Der Perspektivenwechsel, dieser Schuft!
Ich wage jetzt mal die dreiste Behauptung, dass mein Schreibstil mittlerweile nicht mehr so ganz schlecht ist. Aber ein stilistisches Element, bei dem ich immer noch völlig auf der Seife stehe, wie das in Wien so schön heißt, ist der Perspektivwechsel, oder die Tatsache, dass ich solche mache. Das wurde auch hier im Forum schon bekrittelt.
Ich selbst sehe darin aber keinen Fehler, wenn ich eine Geschichte schreibe, nicht mal, wenn ich sie nachher lese. Ich muss mich gehörig anstrengen, meine Perspektivenwechsel überhaupt zu finden. Mich stören auch solche "Fehler" in Büchern anderer nicht - Philip Pullman macht das in der "Dark-Materials-Trilogie" pausenlos, und die ist preisgekrönt und wird grad verfilmt, kann also so schlecht nicht sein.
Aber es ist nunmal so, dass so ziemlich jeder den man dazu fragt, meint, man dürfe auf keinen Fall einen Perspektivenwechsel innerhalb einer Szene machen (und meistens wird das auch als Anfängerfehler bezeichnet, na super!). Mir fällt es aber unheimlich schwer, das zu vermeiden bzw. auszubessern. Meine Perspektivwechsel entstehen ganz von selbst, ich mach das nicht absichtlich.
Meine Fragen also: Sind solche Perspektivwechsel wirklich so eine schlimme Sache? Wenn ja, warum eigentlich? Wenn nein, unter welchen Umständen und Bedingungen kann man sie doch machen? Was gilt überhaupt als Perspektivwechsel?
Oder ist das ganze nur wieder eine dämliche Pseudoregel, die alle nachplappern?
Gruß, Woodwose, auf der Suche nach Perspektive