
Stimmt, Du hast Recht. Ist mir bisher nicht aufgefallen. Danke Dir und werde es sofort ändern. ;)
Hach, klingt so technisch, wie ein Boot, aber ich hoffe, Du weisst, was ich meine.
Versteh Dich schon. :D
Dass es Deiner Meinung nach nicht nur ein Experiment, sondern auch ein schönes Märchen ist, freut mich sehr.
Vielen Dank und
liebe Grüße, die Kürbiselfe :)

 

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