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Copywrite Ausgestorben

Seniors
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13.02.2008
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Ausgestorben

Das erwartungslose Graben machte unsere Liebe vollkommen. Wir trugen kubikzentimeterweise Erde ab, um Erde abzutragen. Dann häuften wir sie wieder zurück in die Löcher und verlegten unsere Arbeit einige Meter weiter nach links oder rechts. Der unberührte Grund lag jedes Mal wieder voll Versprechungen vor uns. Es wäre mir nicht in den Sinn gekommen, ihre Einlösung zu fordern.
„Man darf nur nicht anfangen zu suchen“, sagte Drew, „man muss finden.“
Aus Liebe zu mir hatte er seine vielversprechende Grabungsstätte in den Anden verlassen und sich unserem kleinen Trupp im Amazonasbecken angeschlossen. Und so warteten wir nun gemeinsam darauf, dass sich uns das Geheimnis des Untergangs der vorchristlichen Hochkultur enthüllte, deren Symbole man hier, weit entfernt von ihrem hochgelegenen Siedlungsgebiet auf einem Felsen im Dschungel entdeckt hatte.
In der trockenen Kälte der Hochebene hatten sich Mumien erhalten – eine letzte Fischmahlzeit im Schrumpelmagen bezeugte weiträumige Handelsbeziehungen. Hier würden wir nichts dergleichen finden. Das Leben war schnell an diesem feuchtheißen Ort. Ein Pfirsich, den Drew mir mittags flaumig frisch vom Markt mitgebracht hatte, quoll ihm als warmer Brei durch die Finger, als er ihn abends aus dem Rucksack holte. Ich drückte den Kern des Pfirsichs in einen Schmutzhaufen vor der Haustür und drei Tage später entrollte sich bereits das zweite Blättchen des jungen Grüns.

Manchmal blieben wir abends noch lange mit den anderen in der Bar. Wir aßen knorpeligen Eintopf und tranken Höllenschnaps. Drew empfing alle Fremden, die den engen Raum betraten. Er legte einen Arm um ihre Schultern und führte die kleinen kupferbraunen Männer der Gruppe zu.
Ich blieb den ganzen Abend an der Bar stehen und schwieg mit Beto, der uns das Zimmer über dem Schankraum vermietete. Bald sträubten sich die Härchen auf meinem Unterarm nicht mehr, wenn die farblose Flüssigkeit meinen Rachen hinabrann. Dann umrundete ich den Tresen und riegelte mich in dem kleinen Toilettenraum ein, um mit neuen Augen in den Spiegel zu blicken; seine Korrosionspocken sprenkelten mein Gesicht, die glühenden Wangen und die roten Lippen. Sie waren schwarz wie meine Augen. Wenn ich so schön war, wusste ich, dass ich genau die richtige Menge Höllenschnaps getrunken hatte.
Ich verließ den Waschraum und schüttelte den Kopf, wenn Beto fragend die dunkelgrüne Flasche ohne Etikett hob. Ich ging hinüber zum Tisch und stellte mich neben Drew, der auf einem winzigen Stühlchen saß, das schräg gegen die fleckige Wand lehnte. Mit der rechten Hand in seinem Nacken begann ich, sanft sein Täuschhaar zu zupfen, dieses zarte Haar, das aus seinem Hemdausschnitt ragte und so tat, als sei sein ganzer Rücken bewachsen.
Er legte einen Arm um meine Hüfte, hakte seine Finger in meinen Hosenbund und erzählte weiter eine Geschichte, die ich bereits in den unterschiedlichsten Versionen und Sprachen gehört hatte. Beim letzten Satz kippte er mit dem Stuhl nach vorne, erhob sich in den Augenblick der Stille nach der Pointe und verabschiedete sich in das Gelächter hinein.
Wir stolperten hintereinander die Stiege zu unserem Zimmer hinauf, in dem Beto die kaputte Glühbirne noch immer nicht gewechselt hatte. Die Schwärze war so vollkommen, dass nicht einmal Drews Zähne blitzten. Wir fielen über- und untereinander ins Bett und lernten unsere Körper in zufälligen Positionen neu kennen – die Zartheit einer Kniekehle, vorsichtiges Knabbern an straff gespannten Sehnen.

An anderen Tagen kehrten wir sofort nach dem Ende der Ausgrabung in unser Zimmer zurück und warfen unsere Kleidung von uns.
Ich lag mit angewinkelten Beinen auf dem Bett und benetzte meine Brüste, die schön flach und rund auf meinem Oberkörper lagen, mit Speichel, damit der Wind, der feucht und heiß wie Atem hin und wieder ins Zimmer fuhr, meine Brustwarzen aufrichtete. Über mir wendete der Ventilator die träge Luft. Ich spürte nichts davon. Seine Wellen erreichten mich nicht, aber ich mochte das beruhigende Schrub-Schrub-Schrub. Außerdem zerschnitt er die Rauchfäden, die von meiner Zigarette aufstiegen.
Drew wusch seine Hemden in der grauen Spülschüssel. Ich beobachtete, wie seine Arschbacken sich beim Schrubben anspannten, wie seine geraden Zehen den Dielenboden griffen, wenn er den Stoff auswrang. Er trat auf den winzigen Balkon und hängte seine Wäsche über das schmiedeeiserne Geländer. Am Morgen würde er rostrote Linien über dem Brustkorb tragen.
Er stand als faunischer Schatten im schwächer werdenden Gegenlicht des Türausschnitts und rauchte. Der Flaum auf Armen und Beinen zeichnete seine Konturen weich. Drew ließ den glühenden Stumpf in die Dämmerung hinabfallen, dann trat er zum Fußende des Bettes, blies die letzten Rauchwölkchen aus der Nase und vergrub sein Gesicht in meinem Schoß.

An diesem Morgen fühlte ich die Muskeln meiner Oberschenkel. Ich drehte den Kopf und sah, wie Drew einige Meter von mir entfernt konzentriert arbeitete, mit symmetrisch angeordneten Schweißflecken auf dem T-Shirt. Er blickte auf, ließ die Kelle sinken und hob Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand unter die Nase, so dass ich sie wieder dort spürte, wo sie mich vor wenigen Stunden verlassen hatten. Dann nahm er sein Werkzeug wieder auf und kratzte weiter. Das Grinsen blieb in seinem Gesicht stehen.
Ich schrubbte unkonzentriert innerhalb meines Abschnitts weiter, bis sich unter den Pinselstrichen eine winzige Erhebung aus der umliegenden Erde wölbte, kaum eine Nuance heller als der gelbe Lehmboden.
Es war ein Gesicht, das mich hier anblickte – ohne Augen, ohne Nase oder Mund – eine blanke Fläche, aber eindeutig ein Blick. Ich pinselte ihr den Schmutz aus den Zöpfchen und begann, die linke Brust, die ich durch die Erde hindurch erspürte, mit konzentrisch kreisenden Bewegungen freizulegen. Dann zirkelte ich um die rechte Brust. Ich trug mit dem Spatel den Grund um die gesamte Rundheit der Figur ab, bis ich sie vorsichtig aus ihrem Lehmbett hebeln konnte, in dessen Laken sie einen perfekten Abdruck ihres ausladenden Hinterteils hinterließ – meine kleine vera icon. Genau so mühelos, wie sie sich einst aus dem Stein geschält hatte.
Ich sah mich um – Drew spürte meinen Blick diesmal nicht – und schob meine Frau in die Tasche der dünnen Jacke, die neben mir am Boden lag. Danach konnte ich mich kaum mehr auf mein Schaben konzentrieren, weil das Blut so laut in meinen Ohren rauschte, dass ich das Kratzen des Spatels nicht mehr hörte.

Am Abend konnte ich meine Knorpelstückchen nicht essen, weil mein Hals zu eng war, sie ganz zu schlucken, und mein Kiefer zu starr, sie zu kauen. Michel, unser Grabungsleiter war besorgt, wie er die Forschungsgemeinschaft überzeugen könnte, das Projekt weiter zu fördern. Drew sagte nichts. Er konnte sich mit der Endlichkeit unseres Sisyphosparadieses nicht auseinandersetzen. Als er nach meiner Hand griff, fühlte ich seine kaum. Mit der Rechten hielt ich meine Figur in der Jackentasche umschlossen. Immer wieder fuhr ich über ihre Wölbungen, schmirgelte ihr mit meinen Fingerspitzen jahrtausendealte Verkrustungen von der Haut, die immer glatter und wärmer wurde. Mein Stuhl fuhr quietschend über den Boden, als ich mich erhob.
„Ich gehe hoch. Ich bin müde.“
Drew sah fragend zu mir auf und spürte die Kälte in seinem Nacken.

In unserem Zimmer zog ich mich aus, kroch auf unser Bett, meine Figur eng an die Brust gepresst. Erst hier, aus der raumlosen Enge meiner Jackentasche befreit, konnte sie atmen. Sie lag vor mir auf dem Laken, die verbliebenen Erdkörnchen wie Satelliten um sich herum verteilt – eine selbstbewusste kleine Masse, die ihren Raum besaß, ihn ohne zu verdrängen oder zu umschließen einfach nur ausfüllte.
Ich hob sie hoch, drückte ihren kleinen runden Kopf an meine Nase und saugte tief den Geruch des Öls ein, mit dem ihr Haar vor Urzeiten gesalbt worden war, bevor man es zu dünnen, harten Zöpfchen flocht und in Spiralen um ihren Kopf legte. Mit den Lippen tastete ich die ährenförmige Struktur ihres Eichelköpfchens nach, reinigte die winzigen Spalte ihrer aufgeplusterten Schamlippen mit meiner Zunge vom Lehm, der meinen Mund austrocknete. Darunter schmeckte sie nicht nach Süßkartoffel und Rinderbrühe, sondern erfrischend sauer und prickelig, wie der Pol einer Batterie.
Sie ließ es geschehen. Ihre dünnen Ärmchen ruhten noch immer unbeweglich auf ihren schweren Brüsten, als hielte sie sich selbst, doch ihre Haut wurde immer transparenter, bis ich das Blut darunter wogen sah. Jeder Zungenschlag und jeder Kuss, den ich ihr auf den geschwollenen Körper drückte, war mir Zungenschlag und Kuss auf dem eigenen Leib. Die Nässe, die ich an ihr verursachte, war die meine. Ihr Kopf hinterließ feine Abdrücke und glitzernde Quarzkörner an der Innenseite meiner Oberschenkel, an denen ich noch am Abend zuvor Drews Sperma hatte klebrig werden lassen. Ich dachte, dass ich ihn rufen, dass ich teilen sollte, und hoffte doch, er käme nicht hoch, um nach mir zu sehen.

Ich erwachte, als Drew die Treppe heraufpolterte. Er rief noch einige Bemerkungen nach unten und lachte laut, als er die Tür aufstieß. Das Licht der Kerze, die er auf einer Untertasse hereintrug, blendete mich. Er fiel schwer auf die Matratze, zog meine Figur unter seinem Hintern hervor und kicherte: „Holy cow! What the fuck is this?“
Ich roch Höllenschnaps in seinem Atem und versuchte, ihm die Figur aus den groben Händen zu reißen, doch es gelang mir nicht. Er drehte sie im Schein der Kerze.
„That’s fucking awesome, dude.“ Er lachte. „Das ist doch so ein fettes Fruchtbarkeitsviech.“
„Gib sie wieder her! Du machst sie kaputt!“, schrie ich und griff abermals nach ihr. Doch Drew schob mich mühelos zur Seite und begann nun mit blödem Gesichtsausdruck ihre Brüste zu betatschen. Die Fünkchen der Quarzkörner, die sich auf seinen Händen verteilten, verschwammen hinter meinen Zornestränen.
Er saß auf der Bettkante und beschnüffelte sie wie ein Köter am Arsch. Ich heulte, er solle aufhören, doch er lachte nur. Das Täuschhaar stand ihm struppig im Nacken, als würden ihm gleich zwei Bocksbeine wachsen. Ich schluckte meine Abscheu hinunter, kroch zu ihm und versuchte, seine Hose zu öffnen, um ihr nah zu sein, um wenigstens teilen zu können. Drew stand auf, ohne mich auch nur anzusehen, und ich fiel von seinen Knien auf den Boden. Er verzog sich mit ihr in die Zimmerecke, drehte mir den Rücken zu und begann sie einzuspeicheln. Ich konnte hören, wie seine Lippen sich an ihren dicken Backen festsaugten; hörte die feinen Adern unter der Steinhaut bersten. Wusste, dass sie trotzdem feucht wurde. Ich rappelte mich auf und knurrte: "Gib sie zurück!" Doch Drew grunzte nur.
Da sprang ich ihm in den Rücken und verbiss mich in seinem schwitzenden Nacken, bis ich Eisen schmeckte. Er brüllte rau, wirbelte herum und ich flog; wunderte mich noch, dass ich so fliegen konnte. Dann fiel die Ohnmacht mich an wie ein schwarzes Dschungeltier.

Ich erwachte mit gemeinsamem Blut im Mund und fremden Haaren zwischen den Zähnen. Ich wusste, dass ich allein war, denn ich spürte ihr Schwerefeld nicht mehr. Auch Drew war fort; das Bett leer bis auf ein paar Erdkrümel. Der Raum, den sie zuvor getragen hatte, stürzte über mir zusammen.
Ich zog mir ein T-Shirt an und rannte die Treppe hinunter. Beto kniete vor der Bar und nagelte die Laminatverkleidung fest, die sich immer wieder vom Holz bog.
„Wo ist er?“, schrie ich und stampfte mit meinem nackten Fuß auf den schmutzigen Boden.
Beto drehte sich um. Langsam kletterte sein Blick meine nackten Beine hinauf. Er grinste hässlich: „Er ist zum Flughafen gefahren. Hat gesagt, er habe die Liebe seines Lebens gefunden.“

 

So liebe Mitkopisten und sonstige Mitleser, dies ist mein Beitrag. Kurz gezielt und mittelschnell geschossen.
Dazu gibt es einen link zu Andreas Vorbildgeschichte Reproduktion. Ich habe allerdings auch Inspirationen aus Bandenknall und Liebeskrank verwurstet. Das ganze feuchtpralle Zeug eben.

 

Heyho, feirefiz!

Das ist eine seltsame (und außerdem seltsame) Geschichte. Eines ist sie mit Sicherheit nicht: Feuchtprall. Den P-Faktor (P wie Pavian), den hast Du eben nicht.
Ich finde die Geschichte äußerst spröde, spröde wie Erde und Lehm, wie kühles Leinen und getrocknete verlorene Seelen, sie knistert mineralisch im Mitteltonbereich (Verzeihung!), eigenartig, wirr und bezaubernd.

Jetzt will ich aber mal hier

Während er in Albanien abgestellt war, alle Fundstellen zu kartografieren, und dabei beinahe in Stress geriet,
oder Du schreibt "..., alle Fundstellen kartografierte und dabei beinahe ..."
tausend Kilometer
die man auch in die Haut der Sklaven brannte, die sich in der trockenen Kühle der Hochebene übrigens ganz wunderbar mumifizierte.
Mumifiziert sich die Haut? Oder die ganzen Sklaven?
den Kern des Pfirsichs
Wir essen knorpeligen Eintopf und trinken Höllenschnaps.
Yeehaw! Wunderhübsch!
Drew empfängt jeden Fremden, der den engen Raum betritt. Er legt einen Arm um ihre Schultern und führt die kleinen kupferbraunen Männer der Gruppe zu.
wenn Du "alle Fremden" schreibst, ist das "um ihre Schultern" runder.
Korrosionspocken
Ein Wollustseufzer für dieses Wort.
Täuschhaar
noch einer: Oaaaaaooooh!
erhebt sich in den Augenblick der Stille nach der Pointe und verabschiedet sich in das Gelächter hinein.
Hach! Schön.
Arschbacken
Wie lange hast Du gebraucht, um dieses Wort in die Tastatur zu klammfingern, hm?
Mit konzentrisch kreisenden Bewegungen, deren Summen den Schlag meines Herzens musikalisch macht.
Hier von mir das Ganz Große "Hä?" für die nicht nachvollziehbare Akustik.
ihres ausladenden Arsches
da steht der Arsch wieder wie so ein Gewaltakt herum. Du bist einfach, wie gesagt, kein guter Pavian.
Sisyphos-Paradieses
wieder so ein Bindestrich. Dabei ist Sisyphosparadies ... aber höret den Prediger in der Wüste.
mit der Haut meiner Fingerspitzen jahrtausendealte Verkrustungen von der Haut
die erste Haut könnte getrost weg.
bevor man es zu dünnen, harten Zöpfchen flocht und es in Spiralen um ihren Kopf legte.
ein "es" kann raus, pour la musique
Mit den Lippen taste ich die ährenförmige Struktur ihres Eichelköpfchens nach, reinige die winzigen Spalten ihres Arsches und ihrer aufgeplusterten Schamlippen mit meiner Zunge vom Lehm, der meinen Mund austrocknet. Darunter schmeckt sie nicht nach Süßkartoffel und Rinderbrühe, sondern erfrischend sauer und prickelig, wie der Pol einer Batterie.
Dieser Satz macht deutlich, was dabei herauskommt, wenn Du "Ficken" schreiben sollst. So im allgemeinen und überhauptenen Sinne.
Ich mag diesen Satz sehr, übrigens.
Zungenschlag
Wow. Krasses Wort! Ich dachte, das sei seit der 70er-Jahre-BRAVO ausgestorben.
feine Andruecke
Abdrücke? Andrücke? ü!


Ich muß die Originale nochmal lesen. Hab ich zwar schon, aber muß ich jetzt nochmal. Da muß doch ...
Lieben Gruß!
Makita.

 

Hallo feirefiz,

nix ist mit prallfeucht.
Äh, was bitte war "Bandenknall", was "Liebeskrank"? - "Reproduktion" war nachvollziehbar.

Sei's, wie es ist. Deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen, nach etwas laschem Beginn nimmt sie dann gut Fahrt auf. Aber der Schluß!! Was'n da passiert? Schön, dass er im Flugzeug sitzt. Aber was ist mit mir? Ich sitz' da und warte, was weiter passiert. Das kann doch nicht alles gewesen sein

lg
lev

Ein Hinweis: Diese Zeilen wurden mit der Nase eingetippt, da der User Lev bei seinem Versuch, das wirkliche Ende zu finden, seine Finger wund- und letztendlich sogar weg-gescrollt hat. User Lev hofft auf Reproduktion.

 

Hallo feirefiz,

mir hats gut gefallen. Auch, wenn es etwas weiter vom Original entfernt ist, als das, was ich bisher gelesen habe.

Ich mag vor allem deine Bilder und die Stimmung der Geschichte.

Insgesamt hätte ich mir nur gewünscht, am Anfang mehr über die Charaktere zu erfahren - gerade die Erzählerin erzält zwar viel, bleibt aber als Person zunächst im Dunkeln.

Schöne Grüße,

yours

 

Guten Tag, liebe Mitspieler,

zunaechst eine Warnung: wenn ich noch in irgendeinem Beitrag "feuchtprall" lese, werden Blut und Traenen fliessen - und das nicht nur auf dieser Seite des Kanals. Ich habe nie behauptet, dass meine Geschichte feuchtprall ist, die Vorlagen sinds. Ich habe den Sumpf eben trockengelegt.
Erstmal zu Lev, da scheints am dringensten zu sein:

Aus Bandenknall habe ich den Faun. Ausserdem wird die Protagonistin zum Schluss (zumindest in ihren eigenen Augen) zur Weiblichkeitsikone - zack, sind wir bei der Statue, die uebrigens auch dicke Brueste hat.

Auch bei Liebeskrank geht es um archaische Frauentypen, naehrend muetterlich oder eben verderbenbringend, vampiristisch. Meine Statue sieht zwar aus wie der erste Typ, sie ist eine Fruchtbarkeitsikone, ihre Auswirkungen sind aber verderbenbringend. Das ist meine persoenliche Umkremplung.
Ausserdem gibt es hier einen Pfirsich, der fault - dann aber wieder neues Leben hervorbringt. Im Original war das glaub ich eine Aprikose.

Zum Ende: Er klaut ihr die Statue. Beide sind so von der Statue angezogen, dass es ihre gemeinsame Liebe zerstoert. So ist das. Paukenschlagende!

Nun zu yours truly,

hmmm, mit dem lahmen Anfang, das schien mir gar nicht so. Da muss ich mal drueber nachdenken. Es sind natuerlich wichtige Informationen fuer die Geschichte.

Hallo Makita,

guck mal hier, ich hab's doch :butt:
Dass meine Aersche Fremdkoerper sind, das ist doch nur Vorurteil, weil Du weisst, dass mir das wehtat, aber kann man das wirklich von aussen lesen?
Ich wollte ausserdem mal auf klebriges Sperma und so, auf die Finger eben hinweisen. Mehr kann ich nicht, ausser ich haette Andreas Saetze gecopypasted.
Ausserdem ist doch die Geschichte sooo seltsam gar nicht. Sie hat einen ganz klaren Sinn!
Wenn ich nicht wuesste, dass Du Dein Xadhoomei brueten musst, wuerde ich dir jetzt den Feder- aeh, Fehdehandschuh hinschleudern und dich fordern ein Pornoende zum Weinhaehnchen zu schiessen.
Der Musiksatz ist uebrigens raus. Der war wirklich kaputt.

Schoenen Dank an alle Kommentatoren,
fiz

 

Hallo feirefiz,

Aus Liebe zu mir hat Drew seine vielversprechende Ausgrabungsstätte im Süden Albaniens verlassen und sich unserem kleinen Ausgrabungstrupp angeschlossen. Während er in Albanien abgestellt war, alle Fundstellen zu kartografieren, und dabei beinahe in Stress geriet, gibt es bei uns bisher nichts zu kartografieren.
Das ist echt nen Killer-Einstieg. Das einzige, was man einigermaßen aufnimmt ist „Aus Liebe“, das wird dann aber verschüttet von der Vielsilber-Wortdopplungstroika: Ausgrabunsstätte –ä Ausgrabungstrupp; Albaniens – Albanien, kartografieren – kartografieren mit ph wär’s schicker).

Warum diese Hochkultur, die jahrhundertelang ein riesiges Imperium beherrschte, vor etwa zweitausend Jahren ebenso plötzlich wie vollständig verschwand, hat man bisher nicht klären können.
Was denn für eine Hochkultur? Kann man die nicht geographisch verordnen, damit der Leser weiß, wovon du sprichst?
Stilistisch zu dem Satz: Generell kann man sagen, wenn die großgeschriebenen Wörter wie einsame Cowboys in einem Heer klein geschriebener Indianer rumstehen, hat der Satz oft ein Problem.

Doch während sich in der Hochebene selbst die Überreste einer Mahlzeit aus Beeren und Fisch erhalten haben
Klingt nicht, umstellen.

qillt ihm als warmer Brei durch die Finger
Quillt

und mit neuen Augen in den Spiegel zu blicken. Seine Korrosionspocken sprenkeln mein Gesicht, die glühenden Wangen und die roten Lippen
Das musste ich drei Mal lesen, um zu verstehen was gemeint ist. Ehm, Semikolon vielleicht, um den Bezug deutlicher zu machen? Nebenbei der Text hat furchtbar viele Adjektive und Adverb(i)en. Das haben Andreas Texte zwar auch, aber trotzdem. ;)

Heute morgen fühle ich die Muskeln meiner Oberschenkel. Ich drehe den Kopf und sehe, wie Drew einige Meter von mir entfernt konzentriert arbeitet, mit symmetrisch angeordneten Schweißflecken auf dem T-shirt.
T-Shirt, und nimm doch das rostrot mit.

, in dessen Laken sie einen perfekten Abdruck ihres ausladenden Arsches hinterlässt
Hier würd ich nicht Arsch schreiben, Gesäß, Hintern, Hinterteil so was.

Ich denke, dass ich ihn rufen, dass ich teilen sollte, und hoffe doch, dass er nicht hochkommt, um nach mir zu sehen.
Der Absatz ist sehr gut, die Idee ist stark.

und beginnt nun mit blödem Gesichtsausdruck ihre Brüste zu betatschen.
Ach, das ist aber kein guter Platz für das „blöd“ aus Andreas Text.

Ist Schade drum, die Idee ist wirklich gut, und die entscheidende Szene, das Liebkosen dieser Göttin durch die Erzählerin ist wirklich gelungen. Das Drumherum … puh. Da wird lange und ausführliche ein Szenario aufgebaut, das es doch dann gar nicht mehr braucht. Die Sisyphosarbeit und die Faszination davon nimmt viel Raum ein, das Zeichnen der Wüste dort, … ja, wofür? Es ist für mich nicht organisch mit der Geschichte verwoben.
Und das Ende ist dann auch relativ beliebig. Drew hat sie verlassen, hat sein Forscherdrang oder seine Geilheit gesiegt?
Bei Andrea geht es ja um die Verbindung von Sexualität und Fortpflanzung. Das Haar macht geil, damit die Frau schwanger wird. Hier geht es eher um einen Fetisch, und die Statue fördert dann Agalmatophilie, also so eine Pygmalionnummer. Davon hätte es eigentlich schön weitergehen konnte, von diesem Konflikt her. Aber dann ist die Geschichte halt zu Ende, irgendwie. Sie kann trotz ihrer inneren Aufregung und allem, einfach schlafen. Ein einfaches Wegschütteln reicht, das ist dann immer ein Verstoß gegen diese „Es gibt kein Zurück“-Regel bei Konflikten. Eine literarische Figur kann nicht einfach aus einem Konflikt rauskommen, so eine Option darf es nicht geben (jaaaaa, in super-tollen, dramatischen Ausnahmen natürlich schon, aber generell wenn du dir irgendein literarisches Werk anschaust, dann kommt der Protagonist eben nicht raus, also Faust kommt aus dem Pakt nicht raus, Castorp nicht vom Zauberberg weg und Tell nicht aus der Schweiz. Für so Konfliktschulung sind Dramen immer ganz toll.)
So hab ich das Gefühl, man könnte diese Geschichte hier leicht zu einer viel besseren zusammenschmelzen, wenn man das Fruchtleisch um den Kern herum wegschnitzt, der trägt das einfach nicht.

Gruß
Quinn

 

Hallo Quinn,

schoen, das die Geschichte auch einen Kommentar kriegt, der nicht durch die Spielerselbstverpflichtung erzwungen wurde. :D

Den Einstieg hab ich gebuegelt, der war tatsaechlich na ja. Solche Wiederholungen kommen einem manchmal beim Schreiben gut vor, aber "aus Liebe zu mir" sollte echt nicht untergehen.

Auch Deine anderen Detailanmerkungen hab ich groesstenteils uebernommen.

Ich habe Adjektive gestrichen (3 glaub ich) aber grad in dem Satz, wo dus anmerktest muessen sie rein. Streich sie mal raus, dann hat man nur ein Gesicht und kein schoenes. Und meine "kleinen kupferbrauenen Maenner" wirst Du mir doch wohl nicht madig machen wollen. Jedes Wort wichtig - und "klein" schon ueberhaupt der Vorlage geschuldet.

Mit der Hochkultur ist das so eine Sache, da wollte ich mich nicht so richtig festlegen, weil es sie nunmal nicht gibt. Eine dieser suedamerikanischen, schon vor den Spaniern verschwundene sollte es eben sein. Vielleicht sag ich oben mal "Peru" oder so.

und beginnt nun mit blödem Gesichtsausdruck ihre Brüste zu betatschen.

Ach, das ist aber kein guter Platz für das „blöd“ aus Andreas Text.

Nein nein, mein Herr, das ist sowas von der richtige Platz fuer dieses Wort. Besser geht's gar nicht.

Das mit der Grundsatzkritik ist etwas schwieriger, denn da muesste ich ja jetzt meine geheimen Intentionen ausbreiten, warum das Sisyphosgraben am Anfang, das ausfuehrliche Zeichnen der Umgebung und der Beziehung fuer die Geschichte absolut notwendig sind und wie meine Geschichte zu Andreas passt (Nebenbei fand ich die Buddelstelle einfach ganz huebsch.) Falls das allen anderen Lesern (es muessen ja noch einige) auch unklar ist, werde ich das noch erklaeren.
Es scheint ja keinen zu interessieren, wie die Kultur nun ausgestorben ist, hmmmm?

Den Kritikpunkt mit dem Ende verstehe ich. Das Schlafen war tatsaechlich ein wenig geschummelt. Ich werd da wahrscheinlich noch was aendern.
Dass Drew die Figur stiehlt, ist mir allerdings echt Schluss genug, hoechstens das ich diese Tatsache noch deutlicher mache.

Danke fuer den Kommentar,

lg
fiz

PS: Wer sich wundert: Ich hab die Geschichte eben ins Praeteritum gesetzt. Das hatte ich noch nie. Somit ist es mit weiblicher Ich-Erzaehlerin Doppelpremiere.

 

Hey Feirefiz

Die einzige Stelle, die mir richtig gut gefallen hat, war die, als die Prota. mit der Statue auf Tuchfühlung geht. Das ist eine sehr starke uuund prallfeuchte Stelle. Der Rest ist trocken, ich würde dir ja empfehlen zu kürzen, aber du wehrst dich ja - wie man liest - vehement gegen eine Straffung, deshalb lasse ich es bei einem: hat mir eigentlich nicht gefallen. Da eigentlich sehr relativ ist, also eigentlich ist der Patient tot und so, kannst du auch davon ausgehen, dass mir die Geschichte teilweise doch gefallen hat. Sonst hätte ich sie nicht zu Ende gelesen. ;D
Also interessant ist sie schon, und ja schön seltsam, und da ich ja eh auf Andy stehe, lese ich auch gerne das, was man aus ihren Geschichtchen bastelt.

JoBlack

 

Hallo Jo,

thanx fuer die eigentlich gute/schlechte Kritik.

ich würde dir ja empfehlen zu kürzen, aber du wehrst dich ja - wie man liest - vehement gegen eine Straffung
Das hoert sich ja an. Ich hab den Anfang jetzt gestrafft. Mehrere mit Blut geschriebene Saetze einfach geloescht. Ich musste mich nur etwas straeuben, weil ich Quinn so verstanden hatte, das am besten alles vor dem Auffinden der Statue rausfliegt und dann waer nunmal der Plot dahin - wenn ich schonmal einen habe, will ich den auch behalten.
So jetzt noch Selbstverteidigung: So lang ist die Geschichte nun nicht. Und das Original nimmt sich durchaus auch seine Zeit, bis es saftig wird.

Jetzt hoffe ich nur, dass Apfelstrudel nicht die "Kinderkrankheit" kopiert sonst muss ich mir das ganze Kuerzungsgenerve noch mal anhoeren. ;)
Aber warte nur, bis ich die Strassen von Duisburg lese und auf eine 2 Satz Paraphrase zusammenkuerze.

lg
fiz

 

Quatsch, der Plot wär nicht dahin, du hängst nur an dem ganzen Anfangskram und traust dich nicht, die Sache mal von einer anderen Seite anzugehen.
Generell: Entweder man wirft Überflüssiges raus oder man macht es interessant.
Und eine statische Zustandsbeschreibung: Wir hatten das und das Leben - wird nie der Reißer sein. Dann bau halt vorher schon einen Konflikt ein! Und kein Archäologen-Idyll. Die Geschichte hat bis zum Fund der Statue keinerlei Konfliktpotential. Es wird eins angedeutet mit dem "Hier, nicht rentabel", aber das als irrelevant abgetan.

 

Dann bau halt vorher schon einen Konflikt ein! Und kein Archäologen-Idyll. Die Geschichte hat bis zum Fund der Statue keinerlei Konfliktpotential.
Sehr richtig! Denn darum geht es mir. Die Statue zerstoert das Idyll. Dafuer muss ich es erstmal sichtbar machen. Und auch die fruchtbare Atmosphaere ist wichtig fuer die Geschichte. Sonst kein Bruch.

 

Du kannst aber vorher schon einen Konflikt andeuten. Reines Idyll ist öde, bau halt vorher was ein.
Und die fruchtbare Atmossphäre ist wichtig für deine Intention, nicht für die Geschichte. Wenn du's haben willst, mach's interessanter. ;)

 

Ich muss mal gucken, ob ich was spannender machen kann. :dozey: Das Idyll selbst hat keinen Konflikt und ich wuerde ungern eine Vorausdeutung einflechten, obwohl ich das durch den Zeitenwechsel jetzt koennte. Im Moment faellt mir dazu nichts ein und finde den Einstieg persoenlich auch immer noch nicht so fuerchterlich zaeh.
Dafuer hab ich jetzt schonmal den Schluss umgeschrieben. Find ich jetzt selbst besser - meine erste action-szene :D Vielleicht schreib ich die Geschichte von hinten nach vorne.

Ansonsten: Intention, Geschichte, was auch immer. Es ist eine fruchtbare Gegend und Beziehung, in die eine vermeintliche Fruchtbarkeitsgoettin einbricht und alles zum Absterben bringt. Das wollte ich nun mal erzaehlen, gerade mit Verweis auf Andreas Vorlage.

 

Aloha!

Tja, was soll ich sagen, nachdem schon so viel und eindringlich geschrieben wurde, auch wenn ich die anderen Kommentare nur überflogen habe …

Ist nicht mein Ding triffts ganz gut, allerdings gebe ich zu, dass ich mich weder durch den Text quälen noch jetzt nötigen musste, dazu noch ein paar Zeilen zu schreiben. Die Erzählung ist nah genug dran am Original, dass man sie auch wiedererkennt. Jedenfalls wenn man es will … und weiß. Ob ich da wirklich drauf gekommen wäre, wenn beide Geschichten irgendwann so durch meine Hirnzellen geströmt wären? Eher nicht. Bilder und Charaktere sind gut getroffen, es hakt nicht beim Lesen und unter dem Strich kann ich mir den Ablauf auch so vorstellen, scheint mir also nicht völlig unlogisch. Allerdings: Archäologen, Artefakte und die Portion Irrsinn mit zwischenzeitlichem Gevögel hab ich zumindest als Film schon mal gesehen.

shade & sweet water
>x<

 

Huhu!
Der geänderte Schluß hat mir gefallen, aber der alte Schluß hatte mir auch gefallen. Was ich noch zu sagen hätte dauert keine halbe Zigarette und kein letztes Mal im Steh'n:

Er verzog sich mit ihr in die Zimmerecke, drehte mir den Rücken zu
Dann fiel die Ohnmacht mich an, wie ein schwarzes Dschungeltier.
Das Komma würd ich killen. Pour la musique!
Ich erwachte mit gemeinsamem Blut im Mund
Dativ, wo die andern flach sind, Baby.

Lieben Gruß, und komm gut durch den Montag!
Makedei.

 
Zuletzt bearbeitet:

Aloah xadhoom,

wenns nicht wehtut bin ich ja schon zufrieden, he he.
Zur Orginaltreue: Ich wollte schon einen ganz eigenen Plot entwickeln und eben nur einige Motive und Themen aufnehmen und verdrehen. Der Text soll schon fuer sich stehen koennen.

Allerdings: Archäologen, Artefakte und die Portion Irrsinn mit zwischenzeitlichem Gevögel hab ich zumindest als Film schon mal gesehen.
:eek: Wos? Das ist doch gelogen. Im letzten Indiana Jones Film kams jedenfalls nicht vor - vielleicht war das sein Problem.

Danke fuer den ungezwungenen Kommentar

Gute Nacht, Makita!

Sieh mal einer an, wie viel Fehler ich noch in ein paar neue Zeilen stopfen kann. Ich musste mich auf die Kampftechnik konzentrieren. Ist schon lange her, das mit dem Judo.

aber der alte Schluß hatte mir auch gefallen
Das, liebe Makita, ist allerdings ganz ausgeschlossen, denn er verstiess frech gegen saemtliche Konfliktregeln. Du solltest auch mal Dramen lesen und so. Bilde dich bitte!

lg
fiz fu

 

Hey feirefiz,

mir hat deine Geschichte gefallen, aber (schlag mich nicht) ich habe überhaupt keine Parallelen zum Original entdecken können. Zum Glück habe ich dann später deine Erklärung gelesen (die mir alklerdings auch nicht weitergeholfen hat)

Aber, wat solls ... ich habs gerne gelesen

Gruß
krilliam

 

Hallo Krilliam bolderson,

nein, schlagen werd ich Dich nicht. Ich strafe, hast Du's schon gesehen, viel subtiler mit grossem K und kleinem b.
Ansonsten freue ich mich, dass es Dir gefallen hat, denn das ist mal mit Abstand am wichtigsten.
Wenn Du die vorhergegangenen Erklaerungen nicht verstanden hast, werd ichs auch nicht nochmal versuchen. Da ist doch Hopfen und Malz verloren.

schoenen Gruss,
fizzy81

 

Hallo Feirefiz!

Ich hab ein Problem mit der Geographie: Da ist einmal die Ausgrabungsstätte in Albanien, bei der Drew früher war, da ist die in Peru, ich nehm an, damit ist die trocken-kalte Hochebene gemeint, aber wo ist "hier"? Auch in Peru, aber eben weiter unten? Du gibst da am Anfang zuviel Informationen, die auch noch etwas unklar sind.

an diesem feuchtheissen Ort
heißen
Manchmal blieben wir abends noch lange mit den anderen in der Bar. Wir aßen knorpeligen Eintopf und tranken Höllenschnaps. Drew empfing alle Fremden, die den engen Raum betraten. Er legte einen Arm um ihre Schultern und führte die kleinen kupferbraunen Männer der Gruppe zu.
Ich blieb den ganzen Abend an der Bar stehen und schwieg mit Beto, der uns das Zimmer über dem Schankraum vermietete. Bald sträubten sich die Härchen auf meinem Unterarm nicht mehr, wenn die farblose Flüssigkeit meinen Rachen hinabrann. Dann umrundete ich den Tresen und riegelte mich in dem kleinen Toilettenraum ein, um mit neuen Augen in den Spiegel zu blicken; Seine Korrosionspocken sprenkelten mein Gesicht, die glühenden Wangen und die roten Lippen. Sie waren schwarz wie meine Augen. Wenn ich so schön war, wusste ich, dass ich genau die richtige Menge Höllenschnaps getrunken hatte.
Sehr schön! Ich mag die Sinnlichkeit deiner Darstellung. Da gibt es auch noch viele andere dieser schönen Stellen. Ich seh da schon eine Parallele zu meiner Geschichte, du beschreibst die einzelnen Szenen sinnlich sehr genau, wie ich es auch gemacht habe, wie ich meine. ;)
Ich verließ den Waschraum und schüttelete den Kopf
schüttelte
Mit der rechten Hand in seinem Nacken beganne ich
begann
erhob sich in den Augenblick der Stille nach der Pointe
im Augenblick der Stille ...
der feucht und heiss wie Atem hin
heiß
aber ich mochte das beruhigende schrub-schrub-schrub
groß: Schrub-Schrub-Schrub
Ausserdem zerschnitt er die Rauchfäden
Außerdem
Drew wuscht seine Hemden in der grauen Spülschüssel.
wusch
In unserem Zimmer zog ich mich aus, kroch auf unser Bett, meine Figur eng an die Brust gepresst. Erst hier, aus der raumlosen Enge meiner Jackentasche befreit, konnte sie atmen. Sie lag vor mir auf dem Laken, die verbliebenen Erdkörnchen wie Satelliten um sich herum verteilt – eine selbstbewusste kleine Masse, die ihren Raum besaß, ihn ohne zu verdrängen oder zu umschliessen einfach nur ausfüllte.
Auch schöne Stelle! Die Idee mit dieser Venus von Willendorf, die übrigens in Wirklichkeit in der Wachau in Österreich gefunden wurde, ist sehr hübsch, und ich seh da auch ganz klar die Parallele zu meiner Geschichte, diese kleine Statue hat ja eine ähnliche Funktion wie die Haarlocke.
Kommas und scharfes "ß": ihn, ohne ... umschließen, einfach nur ausfüllte
an denen ich noch am Abend zuvor Drews Sperma klebrig werden ließ.
Drews Sperma klebrig hatte werden lassen
und hoffte doch, dass er nicht hochkäme, um nach mir zu sehen.
Ich erwachte, als Drew die Treppe heraufgepoltert kam.
um das doppelte "kam" zu vermeiden, warum nicht einfach: "heraufpolterte"?
Er saß auf der Bettkannte und beschnüffelt sie wie ein Köter am Arsch
Bettkante, beschnüffelte
Das Täuschhaar stand ihm struppig im Nacken, als würden ihm gleich zwei Bocksbeine wachsen.
Im Nacken? ;) das ist ein unpassendes Bild
Er grinste häßlich
hässlich


Die ganze Geschichte durchzieht eine schwül-erotische-träge Stimmung, die sich auch im Wetter und in allen Beschäftigungen widerspiegelt. Das gibt der Geschichte ihre Einheit. Das wissenschaftliche Pärchen ist eine weitere Parallele zu meiner Geschichte, wie auch die unheimliche Kraft des Triebes, die in der Statuette wohnt. Am Ende ist sie ja viel mehr über deren Verschwinden traurig als über das Verschwinden Drews. Die Aufgabe wurde also bestens erfüllt. :) Hat mir sehr gut gefallen, nur der Beginn ist ein bisschen zu wenig knackig.

Gruß
Andrea

 

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