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Copywrite Grasovka und Goldöl

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14.08.2008
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Grasovka und Goldöl

Poliertuch und Ölkännchen in der Hand wandelte er durch die eng stehenden Regalreihen, richtete hier ein verbogenes Drähtchen neu aus, senkte dort die Tülle der Kanne in ein Scharnier und träufelte zähflüssiges Licht hinein - Goldöl. Vor dem Fenster eierte die Erde vorbei, alle anderthalb Minuten einmal, er konnte die Uhr nach ihr stellen, vielmehr: sie war seine Uhr. Tausend Jahre waren ein Tag und ein Tag tausend Jahre.
Er zog die Nachtigall auf, nicht weil es nötig oder an der Zeit war – sie sang immer, denn stets wanderte Dämmerung um die Welt – sondern weil er Lust hatte, sie in dem vielfältigen Stimmkonzert ein wenig lauter zu hören. Übermütig flatterte sie im Raum herum, bevor sie sich auf das Regalbrett neben die Katze setzte, und ihr Lied zum Besten gab.
Er lächelte, hier oben war die Welt noch in Ordnung, und irgendwann würde es auch ihr Abbild, das vor seinem Haus vorbeitaumelte, wieder sein. Dann würde der Leopard sich neben dem Böcklein lagern, und der Löwe Gras fressen wie ein Rind.
Während er Lappen und Kanne aufräumte, fiel sein Blick auf die leere Werkbank. Hatte hier gestern nicht noch sein neuester Prototyp gelegen?

+++​

Betriebsweihnachtsfeiern können unendlich grausam sein. Letztes Jahr, kurz nachdem ich in der Anwaltssozietät Deußen und Deußen meine erste Stelle als frischgebackener Strafverteidiger angetreten hatte, monologisierte die Frau des Seniorchefs stundenlang auf niedrigstem Niveau über alkoholisierte Jugendliche mit Migrationshintergrund – sie gebrauchte allerdings andere Wörter.
Nach einer Weile sagte ich nur noch ja und nein, wie ich dachte an den richtigen Stellen, während ich längst dem Streit über die EU-Erweiterung am Nebentisch zuhörte.
Irgendwann war sie beleidigt. Hatte ich etwas verpasst?

Dieses Jahr versuchte ich, dem zu entgehen, und setzte mich zu den Referendaren an den Katzentisch.
„Also wie Sie das gemacht haben, mit der Olsen-Tochter!“, haucht ein wasserstoffblondes Etwas, dessen Namen ich vergessen habe, während sie mich am Ellenbogen berührt, zu lang für einen Zufall.
„Die Situation war ja so was von ein-deu-tig, Susann Olsen, ihr wisst schon, die Tochter von dem Olsen, beim Marihuanakaufen von Zivilpolizisten festgenommen, aber unser Herr Schimowitsch hat sie anstandslos rausgehauen. In nur drei Tagen!“, ließ sie lautstark mit theatralischer Gestik die anderen am Tisch wissen, die Hand immer noch auf meinem Arm.
Szynomowicz, denke ich, aber es ist ohnehin hoffnungslos. Sie lernt es nie.
„Ein-ma-lig!“, kreischt das Etwas wieder, kirschrote, wulstige Lippen, zwei ständig wackelnde, riesige Brüste unter viel zu enger Bluse, man bräuchte sehr viel Grasovka, um sie sich schön zu trinken. Zumindest in einer Hinsicht vermisse ich Franziska.

Mein Handy klingelt, das nehme ich zum Anlass, um mich loszumachen, und zur Bar zu entfliehen. Franziska. Bestimmt wieder wegen des Hundes, der nicht fressen will, oder weil er die ganze Nacht jault. Mit schlechtem Gewissen drücke ich sie weg. Zwar vermisse ich sie so sehr auch wieder nicht, aber der Hund tut mir Leid. Vielleicht hätte ich ihr Homer nicht überlassen sollen.
Das Etwas verlässt den Katzentisch und verfolgt mich, ich quetsche mich schnell auf den einzigen freien Barhocker zwischen einen dunkelhäutigen Glatzkopf in Kleiderschrankformat und eine zierliche, schwarzhaarige Frau, die melancholisch in ihr Glas starrt. Wodka. Gute Idee.
„Haben Sie Grasovka?“
Der Barkeeper stellt einen Doppelten vor mich hin, der erste und einzige Alkohol an diesem Abend, ich habe noch eine einstündige Fahrt nach Dortmund vor mir. Hätte ich mal Franziska rausgeschmissen, anstatt selbst auszuziehen, dann könnte ich mit der Straßenbahn über den Rhein nach Oberkassel fahren, und fertig.
Das Etwas hat den Tresen erreicht und wird von Mike Tyson abgefangen. Ich sehe ihr tief in die Augen, lächle spöttisch und proste dann der Melancholie zu, deren zartes Gesicht mit den katzengrünen Augen mich an irgendein Mädchen erinnert, neben dem ich im Gymnasium gesessen war. War ich ihr nicht noch einmal während des Studiums auf dem Campus begegnet?

„Na sdorowje!“ Es schien mir zu Wodka zu passen, mehr habe ich nicht dabei gedacht, doch ihr Gesicht hellt sich schlagartig auf.
"Gowaritje parusski?“
„Da – nimnoga.“, schwäche ich meine Sprachkenntnisse sofort ab, doch das hindert sie nicht daran, loszusprudeln.
Dass sie Russin sei, Informatikerin, in der ganzen Welt gearbeitet habe, trotzdem sie in Kanada einem lukrativen Job nachgehen könne, aber dort lebe der Mann, den sie liebe, und der nichts von ihr wissen wolle, sie könne seinen Anblick nicht ertragen, nicht einmal das Bewusstsein, mit ihm in einem Land zu sein und ihn doch nicht erreichen zu können, weil er nur einer hirnlosen Schlampe hinterher geifere, und nun arbeite sie hier in Düsseldorf, in der Dependence eines Moskauer Softwareunternehmens, ohne ein Wort Deutsch zu können, sie fühle sich einsam und könne diesen wahren Adonis nicht vergessen …

Ich erinnere mich, diese Geschichte schon einmal über eine andere Frau gehört zu haben. Wie hieß sie noch - genau just jene auf dem Campus ...
Ich bestätige der Melancholie namens Oksana, dass sie eine schöne Frau ist, der Mann ein ausgemachter Trottel, und weil das ein Fehler war, den ich nur schwer wieder ausbügeln kann, sage ich irgendwann nur noch „da“ und „njet“, wie ich denke an den richtigen Stellen, während die Oksana einen Puschkin nach dem anderen wegkippt, und meine Konzentration zu den Aachenern am nächstgelegenen Tisch abschweift.

„Und dann hat Naz gebrüllt: Entschuldige bitte, du warst in meinem Arsch! Was glaubst du, wie still es auf einmal in der Galerie war, nur Kleemann, …“
Naz! So hieß das Mädchen! Welch bescheuerter Name! Dass es den mehr als einmal auf der Welt gibt ... . Ich war völlig überraschend vor der Mensa in sie hineingestolpert, sie war rot geworden und hatte etwas Unverständliches genuschelt, bevor sie genau so schnell verschwand, wie sie aufgetaucht war.
"Warum ist sie eigentlich so schnell gegangen?", fragt ein vorgealterter Hornbrillenträger, während er Krabbensalat aus seinem Bart zauselt.
"Weiß nicht. Sie wollte noch zu irgendjemand, ganz dringend. Die wird sich wieder so einen Blödsinn ausgedacht haben ..."

Oksanka hat sich eine Zigarette angesteckt und bläst mir den Rauch ins Gesicht, Tränen schießen mir in die Augen, die ich schnell wegwische, bevor sie seltsame Fragen stellt.
Es ist ein Krux, die Farbe meiner Körperflüssigkeiten zu erklären, wenn nicht einmal die Ärzte etwas herausgefunden haben. „Biochemisch alles in Ordnung, benutzen sie bunte Kondome, wenn ihre Partnerin sich daran stört.“

Doch Oksanka ist inzwischen viel zu betrunken, um irgendetwas zu bemerken.
Der Barmann fuchtelt vor ihren Augen herum und bedeutet ihr, die Kippe zu löschen.
„Was will er?“
„Hier ist Rauchen verboten, Oksanatschka. Du sollst dazu nach draußen gehen.“
Sie packt meinen Arm, klettert vom Hocker, sie hat Schwierigkeiten, sich gerade zu halten. „Scheiß Verbote! Satrucha! Komm, wir gehen!“
Ich zucke entschuldigend mit den Achseln, lege genug Geld für sie und mich auf den Tresen, und schleppe sie mehr nach draußen, als dass ich mich führen lassen.
Oksanka zerrt mich zu ihrem Wagen, einem chromsilbernen Mercedes SLK, und stochert vergeblich mit dem Schlüssel im Türschloss herum.
„Komm mit zu mir, Süßer ... wie heißt du eigentlich, wo kommst du her?“, lallt sie dabei. Dies ist eindeutig nicht der richtige Zeitpunkt, ihr anzuvertrauen, dass ich Pole bin. Ich entwinde ihr den Autoschlüssel und verfrachte sie auf den Beifahrersitz.
„Wohin müssen wir?“
„Köln …“
Kölner Landstraße also. Oder Kölner Straße, Kölner Tor, Kölner Weg.
„Gotenstraße drei.“ Dann kippt sie zur Seite weg und schläft ein.
Zum Glück ist sie ein echtes Federgewicht, ich trage sie mehr zur Haustür, als dass sie geht, schleppe sie zu ihrer Wohnung in den ersten Stock und lege sie auf dem Bett ab. Die Füße auf dem Kopfkissen, das bemerke ich zu spät, aber egal. Oksanatschka wird mir verzeihen, dass ich gehe, ohne eine Telefonnummer zu hinterlassen.

Drei Stunden und eine horrend teure Taxifahrt später schleppe ich mich mit bleiernen Füßen die Treppe zu meiner bescheiden eingerichteten Zweizimmerwohnung in der Dortmunder Innenstadt hoch. Die Wohnungstür, die ich erst vor sechs Wochen habe frisch lackieren lassen, ist zerkratzt. Egal.
Auf dem Anrufbeantworter blinken fünf Nachrichten, während ich pinkle, höre ich sie ab. Drei mal Franziska wegen des Hundes, meine Schwester Patrycja wegen der Taufe ihrer Zwillinge und ein ehemaliger Kommilitone wegen der Informationen über Stalking, um die ich ihn gebeten hatte. Ich spüle, und will mir die Hände waschen, doch wo ist die Seife? Egal. Ich werde keine gekauft haben. Ich werde sie im Laden liegen gelassen haben. Ich fege die letzten, seltsam zerkaut aussehenden Krümel aus der Porzellanschale zusammen, reinige meine Hände und begebe mich zum Schlafzimmer.

Und dort liegt sie, so wie ich sie zurückgelassen habe, die Füße auf dem Kopfkissen, das schwarze Haar hängt wie ein Vorhang vor der Bettkante herunter und verdeckt ihr Gesicht. Nur das Kleid hat sie gewechselt, und ja, die Schuhe ausgezogen. Ich hebe den Vorhang und ziehe ihr Gesicht zu mir heran. Sie riecht wie ein mit Lambrusco ausgespülter Aschenbecher, mit der Kopfnote Arztseife. Vor wenigen Stunden war es noch Niaouli.
„Hör mal zu, Oksanatschka, das ist mein Bett, und ich würde jetzt gerne schlafen. Also bitte mach dich vom Acker. Wenn du willst, kannst du das Sofa nehmen.“
Die kleine Informatikerin schnarcht ignorant, ich betrachte sie genauer und stelle fest, dass ihr Gesicht seit Mitternacht eine erstaunliche Verwandlung durchgemacht hat. Das Kinn ist etwas geschrumpft und hat sich gerundet, die Nase ist kürzer und breiter geworden, die hervorstechenden Wangenknochen eingesunken, sie sieht jetzt viel mehr diesem Mädchen ähnlich, dieser, diese, wie hieß sie noch …

Egal, da uns beiden nicht nach diskutieren zumute ist, drücke ich sie etwas zur Seite, und schlüpfe neben ihr unter die Decke. Ihre Füße riechen besser als ihr Mund, dennoch schiebe ich die nackten Beine von mir weg, überlege es mir anders, und nehme sie fest in den Arm. Nicht, dass sie mir im Schlaf ins Gesicht tritt. Bei diesen Russinnen weiß man nie.
Es tut gut, wieder einen menschlichen Körper im Arm zu halten, ich schlafe schnell ein, und erwache erst wieder, als Oksanka oder Naz oder wie sie heißen mag, sich an meinen Boxershorts zu schaffen macht.
„Ich kratz deinen Schatten von der Wand!“, nuschelt es unter der Bettdecke, und „Pflaume!“, dann hat sie den Mund voll, und ich kann nur noch beten, dass sie schluckt, und es nicht daneben laufen lässt.

+++​

Fünf mal sauste die Erde am Fenster vorbei, dann stand Phyoras vor ihm, ein Paar Flügel schuldbewusst über dem Scheitel zusammengeschlagen, mit dem anderen Paar flatterte er nervös, während er mit den größten seinen mit Augen übersäten Leib bedeckte. Dass der Seraph ihn nicht wenigstens mit einem einzigen ins Gesicht sehen konnte! Dass er immer noch glaubte, man würde ihm das viergesichtigen Haupt abreißen! Dabei war es doch nutzlos, er lebte so oder so ewig, und wozu sollte ein kopfloser Engel dienen?
Er schwieg, um Phyoras die Möglichkeit zu geben, selbst mit der Sprache herauszurücken, und der gestand schließlich kleinlaut: „Er war so hübsch … ich wollte nur ein bisschen mit ihm spielen.“
„Und wo hast du ihn liegen gelassen?“ Er wusste es genau, doch er fragte um Phyoras’ Willen.
„Ich … ich glaub, ich hab ihn gestern auf der Erde verloren.“
„Dann geh und such ihn!“
„Auf der ganzen Welt?“, schrie der Seraph entsetzt, doch schnell wurde ihm klar, dass ihm nichts anderes übrig bleiben würde. Man musste die Prototypen spätestens jeden zweiten Tag aufziehen und wöchentlich ölen.
„Halt eben alle deine Augen offen, du hast ja genug!“ Mit einer Handbewegung scheuchte er Phyoras hinaus, doch als er sah, dass der kein weiteres Widerwort gab, sondern geknickt von dannen schlich, überlegte er es sich anders.
„Warte!“ Er winkte ihn zur Werkbank. „Nimm dort die Lupe!“ Mit diesen Worten öffnete er das Fenster, und als die Erde das nächste Mal vorbeischlingerte, fing er sie mit einem Kescher ein.
„Ich muss das ganze Universum anhalten“, dachte er noch „sonst kommt alles durcheinander!“, im gleichen Moment standen Raum und Zeit still.

+++​

Mit einem Schlag ist Naz wach. Ihr Herz schlägt bis zum Hals, ihr Schädel dröhnt, ein galliger Geschmack im Mund. Hatte nicht die Erde gebebt? Draußen rumpelt eine Straßenbahn vorbei. Erleichtert lässt sie sich ins Bett zurück sinken. Noch mal wegdösen … das zerfledderte Kuschelkissen im Arm … wo war … was war …
Sie tastet neben sich, ihre Finger finden einen feuchten Fleck.
Ganz langsam sickert der gestrige Abend in ihr Bewusstsein zurück.Sie war auf dieser Vernissage. Taxifahrt von Aachen nach Dortmund. Janek nicht zuhause. Sich selbst mit dem Schlüsseldienst reingelassen. Die Nacht. Der Morgen.
„Ach du große, verfickte Scheiße!“ Sie springt aus dem Bett, das nicht ihres ist, und sucht hastig nach den Stilettos. Irgendwo rauscht eine Dusche. Das Telefon klingelt. Nichts wie weg, bevor Janek im Flur erscheint, oh Gott, sein Astralkörper so früh am Morgen, das erträgt sie nicht!
Es klingelt und klingelt, schließlich geht der Anrufbeantworter dran. Eine verhauchte Stimme, die sofort Hass in ihr weckt, und den Gedanken an Wick blau.
„Janek? Janek, bist du da? Wenn du zuhause bist, geh bitte dran!“
Befriedigt registriert Naz, dass die Wick-blau-Tussi panisch klingt.
„Homer ist verschwunden – spurlos – ich war schon im Tierheim und bei der Polizei, und bei den Nachbarn, und keiner hat ihn gesehen, ich weiß nicht mehr …“ Dann beginnt sie zu heulen. Naz nimmt ganz vorsichtig den Hörer auf, und lässt ihn auf die Gabel zurücksinken. Es tutet dreimal laut, dann ist die Leitung still.
Auf Zehenspitzen schleicht sie zum Bad, wo außer dem Wasserrauschen nichts zu vernehmen ist.
„Janek?“
Kein Laut.
"Janek?"

 

Salve :anstoss: (mann, änderst Du Deinen Nick oft :lol:)

die Vorlagenautorin hat mich gelobt! Ich fühle mich zehn Zentimeter größer :bounce:! (Aua, war das die Decke?)

Also erstens: Das ist 'ne Frechheit und zweitens: Das kommt mir zu unvermittelt. Ich hab erstmal überlegt, was du denn meinst.
Janek lauscht dem Gespräch am Nebentisch, und das Wort "Nazi" erinnert ihn - rein lautlich natürlich - an "Naz" - an die er kurz zuvor gedacht hat, weil Oksanas Aussehen ihn an sie erinnert.
Namensfehlschreibungen sind korrigiert.

Ja nee, ist klar. Mann hat ne besoffene Frau im Bett und schickt sie weg. Is' ja logo ...
Find ich schon. Zumindest, wenn die besoffene Frau riecht wie ein mit Lambrusco ausgespülter Aschenbecher. Außerdem weiß ich nicht, was Du für Männer kennst, aber die aus meinem Umfeld wollen manchmal auch einfach nur schlafen ...

Zitat:
Die kleine Informatikerin schnarcht ignorant, ich betrachte sie genauer und stelle fest, dass ihr Gesicht seit Mitternacht eine erstaunliche Verwandlung durchgemacht hat. Das Kinn ist etwas geschrumpft und hat sich gerundet, die Nase ist kürzer und breiter geworden, die hervorstechenden Wangenknochen eingesunken, aber sonst ist sie es, ganz eindeutig, sie hat sich nur die Maske dieses Mädchens aufgesetzt, diese, wie hieß sie noch …

Wie kommt's? Bin ich nicht intellent genug, um das zu verstehen?

Wenn noch mehr über die Stelle stolpern, werde ich sie erklären bzw. ändern. ansonsten: nach durchwachter Nacht sieht man schon mal über kleine Differenzen in der Erscheinung ähnlich aussehender Personen hinweg.


Hach, welch schönes Lob mit so vielen Smileys! da ich absolut bestätigungssüchtig bin, ergänzt sich das mit Deinem Narzissmus offensichtlich prima :D.

Gruß an die nächste Vernissage!

Pardus

 

Hallo Pardus!

Was ich an deiner Geschichte mag, ist, dass du die hier viel lockerer erzählst, als du es bei den anderen getan hast. Nicht so befangen, sondern freier, ungezwungener. Es scheint dir Spaß gemacht zu haben sie zu schreiben. Das merkt man.

Nur die Geschichte selbst ist etwas ... wirr. Das Kursive kann ich nicht mit dem Nichtkursiven verbinden, es wirkt alles wie irgendwohergenommen und dann zusammengekleistert. Du baust Dinge zusammen, die nicht zusammen wollen. Irgendwie ist das natürlich lustig, wenn man alles so zusammen verwursten kann. regi hat es ja auch gefallen, und man schreibt ja, um beim Leser Begeisterung zu erzeugen. Nur ist für mich bei deinem Text die Geschichte auf der Strecke geblieben. Da sollte einfach so viel wie möglich rein, ob es mag oder nicht. Und auch Sex ist da, klar, muss ja, und Alk und stinkende Frauen.

Das Kinn ist etwas geschrumpft und hat sich gerundet, die Nase ist kürzer und breiter geworden, die hervorstechenden Wangenknochen eingesunken, aber sonst ist sie es, ganz eindeutig, sie hat sich nur die Maske dieses Mädchens aufgesetzt, diese, wie hieß sie noch …

Und das habe ich leider auch nicht verstanden.

Erzähl doch mit genau dem lockeren Ton eine wirkliche Geschichte. :)

Schöne Grüße,

yours


Edit:

Hach, welch schönes Lob mit so vielen Smileys! da ich absolut bestätigungssüchtig bin, ergänzt sich das mit Deinem Narzissmus offensichtlich prima

:D

 
Zuletzt bearbeitet:

Guten Abend, Pardus!

Ich fand die Geschichte nicht schön. Das hat zwei Gründe, für den einen müßte ich eine lange Liste schreiben (wozu ich gerade zu faul bin); er betrifft Formulierungen und Fehler. Der andere Grund ist aber sowieso viel wichtiger, denn er betrifft das Wesen der Geschichte, und es gäbe ihn nicht, wenn die Geschichte nicht als Copywrite geschrieben wäre.

Ich lese in rueganerins Geschichten zwei Stimmen, eine mag ich sehr, die andere nicht. Du hast es irgendwie fertiggebracht, Dich fortlaufend an die beschwipste Klamaukstimme zu halten, das ist das Gegenteil von dem, was ich gemacht hätte, und das Gegenteil von dem, was ich gehofft habe. Ich wollte dringend die andere Seite sehen und die Reaktionen darauf lesen.

Dafür kannst Du nichts, aber wo soll ich es sonst hinmotzen?

Übrigens fand ich seltsam, daß die Autorin damit so einverstanden war und nur bei dem Schattensatz ein wenig quiekte. Das kann verschiedene hochinteressante Gründe haben. Oder ich liege eben einfach völlig daneben.

Lieben Gruß!
Makita.

P.S.

Er zog die Nachtigall auf
hehehe. Dir auch eine gute Nachtigall.

 
Zuletzt bearbeitet:

Salve yours,

Erzähl doch mit genau dem lockeren Ton eine wirkliche Geschichte.
Sorry, ich habs mehr mit dem Schweren. Wobei ich weiß, dass meine Sprache noch reifen muss. Der lockere Ton hier ist regis Originalen geschuldet.

Zitat:
Das Kinn ist etwas geschrumpft und hat sich gerundet, die Nase ist kürzer und breiter geworden, die hervorstechenden Wangenknochen eingesunken, aber sonst ist sie es, ganz eindeutig, sie hat sich nur die Maske dieses Mädchens aufgesetzt, diese, wie hieß sie noch …

Und das habe ich leider auch nicht verstanden.

In Janeks schlafmangebedingter wirrer Wahrnehmung liegt Oxana in seinem Bett (in Dortmund). Da es sich aber realiter um Naz handelt, muss sein Gehirn irgendwie die Unterschiede im Aussehen logisch erklären ... (so isses, das Gehirn: was nicht passt, wird passend gemacht).

Nur die Geschichte selbst ist etwas ... wirr. Das Kursive kann ich nicht mit dem Nichtkursiven verbinden, es wirkt alles wie irgendwohergenommen und dann zusammengekleistert. Du baust Dinge zusammen, die nicht zusammen wollen.
Hier muss ich portestieren! Aber nachdem Häferl mich zusammengefaltet hat, weil ich "Torf stechen" zu früh aufgelöst habe, erklär ich es Dir höchstens per PN, falls folgende Hinweise nicht ausreichend sein sollten (gib mir dann Bescheid):

Poliertuch und Ölkännchen in der Hand wandelte er durch die eng stehenden Regalreihen, richtete hier ein verbogenes Drähtchen neu aus, senkte dort die Schnauze der Kanne in ein Scharnier und träufelte zähflüssiges Licht hinein. (...) Während er Lappen und Kanne aufräumte, fiel sein Blick auf die leere Werkbank. Hatte hier gestern nicht noch seine neueste Erfindung gelegen? (...) „Ich … ich glaub, ich hab ihn gestern auf der Erde verloren.“ „Dann geh und such ihn!“ (...) „Homer ist verschwunden – spurlos – ich war schon im Tierheim und bei der Polizei, und bei den Nachbarn, und keiner hat ihn gesehen, ich weiß nicht mehr …“ (...) „Janek?“ Kein Laut. "Janek?"

Um den Bezug zu den Originalen zu verstehen, musst Du bei manchen Vorlagen die Kommentare mitlesen.

Da sollte einfach so viel wie möglich rein, ob es mag oder nicht.
Ich glaub, Du kriegst wirklich ne PN.

Und auch Sex ist da, klar, muss ja, und Alk und stinkende Frauen.
Zumindest an Sex und Alk ist ruegi Schuld - eigentlich bin ich asexueller Abstinenzler. Stinkende Frauen - jo mei, wie riecht man halt am day after besoffen?

Wenn der lockere Erzählton alles war, was dich begeistert hat - :( :heul: :bonk:

Gruß, Pardus


Salve Makita,

Jau, was soll ich dazu sagen - es trifft mich einerseits, natürlich, die Eitelkeit.
Es mag daran liegen, dass ich, außer beim "Erfinder", nur die Spaßkrawallstimme wahrnehme. Vielleicht bin ich für die zweite Stimme auch nicht sensibel genug. Klärst Du mich auf, damit ich es auch seh?

Andererseits, da dies nicht mein eigentlich bevorzugter Erzählton ist (wie ich schon yours schrieb), kann ich versprechen, dass die nächste Story wieder anders wird.

Es wäre schön, wenn Du Dich irgendwann aufraffen könntest, die Liste nachzureichen :).

Gruß, Panthera et cetera

 

Hi, Pardus,
irgendwie hab ich nicht alles verstanden,
konkret steht mir fürs Abnicken diverser Unwägbarkeiten im Wege:

der erste und einzige Alkohol an diesem Abend, ich habe noch eine einstündige Fahrt nach Dortmund vor mir.
Ohne diesen Satz würde sich für mich die Heimbring-Odyssee und auch das veränderte Aussehen Oksanas erklären. (schöngesoffen eben) Bin ich wohl aber ein paar Maschen zu simpel gestrickt.
Übrigens hab ich nach dem "Goldöl" gesucht. Die Ölkanne, ganz am Anfang? Ne, oder? Nach Grasovka vermute ich da auch einen Eigennamen und trenne schlussendlich irgendwann dann das Gold vom Öl.
Aber gut, mal von Anfang an: Ölkannen.
Schnauze der Kanne
:Aalso, mit den Dingern muss man bis zur allerletzten Ölung in kaum erreichbare Regionen vordringen. Schnauze ist recht kurz und stumpf und beschreibt irgendwie nicht die fast filigrane Tülle, mit der man an jedes Zahnrad kommt. Kommen muss. Tülle oder Rüsselchen vielleicht?
zwei ständig wackelnde riesige Brüste unter der viel zu engen Bluse,
Kann unter Zwang was wackeln?
Vielleicht hätte ich Homer nicht ihr überlassen sollen.
vielleicht hätte ich ihr Homer nicht überlassen sollen.
Nastrowje
na sdorowje.
„Wy gawariti parusski?“
gowaritje parusski? gowaritje impliziert schon die Höflichkeitsform "Sie" oder "Ihr" , Duzform wäre "gowarisch, gowrisch", 'wy' bitte wechlassen, schulrussisch.
ohne ein Wort deutsch zu können,
hat se aber im Gespräch gekonnt verdecken können.:)
meine Konzentration zu den Aachenern am nächstgelegenen Tisch abschweift.
schon wieder die abschweifende Konzentration. Kann man nich einfach mal woanders zuhören?
Du bringst das alles in einer schönen Sprachmelodie unter, man könnte es einfach mal so weglesen. Und dafür bewundere ich dich und deine Schreibe.
Genauer hingesehen, fällt mir eben das Obige ein.
Und prinzipiell hab ichs ganz gerne, wenn mir wenigstens irgendwie der Sinn oder der Ablauf einer Geschichte logisch, oder zwangsläufig erscheint.
noch ne Frage:
Seraphl
Seraphim?
Irgendwie würd ich meinen, dass der Gute nicht nur einen getrunken hat.
Aber was weiß ich schon?

LG butterblume

 
Zuletzt bearbeitet:

Salve butterblume01,

hej jo, ein Leser, der des Russischen mächtig ist! Das freut mich ungeheuerlich! Und natürlich hast Du sofort gemerkt, dass ich die paar Bröckchen aus dem sprachführer zusammengeklaubt habe ...

Vieles in der Geschichte wirst Du nicht verstehen können, wenn Du rueganerins Vorlagen nicht zuerst gelesen hast. Die Handlung verknüpft ihre Geschichten, beschreibt, was nach deren Ende weiter mit den Figuren passiert etc. Hast Du sie gelesen? Lohnt sich.

Oksanas verändertes Aussehen kommt dadurch zustande, dass es eben nicht Oksana ist (die schläft ihren Rausch in Köln aus), sondern - Janek befindet sich ja in seiner eigenen Wohnung in Dortmund - eine andere Frau, die ihr ähnlich sieht, und an die er an diesem Abend schon gedacht hat (nämlich Naz).
Wie ich bereits yours truly schrieb, wenn man übernächtig ist, registriert das Gehirn so was nicht so schnell, da macht die Wahrnehmung aus Naz eben wieder Oksana, und die etwas anderen Gesichtszüge werden mit einer "wundersamen Verwandlung" wegerklärt.

Das Goldöl bezieht sich tatsächlich auf die Ölkanne am Anfang. Dazu musst Du rueganerins "Der Erfinder" lesen - der ölt seine Basteleien nämlich mit flüssigem Gold.

Die Brüste: unter Zwang kann es wackeln, o ja! Da wackelt dann die ganze Bluse mit ...

Ohne ein Wort Deutsch zu können: Janek spricht russisch, also versteht er sie ganz gut. Und dem Leser kann ich keinen kompletten russischen Dialog zumuten, da springt er mir vom Dach. Allzumal meine Kentnisse sich auf die allseits geläufigen Worte beschränken. Mit Niederländisch könnt ich dienen. Hebräisch ein bisschen. Arabisch noch weniger. Aber dann, wie gesagt, springt der Leser mir usw.

Die abschweifende Konzentration: die Doppelung eliminiere ich.

So, und jetzt werde ich die Korrekturvorschläge umsetzen.

Gruß und schöne Nacht noch, Pardus

 

Hey Pardus!

Ich kenne nicht alle Originale - nur Janek und Vernissage-dingsbums.
Das Kursive würde ich rausnehmen, das ist, glaub ich, nur für den Copywriter und den Gecopywriteten ein Spaß, weil sie eben nicht objektiv sind, ich aber strotze vor Objektivität, deshalb musst du das machen, was ich dir sage.

Mir würde es jedenfalls besser gefallen, wenn der kursive Teil wegwäre, der erklärt doch einfach nur, wieso Naz in Janeks Bett gelandet ist? Oder? Keine Ahnung. Neben dieser Alltags-Romantik-Geschichte noch etwas Übernatürliches zu stellen, finde ich jedenfalls in dieser Form nicht gut. Ich bin großer Fan vom literarischen Melting Pot, also wenn man Horror, Alltag, Fantasy und alles, was es gibt, mit einenader mischt, aber es muss sich trotzdem einheitlich lesen. Hier hast du es dir zu einfach gemacht, einfach mal den Fantasy-Teil kursiv gekennzeichnet, damit der Leser es auch ja von dem anderen Teil unterscheiden kann.

Des wars auch, also der Alltagsteil konnte mir durchaus gefallen, der andere weniger. So, musste jetzt mit leben.

JoBlack

 

Hallo Pardus!

Um den Bezug zu den Originalen zu verstehen, musst Du bei manchen Vorlagen die Kommentare mitlesen.

Nö, muss ich nicht. Will ich nicht müssen müssen. Ich will eine Geschichte lesen, eine Geschichte, die ich verstehen kann, ohne die Originale gelesen zu haben. Und das kann ich hier nicht - wohl, weil es schon eine Weile her ist, dass ich die gelesen habe.

Vielleicht habe ich auch den Gedanken hinter dem Copywrite missverstanden. Wenn es nur darum geht, einen unverständlichen Mix aus allem anzufertigen, was der Originalautor geschrieben hat, dann hast du das sehr gut gemacht.

Danke für die PM. Schön, dass du wirklich jedes noch so kleine Detail in deinen Text gepackt hast, und nach deiner PM weiß ich jetzt sogar, was wohin einen Bezug hat. Und? Das macht aus deinem Text immer noch keine Geschichte.

Für mich ist es keine Bewertungsgrundlage, wie gut und wie viele Details du vermixt hast, sondern ob dir eine gute Geschichte gelungen ist. Das ist für mich auch der Gedanke des Copywrite: Verstehe eine Geschichte und erzähle sie dann neu.

Schöne Grüße,

yours

 
Zuletzt bearbeitet:

Salve Jo und yours,

man, ist das traurig! Ich will nicht müssen müssen (yours). Das macht aus Deinem Text immer noch keine Geschichte (yours). Ich strotze vor Objektivität, deshalb musst Du machen, was ich sage (Jo).

Ich sag dazu nur: Wir sind auch alle ganz lieb (Jo, glaub ich).

Irgendwo meine ich, übers Copywrite gelesen zu haben, dass man sich die Originale zu Gemüte führen sollte. Aber Schluss mit Selbstverteidigung, euch hat es nicht gefallen, schade, mal sehen, ob ich noch was dran dreh. Kann schon stimmen, dass rueganerin und ich betriebsblind sind.

Nur: Makita hat nix von wirr geschrieben. Entweder, sie hat diesen Kritikpunkt unterschlagen, oder es gibt da draußen im Weltall noch Wesen, die die Geschichte verstehen ...

Versönliche Grüße, Pardus

 

an alle:

Nachdem ich ein paar dezente Änderungen am Text vorgenommen habe, hoffe ich, man versteht den Zusammenhang zwischen kursivem und normal geschriebenem Teil besser.

 

Hallo Pardus!

Du nimmst das alles persönlich, und das ist nicht schön. Ich wollt dir nicht zu nahe treten! Nur deiner Geschichte. :) Das ist ein sehr großer Unterschied. Sehr, sehr groß.

Ich habe mir den Text erneut durchgelesen, er kam mir jetzt verständlicher vor, ich könnte aber nicht sagen, was genau du geändert hast. Leider habe ich ja deine Erläuterungen in der PM gelesen, wodurch ich jetzt weiß, wie das alles gemeint ist.

Hm.

Gibts denn noch völlig rueganerin-jungfräuliche Personen, die das beurteilen könnten, weil sie von ihr noch nichts gelesen haben?

Das wäre interessant.

Schöne Grüße,

yours

 
Zuletzt bearbeitet:

Salve yours,

ich weiß nicht, wie Du drauf kommst, dass ich es persönlich genommen habe -
schade, dass Du den ironischen Unterton in meiner Antwort nicht wahrgenommen hast ;).

Verbleiben wir einfach so: ich lösch den Butt (obwohl, der sah so nett aus ...) Und wir ham uns alle ganz doll lieb :kuss:.

Gruß und gute Woche, Pardus

 

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