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Copywrite Jagduniform

Seniors
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13.02.2008
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Jagduniform

Als der Abspann läuft, fängt es an zu grollen. Der Himmel ist schon lange schwarz. Luzie faltet die räudige Decke mit dem Pferdemotiv zusammen und steckt sie in ihren Microrucksack. Vor dem Film sind wir lange übers Gelände gelaufen und haben uns schließlich für diesen Fleck entschieden, der sich durch nichts vor den anderen auszeichnet. Das Gras sah aus der Ferne immer buschiger aus. Während des Films hat Luzie Erdbeeren gegessen, Erdbeeren mit Schlagsahne aus der Sprühflasche, die ich zwar mitgebracht, aber selbst nicht angerührt habe. Man kann die Sahne auch direkt aus der Tülle saugen, doch das tut Luzie nicht.
Es fängt an zu regnen, als wir mit dem Strom der Besucher zur U-Bahnhaltestelle treiben. Es sind dicke Tropfen. Der erste trifft mich wie ein Schlag. Und dann hat die Bahn dreißig Minuten Verspätung, wegen Wartungsarbeiten.
Der Regen hat Luzies dunkelgraues T-Shirt schwarz gesprenkelt. Ich betrachte die Pünktchen und sage: „Es ist ja eigentlich nicht weit.“ Luzie nickt. Dann rennen wir durch den Regen, nicht weit, aber sehr nass. Meine Schuhe schmatzen. Als Luzie eine Sandale verliert und stolpert, halte ich sie fest. Sie lässt meine Hand nicht mehr los. Das Gewitter zieht so schnell vorüber wie es gekommen ist. Keine Wolke verbirgt den Vollmond, als wir in meine Straße einbiegen.
Luzie lehnt sich hechelnd in den Hauseingang und wischt sich die tropfenden Haare aus dem Gesicht. Ich stecke den Schlüssel ins Loch und drehe mich zu ihr um. „Willst du noch mit hoch kommen? Es ist so spät. Du bist so nass.“ Dabei liegt meine Hand schon auf ihrer Hüfte, ein Finger im Spalt zwischen T-Shirt und Jeans.
„Ja“, sagt sie, steckt ihre Hände in meine Gesäßtaschen und zieht mich an sich, um zu spüren, was meine hellen Shorts ohnehin schon abzeichnen. Ein Regentropfen fällt von meiner Nasenspitze, als ich mich zum Kuss herabbeuge. Ihr Mund ist nass, die Lippen kalt und die Zunge heiß. Sie schließt die Augen und läßt ihr Becken langsam kreisen. Ich lehne so schwer gegen sie, dass ich fürchte, sie in die Wand zu drücken, durch die braun glasierten Kacheln in den Beton hinein. Dort könnten wir dann bleiben, engumschlungen, ein nachträgliches Bauopfer im sechziger Jahre Wohnblock. Doch der Druck ihres Körpers ist meinem ebenbürtig. Mir ist, als schlüge ihr Herz in meiner Brust, so eng sind ihre kleinen Brüste an mich gepresst. Die Nässe auf unserer Haut ist jetzt nicht mehr kalt. Das im Gewebe gefangene Wasser erwärmt sich, bis wir dampfen. Ich kann die Wolken im gelben Licht der Straßenlaterne aufsteigen sehen. Auch der Dunst zwischen uns hat sich verändert, riecht üppiger und wabert schwer. Ich umfasse ihr Gesicht mit beiden Händen, da stemmt sie mich von sich. „Läßt du mich jetzt rein?“
Neben-, hinter-, unter- und übereinander stolpern wir die Treppen hinauf und hinterlassen rutschgefährliche Pfützen. Luzie schiebt beide Hände unter mein Hemd, während ich den Schlüssel in die Wohnungstür fummele. Das Licht in der Wohnung schalte ich nicht ein, da der Mond alles silbern erleuchtet.
„Handtücher“, murmele ich und küsse die Fingerspitzen ihrer linken Hand, bevor ich sie loslasse. Im Badezimmerspiegel sehe ich, dass mein weißes Hemd durchsichtig geworden ist. Die dunklen Brustwarzen zeichnen sich deutlich darunter ab. Ich streife es auf dem Weg ins Schlafzimmer von mir. „Wir müssen raus aus dem Zeug, sonst kriegen wir noch eine Lungenentzündung“, sage ich, doch Luzie lässt bereits ihr T-Shirt und den BH zu Boden fallen. Im Mondlicht schimmert ihre Haut perlmuttfarben, mit tausend glitzernden Tröpfchen besetzt. Ich werfe ihr ein Handtuch zu, das größte, schönste, weichste, das ich besitze und beobachte sie an den Türrahmen gelehnt. Ihr Busen vibriert und versprüht Wasserfunken als sie sich das Haar trockenrubbelt. Dann taucht sie mit Löwenmähne wieder unter dem Handtuch hervor.
„Soll ich Tee kochen?“, frage ich.
Luzie betrachtet mich mit schiefgelegtem Kopf und leisem Lächeln, streckt ihre Hand nach mir aus. Im selben Moment fährt ein Windstoß durch das geöffnete Fenster und kräuselt ihre Haut wie die Oberfläche eines Sees. Ich trete zu ihr, streiche die Gänsehaut auf ihren Armen glatt und küsse Tröpfchen von ihrem Schlüsselbein. Schweiß und Regenwasser. Temperatur und Mischverhältnis verändern sich, als ich an ihrem Körper hinabgleite, bis zum Bund der raugequollenen Jeans. Sie öffnet Knopf und Reißverschluss selbst, tanzt sich aus der engen Hose und überläßt es mir, ihr die klebrige Wäsche wie ein Pflaster von der Haut zu ziehen. Ihre Finger flechten sich in mein Haar, während ich weiter Nässe koste, anderer Geschmack und andere Konsistenz. Ich erinnere mich, dass sie mich zum ersten Mal auf mein T-Shirt angesprochen hat. Ein Geschenk meines Vaters zum Studienbeginn, das ich eigentlich nur zum Laufen anziehe. Aber an diesem Tag war alles andere in der Wäsche.
„Cunning Linguist“, las sie und lachte. „Gut zu wissen.“
Ich wurde rot und gab ihr meine Nummer. Seit diesem Tag habe ich sie jede Nacht in mein Bett geträumt. Genau so, wie sie jetzt vor mir liegt, ihre Beine über meinen Schultern.
Die Verben, die ich mir zu unseren Bewegungen und Geräuschen ausdenke, haben lasziv gedehnte Vokale oder harte, drängende Konsonanten, ck und tz, stimmloser velarer Plosiv und stimmlose koronal-dental-alveolare Affrikate. Aber Adjektive fallen mir kaum ein, und vor allem fehlt das Substantiv für Luzie.

Als ich aufwache und Luzie in meinen Armen finde, senkt sich ein Gewicht auf meine Brust und quetscht mir die Luft aus der Lunge. So muss es sich in einem Vakuum anfühlen, denke ich und nehme einen schmerzhaften Atemzug gegen die drohende Implosion. Ein Sonnenstrahl fällt schräg durchs Zimmer und verwischt Luzies Züge zu einem konturlosen Gleißen. Aber vielleicht ist es auch anders herum und Luzies Licht strahlt durchs Zimmer und erleuchtet die Sonne. Ich seufze: „Ach, Luzie, Luzie“, und berge mein Gesicht an ihrem heißen, trockenen Nacken. Sie legt meine Hände um ihre Brüste und drängt ihren Hintern gegen mich. Da schellt die Türglocke.
„Die Zeugen Jehovas“, sage ich atemlos.
„Ein aufgebrachter Nachbar“, sagt Luzie und lässt das Bett quietschen.
Doch dann trommelt es an der Tür. „Raus aus den Federn verlottertes Studentenpack. Ich bringe Brötchen und habe dein Fahrrad gesehen.“
„Wer ist das?“, fragt Luzie, als ich mich im Bett aufsetzte.
„Das ist mein Vater,“ antworte ich, „und der geht nicht wieder weg.“
„Wart ihr verabredet?“
„Nein, aber das heißt nichts,“ sage ich und fische eine Jogginghose vom Fußboden.
„Guten Morgen!“, kräht es jetzt aus dem Treppenhaus. Und dann keift es von den oberen Stockwerken herab: „Sonntag ist Ruhetag!“
„Entspann dich mal, frigide Schnepfe!“, ruft mein Vater gutgelaunt zurück, als ich die Wohnungstür aufreiße.
„Guten Morgen, Sohnemann.“ Er strahlt und umarmt mich. „Du verpennst den ganzen schönen Tag. Es ist heiß wie die Hölle draußen.“
Er hat sich die Sonnenbrille ins Haar geschoben. In das glänzend braune, buschige Haar, auf das er so stolz ist, das er mir nicht vererbt hat. Der Schnitt ist unmodern lang im Nacken. Er sieht gut aus für sein Alter, schätze ich, leicht gebräunt und aktiv, obwohl die Beine schon etwas dünn werden. Jetzt macht er große Augen. „Oh, nee. Sag nicht, ich hab dich beim Ficken gestört!“
Seine Stimme kratzt unangenehm in meinen dumpfgeträumten Ohren. Als ich mich umdrehe, sehe ich Luzie in der Schlafzimmertür stehen. Sie trägt mein Hemd von gestern.
„Ich will euch ja nicht stören“, sagt er mit langem, runden Vokal, macht aber keine Anstalten wieder abzuziehen. So steht er eine Weile breitbeinig mit erwartungsfrohem Lächeln auf der einladenden Fußmatte.
„Nein, kein Problem, komm rein.“ Ich trete beiseite und senke den Kopf, weil ich merke, dass ich rot werde. Und rot darf man in der Gegenwart meines Vaters nicht werden, dann fängt er an, über Zivilisationskrankheiten zu dozieren. Über Scham als Unterdrückungsinstrument und öffentliches Scheißen und Ficken bei Menschenaffen und seiner Lieblingsgesellschaft, den Höhlenmenschen. „Alles nur in deinem Kopf“, sagt er bei solchen Gelegenheiten und tippt mir hart mit dem Zeigefinger auf die Stirn.
„Ich bin Luzie“, sagt Luzie und streckt eine Hand aus. Das Hemd ist nicht mehr so durchsichtig wie gestern, aber immer noch zu durchsichtig.
„Konny, Konrad“, ruft mein Vater erfreut, greift sie an den Schultern und drückt ihr drei Küsse auf die Wangen.

Wir decken den Frühstückstisch gemeinsam. Mein Vater macht einen Witz über meine Tupperdosen und Luzie lacht. Als sie von ihrer Reise nach Indien erzählt, nickt er aufmerksam und lächelt mit apart umfältelten Augen, wirft ein paar Bemerkungen zur amerikanischen Kulturhegemonie ein, bis ich ihn erinnere, dass Indien doch primär britische Kolonie war und das ganze Elend mit Pakistan ... „Jaaaa, aber jetzt sind es hauptsächlich die Amerikaner, die rumpfuschen. Du hast ja keine Ahnung.“
Es läuft ganz gut, denke ich, und atme wieder tiefer. Luzie ist offensichtlich entspannt, bürstet ihre Haare und bedankt sich freundlich für ein Kompliment meines Vaters, das sich auf ihre nackten Beine bezieht. Als wir uns setzen, legt sie mir unter dem Tisch eine Hand aufs Knie. Luzie und mein Vater mögen den Papst nicht, und überhaupt die katholische Kirche mit ihrer Inquisition und den vertuschten Kinderfickern. Das ist ein großes Hallo, als sie diese Gemeinsamkeit herausfinden. Zwar driftet mein Vater zunehmend in einen Monolog ab, aber er tut dies auf charmant-unterhaltsame Weise. So deute ich zumindest das kleine Lächeln, das sich um Luzies Mundwinkel kräuselt. Schließlich streift er sich die Brötchenkrümel vom Bauch und zwinkert Luzie zu.
„Du bist echt eine Klassefrau. Nee, echt. Aber mal ganz unter uns: so ein Geisteswissenschaftlerbübchen“, er lacht und stößt mir den Ellenbogen in die Seite, „ein Weib wie du braucht doch was Handfesteres. Einen echten Kerl, einen, der zupacken kann.“ Er macht Zupackbewegungen und eine Zupackgrimasse.
Luzie legt den Kopf schief und betrachtet ihn wie einen interessanten Frosch. Einen Naturkundefrosch, den man erst mit Chloroform ersticken und dann sezieren muss.
„Ich studiere auch Geisteswissenschaften.“
„Ja ja, schon klar. Ein unstudierter Stecher passt nicht ins zivilisierte Selbstbild. Haha. Nee, war ja nur Spaß, nur Spaaaaß.“
„Lustig“, sage ich.
Mein Vater klopft mir auf die Schulter. „Nu komm schon. Tut mir leid. Ich sag doch, war nur ein Spaß. Herrje, du bist wie deine Mutter. Hattest schon als Kind keinen Humor. Ich hatte letzte Woche noch ein Date, auch so eine Verklemmte. Hab ich online kennengelernt. Echt 1a Arsch, enger Rock, Stöckelschuhe, trippel trippel, wackel wackel. Die Titten bis unters Kinn hochgeschnallt.“ Er lüpft sich imaginäre Brüste vors Gesicht und macht Kurvenumrisse mit beiden Händen, sehr viel mehr als fuer ein paar Brüste und ein Becken nötig. „Ein Gerät, ich sag’s euch. Und weiß natürlich ganz genau was sie tut. Bestellt sich Spargel, das Luder. Schiebt ihn sich rein, mit den Köpfen voran. Ich hab fast die Tischplatte angehoben, wenn ihr versteht, was ich meine.“ Luzie faltet ihre Banane wieder in die Schale zurück, ohne davon abgebissen zu haben. „Aber sonst ganz das brave Mädchen. Und ne Weile spiele ich da auch mit, hab den ganzen Abend gesmalltalkt, als säße ich da mit Tante Gisela. Aber als wir dann vor ihrem Haus standen, hab ich sie mir mal ein bisschen zur Brust genommen. Und sie hat auch mitgemacht, richtig ausgehungert war die. Aber dann guckt sie plötzlich wie ne Kuh,“ er stülpt Augen und Lippen vor, „und sagt ‚Das geht mir jetzt aber ein bisschen schnell.‘“ Er lässt die Faust auf die Tischplatte sausen, dass das Geschirr klirrt. „Hat es sich dann wahrscheinlich selbst gemacht. Frauen wissen echt nicht, was sie wollen. Dabei brauchen sie es alle. Das ist Biologie. Aber sie wollen eben auch die Unschuld vom Lande spielen. Das ist Kultur, Katholizismus, Puritanismus und Frauenbewegung.“ Er lacht dröhnend und ich fühle die Stuhlbeine unter mir weich werden.
Luzie sagt: „Na ja“, aber ich drücke ihre Hand unter dem Tisch, um sie zum Schweigen zu bringen. Ich weiß, dass eine Diskussion nur mit seinem Sieg enden kann, nicht durch k.o. oder irgendwie zählbare Treffer, sondern durch die völlige Zermürbung des Gegners. Niemand ist so ausdauernd wie Konny. Vor allem ich nicht. Luzie blickt mich kurz an und zieht ihre Hand aus der meinen. „Kann ich eben hier duschen?“, fragt sie und steht auf.
Ich nicke schwach. „Ist alles da, Handtücher und Zeugs und so. Du musst die Dusche über den Knopf da aufdrehen, sonst wirds nicht richtig warm. Warte, ich zeig’s dir ...“
Sie schüttelt den Kopf, „ach was, ich komm schon zurecht“, und lässt mich und meinen Vater alleine am Frühstückstisch zurück.
Er schlägt mir auf die Schulter: „Mensch, Junge, deine Luzie hat es aber auch faustdick hinter den Ohren. Ein echtes Weib. Die weiß, was sie will, mit ihrem hauchdünnen Hemdchen.“
Ich zerquetsche eine Kirschtomate auf meinem Teller, dass die glibschigen Kerne in alle Himmelsrichtungen spritzen. „Alles andere ist halt noch nass. Wir sind gestern in einen Regen gekommen.“
Mein Vater schweigt, während ich die Tomate zu Püree verarbeite. Dann höre ich ihn seltsam röcheln, als ob er weint. Als ich aufblicke, sehe ich, dass er lacht. Tränen dringen durch die zusammengekniffenen Lider und er schnaubt in kurzen Stößen durch die Nase.
Ich werfe die Gabel auf den Tisch und stehe erbost auf. „Was?!“
Er schüttelt den Kopf, sein Körper bebt. „Nichts, nichts. Es ist nur, du bist so naiv. Fällst voll drauf rein. Das war doch kein Zufall mit dem Regen. Dieses weiße Hemd und kein BH drunter – das ist ihre Jagduniform.“

 

Hallo fiz!

„Wir müssen raus aus dem Zeug, sonst kriegen wir noch eine Lungenentzündung“, sage ich,
Der hat Nerven.
Über Scham als Unterdrückungsinstrument und öffentliches Scheißen und Ficken bei Menschenaffen und seiner Lieblingsgesellschaft, den Höhlenmenschen.
:)
Er macht Zupackbewegungen und eine Zupackgrimasse.
hrhr
Ich weiss, dass eine Diskussion nur mit seinem Sieg enden kann, nicht durch k.o. oder irgendwie zählbare Treffer, sondern durch die völlige Zermürbung des Gegners.
hiiiihihihihihi ...

Du siehst, ich hab mich totgelacht. :D Das ist natürlich eine Geschichte voller Klischee, der Regen, so ein bisschen Schmuddelästhetik in der Haustürszene, wie sie sofort zur Sache kommen, das Hemd (Frauen haben morgens IMMER die Hemden von ihren Typen an), Indien, selbst der Vater ... Aber dann wiederum hast du die richtige Balance zwischen Klischee und Individualität, das macht das Ganze lebendig (lebendig, verstehste) und unterhaltsam. Mehr hab ich nicht zu sagen.

strudel

 
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Frollein Schnellste Maus,

ich hab das jetzt a) überflogen, b) aufmerksam gelesen und c) nochmal gelesen und muß sagen: Das war zu schnell geschossen. Du hast was geschrieben, inspiriert von etc, es ist auch schwungvoll, aber ich hatte gedacht, bei dieser Kombi müsse etwas sehr Intensives rauskommen, vielleicht sogar etwas Heißes, Schweres, ich weiß auch nicht, keine Tragödie, kein Porno, nur eben nicht so ... leichtfertig von sich weggeschrieben, Marie und weißes Hemd, so viele Deiner vertrauten Bilder, freigedribbelt und Schuß, juchhe, weg mit dem Ball, und jetzt ist das Publikum dran!
Der Vater, überhaupt die Anlehnungen an das Festessen, das paßt kaum rein, so haargezogen kommt das daher. Da ist keine Sinnlichkeit, nur Hast. Vorher auch schon: Hast! Aber keine lebendige Hast, auch nicht Hast einer Figur in der Story, sondern Hast von außen. Keine Tiefe, alles zerfasert vor Hektik, löst sich nach allen Seiten auf, unterm grobgepinselten Fleisch wollen die Knochen auseinander: Ich sag Dir, das war zu schnell, viel zu schnell war das. Du hast es Dir vom Hals geschafft, dabei aber die Gelegenheit versäumt, Dich stärker vom Fremden durchdringen zu lassen und Dir damit selbst gerecht zu werden, verzeih mir die dramatischen Ausdrücke, andere fallen mir gerade nicht ein.
Ich werd das noch ausführlicher kommentieren, sobald ich Zeit hab (hab ich jetzt leider nicht), dann schimpf ich auch wegen dem dass statt das, Lieder statt Lider und solchen Sachen, die Quintessenz mußte ich aber schonmal loswerden.

Immerdar,
Makita.

 
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Hallo Strudel,

Du siehst, ich hab mich totgelacht.
gut

Und ja, ich hab mich mal im Klischee gesuhlt, dachte das geht ok, weil das Motiv mit dem Regen eben in der Vorlage stand. Schoen, wenn es durch Wasauchimmer ausgeglichen und nicht ganz ernstgenommen wurde. Da ist ja noch so einiges andere drin, da kaeme ich doch in Teufels Kueche, wenn das ernstgenommen wuerde. Ach so, na ja, das Hemd ist schon von mir, also von frueher, Du weisst schon.

lebendig (lebendig, verstehste)
nee

Hallo Makita,

hui, mir flattern die Ohren. Wahrscheinlich macht es alles nur noch schlimmer, wenn ich zugebe, dass ich mir trotz Eile Muehe gegeben und Gedanken gemacht habe (halbe Nacht und ganzen Tag). Das Kind ist zwar fleissig aber dumm.

Ich werd das noch ausführlicher kommentieren, sobald ich Zeit hab (hab ich jetzt leider nicht), dann schimpf ich auch wegen dem dass statt das, Lieder statt Lider und solchen Sachen, die Quintessenz mußte ich aber schonmal loswerden.
Dann werde ich mich auch noch mal ausfuehrlich rueckmelden. Bis dahin lecke ich meine Wunden und gehe in mich. Aber die Lieder sind raus und auch dass das (schaem!).

vielen Dank euch beiden (sogar dem drillsergeant) und gutes Naechtle,

fiz

P.S. Zur Marie. Tjo, das ist vielleicht nicht so listig, wenn man sich eh schon so schamlos selbst kopiert (also das hat natuerlich einen tieferen Sinn hier), liegt aber einfach daran, dass mir so gut wie keine Maedchennamen fluessig von der Tastatur gehen. Jetzt habe ich mal Luzie versucht, was mit dem Licht und so auch Sinn macht, also zuviel Sinn, aber das geht mir schwerer von den Tasten als jeder Arsch und Schwanz.

 

Hallo,

der Text macht sich über die beiden Pornos von Dion lustig, die das nicht verdient haben, nicht in dieser Form. Weil die in dem Genre schon sehr gut sind (von dem einen hätte man natürlich den achtseitigen Weltanschauungs-Prolog streichen können) - im Prinzip macht sich dein Text über das Schreiben von Sex lustig.
Das ist am Anfang durch das Aufladen von Allem und jedem mit "nass, feucht, hart", nur nicht den Geschlechtsteilen.
Und dann ist es immer so ein Spielen, so ein "Haha, guck mal wie geil ich bin!", "Huch! Brustwarzen - wie profan!", es ist ironisiert, dass die Grundlage fehlt, die Ironie wird schon wieder ironisiert, es wird so meta, dass gar nichts mehr da ist, was meta werden kann.
Und eigentlich ist das eine feige Art zu schreiben. Man kann ja Dion viel vorwerfen, aber dass er Angst vor seinem Thema hätte, das nun gerade nicht. :) Aber der Text hier ist so darauf bedacht, nicht ins Ficken einzusteigen, dass er zu der Vorlage so steht, wie ein Nüchterner zu einem Rudel Betrunkener. Er schaut sich das amüsiert an, geht zum Schein darauf ein und wieder weg.
Das äußerst sich in der Struktur des Textes daran, dass die Figur einfach unglaubwürdig wirkt. Es ist ein Ich-Erzähler, der den Leser komplett vom Ich fernhält, und ihm nur den durchgestylten Blogeintrag des Erlebten gibt.

Und sogar diese Luzie scheint nichts anderes als eine Projektion des Ichs zu sein, das ist ja keine Figur, sondern wie so eine Projektion, ein Zweit-Ich. Beide clever und irgendwie zu meta, um geil zu werden.

Und die Figur später, die des Vaters, die ist dann endlich mal außerhalb des Ich, und sie ist peinlich! Sie ist ja so furchtbar peinlich, dass sie unglaubwürdig ist, vollständig. Wer redet denn 2 Minuten, nachdem er wen kennengelernt hat, von den nassen Muschis irgendwelcher Frauen?
Der Text ist da wirklich bieder: Sexualität ist etwas zwischen zwei Menschen, und es ist viel zu schön und wichtig, um es in Worte zu fassen, und sobald man das versucht, wird es roh und man nimmt ihm den Zauber!
Die Einstellung kann man ja haben, aber dann kann man eben nicht darüber schreiben.

Das Positive: Die Szene mit dem Vater ist schon cool. Da hab ich auch einige Male gelacht, weil das natürlich schon wieder was hat, das ist eigentlich eine seperate Geschichte dann, das Über-Umgehen mit Sexualität, um das eigene Profil zu schärfen, und die Verbindung dann: "Fortpflanzung ist biologisch, alle Frauen brauchen es also, der Anstand verbietet es ihnen nur, und die Kirche verbietet es den Männern, also sind Anstand und die Kirche falsch".
Die Karikatur, die hier in die Geschichte bricht, funktioniert dann wieder. Da inszeniert jemand, der sonst nicht mehr viel hat, sein Leben um dieses Image als jemand, der die Grenzen, die für den Rest der Welt gelten, hinterfragt und ignoriert.
Und das zweite: An machen Stellen sorgt diese Durch-Ironisierung für ein paar gelungene Slapstick-Gags, wenn der Vater von Spargel als Penis-Ersatz redet und Luzie sofort aufhört, die Banane zu schälen. Das ist schon komisch.

Gruß
Quinn

 
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Hmmmm, ja.
Ich habe jetzt eine Nacht ueber den Text nachgedacht. Und ihr habt schon recht. Im Grunde sagt ihr ja beide, dass es ein feiger Text ist. Und das stimmt schon. Dadurch, dass er eigentlich keinen seiner Protagonisten wirklich ernst nimmt. Also ich lege schon wert darauf, dass es mir nicht einfach darum ging, Dions Texte durch den Kakao zu ziehen, sondern auch die Gegenseite zu ironisieren, dass der Ich-Erzaehler eben alles verkitscht und wie richtig gesagt, zu meta ist um geil zu werden. Und auch zu wischiwaschi ist, seinem Vater irgendwas entgegenzuhalten. Da kommt Konny gar nicht mal so schlecht weg, auf der meta-meta Ebene - insofern ist der Text eigentlich doch nicht so bieder, sondern nur der Erzaehler, ts Quinn, ausgerechnet Du ;). Ich hab die beiden Extreme eben einfach so ueberspitzt aufeinanderprallen lassen. Das ist relativ einfach und das kann man ganz distanziert mit der Grillzange der Ironie tun. Mein Herz haengt weder an der einen noch der anderen Seite und damit habe ich wahrscheinlich sowohl meine eigenen Texte als auch Dions verraten. Sowas kann einem auch echt nur bei nem copywrite passieren :(
Die groessere Herausforderung waere natuerlich gewesen, das irgendwie zu amalgamieren und zu einer neuartigen Sprechweise ueber Sex mit Herz und Schwanz werden zu lassen, hinter der ich persoenlich und unironisch stehen kann.
Ich glaube so wie er jetzt ist, gibt es an dem Text nicht viel zu aendern. Und auf bestimmten Ebenen funktioniert er glaube ich auch. Das andere kann ich glaube ich besser in einem unabhaengigen Text behandeln.

Edit: Ich hab noch mal rumgebastelt. Der Unterschied zwischen Ich und Luzie ist jetzt staerker herausgearbeitet und ich hoffe es wird auch deutlicher, dass es kein prueder Text, sondern ein Text mit einem etwas verklemmten Erzaehler sein soll (jetzt ist er sogar ein bisschen creepy, ein guter Kontrast zum geradeherausse Konny). Das Grundproblem bleibt natuerlich bestehen, muss aber in einem ganz neuen text geloest werden.

 

Hey feirefiz!

wahrscheinlich liegt es daran, dass ich Dions Geschichten nicht gelesen habe, um deine Geschichte jetzt schlecht zu finden, es kann aber auch sein, dass dieser Text gar nicht schlecht ist. Ich fand ihn von anfang an unterhaltsam und habe nichts zu bekritteln. Ich fand den Erzähler jetzt nicht so prüde, klar, im Gegensatz zu seinem Vater erscheint er wie ein ... normaler Mensch? Ich finde, du hast einen guten Kontrast hinbekommen, zwischen Vater und Sohn und auch zwischen dem ersten und zweiten Teil. Lustig auch, dass in der Nacht hinter vorgehaltener Hand sozusagen erzählt wird und dann am Frühstücktisch wird über Muschis und Schwänze geredet. Eine totale Umkehrung und wie peinlich, dass es gerade der Vater ist. Da fühle ich mit dem Erzähler.

Solange es Komik ist, finde ich die Situation und auch das übertriebene Verhalten des Vaters okay, sogar gut. Mehr erwarte ich nicht von einem copywrite.

JoBlack

 

Hi Jo,

jetzt bin ich erleichtert.

Lustig auch, dass in der Nacht hinter vorgehaltener Hand sozusagen erzählt wird und dann am Frühstücktisch wird über Muschis und Schwänze geredet. Eine totale Umkehrung und wie peinlich, dass es gerade der Vater ist. Da fühle ich mit dem Erzähler.
So war es gemeint. Und mehr wollte ich auch gar nicht. Klar, ohne den Vergleich mit den Originaltexten fehlt schon was, ich habe ja gewissenhaft Motive uebernommen und umgestuelpt. Lies mal "Festessen" - ist ne Erfahrung. Aber gut zu wissen, dass das Grundprinzip auch ohne die Originale funktioniert.

lg
fiz

 

Hey feirefiz,

also, ich habe die Geschichte gern gelesen. Klar, kommt jetzt auf die Ansprüche an, die man an Copywritegeschichten stellt. Für mich ist das hier so eine Art Trainierstube, wo man sich mal an fremden Prots und Plots und Erzählerstimmen probieren kann. Und wenn dabei am Ende eine runde und unterhaltsame Geschichte bei rum kommt, ist die Aufgabe für mich voll erfüllt. Und unterhaltsam fand ich es allemal. Und für die Zeit - ich zolle Dir da Respekt! Jawohl.

Ich lehne so schwer gegen sie, dass ich fürchte, sie in die Wand zu drücken, durch die braun glasierten Kacheln in den Beton hinein. Dort könnten wir dann bleiben, ...

:)

"Soll ich Tee kochen?", frage ich.

:lol: - Da steht der personifizierte Sex vor ihm und er ... Ohh weh!

Die Verben, die ich mir zu unseren Bewegungen und Geräuschen ausdenke, haben lasziv gedehnte Vokale oder harte, drängende Konsonanten, ck und tz. Aber Adjektive fallen mir kaum ein, der Geschmack ihres Mundes, die Enge ihres Schoßes bleiben wortlos.

Diese Sprachforscher, ja? Aber ich mag diese Zeilen :).

haupsächlich die Amerikaner, die rumpfuschen.

Gesucht wird ein verloren gegangenes "T". Zuletzt wurde es am Frühstückstisch der Familie gesehen, so der Polizeisprecher.

Er macht Zupackbewegungen und eine Zupackgrimasse.
Luzie legt den Kopf schief und betrachtet ihn wie einen interessanten Frosch. Einen Naturkundefrosch, den man erst mit Chloroform ersticken und dann sezieren muss.

:)

Luzie faltet ihre Banane wieder in die Schale zurück, ohne davon abgebissen zu haben.

Luzie hat wohl doch Angst vor Kerlen, die zupacken. Ihr sind die Teekocher halt lieber.
Schön, dass der Vater das so ganz anders sieht.

Ich habe Dions und auch Deinen Text(e) gern gelesen. Ihr schreibt halt mit unterschiedlichen Handschriften und das ist ja auch was Spannendes.

Grüße - die Fliege

 

Hallo Fliege,

freut mich, dass Du Spass an dem Text hattest. Besonders stolz bin ich ja darauf:

Und für die Zeit - ich zolle Dir da Respekt! Jawohl.
:D

Da steht der personifizierte Sex vor ihm und er ... Ohh weh
Ja, das ist relativ neu, dabei ist es so naheliegend und auch vom Original vorgeschrieben.

Diese Sprachforscher, ja? Aber ich mag diese Zeilen
hehe, ich habe recherchiert. Guck mal, was da jetzt steht: "Die Verben, die ich mir zu unseren Bewegungen und Geräuschen ausdenke, haben lasziv gedehnte Vokale oder harte, drängende Konsonanten, ck und tz, stimmloser velarer Plosiv und stimmlose koronal-dental-alveolare Affrikate."
Sehr sexy die Linguistik! Ich hab mir auch so ne schoene Verbenliste dazu gemacht - aber die muss ja stimmlos bleiben.

Luzie hat wohl doch Angst vor Kerlen, die zupacken. Ihr sind die Teekocher halt lieber.
Nun ja, Angst wuerde ich vielleicht nicht sagen. Sie will sich halt nicht unbedingt zur Leinwand seiner sexuellen Projektionsfreude machen, zumal es ihr ja unweigerlich als Absicht in die Schuhe geschoben wuerde (little does she know, dass der Sohn auch recht projektionsfreudig im Bezug auf Essen ist). Und den Teekocher laesst sie ja nicht Tee kochen und romantisch seufzen und kuscheln, sondern erzieht ihn zum Zupacken. Ich glaub, das ist jetzt schon alles recht fair verteilt.

Vielen Dank fuer Deinen Kommentar und liebe Gruesse,
fiz

 

Hallo feirefiz,

ich hab von Dion, glaub ich, noch nichts gelesen, deswegen kann ich zu dem copywright-Aspekt nichts sagen.

Was ich aber sagen kann, ist, dass mich die Geschichte gut unterhalten hat. Besonders am Anfang habe ich sehr viele sexuelle Andeutungen zu erkennen gemeint, ich hoffe und glaube eigentlich auch, die waren beabsichtigt, ansonsten bin ich wohl leicht versaut. :D
Ein paar Mal musste ich grinsen, hat Spaß gemacht zu lesen.

Ganz paar Notizen:

"Alles nur in deinem Kopf",
Die ersten Tüddelchen sind falsch

Einen echten Kerl, einen der zupacken kann.“
einen, der

hab den ganzen Abend gesmalltalkt als säße ich da mit Tante Gisela.
gesmalltalkt, als

Ich weiss, dass eine Diskussion nur mit seinem Sieg
weiß

Viele Grüße,
Maeuser

 

Hallo Maeuser,

ich hab von Dion, glaub ich, noch nichts gelesen
Dion hat auch laenger nichts mehr geschrieben, zumindest keine Geschichten. Das wird sich ja jetzt hoffentlich bald aendern.

Besonders am Anfang habe ich sehr viele sexuelle Andeutungen zu erkennen gemeint, ich hoffe und glaube eigentlich auch, die waren beabsichtigt, ansonsten bin ich wohl leicht versaut.
Wos? Das liegt eindeutig an Dir!

Ein paar Mal musste ich grinsen, hat Spaß gemacht zu lesen.
Freut mich.

Vielen Dank auch fuer die Notizen, vor allen Tueddelchen waren noch oefter falsch. Ich hab alles uebernommen.

lg,
fiz

 

feirefiz,

ich wühle mich diese Tage durch Deine Geschichten, bin schon ganz durchdrungen von ihnen, da war jetzt auch mal Dein Copywrite dran.

Der erste Teil gefällt mir mehr, nicht weil er besser gemacht wäre, sondern weil ich mich als Leser wohler darin fühle, als mit dem schrecklichen Konny am Tisch. (Der natürlich lustig ist, aber ich leide so mit dem Prot).
Und die Luft und das Licht im ersten Teil, das spürt man alles wirklich… Ironisierung hin oder her..


Ich sags mal so, sofern Du etwas vergeigt haben solltest (siehe die ersten Kritiken), dann auf so hohem Niveau, dass es sich trotzdem gut liest.
Dein Stil ist verdammt solide und glänzt zwischendurch immer wieder besonders. Das bereitet mir so manche Schwierigkeit beim Dich-Kopieren. (Z.B., „Das Rübezahlfüllhorn“ sehr gut, sehr gut, genau so etwas lese ich gerne…“Die Vertreibung aus dem Paradies“ Was soll ich da copywriten? Die Geschichte steht genau so da, wie sie stehen muss, perfekt perfekt perfekt. Da pfusch ich nicht hinein, das kann ich nicht sinnvoll anders machen oder weiterspinnen…

Aber habe einen kürzeren Text von Dir gefunden und in den hab ich mich verbissen. Der wird von lustig in schrecklich umgeschrieben, hiermit seist Du schon mal gewarnt :)

Beste Grüße, Dein Leser und Plagiator T. Anin

 

Hey fiz!

Das ist ein feiner Text und er funktioniert besser, wenn man die Originale kennt. Ich hab ja den hier zuerst gelesen und das war schon lustig, du hast diese Art zu schreiben drauf, dass man einfach an den Figuren dranbleiben muss, man will immer wissen, was im nächsten Satz passiert.
Bisschen hab ich dich ja analysiert, als ich dich gecopywritet habe, also deine Art, wie du Texte schreibst - und man kann was lernen von dir.

Ich glaube, es ist die Ironie bei dir, diese Sicht auf die Welt als etwas ganz Absurdes, das sich jedem Verständnis entzieht. Deine Figuren (vor allem das "ich") kommen mir manchmal wie Kinder vor in einer Welt, die sie nicht verstehen. Sie beobachten und handeln, wie sie denken, dass es okay und angemessen ist, allem voran ist aber eine Überlegung, ein Nachdenken, ein Bewerten von Parametern und eine bewusste Entscheidung für oder gegen eine Handlung.

Und genau mit dieser feinen Wahrnehmung schreibst du deine Texte und dabei kommen Dinge wie das hier dabei raus:

Ich lehne so schwer gegen sie, dass ich fürchte, sie in die Wand zu drücken, durch die braun glasierten Kacheln in den Beton hinein. Dort könnten wir dann bleiben, engumschlungen, ein nachträgliches Bauopfer im sechziger Jahre Wohnblock.

Ich mag deine Figuren, auch wenn sie sich alle ähnlich sind. (Also von Geschichte zu Geschichte ähnlich.)

Bis bald!

yours

 

Mensch T,

ich kann ja kaum was sagen zu dieser umfassenden Lobhudelei. Es freut mich, dass Dir diese Geschichte, zumindest der erste Teil, gefaellt und das Du auch meine anderen Geschichten magst. Ja ja, die Vertreibung aus dem Paradies, das war mein Einstand hier, vor hundert Jahren. Ich hatte zwar gehofft, ich haette mich weiterentwickelt, aber was kann man machen, wenn man schon immer perfekt war :D Obwohl mir auf Anhieb hundert eigene Umschriebansaetze einfielen. Vor allem fuer das Fuellhorn, da muesste man mal die Ruebezahlperspektive beleuchten, was da im Horn so abgeht etc. Aber Du hast Dich schon entschieden, das ist gut, auch wenn ich so die vage Vermutung habe, es koennte ein Text sein, der schon gecopywritet wurde. Aber macht ja nichts, ich freu mich auf jeden Fall drauf, deinen Umschrieb zu lesen.

Hallo yours,

wusste ich's doch, dass ich Dich zartes Seelchen mit so viel ueberbordender Romantik kriegen wuerde, hehe. Schoen, dass Du auch die Originale dazu gelesen hast.

Ich mag deine Figuren, auch wenn sie sich alle ähnlich sind. (Also von Geschichte zu Geschichte ähnlich.)
Das freut mich, allerdings sehe ich da mittlerweile schon auch ein Problem. Also, ist natuerlich gut, wenn man was gut kann. Und so feine Protagonisten kann ich jetzt. Aber ich will auch mal Wumm Bumm und Wuhu, zumindest mal ueben. Ich bin aber froh, dass ich mich zumindest in manchen Texten schon von diesem Paerchentanz verabschiedet habe. Also ich zaehle da mittlerweile drei Genres in meinem Oeuvre: Paerchentanz, Groteske (Hase und Ruebezahl) und Kinder (Meerschwein und Frettchen). Insofern stellt dieser Text natuerlich echt keine Weiterentwicklung, sondern solide Routine dar. Und trotzdem bin ich froh, dass nicht alle ihn missglueckt finden.

Vielen Dank fuer Eure Rueckmeldungen liebe ehemalige und zukuenftige Kopisten!

fiz

 

Hallo feirefiz,

Also mir hat der Text gefallen. Er hat Spaß gemacht, neugierig gemacht, ich wollte wissen wie der Prot. Aus der ersten (abschleppen der traumfrau) und der zweiten Situation (konfrontation mit drm Vater) herauskommt. Ein bisschen drumrum bist du ja schon schlawenzelt. Die erste Situation fadest du quasi aus, die zweite endet einfach: Cut! Aber es ist einfach herrlich zu lesen, mit der Prise Humor, dem angenehmen Gleichgewicht aus Ernst und Leichtigkeit. Da bleibt die Frage dezent im Hintergrund, wieso die beiden Teile der kg so aneinandergeheftet sind.
Die Sprache ist toll, der Vater kann einem echt die Schamesröte ins Gesicht treiben und am Ende wird man mit einem Grinsen entlassen. Was will man mehr.

Grüßlichst
Weltenläufer

 

So, hab die Originale gelesen und finde diese Geschichte jetzt noch lustiger.

 

Hey weltenlaeufer,

schoen, dass Du Spass beim Lesen hattest. Das mit dem Rausmogeln stimmt schon, zumindest im letzten Teil. Im ersten Teil, kommt es ja gerade darauf an, dass der eigentliche Sex ausgeblendet wird. Das muss so sein fuer den Sinn.

Da bleibt die Frage dezent im Hintergrund, wieso die beiden Teile der kg so aneinandergeheftet sind.
Und das stimmt natuerlich auch, aber mir ging es eben darum, einen Frontalcrash von Dions und meinen Geschichten zu inszenieren. Der eine, der zum richtigen Zeitpunkt nicht so richtig ueber Sex reden kann und der andere, der zum falschen Zeitpunkt zu viel ueber Sex redet. Das ist natuerlich schon sehr kuenstlich dieses Zusammentreffen hier (einige nennen es gar "haargezogen"), obwohl es psychologisch glaub ich gar nicht so abwegig ist, dass so ein Vater so einen Sohn hat. Na ja, es ist eben schon ein Text ueber Texte, eher als ne klassische Geschichte, aber ich finde dazu bietet sich das copywrite an. Und wenn der Leser sich dann nicht intellektuell gebeutelt sondern sogar gut unterhalten freut, bin ich damit echt schon sehr zufrieden.

Hey Jo,

So, hab die Originale gelesen und finde diese Geschichte jetzt noch lustiger.
hehe, sag ich doch!

Vielen Dank fuer Kommentar und Ergaenzung und schoenen Sonntag noch.

fiz

 

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