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Copywrite Cool?

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06.08.2005
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Cool?

(überarbeitete Version, Urversion hier)​

„Es ging sehr schnell: Er holte aus, traf mich, ich ging zu Boden, er trat eine Weile auf mich ein und ließ mich blutig zurück.“

ENDE​

Es war eine kurze Geschichte, und als ich das Vorlesen beendet hatte, gab es nur betretenes Schweigen im Raum. Ich wusste, das war eine Gnadenfrist, bevor der Tumult losgehen würde. Die Aufgabe war klar: die Geschichte kopieren, mit eigenen Worten und eigenem Sinn füllen. Schreibübungen waren sie gewohnt, dazu waren sie ja hier. Das Problem war die Geschichte: kurz, knapp, wenig Handlung. Eine Ghetto-Situation, Jugendliche wie sie, einer wird zu einer Schlägerei herausgefordert, bei der er keine Chance hat. Über so was würden sie nicht schreiben wollen, und dann auch noch mit einem so provokanten Titel wie „Coolness“.

Andererseits wussten sie, dass ich mir bei meinen Übungen was dachte. Wie beim letzten Mal bei der „Ja-Nein“-Aufgabe. Was hatten sie da zuerst gemeutert!
„Tut euch paarweise zusammen, und für fünf Minuten sagt der eine immer nur „Ja“, der andere immer nur „Nein“.“
„Das ist viel zu abstrakt, so ohne Kontext“, hatte jemand eingeworfen.
„Probiert es doch einmal aus“, war ich standhaft geblieben.
Und dann hatten sie es durchgezogen, zunächst steif und peinlich berührt, dann spielerisch, bis bei jedem eigene Bilder im Kopf erschienen waren, und kein „Ja –Nein“ dem anderen glich. Es hatte sich Stöhnen entwickelt, Wimmern, Kämpfen, Schreien, und erst, als ich das Zeichen zum Abbruch gab, hatten sich alle hingesetzt und ihre Geschichten dazu aufgeschrieben.

Das ging ihnen wohl jetzt durch den Kopf, bevor Simon das Schweigen brach: „Warum diese Geschichte? Das ist dreist. Keine Überraschung, keine Pointe. Und das sollen wir kopieren?“
„Ein Typ verabredet sich zu einer Schlägerei und wird zusammengeschlagen. Was hat das mit „Coolness“ zu tun?“, fragte jetzt auch Rob ratlos. „Ist der Erzähler mutig oder schlicht ein Idiot?“
„Tja, Coolness, was soll man dazu sagen?", überlegte Michi. "Ich lass den Prot einfach so cool wie er ist, er stellt sich, fürchtet sich nicht, es ist ihm vielleicht schlicht egal.“
„Da steckt doch nichts dahinter.“ Judas schnaubte, und ein kleines Bläschen bildete sich an einem seiner Nasenlöcher. Mit jedem Atemzug schwoll es an und wieder ab, bis es bei seinem letzten Wort zerplatzte: „Ist doch einfach hingerotzt.“

„Das erinnert mich an einen Witz.“ Nick fielen zu allem und jedem Witze ein. „Kennt ihr den? Ein Mann kommt in den Saloon und sagt: `Man hat mir mein Pferd geklaut. Wenn das nicht gleich wieder da steht, geschieht das, was vor genau einem Jahr in Santa Fé passiert ist´.“
„Und, was war da passiert?“, spielte Simon müde lächelnd mit.
„Er hat sich ein neues Pferd gekauft.“ Nick strahlte.
„Und was hat das jetzt mit der Geschichte zu tun?“ Ein ungeduldiger Judas.
„Keine Pointe!“, triumphierte Nick. „Das ist die Pointe!“
„Oder ein ganz anderer Aspekt“, meldete sich jetzt Sascha zu Wort. „Diese Parallele: der Typ hat keine Chance und geht trotzdem hin. Die Geschichte wird verrissen, und der Autor hat sie trotzdem veröffentlicht. For Shizzle.“
Große Augen. Alle sahen mich jetzt an.

Nun, das ist ein Jugendwerk von einem Freund von mir. Ich dachte kurz an Stefan. Aber doch, er fand sie gut. Ich grinste. So, und jetzt mal zur Arbeit. Die Geschichte ist offen in Plot, Charakteren und Schauplatz. Ideal, damit ihr eure Fantasie spielen lassen könnt. Überlegt mal, was könnte den Helden denn bewogen haben?

„Oder den Autor?“ Nick grinste. „Vielleicht wollte der eine Schlägerei-Geschichte schreiben, und dann ist ihm keine Pointe eingefallen. Kein Deus-ex-Machina. Obwohl ... Ist doch klar. Eigentlich hatte er einen Deal mit Außerirdischen. Ich stelle mir das so vor“:

„Ich werde das ein für alle Mal regeln.“ Gelassen blies ich den Rauch aus meiner Lunge. Wenig später stand ich in der Raumstation, die zusehends verfiel. Die Deckenbeleuchtung hatte einen Wackelkontakt und blinkte in unregelmäßigen Abständen. Den Alien schien es nicht zu stören. Er reichte mir seine Tentakel und versicherte: „Wir beamen dein Bewusstsein in dem Moment zu uns, in dem die Schlägerei beginnt. Du wirst nichts spüren. Und wenn er damit fertig ist, enterst du deinen Körper wieder.“

Ich lachte. „Ja, eine gute Idee. Noch welche?“

„Das klingt so sehr nach männlichem Hormon“, meinte Sanne. „Nun, vielleicht war ein Mädchen im Spiel. So wie bei Romeo und Julia.“
„Ah, der weibliche Blickwinkel!“ Natürlich musste Sascha wieder seinen Senf dazugeben.
„Also ...“

„Morgen Abend um zehn“, sagte Kemal zu mir. „Hier unter der Brücke“
Jeder um uns herum sah, dass ich keine Chance gegen diese Traube von Muskeln hatte.
Meryem wartete hinter dem Gebüsch auf mich. „Du musst fliehen. Çabuk. Er meint es ernst.“
„Nein, ich lasse es nicht zu. Du und ab in die Türkei? Niemals.“
„Er wird wirklich kämpfen; es geht um die Ehre.“
„Aber wenn ich nicht komme, wird dein Bruder dich nicht in Ruhe lassen. Soll er sich doch als Sieger fühlen ... soll er doch die Ehre wiederherstellen ... Dann kannst du jetzt dein Abi machen, und wenn ich wieder heil bin, gehen wir zusammen weg ...

„Eh, Leutz! Wie wäre es damit?“ Sascha überlegte. „Die Bitch hat ihn versetzt, und jetzt will er nicht mehr leben. Sozusagen ein geschenkter Selbstmord. Ein Abgang mit Coolness.“

Jetzt hatte auch Gülsen eine Idee. „Oder so in der Richtung, wie Basem es immer erzählt:“

„Warum kämpfst du gegen ihn?“, fragte mich Bernie? “Wir leben in Deutschland, nicht in South Central. Wenn er dir Stress macht, dann hol doch die Polizei.“
„Für dich gilt das, Bernie. Du bist weiß wie er und unauffällig. Was meinst du, was die Polizei machen wird? Die werden mich doch erst mal auf Drogen untersuchen. Weißt du, wie oft ich angehalten werde, wenn ich unterwegs bin? Wie oft den Bullen nur eins einfällt, wenn sie mich und die anderen sehen? Ausweise.“

„So, ich glaube, ihr habt jetzt genügend Ideen. Dann könnt ihr ja mit dem Schreiben beginnen. Ihr habt jetzt noch bis zwanzig Uhr Zeit, und nächste Woche besprechen wir dann eure Geschichten.“ Ich fand es immer wieder toll, was diesen jungen Menschen alles einfiel. Und von Woche zu Woche wurden sie besser, ideenreicher, sprachgewaltiger.

Damals hätte ich auch gern so einen Schreibkurs besucht. Doch es gab noch nicht mal ein Jugendzentrum. Nur diesen Bolzplatz unter der Brücke, mit den Scherben überall. Noch heute habe ich diesen Geruch in der Nase, Teer und Erde und Urin. Noch heute höre ich das Knacken, als Stefans Finger unter den Stiefeln brachen und sein Röcheln, als der andere ihn liegen ließ. Dass das der Zeitpunkt war, als wir beide angefangen haben zu schreiben, haben wir uns erst später erzählt. Unfähig zu reden, haben wir, jeder für sich, einen Weg gefunden, das Erlebte zu verarbeiten, uns nicht zu verlieren. Na ja, für uns war es ein Anfang, und nicht das

ENDE​

 
Zuletzt bearbeitet:

Dies ist mein Beitrag zu Copywrite (zweite Staffel).

Die Vorlage für diese Geschichte ist Coolness von Golio.

 

Hallo Elisha,

ich finde es toll, was du aus Golios Geschichte gemacht hast.

Du schaffst es, mir als Leser einen völlig anderen Blickwinkel (auch auf das Original) zu ermöglichen.
Schön, dass du so viele Ideen hattest, wie es zu dieser Szene gekommen ist. Bei manchen musste ich wirklich schmunzeln z. B. an der Stelle mit "der weiblichen Sicht" der Dinge. :)

Das Ende fand ich gut, bis auf den Hinweis, dass die Ursprungsgeschichte wirklich passiert ist. Obwohl das natürlich Geschmackssache ist.

Ach ja, ich glaube nicht, dass die Geschichte ohne das Original funktioniert und ohne, dass man die entsprechende Diskussion darum mitverfolgt hat. Finde ich ein bisschen schade, weil ein "unbeteiligter" Leser sicherlich nicht viel damit anfangen kann. Vielleicht kannst du hier noch darüber nachdenken, ob du die Geschichte noch dahingehend ein wenig ausbaust.

LG
Bella

 

Hi elisha

Hast schon ein bischen was aus Golios kleiner KG herausgeholt.

nette ideen hast du halt gehabt und schön umgesetzt.

ansonsten weiß ich leider nicht, was ich hierzu noch sagen soll. wie Golios geschichte schon, hat mich auch das hier nicht gerade berauscht, aber war interessant zu lesen.

besten gruß

 

@Golio
Nett, dass es dir gefällt. Ein paar Sätze mehr hätten mich gefreut. ;)


@Bella
Danke fürs Lob.

Ach ja, ich glaube nicht, dass die Geschichte ohne das Original funktioniert und ohne, dass man die entsprechende Diskussion darum mitverfolgt hat.
Ja, ich suche noch Leute, die zuerst die Kopie lesen und Feedback geben, ob es auch dann funktioniert. Die Diskussion habe ich ja mit geschildert - hast du Leute erkannt?

Das Ende fand ich gut, bis auf den Hinweis, dass die Ursprungsgeschichte wirklich passiert ist. Obwohl das natürlich Geschmackssache ist.
Ja, ich suchte einen Abschluss, und da ergab sich das beim Schreiben ... und das mit dem ENDE kopieren. Warum gefällt es dir nicht?


@Aris
Danke fürs Lob.

ansonsten weiß ich leider nicht, was ich hierzu noch sagen soll.
Noch nicht mal, wie du dein Alter Ego fandest? Oder die anderen KG-ler? :shy: Och.


Gruß, Elisha

 

Hallo Elisha!

Es ist früh in der Nacht und ich werde die Originalgeschichte jetzt nicht lesen. Deine Copy-Geschichte ergibt auch für sich einen Sinn, also sie ist verständlich, auch wenn mir bis zum Ende nicht klar war (und so ganz immer noch nicht ist) wo die Geschichte spielt (in einem Jugendzentrum?).

Warum diese Schlägerei - die Frage bleibt in deiner Geschichte im Raum stehen. Die Interpretationen der Jugendlichen sind interessant. Interessanter finde ich, dass so viele aktiv dabei sind - ganz besonders wenn dieser Kursus eine freiwillige Sache ist.

Nach dem letzten Kommentar von dir bin ich verwirrt. Steckt in dieser Geschichte noch mehr tiefsinnigeres - sollte ich jetzt noch anfangen weiter nachzudenken? Ich liebe Trivialliteratur und bei zu hohen geistigen Anforderungen schalte ich schnell ab.

In diesem Sinne hör ich jetzt erst einmal auf. Vielleicht sehe ich ja morgen mehr in deiner Geschichte.

Liebe Grüße

Jo

 

@Jobär

Ja, ich suche noch Leute, die zuerst die Kopie lesen und Feedback geben, ob es auch dann funktioniert.
Vielen Dank, dass du meiner Bitte nachgekommen bist und die Geschichte daraufhin geprüft hast, ob sie für sich stehen kann.
Deine Copy-Geschichte ergibt auch für sich einen Sinn, also sie ist verständlich, auch wenn mir bis zum Ende nicht klar war (und so ganz immer noch nicht ist) wo die Geschichte spielt (in einem Jugendzentrum?).
Zunächst hatte ich eine Schreibwerkstatt vor Augen, aber der Schluss legt natürlich nahe, dass der Kursus in einem Jugendzentrum stattfindet, und das ist auch gewollt.

Nach dem letzten Kommentar von dir bin ich verwirrt. Steckt in dieser Geschichte noch mehr tiefsinnigeres - sollte ich jetzt noch anfangen weiter nachzudenken?
:lol: Nein, nicht tiefsinnig, nur eine andere Ebene. Ich habe nämlich nicht nur Coolness, die Geschichte von Golio kopiert, sondern auch die Diskussion darüber in dem Thread. Und deshalb könntest du Leute wiedererkennen ...

@Golio
Danke für den Zusatz!

Ja, ein paar Leute hab ich auch wiedererkannt. Es ist wirklich nicht schlecht, um nicht zu sagen cool, das Spiel mit den Realitätsebenen.
:lol: Das kann man natürlich nur erkennen, wenn man den Original-Thread gelesen hat.

Und die letzten ernsten Töne lassen das ganze noch beeindruckender rüberkommen.
Schön, dass dir das gefallen hat. ;)

Gruß, Elisha

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Elisha

Mal sehen ob ich das soweit richtig verstanden habe.

Der Ich - Erzähler ist Leiter einer Schreibgruppe, die aus jugendlichen besteht.
Und liest zu Beginn des Kurses diesen Satz vor:

„Es ging sehr schnell: Er holte aus, traf mich, ich ging zu Boden, er trat eine Weile auf mich ein und ließ mich blutig zurück.“
- Ich vermute mal das ist ein Original satz aus Golios "Coolness"? Aus diesem Satz sollen die Teilnehmer nun eine kleine Geschichte entwickeln. Erst haben sie nicht so richtige Lust dazu, aber dann kommen die Ideen, die von Science Fiction über die Romantikschiene bis hin zum Gesallschaftskritischen reichen. Der Leiter/Leiterin (kommt leider nicht raus ob männlich oder weiblich) ist erst mal zufrieden und gibt ihnen eine Woche zum Schreiben Zeit.
Später erinnert sich der Kursleiter an seine eigene Jugenzeit, wo es keinen Schreibkurs gab, kein Jugenzentrum, nur diesen Bolzplatz und seine Unfähigkeit zu verhindern (?), dass sein Freund (?) verprügelt wird.

Zum Text:
1.
Ich musste gleich nach den ersten Zeilen von vorn beginnen mit dem Lesen, da ich den Einstieg mit dem Textauszug und der nachfolgenden Erklärung über das Ja - Nein - Spiel, nicht verstanden hatte.
Ich denke ich kann dir auch erklären warum das so ist. Deine Übergänge sind zu abrupt, du springst von der Handlung:

Als ich das Vorlesen beendet hatte, gab es nur betretenes Schweigen. Ich wusste, das war eine Gnadenfrist, bevor der Tumult losgehen würde. Schließlich wussten sie, dass ich mir bei meinen Übungen was dachte.
in die Narrative Zusammenfassung:
Wie beim letzten Mal bei der „Ja-Nein“-Aufgabe, bei der sie sich paarweise zusammentun und der eine immer nur „Ja“, der andere immer nur „Nein“ sagen sollte.
und schließlich ohne Vorbereitung in den Dialog:
„Das ist viel zu abstrakt, so ohne Kontext“, hatte jemand eingeworfen.
„Probiert es doch einmal aus“, war ich standhaft geblieben.
der dann auch erstmal nur zwei kurze Sätze umfasst: Und dann muss ich gleich wieder mit einer narrativen Zusammenfassung
Und dann hatten sie es durchgezogen, zunächst steif und peinlich berührt, dann spielerisch, bis bei jedem eigene Bilder erschienen, und kein „Ja –Nein“ dem anderen glich. Es hatte sich Stöhnen entwickelt, Wimmern, Kämpfen, Schreien, und erst, als ich das Zeichen zum Abbruch gab, hatten sich alle hingesetzt und ihre Geschichten dazu aufgeschrieben.
von der Gegenwart in die Vergangenheit springen.

Das ist vom Tempo her zu schnell, so schnell kommt man beim Lesen nicht hinterher und kann folglich auch keinen roten Faden in der Handlung erkennen.
Mein Vorschlag:
Verändere den Satzrhytmus etwas und baue ein paar Übergänge und Details ein, erweitere den Dialog so das alles was du jetzt als nar. Zus. stehen hast rausfällt und sich im Dialog erklärt. Zum Beispiel könnte ja jemand sagen, dass er diese Ja - Nein - Spiel der letzten Stunde blöd fand und ein anderer sagt darauf, dass es ihm gefallen hat oder so ähnlich.

2.
Es enstehen bei mir beim Lesen einfach keine Bilder. Das liegt zu einem geringen Teil am oben erwähnten Tempo, aber zum größten Teil daran das:
Ich nicht weiß, wo spielt sich das ganze ab?
Du musst keine ellenlange Schauplatzbeschreibung abliefern, aber ein paar eingestreute Details zur Atmosphäre (Schulraum, Wohnzimmer, Bibliothek ..., wo sitzen deine Figuren - auf dem Boden, an Schulbänken, im Kreis ...), vielleicht auch zur Tageszeit, würden enorm helfen und gleichzeitig das Tempo etwas bremsen
3.
Deine Charaktere bleiben ohne Leben. Ich erfahre zum Beispiel erst im letzten Satz, das der Ich - Erzähler höchstwahrscheinlich ein Mann ist. Was ich nicht erfahre ist wie er aussieht, wie alt er ist, was er beruflich tut ...

4.
Die vielen verschiedenen Namen/charaktere die du verwendest, verwirren mich, da sie nur Namen bleiben, aus denen ich nicht mehr schließen kann als das Geschlecht.

5.

Damals hätte ich auch gern so einen Schreibkurs besucht. Doch es gab noch nicht mal ein Jugendzentrum. Nur diesen Bolzplatz unter der Brücke, mit den Scherben überall. Noch heute habe ich diesen Geruch in der Nase, Teer und Erde und Urin. Noch heute höre ich das Knacken, als Stefans Finger unter den Stiefeln brachen und sein Röcheln, als der andere ihn liegen ließ. Dass das der Zeitpunkt war, als wir beide anfingen zu schreiben, haben wir uns erst später erzählt. Na ja, für uns war es ein Anfang, und nicht das
Dieser Abschnitt kommt total unvorbereitet und wirkt deshalb aus dem Kontext gerissen. Er baut keinerlei Emotionen auf, da wieder nur narrativ zusammengefasst und außerdem auch nicht richtig schlüssig (zumindest nicht für mich).
  • Damals? - Vor fünf, zehn oder zwanzig Jahren?
  • Scherben? Geruch? - Wieso? Ghetto oder ...?
  • Ist Stefan der Freund des Ich - Erzählers?
  • Wer ist der Andere?
  • Wie so macht der Ich - Erzähler nichts um zu helfen? - Ist er zu feige, hat er Angst, ist körperlich unterlegen ...?
  • Wer ist gemeint mit wir beide und wieso war das der Zeitpunkt an dem sie begannen zu schreiben?

Ich konnte leider zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte, irgendeine Form von Beziehung, weder zum Plot noch zu deinen Figuren aufbauen und wahrscheinlich liegt das daran das die Geschichte nur mit Vorwissen aus Golios Geschichte funktioniert, welches mir aber fehlt, da ich sie nicht gelesen habe.

Schaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaade!:sad:

Lieben Gruß, Phoenix

 

Hi!

Funktioniert die Geschichte nur mit Vorwissen?
Einerseits vielleicht schon (ich habe das Original und die Diskussion dazu bisher nicht gelesen), jedenfalls sind wohl die Anspielungen nicht verständlich.
Aber für mich ist die Geschichte auch ohne diesen Bezug verständlich und sie spricht mich an. Das liegt aber wohl daran, dass ich die Situation hinter der Geschichte aus meiner Arbeit in einem 'benachteiligten' Stadtteil gut kenne und als Jugendlicher noch die Situation ohne Jugendzentrum usw. hautnah erfahren habe. Mit diesem Wissen funktioniert die Geschichte auch, obwohl wie ich schon sagte - so motivierte Jugendliche bleiben manchmal ein Traum.

Und das mit der Trivialliteratur war auch ein kleiner Seitenhieb auf eine andere Diskussion.

LG

Jo

 

Urversion:


„Es ging sehr schnell: Er holte aus, traf mich, ich ging zu Boden, er trat eine Weile auf mich ein und ließ mich blutig zurück.“

Als ich das Vorlesen beendet hatte, gab es nur betretenes Schweigen. Ich wusste, das war eine Gnadenfrist, bevor der Tumult losgehen würde. Schließlich wussten sie, dass ich mir bei meinen Übungen was dachte. Wie beim letzten Mal bei der „Ja-Nein“-Aufgabe, bei der sie sich paarweise zusammentun und der eine immer nur „Ja“, der andere immer nur „Nein“ sagen sollte.
„Das ist viel zu abstrakt, so ohne Kontext“, hatte jemand eingeworfen.
„Probiert es doch einmal aus“, war ich standhaft geblieben.
Und dann hatten sie es durchgezogen, zunächst steif und peinlich berührt, dann spielerisch, bis bei jedem eigene Bilder erschienen, und kein „Ja –Nein“ dem anderen glich. Es hatte sich Stöhnen entwickelt, Wimmern, Kämpfen, Schreien, und erst, als ich das Zeichen zum Abbruch gab, hatten sich alle hingesetzt und ihre Geschichten dazu aufgeschrieben.

Das ging ihnen wohl jetzt durch den Kopf, bevor Simon das Schweigen brach: „Das ist dreist. Keine Überraschung, keine Pointe. Und das sollen wir kopieren?“
„Ein Typ verabredet sich zu einer Schlägerei und wird zusammengeschlagen. Was hat das mit dem Titel „Coolness“ zu tun?“, fragte jetzt auch Rob ratlos. „Ist der Erzähler mutig oder schlicht ein Idiot?“
„Tja, Coolness, was soll man dazu sagen?", überlegte Michi. "Ich lass den Prot einfach so cool wie er ist, er stellt sich, fürchtet sich nicht, es ist ihm vielleicht schlicht egal.“
„Da steckt doch nichts dahinter.“ Judas schnaubte, und ein kleines Bläschen bildete sich an einem seiner Nasenlöcher. Mit jedem Atemzug schwoll es an und wieder ab, bis es bei seinem letzten Wort zerplatzte: „Ist doch einfach hingerotzt.“

„Das erinnert mich an einen Witz.“ Fredrick fielen zu allem und jedem Witze ein. „Kennt ihr den? Ein Mann kommt in den Saloon und sagt: `Man hat mir mein Pferd geklaut. Wenn das nicht gleich wieder da steht, geschieht das, was vor genau einem Jahr in Santa Fé passiert ist´.“
„Und, was war da passiert?“, spielte Simon müde lächelnd mit.
„Er hat sich ein neues Pferd gekauft.“ Fredrick strahlte.
„Und was hat das jetzt mit der Geschichte zu tun?“ Ein ungeduldiger Judas.
„Oder ein ganz anderer Aspekt“, meldete sich jetzt Sascha zu Wort. „Diese Parallele: der Typ hat keine Chance und geht trotzdem hin. Die Geschichte wird verrissen, und der Autor hat sie trotzdem veröffentlicht. For Shizzle.“
Große Augen. Alle sahen mich jetzt an.

Nun, das ist ein Jugendwerk von einem Freund von mir. Aber doch, er fand sie gut. Ich grinste. So, und jetzt mal zur Arbeit. Die Geschichte ist offen in Plot, Charakteren und Schauplatz. Ideal, damit ihr eure Fantasie spielen lassen könnt. Überlegt mal, was könnte den Helden denn bewogen haben?

„Oder den Autor?“ Nick grinste. Vielleicht wollte der eine Schlägerei-Geschichte schreiben, und dann ist ihm keine Pointe eingefallen. Kein Deus-ex-Machina. Obwohl ... Ist doch klar. Eigentlich hatte er einen Deal mit Außerirdischen. Ich stelle mir das so vor“:

„Ich werde das ein für alle Mal regeln.“ Gelassen blies ich den Rauch aus meiner Lunge. Wenig später stand ich in der Raumstation, die zusehends verfiel. Die Deckenbeleuchtung hatte einen Wackelkontakt und blinkte in unregelmäßigen Abständen. Den Alien schien es nicht zu stören. Er reichte mir seine Tentakel und versicherte: „Wir beamen dein Bewusstsein in dem Moment zu uns, in dem die Schlägerei beginnt. Du wirst nichts spüren. Und wenn er damit fertig ist, enterst du deinen Körper wieder.“

Ich lachte. „Ja, eine gute Idee. Noch welche?“

„Das klingt so sehr nach männlichem Hormon“, meinte Sanne. „Nun, vielleicht war ein Mädchen im Spiel. So wie bei Romeo und Julia.“
„Ah, der weibliche Blickwinkel!“ Natürlich musste Sascha wieder seinen Senf dazugeben.
„Also ...“

„Morgen Abend um zehn“, sagte Kemal zu mir. „Hier unter der Brücke“
Jeder um uns herum sah, dass ich keine Chance gegen diese Traube von Muskeln hatte.
Meryem wartete hinter dem Gebüsch auf mich. „Du musst fliehen. Cabuk. Er meint es ernst.“
„Nein, ich lasse es nicht zu. Du und ab in die Türkei? Niemals.“
„Er wird wirklich kämpfen; es geht um die Ehre.“
„Aber wenn ich nicht komme, wird dein Bruder dich nicht in Ruhe lassen. Soll er sich doch als Sieger fühlen ... soll er doch die Ehre wiederherstellen ... Dann kannst du jetzt dein Abi machen, und wenn ich wieder heil bin, gehen wir zusammen weg ...

„Eh, Leutz! Wie wäre es damit?“ Sascha überlegte. „Die Bitch hat ihn versetzt, und jetzt will er nicht mehr leben. Sozusagen ein geschenkter Selbstmord. Ein Abgang mit Coolness.“

Jetzt hatte auch Gülsen eine Idee. „Oder so in der Richtung, wie Basem es immer erzählt:“

„Warum kämpfst du gegen ihn?“ fragte mich Bernie? “Wir leben in Deutschland, nicht in South Central. Wenn er dir Stress macht, dann hol doch die Polizei.“
„Für dich gilt das, Bernie. Du bist weiß wie er und unauffällig. Was meinst du, was die Polizei machen wird? Die werden mich doch erst mal auf Drogen untersuchen. Weißt du, wie oft ich angehalten werde, wenn ich unterwegs bin? Wie oft den Bullen nur eins einfällt, wenn sie mich und die anderen sehen? Ausweise“

„So, ich glaube, ihr habt jetzt genügend Ideen. Dann könnt ihr ja mit dem Schreiben beginnen. Ihr habt jetzt noch bis Zwanzig Uhr Zeit, und nächste Woche besprechen wir dann eure Geschichten.“ Ich fand es immer wieder toll, was diesen jungen Menschen alles einfiel. Und von Woche zu Woche wurden sie besser, ideenreicher, sprachgewaltiger.

Damals hätte ich auch gern so einen Schreibkurs besucht. Doch es gab noch nicht mal ein Jugendzentrum. Nur diesen Bolzplatz unter der Brücke, mit den Scherben überall. Noch heute habe ich diesen Geruch in der Nase, Teer und Erde und Urin. Noch heute höre ich das Knacken, als Stefans Finger unter den Stiefeln brachen und sein Röcheln, als der andere ihn liegen ließ. Dass das der Zeitpunkt war, als wir beide anfingen zu schreiben, haben wir uns erst später erzählt. Na ja, für uns war es ein Anfang, und nicht das

ENDE​

 

@Phoenix
Vielen, vielen Dank für den ausführlichen Kommentar. Wie du siehst, habe ich mich sofort ans Werk gemacht und einige Tipps übernommen. Gut war z.B. deine Spiegelung, dass du dachtest, dass der Erzähler nur die letzten Zeilen vorgelesen hat.
Das war so ein Punkt, bei dem ich von Anfang an geschwankt habe: Wieviel von der Original-Geschichte ich zitieren müsste. Ich habe es jetzt zu lösen versucht, indem ich die Geschichte umschreibe. Schwierigkeit ist dabei, die Aussagen der anderen nicht überflüssig zu machen. So Raum ist genannt, Schreibseminar wird klar, den Erzähler lasse ich geschlechtslos, weil beides möglich ist. Im Kopf hatte ich eine Frau, wobei man dann den Schluss noch anders verstehen könnte (könnte auch eine romantische Beziehung zwischen Stefan und ihr gewesen sein; nicht unbedingt (beim Schreiben) geplant, aber zulässig).

Ich musste gleich nach den ersten Zeilen von vorn beginnen mit dem Lesen ... Deine Übergänge sind zu abrupt, du springst von der Handlung:
Wenn ich was lese, passiert mir das auch manchmal, aber ich nehme das in Kauf, wenn Informationen nur langsam gegeben werden und Situationen sich erst im Lauf der Geschichte klären. Mir macht das Spaß, aber um andere Leser nicht zu verlieren und es insgesamt zu erleichtern, habe ich die Änderungen gemacht.

Die vielen verschiedenen Namen/charaktere die du verwendest, verwirren mich, da sie nur Namen bleiben, aus denen ich nicht mehr schließen kann als das Geschlecht.
Nun, normalerweise würde ich die Zahl der Personen straffen, und diese große Anzahl ergibt sich auch aus der Copywrite-Situation: da ich Statements (teilweise wörtlich) aus dem Thread übernommen habe, sollen auch die entsprechenden Leute auftreten: Simon, Rob, Michi, Judas, Fredrick, Nick, Sascha und Sanne haben KG-Vorbilder. ;)

Ich habe auch versucht, den letzten Abschnitt besser vorzubereiten (Jugendwerk, Stefan, Ghetto-Situation ...).

@Jobär
Danke, dass du nochmal reingeguckt hast. Natürlich wäre ich darauf gespannt, deine Meinung zu hören, wenn du das Original plus Thread-Diskussion gelesen hättest. :Pfeif:

Aber für mich ist die Geschichte auch ohne diesen Bezug verständlich und sie spricht mich an. Das liegt aber wohl daran, dass ich die Situation hinter der Geschichte aus meiner Arbeit in einem 'benachteiligten' Stadtteil gut kenne und als Jugendlicher noch die Situation ohne Jugendzentrum usw. hautnah erfahren habe. Mit diesem Wissen funktioniert die Geschichte auch, obwohl wie ich schon sagte - so motivierte Jugendliche bleiben manchmal ein Traum.
Ja, so ist auch mein Hintergrund, und leider kann ich den letzten Satz - motivierte Jugendliche - sehr, sehr gut nachvollziehen. Obwohl ... , gibt es auch. :D


Gruß, Elisha

 

Hallo nochmal

Wenn ich was lese, passiert mir das auch manchmal, aber ich nehme das in Kauf, wenn Informationen nur langsam gegeben werden und Situationen sich erst im Lauf der Geschichte klären. Mir macht das Spaß, aber um andere Leser nicht zu verlieren und es insgesamt zu erleichtern, habe ich die Änderungen gemacht.
Ich denke das war gut so, denn im großen und ganzen liest sich der Text jetzt einfacher und auch flüssiger.

Nun, normalerweise würde ich die Zahl der Personen straffen, und diese große Anzahl ergibt sich auch aus der Copywrite-Situation: da ich Statements (teilweise wörtlich) aus dem Thread übernommen habe, sollen auch die entsprechenden Leute auftreten: Simon, Rob, Michi, Judas, Fredrick, Nick, Sascha und Sanne haben KG-Vorbilder. ;)
Simon, Michi und Frederick sind klar, aber der Rest ... :confused:
Ich habe auch versucht, den letzten Abschnitt besser vorzubereiten (Jugendwerk, Stefan, Ghetto-Situation ...).
Hat mE noch nicht so richtig geklappt, da du das relativ weit am Anfang machst und man das am Ende schon garnicht mehr in Bezug setzt. Im Moment fällt mir aber auch nichts ein, wie man das änder könnte.

Gruß, Phö

 

@Phoenix

Ich denke das war gut so, denn im großen und ganzen liest sich der Text jetzt einfacher und auch flüssiger.
Die Vorbereitung für den letzten Abschnitt lasse ich mir nochmal durch den Kopf gehen.

Simon, Michi und Frederick sind klar, aber der Rest ...
Ist das nicht aus dem Coolness-Thread ersichtlich? ;)

Gruß, Elisha

 

Kleine Vorwarnung: Das wird ein Verriss der übelsten Sorte.

Judas schnaubte, und ein kleines Bläschen bildete sich an einem seiner Nasenlöcher. Mit jedem Atemzug schwoll es an und wieder ab, bis es bei seinem letzten Wort zerplatzte: "Ist doch einfach hingerotzt."
:rolleyes:
"Das erinnert mich an einen Witz." Fredrick fielen zu allem und jedem Witze ein.
:rolleyes:
Ein Mann kommt in den Saloon und sagt: `Man hat mir mein Pferd geklaut. Wenn das nicht gleich wieder da steht, geschieht das, was vor genau einem Jahr in Santa Fé passiert ist´."
"Und, was war da passiert?", spielte Simon müde lächelnd mit.
"Er hat sich ein neues Pferd gekauft." Fredrick strahlte.
:rolleyes: Der Witz ist nicht nur shclecht, sondern auch noch falsch erzählt
"Ah, der weibliche Blickwinkel!" Natürlich musste Sascha wieder seinen Senf dazugeben.
:rolleyes:
Sascha überlegte. "Die Bitch hat ihn versetzt
:susp: ; angesehen davon passt es überhaupt nicht zu demr estlichen Text von Sascha
Na ja, für uns war es ein Anfang, und nicht das
ENDE
:rolleyes:
Hi Elisha,
zum ersten Mal hab ich einer Geschichte 5 rolleyes gegeben, was dem Gegenteil von 5 Daumen entspricht, d.h. es ist die schlechteste Geschichte, die ich je hier gelesen habe.
Gegen den Stil will ich gar nichts sagen, der ist sehr in Ordnung, aber der Inhalt ...
Mein Gott, du hast einfach nur die Kommentare unter der Geschichte genommen und es in eine Art Gespräch umformuliert, und das ist so ziemlich das Einfallsloseste, was ich je gelesen habe.
Und nicht nur das, sondern zum Beispiel bei "Fredricks" Kommentar setzt du ihn damit ja herab, stellst es so dar, als ob er jemand wäre, der zu jeder Situation (bzw. die echte Person dahinter dann zu jeder Geschichte) einen schlechten Witz erzählen würde und auf Aufmerksamkeit angewiesen ist ("Fredrick strahlte"), d.h. er ist nur ein zu bemeitleidenswertes Individuum.
Du hast der Geschichte keinen neuen Mantel gegeben, sondern eigentlich nur eine Fortsetzung geschrieben, a la "20 Jahre danach - xyz verarbeitet seine Erlebnisse"
Also, sorry, ich hör jetzt besser auf zu schreiben.
Bruder :sick: Tserk
P.S: Zeichensetzungsfehler sind en masse drin
P.S.S: Hab die anderen Kommentare nicht gelesen, vermutlich hast du GLück und ich bin der einzige Verreißer

 

Hi Tserk,
dass ich von dir zu einer Geschichte noch mal etwas anderes als Fehlerlisten bekomme, habe ich mir fast nicht träumen lassen. ;)
Bitte erkläre mir noch mal was zu den :rolleyes: :

Judas schnaubte, und ein kleines Bläschen bildete sich an einem seiner Nasenlöcher. Mit jedem Atemzug schwoll es an und wieder ab, bis es bei seinem letzten Wort zerplatzte: "Ist doch einfach hingerotzt."
Warum findest du das schlecht?

Sascha überlegte. "Die Bitch hat ihn versetzt
:susp:angesehen davon passt es überhaupt nicht zu demr estlichen Text von Sascha
Warum nicht?

Mein Gott, du hast einfach nur die Kommentare unter der Geschichte genommen und es in eine Art Gespräch umformuliert, und das ist so ziemlich das Einfallsloseste, was ich je gelesen habe.
Das habe ich natürlich nicht getan, sondern die Kommentare ausgesucht und so arrangiert, dass sie Sinn ergaben.

In einem Punkt gebe ich dir aber Recht: Und das ist die Sache mit dem Witz. Ich wollte nicht den Orchester-Witz nehmen, weil der schon bekannt ist und habe deshalb den Saloon-Witz auf - sagen wir mal - eigene Weise erzählt.

Und nicht nur das, sondern zum Beispiel bei "Fredricks" Kommentar setzt du ihn damit ja herab, stellst es so dar, als ob er jemand wäre, der zu jeder Situation (bzw. die echte Person dahinter dann zu jeder Geschichte) einen schlechten Witz erzählen würde und auf Aufmerksamkeit angewiesen ist ("Fredrick strahlte")
Natürlich will ich "unseren FredRick" nicht so abstempeln und fand seinen Kommentar im Thread sehr konstruktiv und originell. In meiner Geschichte ist daraus ein anderer Charakter entstanden. Ich werde aber jetzt doch das machen, was ich mir seit Tagen überlege, nämlich, Fredrick und Nick in einen Charakter zusammenführen. Konstruktives wächst zusammen; dann müssen sie sich den Nick halt teilen.

Mit dem Witz überlege ich mir auch noch mal, ob ich ihn nicht durch einen gängigen Anti-Witz erzähle. Vllt kommen ja noch weitere Kommentare dazu.

P.S: Zeichensetzungsfehler sind en masse drin
Wie bitte? Wo?

Gruß, Elisha

 
Zuletzt bearbeitet:

Warum findest du das schlecht?
hingerotzt, und bei dem wort läuft ihm rotz aus der nase ... ich hasse so was
Warum nicht?
also, das "susp", weil Sascha niemals Bitchs agen würde (ich glaube, du hast ihn mit jemandem verwechselt ...), und zum Kontext: Er redet in der restlicheng eshcithe überhaupt nicht so "derbe".
Wie bitte? Wo?
fast in jeder zeile ... nee, ok, so hart net, aber fast in jedem abschnitt ... kein bock, die jetzt rauszusuchen ...
Bruder :sick: Tserk
EDIT:
gut, so viele sind es nicht mehr, hatte noch die alte version vom 6.4.
und kein „Ja –Nein“ dem anderen glich.
"Ja-Nein"
„Keine Pointe!“ triumphierte Nick. „Das ist die Pointe!“
Pointe!"KOMMA
Nun, das ist ein Jugendwerk von einem Freund von mir. Ich dachte kurz an Stefan. Aber doch, er fand sie gut. Ich grinste. So, und jetzt mal zur Arbeit. Die Geschichte ist offen in Plot, Charakteren und Schauplatz. Ideal, damit ihr eure Fantasie spielen lassen könnt. Überlegt mal, was könnte den Helden denn bewogen haben?
da fehlen jede menge "
„Oder den Autor?“ Nick grinste.
Vielleicht wollte der eine Schlägerei-Geschichte schreiben
und hier eins vor Vielleicht
„Morgen Abend um zehn“, sagte Kemal zu mir. „Hier unter der Brücke“
Zehn? weiter unten heißt es irgendwo "Zwanzig Uhr", weiß jetzt net, was richtig is; BrückePUNKT
wie Basem es immer erzählt:“
weiter obne so ":, entscheide dich
„Warum kämpfst du gegen ihn?“ fragte mich Bernie?
„Warum kämpfst du gegen ihn?“, fragte mich Bernie.

 

Hallo Elisha,

Ich finde die Umsetzung ungewöhnlich. Aber eine perslönliche Meinung ist ja bekanntlich wenig konstruktiv. Zunächst: die Geschichte funktioniert auch ohne die Golios. Für mich ist es aber keine Kopie sondern eine Fortsetzung des Geschehens, Golios Geschichte wird retroperspektiv erzählt und abgewandelt, also mehrere Kopien werden hergestellt. Das erinnert mich ein wenig an das Spiel Stille Post , denn die ursprüngliche Information geht verloren.

Lieben Gruß, Goldene Dame

 

Kennt ihr den?

Kommt ein Cowboy in einen Saloon und brüllt: "Wer hat mein Pferd grün angestrichen?"
Schweigen.
"Verdammt noch mal, ich werde nicht noch einmal fragen. Wer hat mein Pferd grün angestrichen?"
Schließlich erhebt sich ein Zwei-Meter-Koloss: "Ich war das!"
Der Cowboy mustert ihn kurz, grinst dann schief und sagt: "Ich wollte nur Bescheid sagen, dass die Farbe trocken ist - Sie können jetzt lackieren."

Grüße von Nick

 

@Goldene Dame

Zunächst: die Geschichte funktioniert auch ohne die Golios.
Das war mir auch wichtig. Danke für die Rückmeldung dazu.

Für mich ist es aber keine Kopie sondern eine Fortsetzung des Geschehens, Golios Geschichte wird retroperspektiv erzählt und abgewandelt, also mehrere Kopien werden hergestellt.
Ich finde, Golios Geschichte kann man nur im Kontext würdigen, mit der Reaktion der Leser darauf. Hätte ich sie nur ohne Erklärungen und Pointe nacherzählt, wäre das wie ein zweimal erzählter Witz gewesen, eben farblos.
Ich dachte, durch das Spielen mit möglichen Hintergründen und dem Einbeziehen der Text-Rezeption werde ich der Vorlage am besten gerecht. Trotzdem solllten alle Kopien noch in den Rahmen passen; deshalb habe ich z.B. Meryem auch nicht Bernies Worte in den Munde gelegt. Darum verstehe ich nicht, wieso du meinst: "die ursprüngliche Information geht verloren"
Kannst du mir das bitte nochmal erläutern?


@Rick
Aufgeschreckt durch Tserks Vorwurf habe ich dich ja pm-mäßig um eine Meinung gebeten; schießlich will ich hier niemanden kränken.
Danke für deinen Kommentar *lach* und deine PM-Antwort dazu:

Dichterische Freiheit, nicht wahr? Ist okay und kratzt mich nicht. Ich erkenn mich nicht mal wieder in dem Prot.

@Nachtschatten
Huch, mein Sohn, Rebellion! Aber besser ein Verriss als gar keine Antwort; also danke!

Du hast die Kommentare zu Golios Geschichte der User einfach reingewürfelt, soll dass dann eine Parodie sein?
Nein, eine Reflexion der Textaufnahme.(s. Kommentar zu Goldene Dame)

Aber die Geschichte alleine steht als nichts, ohne Golios zu kennen würde ich hier nach den ersten Sätzen aufhören zu lesen.
Kann ja sein, dass du nicht zur Zielgruppe gehörst - dass dich eine Geschichte über eine Schreibwerkstatt für Jugendliche nicht antörnt ... Andererseits, wieso eigentlich nicht? :hmm:


Na ja, dann nehme ich mir mal einen Satz von Golio zu Herzen:

Denn was ist schon cool, wenn es nicht das Publikum polarisiert? :)

Gruß, Elisha

 

Hallo Elisha,

den Widerstand der Jugendlichen, ihre Redeweise, hast du gut dargestellt. Sie gewinnen dann Interesse am Thema, eigentlich ohne es gleich zu merken. Trotzdem empfinde ich diesen Textteil etwas zu langatmig.

Interessanter wird der Text dann, als die Rückblende einsetzt. Gerade am Ende vom Schlussabsatz wird mir die `Quintessenz´ der Geschichte zu direkt präsentiert, es wirkt ein wenig eilig.

Ich sehe „Coolness“ als Problem bei Jugendlichen, oft Schaden sie sich damit, kompensieren aber mit ihrem Verhalten auch Unsicherheiten die u. U. durch mangelnde kulturelle Orientierung entstehen. Insofern eine wichtige Thematik.

und kein „Ja –Nein


„Oder den Autor?“ Nick grinste. Vielleicht wollte der eine Schlägerei-Geschichte schreiben, und dann ist ihm keine Pointe eingefallen. Kein Deus-ex-Machina. Obwohl ... Ist doch klar. Eigentlich hatte er einen Deal mit Außerirdischen. Ich stelle mir das so vor“:

„Ich werde das ein für alle Mal regeln.“ Gelassen blies ich den Rauch aus meiner Lunge. Wenig später stand ich in der Raumstation, die zusehends verfiel. Die Deckenbeleuchtung hatte einen Wackelkontakt und blinkte in unregelmäßigen Abständen. Den Alien schien es nicht zu stören. Er reichte mir seine Tentakel und versicherte: „Wir beamen dein Bewusstsein in dem Moment zu uns, in dem die Schlägerei beginnt. Du wirst nichts spüren. Und wenn er damit fertig ist, enterst du deinen Körper wieder.“

- „Oder den Autor?“ Nick grinste. „Vielleicht wollte der eine Schlägerei-Geschichte schreiben, und dann ist ihm keine Pointe eingefallen. Kein Deus-ex-Machina. Obwohl ... Ist doch klar. Eigentlich hatte er einen Deal mit Außerirdischen. Ich stelle mir das so vor:

‚Ich werde das ein für alle Mal regeln.’ Gelassen blies ich den Rauch aus meiner Lunge. Wenig später stand ich in der Raumstation, die zusehends verfiel. Die Deckenbeleuchtung hatte einen Wackelkontakt und blinkte in unregelmäßigen Abständen. Den Alien schien es nicht zu stören. Er reichte mir seine Tentakel und versicherte: ‚Wir beamen dein Bewusstsein in dem Moment zu uns, in dem die Schlägerei beginnt. Du wirst nichts spüren. Und wenn er damit fertig ist, enterst du deinen Körper wieder.’“


Cabuk

- heißt es nicht Çabuk?


L G,

tschüß Woltochinon

 

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