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Monotonie
Es ist heiß und die Kerzen in meinem Zimmer verneigen sich mit jedem Tag ein wenig tiefer. Die Hitze hat die Stadt eingeschlossen und ich stecke in einem Panzer aus Schweiß. Der Himmel vor meinen Fenstern glüht weiß. Im Garten des Nachbarn glitzert die Sonne in einem Pool. Der Nackte auf der Liege ist braun gebrannt. Sein Penis hängt schrumpelig zwischen den gespreizten Schenkeln auf der weißen Liege. Ein hohes Glas steht auf einem kleinen runden Beistelltisch. Ich muss blinzeln, um die grünliche Flüssigkeit darin zu erkennen. Ich lecke mir die Lippen, mein Mund ist trocken, aber ich verspüre keinen Durst. Es ist doch nur Sand, der durch die Kehle rinnt, wenn ich trinke.
Eine Frau stakst auf Sandaletten in den Garten. Sie trägt ein silbernes Tablett. Darauf thront eine Ananas. Das Gelb der Frucht besticht mit Frische, aber die Farbe lodert heiß in meinem Kopf.
Die Frau zieht sich aus. Auch sie ist nahtlos gebräunt. Der Mann zieht sie zu sich. Sein Glied pendelt vor seinen Oberschenkeln, als wolle es ausloten, wie tief es in den Schoß der Frau dringen kann. Ich erwarte, dass mein Nachbar die Frau erlegt wie ein Beutetier, sie aufspießt, so durchbumst, dass ihre Seele dem Leib entflieht. Aber sie setzt sich artig neben ihn und füttert ihn löffelweise mit der Ananas. Der Saft rinnt ihm aus den Mundwinkeln, sammelt sich am Kinn und tropft auf seine schweißnasse Brust. Ich neige mich vor, möchte zusehen, genau betrachten was geschieht.
Vielleicht leckt sie ihn sauber, ihre Zunge streicht über jede Pore der Haut, Salz und Zucker werden im Mund prickeln. Ich würde ihm das dichte Haar auf der Brust kraulen oder die Hoden sanft quetschen. Die Fruchtstückchen aus meinem Mund in den seinen gleiten lassen, mich auf ihn setzen, sein Glied einfangen, den Beckenboden anspannen, es umschließen und mir diese Hitze aus dem Leib reiben.
Ich wohne seit zwei Monaten in dieser Stadt und kenne niemanden. Dieses Haus ist wie ein schwarzer Schlund, der die Mieter verschluckt, wenn sie in den Hausflur eintreten. Ein schmuddeliger Florteppich dämpft die Schritte und die Eingangstüren unterscheiden sich nur durch ein anonymes Namenschild, das daran prangt, als sei es ein Schmuckstück.
Ich schließe die Augen. Das Geplänkel der beiden ermüdet mich. Ich überlege, ob ich etwas essen sollte. In meinem Kühlschrank sind Bananen. Sie sind noch grün.
Als ich die Augen wieder öffne, ist es, als ob ich das Zimmer das erste Mal richtig wahrnehme. Alles ist grau und von Schatten erfüllt, obwohl draußen die Sonne gleißend scheint. Der Kühlschrank summt, vibriert in der Ecke. Sein Weiß schimmert matt. Es riecht staubig. Das Muster der Tapeten ist verblichen und es zeichnen sich die Ränder der Möbel und Bilder meines Vormieters ab. Ich wollte die Wände bei meinem Einzug streichen, aber die Hitzewelle des Sommers hat mir den Vorwand geboten, es nicht zu tun.
Grüne Bananen schmecken mehlig. Ein kleiner Biss davon wird immer größer im Mund, je länger ich kaue. Ich will den Speisebrei herunterschlucken, aber er will nicht rutschen. Kann man an Bananen ersticken? Ich spucke aus. Die Masse klatscht aufs Linoleum. Sofort stürzt sich eine Fliege darauf.
Ein dumpfes Gefühl von Schwäche schwappt wie eine Welle durch meinen Körper. Die Fliege brummt laut an meinem Ohr, labt sich an meinem Auswurf. Ich muss würgen. Es ist, als beherrsche sie mich. Ich verfolge ihre Flugbahn. Als sie sich auf dem Tisch niederlässt, schleiche ich mich heran.
Ich betrachte sie mit spitzen Fingern am Flügel haltend. Ihr Leben mag kurz gewesen sein, aber vielleicht erfüllter als meins.
Die Balkontür steht seit Tagen offen, weil die Luft draußen wie drinnen still steht. Ich höre die Frau kichern. Ihre Stimme klebt in der heißen Luft und ich lasse die Fliege auf den Boden fallen. Gehe mit Fliegenklatsche und Banane in den Händen zum Balkon. Sehe die Frau auf der Terrasse im Vierfüßlerstand. Mein Nachbar liegt unter ihr, greift tapsig nach den Brüsten der Frau, wie ein Säugling zur Nuckelflasche. Immer wieder entzieht sie sich ihm. Seine Unterlippe schiebt sich vor. Mir kommt es vor, als werde er gleich greinen.
Worauf wartet sie? Es ist zu heiß auf dem Balkon. Kein Schatten. Nur eine harte Sonne, die rund und prall alles versengt. Wäre ich dort unten, säße ich auf ihm und er könnte meine Titten kneten. Ich würde sie ihm ins Gesicht drücken, damit er die Brustwarzen und noch mehr wund lutschen kann.
Mein Hintern reibt sich an den behaarten Oberschenkeln. Sein Schwanz ist dick und knallhart in mir. Rhythmisch bewege ich mich schnell auf und nieder. Sein Schamhaar sticht und ich will, dass er noch tiefer in mir ist. Er hebt seinen Arsch an, als mit ich mit den Fingern seine Ritze ertaste. Er bäumt sich auf, als meine Fingerspitzen tief in ihm wühlen, um die Prostata zu drücken. Er presst seinen Unterleib gegen den meinen und spritzt ab wie eine Fontaine. Geile Feuchtigkeiten vermengen in mir. Ich lechtze stöhnend nach mehr. Den Schwanz rauf und runter. Es ist nie genug. Halte den Atem an, komme klagend ... Jetzt ...
Plötzlich springt die Frau auf. Der Mann stiert sie wie hypnotisiert mit glasigem Blick an, als könne er nicht glauben, dass er sie nicht weiterficken kann. Sie wirft ihr langes Haar zurück wie ein ungeduldiges Pony seine Mähne und springt in den Pool. Sie zeigt auf mich. Offenbar hat sie bemerkt, dass ich mir auf dem Balkon, leicht gebeugt stehend mit der Fliegenklatsche in der einen Hand den Arsch versohlt und mit der anderen immerzu die grüne Banane in die Scheide gerammt habe. Er folgt ihrem Finger, sieht jetzt auch die Bananenmatsche zwischen den Beinen. Ich winke ihm mit der Fliegenklatsche freundlich zu. Auch er stürzt sich in den Pool und schwimmt laut planschend seiner Gefährtin hinterher. Plötzlich hört er auf zu schwimmen, zappelt panisch, sinkt. Die Frau wendet zügig, greift nach ihm, schafft es aber nicht, seinen massigen Körper nach oben zu ziehen.
In der Ferne hat sich ein Gewitter aufgebaut. Ein Windstoß fächelt mir Luft zu. Seinen Kopf über das Wasser haltend ruft die Frau etwas, das ich nicht verstehe, weil ich die Balkontür sicherheitshalber geschlossen habe.
Der Garten unter mir wirkt unscharf. Mann und Frau darin wirken wie das Negativ eines Films. Das Gesicht des Mannes ist sehr blass. Aber das liegt sicherlich am Dämmerlicht.
Nach dem Gewitter werde ich die Wände streichen.