Was ist ein Klischee?
Nachdem ich die Kritik, eine KG sei zu "klischeehaft" bei eigenen und fremden Geschichten sooo häufig gesehen habe, ist mir immer noch nicht so ganz klar, was ein Klischee denn nun genau ist. Bei meinen laienhaften Überlegungen habe ich mal so folgende Punkte gesammelt (ohne Anspruch auf wissenschaftliche Exaktheit ):
1. Ein Vorurteil, ein Stereotyp wird verwendet, z. B. die dumme Blondine, dadurch werden alle Blondinen diskriminiert.
2. Ein Prot wird zu einseitig dargestellt, z. B. ist er nur reich und arrogant. Solche Menschen gibt es zwar im wirklichen Leben, das kann in der Literatur jedoch platt, langweilig wirken, zwiespältige Charaktere sind spannender.
3. Der Plot selber ist schon tausendmal geschrieben worden. Ich denke, hierbei kommt es immer noch auf die Umsetzung an.
4. Die Kg wirkt unglaubwürdig, der Autor hat zwar einen vielschichtigen Prot vor Augen, aber das kommt beim Leser nicht an. Also schlicht schlecht geschrieben.
5. Es ist Geschmackssache, der eine Leser mag es, der andere hat so etwas schon zigmal gelesen und findet es langweilig.
6. Crazy Janey ergänzte noch, dass eine Figur, die z. B. nur einen Satz sagt, austauschbar sind. Das nennt sich dann "missbrauchte" Figur.
(Nachtrag In einer Schreibwerkstatt haben ich einmal den Tipp bekommen, die einzelnen Figuren erst schriftlich zu skizzieren und dabei für Aussehen, Mimik, Gestik, Beruf, Wünsche, Ängste etc. jeweils einige klischeehafte und nicht-klischeehafte Eigenschaften zu definieren. So wird eine Figur farbiger, interessanter. Danach habe ich kapiert, was an Klischees so schlecht ist: Natürlich gibt es den bösen Ausbeuter etc., aber er ist in der Literatur langweilig! Zwiespältige Charaktere sind interessanter.
Die einzelnen Punkte hängen wohl oft zusammen. Meine Bitte an alle Kritiker:
Bitte schreibt konkret, was euch an einer KG stört, was ihr als klischeehaft empfindet! Nur damit kann der/die Autor/in etwas anfangen.
Bin gespannt auf eurer Wissen, eure Erfahrungen und eure Meinungen!
tamara