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Der Maulwurf

Beitritt
22.11.2005
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Der Maulwurf

Verdächtig weit außerhalb der Stadt wohnte er. Durch herbstlichen Morast schleppte er sich und mich, nippte hastig an der Flasche. Verfallen und auf den ersten Blick verlassen war das Haus, in das er mich zerrte, groß und licht. Nicht notwendig und in seiner Funktion unnütz, der löcherige Holzzaun, da Niemand weit und breit, der Anspruch auf Grund hätte erheben können.
Mit Blättern spuckten sie; die Bäume, warfen mit Ästen, und Wind; der um die Wette rannte.
Blick ins schweigende Tal hatte man, weit und tief.
Sturm, der durchs Haus schoss, als sei es Wald.
Aus Holz, dieses Haus. Und als würde es wieder Baum, dieses Holz.
Morsch die Treppen, die Türe. Aufs Bett legte er mich; behutsam.
Eingerichtet wie von besorgter Mutter, dieses Zimmer, dieses eine.
Das Haus abwartend und prüfend.
Das Licht wie nach dem Tode.
Seine Kontur, bucklig und verhetzt, durchs Zimmer nagte und zu sammeln schien.
Mein türkisfarbenes Kleid, getragen einst zu Anlässen; über den Schemel legte er es.
Unbeholfen ausgezogen hatte er es mir.
Als wolle er hinein durchs Dach; so hämmerte der Regen.
Seine Kontur entfaltete sich über mir.
Seiner Herbstmontur entledigte er sich.
Nach meinem Wohlergehen erkundigte er sich.
Nach meinen Eltern fragte er.
Die Flasche bot er mir an.
Meine kalten Brüste liebkoste er.
Meine Augen zu öffnen versuchte er, mit grobmotorischer Gewandtheit.
Waschen tat er mich. Und eincremen. Und einsprühen.
Über meinen Körper schabten sie; die Schwielen an seinen Händen. Vom schnellen Graben hatte er sie, diese Schwielen.
Krume in den Haaren noch, sowie Schweiß in den Pressstellen seines Körpers und in den Ritzen und Haaren an seiner recht deformierten Gestalt; noch Erde, kalt wie ich.
Nicht zum ersten Male machte er es. Wie totes Fleisch zu fallen pflegt, schien er zu wissen.
Draußen lauschten sie seinem Vergnügen; die schweigenden Tiere, getragen vom Wind, gepfiffen durch die Wiesen.
Auf meinen Bauch und ins verschlossene Gesicht tröpfelte er mir; der Schweiß aus seiner Anstrengung.
Durch die Nacht kratzten Blitze, Standbildaufnahmen des Zimmers machten sie.

Ich erinnerte mich an die Umgebung und an die Zeit, als ich mit Isabel und Mira hierhin ausgeritten war. Und „Scheunenzucker“, meinem prachtvollem Rappen.
Hier in der Einöde, weit ab der Zivilisation, hatten wir die Pferde treiben können, ritten um die Wette.
Nur bei der alten „Eichenvilla“ stockten wir, benahmen uns verhalten und versuchten Blicke zu erhaschen. Auch die Pferde verhielten sich sichtlich unwohl, zogen voran. Inmitten einer Insel aus Eichen stand sie auf dem Stoppelfeld und nur, wenn die Bäume ihr Blätterkleid abgelegt hatten, konnte man sie erahnen. Die Fassade und der Aufgang zur Tür, sowie das ganze Haus, schienen aus rindigem Eichenholz gebaut, was es für das Auge schwierig machte, es von der Umgebung abzusetzen. Als ob es mit den Bäumen verwachsen würde, und diese mit dem Haus. Als ob das Haus den Drang zur Rückkehr in die Natur verspüren würde, so farbgleich war die Insel auf dem Stoppelfeld.
Immer, wenn ich des Nachts in meinem Bett lag und in der Dunkelheit etwas knacken hörte, schrie und Mutter dann in mein Zimmer kam, um mir zu erklären, dass alte Häuser nun mal Geräusche machen würden, da Holz arbeiten würde, musste ich an dieses Haus denken, da das Holz dort mühseliger zu arbeiten schien. Und fleißiger.
Wenn unsere Eltern gewusst hätten, dass wir dorthin ausritten, hätten sie es verboten. Den Ort und vielleicht auch das Reiten.
Ab und an trafen wir auf ihn. Man konnte seine Gegenwart nicht spüren. Nur, wenn man bereits an ihm vorbeigeritten war, spürte man ihn zwischen den Eichen stehen, mit seiner Schaufel über der Schulter.
Wir und das Dorf nannten ihn den „Maulwurf“, da er der Totengräber des Friedhofs am Waldrand war. Nur selten verlies er seine Eichenvilla, fuhr dann mit seinem rostig-roten Pick-up runter ins Dorf, die Schaufeln und den anderen Kram auf der Ladefläche, ein riesiges Gestell von einer Brille auf seinem kleinen Kopf, der noch nicht vollendet aus seinem Hals gesprossen sein musste, der verbeulten Glatze, der dreckigen Jeans, dem rot-schwarz karierten Baumfällerhemd und den matschigen Stiefeln.
Kein Kind des Dorfes wagte es ihn anzusehen. Wir rannten schon um unser Leben, wenn wir auch nur seinen Pick-up in den Straßen entdeckten.
Man sollte an dieser Stelle davon ausgehen, dass grausame und düstere Gruselgeschichten über ihn existierten, die beim Zelten mit Taschenlampenlichtgesichtern erzählt wurden. Dem war nicht so! Wenn ein Kind nach dem seltsamen Mann fragte, reagierten sämtliche Eltern der Gemeinde gleich: Sie wurden stets sehr ernst, begaben sich auf Augenhöhe mit dem Kind, packten es fest an den Armen und sagten mit ernsten Augen, dass es sich gefälligst von diesem Mann fern zu halten habe. Und sie betonten es dann stets noch einmal beim Abendessen, vergewisserten sich, dass das Kind es auch ernst nahm.
Bereits in einem sehr frühen Alter lernte ich die Bedeutung des Wortes Nekrophilie kennen.
Noch bevor ich wusste, was genau Sex ist und wie man es praktiziert, wusste ich, dass man es auch mit Toten machen konnte.
Man konnte ihm zwar nichts nachweisen, aber intern war man sich sicher. Den Korpus Delikti namens Nadine hatte der Laigner, der dem Laignerberg und den dortigen Stoppelfeldern entsprang, ins Tal und in die Schlagzeilen geschwemmt. Ihr noch nicht lange beigesetzter Körper war der Ruhestätte am Waldrandfriedhof entnommen worden. Als die ersten Besucher den Tatort betraten, war die Erde noch warm, die Würmer und Maden noch sichtlich ihrer Heimat beraubt und der Sargdeckel lag auf dem Nachbargrab.
Die Schleifspuren verliefen den Laignerberg hinauf, verliefen sich dann jedoch im Matsch und Morast.
Tagelang belagerten Polizisten die verfallene Eichenvilla. Da man weder im Haus, an der Leiche oder sonst irgendwo Indizien finden konnte, fand niemals ein Prozess statt. Und was eindeutig gegen den Verdächtigen sprach: Die Spermaspuren, die zum Entsetzen aller an der Kinderleiche gefunden wurden, stammten nicht von ihm. Nur ein verstörter alter Mann sei er, hieß es. Einige Einwohner, die das Getümmel um die alte Villa damals aus nächster Nähe verfolgt hatten (sie wurden von den Polizisten immer wieder zum „weitergehen“ animiert, obwohl es kein Weiter gab, da es dort keine Wege gab, sondern nur Feld und irgendwann Wald) erzählten, dass die Polizeibeamten kreidebleich aus der Villa kamen und ihre erste Handlung das Hinsetzen war.
Um die verängstigten Einwohner zu beruhigen, versprach man, den Totengräber zu versetzen und ihm anderswo Arbeit zu verschaffen. Was allerdings niemals geschah. Der gutmütige und ebenso schweigsame Pfarrer der Gemeinde erkannte Gutes in seinem Mitarbeiter und auch eine Entlassung durch den Stadtrat oder etwaige Maßnahmen waren unzulässig und schienen aussichtslos, da die Behörde ein Auge auf den Fall gelegt hatte und der Herr Pfarrer stets für den Verdächtigen bürgte.
Daraufhin grassierte eine Art Grabflucht in der sonst so lauschigen Stadt. Die Leute traten nahegelegenen Kirchengemeinden bei und bestatteten ihre Angehörigen auf deren Friedhöfen. Sie hielten es für das Richtige. Vereinzelte besorgte Eltern ließen ihre verstorbenen Kinder verlegen und die dazugehörigen Gräber umsiedeln. Sie hielten es für das Beste.

Nur ich blieb. Meine Eltern hielten es anscheinend nicht für das Beste.

Im Stroboskoplicht der Blitze drehte er mich auf den Bauch. Es war mir eindeutig, dass es für ihn nicht das erste Mal war, da er sich im Umgang mit totem Gewebe geschickt anstellte. Führsorglich strich er mir meine langen weißen Haare aus dem Gesicht, welches sich durchs Eigengewicht ins Kopfkissen drückte, und quetschte sich in mich, stöhnte und schrie, sabberte und weinte.
Und ständig kratzten Blitze durch die unruhige Nacht.
Als er fertig war, wendete er mich erneut, legte sich erschöpft und weinend neben mich, platzierte seinen Arm unter meinem Kopf, klammerte sich um mich und weinte stark wie der Regen, der aufs Dach prasselte.
Winselnd erzählte er mir, es würde ihm leid tun und er könne doch nichts dafür, aber ich sei wunderschön und er sei so gerne mit mir zusammen.
Er goss mir erhitztes Wasser über den Mund und den Kiefer, um die Leichenstarre zu lösen und meinen Mund zu öffnen. Der Kiefer knarrte und brach schließlich.
Dann schüttelte er das Kopfkissen auf, legte noch zwei weitere Kissen hinzu, stopfte seinen Schwanz zwischen meine blauen Lippen und wippte vor und zurück.
Nur kurz, in der Zeit der Blitze, sah ich seine Gestiken.
Mal erregt.
Mal verzweifelnd.
Und beim nächsten Zucken eines Blitzes sah ich eine Schaufel, die mit Schwung auf seinen Hinterkopf zugerast zu kommen schien.
Dann hörte ich einen dumpfen Knall und spürte eine schnelle und ungewollte Bewegung von ihm.
Mit dem nächsten Blitz lag er regungslos und nur noch halb auf dem Bett.
„Endlich hab ich dich!“, hörte ich aus der Dunkelheit. „Wie lange hab ich auf diesen Tag gewartet!“
Ich spürte, wie sich ein Gesicht über dem Meinigen befand.
Mit den Intervallen der Blitze erkannte ich den kleinen Kopf, die riesige Brille und die verbeulte Glatze.
Eine Kerze wurde auf dem umgedrehten Bierkasten, der als Nachttisch diente, entzündet.
„Maren! Meine Güte Kind! Womit hast du das verdient? Ich weiß es noch wie heute, dass du und deine kleinen Freundinnen hier oben ausgeritten seid. Du hattest einen wunderschönen Rappen. Und ich hatte für dich gebetet, als es hieß, du lägest im Sterben, da dich dieser Bus angefahren hatte. Und dann habe ich Erde auf deinen Sarg geschippt.
Und ich wünschte, ich hätte bei der kleinen Nadine schon den Mut gehabt die Schaufel zu nehmen und ... dieses Schwein! Aber damals hab ich ihn nur gehört, und mich in der Dunkelheit meines Hauses verkrochen und gehofft, dass er mich nicht findet. Ich habe es nie erzählt, da ich mich so schuldig fühlte. Nur der Herr Pfarrer wusste es. Ich hatte alle Spuren verwischt. Niemand sollte wissen, dass ich nur zugesehen hatte. Es tut mir so leid.
Aber ich wusste auch, dass er wiederkommen würde. Deswegen bin ich geblieben, habe mich nicht vertreiben lassen und auf ihn gewartet. Und jetzt hab ich ihn.“
Gekonnt fesselte er den Unbekannten, schulterte mich und seine Schaufel und in seinem rostig-roten Pick-up fuhren wir zum Friedhof am Waldrand, wo er mich erneut beisetzte.
Und so fanden wir beide unseren Frieden.


Fin

 

Moin Aris,

da er der Totengräbers beim Friedhof am Waldrand war

Totengräber

Nicht notwendig und in seiner Funktion unnütz, der löcherige Holzzaun

O.k...

welche durch einen müden Zaun umsäumt wurde, der seinen Sinn und Zweck schon lange verloren hatte

Jaaa, ich hab's ja kapiert! ;)

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Am Anfang musste ich mich etwas überwinden, weil

Mit Blättern spuckten sie; die Bäume, warfen mit Ästen, und Wind; der um die Wette rannte.

und ich dachte 'OhGottoGott, schwer verdaulicher Stil auf zwölf Uhr', bin aber dabeigeblieben und wurde mit einem durchaus originellen Ende belohnt.

Allderdings wirkt es tatsächlich etwas künstlich, dass der Maulwurf zum Schluss nochmal für sich selbst resümiert; Hatt' mich an Dr. Destructor erinnert, der einsam in seiner Geheimbasis auf dem Todesberg seine Welteroberungspläne in den eigenen Bart nuschelt... :D

"Hab' ich dich!" reicht meiner Ansicht nach vollkommen, das ist ein schöner Schlussknaller, alles danach kommt rüber wie ein Epilog, und der ist ja bei einer Kurzgeschichte nicht unbedingt angebracht.

Apropos Knaller:

Bereits in einem sehr frühen Alter lernte ich die Bedeutung des Wortes Nekrophilie kennen.

Das ist auch einer! Man denkt 'Watt nu? Watt nu? Ja watt kommt DENNNU?" und dann Rumms! Der Satz sitzt richtig!

Fazit: Gern gelesen, Stärken/Schwächen-Verhältnis ungefähr 3:1.

Gruß,

Jan-Christoph

 

@leute vielen Dank

ich war mit dem Ende auch noch nicht so recht zufrieden. ich wollte es aber auch noch zum TDM jan. posten. vielleicht hät ich mir doch noch ne Wochen nehmen sollen.
ich hab jetzt 2 Schlusssätze drangebaut. so ist es ruhiger und befriedigender am Ende. Den "Epilog" zu kürzen ist so einfach nicht, da er Dinge sagt, die zum Verständnis der HAndlung beitragen.
ich könnte auch weiterhin die Leiche erzählen lassen. also sie erzählt, wie er es ihr erzählt, weil anders geht es nicht, da es niemand außer ihm weiß!
und dann wirds auch zu langwirig.
RAtschläge jederzeit willkommen!

@nachtschatten war aber knapp diesmal. um ein Haar hätteste die Polposition verloren.
DA hast du deine ausleitenden Endsatz!
ansonsten vielen DAnk.
mit der Sprache am Anfang mach ichs mir einfach, da hast schon recht. eine Tote spricht halt so. :D es sollte befremdlich wirken.

@proof auch dir vielen dank
und ja, das mit dem Zaun hatte man wohl beim ersten Durchgang schon kapiert. und es ist ja auch nicht wichtig. Die Umschreibungen des ersten TEils werden ja mit der zeit alle wiederholt, da man aufgrund der Sprache im ersten ABschnitt noch nicht so wirklich mitbekommt, was überhaupt los ist.

ich weiß nicht, ob ich am Ende noch ein 3:0 schaffe, aber wie ist es jetzt?

@ pistole vielen Dank. so sollte es sein.

 

Meine erste Geschichte mit happy end. das soll aber nicht zur Gewohnheit werden.
habs deinen Wünschen gemäß drangebastelt. hast natürlich recht gehabt.
ach, das Ende gefällt mir zwar immer noch nicht, aber ich denke, jetzt geht es.

vielen dank

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Aris


Wenn man außer Acht lässt, dass eine Leiche kein Icherzähler sein kann :D , war es vor allem der erste Absatz, der mich mehrmals mit dem Satz »Neee, ein ander Mal vielleicht« auf eine andere Geschichte hat klicken lassen. Jetzt im Nachhinein kann ich auch nicht so Recht nachvollziehen, weshalb du diesen in sich verrenkten Satzbau im ersten Absatz verwendest, schließlich »denkt« die Leiche später keineswegs mehr so. Ab und an im Text verstreut hätte ich es okay gefunden, so gebündelt jedoch schwer verdaulich. (Außerdem verstehe ich nicht, weshalb du die Semikolons so setzt, wie du sie eben setzt. *g*)

Ansonsten: solide geschriebene Pointen-Story, deren Ende der Leser früh zu erahnen glaubt, jedoch noch für eine Überraschung gut ist. Der Inhalt schon im Grunde abstoßend, also sehr gut in diese Rubrik passend.
Wie man so sagt: Ein bisschen Nekrophilie ... :D

Gern gelesen.

Liebe Grüße,
Tamira

Resteauflauf:

Über meinen Körper wischten sie; die Schwielen an seinen Händen.
Halte ich hier für zu wenig aussagekräftig. Wie wäre es mit »schabten«?

Noch bevor ich wusste, was genau Sex ist und wie man es praktiziert, wusste ich, dass man es auch mit Toten machen konnte.
Der Satz hier gefällt mir ausgezeichnet

Alle Spuren verwischt hatte ich.
Also, ehrlich, außer Yoda (?) redet doch niemand so. *g*

 

Hi Tamira

Schön, dass ich dich mit der KG belohnen konnte.
Wie würdest du sprechen, wenn man dich aus deiner Totenruhe reißen würde?
Es soll befremdlich wirken. Und es sind sicherlich auch Sprachexperimente.
Die Leiche taut sprachlich auf. Sie wurde aus ihrem Grab entrissen und so langsam wird alles deutlicher.
SChwer verdaulich sicherlich, aber wer vernünftig ißt, verdaut auch gut.
ich denke, die Semikolons sind so nötig. Semikolons sind Allzweckwaffen!
natürlich ist der erste Absatz grammatikalisch falsch. aber es ist ja beabsichtigt und ... ich finde es hat blues.

"schapten ist schön. vielen dank

und am Ende ist mir wohl ein Satz von Anfang reingerutscht. vielen Dank.

Gruß

 

Hi Aris,

es ist ja wirklich alles Geschmacksache. Doch mir hat gerade der erste Teil deiner Geschichte sehr gut gefallen. Ich meine die verrenkten Sätze.
Und zwar so gut, dass ich beim Mittelteil, in dem du den Maulwurf vorstellst, den obigen Schreibstil vermisst habe.
Ich weiß jetzt nicht mehr warum, aber den Mittelteil fand ich zu lang.
Ich denke, er hat mich aus dem geheimnisvollen und myst. Flair gerissen, das(o. den?:hmm: ) du Anfangs (für mich) aufgebaut hast.

Klasse wie du das Handeln des Nikrophilen beschreibst.

Nur dass du die Seele des Kindes in dem verrottendem Körper lässt, deckt sich nicht mit meinen Vorstellungen.
Ich hätte sie das Geschehen ausserhalb des Körpers erleben lassen.:shy:

Aber, ist nicht zwingend notwendig;)
Hat mir gefallen!!!

lieben Gruß, coleratio

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi coleratio (hört sich an wie eine Haribosorte:D)

ja da sag ich doch mal vielen dank.
ich hatte die KG durchgehend in dem Stil des ersten Absatzes geschrieben, hab mir dann aber gedacht: Das kannst du ja auch nicht machen. versteht ja keiner oder sie halten dich für bescheuert.
Mir gefällt er auch. is ja klar.
in der Mitte wird es schon fast zu einen Kriminalroman. da müssen halt Dinge erzählt werden, damit die Kg schlüssig ist. aber, ich finde, sie erhält hier auch Hintergrund und ... Qualität und Niveau.
hätte sie es außerhalb des Körpers erlebt, hätte sie den Mann ja erkannt.
Das ist sowieso etwas wässrig noch, da er ja auch mal direkt neben ihr liegt! aber es ist ja dunkel, und sie erkennt mit den Blitzen auch nur seine Gestiken, nicht ihn selbst. es passt, denk ich.

Und: hätte ich durchgehend in diesem Stil geschrieben, würde der Text zerrissen werden. wie du es in deinem Kommentar bei Lukas "HAns ist tot" schon richtig geschrieben hast. zwar seh ich mich nicht als Anfänger oder NEuling, aber ... auf jeden Fall bremse ich mich hier um einiges.

Gruß

 

Hallo ARis
...unheimliche und gut geschriebene Geschichte... mehr kann ich dazu jetzt eigentlich auch nicht sagen...
Entgegen der Meinung mancher Kritiker hier, hat mir der poetische Anfang sehr gut gefallen...
Sorry, meine Kritik fällt nicht besonders konstruktiv aus - mir fehlen die Worte, bin sprachlos und beeindruckt...

noch was Kleines: ich glaube, es heißt schaben - also er schabte...

Respekt! Juhulala

 

Hi juhulala

ja, da weiß ich auch schon nicht mehr, was ich sagen soll, außer natürlich vielen dank.
ob dir das Ende gefällt, kannst du mir noch sagen, wenn du willst. da du ja die Vorabversionen nicht kennst, könnte mir das eventuel helfen.
und es heißt natürlich schaben. weiß auch nicht, was da passiert ist. siehst du: vielen dank.

Gruß

 

Also...

...es gibt außer meinen Eltern und Glitterhouse Records nur noch eine andere Sache, auf die ich Stolz bin in meiner Heimatstadt!!!
Glückwunsch Boart!!
Die Gechichte ist echt klasse, entschuldige bitte meine späte Rückmeldung!
Vor allem gefällt mir so, dass du wirklich eine richtig tolle Kurzgechichte geschrieben hast. Fiktiv, wenig aus dem eigenem Leben. Ich meine damit, dass das aufschreiben einer GEschichte einfacher ist, wenn das eigene Leben den Anreiz und die Inspiration liefert. Doch hier spiegelt sich LEbenserfahrung wider, doch ist e eine Geschichte, geschrieben von einem der es kann!

Amekupata wapi?

Hoffe man sieht sich bald!:anstoss:

 

Ach Wurzel

Ich hab Dinge für dich! Es wird Zeit, dass wir anstoßen!
Heute nicht mehr. Heute ersauf ich mich mit nüchternem Elend. Aber morgen ruf ich dich an, wenn ich in der Nutzlosigkeit meiner Existenz Zeit dafür finde.
Du merkst schon ... Deine Kritik kommt nícht spät, sondern genau dann wann ich sie brauche. Du hast es ja auch schon immer als einer der Weinigen geschaft, im richtigen Moment meine Zahlen auf dem Hörer zu berühren.

Ja, das hab ich auch schon immer gesagt: Depressive Tagebucheinträge verpackt in Sehnsucht und Blut kann jeder gefühlskranke neurotiker in die Tasten ficken. Ich werde FAn davon bleiben, da Neurosen ja immer interessant und lebendig bleiben werden. Aber die Kunst fängt bei der Fiktion an. Schön, dass ich es laut deiner MEinung geschafft habe.
Lob von Freunden hat diese Würze.
Es lebe Glitterhouse!

Besten GRuß

 

hi Nacht

im Mittelteil können durchaus Spekulationen entstehen. warum denn auch nicht? An ende ist es ein Unbekannter, das steht fest. Der Pfarrer ist nur der einzige, der außer dem MAulwurf die WAhrheit kennt. WEil dieser sie ihm gebeichtet hat. Und der Pfarrer bürgt für den MAulwurf, da der ware Täter ja immer noch frei herumläuft. und beide Spekulieren auf éine Wiederholungstat. DEswegen bleibt der Maulwurf im Dorf.

 

Hallo Aris!


Nachdem ich mich ein wenig an deinen Sprachstil gewöhnt hatte, gings eigentlich ganz flüssig voran mit dem Lesen. Ein paar ganz nette Formulierungen waren auf alle Fälle dabei und schließlich fand ich den Stil sogar gelungen. Obwohls am Anfang gar nicht so war.
Die Idee, aus der Sicht einer Leiche zu schreiben ist mal bisschen was andres, nur hättest du vielleicht nicht unbedingt ein paar mal so darauf hinweisen müssen. War fast ein bisschen zu früh die Aufklärung mMn.
Ansonsten gern gelesen.

Gruß!
One

 

hi 1

Vielen dank!

Ich bin mir bewusst, dass es schwer ist, reinzukommen. und gerade dann, wenn man drin ist, wechselt der Stil. Aber es ist halt eine Art Präludium. Vorgeplänker. Die eigentliche KG beginnt ja erst nach der Poesie, deren Inhalt nur am Ende nochvollzogen werden kann.
zu früh die Auflösung meinst du sogar? Wo ist es dir denn klar geworden? ich denke, erst kann man es erahnen.
und darf ich mal schüchtern fragen, was mMn bedeutet?
Die Auflösung, das aus Perspektive der Leiche geschrieben wird, ist ja eigentlich auch von vornherein klar. aber es gibt ja am Ende noch eine überraschende Wendung und Auflösung. Der Maulwurf war es ja halt auch gar nicht. und ich glaube auch nicht, dass man mit dem Ende rechnen konnte.
Wenn du mir mitteilen würdest, wann ich deiner Meinung nach auf Hinweise verzichten könnte, wäre ich dir sehr verbunden.

Gruß

 

Alo Aris nochmal,

Meine kalten Brüste liebkoste er.
Meine Augen zu öffnen versuchte er, mit grobmotorischer Gewandtheit.
Waschen tat er mich. Und eincremen. Und einsprühen.
Über meinen Körper schabten sie; die Schwielen an seinen Händen. Vom schnellen Graben hatte er sie, diese Schwielen.
Krume in den Haaren noch, sowie Schweiß in den Pressstellen seines Körpers und in den Ritzen und Haaren an seiner recht deformierten Gestalt; noch Erde, kalt wie ich.
Nicht zum ersten Male machte er es. Wie totes Fleisch zu fallen pflegt, schien er zu wissen.
Diese Zeilen lassen doch sehr auf eine Tote schließen, findest du nicht? Zumindest war das mein erster Gedanke ;)
Und mMn bedeutet meiner Meinung nach.

Schönen Abend noch,
One

 

vielen dank dir!

So wars auch geplant. ab da kann man ruhig mehr als anfangen zu ahnen!
Du hast es aber wohl eher verstanden als so manch andere. und man schreibt ja auch immer für ein breites Spektrum von Lesern. viele habens ja erst nach der Poesie verstanden. Meine Absicht war aber auch gar nicht, die Tote zu verheimlichen oder es im ungewissen zu lassen.

Gruß

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Aris

Ich hab die andere Kritiken nicht gelesen, deshalb könnte einiges schon gesagt worden sein.

Verdächtig weit außerhalb der Stadt wohnte er. Durch herbstlichen Morast schleppte er sich und mich, nippte hastig an der Flasche.
Haarspaltmodus on: Der erste Satz beginnt mit einem sehr schönen Stakkatorhythmus, leider klappt das im zweiten Satz schon nicht mehr. Aber du könntest das "sich" einfach weglassen und aus der Sache mit der Flasche einen extra Satz machen. So:Durch herbstlichen Morast schleppte er mich. Hastig nippte er an der Flasche.
Dann funktioniert der Rhythmus etwas länger und ich finde das klingt sehr schön. :Haarspaltmodus off.
Mit Blättern spuckten sie; die Bäume, warfen mit Ästen, und Wind; der um die Wette rannte.
Boah genial! Das ist Verwendung von Verben in Perfektion. :thumbsup:
Seiner Herbstmontur entledigte er sich.
Da man ja durch die Andeutung vom Anfang bereits weiß, dass es Herbst ist, kannst du das hier, denke ich, weglassen.
Durch die Nacht kratzten Blitze, Standbildaufnahmen des Zimmers machten sie.
Klasse, genau wie oben, das klau ich dir. ;)
Er goss mir erhitztes Wasser über den Mund und den Kiefer, um die Leichenstarre zu lösen und meinen Mund zu öffnen.
Hier muss ich mal :klug: Die Leichenstarre setzt ca. 12 - 24 Stunden nach dem Tod ein und löst sich nach ungefähr 72 Stunden - wenn das ATP abgebaut ist - wieder auf. Heißt also, da ist nix mehr mit Leichenstarre, weil diese Leiche mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht gleich begraben wurde. *Foprmalitäten und so*
Nur kurz, in der Zeit der Blitze, sah ich seine Gestiken.
Entweder, seine Gesten, also wenn er mit den Händen wedelt, oder aber, was ich eher denke, seine Mimik - also das, was sich in seinem Gesicht abspielt.

Da schaffst du es doch tatsächlich, das ich in Horror lese und auch noch kommentiere (Copywrite sei Dank ;) ).
Die Geschichte gefällt mir sehr gut. Ein origineller Plot, gut beschriebene Charaktere, passende Atmosphäre und ein bestsellerverdächtiger Schreibstil.

Das einzige was ich jetzt noch zu bekritteln hätte ist, dass es doch eigentlich ein Perspektivfehler ist, eine Kg aus der Ich-Perspektive eines toten Protagonisten zu schreiben. ich meine wenn der Ich-Erzähler tot ist, wer erzählt dann die Geschichte? Bin ein bisschen ratlos.

Gern gelesen :thumbsup: *für Copywrite nehm*

Lieben Gruß, Phoenix

 

hallo Eisprinzessin

Schön, dass es dir gefällt! DAs hier ist auch eine von den Geschichten, mit denen ich eigentlich relativ zufrieden bin.
Freu mich auf deine Version, wenn du diese KG denn wählst.
ich hab mit meiner Copywritegeschichte von Elisha noch nicht einmal angefangen. wird mal Zeit. ich hoffe, die haben da Geduld. Bei Elisahas geschcihten fällt mir bisher noch nichts kreatives ein. aber das wird schon

das mit dem Stakkatorhythmus hab ich ausgemerzt. Bei der Herbstmontur überlege ich noch. wenn da nur MOntur steht, ist das auch nicht so gut, da Montur leicht andersdeutig zu verstehen sein könnte.

Das das mit der Leichenstarre so wie ich es gemacht habe, nicht stimmt, ist natürlich scheiße jetzt! denn die sätze, die ich da mit verbinde, sind mit die stärksten in der Geschichte. ich werde es stehen lassen.

und das der ich erzähler hier schon nicht mehr erzählen kann, ist auch klar. das ist ja hier auch eben der Kluh an der Sache.

besten Gruß

 

Hi, Ich nochmal ;)

Freu mich auf deine Version, wenn du diese KG denn wählst.
Mal sehen ob das immernoch so ist wenn ich sie gepostet habe. Ich beabsichtige nämlich Fantasy drauß zu machen. :Pfeif:
das mit dem Stakkatorhythmus hab ich ausgemerzt.
Ja habs gesehen und das klingt beim laut lesen so richtig klasse.
Bei der Herbstmontur überlege ich noch. wenn da nur MOntur steht, ist das auch nicht so gut, da Montur leicht andersdeutig zu verstehen sein könnte.
Wie wäre es wenn du einfach ein paar Kleidungsstücke benennst?
Das das mit der Leichenstarre so wie ich es gemacht habe, nicht stimmt, ist natürlich scheiße jetzt! denn die sätze, die ich da mit verbinde, sind mit die stärksten in der Geschichte. ich werde es stehen lassen.
Okay, ich werd es niemandem verraten: Was krieg ich für mein Schweigen? :D

Grüße, der Vogel des Feuers

 

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