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Der unheilvolle Ort

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09.09.2005
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Der unheilvolle Ort

Ich laufe eilig die Straße entlang. Es ist dunkel-sehr dunkel. Ich frage mich zum tausendsten Mal warum der Bildungsleiter Londons, für den Versammlungsort aller Schulrektoren der Sadt ausgerechnet diesen üblen Ort ausgewählt hat. Ich hasse dieses beschissene Stadtvirtel, und da bin ich nicht der einzige Bürger Londons, Drast ist allgemein sehr unbeliebt.
Ich habe schon einige gräuliche Geschichten über diesen unheilvollen Ort gehört. Angsteinflösende Geschichten.
Diese breitet sich langsam in meinem Körper aus, schleicht sich in alle Gliedmaßen und lässt mich zittern. Oder zittere ich vor Kälte? Denn diese macht sich gerade bemerkbar, was mich vollends unerwartet trifft, da ich aus einem warmen Gebäude komme, in dem ich mich stundenlang aufgehalten habe. Kälte und Angst vermischen sich, was ein gänzlich unangenehmes Gefühl hervorbringt. Ich beschleunige meinen Gang, bis ich fast renne.
Hier kann dich viel erwarten, sagt eine unbeliebte Stimme in meinem Kopf.
Ich versuche ,die schrecklichen Geschichten über Drast aus meinem Kopf zu verjagen, da sie gerade beginnen, sich dort einzunisten. Alles Kindergeschichten, schimpfe ich, du bist ein erwachsender Mann! Doch zweifel kommen wieder auf, schützt mich das vor den Gefahren dieses Ortes? Bin ich nicht auch als erwachsener Mann sterblich? Selbst die Nachrichten haben nicht gerade Nettes von Drast berichtet.
Ein Geräusch, direkt hinter mir, lässt mich zusammenzucken. Schnell drehe ich mich um und blicke in das Gesicht eines ... Spatzen! Die gerade entstandene Anspannung fällt jäh von mir ab. Ich beginne zu lachen. Was bin ich nur für ein Dummkopf. Der Spatz fliegt davon und ich setze meinen Weg fort. Erst jetzt fällt mir auf, dass sich gar keine Menschen auf den Straßen befinden. Kein Mensch weit und breit, bis auf mich. Die eben verflogene Anspannung setzt sofort wieder ein. Meine Schritte werden wieder schneller, meine Bewegungen nervöser. Dort, das U-bahn Schild, nur noch wenige Schritte von mir entfernt. Erleichterung breitet sich in mir aus. Nicht mehr lange und ich kann mich in meinen Sessel fläzen, und gemütlich fernsehen.
Ein Spatz, (der von vorhin?), sitzt auf dem U-Bahnhof-Schild und guckt mich an - komisch. Wieder hinter mir ein Geräusch. Ein Ast liegt auf dem Boden, heruntergefallen vom Baum, nehme ich an. Anscheinend ist sein Aufprall auf dem Boden das Geräusch gewesen; vielleicht auch nicht. Mir jetzt egal, denn ich will nur noch nach Hause. Ich drehe mich wieder der U-Bahn-Station zu und stolpere vor Schreck nach hinten. Dort, wo eben ein Spatz saß, sitzt jetzt ein kleiner, glatzköpfiger Mann und grinst mich an. In seinen Händen hält er ein blutverschmiertes Messer.
Ich drehe mich um und renne um mein Leben. Renne einfach los, egal wohin, nur weg, weg von dem Mann. Als ich um die Ecke biege, steht er direkt vor mir. Sein Gesicht zu einer grotesken Grimasse verzogen. Er hebt das Messer.
„Edward! Was machst du denn hier? Komm, sollen wir dich mitnehmen?“
Der Glatzkopf zuckt zusammen und verschwindet so plötzlich wie er gekommen war.
Langsam drehe ich mich um. Ein Auto steht nur 5 Meter entfernt von mir an einer Kreuzung. Darin sitzt mein Freund Martin. Ich steige ein, unfähig zu antworten. Er fährt mich nach Hause, glücklicherweise ohne weitere Fragen zu stellen. Dort angekommen fange ich sofort an zu weinen, wasche meine Anspannung und Lebensangst mit Tränen fort.

 

Aus Spannung ins KC.


Hallo Jonas,

da sehr viele Fehler enthalten sind, habe ich deine Geschichte ins Korrektur-Center verschoben. Hier hast du vier Wochen Zeit, sie zu verbessern.

Hilfe findest du über die Info-Threads in dieser Rubrik sowie auf Nachfrage bei den Moderatoren des KC. Nach erfolgreicher Überarbeitung kannst du dich bei den KC-Moderatoren melden. Sie verschieben die Geschichte dann zurück in die Ursprungsrubrik.

Viele Grüße
Kerstin

 

Sieht ok aus. Zurück aus dem Korrektur-Center nach, auf Wunsch des Autors, Seltsam.

 

Hallo Jonas,

bevor ich etwas zur Geschichte schreibe, möchte ich dir erstmal sagen, dass ich deine Haltung großartig finde. Während die meisten Erwachsenen hier ihre Geschichten im Korrekturcenter versauern lassen, beißt du die Zähne zusammen und korrigierst sie. Während die meisten Erwachsenen hier pädagogisch an die Hand genommen werden wollen und jammern, wenn die Kritik nicht auch einen Funken Lob enthält, wenn sie lamentieren, dass wir es mit der Rechtschreibung doch viel zu ernst nähmen, schließlich käme es auf die Inhalte an, wenn sie beleidigt sind, weil die Geschichten den Lesern nicht gefallen, setzt du dich hin und versuchst, die angemerkten Punkte zu verändern. Das verdient meinen Respekt, denn damit zeigst du dich reifer als viele Erwachsene hier.

Wenn ich jetzt ein paar Anmerkungen zu dem Anfang deiner Geschichte mache, dann nicht, um dich zu ärgern oder um dir den Mut zu nehmen, sondern einfach, um dir ein paar hilfreiche Hinweise zu geben, wie die Geschichten möglicherweise für Leser spannender werden. Dabei kann ich mich natürlich irren. Denn letztlich ist es deine Geschichte und du musst wissen, wie sie dir am besten gefällt.
Du schreibst, wie ein Vierzehnjähriger, was natürlich völlig in Ordnung ist, denn schließlich bist du vierzehn. Und ich finde, dafür hast du sogar schon sehr viele Wechsel im Aufbau der Sätze drin. Nicht alle Sätze beginnen mit Ich, nicht alle setzen nur den Handlungsverlauf fort und vor allem verwendest du nicht immer "dann", um einen Anschluss zu finden. "Dann habe ich, dann bin ich ..." Damit zeigst du, dass du schon viel gelernt und ein gutes Sprachgefühl hast. Spannung entsteht aber auch ein bisschen durch das Timing und da hast du innerhalb der Sätze und deren Reihenfolge noch einige Möglichkeiten.

Ich laufe eiligen Schrittes die Straße entlang. Es ist dunkel, sehr dunkel.
Du möchtest hier Spannung aufbauen. Eine Atmosphäre der Angst, die dein Protagonist hat. Er läuft ja nicht eilig, weil er zu spät zur Schule oder zur Arbeit kommt, sondern weil er Angst hat.
Hilfreich kann es sein, dabei erstmal die Gegebenheit anzuführen und deshalb die Sätze umzudrehen.
Es ist dunkel - sehr dunkel.
So weiß jeder gleich, wann die Geschichte spielt. Der Bindestrich verstärkt dabei die Steigerung.
Als zweiten Satz dann die Tätigkeit. Die könntest du knapper und direkter formulieren. Je knapper die Sätze, um so gehetzter wirkt das Geschriebene. Das setzt sich im Leser fort, sodass er die Angst deines Protagonisten mehr spürt. Eilig laufe ich die Straße entlang liest sich dadurch ängstlicher als "Ich laufe eiligen Schrittes die Straße entlang". In anderen Geschichten mit einer anderen Zielsetzung könnte wiederum der von dir verwendete Satz geeigneter sein.
Die Tatsache, dass ich mich hier in Drast aufhalte (ein sehr gefährliches Stadtviertel Londons), und das noch mitten in der Nacht, löst große Angst in mir aus
Einerseits hätte mir Drast tatsächlich nichts gesagt, insofern war ich dankbar für die Erklärung. Im Sinne der Spannung der Geschichte ist sie aber leider nicht. Im Sinne der Spannung ist diese Formulierung auch sehr indirekt. Wenn du ins direkte Erleben deines Helden gehst, baut sich die Stimmung eher auf. Lass ihn dabei ruhig denken und bau die ganze Situation über den Grund auf, aus dem er überhaupt dort ist. Zum Beispiel:
Es war eine beschissene Idee. Warum musste die Konferenz aller Direktoren Londons ausgerechnet in Drast stattfinden? Kein Mensch fühlt sich in dieser Gegend sicher. Nicht einmal die, die hier leben. Zittere ich vor Kälte nach den Stunden im warmen und verrauchten Konferenzsaal? Oder breitet sich die Angst in meinem Körper aus und schleicht sich in alle Gliedmaßen?

Vielleicht verstehst du, was ich meine. Sonst führe ich das gern noch einmal aus. Ich bin aber sicher, dass du es verstehst und auf die ganze Geschichte (oder eine deiner nächsten) übertragen kannst.

Leider muss ich jetzt (auch wenn Samstag ist) zur Arbeit.

Deshalb breche ich hier erstmal ab.

Lieben Gruß, sim

 

Guten Morgen Sim,
Danke für deinen Kommentar.
Bei ihm sieht man, das du dir Mühe gegeben hast, denn du hast nicht nur irgendeine Kritik geschrieben, wie viele andere. Du hast sie begründigt und Sätze reingebracht wie:

Wenn ich jetzt ein paar Anmerkungen zu dem Anfang deiner Geschichte mache, dann nicht, um dich zu ärgern oder um dir den Mut zu nehmen, sondern einfach, um dir ein paar hilfreiche Hinweise zu geben, wie die Geschichten möglicherweise für Leser spannender werden. Dabei kann ich mich natürlich irren. Denn letztlich ist es deine Geschichte und du musst wissen, wie sie dir am besten gefällt.
So eine Kritik ist mir hier neu, und macht dich sehr sim-patisch!:D
Danke auch für die Tipps, sie sind sehr gut, und es juckt mich gerade sehr an den Fingern, meine Geschichte noch einmal zu überarbeiten.
Jo ich glaub das werd ich auch mal machen :D

L.G. Jonas

Ps. deine Komentare zu lesen sind sehr angenehm...ich habe da noch Geschichten bei...die könntest du vieleicht auch... :D:D Haha Spaß, aber deine Komentare sind wirklich angenehm zu lesen!

 

Hallo Jonas,

tolle Geschichte, gut umgesetzt, was Sim dir empfohlen hat. Dass du, erst vierzehn Jahre alt bist, merkt man der Geschichte nicht an.
Die Geschichte liest sich flüssig und macht Lust mehr.
Doch habe ich noch einige Anmerkungen

Ich hasse dieses beschissene Stadtvirtel, und da bin ich nicht der einzige Bürger Londons, Drast ist allgemein sehr unbeliebt.
Ich habe schon einige gräuliche Geschichten über diesen unheilvollen Ort gehört. Angsteinflösende Geschichten.
Das würde ich rausnehmen, das nimmt die Spannung, die du gerade aufgebaut hast.

Diese breitet sich langsam in meinem Körper aus
Dann könntest du, hier so fortfahren: Angst breitet sich langsam ...

Dort, das U-bahn Schild, nur noch wenige Schritte von mir entfernt. Erleichterung breitet sich in mir aus. Nicht mehr lange und ich kann mich in meinen Sessel fletzen, und gemütlich fernsehen.
Als ich hier Sessel gelesen habe, dachte ich äh? in der U-Bahn, hier ist der Übergang zu grass. Hier könntest du einfügen; Nicht mehr lange und ich bin zuhause, kann mich in meinem Sessel fläzen ...

Der Spatz von vorhin sitzt
du kannst nicht wissen, ob es ger selbe Spatz ist, aber du könntest schreiben, wieder sitzt ein Spatz ...

Wieder ein Geräusch, wieder hinter mir, und wieder drehe ich mich um. Ein Ast liegt auf dem Boden, heruntergefallen vom Baum, nehme ich an. Anscheinend ist sein Aufprall auf dem Boden das Geräusch gewesen;
zu viel wieder würde ich streichen; Wieder hinter mir ein Geräusch, ich drehe mich um und sehe einen Ast am Boden liegen, er muss gerade vom Baum gefallen sein. So würde ich es schreiben, das nehme ich an, nimmt die Spannung.
Ob und meine Vorschläge annimmst bleibt natürlich immer dem Autor überlassen. Freue mich wieder von dir lesen zu können.:thumbsup:

liebe Grüße Weltflucht

 

hi Weltfluch
Danke für deinen Lob!! Und ebenfalls danke für dein Verbesserungen!

sie waren hilfreich, auch wenn ich nicht alle angewandt habe.:D

freundliche Grüße Jonas

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Jonas,

hat sich wirklich schon sehr gemacht, deine Geschichte. Um jetzt auch noch kleine Fehler auszubessern, hänge ich dir ein Worddokument an. Darin habe ich noch einige Änderungsvorschläge und Hinweise auf Rechtschreibung.

Lieben Gruß, sim

P.S.: "Die Mitte der Welt" ist ein tolles Buch. :)

 
Zuletzt bearbeitet:

hallo sim
ich werde aus deinem word dokument nicht schlau...dort ist ausser dem Anfang, alles durchgestrichen...ich vermute das war keine Absicht...
Gruß Jonas

Ps. Ja find ich auch, binn fertig, bin aber zu faul mein Profil zu ändern :D
das Ende war ein bisschen schockierend, mit den Läufer und so....

pps. kennst du noch andere bücher von dem Schriftsteller?

 

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