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Sex am Arbeitsplatz

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28.04.2005
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Sex am Arbeitsplatz

Buchstabenkauderwelsch auf meinem Monitor. Wörter und Diagramme hatten sich in einem lustigen Tanz von ihren Plätzen auf dem Bildschirm gestohlen und schwirrten mir vor den Augen umher. Dabei waren es noch gute drei Stunden, bis ich mich endlich in den erlösenden Feierabendstau einreihen konnte. Trostlose Langeweile und keine Abwechslung in Sicht. Alle paar Minuten drückte ich eine Taste, um zu verhindern, dass sich der Bildschirmschoner einschaltete.
Ich hasste meinen Job.
Hinter mir wurde die Bürotür geöffnet. Herr Siebers.
„Entschuldigung. Dürfte ich kurz stören?“
Innerlich jauchzte ich auf. Eine Abwechslung hatte mein Büro betreten. Todernst fasste ich den Störenfried ins Auge.
„Das tun Sie doch schon.“
Ich erntete eine emporgezogene Augenbraue. Erfolg! Der Hofnarr zwischen meinen Ohren applaudierte mir freundlich.
Der Eindringling - heimlich bezeichnete ich ihn schon als meinen Erlöser - ließ sich jedoch nicht weiter aus der Fassung bringen. Er holte tief Luft und setzte zum Sprechen an, als ich ihm im letzten Moment zuvorkam.
„Möchten Sie sich nicht setzen?“
Er zögerte kurz, fuhr sich mit einem Finger über seine rot gemusterte Krawatte und nahm dann doch Platz. Ein wenig nervös war mein Held ja schon.
Etwas fahrig rückte er seine Brille zurecht und fasste mich dann streng ins Auge.
„Was halten Sie von Sex am Arbeitsplatz?“
„Ist zwar ein freundliches Angebot, aber ich muss ablehnen.“ ... und halte mich lieber an die Kolleginnen, fügte ich in Gedanken hinzu, konnte mir aber im letzten Moment auf die Zunge beißen.
Die Pausbäckchen meines Gegenübers liefen knallrot an.
„Ich muss doch sehr bitten. Das war eine ernst gemeinte Frage.“
„Das war auch eine ernst gemeinte Antwort.“
Für einen Moment fehlten Herrn Störenfried tatsächlich die Worte. Zum Glück verkniff ich mir ein Grinsen.
„Es handelt sich hier um eine heikle Angelegenheit. Uns sind in letzter Zeit einige Klagen von Mitarbeiterinnen zu Ohren gekommen, in Bezug auf sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz.“
Der Kämpfer gegen Langeweile und geistige Verdummung setzte eine gewichtige Miene auf. Mein Schweigen ermunterte ihn scheinbar und so fuhr er ohne eine Unterbrechung fort.
„Aus diesem Grunde haben wir, hier im Büro, eine Umfrage gestartet ...“
„… und bei einer Zweidrittelmehrheit helfen wir ein paar jungen Polinnen über die Grenze?“
Herrn Störenfrieds Gesichtszüge entglitten. Vollkommen verdattert schaute er mich an und schnappte nach Luft.
„Sie unterschätzen den Ernst der Lage. Nehmen wir mal Fräulein Schmitz ...“
„Schon wieder? Wo bliebe denn da die Abwechslung?“
Kurz sah ich einen Engel vor meinen Augen vorbeifliegen, der mahnend auf ein Kündigungsschreiben klopfte, doch mir saß der Schalk im Nacken.
Und ich wurde belohnt. Eine dicke Ader auf der Stirn des Herrn vor mir zeugte von meinem Triumph.
„Sie führen hier also gerade eine Abstimmung durch, ob Fräulein Schmitz der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden sollte? Muss ich unterschreiben, oder reicht eine mündliche Zusage?“
Ich hatte damit gerechnet, ihn inzwischen bis zur Weißglut gereizt zu haben, doch mein Gegenüber gab noch nicht auf. Ein zäher Bursche, das musste ich ihm lassen. Scheinbar lag seine Hoffnung immer noch darin, das Gespräch zu einem sinnvollen Abschluss zu bringen.
„Es handelt sich keineswegs um eine Abstimmung. Es ist vielmehr eine Umfrage, deren Zweck es ist ...“
„Entschuldigen Sie, wenn ich Sie unterbreche“, warf ich ein und sah auf den Monitor, dessen Bildschirmschoner geradezu nach dem Drücken einer beliebigen Taste schrie, „aber ich würde gerne weiterarbeiten. Könnten Sie vielleicht zum Punkt kommen?“
Schon lange hatte ich nicht mehr soviel Spaß im Büro gehabt, aber Herr Störenfried musste das ja nicht wissen. Und er schluckte es.
„Natürlich. Frage Eins. Ist ihnen jemals eine sexuelle Belästigung in diesem Büro aufgefallen?“
„Hier in meinem?“
Ich blickte mich viel sagend um. Eine vertrocknete Zimmerpflanze, ein Schreibtisch für Miniaturmenschen und ein Playboy-Kalender, den ich mit Herzblut verteidigte. Nicht gerade ein Catwalk.
„Die Frage bezog sich auf die gesamte Geschäftsstelle.“ An seinem leicht herablassenden Tonfall konnte man seine Gedanken förmlich ablesen. Ich war der Idiot und er Herr Superschlau. Denkste.
„Nun ja. Belästigung würde ich es nicht grade nennen. Aber ...“
Er wurde hellhörig. Superschlaus Gesicht verzog sich zu einem füchsischen Grinsen. Sein Jagdtrieb war geweckt.
„Sprechen Sie weiter.“
„Also direkt belästigend finde ich es nicht. Aber wenn das Fräulein Schmitz in ihren kurzen Röcken und dem tiefen Ausschnitt hier herumstolziert... Das ist schon ein flotter Feger. Wer kann sich da noch wirklich auf die Arbeit konzentrieren?“ Ich legte einen bewusst empörten Tonfall in meine Stimme, zwinkerte ihm dabei jedoch verschwörerisch zu.
Die Antwort schien ihm nicht gefallen zu haben. Resigniert sackte er in meinem Stuhl zusammen und zog die Augenbrauen hoch.
„Das war mit sexueller Belästigung nun wirklich nicht gemeint. Ist Ihnen dieser Tatbestand nicht einmal bekannt?“ Schullehrertonfall. Wie ich das hasste. Langjährige Übung ließ mich sofort abschalten, während er weiter lamentierte. Ein aufmerksames Gesicht war dabei die ganze Kunst.
Vor zehn Jahren war Siebers gewiss noch ein zielstrebiger und idealisierter Arbeitnehmer gewesen; heute war er nur noch ein Arschkriecher. Ich fragte mich immer häufiger, ob jede Firma so einen Typen anstellen musste. Die so genannte Denunziantenpflichteinstellung, gleich vor der Behinderten- und nach der Frauenquote.
Ich riss mich aus meinen Gedanken zurück. Herr Superschlau-Störenfried hatte eine Frage gestellt.
„Hm?“
„Ich fragte, ob Ihnen eine solche Art der sexuellen Belästigung in dieser Geschäftsstelle schon einmal aufgefallen ist.“
„Wenn Sie mich so direkt fragen, muss ich wohl mit 'Nein' antworten.“
Das Gespräch begann langweilige Formen anzunehmen. Ich musste etwas tun, andernfalls hätte ich auch weiterarbeiten können.
„Haben Sie eigentlich auch schon mal mit der Erna?“, eine viel sagende Handbewegung ergänzte meinen Satz.
„Wie meinen?“
„Na, die Erna. Frau Huber. Die Tippse vom Chef. Die lässt doch jeden ran.“ Nach einem kurzen Blick auf ihn überdachte ich meinen Satz noch einmal. „Fast jeden.“
Das hatte gesessen. Er vergaß tatsächlich den Mund zu schließen.
„Oh, ich verstehe. Aber bei der Azubine hatten Sie bestimmt schon mal das Vergnü... Also, ich meine, die muss ja auch jeden ranlass... Lehrjahre sind schließlich keine Herrenjahre.“
Ich stieß ihn mit dem Ellenbogen an und grinste.
„Wobei die Schmitz ja wirklich der Oberhammer ist. Aber das brauche ich einem Schwerenöter wie Ihnen wohl nicht zu erzählen, wie?“
Das war's. Mit einem leisen Pfeifen fiel der Engel ohnmächtig von meiner Schulter. Den brauchte ich gerade eh nicht, schließlich war das Teufelchen in der kreativsten Phase seit meiner Anstellung.
Noch schien das Gesagte mein Gegenüber nicht so recht erreicht zu haben. Oder er verarbeitete es noch in verstandgemäße Bröckchen. Der finale Schlag stand an.
„Eigentlich eine Sauerei, wie die Moral in unserer Geschäftsstelle vor die Hunde geht. Wir bräuchten mal wieder Zucht und Ordnung. Vielleicht kann der Chef ja Peitschen als Arbeitsmaterialien absetzen.“
Er sprang auf.
„Das war es für Sie. Ich sorge persönlich für Ihren Rauswurf.“ Sein Falsett tat schon fast in den Ohren weh, aber meinem kleinen Teufelchen gefiel der Ausbruch. Mir auch - ehrlich gesagt.
Mit hochrotem Kopf verließ Superschlau das Büro und eilte zum Aufzug, um dem Chef umgehend Bericht zu erstatten. Jetzt wurde es eng.
Ein schneller Seitenblick überzeugte mich davon, dass das Büro neben mir leer war. Fräulein Schmitz war wohl gerade auf der Toilette. Prima. Schnell an ihr Telefon und die 011 gewählt. Chefetage.
-Tut-. Kloß im Hals heraufbeschwören. –Tut-. Ich schaffte es tatsächlich mir eine Träne aus dem Augenwinkel hervor zu pressen. -Tut-
„Müller hier.“
Mein Schluchzen klang selbst für mich authentisch.
„Hallo?“
Jetzt oder nie.
„Ich... ich möchte eine sexuelle Belästigung melden.“ Broadway ich komme.
„Wie bitte?“. Empörung lag in seiner Stimme. Genau das richtige Maß.
„Herr Siebers kam mit einer Umfrage in mein Büro und hat mich dann angefangen zu betatschen.“ Oh, Oscar mein.
„Würden Sie das vor ihm wiederholen?“
Ein lang gezogenes Schluchzen. „Nein. Ich will das nicht. Ich will nicht dass man es weiß. Ich will anonym bleiben.“
„Aber Fräulein Schmitz ...“
Auflegen. Hastig. Fast hätte ich angefangen zu lachen. Ich liebe meinen Job.

 

Hallo Zensur!

Erster Schritt in Humor? Anschnallen! :D

Wörter und Diagramme haben sich in einem lustigen Tanz davongestohlen und schwirren mir vor den Augen umher.
Wenn sich die Diagramme davongestohlen haben, können sie nicht mehr vor den Augen umherschwirren. Oder?

Den Eindringling, heimlich bezeichne ich ihn schon als meinen Erlöser, bringt dies jedoch nicht weiter aus der Fassung.
Was bringt ihn aus der Fassung? Der "Hofnarr" kann es nicht sein! Ist unlogisch.

Er holt einmal tief Luft und setzt zum Sprechen an, als ich ihm gekonnt im letzten Moment den Satz abschneide.
Der Satz kann nicht abgeschnitten werden, wenn er ihn nicht ausspricht!

Die Pausbäckchen meines Gegenübers laufen knallrot an.
Hehe, Pausbäckchen sind mE schon rot.

"Sie unterschätzen den Ernst der Lage. Nehmen wir mal Fräulein Schmitz ..."
"Au ja. Wir beide oder nacheinander?"
Öhm...

Scheinbar liegt seine Hoffnung immernoch darin
immer noch

Geschickter Bluff meinerseits.
Dieser Zusatz ist unnötig und nimmt dem vorangegangenen Gag die Fahrt.

"Natürlich. Frage Eins. Ist ihnen jemals eine sexuelle Belästigung in diesem Büro aufgefallen?"
"Hier in meinem?"
Hier könntest du verdeutlichen, dass dein Prot in einem Einzelbüro sitzt - mit spärlichem Kontakt zu anderen, geschweige denn weiblichen Personen.

Resigniert plumpst er in meinen Stuhl zurück und zieht die Augenbrauen hoch.
Wann ist er denn aufgestanden?

"Sacar". Vor zehn Jahren war Herr Sackhaar
Naja...

Die so genannte Denunziantenpflichteinstellung, gleich vor der Behinderten- und nach der Frauenquote.
Hehe. Knallhart und gut.

"Ich fragte, ob Ihnen eine solche Art der sexuellen Belästigung in dieser Geschäftsstelle schon einmal aufgefallen sei."
ist

"Haben Sie eigentlich auch schonmal
schon mal (mal ist hierbei die Kurzform von einmal)

Na, die Erna. Frau Huber. Die Tippse vom Chef. Die lässt doch jeden ran. Sie noch nicht? Schade, schade. Das Weib hat´s echt raus. Kein Wunder, dass der Chef so oft zum Privatdiktat bittet."
Ein guter Gag. Den Rest würde ich streichen - latscht den Witz zu einem Lahmen aus.

hatten sie doch mit Sicherheit schonmal
schon mal

Das war´s.
war's

Ein langgezogenes Schluchzen
lang gezogenes

Stilistisch in Ordnung. Angenehm zu lesen.
Aber: mir fehlt hier die Würze! Du lässt die einzelnen Gehirnspinste deines Prots nicht zuspitzen. Einfache Überlegungen, die jeder Arbeitnehmer sich wohl irgendwann einmal in den Sommermonaten stellt, reichen mE nicht aus um witzig zu sein.
Der letzte Absatz gefällt mir recht gut, nur wird mir der Satz

Ich liebe meinen Job.
nicht im Zusammenhang mit dem Anfang klar.
Aus einer "einfachen" Idee hast du leider nicht viel herausgeholt. Da ist noch massig Potential - vor allem bei den Dialogen.


Lieben Gruß
flash

 

Also mir hat Deine Geschichte ausnehmend gut gefallen. Spritziger, pointierter Dialog. Natürlich hättest Du -wie bereits mein Vorredner gesagt hat - "die einzelnen Gehirnspinste deines Prots " zuspitzen lassen können, aber ich sag nur: " Was soll's?" . ZUm Lesen war Dein Text durchaus angenehm und ein paar Gags haben mich zum Schmunzeln gebracht (das ist ja auch der Zweck des Ganzen).

 

hallo zens, ich schon wieder;)

Das ist eigentlich eine ganz nette GEschichte mit einer schönen Pointe und einem erfrischendem, lockeren Stil. Ich hab sie gerne gelesen.
Nun ja, ich habe zwar nicht die ganze Geschichte über gelacht, aber die meiste Zeit geschmunzelt. War also ganz charmant gelesen.

Klar, besser kann man immer etwas machen. Aber diese Punkte wurden oben ja schon angesprochen. Die Herausbildung der einzelnen Charaktere und hin und wieder wirkten auch die Dialoge ine wneig hölzern. Aber das ist ja kein Problem für dich, oder? :D

cu_chris

 

Guten Morgen flashback, StilleFeder und Christoph,

schön, dass ihr euch die Zeit genommen habt, meine Geschichte zu lesen, sie zu kommentieren und letztlich als lesenswert empfunden habt.


Hi flashback,

*anschnallt* "Nu is hio Ochterbooahn" :D

Wenn sich die Diagramme davongestohlen haben, können sie nicht mehr vor den Augen umherschwirren. Oder?
Das hatte ich mir so vorgestellt, dass die Graphiken und Buchstaben auf dem Monitor zuerst verschwimmen und anschließend dem Prot vor den Augen tanzen (sich also nicht vollständig davongestohlen haben, sondern nur vom Bildschirm). Hab´s erstmal so stehen lassen, werde aber noch an einer Formulierung überlegen.
Hehe, Pausbäckchen sind mE schon rot.
Echt? Ich hatte Pausbäckchen eigentlich als etwas beleibtere Wangen vor Augen, so dass sie zwar leicht rot sind, aber durchaus knallrot anlaufen können. Weiß jemand zufällig eine genaue Definition von "Pausbäckchen"? :confused:
Zitat:
"Ich fragte, ob Ihnen eine solche Art der sexuellen Belästigung in dieser Geschäftsstelle schon einmal aufgefallen sei."
ist
Also ich habe es erstmal geändert. Allerdings dachte ich zuvor noch, dass der Konjunktiv hier durchaus gerechtfertigt wäre. Hmmm...

Die anderen Vorschläge habe ich soweit übernommen, habe aber noch die eine oder andere Frage:

Öhm...
Was sagt mir das? Ich persönlich fand diese freche Aussage des Prots ziemlich gut. O.o
Also, ich habe mal nachgeschaut. Bei meinem "Das war´s" befindet sich kein Leerzeichen dabei, sieht aber trotzdem anders aus. Woran liegts?

Ein liebes Dankeschön für das Lob und ich werde mich bemühen, die angesprochenen Makel noch auszubessern.


Hi StilleFeder,

freut mich, dass es dir gefallen hat. Ein Grinsen/ein Lächeln ist immer gut und zeigt mir, dass der Text nicht schlecht ist. Werde auf flashs Vorschläge in ein paar Tagen bei einer Überarbeitung genauer eingehen.


Hi Christoph,

auch dir ein explizites Dankeschön, dass du dich meiner Geschichte gewidmet hat. Schön, dass du das Grinsen bis zum Schluß hast halten können.

Aber das ist ja kein Problem für dich, oder?
Also bei solch hohen Ansprüchen geht mir doch allmählich die Düse. *fürcht* :D


Lieben Gruß euch dreien und nochmal ein herzliches Dankeschön,
Zens

 

Echt? Ich hatte Pausbäckchen eigentlich als etwas beleibtere Wangen vor Augen, so dass sie zwar leicht rot sind, aber durchaus knallrot anlaufen können. Weiß jemand zufällig eine genaue Definition von "Pausbäckchen"? :confused:
Da habe ich mich wohl geirrt. Laut Duden sind Pausbacken, dicke Backen. Somit stellt sich aber eine andere Frage: sind Pausbäckchen dann wieder "normal" große Backen? :susp:

Öhm...
Was sagt mir das? Ich persönlich fand diese freche Aussage des Prots ziemlich gut. O.o
Das heißt soviel wie: Huiuiui, der war flach. ;)

Also, ich habe mal nachgeschaut. Bei meinem "Das war´s" befindet sich kein Leerzeichen dabei, sieht aber trotzdem anders aus. Woran liegts?
Hier geht's nicht um das Leerzeichen. Du hast kein Apostroph, sondern ein Akzent benutzt. Wie beispielsweise Café oder Adé. Das Apostroph befindet sich auf der #-taste. So klappt's dann auch. :D

 

Hallo Zensur,

einen recht unsympathischen Zeitgenossen präsentierst du uns ja in deiner ersten Humorgeschichte. Erst verweigert er die Mitarbeit, dann mobbt er seinen Kollegen.
Auch wenn die richtigen Brüler fehlen, habe ich mich gut amüsiert. Schließlich braucht die böse Seite ja auch mal ihr Recht.

Nur ein Detail:

„Entschuldigung. Störe ich?“
Innerlich jauchze ich auf. Eine Abwechslung hat mein Büro betreten. Todernst fasse ich den Störenfried ins Auge.
„Das tun Sie doch schon.“
Die Antwort des Dialoges kann natürlich nur funktionieren, wenn der Einleitungssatz "Entschuldigung, ich möchte nicht stören" lautet.

Lieben Gruß, sim

 

Nochmals hallo flash, und hi sim.

flashback:

Jaja, wegen meiner Flachwitze bin ich gefürchtet. Ich glaube, ich bin sogar dabei Porc den Rang abzulaufen. :D
Auf die Pausbäckchen gehe ich jetzt nicht weiter ein. Das wird ja noch zu einer richtigen Diskussion. O.o

Du hast kein Apostroph, sondern ein Akzent benutzt
Aha... öhm. Wird natürlich geändert, aber zugegeben: Das war mir bislang mal absolut nicht bekannt. :schiel:


sim:

Hallo, hallo. Freut mich, dass dir meine ersten humoristischen Gehversuche gefallen haben, auch wenn du nicht lachend vom Stuhl gekippt bist. :D
Der Sinnfehler ist natürlich ausgebügelt.

Vielen Dank fürs Lesen und kritisieren. Liebe Grüße, Zens

 

hehehe, Zens, Zens! :baddevil:

Böse Story!
Aber lustig und so wahr! :thumbsup:

Hat mir gefallen. Der Stil ist wirklich lässig. Rollt schön dahin.

bg, LE

 

Hi Lem,

klasse, dass dir die Story gefallen hat. Ist sie wirklich so böse? Wenn ja, sollte ich mir tatsächlich mal Gedanken um mich selber machen, denn vielfach spricht der Prot mit meiner Zunge. :Pfeif:

Auch dir ein Dankeschön für das Lesen und das Lob.

Gruß, Zens

 

Moin Zens,

Meine Güte, gehst du Wege, nur damit ich mal was von dir lese ;)

Deine Geschichte hat mich aber leider nicht wirklich überzeugt. Ich weiß nicht so recht, woran es liegt - es war ja nett zu lesen und so - aber das Ding wollte bei mir einfach nicht zünden.
Vielleicht, weil du an manchen Stellen arg das Tempo rausnimmst, indem du zuviel Randhandlung neben dem Dialog einbaust. Dein Erzähler kommentiert beinahe jeden einzelnen gesprochenen Satz - manchmal ist das ganz witzig, manchmal unnötig und zieht den Text nur in die Länge. Ich würde eine Straffung empfehlen und die Textteile um den Dialog herum insgesamt ausdünnen.
Naja, es war unterhaltsam zu lesen und stellenweise auch ganz witzig, aber der letzte Pfiff hat irgendwie gefehlt.

Dabei habe ich noch gute drei Stunden vor mir, bis ich mich endlich in den erdrückenden Feierabendverkehr einreihen kann.
Wie wärs mit erlösendem Feierabendstau?
"Was halten Sie von Sex am Arbeitsplatz?"
"Mit Ihnen?", entgegne ich trocken und füge dann ein hastiges "Lieber nicht" hinzu.
Netter Gag, aber viel zu langsam. Schon nach "ihnen" war klar, wie der Satz weitergeht. Vorschlag "Grundsätzlich okay, aber Sie sind nicht mein Typ." - ohne Anhängsel (sagte ich oder so).
Der Kämpfer gegen Langeweile und geistige Verdummung am Arbeitsplatz
Frag mich nicht, warum, aber an dieser Stelle fiel mir plötzlich auf, daß der Typ sich nicht vorgestellt hat. Hast du das vergessen oder wars Absicht? Sag "Absicht", das gibt nen Pluspunkt ;)
Ich blicke mich vielsagend in meinem kleinen Einzelbüro um.
Den Satz brauchts nicht, der nimmt nur Tempo. Schreib am Anfang, daß dein Erzähler alleine arbeitet, dann versteht der Leser "hier in meinem" auch so.
Ich reiße mich aus meinen Gedanken zurück. Herr Superschlau-Störenfried-Sackhaar hat mir eine Frage gestellt.
„Hm?“
„Ich fragte, ob Ihnen eine solche Art der sexuellen Belästigung in dieser Geschäftsstelle schon einmal aufgefallen ist.
Zieht nicht. Das fragt Sacar ja schon, bevor dein Erzähler gedanklich abschweift. Da hast du gesagt, du schaltest ab, während er weiterlamentiert. Dann passt es nicht, daß er am Schluß immer noch bei der selben Frage ist.

 

Hi gnoe,

ich will dir ja mal nicht zuviel bauchpinseln, aber ich war wirklich auf deine Kritik gespannt. :D

Ok, dass die zündende Idee fehlt hat flash schon angemerkt, naja... ich werde mal zukünftig schauen, ob ich was dran ändern kann. Ich werde erst ein wenig Gras über die Geschichte wachsen lassen. Meine generelle Absicht war ein schneller Lacher (oder zumindest ein Grinsen für zwischendurch) und hoffe immernoch, dies erreicht zu haben.

Wie wärs mit erlösendem Feierabendstau?
Das ist ein Tip, den ich beherzigen würde, wenn es nicht geplant wäre, sondern einfach nur hingeschrieben. Der erste Absatz soll betont langweilig gestaltet sein, um die Stimmung des Prots zu verdeutlichen. Er ist angenervt und hat gerdae absolu keinen Bock. :)

Frag mich nicht, warum, aber an dieser Stelle fiel mir plötzlich auf, daß der Typ sich nicht vorgestellt hat. Hast du das vergessen oder wars Absicht? Sag "Absicht", das gibt nen Pluspunkt
Die Geschichte ist in zwei Etappen geschrieben. Der Anfang stand, das Ende kam mir ein paar Tage später und die Mitte ist darauf zugeschrieben. Mit anderen Worten: Bis zu dem Zeitpunkt als der Prot das Namensschild liest, wusste ich absolut nicht, wie der Typ heißt. Auch wenn es dadurch sehr flach geworden ist... *g*
Den Satz brauchts nicht, der nimmt nur Tempo. Schreib am Anfang, daß dein Erzähler alleine arbeitet, dann versteht der Leser "hier in meinem" auch so.
Der eine will eine genauere Erklärung der Einzelbüros, der andere will es streichen. *Im Dreieck spring* Ich sollte die Geschichte noch einemal General-Überholen ^^

Zieht nicht. Das fragt Sacar ja schon, bevor dein Erzähler gedanklich abschweift. Da hast du gesagt, du schaltest ab, während er weiterlamentiert. Dann passt es nicht, daß er am Schluß immer noch bei der selben Frage ist.
Naja, eigentlich schaltet der Prot ab, als es um den Vortrag der sexuellen Belästigung geht... aber ich werde mich bemühen die Ungereimtheiten zu entfernen.

Ich hoffe trotzdem, dass dir der Text gefallen hat, bzw. dass er nicht als verschwendete Zeit durchgeht. Und um einem populären Sport zu frönen: "Bitte verreisst mich nicht, es ist doch mein erster Versuch in dieser Rubrik" :D

Gruß, Zens

 

Mit anderen Worten: Bis zu dem Zeitpunkt als der Prot das Namensschild liest, wusste ich absolut nicht, wie der Typ heißt.
Finde ich gut. Das gibt dem Text eine leicht skurrile Note. Ich hätte den Namen vielleicht sogar ganz weggelassen (wobei das mit dem Sackhaar echt platt ist).
Der eine will eine genauere Erklärung der Einzelbüros, der andere will es streichen. *Im Dreieck spring* Ich sollte die Geschichte noch einemal General-Überholen ^^
Es ist dein Text. Ich sag nur, was ich evtl anders gemacht hätte. Jeder hat seinen eigenen Stil.
Ich hoffe trotzdem, dass dir der Text gefallen hat, bzw. dass er nicht als verschwendete Zeit durchgeht.
Ja und nein. Also, gefallen ja und verschwendete Zeit nein.

 
Zuletzt bearbeitet:

Sodele, aus mehr oder minder gegebenem Anlass ist diese Geschichte ein weiteres Mal überarbeitet worden.
An dieser Stelle zuerst einmal ein großes Dankeschön an Flashbak und Blaine, die sich nebenbei die Mühe machten zu lesen und den Müll anzuprangern. Danke!

Die flacheren Gags sind (durch hoffentlich höherwertige) ersetzt und es sind ein paar tiefere Beschreibungen hinzugekommen.
Vor allem der "Sackhaar"-Witz fiel dem Director zum Opfer. Zudem sind noch ein paar weitere Überflüssigkeiten gestrichen und die Geschichte ist aufgrund eines Ratschlags in die Vergangenheitsform gesetzt. Das nimmt zwar ein wenig das Tempo, erhöht aber meines Erachtens die Glaubhaftigkeit und das Lesevergnügen.

Hoffe mal, sie liest sich jetzt besser.

Gruß, Zens

 

Mahlzeit Zens!

einige Klagen von Mitarbeiterinnenn zu Ohren
Mitarbeiterinnen

Noch schien das Gesagte meinen Gegenüber nicht so recht erreicht zu haben.
mein ist besser

Erst mal das Positive: die flachen Gags sind weg - sehr schön.
Insgesamt ist die Geschichte jetzt runder.

und die Geschichte ist aufgrund eines Ratschlags in die Vergangenheitsform gesetzt. Das nimmt zwar ein wenig das Tempo
Toll, jetzt bin ich wieder Schuld. :hmm:

Hier liegt aber immer noch viel Potential. Durch die Vergangenheitsform, ist es dir als Erzähler und gleichzeitig Protagonist der Geschichte möglich, viele Kleinigkeiten zu reflektieren und dem Leser darzulegen. Jede Gefühlsregung, jeder Gedanke kann als Kommentar dazwischen gesetzt werden. In der Präsensform ist dies zwar auch möglich, allerdings nicht in einer rekapitulierenden (gibt's das Wort überhaupt?) Art und Weise.
Ich hoffe mal, dass ich mich deutlich ausgedrückt habe. Ansonsten PN!

Ich liebte meinen Job.
Hier kannst du Präsens verwenden. Das verstärkt den Effekt und spannt den Bogen zum Anfang irgendwie... lustiger. :D

Hoffe mal, sie liest sich jetzt besser.
Wesentlich.

Alles weitere per PN, wenn du willst.


LG
flash


Ach so: ich lass mich ja gerne abkürzen, aber deine Version ist mir zu verhunzt. :xxlmad:

 

Hi flashbak,

entschuldige bitte die versehentliche Überverkürzung - du bist wieder gestreckt worden. :D

Dankeschön, für die erneute Rückmeldung und die Anmerkungen. Sind allesamt umgesetzt.
Wenn du noch weitere Einfälle zu der Geschichte hast nehme ich sie gerne entgegen und bemühe mich sie nach bestem Gewissen umzusetzen. :)
(Werde mir im Laufe des morgigen Vormittages noch einmal nen Kopf um Gedankeneinschübe machen, falls es hauptsächlich darum gehen würde)


LG, Zens

 

Hallo Zensur!

Hm, irgendwie weiß ich nicht so recht, was ich zu Deiner Geschichte sagen soll. Wohin geht ihre Aussage und mit melchem Motiv gibt der Protagonist seine Antworten bei der Befragung? Es ist von allen Möglichkeiten ein bisserl was drin, aber nichts richtig.
sim sieht eine Geschichte über Mobbing – wenn man es gut meint, kann man es sicher so lesen. Für mich wechselt die Aussage mit Fortlauf der Geschichte: Erst glaube ich, der Protagonist will sich über das Problem sexueller Belästigung am Arbeitsplatz lustig machen, es herunterspielen; da war ich gespannt, wie er sich da wieder rausreden würde, und dann schwenkt die Aussage in Richtung »Frauen sind selbst schuld, wenn sie sich so anziehen«, glaubte schon fast, er wolle nun den Spieß vielleicht umdrehen und sagen, daß er sich ja durch diese Frauen belästigt fühlt, stattdessen setzt er seinen Job aufs Spiel und zieht dann plötzlich dieses Mobbing – den Anruf – aus der Hosentasche, als hätte er nichts anderes geplant gehabt. Nachdem ich als Leser aber von Anfang an in seine Gedanken eingebunden werde, fehlt mir eine Andeutung darauf; dadurch liest es sich ein wenig so, als wäre Dir einfach alles der Reihe nach so eingefallen. – Es kann einem ja auch alles der Reihe nach einfallen, aber dann sollte man den Rest der Geschichte dem anpassen, sodaß sie von vorn bis hinten stimmig ist und es eben nicht so wirkt, als wäre einem alles der Reihe nach eingefallen. ;) Ja, und schließlich kommt dann noch Kritik daran durch, daß Frauen anonym bleiben dürfen, also praktisch jeden denunzieren können, ohne daß der sich wehren kann, weil er ja gar nicht erfährt, von wo die Beschuldigung ausgeht. – Das sind zu viele angerissene und nicht ausgeführte Themen für meinen Geschmack.
Wirklich lustig finde ich das Verhalten des Protagonisten nicht. Eher nur dumm. :shy:

Nichtsdestotrotz liest sich die Geschichte aber schön flüssig. :)

»Wörter und Diagramme hatten sich in einem lustigen Tanz vom Bildschirm gestohlen und schwirrten mir vor den Augen umher.«
– Wurde schon erwähnt, schließe mich dem an: Wenn sie sich vom Bildschirm gestohlen haben, sind sie vom Bildschirm verschwunden, vielleicht haben sie sich »von ihren Plätzen gestohlen«?

»aber ich muss ablehnen“, und halte mich lieber an die Kolleginnen
– ablehnen.“ – danach würde ich eventuell drei Punkte vor »und« machen.

»Also, ich meine die muss ja schließlich jeden ranlass... Lehrjahre sind schließlich keine Herrenjahre.«
– ich meine, die
– zweimal »schließlich«

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Häferl,
ich danke dir für deine kritische Betrachtung meines Textes. Die Wortkorrekturen und Anmerkungen sind übernommen.

Tja... das inhaltliche Problem der Aussage. Auch wenn sich das jetzt gar nicht gut anhören mag, da einige Leser scheinbar mit ganz anderer Einstellung an den Text herangetreten sind, muss ich leider zugeben: Er hat keine bestimmte Aussage. Er ist nicht satirisch gemeint, um auf ein spezielles Problem hinzuweisen.
Die Geschichte stammt noch aus der Zeit auf KG.de, in der ich bemüht war, die Unterhaltung, statt des erhobenen Zeigefingers, an erste Stelle zu rücken.
Das mag nicht das Optimum sein, war aber in diesem Falle die Bemühung.
Jemandem, der in den zehn Minuten Kaffeepasue, oder ähnlichem, auf die Geschichte klickt und sich ein wenig lockere Unterhaltung sucht, zu der er grinsen kann. :)

Allerdings muss ich dir wiederum auch Recht geben. Der Text ist zwar durch einige Hilfen wesentlich besser geworden, aber vielleicht fehlt ihm gerade noch die strikte Handlung.
Bislang plant der Prot rein gar nichts.
Ihm ist einfach todlangweilig und als Siebers das Büro betritt, sieht er seine Chance auf Ablenkung. Er verarscht den, auf den ersten Blick mE unsympathischen Siebers, der ja eigentlich nur seinen Job macht. Schon richtig, dass an den Frauen hier kein gutes Haar gelassen wird, doch da der Prot im Endeffekt ja nicht der "Gute" ist und diese Wahrnehmung der Frauen subjektiv dargestellt ist, halte ich es nicht einmal für übermäßig problematisch.

Die angerissenen Themen haben untereinander keinen klaren Bezug. Das muss ich auf meine Kappe nehmen. :)
Die Handlung ist im Prinzip also nur, dass er die Situation extrem zuspitzen lässt und dann zum Ende hin gezwungen ist, die Sache wieder auszubügeln. Dabei ruiniert er gleichzeitig eines anderen Menschen Leben. Nicht wirklich sympathisch. ;)

Die Frauen bleiben ja nicht allgemein hin anonym. Die Apperate lassen sich ja zurückvervolgen, der Chef weiß also, wer angerufen hat. Somit bleibt sie nicht im Ganzen anonym, kann den "Belästiger" allerdings trotzdem zur Rechenschaft ziehen, ohne dass die Sache groß im Büro herum geht.
Nachträglich bricht diese Logik natürlich zusammen:
Der Chef befragt sie noch einmal über den Vorfall, sie streitet ab (Zweifel mögen bleiben, aber mit der Aussage von Siebers über den Prot, gibts dann schon ein anderes Bild). So weit denkt der Prot nicht, vielleicht wird es fallen gelassen, vielleicht kommt noch was auf ihn zu.
Möglicherweise wäre dies noch einmal ein Punkt an dem man ansetzen könnte, um eine Fortsetzung zu schreiben, ja gar eine Serie daraus zu machen, doch würde dies vermutlich zu weit in den Strombergaspekt abgleiten.

In jedem Falle werde ich mir deine Anmerkungen noch einmal überlegen, ich weiß nur noch nicht genau, ob ich sie in dieser Geschichte noch umsetze, oder für die Zukunft beherzige, da diese Geschichte, wie gesagt, ganz einfache Unterhaltung sein (und eigentlich auch bleiben) sollte, ohne Anspruch auf Anspruch. ;)

Lieben Gruß, Zensur

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Zensur

Auch wenn der Text an einigen Stellen holpert, fand ich ihn amüsant und wahrscheinlich sogar besser als du. ;) Denn an einigen Stellen kann ich deiner Selbstkritik nicht folgen.

1. Ist das hier eine Satire. Du beschreibst den Widerspruch zwischen dem offiziell erwünschten Verhalten, nämlich sexuelle Wünsche zu unterdrücken bzw. Frauen nicht als Sexualobjekte zu betrachten, und den Trieben, die jedem Manne innewohnen - hier werden diese personifiziert in einem unsympathischen Protagonisten. Dass er unsympathisch ist, passt deshalb gut.
Ein Mann, der behauptet Frauen nicht als Sexualobjekte zu betrachten, der lügt; gleichzeitig wird dieses Lügen vom Denunzianten als gesellschaftlich erwünschtes Verhalten praktiziert und belohnt. Folgerichtig wendet sich die Hysterie über die sexuelle Belästigung letztendlich gegen den, der sie mit verbreitet.

2. Die Satire hat nur ein Thema, nämlich das in 1. beschrieben. Ich sehe kein zweites Thema. Du schriebst:

Die angerissenen Themen haben untereinander keinen klaren Bezug. Das muss ich auf meine Kappe nehmen.
Diese Meinung kann ich nicht teilen. Es gibt nur ein Thema.

3. Der Schluss fügt sich logisch in das Bild, denn der "Denunziant" wird Opfer seiner eigenen Praktiken; dies ist ein passender Schluss, denn erstens ist er unsympathisch, zweitens: selbst wenn hier eine Ungerechtigkeit vorliegt, resultiert sie nur aus Praktiken, die du als Autor kritisieren willst. So wendet sich die Hysterie über die sexuelle Belästigung letztendlich gegen den, der sie mit verbreitet.

Kein Problem sehe ich in der Möglichkeit, dass die echte Frau Schmitz die Vorwürfe nach Nachfragen abstreitet, denn Gerüchte können, einmal in die Welt gesetzt, ein zerstörerisches Eigenleben entfalten und den Ruf eines Menschen ruinieren.

4. Die geschichte erüllt die Idealanforderung der Einheit von Raum, Zeit und Ort.

Kritik:

A)
An einigen Stellen holpert der Text aber.

„Was halten Sie von Sex am Arbeitsplatz?“
So scheint mir die erste Frage zu direkt; man überfällt nicht einen Fremden mit einer persönlichen Frage ohne eine Einleitung zu geben, dass es sich um eine Umfrage handelt.

B) Der Dialog wird in einigen Fällen stark strapaziert, weil der Interviewer sich sehr viel gefallen lässt.

Na, die Erna. Frau Huber. Die Tippse vom Chef. Die lässt doch jeden ran.“
Eine Beleidigung, die ein korrekter Arbeitnehmer sich nicht widerstandlos anhören würde, er würde sich ja mitschuldig machen. Vielleicht könntest du ihn mehr protestieren lassen oder die Kommentare werden nicht so direkt - damit würdest du auch dem Vorwurf der Flachheit umgehen.

C) Kritisch wird es am Schluss, denn der Protagonist muss ein sehr guter Stimmenimitator sein ... oder der Chef schwerhörig ... oder die Verbindung schlecht.

 

Hallo Quasimodo666,

ich danke dir für diese positive Rückmeldung auf die Geschichte.
Ja, da siehst du den Text wohl wirklich besser als ich, aber Kritiken wie deine helfen dabei, ihn selbstgefälliger zu betrachten. :D

Du liest aus der Geschichte wesentlich mehr heraus, als geplant gewesen ist. Andererseits bedeutet dies ja nicht, dass es nicht da wäre. In diesem Sinne stimme ich Punkt 1 mal komplett zu. ;)

Diese Meinung kann ich nicht teilen. Es gibt nur ein Thema.
Es gibt ein übergeordnetes Thema, also die sexuelle Belästigung, bzw die von die herausgelesenen Verhaltensweisen. Wie Häferl es aber schrieb, werden diese in verschiedene Teilbereiche gespalten, die dann wiederum nur angerissen werden. Da es sich abr scheinbar trotzdem gut lesen lässt, werde ich es vorerst bei dem generellen Verlauf belassen.
So scheint mir die erste Frage zu direkt
Dabei stimme ich dir ebenfalls generell zu. Für mich gestaltete es sich so, dass der Prot und Herr Siebers sich eh nicht so ganz Grün miteinander sind und Siebers deshalb schon mit einigem Widerwillen überhaupt zu ihm geht. Passend dazu ist auch, dass der Prot ihn erstmal nicht ausreden lässt. Widersprüchlich ist dagegen wieder, dass der Prot ihn so "dankbar" empfängt und als "Retter" tituliert. Die Stelle ist also wirklich noch nicht ganz astrein, da werde ich noch einmal drüber gehen.
B) Wieder so eine Sache, die für mich klarer war, als es dem Leser sein kann und sich im Text scheinbar nicht stark genug selbst erklärt. Das Aussehen von Siebers ist ja eigentlich egal, aber die meisten "Arschkriecher" haben nunmal eher ein Duck-Mäuschen-Verhalten. Aber auch das ist nicht ganz passend, da diese Typen gerne nach unten treten. Ist also auch noch ausbaufähig bzw. erklärungsbedürftig.

Das Ende sehe ich nicht einmal so problematisch. Ich denke, da wird ausreichend herausgestellt, dass der Prot die Stimme zumindest so gut verstellt, dass sie sich über das Telefon authentisch anhört.


Alles in allem also eine Kritik, wie man sie sich nur wünschen kann. :D Ausreichend Lob um sich wohl zu fühlen und optimale Textanmerkungen. Ich bedanke mich für das Lesen und Kritisieren.

Gruß, Zensur

 

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