Was ist neu

Der Fremde

Seniors
Beitritt
23.08.2001
Beiträge
3.004
Zuletzt bearbeitet:

Der Fremde

Bahnhofshalle. Tausende von Menschen. Blicke treffen sich, gehen aneinander vorbei, saugen sich fest. Menschen umarmen sich, zur Begrüßung, zum Abschied. Aus Trauer, aus Freude. Immer wieder neue, immer wieder andere Menschen erzeugen immer wieder die gleiche Stimmung, das gleiche Bild.
Ein junges Paar: Sie mit Freude in den Augen, Neues zu sehen, er mit Trauer, sie zu verlieren – und sei es nur für den Moment. Verlust auf Zeit. Anrollen des Zuges, winkende Arme, laufende Zurückbleibende. Schnellerwerden des Zuges läßt diese zurückfallen; größer werdende Trennung zwischen Jetzt und Dort.
Sie rollt entspannt durch die Lande, Zeit zum Träumen, Lesen, Nachdenken. Endlich genug Zeit nur für sie. Zeit für Gedanken und gedankliche Taten, für Müßiggang und positiv egoistisches Alleinsein.
Sie blickt auf, sieht in fremde und doch vertraute Augen; warm und braun sind sie und lächeln. Automatismus: Zurücklächeln. Schnell wegsehen. Angst vor Kontakt. Wunsch nach Kontakt. Verwirrung.
Warme Stimme, dunkles Vibrieren mit Widerhall in ihrem Kopf, ihrem Unterleib, ihrer Seele. Sie antwortet, die Stimme versagt, sie räuspert sich. Sein Blick senkt sich in ihren, sie erwidert ihn. Reißt sich los, als er ihre Seele zu lesen scheint. Sie will fliehen und bleiben, wegsehen und hinsehen, sprechen und schweigen, hören und taub sein zugleich.
Der Wagen hält. Ruhig legt er seine Hand auf die ihre, steht auf, sieht ihr ein letztes Mal tief in die Augen, nimmt ihr Herz und ihre Seele mit sich und geht.

Am Zielort angekommen, sucht sie das Haus auf, öffnet alle Fenster, läßt sich aufs Bett fallen. Tief durchatmen, klare würzige Luft atmen, zur Ruhe kommen. Was war das? Nicht denken, nicht fragen. Sie muß die Begegnung, muß diesen Mann vergessen. 'Denk' an den, der Zuhause auf Dich wartet!' befiehlt sie sich, aber ihr Kopf und ihr Herz gehorchen nicht.
Am nächsten Tag wandert ihr Geist gleich ihrem Körper ruhelos umher, und während der eine auf kleinen Pfaden an klaren Gebirgsbächen und Felsmassiven vorbeigeht, reist der andere zwischen dem Ausgangspunkt ihrer Reise und der Begegnung im Zug hin und her, quer durch die frische Vergangenheit, und kommt zu keinem Ergebnis.
Wer ist er? Was empfindet sie noch für den Zurückgelassenen? Warum überhaupt denkt sie noch immer an jenen anderen, den sie nie wiedersehen wird und der sich maximal einen Spaß mit ihr gemacht hat?
Abends geht sie zum See runter, zieht sich aus, setzt einen Fuß ins Wasser und will mehr. Sie rennt los, Wasser spritzt um sie her, mit einem freudigen Aufschrei wirft sie sich in die Wellen, taucht ab.
Kälte schlägt über ihr zusammen, prickelt an ihrem Körper entlang. Sie schwimmt unter Wasser, kämpft gegen den Drang, zu atmen, noch ein Zug, noch einer, sie ringt einen nach dem anderen ihrer Lunge ab, bis sie schließlich auftauchen muß; in letzter Sekunde durchstößt ihr Kopf die Wasseroberfläche, sie ringt nach Atem, beruhigt sich, läßt sich treiben und fühlt sich glücklich und frei. Mit kräftigen Zügen schwimmt sie durch den See, vergißt Raum und Zeit, verausgabt sich völlig und sinkt schließlich erschöpft, aber restlos glücklich ans Ufer.
Warme Luft streicht über ihre Haut, am Himmel ziehen Schäfchenwolken vorbei, sie folgt mit ihren Augen, hat die Begegnung im Zug so gut wie vergessen. Träge fließen ihre Gedanken, kreisen um nichts Bestimmtes, halten sich nirgendwo auf.
Später sitzt sie auf dem Balkon, ißt eine Kleinigkeit, liest in ihrem Buch und befindet sich plötzlich gedanklich wieder im Zug.
Wer ist er? Ständiges Umkreisen dieser Frage durch ihre Gedanken. Warum geht er mir nicht aus dem Kopf? Doch je mehr sie sich wehrt, desto näher ist sie ihm.
Er sitzt neben ihr, hält ihre Hand, lächelt schweigend, wissend. Kennt ihre Gedanken, ihre Gefühle, ihre Geheimnisse. Alles. Auch das Verborgenste. Nichts entgeht diesem Blick, der Seelen liest wie eine Tageszeitung, die irgendwer in der U-Bahn vergaß. Scheu sieht sie ihn an. Er steht auf, sie folgt ihm zögernd. Ihr Herz ist ihm schon voraus, doch ihre Vernunft hält sie zurück. "Du kennst ihn nicht", Warnung ihrer inneren Stimme, doch sie lacht diese aus. Will sie nicht hören, nie wieder, will nur der anderen Stimme folgen, die ihr sagt, alles wird gut, wenn sie nur folgt. Und während die Sonne langsam hinter den Bergen verschwindet, sinkt sie in seine Arme.
Ihr Kopf fällt schwer auf die Tischplatte, läßt sie hochschrecken. Sie fröstelt. Zieht ihre Bluse fester um die Schultern, bemerkt, daß es spät geworden ist. Geht ins Haus, schließt die Fenster, macht sich einen heißen Kakao, legt sich in die Badewanne, später ins Bett. Kläglicher Versuch, endlich diesen Tag zu vergessen. Loslassen zu können, sich auf Neues zu konzentrieren. Irgendwann gelingt es. Sie schläft ein.
Ihr Freund steht vor ihr, lächelt sie an, küßt sie. Er ist da. Doch er ist nicht der, für den sie ihn hält, ist der, den sie vergessen will. Sie ist gefangen, will laufen und ist gefesselt. Will schreien und ist wie gelähmt. Er redet zärtlich auf sie ein, doch es klingt gleich einer Bedrohung. Mit letzter Anstrengung all ihrer Willenskraft zerreißt sie ihre Fesseln, schreit auf – und sitzt schweißgebadet, pochenden Herzens in ihrem Bett.
Erster Gedanke am nächsten Morgen: Was habe ich getan, daß ich so von ihm gefangen bin, er sogar in meine Träume eindringt? Sie kann es nicht herausfinden, will ihn vergessen, vergessen, vergessen. Sündhaft langes Duschen zu diesem Zweck: er ist bei ihr. Folgt ihr zum Bäcker, bei dem sie frische Brötchen holt, folgt ihr später ins Dorf, als sie einen Spaziergang macht. Sie hält es nicht mehr aus, geht zum Telefon, ruft den Zurückgelassenen an, ist erleichtert ob seiner Stimme. Für seine Ohren klingt sie ungewohnt zärtlich, anhänglich. Erleichtert, ihn zu hören. Er ist zurückhaltender, will herausbekommen, was geschah, sie so zärtlich werden ließ.
Aufatmen nach dem Gespräch. Befreiung von der Enge in ihrer Brust. Sie läuft einige Kilometer durch die Landschaft, klettert hoch hinauf, bestaunt die Aussicht, ist wie immer neu fasziniert, berauscht, ungläubig. Gefangen in einem Schein der Unwirklichkeit. Meint, fast müßten Elfen oder Feen hinter den Felsvorsprüngen hervorkommen, sie mit in ihr Reich nehmen. Nichts dergleichen, nur ein einsamer Alter, ihr entgegenkommend, auf die fast schon schmerzlich vertraute Art grüßend und in ihr den Wunsch aufkeimen lassend, nie fortgegangen zu sein. Aber es gab keine Möglichkeit, keine Chance auf Ewigkeit, unausweichlich war ihr Schicksal. Nun steht sie hier als Fremde unter Fremden, als Besucherin auf Zeit. Was einst ihre Heimat war, ist fremd geworden, doch auch die Fremde konnte ihr nicht Heimat werden. Sie ist einsam, entwurzelt, ruhelos. Kann keinen Ort auf Dauer ertragen, muß reisen, immer Neues entdecken, um doch endlich an den Ort, der am ehesten "Heimat" zu nennen ist, zurückzukehren.
Als sie den Gipfel erklommen hat, breitet eine innere Ruhe sich in ihr aus. Verspricht Befriedigung. Dies ein Teil ihres Lebens, ein Teil, der nur ihr gehört. Nicht ihrem Freund, nicht mehr ihrer Familie, niemals dem Mann im Zug.
Plötzliche Angst schnürt ihre Kehle zu. Er scheint magische Kräfte zu haben, scheint eine Macht über sie zu besitzen, die es ihm erlaubt, ihre Gedanken immer wieder auf sich zu lenken. Sie bemerkt, daß ihr Tränen über das Gesicht laufen und Haß an ihrem Herzen nagt. Wenn sie ihn jemals wiedersieht, wird sie ihn töten. Wie eine Voodoo-Puppe. Wie du mir, so ich dir. Während sie den Berg hinabsteigt, versucht sie, sich auf etwas anderes zu konzentrieren und für den Augenblick gelingt es.
Unten angekommen sucht sie ihr Bett auf. Hineinwerfen, das Denken abschalten. Doch Bilder sind unabwendbar. Vor ihrem inneren Auge ER, immer wieder, unausweichlich. Sie haßt ihn. Läuft zum Telefon, weckt ihren Freund. Bittet ihn ohne Angabe von Gründen, zu kommen. Er verspricht es, klingt erleichtert und beunruhigt. Beides gleichermaßen. Sie geht zurück, legt sich ins Bett, schläft ein. Diese Nacht bleibt traumlos.
Am Morgen das Gefühl, nicht allein zu sein.
"Schatz, bist du's?" in die Bettdecke gemurmelt.
"Ja, ich bin's." Wir tröstlich. Doch irgend etwas läßt sie mißtrauisch werden. Sie öffnet ein Auge, das andere, dreht sich um und schreit. ER sitzt dort, lächelnd, diabolisch. Sie glaubt an einen Traum, einen Alp und will fliehen, doch er hält sie fest, zieht sie zu sich hin und küßt sie mit sanfter Gewalt.
Als ihr Freund ankommt, findet er das Haus verwaist, doch er spürt, daß sie irgendwo auf ihn wartet. Wenn er nur das Mädchen aus dem Zug vergessen könnte...

 

Hallo Königin,

also was haben wir jetzt hier? Eine Liebesschmerzgeschichte, oder was? Tut mir leid, aber ich hab das nicht so ganz gepeilt.
Wir reden doch hier von ZWEI Menschen, oder? ER und SIE.
Und am Ende kommt ER nach Hause, und SIE ist weg und er denkt an das Mädchen im Zug? Wie? Was?

Ziemlich SELTSAM das ganze... und damit hat die Geschichte wohl ihren Zweck vollbracht.

Also, du sagst zwar, daß man zwischen den Zeilen lesen muß, aber ich bin ehrlich genug zuzugeben, daß mir das hier nicht gelungen ist. Oh bitte klär mich auf, Königin!

Naja, und der Stil spricht mich auch nicht so richtig an, wirkt alles so... "gekünstelt und bemüht".

Sodele!

Poncher

 

Hej Poncher!

Also, ich nehme mich mal Deiner Fragen an:

1. Nein, keine Liebesschmerzgeschichte. Es geht ganz bewußt um den "seltsam-Effekt", der durch den zweiten Mann dargestellt wird. Vielleicht noch mal lesen, ist zugegebenermaßen etwas verwirrend, zumal ich keine Namen verwendet habe.

2. Wir reden genaugenommen von drei Menschen. Von ihr und ihrem Freund, aber eben auch von dem Fremden im Zug. Oder eben der Fremden, im Falle des Freundes des Mädchens (ah, ich werde beim nächsten Mal wieder Namen benutzen, ich verspreche es!!!).

3. Der Stil. Ja, ist nicht meine stärkste Geschichte, da sie aber seit vier Jahren fertig ist, wollte ich sie hier so reinstellen - vielleicht regen mich Eure Kritiken ja zu der einen oder anderen Änderung an, dann werde ich das Neue Ergebnis auch posten!

So, habe ich Deine Fragen erstmal ausreichend beantwortet? Hope so! :)

Gruß,

chaosqueen <IMG SRC="smilies/king.gif" border="0">

...die sich bemüht, ihrem hohen Anspruch weiterhin gerecht zu bleiben! *g*

 

Nana, du Chaos, du...

Nur weil MIR dein Stil nicht gefällt, mußt du ihn doch nicht ändern. (Ähäm...)
Unsere beiden "Schreibweisen" unterscheiden sich jedoch wie... "Tag und Nacht" Und das ist auch ganz gut so, nicht wahr?

:) :) :)

Übrigens: Deine Hoffnung hat sich bewahrheitet! :)

Sodele!

Poncher

 

Hej Ponch!

Nein, keine Panik, ich würde niemals auf Wunsch eines einzelnen Herren meine Geschichte ändern, aber ich weiß, daß da noch einiges dran zu machen wäre. Und da könnten eure Kritiken ja vielleicht ganz hilfreich sein...
Schlafende Grüße,

chaosqueen <IMG SRC="smilies/king.gif" border="0">

...die jetzt ins Bett geht

 

Eine wirklich gute Geschichte, der man anmerkt, dass sie einer weiblichen Feder entstammt.
Der parataktische Stil ist gewöhnungsbedürftig, aber für ein bis zwei Geschichten durchaus fruchtend. Bei noch längeren Geschichte sollte man jedoch davon abkommen; da es dann leicht zur Ermüdung und Konfusion führt, wie Sie hier vielleicht schon ansatzweise gemerkt haben.

Sincerely yours, M.S.

 

Original erstellt von MarcusSeptimus:
<STRONG>Der parataktische Stil ...</STRONG>

Nanu? Ein deutschsprachiger Kritiker sollte ohne die Verwendung von Fremdwörtern auskommen. Gelle? :D

Heiko

 

@MarcusSeptimus: Stimmt, der Stil ist für längere Texte etwas ermüdend (vor allem für den Autor :)), aber er gefällt mir. Was nicht heißt, daß ich ausschließlich so schreibe...

@Morphin: na, springt heute mal keine Kritik heraus?

@Chesterfield81: danke, freut mich! Aber an der einen oder anderen Stelle werde ich wohl doch noch mal sprachlich feilen... wenn ich Zeit und Muße habe! :D

Gruß,

chaosqueen <IMG SRC="smilies/king.gif" border="0">

 

, wird sie ihm töten. Wie ein Voodoo-Puppe

Haben sich da zwei kleine Fehler eingeschlichen? :)

Ich fand die Geschichte sehr interessant geschrieben.
Einerseits wäre es natürlich hilfreich Namen zu verwenden, aber andererseits fand ich es gar nicht so wichtig. Denn der Schluß lies zwei Möglichkeiten offen, die mir (als Leser) die Möglichkeit gaben mir einen eigenen Schluß auszusuchen.
1.) War es der Fremde, der das Mädchen aus dem Zug gerne vergessen würde, weil er bei seiner Freundin ist, oder
2.) War es der Freund des Mädchens, der auf der Fahrt zu ihr einer anderen im Zug begegnet ist.

Super Schreibstil! Ich konnte mich sehr gut in die Gedankengänge hineinversetzen. :thumbsup:

denn mal

L.o.C.

[Beitrag editiert von: Lady of Camster am 28.02.2002 um 17:47]

 

Oh Schreck o Graus, Fehler!!! :heul: - Wo ich doch immer auf anderen herumhacke, wenn ihnen Fehler unterlaufen! *seufz*

Hm, ich fand mein Ende eigentlich eindeutig, muß ich mir direkt noch mal anschauen, ob man es doppeldeutig lesen kann (scheint ja so).
Ich lüfte dann mal das Geheimnis, wie ich es gemeint habe:
Der Fremde hat das Mädchen mitgenommen (wohin und auf welche Weise, ist Deiner Phantasie überlassen). Ihr Freund ist zu ihr gefahren, weil er gespürt hat, daß etwas nicht stimmt und findet sie nicht. Ihm ist im Zug ein Mädchen begegnet, welches er nicht vergessen kann. So, und was Du jetzt in Deiner Phantasie draus machst, ist mal wieder Dir überlassen - je bunter, desto besser! :)

Lieben Gruß,

chaosqueen :queen:

 

hi Chaosqueen!
ich dachte, ich stöber mal in "alten" Texten... war eine gute Idee.

Du erzeugst eine eigenartig unruhige Stimmung. Nicht äußerlich unruhig, sondern mehr innerlich rastlos. Auf jeden Fall wirkt es auf mich sehr intensiv. Du machst mir mit den Szenen Lust darauf, an diesen Orten / in diesen Situationen zu sein. Läßt mich danach fragen, warum sie so rastlos ist, und ob ich es auch bin. Meine Antwort beruhigt mich halbwegs. Also gutgegangen ;)

intressanterweise wirst Du in der Vor-Schlafens-Szene endlich ruhiger vom Stil her, um dann im Schlaf wieder aufzudrehen... und danach auf diesem Level zu bleiben.

Sie ist einsam, entwurzelt, ruhelos.
genau das triff den Eindruck, den der Text schon vor dieser Stelle auf mich gemacht hat.
ichbin trotzdem mal nervig:
Ständiges Umkreisen dieser Frage durch ihre Gedanken.
irgendwie holpert dieser eine Satz. :( ich glaube es ist dieses "durch ihre Gedanken" ... wäre vielleicht schöner: IN ihren Gedanken? sonst ist die Formulierung nicht glatt genug - und eigentlich gibt es für eine Stolperecke hier doch keinen Grund, oder? na, Du wirst mich sicherlich verstehen ;)
noch ein Kommafehler, der mir den Satz kompliziert gemacht hat:
entgeht diesem Blick, der Seelen liest wie eine Tageszeitung
liest Komma wie

insgesamt haben hier ein paar stilistisch auffällige Stellen noch meinen Kritikerwahn.

sooooo, sehr schön. Eine wirklich packende Atmosphäre. Und ein Urteil über eine Beziehung. Mehr über zumindest ein Leben. Aber eigentlich vor allem über das "wir" darin.

Hat mir sehr gut gefallen!

Lieben Gruß,
Frauke

 

Hi Frauke!

Huch, schon wieder eine Deiner Kritiken, die ich übersehen hatte... Muß wohl mal zum Augenarzt, vielleicht habe ich eine seltene Sehschwäche, die sich vor allem auf Regenbogen auswirkt? *fg*

Mal zu Deiner Kritik:
Freut mich, daß Dir der Text gefallen hat!

Der Satz mit den Gedanken ist absichtlich so gewählt. Ich wollte damit ausdrücken, daß ihre Gedanken die Frage umkreisen, so quasi wiw kleine Fledermäuse in ihrem Kopf. Ich gebe zu, daß der Satz ziemlich geschraubt klingt, aber ich wollte ihn so haben.

Und zum zweiten: Nein, kein Komma! Der Blick liest Seelen, als wären diese eine Tageszeitung. Gleiche Konstruktion: "Er ißt Schokolade wie Brot." :)

Lieben Gruß,

chaosqueen :queen:

 

Hi chaosqueen,

ich glaube, dies ist die erste Geschichte, die ich von Dir lese und sie hat mich gefesselt! Den Plott der story finde ich richtig Klasse und für mich war es am Ende sofort klar, dass dem Freund im Zug das Gleiche widerfahren war, wie Deiner Protagonistin. Ich mußte lachen... wirklich seltsam....

Mit Deinem Schreibstil - den Du ja nicht in allen Deinen Geschichten so pflegst, wie ich den Kritiken entnommen habe - hatte ich allerdings manchmal etwas Mühe. "entgegenkommend, zurückbleibend, größer werdend,... und und und" Wenn man diese Formulierungen zu oft verwendet, wird es ermüdend - finde ich ich jedenfalls.

Sehr schön fand ich allerdings den folgenden Absatz:
"Kälte schlägt über ihr zusammen, prickelt an ihrem Körper entlang. Sie schwimmt unter Wasser, kämpft gegen den Drang, zu atmen, noch ein Zug, noch einer, sie ringt einen nach dem anderen ihrer Lunge ab, bis sie schließlich auftauchen muß; in letzter Sekunde durchstößt ihr Kopf die Wasseroberfläche, sie ringt nach Atem, beruhigt sich, läßt sich treiben und fühlt sich glücklich und frei. Mit kräftigen Zügen schwimmt sie durch den See, vergißt Raum und Zeit, verausgabt sich völlig und sinkt schließlich erschöpft, aber restlos glücklich ans Ufer." Ich fühlte so genau, förmlich am eigenen Körper, wie es ihr ging!

Drei Kleinigkeiten sind mir noch aufgefallen:

"nichts bestimmtes" Bestimmtes groß!

"Wenn sie ihn jemals wiedersieht, wird sie ihm (ihn, Akkusativ!) töten."

"Wie ein (eine!)Voodoo-Puppe"

Ich glaube, die letzten beiden Fehler sind bereits von jemand anderem kritisiert worden. Und dann ist es besonders schade, wenn sie weiterhin im Text zu finden sind.

Alles in allem hat mir diese Geschichte Lust auf weitere Geschichten von Dir gemacht.

Liebe Grüße
Barbara

 

Hej Barbara!

Huch, irgendwie ist die Meldung, dass Du auf meine Geschichte geantwortest hast, gar nicht angekommen... *such*
Freut mich, dass Dir meine Geschichte gefällt, und auch, dass Du das Ende sofort richtig erkannt hast! :) Komisch, gelacht hat bisher noch keiner bei dem Ende, obwohl - vielleicht haben sie es nur nicht erzählt? Aber ich denke, ich verstehe, warum Du gelacht hast.

Die Fehler hab ich grad mal editiert, danke. Ist ja peinlich: Den Text hab ich bestimmt schon hundertmal gelesen, überarbeitet etc., aber es fällt immer wieder etwas durch. :(

Dass mein Stil in dieser Geschichte etwas gewöhnungsbedürftig ist, glaube ich gern. Ich benutze ihn tatsächlich nicht überall, das wäre allein schon beim Schreiben viel zu anstrengend. ;)
Bin mal gespannt, was Du als nächstes liest und wie Dein Urteil ausfällt!

Hej Bo!

Hätt' mich ja auch gewundert, wenn sie Dir nicht gefallen hätte! ;)
Aber dass Dir der "Drehbuchstil" in meiner Geschichte besser gefällt als in Deiner eigenen, erfüllt mich schon mit Stolz! Ich fürchte, ich bin grad zu müde, aber ich werd mir "Drei Tage" demnächst mal ansehen, promised.

Lieben Gruß

chaosqueen :queen:

 

Komisch, immer, wenn ich eine Deiner Geschichten lesen will, tue ich das zwar, aber nie die, die Du mir hier empfiehlst... Ich versuch's einfach noch mal! *g*

:queen:

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom