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Ich verlass mich auf dich

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23.01.2007
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Ich verlass mich auf dich

»Ich muss nochmal 'ne Stunde ins Büro, gehst du zum Bäcker und besorgst Brot für heute Abend?«
Laura nickte. »Ja«, sagte sie und lächelte. »Kein Problem. Geh ruhig, sonst verpasst du den Bus.«
»Alles klar, dann kaufst du das heute. Bis heute Abend, ja? Wenn was ist – ruf an!«
»Mach ich.«
»Ich liebe dich.«
»Ich liebe dich auch.«
Und damit war Hannes aus der Wohnung. Sie starrte die Tür noch eine Weile an, gemasertes Holz, verschiedene Brauntöne. Ein Türspion. Sie musste sich auf die Zehenspitzen stellen, wenn sie hindurchsehen wollte.
Draußen, im Gang der Wohnanlage, wurde es ruhig. Laura legte die Finger ineinander und begann, die weißen Knöchel zu massieren. In ihrer Brust wurde es eng. Heute würde sie Brot kaufen. Sie hatte es versprochen. Sie würde ihren Geldbeutel nehmen, hineinsehen, ob noch genug Geld vorhanden war – und sie war sicher, es würde reichen -, um dann in ihre Schuhe zu schlüpfen, den Schlüssel von der Kommode zu nehmen und leichtfüßig die Wohnung zu verlassen. Im Gang würde es nach Reinigungsmitteln riechen und die Tür der Wohnanlage würde quietschen, wenn sie sie aufdrückte. Der Bäcker war zwei Straßen weiter. Zwei Straßen nur. Dort würde sie sich an die Theke stellen, ein Brot verlangen, zahlen, nach Hause gehen. Vielleicht den Fernseher einschalten. Das Brot in die Küche legen. Die Beine auf den Couchtisch legen und auf Hannes warten.
Sie dachte an den Tag, an dem sie das letzte Mal durch diese Tür gegangen war und erinnerte sich an die drei Wochen andauernde, fiebrige Mandelentzündung letzten Winter. Hannes hatte es geschafft, sie dazu zu überreden, schließlich doch zum Arzt zu gehen, als er anbot, den Arzt nach Hause zu rufen. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Fremde sie besuchten.
Laura drehte sich um und ging zum Fenster, blickte hinaus in den warmen Spätsommertag. Irgendwo spielten Kinder. Ein Mann führte seinen Hund spazieren. Laura legte ihren Zeigefinger an die Scheibe und fühlte den kühlen, glatten Widerstand. Wie eine Barriere aus Nichts, dachte sie. Man konnte alles sehen, was dahinter lag, aber man war getrennt davon. Geschützt. Sie hob den Blick und sah die Bäume im angrenzenden Park. Beobachtete, wie sich die Kronen im Wind sanft hin und her wiegten. Ihr Blick wanderte weiter zur Straße. Dort war der Bäcker.
Sie hatte Hannes im Internet kennengelernt, das war fünf Jahre her. Am Anfang konnte sie alles noch verheimlichen. Konnte erklären, warum sie so selten auf die Straße ging. Erfand Ausreden. Sonnenallergie. Heuschnupfen. Schämte sich dafür, dass sie nicht so unkompliziert war, wie Hannes es vielleicht gerne gehabt hätte. Dass sie diese Probleme hatte. Und obwohl er immer wieder beteuerte, dass ihm das alles nichts ausmache, so wusste Laura doch, dass er darunter litt. Vor allem, weil es schlimmer wurde, nachdem sie sich vertrauter wurden. Nachdem sie seine Besuche zulassen konnte. Er hatte ihr seine Hilfe angeboten. Es war so einfach, wenn man die Dinge für sie erledigte, die sie nicht selbst machen konnte. So einfach, den Problemen aus dem Weg zu gehen.
Hannes sagte ihr manchmal, dass man die Dinge langsam angehen müsse. Immer einen Schritt nach dem anderen. Er war so behutsam! So sanft. Eigentlich nicht ihr Typ, aber seine weiche Stimme hatte sie verzaubert.
Sie hatte ihn nicht verdient. Und Hannes hatte sie nicht verdient. Insgeheim rechnete sie damit, dass er sie jeden Tag verlassen würde. Dass er alles nicht länger ertragen könnte. Die Verantwortung für sie. Die Sorge für sie.
Es war doch nur der der Weg zum Bäcker! Nur zwei Straßen weit!
Sie musste etwas tun. Sich endlich trauen, etwas zu ändern. Zum Bäcker gehen. Einfach so die Straße entlang.
Entschlossen schnappte sie sich ihren Geldbeutel und zog die Sandalen an. Sie würde Hannes zeigen, dass sie kämpfen konnte. Sie würde ihm beweisen, dass seine Mühe, dass sein Vertrauen nicht umsonst war.
Den Griff der Klinke fühlte sich kalt an in ihrer Hand. Sie legte ihr Ohr an die Tür und lauschte: Stille. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und blickte durch den Spion. Nur ein Gang. Nur die Welt – sonst nichts.
Die Klinke glitt hinunter und das Türblatt öffnete sich ein paar Millimeter. So mussten sich Astronauten fühlen, dachte sie, wenn sie die Luke zum Weltall öffneten und nichts mehr vor ihnen lag als Raum.
Hannes – ich kann das nicht. Bitte hass mich nicht!
Sie biss sich in den Finger, bis in ihrem Kopf nichts mehr war als der Schmerz der Zähne in ihrer dünnen Haut. Dann war sie draußen und hatte im ersten Moment das Gefühl, sie würde fallen. Der helle Gang drehte und wand sich vor ihr wie eine windige Hängebrücke, so dass sie sich an der kalkigen Wand festhalten musste. Auf ihrer Brust schien ein Gewicht von mehreren Tonnen zu liegen, ihr Atem kämpfte dagegen an, aber sie zwang sich, langsam und tief Luft zu holen. Bleib ruhig, ermahnte sie sich. Du schaffst das jetzt!
Langsam tastete sie sich weiter, Schritt für Schritt, sah, wie sich ihre Füße hoben und senkten, monoton, automatisch. Als sie auf die Straße trat, schloss sie für einen Augenblick die Augen, das Rauschen der Welt dröhnte in ihren Ohren, es klang wie ein Bienenschwarm, der sie umzingeln wollte. Und überall Menschen! Sie fühlte, wie Schweiß von ihren Achseln nach unten rann.
Sie wagte es nicht, die Verkäuferin anzusehen, fühlte sich nackt, bloßgestellt mit ihrer dünnen, weißen Haut. Räusperte sich. Stammelte: »Ein dunkles Brot, bitte. Mein Freund mag es so.« Mein Freund! Hannes, ich hab ein Brot gekauft!
Zurück in der Wohnung legte sie das Brot in die Küche, fiel auf die Couch, begann zu zittern und brach schließlich von Krämpfen geschüttelt in Tränen aus. Aber es ging vorbei. Das Zittern ließ nach. Sie legte die schweißnassen Sachen zur Wäsche, ging ins Bad und duschte.
»Ich hab Brot gekauft«, sagte sie, als Hannes kam. Sie versuchte, ihre Worte so beiläufig wie möglich klingen zu lassen. Hannes lächelte.
»Oh super! Toll! Mann ... ich bin so verdammt stolz auf dich! Ich hab gewusst, dass du das schaffst! Meine Süße, mein Schatz, komm, lass dich umarmen!« Dabei lehnte er die mitgebrachte Einkaufstasche an die Couch.
Laura blickte auf den braunen Gegenstand darin. Als Hannes starke Arme sie umfingen und ihr die Sicht nahmen, stieg ihr der Geruch frischen, duftenden Brotes in die Nase.

 

Hallo yours truly!

Habe deine Geschichte mit Vergnügen gelesen.

Interessanter Stoff, guter Spannungsbogen, guter Schluss.

Schade, kaum etwas zum meckern ;)

In der Mitte der Geschichte kam mir die Frage, ob die Rückblende wirklich wichtig war. Ich bin kein grundsätzlicher Antirückblender, aber hier holt sie den Leser etwas unglücklich aus dem Jetzt.

Die am Anfang vorkommende TürE hat mich ein wenig gestört, später wird ja eine Tür daraus, was ich sympathischer fand.

Gruß

Adem

 

Hi yours,

ich hab die Geschichte mit gemischten Gefühlen gelesen, was leider nicht ausschließlich aufgrund der Erzählintensität geschah. Die Pointe gefällt mir, der Weg dahin ist bisweilen etwas drüber, ich hab Dir im Folgenden die Stellen, die mE durch ersatzloses Streichen oder umformulieren zu intensivieren wären, unterstrichen rausgeschrieben, vielleicht kannst Du mit dem einen oder anderen Vorschlag was anfangen.

Auf Hannes Augenhöhe, fiel ihr ein, sie selbst musste sich immer auf die Zehenspitzen stellen, wenn sie hindurchsehen wollte.
Dort war der Bäcker. Dort war das Brot.
Die Beine auf den Couchtisch legen, gemütlich fernsehen und auf Hannes warten.
Es klang so einfach. Es klang so alltäglich. Wie der Alltag normaler Leute.
Laura versuchte, sich daran zu erinnern
kein Komma
Laura versuchte, sich daran zu erinnern, wann das alles seinen Anfang genommen hatte. Es war, als wäre ihre Welt immer kleiner geworden.
würde ich direkter formulieren, z.B. : Als ihre Welt immer kleiner wurde
Von plötzlich aufkeimender Enschlossenheit erfüllt schnappte sie sich ihren Geldbeutel
erfülltKOMMA, und ich würde bei diesem Satz einen Absatz machen
Hannes würde sie nicht verlassen wie alle anderen. Sie würde ihm zeigen, dass sie kämpfen konnte. Sie würde ihm beweisen, dass seine Mühe, dass sein Vertrauen nicht umsonst war.
hier finde ich den Wechsel der Perspektiven unstimmig, ich würde den ersten Satz mit dem Bezug auf Hannes streichen und nur den inneren Dialog präsentieren
Es klang normal, wie man so etwas eben sagt. Es klag nicht nach: Meinst du, du schaffst es heute?
Nur ein Gang. Nur die große, weite Welt – sonst nichts.
Sie versuchte, sich daran zu erinnern,
wieder dieses klägliche versuchen sich zu erinnern, was im Folgesatz dann für den Leser auch reibungslos funktioniert... Warum erinnert sie sich nicht einfach ?!
Es ging nicht, dass jemand kam. Dass ein Fremder den Schutz ihrer Wohnung bedrohte.
Es geht nicht, daß jemand kommt ist ein interessantes, aber im Timbre mE unpassendes Wortspielchen, und der Folgesatz ist krude. Vorschlag :
Es machte ihr Angst, jemanden in ihre Wohnung, hinter ihre Schutzmauern dringen zu lassen
wenn sie die Luke zum Weltall öffneten und nichts mehr vor ihnen lag als Raum.
vielleicht besser "der Weltraum", "Vakuum" oder "Unendlichkeit" ?
Hannes sagte ihr manchmal, wenn sie gemeinsam auf der Couch saßen und herumalberten – denn ja, es gab auch schöne Momente!, dass man die Dinge langsam angehen müsste.
Kraftvoll drückte sie die Klinke, die Tür glitt auf. Laura hielt den Atem an. Und schlug sie mit einem Ruck wieder zu
durch den Einschub des angehaltenen Atems ein schiefer Bezug, wenn Du die beiden Sätze drehst, passt es besser
Dabei lehnte er die Einkaufstasche, die er mitgebracht hatte, unauffällig neben sich an die Couch.
so ist das arg mit dem dicken Daumen präsentiert und mit Spot ausgeleuchtet, statt des dezent zu präsentieren. Wenn da z.B. stünde : "Die (mitgebrachte) Einkaufstasche stellt er neben der Couch ab", dann wäre es a bisserl subtiler
Laura blickte auf den braunen Gegenstand darin,
vielleicht "erblickte etwas braunes", oder sie könnte es auch riechen, das frische, duftende Brot.

Was mich ebenso noch irritiert, ist dieses formelhafte "Ich verlass mich auf dich", das ja kein Zitat von Hannes /zumindest keines, das der Leser hört), vielleicht solltest Du darauf noch mit einem oder zwei Sätzen eingehen, so einfach hingestellt ist es ein echt effektheischerischer und damit eher billiger Trick, um Betroffenheit beim Leser zu initiieren.

So finde ich die Geschichte noch sehr roh und mit breitem Pinsel gemalt, wo auch der ein oder andere sanfte Pinselstrich gereicht hätte, das Grauen zu skizzieren, statt es üppig zu illustrieren. Durch Straffung würde sie für mich sehr gewinnen können.

Grüße
C. Seltsem

 

Hallo yours

Deine kleine phobische Geschichte hat mir gefallen, gelungene Idee.

Ergänzend nur, einen Satz würde ich umstellen: „Insgeheim rechnete sie jeden Tag damit, dass er sie verlassen würde.“ statt „Insgeheim rechnete sie damit, dass er sie jeden Tag verlassen würde.“

Gruss

Anakreon

 

Hallo yours,

mir hat die Geschichte so halb und halb gefallen. Das Thema finde ich spannend, doch an einigen Stellen hinkt die Umsetzung.
Größter Kritikpunkt ist für mich dieser Absatz:

Laura versuchte, sich daran zu erinnern, wann das alles seinen Anfang genommen hatte. Es war, als wäre ihre Welt immer kleiner geworden. Mit dem Fliegen hatte es angefangen. ...
Das ist in meinen Augen ziemlich unbeholfen. Solche Einschübe riechen immer nach Notlösung. Das ist viel zu erklärend und in meinen Augen schlicht nicht authentisch. Hat man ein solches Problem, versucht man sich nicht zu erinnern, wann das alles begann. Es ist present. Das ist, wie wenn sich zwei jahrelange Freunde etwas ganz offensichtliches erzählen, nur um dem Leser daran teilhaben zu lassen. Klar ist, dass die beiden den Fakt schon lange kennen, aber der Autor nicht wusste, wie er es dem Leser zwischen den Zeilen verklickern kann.
So auch Das muss zwischen den Zeilen kommen. Oder auch gar nicht. Spielt es denn eine Rolle, wann es Begann? Viel zeigen tust du eh nicht.

Am Ende habe ich auch zu mäkeln.
Meiner Meinung nach müsste es nach dem Satz mit der Tüte enden. Dann ist alles offen, der Leser kann sich selbst einen Reim machen, ob sie die Tüte (und damit sein mangelndes Vertrauen) entdeckt und wie sie darüber denkt. Du gibst dem Leser da zu viel vor und nimmst dadurch Wucht. Schade.
Ein Pluspunkt ist aber, dass sie es überhaupt nach draußen schafft. Sie zu hause sitzen zu lassen, wäre die billigste Lösung gewesen.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hey Yours,ein interessantes Thema hast du gewählt, einen geglückten einstieg gefunden.
Zwischendurch allerdings schwächelt die KG meines Erachtens ein wenig. Ich mag es, wenn der Leser eher ein Beiwohner ist, ein Betrachter, jemand, der neben dem Geschehen steht (oder auch mitten drin), der sich aber aus dem, was er in die hand bekommt, selbst erklären muss, wo er ist, was um ihn geschieht.
Darum bin ich kein Freund von zuviele Informationen, die ihm in die Hand gegeben werden, etwa in Form von Rückblicken: "

Laura versuchte, sich daran zu erinnern, wann das alles seinen Anfang genommen hatte.....
Natürlich kommt es vor, dass mensch sich erinnert, wie er überhaupt in diese oder jene lage gerutscht ist. aber in Geschichten dienen solche gedanken meistens mehr dem Leser, als dem Prota selber, verstehst du mich?
Auch die info, wie wann usw sie sich kennengelernt haben, würde ich weglassen, würde nur diesen ausschnitt wählen ohne zu viel Stoff außenrum. Wie eben ein Blick durchs Fenster in das Leben dieser zwei Menschen.

Etwas ausführlicher gestaltet hätte ich dagegen den tatsächlichen akt des Verlassens des Hauses, da dies in der regel bei derartigen Zwangsstörungen ja mit heftigen körperlichen Symptomen einhergeht und die Prota, selbst wenn sie es schafft, extrem belasten dürften.
Das geht mir hier zu huschhusch und geschafft ist es.

Das ende dagegen mag ich wieder gerne :-)

 
Zuletzt bearbeitet:

Moi yours,

sehr spannendes Thema, auch einen zweiten Text von Dir zu einer jungen Frau mit Phobie bzw. leichter psychischer Störung zu lesen. "Was du verdienst" fand ich grandios: durch die intensive, und doch zarte Charakterisierung und Innensicht konnte ich durch die Protagonistin eine Welt sehen, wie ich sie noch nie empfunden habe; Ängste / Hoffnungen fühlen, die ich so nie hatte. Das macht für mich eine gelungene Geschichte aus - den Leser verführen, die Welt mit anderen Augen zu erleben.

Hier hat es für mich überhaupt nicht geklappt. Beim Lesen hatte ich den Eindruck, Du seist von Deiner Figur meilenweit entfernt. Und all das, was in der anderen Geschichte für eine Innensicht sorgte, wird hier über - sori! - banale Allgemeinplätze abgehandelt.

Mein Eindruck kommt daher: Ich habe zum Glück keine Phobie zum Vergleich, aber ziemliche Höhenangst. Kraxel ich irgendwo zu unsicher herum, wird mir eiskalt, meine Knie geben nach, zittern, Arme & Beine werden taub, der Kontakt zum Boden scheint verlorenzugehen, mein Kopf ist 'wattig' und irgendwann muß ich mich hinsetzen, egal wo ich grad stand, und mich beherrschen, nicht auf allen vieren rumzukrauchen. Es gibt keinen Gedanken außer der fiesen Phantasie, abzurutschen und zu fallen. Irgendetwas - wenn auch nicht das gleiche, aber eine körperliche Reaktion haben auch Phobiker, soviel weiß ich. Davon bekomme ich hier im Text aber nichts vermittelt, anstelle sowas:

Sie starrte die Türe noch eine Weile an, gemasertes Holz, verschiedene Brauntöne, (...)
Draußen, im Gang der Wohnanlage, wurde es ruhig. Die Stille kroch unter der Türe hindurch und breitete sich in der kleinen Wohnung aus.
Laura legte ihren Zeigefinger an die Scheibe und fühlte den kühlen, glatten Widerstand. Wie eine Barriere aus Nichts, dachte sie. Man konnte alles sehen, was dahinter lag, aber man war getrennt davon. Geschützt.
Warum sie nicht in vielen Kilometern Höhe über dem Boden schweben konnte, mit nichts unter sich als dünner, kalter Luft, sie selbst eingeklemmt in eine Röhre aus Metall.
(Ich dachte diese Art der Flugangst gehöre zu Klaustrophobie, aber ich bin sicher, daß Du gut recherchiert hast.)
Sie schämte sich dafür, dass sie nicht so war, wie Hannes es gerne gehabt hätte. Dass sie nicht einfach war. Dass sie diese Probleme hatte. Und obwohl er immer wieder beteuerte, dass ihm das alles nichts ausmachen würde, so wusste Laura doch, dass er darunter litt.
Es klang so einfach. Es klang so alltäglich. Wie der Alltag normaler Leute.
Es war doch nur der der Weg zum Bäcker! Nur zwei Straßen weit! Und ein Brot!
Nur ein Gang. Nur die große, weite Welt – sonst nichts.
Sie versuchte, sich daran zu erinnern, wann sie das letzte Mal durch diese Tür gegangen war
Laura hielt den Atem an. Und schlug sie mit einem Ruck wieder zu, stemmte sich mit dem Rücken dagegen, glitt auf den Boden, stützte die Stirn auf die Unterarme und begann zu schluchzen.
Hannes – ich kann das nicht.
So müssten sich Astronauten fühlen, dachte sie, wenn sie die Luke zum Weltall öffneten und nichts mehr vor ihnen lag als Raum.
Da wird nichts vermittelt. Das sind so Schlagworte: der Weg ist weit, große weite Welt, die Weite des Alls (ohnehin fälschlicherweise mit Kälte und Leere assoziiert), es ist schwer, ich kann nicht, ich leide.
Türen und Fenster mal als Barrieren, mal als Schutz, mag realistisch sein, aber das wird mir ein bißchen zu passend symbolhaft verwendet, anstelle individueller Reaktionen.

Der Knackpunkt, die wichtige Situation, in der sie schließlich ihre Angst überwindet wird hopplahop erledigt, huch, schon draußen und wieder da. War ja alles nicht so schlimm.

Sie biss sich in den Finger, bis in ihrem Kopf nichts mehr war als der Schmerz ihrer Zähne in ihrer dünnen Haut. Dann stand sie auf, drückte erneut die Klinke hinunter und ... war draußen. Sie blickte nur auf ihre Füße und den Meter davor, hob kein einziges Mal den Kopf, fand den Weg zum Bäcker ohne nachzudenken. Kaufte ein Brot: Ein Vollkornbrot. Nicht zu hell, bitte. Mein Freund mag es gerne dunkler. Mein Freund!
Hier kommt nicht durch, wie sie sich eigentlich fühlt, als sie ihre Phobie bezwingt. Es muß kein Pathos und Drama werden, aber schließlich soll dieser Text ja über die Nachvollziehbarkeit von Angst und Überwindung funktionieren, dies ist ja die gesamte Handlung (verbunden mit den Beziehungsproblemen).

Die gespannte Beziehung zu ihrem Freund könnte etwas mehr Raum vertragen, finde ich. Alleine schon dieser Spruch Ich verlasse mich auf dich ist echt grausam. Fies manipulativ. Und paßt zu ihrer schon devoten Art, in der sie sich vom Urteil anderer abhängig macht ("ich bin nicht normal" unterstützt diesen Charakterzug stark). Und seine Lüge läßt die emotionale Situation natürlich zugespitzt erscheinen. Hier liegt die ganze Spannung - davon hätte ich gern mehr gelesen, und dafür nur ein Drittel oder Viertel von den klischeehaften Betrachtungen zur Wohnung/Außenwelt. Als Pointe ist sein Verhalten zu schwach, als Thema wäre es besser: die Hauptproblematik wäre interessanter mit umgekehrter Gewichtung.

Dann würde der Text, der Konflikt sehr viel eindringlicher vermittelt werden, und das Thema der Phobie würde eleganter verflochten. So ist es für mich leider nur Kitsch.

Hoffe, Du kannst damit was anfangen. :)
Herzlichst,
Katla

 

Hallo Yours

Agoraphobie. Ein schönes Thema für eine Geschichte; etwas Ähnliches hatte ich auch schon mal im Kopf.
Sprachlich hat mich nichts gestört. Stattdessen musste ich mich die ganze Zeit fragen: Wie hat es diese Frau geschafft jemanden kennenzulernen?
Gut, Du sagst:

Sie hatten sich übers Internet kennengelernt, das war drei Jahre her.
Aber mir kommt das ein wenig gemogelt vor. Es ist doch ein großer Schritt von einem Mailaustausch bis zu einer Einladung in die eigenen vier Wände. Die spannende Frage, wie man sich mit einem Unbekannten verabredet, wenn man unter Agoraphobie leidet, bleibt unbeantwortet; genauso wie man diese Phobie in der ersten Zeit geheim hält.
Ebenfalls vermisse ich eine bildhafte Vorstellung ihrer Ängste. Ich mein was genau fürchtet sie denn? Wie sieht ihr Alptraum aus?
Da ich das Thema ja auch mal im Kopf hatte, weiß ich, dass es Menschen mit dieser Phobie gibt, die unter anderem unter der Vorstellung leiden, draußen, unter freiem Himmel, spontan in den Weltraum gesaugt zu werden.
Bei dir heißt es hingegen nur:
So müssten sich Astronauten fühlen, dachte sie, wenn sie die Luke zum Weltall öffneten und nichts mehr vor ihnen lag als Raum.

Auch der Moment, wo sie ihre Ängste überwindet und sich nach draußen begibt, kommt meiner Meinung nach zu kurz. Bei Dir heißt es:
Sie blickte nur auf ihre Füße und den Meter davor, hob kein einziges Mal den Kopf, fand den Weg zum Bäcker ohne nachzudenken.
Dabei könnte die Geschichte hier echte Spannung und die passenden Angstbilder erzeugen.

Das Ende fand ich gut. Zumindest solange bis ich über Deine Geschichte nachgedacht und zu dem Schluss gelangte, dass Du an den falschen Stellen dramatisierst.
Versteh mich nicht falsch. Das Thema „Agoraphobie“ hat Potential. So eine Geschichte kann ins Absurde / Komische abdriften – die Vorstellung plötzlich in den Weltraum gesogen zu werden hat etwas Absurdes. Kann aber auch echte Tragik bedeuten – allein die Vorstellung seine Wohnung Jahr für Jahr nicht zu verlassen; diese Isoliertheit; diese Einzelhaft, da kann es einem schon Schauer über den Rücken jagen.
Oder stell Dir vor ihr Freund versucht es mit einer Schocktherapie!
„Pass auf Kleines, Du kaufst heute Brot beim Bäcker, oder ich sperr Dich für eine Stunde auf den Balkon. So, oder so, Du kommst heute an die frische Luft.“

Das der Kerl am Ende dann aber „nur“ auch noch ein Brot gekauft hat – mein Gott, was soll’s. Das der Kerl überhaupt zurückgekommen ist, ist ja schon ein Wunder. Von daher, scheiß auf das Brot.

Alles in allem: schöne Idee, schön zu lesen. Aber falsch gesetzte Dramaturgie und spannende Momente / Potential verschenkt.
Soviel zu meinem Eindruck – nicht böse verstehen.

Viele Grüße

Mothman

 

Hi Yours,

ich hab auch das Problem mit dem Freund.
Ich verstehe, dass sie sich in das Internet begibt, dort Leute kennenlernt, aber bei einer derart ausgeprägten Phobie jemanden real zu treffen... wenn sie nicht einmal zum Arzt geht... Oder der Arzt zu Ihr kann...
Ich weiss nicht.

Ich hätte hier gerne mehr background. Die beiden sind drei Jahre zusammen, da muss es noch viele Reibungspunkte mehr gegeben haben.
Deshalb verstehe ich das: Ich verlass mich auf Dich auch eher als Trick, als Tipp eines Psychologen oder derart, und dann selber ein Brot mitzubringen...

Nenn ich jetzt ma GAU.

noch eine Sache: Meine Güte, kommt das Wort Tür(e) oft vor. Ich verstehe natürlich, dass die Tür(e) der Knackpunkt ist, den sie zu überwinden hat. ABer mal ein Sie und dann nicht auch noch Türspion. VIelleicht Haustüre, Wohnugstüre, Eingangstüre...

Ansonsten hab ich die Geschichte aber gerne gelesen, sie könnte nur noch etwas mehr verdichtet sein.

lg,
tierwater

 

Hallo Yours!


Es gibt viele Gründe, ein Versprechen nicht zu halten. Du hast dir mit Lauras Gemütskrankheit kein leichtes, aber ein interessantes Motiv ausgesucht.

An einem simplen, für einen „gesunden“ Menschen eigentlich gar nicht nachvollziehbaren Beispiel, dem Kauf eines Brotes, demonstrierst du Lauras Schwierigkeiten.

Als Hannes zur Tür hinaus ist, wird Dank kleiner Andeutungen sehr schnell klar, wer hier welches Problem hat.
Der Leser wird in Lauras Welt hineingezogen, letztendlich auch durch einige Wiederholungen. Langweilig wird es nie und gegen Ende jucken die Daumen, weil sie gedrückt werden wollen.

An einigen Stellen könnten Lauras Beklemmung etwas direkter gezeigt werden.
Du schreibst z. B.: „Zum Bäcker. Einfach so die Straße entlang, sich an die Theke stellen, ein Brot verlangen, zahlen, nach Hause gehen.“
Du hast hier die Vorzeichen getauscht, alles ist „so einfach“, das wirkt, meiner Meinung nach, nur bei Lesern, die mit dieser Krankheit einigermaßen (und auf irgendeine Weise) vertraut sind. Nun hab ich aber so Gerüchte gehört, es solle da zwei Leute geben, bei denen das nicht der Fall ist. Und die armen Leut haben bestimmt nicht die Möglichkeit, hier die richtige Vorstellung zu entwickeln.
Natürlich ist auch zu beachten, dass sich Lauras Krankheit im Text nicht zu sehr in den Vordergrund drängelt, denn Thema der Geschichte heißt „Vertrauen“.


»Ich muss nochmal ne Stunde ins Büro, gehst du zum Bäcker und besorgst Brot für heute Abend?«
Laura nickte. »Ja«, sagte sie und lächelte. »Ich habs dir versprochen. Geh ruhig, sonst verpasst du den Bus.«

»Ich muss nochmal ne Stunde ins Büro, … hört sich sehr spontan an. Dazu passt dann nicht „Ich habs dir versprochen.“ Eher „ich verspreche es.“

Sie starrte die Türe noch eine Weile an, gemasertes Holz, verschiedene Brauntöne, auf Augenhöhe ein Türspion. Auf Hannes Augenhöhe, fiel ihr ein, sie selbst musste sich immer auf die Zehenspitzen stellen, wenn sie hindurchsehen wollte.
„gemasertes Holz, verschiedene Brauntöne, …“ da bekomme ich den Eindruck, Laura bleibt zum ersten Mal allein in der Wohnung oder ist gerade eingezogen, was dem Dialog zufolge aber nicht sein kann. Etwas verwirrend.
Besser, und dem Thema dienlicher wäre: Buchenholz (Eichenholz, Echtholz), sehr (beruhigend) stabil. Das wäre dann gleich der Einstieg zu Lauras Problematik; außerdem bezeichnet Laura später ja die Wohnung als Schutzraum.

Hannes würd ich nicht mit dem Türspion in Verbindung bringen. Sonst entsteht der Verdacht, L. und H. prügeln sich regelmäßig um den besten Platz am Guckloch. Das Loch gehört ausschließlich zu Lauras Welt.


um dann in ihre Stiefel zu schlüpfen, den Schlüssel von der Kommode zu nehmen und leichtfüßig die Wohnung zu verlassen.
Stiefel an einem warmen Spätsommertag sieht man leider oft. Aber warum auch hier, zumal sie dann leichtfüßig die Wohnung verlässt?
Na gut, „leichtfüßig“ ist hier bestimmt im übertragenen Sinne gemeint und die Stiefel sollen das hervorheben, stimmts? Ich ahne, das stimmt.


Laura drehte sich um und ging zum Fenster, spähte hinaus in den warmen Spätsommertag. Irgendwo spielten Kinder, das konnte man hören. Ein Mann führte seinen Hund spazieren.
Sehen, nicht sehen, aber hören, dann wieder sehen. Auch eventuell eine Ortsangabe zu dem Mann, sonst könnte der ja auch „irgendwo“ nur zu hören sein.
Würd ich tauschen. Laura drehte sich um und ging zum Fenster, spähte hinaus in den warmen Spätsommertag. Ein Mann führte (vor dem Haus) seinen Hund spazieren. Irgendwo spielten Kinder, das konnte man hören.

Sie hatten sich übers Internet kennengelernt, das war drei Jahre her. Am Anfang konnte Laura alles noch verheimlichen. Sie schämte sich dafür, dass sie nicht so war, wie Hannes es gerne gehabt hätte. Dass sie nicht einfach war. Dass sie diese Probleme hatte. Und obwohl er immer wieder beteuerte, dass ihm das alles nichts ausmachen würde, so wusste Laura doch, dass er darunter litt.
Am Anfang konnte Laura alles noch verheimlichen. […] Und obwohl er immer wieder beteuerte, dass ihm das alles nichts ausmachen würde, so wusste Laura doch, dass er darunter litt.
Passt nicht, oder? Wie kann er beteuern, dass ihn etwas nicht stört, wenn sie es verheimlicht?
Die ersten drei „dass“ würd ich noch als dem Rhythmus dienlich stehen lassen, jedoch die nächsten drei auf Null reduzieren.

Zum Bäcker. Einfach so die Straße entlang, sich an die Theke stellen, ein Brot verlangen, zahlen, nach Hause gehen. Vielleicht den Fernseher anmachen. Das Brot in die Küche legen.
„Vielleicht den Fernseher anmachen“ kann raus. Der kommt ja noch mal.

Warum sie nicht in vielen Kilometern Höhe über dem Boden schweben konnte, mit nichts unter sich als dünner, kalter Luft, sie selbst eingeklemmt in eine Röhre aus Metall.
Warum sie nicht in vielen Kilometern Höhe über dem Boden schweben konnte, eingeklemmt in eine Röhre aus Metall, mit nichts darunter als dünne, kalte Luft.
Oder so ähnlich, falls der Bezug hier nicht ganz passt.


Hannes hatte es geschafft, sie dazu zu überreden, letztendlich doch zum Arzt zu gehen. Aber sie ging erst, als er drohte, den Arzt nach Hause zu rufen. Es ging nicht, dass jemand kam. Dass ein Fremder den Schutz ihrer Wohnung bedrohte.
Hannes hatte sie überredet … aber sie ging erst, als er ihr drohte … Das gefällt mir nicht. auch der zeitliche Ablauf ist unnötig verdreht.
Dann wird auch noch der Schutz ihrer Wohnung bedroht. Ich würde das direkter sagen: Es ging nicht, dass ein Fremder kam und in den Schutz ihrer Wohnung eindrang.


Gern gelesen!


Asterix

 

Hallo yours truly,

eine spannende Geschichte, die ich mit Spannung bis zum Ende gelesen habe, und bei der ich mich gut in deine Protagonistin, deren psychische Probleme du aus meiner Sicht überzeugend geschildert hast, hineinversetzen konnte. Auch das Ende finde ich gelungen, ebenso den Titel. Hab die Geschichte gerne gelesen und im Prinzip nichts zu meckern.

Das Kennenlernen übers Internet erschien mir als gute Möglichkeit für eine erste Kontaktaufnahme, da Laura ja so ängstlich ist. Insofern hab ich das während des Lesens so akzeptiert. Erst durch die Kritiken der anderen Leser ist mir so richtig bewusst geworden, was für ein großer Schritt es für Laura gewesen sein muss, ihre Internet-Bekanntschaft kennenzulernen. Womöglich haben sie erst eine lange Zeit hin und her geschrieben, oder Lauras Agoraphobie war zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz so ausgeprägt gewesen?
Evtl. könntest du diese Textpassage noch ein wenig ausbauen. Ansonsten hat mich die Geschichte sehr zufrieden gestellt. Weiter so! :)

geschaft --> geschafft
musst --> musste

Viele Grüße
Michael

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi yours,

ich habe Deine Geschichte mit viel Interesse gelesen und sie hat mir gut gefallen.

Weil ich selbst eine Geschichte hier stehen habe, in der Zwangserkrankungen eine große Rolle spielen, hatte ich zu dem Thema einiges recherchiert. Dabei bin ich auf einen ähnlichen Fall gestoßen, wie Du ihn hier beschreibst. Nämlich eine junge Frau, die Probleme damit hat, über Türschwellen zu gehen. In ihr kochten die Ängste über, was alles "da draußen" mit ihr passieren kann bzw. was sie sich und anderen "antun" könnte, wenn sie raus geht. Sie traute sich nicht mehr vor die Tür.

Ich finde, Du beschreibst den jetzigen Zustand von Lauras Phobie sehr treffend anhand etwas völlig Banalem wie dem Kauf des Brotes.
Was mir ein bisschen fehlt ist die Vorgeschichte von Laura. Wann und wie hat die Phobie angefangen, wie kam es dazu, dass sie sich mittlerweile gar nirgends mehr hintraut?
Dass sie zuerst alles verheimlichen konnte, reicht mir irgendwie nicht aus als Erklärung. Wenn man mit so einem Menschen eng zusammenlebt, eine Beziehung führt, kriegt man das sofort mit, dass etwas nicht stimmt, dass derjenige einen anlügt, Ausreden erfindet usw.
Das ist mir in Deiner Geschichte zu vage, denn den Zustand, den Laura erreicht hat, der entwickelt (verschlimmert) sich über einen gewissen Zeitraum und so was ist mE nicht zu verheimlichen und mit Ausreden zu vertuschen. Das trifft den Partner voll.

Ansonsten hast Du Lauras Gefühle und ihre Verlassensangst gut eingefangen, die Gedanken konnte ich nachvollziehen. Auch das Ende hat mir eigentlich gut gefallen. "Ich verlass mich auf Dich" und dann holt er doch selbst ein Brot beim Bäcker, also hat er ihr doch nicht vertraut. Wieder ein Rückschlag für Lauras Psyche.

Gerne gelesen und liebe Grüße
Giraffe :)

 

Hallo ihr! :)

Danke euch für die vielen Kommentare! Ich hab die Geschichte ja irgendwann in der Nacht eingestellt, und am nächsten Abend waren acht Kommentare da. Das ist mir, glaub ich, noch nie passiert.

Ich hab sie jetzt komplett überarbeitet, ein paar Szenen gestrichen und dafür weitere eingebaut. Es sollte jetzt alles etwas geordneter sein, ich hoffe, das hat was gebracht. Mir gefällts jetzt besser so.

Ich schätze wohl, ich hätte sie noch ein paar Tage hier bei mir reifen lassen sollen, bevor ich sie euch hier eingestellt habe ... dann wäre sie vielleicht nicht so "roh" rübergekommen.

Ist jemandem aufgefallen, dass ich diesmal sogar wieder ganz brav Anführungszeichen verwendet habe? :o)

Dann mal der Reihe nach:

Adem schrieb:
In der Mitte der Geschichte kam mir die Frage, ob die Rückblende wirklich wichtig war. Ich bin kein grundsätzlicher Antirückblender, aber hier holt sie den Leser etwas unglücklich aus dem Jetzt.

Du hast Recht ... und das haben andere auch bekrittelt. Ich habs gestrichen! Danke dir dafür. Und außerdem sollte es jetzt mehr TürN geben, und weniger TürEn.

C.Seltsem schrieb:
ich hab die Geschichte mit gemischten Gefühlen gelesen, was leider nicht ausschließlich aufgrund der Erzählintensität geschah. Die Pointe gefällt mir, der Weg dahin ist bisweilen etwas drüber, ich hab Dir im Folgenden die Stellen, die mE durch ersatzloses Streichen oder umformulieren zu intensivieren wären, unterstrichen rausgeschrieben, vielleicht kannst Du mit dem einen oder anderen Vorschlag was anfangen.

Ja, ich hab einiges gestrichen, sogar ganze Absätze. Deine Vorschläge habe ich, glaub ich, fast alle umgesetzt. Es ist schon richtig: Ich wollte sie dann einfach irgendwann online stellen und nicht mehr warten. Leider bin ich dann immer so ungeduldig, wenn ich denke, dass sie einigermaßen fertig ist.

Den Plot hab ich ja schon wirklich lange im Kopf, aufgeschrieben hab ich sie dann jedoch recht schnell, und das hat man wohl gemerkt. Ich hoffe, dass sie jetzt, also nach der Bearbeitung, runder ist. Auch das Ende habe ich etwas subtiler gemacht - da hab ich euch alle wohl unterschätzt. Das ist was, womit ich mich immer noch schwer tue ... dieses Einschätzen, was rein muss und was nicht.

Auch die Gedankenzitate hab ich angepasst. Danke dir für die lange Liste!

Anakreon schrieb:
Ergänzend nur, einen Satz würde ich umstellen: „Insgeheim rechnete sie jeden Tag damit, dass er sie verlassen würde.“ statt „Insgeheim rechnete sie damit, dass er sie jeden Tag verlassen würde.“

Der Satz war wirklich umständlich, ja. Ich denk, ich hab ihn überarbeitet. Danke für deinen Kommentar! Und natürlich dafür, dass es dir gefallen hat ... was mich zugegebenermaßen überrascht hat, weil ich deinen Geschmack ganz anders eingeschätzt habe, nachdem ich deine Geschichte ja gelesen habe.

weltenläufer schrieb:
Das ist in meinen Augen ziemlich unbeholfen. Solche Einschübe riechen immer nach Notlösung. Das ist viel zu erklärend und in meinen Augen schlicht nicht authentisch. Hat man ein solches Problem, versucht man sich nicht zu erinnern, wann das alles begann. Es ist present. Das ist, wie wenn sich zwei jahrelange Freunde etwas ganz offensichtliches erzählen, nur um dem Leser daran teilhaben zu lassen. Klar ist, dass die beiden den Fakt schon lange kennen, aber der Autor nicht wusste, wie er es dem Leser zwischen den Zeilen verklickern kann.
So auch Das muss zwischen den Zeilen kommen. Oder auch gar nicht. Spielt es denn eine Rolle, wann es Begann? Viel zeigen tust du eh nicht.

Das habe ich jetzt zusammengestrichen. Mein Gedanke war, dass sie ja Zeit hat und auch Zeit schinden wollte ... um sich selbst davon abzulenken, dass sie ja gehen muss. Das hat wohl nicht funktioniert. Natürlich muss das, wenn es da ist, zwischen den Zeilen kommen.

weltenläufer schrieb:
Meiner Meinung nach müsste es nach dem Satz mit der Tüte enden. Dann ist alles offen, der Leser kann sich selbst einen Reim machen, ob sie die Tüte (und damit sein mangelndes Vertrauen) entdeckt und wie sie darüber denkt. Du gibst dem Leser da zu viel vor und nimmst dadurch Wucht. Schade.

Das stimmt, und wie ich schon zu C. Seltsem gesagt habe: Ich unterschätze meine Leserschaft wohl zu sehr. :) Ich habs geändert und es gefällt mir so jetzt viel besser. Die Aussage ist ja die gleiche, nur wird man nicht so sehr mit der Nase draufgestoßen.

weltenläufer schrieb:
Ein Pluspunkt ist aber, dass sie es überhaupt nach draußen schafft. Sie zu hause sitzen zu lassen, wäre die billigste Lösung gewesen.

Hehe, ja. Womit du natürlich sagst, dass meine Lösung wohl die zweitbilligste ist ... naja. Ich finde, SO billig ist sie nicht. Immerhin hat sie es versucht und sogar geschafft. An ihrer Stelle würde ich jetzt ordentlich Stunk machen, nachdem ich das Brot entdeckt hätte ...

Danke dir für deinen Kommentar! Und ich hoffe, die hier gefällt dir nach der Nachbearbeitung jetzt besser, oder wenn nicht, dann vielleicht die Nächste.

NikitaF schrieb:
Zwischendurch allerdings schwächelt die KG meines Erachtens ein wenig. Ich mag es, wenn der Leser eher ein Beiwohner ist, ein Betrachter, jemand, der neben dem Geschehen steht (oder auch mitten drin), der sich aber aus dem, was er in die hand bekommt, selbst erklären muss, wo er ist, was um ihn geschieht.
Darum bin ich kein Freund von zuviele Informationen, die ihm in die Hand gegeben werden, etwa in Form von Rückblicken:

Jaaa ... du hast Recht, ihr habt alle Recht. Ich habs gestrichen. So ziemlich. Also zumindest das mit dem Flugzeug, das war wohl wirklich nur Ballast. Die Sache, wie sie sich kennengelernt haben, ist allerdings dringeblieben, weil ich sie nötig finde, um ihr Verhältnis zu Hannes klarzustellen.

Dafür habe ich das Verlassen und überhaupt den Ganz zum Bäcker deutlicher gemacht. Vielleicht wiegt das ja die Szene mit dem Kennenlernen wieder auf ...

Danke dir sehr fürs Lesen und für deinen Kommentar!

Katla schrieb:
Hier hat es für mich überhaupt nicht geklappt. Beim Lesen hatte ich den Eindruck, Du seist von Deiner Figur meilenweit entfernt. Und all das, was in der anderen Geschichte für eine Innensicht sorgte, wird hier über - sori! - banale Allgemeinplätze abgehandelt.

Hmja, weil hier ihre Probleme eigentlich nur Beiwerk sein sollten. In "Was du verdienst" geht es ja vordergründig um diese Beziehungsproblematik, die sich eben durch ihre Probleme mit Nähe und Distanz ergeben ... aber hier wollte ich dieses "Vertrauen" zum Thema machen. Klar erzähle ich das eben anhand von Dingen und Problemen, die ich kenne.
Es hätte ja auch ein Jobangebot sein können, das sie bekommen hat, endlich die Möglichkeit, Geld zu verdienen. Und sie hat den Job sogar bekommen und trotzdem bringt ihr ihr Freund beim nächsten Mal wieder Geld mit, obwohl er sie so sehr unterstützt und deutlich macht, dass er an sie glaubt. Es wäre die gleiche Geschichte gewesen ... naja!

Ich hab das mit der Angst jetzt allerdings trotzdem weiter ausformuliert, und ich hoffe, dass sie für dich jetzt greifbarer wird. Zu sehr wollte ich das Gewicht jedoch nicht darauf legen. Verständlich sollte es allerdings trotzdem sein. Vielleicht ists ja jetzt, also nach der Nachbearbeitung, etwas besser.

Danke dir für deinen sehr ausführlichen Kommentar! Hat mir weitergeholfen.

Mothmann schrieb:
Stattdessen musste ich mich die ganze Zeit fragen: Wie hat es diese Frau geschafft jemanden kennenzulernen?

Nunja, übers Internet eben. Wurde das nicht klar? Denn da kann man ja ... alles Mögliche tun, sich monatelang schreiben, man kann telefonieren ... und alles, ohne sich je zu treffen. Klar ... hat das gedauert, bis sie ihn mal einladen konnte.

Ich hab auch hier nachgebessert und hoffe, dass das nun klarer rüberkommt. Also ... dass das schon ein Prozess war bei ihr, und nicht etwas, das man mal einfach so erledigt.

Mothman schrieb:
Dabei könnte die Geschichte hier echte Spannung und die passenden Angstbilder erzeugen.

Auch hier hab ich überarbeitet und die Reise zum Bäcker ausformuliert. Ich hoffe, dass es jetzt so besser ist.

Mothman schrieb:
Oder stell Dir vor ihr Freund versucht es mit einer Schocktherapie!
„Pass auf Kleines, Du kaufst heute Brot beim Bäcker, oder ich sperr Dich für eine Stunde auf den Balkon. So, oder so, Du kommst heute an die frische Luft.“

Das wäre schon geil ... ja. Ich würde den Freund so ja mögen, aber seine Freundin würde ihn vermutlich zum Teufel jagen danach.

Danke dir für deinen Kommentar! Vielleicht mach ich aus dem Satz ja mal ne Geschichte. :)

tierwater schrieb:
Ich hätte hier gerne mehr background. Die beiden sind drei Jahre zusammen, da muss es noch viele Reibungspunkte mehr gegeben haben.

Stimmt ... die hat es gegeben, da bin ich mir sicher. Aber das alles auzuformulieren würde ein Buch füllen. Obwohl ... es wirklich, wirklich spannend wäre. Mensch, wenn ich genug Disziplin hätte für so nen Schinken, ich würd ihn ja schreiben! ;)

Asterix schrieb:
Stiefel an einem warmen Spätsommertag sieht man leider oft. Aber warum auch hier, zumal sie dann leichtfüßig die Wohnung verlässt?

Das war ein Relikt ... weil die Geschichte früher mal im Winter gespielt hat, ich sie dann aber in den Sommer geschoben habe. Und ... äh, ja, da war ich wohl unaufmerksam. Danke! Es sind jetzt Sandalen draus geworden. Ich hab extra beim Otto-Versand nachgesehen, ob man heute zu den Dingern wirklich noch Sandalen sagt, aber joa ... es sind wohl Sandalen. Falls das jemand bekritteln will, bitte gerne. Nur Ballerinas wird sie nicht anziehen, ganz sicher nicht.

Danke dir für deine lange Liste! Ich hab fast alles umgesetzt. Auch der Teil mit dem Arzt ist jetzt klarer und ich hoffe, die Abfolge stimmt jetzt. Der Satz hat mich beim Schreiben schon so ewig lange beschäftigt. Und was einen lange beschäftigt, wird selten gut. :)

Michael schrieb:
eine spannende Geschichte, die ich mit Spannung bis zum Ende gelesen habe, und bei der ich mich gut in deine Protagonistin, deren psychische Probleme du aus meiner Sicht überzeugend geschildert hast, hineinversetzen konnte. Auch das Ende finde ich gelungen, ebenso den Titel. Hab die Geschichte gerne gelesen und im Prinzip nichts zu meckern.

Danke, danke! Aaah, ich freu mich ja, wenn es gefällt.

Michael schrieb:
Womöglich haben sie erst eine lange Zeit hin und her geschrieben, oder Lauras Agoraphobie war zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz so ausgeprägt gewesen?
Evtl. könntest du diese Textpassage noch ein wenig ausbauen.

Hab ich ausgebessert. Oder nachgebesser. Oder ausgebaut. Oder nachgebaut. Zumindest hoffe ich, ists jetzt (etwas) klarer.

Danke dir!

Giraffe schrieb:
Weil ich selbst eine Geschichte hier stehen habe, in der Zwangserkrankungen eine große Rolle spielen, hatte ich zu dem Thema einiges recherchiert. Dabei bin ich auf einen ähnlichen Fall gestoßen, wie Du ihn hier beschreibst. Nämlich eine junge Frau, die Probleme damit hat, über Türschwellen zu gehen. In ihr kochten die Ängste über, was alles "da draußen" mit ihr passieren kann bzw. was sie sich und anderen "antun" könnte, wenn sie raus geht. Sie traute sich nicht mehr vor die Tür.

Ja ... das gibt ganz seltsame Dinge in Menschen, die von außen schwer zu verstehen sind. Das taucht in der Geschichte hier ja nicht mal auf, also der Umgang von Hannes mit der Sache. Nur eben, dass er Verständnis hat, was ja nicht so leicht ist.

Ja eben ... was da alles passieren könnte, da draußen, in der viel zu großen Welt. Lauter Sachen, die man nicht berechnen kann. Zufälle. Dinge, die sich der Kontrolle entziehen.

Giraffe schrieb:
Was mir ein bisschen fehlt ist die Vorgeschichte von Laura. Wann und wie hat die Phobie angefangen, wie kam es dazu, dass sie sich mittlerweile gar nirgends mehr hintraut?

Ja, nur hätte ich die nicht mehr in die Geschichte einbauen können. Ich hatte die ja drin, so etwas, aber als Rückblende. Kam nicht gut an ... was ich verstehen kann. Außerdem hat es den Erzählfluss gebremst, also flogs wieder raus. Ich weiß wirklich nicht, wo ichs einbauen könnte ... wäre es ein Buch, joa ... das würde gehen. Aber für so etwas ... bwahh ... da fehlt mir die Disziplin und die Leute, die mir dafür immer wieder in den Hintern treten. :)

So ... jetzt hoffe ich, dass ich niemanden vergessen habe. Euch allen noch ein schönes Wochenende! Und danke für die vielen, vielen Rückmeldungen.

Bis bald,
yours

 

Hi, yours truly,
ich hab mich gefragt, ob du diese Sache mit Internetbekanntschaft nich einfach lässt.
Warum? Weil es stimmiger wäre, wenn sie verheiratet sind, er sie vor ihren Problemen schon kannte (das würd ich aber nicht explizit schreiben, da reicht es, beim Bäcker den "Freund" gegen "Mann" auszutauschen) und ihm ein wenig Hoffnung bleibt, weil er sie ja kennt, wie sie mal war.
Außerdem wäre da ansonsten ein kleines versicherungstechnisches Problem:
Wer nicht rausgeht, arbeitet nicht und sucht wohl auch nicht das Amt auf.
Ohne Ehe keine Familienversicherung und auch kein Arztbesuch wegen vereiterter Mandeln.(keine KV) Wie bestreitet sie überhaupt ihr Leben?
Oder ist sie reich? Dann wär das mit der Netzliebe der Anfang eines Krimis.
Er schaufelt, wenn er "ins Büro" geht, ihre Bankbestände in dunkle Kanäle und das Brot auf dem Küchentisch wird für ihn zur Bedrohung. Er muss sich was einfallen lassen.(Ich schweife ab, entschuldige)
Das klingt jetzt etwas fies, ich weiß. Lauras Hintergrund ist für mich aber ein Problem, das mir während des Lesens dauernd im Kopf rumspukt.
ein bissel Textkram:

Das Brot in die Küche legen. Die Beine auf den Couchtisch legen und auf Hannes warten.
Abgesehen vom doppelten Legen hört es sich so an, als gäbs beim Bäcker auch Beine :D(sorry, bin albern)
Es klang so einfach. Wie der Alltag normaler Leute.
Für mich reichte der erste Satz.
Hannes hatte es geschafft, sie dazu zu überreden, schließlich doch zum Arzt zu gehen, als er anbot, den Arzt nach Hause zu rufen.
Er hat sie doch nicht überredet, sowas nenn ich Erpressung ( Wenn du nicht zum Arzt gehst, kommt der Arzt zu dir!)
Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass jemand kam.
Das hört sich seltsam an. (Oder sie gönnt niemandem was:Pfeif:)
Sie konnte es nicht ertragen, dass ein Fremder den Schutz ...
Wie eine Barriere aus Nichts, dachte sie.
Muss das "dachte sie" sein?
Ihr Blick wanderte weiter zur Straße. Dort war der Bäcker.
Der ist zwei Straßen weiter.
Eigentlich nicht ihr Typ, aber seine weiche Stimme hatte sie verzaubert.
Eigentlich nicht ihr Typ, (da staun ich aber) aber irgenwer muss ja einkaufen gehen??
Sie musst etwas tun.
Die Klinke glitt hinunter und das Türblatt öffnete sich ein paar Millimeter.
Huch, durch so eine Geistertür würd ich auch nicht wollen.
bis in ihrem Kopf nichts mehr war als der Schmerz der Zähne in ihrer dünnen Haut.
Punkt nach Schmerz? Der Schmerz der Zähne schreit nach Zahnarzt.
Bleib ruhig, ermahnte sie sich. Du schaffst das jetzt!
Das "ermahnte sie sich", brauchst du das?
es klang wie ein Bienenschwarm, der sie umzingeln wollte.
Punkt nach dem Schwarm?
wie Schweiß von ihren Achseln nach unten rann.
Na aufwärts eher nicht, oder?:Pfeif:
bloßgestellt mit ihrer dünnen, weißen Haut.
schon wieder die dünne Haut.
Punkt nach bloßgestellt?
Mein Freund mag es so.« Mein Freund! Hannes, ich hab ein Brot gekauft!
Zum Thema Freund-Mann siehe oben
Laura blickte auf den braunen Gegenstand darin. Als Hannes starke Arme sie umfingen und ihr die Sicht nahmen, stieg ihr der Geruch frischen, duftenden Brotes in die Nase.
Der braune Gegenstand- ich weiß nicht. Sie sieht ein Brot, nur der Leser soll raten? Den Satz würd ich streichen.
Der Duft von Brot würde wohl reichen, wobei sie diesen aber auch selbst schon ins Haus getragen hat. Ist aber schon ne Weile her und vernachlässigbar.

So, ich hab fertig.
Mein Hauptproblem ist, dass Laura völlig losgelöst von allen üblichen Modalitäten wie Einkommen, Krankenversicherung zu existieren scheint und das wäre mit kleinen Kürzungen und einer Heirat behoben, denk ich mal.
Dann ist sie vllt. einfach nur noch Haus-Frau und kann, wie die Berufsbezeichnung schon sagt, in selbigem bleiben.

Vielleicht erscheint dir ja was davon überdenkenswert.

LG butterblume

 

Hallo butterblume! :)

Ein Krimi ... hehe, ja. Er sucht sich Frauen mit psychischen Problemem, reiche Frauen, erschleicht sich ihr Vertrauen und dann ... !

Okay, aber das wäre ne andere Geschichte. Das mit Freund/Mann ... ja sicher ist sie früher rausgegangen, sie könnte so ja nicht überleben. Vielleicht ist einfach der Abstand zu gering ... drei Jahre? Man könnte das länger machen, dann wäre die Krankheit schlimmer geworden und sie wäre VIEL schlimmer geworden, nachdem Hannes begonnen hat, sich um sie zu kümmern. Das war eigentlich der Plan bei der Sache ... hm.

Ich werd mal den Zeitraum größer machen.

Das hört sich seltsam an. (Oder sie gönnt niemandem was)

Oh Mann. :o) Okay, ich habs jetzt umformuliert, ich hoffe, dass jetzt keiner mehr auf falsche Gedanken kommt.

Danke dir für deine Vorschläge! Ich werd den Text eh nochmal durchgehen und dann guck ich, was ich einbaue.

Bis bald!

yours

 

Hallo yours,

ich habe grade keine Zeit für einen ausführlichen Kommentar, aber butterblume hat meine Gedanken so schön wiedergegeben, dass ich einfach zitiere:

Mein Hauptproblem ist, dass Laura völlig losgelöst von allen üblichen Modalitäten wie Einkommen, Krankenversicherung zu existieren scheint und das wäre mit kleinen Kürzungen und einer Heirat behoben, denk ich mal.
Dann ist sie vllt. einfach nur noch Haus-Frau und kann, wie die Berufsbezeichnung schon sagt, in selbigem bleiben.

Die Idee mit der Heirat ist wirklich gut, das würde soviel auflösen.

Liebe Grüße,
bernadette

 

Hallo yours,

Ich fand die Geschichte schön geschrieben und spannend. Hat mir gefallen. Das mit der Krankenversicherung, Heirat, Einkommen, kam mir gar nicht in den Sinn, und ist glaube ich auch gar nicht so wichtig. Diese Geschichte lebt von dem Moment, die Angst, das Haus verlassen zu müssen/wollen. Das hast du ganz gut hingekriegt. Der Rest ist eher Kleinkram fimde ich.
Gestört haben mich nur zwei Stellen:

Er war so behutsam! So sanft. Eigentlich nicht ihr Typ, aber seine weiche Stimme hatte sie verzaubert.

Jetzt echt nicht? Steht sie eher auf den tätowierten Draufgänger, oder wie? Und dann ist es doch die weiche Stimme, die sie rumkriegt?

Und dann der Schluß.

Ich dachte, okay, er hat jetzt doch Brot gekauft... Und? Für mich war das einfach nicht so aussagekrftig

mfg,

JuJu

 

Hallo Bernadette!

Die Idee mit der Heirat ist wirklich gut, das würde soviel auflösen.

Ja, und es wäre auch nur ein kleiner, sauberer, ganz punktueller Punkt. Da habt ihr wohl recht. Ich denk drüber nach! :)

Hallo Juju!

Das mit der Krankenversicherung, Heirat, Einkommen, kam mir gar nicht in den Sinn, und ist glaube ich auch gar nicht so wichtig. Diese Geschichte lebt von dem Moment, die Angst, das Haus verlassen zu müssen/wollen. Das hast du ganz gut hingekriegt. Der Rest ist eher Kleinkram fimde ich.

Schön, dass es dir gefallen hat! Ja, und diese Details, das sieht eben jeder anders. Für manche ist es wichtig, dass das alles seinen Ort und seinen Platz hat, damit die Figuren greifbar werden, das versteh ich völlig. Und andere kommen auch ohne diese Infos gut zurecht.

Jetzt echt nicht? Steht sie eher auf den tätowierten Draufgänger, oder wie? Und dann ist es doch die weiche Stimme, die sie rumkriegt?

Naja ... sicher nicht auf Draufgänger. Aber er könnte ja auch optisch nicht so sehr der Kerl sein, auf den sie steht. Vielleicht ist er vollschlank und trägt einen Vollbart, seine Füße stinken und er raucht. Was auch immer. :)

Aber danke für den Tipp, das könnte natürlich noch klarer werden.

Bis bald, danke euch und noch nen schönen Sonntag!

yours

 

Hi!

Hier habe ich aber zu kauen gehabt. Normalerweise mag ich solche Themen ect., aber ich komme hier mit der Erzählperspektive nicht zurecht. Wenn man das so macht, bleibt man immer außen vor, irgendwie. Weiß auch nich. Das wirkt nicht richtig, finde ich. Das das Verhältnis von Freund/Freundin wohl besser in Mann/Frau geändert werden sollte, hat schon jemand gesagt. Is ne sehr gute Idee, würde zumindest ein wenig mehr Realismus in die Story bringen. Aber alle anderen Probleme, die auch schon angesprochen wurden, bleiben. Wäre es nicht irgendwie besser, die Beziehung auf ne richtige Probe zu stellen? Ich meine, Hut ab vor dem Kerl, dass er das so mitmacht, aber so richtig zünden tut das mit dem Ende nich. Ich denk da garnich mal in Richtung Sad End, dass nu auch nicht gerade. Is ja schön, dass die so zusammenhalten, aber wenn man da schon ne Phobie am Start hat, dann zeig doch was davon (was sehr schwer ist). Das Bemühen ist da, ganz klar, aber vielleicht wäre ne Ich-Sicht besser, für sowas.

Gruß,
Satyricon

 

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