Hallo sim
Vielen Dank für Deinen Beitrag.
Es ist schon auffällig, Gingiko, dass du zunächst nur auf Quinn eingegangen bist, nicht aber auf die konstruktiven Gedanken, die ja durchaus auch gekommen sind.
Nach dem Grundsatz „Beziehungsstörungen haben Vorrang“ ging ich zunächst auf Quinns Antwort (
Nr. 6, 13 und 15) ein, um dann später mit hoffentlich inzwischen wachsendem fachlichen Wissen die einzelnen Beiträge zu beantworten. Soweit zur Vorgehensweise.
Auch empfinde ich wertende Formulierungen störend, etwa das schon mal angemerkte "diffamiert" oder auch "Angst vor Löschungen" von denen du doch noch gar nicht betroffen sein kannst.
Wir müssen wohl beide zur gleichen Zeit den gleichen Gedanken gehabt haben, denn mit zwei min Postingzeitdifferenz hatte ich bereits das Wort „diffamiert“ durch „bewertet“ ersetzt.
Ja, das ist richtig, Angst vor Löschungen (Nr. 12) muss ich ja nun wirklich nicht haben!
Insofern empfinde ich das hier als Metadiskussion.
Wie auch Quinn. Meint Ihr jetzt Metadiskussion über Beziehungen oder über fachliche Dinge?
Ich sehe nichts Schlechtes an Metadiskussionen, im Gegenteil. Aber vielleicht muss man erst einen bestimmten Zeitraum anerkanntes Kg.de-Mitglied sein, um meta diskutieren zu dürfen? Dann wage ich vorzuschlagen, diese Regel in das Regelwerk aufzunehmen.
Übrigens könnte man auch die Gedichte Celans ganz sicher nicht als schön bezeichnen, der Definition würde ich mich also auch nicht anschließen.
Danke. Diese Definition entstammt wohl einer anderen Generation.
Grüße von
Gingiko
Hallo Uwe Post (Nr. 4),
Reim- und Versform sind die deutlichsten Anzeichen für Lyrik. Solange ein Text aus vollständigen, aneinandergereihten Sätzen besteht, können die beliebig viele Metaphern oder auch Rhythmus enthalten.
So hatte ich es auch gedacht, allerdings benutzen ja viele moderne Autoren nur Satzteile, lassen verschiedene grammatikalische Formen weg, nicht nur Verben.
Hallo Kasimir, (Nr. 5)
Deine Antwort kommt meinem ganzheitlichen Gefühl entgegen, freut mich.
Julika tanzt von Max Frisch
wird demnächst gelesen.
Hallo sim, (Nr 7)
Die Unterscheidung ist hier doch ganz einfach. Hat der Text ein lyrisches oder ein erzählendes Ich? Im ersten Fall ist es Lyrik, im zweiten Fall Prosa.
Wenn ein Ich nur metaphorische Ausdrücke über die eigene innerliche Befindlichkeit von sich gibt, ohne etwas zu erzählen, handelt es sich um ein lyrisches Ich, egal, ob der Text aus ganzen aneinandergereihten Sätzen besteht.
Das ist so ein Problem für mich. Ich glaube, so etwas untereinander gestellt als Gedicht sowie nacheinander geschrieben als Prosa gelesen zu haben.
Und von "als Lyrik diffamieren" kann keine Rede sein, nur verzetteln sich Foren, in denen alle Gattungen zugelassen werden eben meistens, was deutlich zu Lasten der Qualität in allen Bereichen geht.
„diffamieren“ änderte ich inzwischen in „bewerten“.
Mit dem Verzetteln durch alle Gattungen muss ich Dir zustimmen, das ist klar.
Mir geht es eher darum, ob nicht Mischformen zugelassen werden können, wenigstens im Verhältnis 70 :30 oder 80 : 20.
Hallo Kasimir, (Nr. 8)
Du schreibst
Wenn der Text aus aneinandergereihten Sätzen besteht (weil "ganz" müssen sie nicht sein ), dann ist das trotz "lyrisches Ich" Prosa. Allerdings darf natürlich bei Kurzgeschichten - das meinst du vermutlich - die Handlung nicht fehlen
Auch Gedichte haben mitunter Handlungen, Konflikte, eine oder zwei Figuren. Aber dafür sind sie aus Ausschlussfaktor extrem kurz im Gegensatz zur Kg und in Versform gesetzt.
Hallo Are-Efen, (Nr. 9)
Nur wenn ich mich auf Nachschlagewerke stütze, kann ich bei dieser und ähnlich gearteten Diskussionen überhaupt mitreden. Dann aber erweist sich meist auch, dass der wohlklingende Begriff und die allgemein verbreitete Vorstellung nicht unbedingt das Wesentliche vermitteln.
Genau! J (d. h. ich kann ja sowieso nicht mitreden, aber Du sprichst mir aus dem Herzen.)
Deine Beispiele zeigen, dass Intuition einen wesentlichen Teil ausmacht.
Hallo Andrea H., (Nr. 10)
Es gibt ein ganz einfaches Merkmal: "Das Gedicht will schön sein." (Zitat nach Peter von Matt: Die verdächtige Pracht). Das heißt, ein Text, der mit seinen Worten prunkt, weniger auf einen erkennbaren Inhalt verweist, sondern hauptsächlich mit der Materialität der Sprache spielt, ist ein lyrischer Text.
Lyrischer Text, ja. Die Gedichte, die nicht gerade als lyrisch anzuhören sind, gehen bei dieser Definition flöten, weil sie trommeln.
Hallo JoBlack, (Nr. 11)
Oder man passt in der achten Klasse auf und weiß, was die Merkmale von Lyrik&Prosa sind.
Dein Gedächtnis möchte ich haben!
Vielen Dank nochmal für Eure Antworten und Entschuldigt bitte, dass ich zuerst auf Quinns Antworten einging, aber wie gesagt, Beziehungsprobleme vor Sachproblemen.
Jedenfalls sehe ich jetzt klarer.
Grüße von Gingiko