Was ist neu

Der hier geht aufs Haus

Seniors
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31.10.2003
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Der hier geht aufs Haus

„Wahrlich ein bescheidenes Wetter, das Sie da mitgebracht haben, Mister.“
Der Fremde befreite sich von seinem nassen Trenchcoat und legte ihn über einen der Barhocker.
„Ich dachte schon, heute würde keiner mehr kommen.“
Sein Gegenüber setzte sich umständlich und legte die Arme auf den Tresen.
Harold musterte ihn, während er an einem Glas polierte. Die langen, strähnigen Haare verdeckten den größten Teil des Gesichtes.
„Erst mal was zum Aufwärmen, Mister?“
Der Mann fuhr sich durchs Gesicht und legte die Haare nach hinten. Harold schätzte ihn auf Mitte dreißig.
„Geben Sie mir ein Bier.“ Die Stimme klang rau, gar nicht passend zu dem doch recht jugendlichen Gesicht.
„Kommt sofort, Mister.“
Während Harold den Zapfhahn betätigte, ließ er seinen Blick durch die leere Kneipe schweifen. Eigentlich hatte er gleich schließen wollen, denn wenn bis jetzt niemand gekommen war, würde es sich auch nicht ändern.
Der Regen peitschte gegen die Scheiben, und ab und an war das Heulen des Sturms zu hören.
„Sind Sie neu in der Stadt, Mister?“
Der Fremde hob den Kopf. „Ja, neu“, murmelte er.
Auch das noch, dachte Harold, da kommt tatsächlich noch jemand zu dieser unchristlichen Zeit, und dann ist er so gesprächsfreudig wie ein nichtssagender Zeitungsausschnitt.
Aber vielleicht konnte Harold ihn ja überzeugen, wenigstens ein paar Dollar hier zu versaufen. Man musste nur herausfinden, was den armen Kerl bedrückte. Wahrscheinlich Liebeskummer.
Die Gäste, die irgend einen Ärger mit ihrer Liebsten hatten, waren anfangs immer stumm; doch wenn der Alkohol erst mal ihre Blutbahn erkundet hatte, dann plapperten sie wie alte Waschweiber. Manchmal brachen sie sogar tränenüberströmt auf dem Tresen zusammen. Dann konnte Harold immer seinen gönnerhaften Spruch ablassen: „Der hier geht aufs Haus.“
Und wenn sie dann erst mal mit dem harten Zeug angefangen hatten, dann saßen die Dollar locker.
„Seltsam, dass sie nichts von dem Unwetter gesagt haben“, versuchte es Harold noch einmal. „Von woher kommen Sie, Mister?“
„Salt Lake.“
„Oh, ein schönes Stück.“ Harold schob das Bier rüber. „Und was treibt Sie hierher nach Curnie Falls?“
Der Fremde nahm das Bier, hielt es vor sein Gesicht, als wolle er es hypnotisieren. „´ne private Sache.“
Ha! Harold hatte es gewusst. Private Sachen waren immer Frauenprobleme. Der Abend würde sich also doch noch lohnen.
Durch den Regen hindurch vernahm Harold ein tiefes Grollen.
„Da steht uns ein gewaltiges Gewitter bevor.“ Er griff wieder nach dem Glas und fing an zu polieren. „Ich hoffe nicht, dass Sie heute noch weiter müssen.“
Nein, das hoffte Harold wirklich nicht; er hoffte auf seinen Spruch.
„Werden Sie hier in C. Falls übernachten, Mister?“
„Nein.“
Ein ungutes Gefühl beschlich Harold. Sollte er vielleicht jetzt schon mit seinem Spruch aufwarten? Was, wenn der Fremde doch nur bei dem einen Bier bleiben würde? Dafür lohnte sich ja noch nicht einmal der ganze Aufwand. Normalerweise könnte er jetzt vor dem Fernseher sitzen und sich das Spiel der Red Sox ansehen. Aber höchst wahrscheinlich wäre der Empfang bei diesem Wetter eh gestört.
Wieder donnerte es in weiter Ferne.
„Darf man fragen, welcher Art ihre private Sache ist?“ Harold ging in die Offensive.
Der Fremde verzog das Gesicht zu einem Grinsen, sagte aber nichts.
Nach einer Weile murmelte er: "Ich bin auf der Suche nach etwas."
Harold grinste innerlich; gleich würde er ihn soweit haben. Bis jetzt hatte er es noch immer geschafft, seine Gäste zum Plaudern zu verleiten. Und Plaudern hieß Dollars.
"Sie suchen jemanden hier in C. Falls?"
Der Fremde blickte auf das Glas. "Etwas. Ich suche etwas."
Harold machte eine künstlerische Pause; das war wichtig, der Gast durfte nicht den Eindruck erhalten, man wolle ihn aushorchen. "Darf man erfahren, was dieses Etwas ist?"
Er blickte auf die Haarsträhnen, die seinem Gegenüber wieder ins Gesicht gefallen waren.
"Die Wahrheit."
Harold grinste. Eine Frauengeschichte! Seine Alte war ihm fremdgegangen und jetzt wollte er die Wahrheit herausfinden. Der Abend würde sich lohnen.
"Vielleicht kann ich Ihnen ja helfen, Mister. Ich meine, wenn Sie quatschen wollen ...“ Harold griff nach der Flasche Hochprozentigem.
„Der hier geht aufs Haus.“
Sein Gegenüber nahm das Glas, betrachtete es einen Moment. „Der hier geht aufs Haus“, murmelte er. Dann ließ er den Inhalt auf den Boden fließen.
„Hey!“ Harold stützte seine dicken Arme auf den Tresen. „Wenn Sie hier Ärger machen wollen, dann können Sie gleich wieder verschwinden, Mister.“
Der Fremde grinste wieder und griff nach seinem Trenchcoat.
Harolds Brustkorb hob und senkte sich. Er spürte, wie sein Gesicht rot angelaufen war. Am Liebsten würde er dem Typen seine schöne Fresse polieren. Harold wusste nicht, ob er sauer war, wegen des vergossenen Drinks oder wegen der Tatsache, dass die Dollars heute doch ausbleiben würden. Wahrscheinlich beides. Der Typ sollte sein Bier bezahlen und die Kurve kratzen.
Der Fremde griff in die Innentasche des Trenchcoats, und noch bevor Harold registrierte, dass das silberne Ding eine Halbautomatik war, übertönte der Schuss das Grollen des Donners.
Harold riss die Augen auf; er starrte auf den Fremden, das Licht wurde für einen winzigen Moment auf der Waffe reflektiert. Er sah das Grinsen, und dann setzte der Schmerz ein.
Harold riss die Hand hoch. Vier Finger stierten ihn an; vier Finger und eine blutende Fleischwunde, wo eigentlich sein Mittelfinger hätte sein sollen. Harold schrie.
Der Fremde richtete die Waffe auf Harolds Stirn. „Halt die Klappe, Fettsack!“
Harold verstummte. Ein Irrer! Der einzige Gast, der ihn an diesem beschissenen Abend aufsuchte, war ein irrer Psychopath.
„Und jetzt leg dich auf den Tresen, Fettsack!“ Die Waffe kam näher, berührte Harolds Stirn.
„I... ich soll was?“ Harolds Stimme war ein Wimmern.
„Leg dich auf den Tresen!“
Harold presste die blutende Hand gegen seinen dicken Bauch. Das Hemd war bereits an einer Stelle rot gefärbt.
„Mister ..., wenn Sie Geld wollen ...“
„Du sollst dich auf den Tresen legen!“ Die Stimme des Fremden war so ruhig; so verdammt bedrohlich. „Geh ganz langsam da vorne zur Ecke. Du kannst den Hocker zu Hilfe nehmen.“
Harold wimmerte. Er sah das Telefon am hinteren Ende der Wand.
„Denk nicht einmal daran“, zischte die ruhige Stimme. „Und jetzt LOS!“
Harold würde einfach tun, was dieser Irre von ihm verlangte. Keine Heldentaten. Vielleicht war das seine einzige Chance hier halbwegs glimpflich aus der Sache herauszukommen.
Vorsichtig, die Pistole nicht aus den Augen lassend, ging er auf die Ecke des Tresens zu.
Der Fremde folgte ihm. Mit der freien Hand nahm er einen der Hocker und platzierte ihn so, dass Harold hinaufsteigen konnte.
„Zieh deine Hose aus!“
Harolds Wimmern verstummte.
„Ich jag dir eine Kugel in den Schädel, wenn du nicht sofort deine Hose ausziehst, Fettsack.“ Jetzt war die Stimme laut.
Harold versuchte mit der noch intakten Hand seinen Hosenbund zu öffnen. Als er es geschafft hatte, ließ er sie hinunter. Schamesröte paarte sich mit der alles einnehmenden Panik, die seinen Körper beherrschte. Was hatte dieser Idiot vor? Warum hatte Harold ihm nicht sofort ins Gesicht geschlagen, als er den Drink auf den Boden geschüttet hatte?
„Auch die Unterhose!“, befahl der Fremde und unterstrich das Ganze mit seiner Waffe.
Harold zog auch diese aus. Er sah, wie der Typ grinsend auf seine Männlichkeit starrte.
„Und jetzt da rauf!“
Während Harold mühsam den Tresen erklomm, sah er, wie der Fremde rückwärts zur Tür ging und diese verschloss. Der Sturm schien ihn daran hindern zu wollen; ein Beben durchfuhr das Holz.
Harold saß auf dem Tresen; sein zerschossener Finger schlug Schmerzenswellen in jede Pore seines Körpers. Er spürte, wie Übelkeit in ihm aufstieg.
Wo waren seine klaren Gedanken? Es musste doch irgendeinen Ausweg geben; es konnte doch nicht so enden. Aber seine Gedanken fanden keinen Halt; nichts konnte ihm helfen. Alles war verloren. Er musste versuchen, ihn irgendwie zu beruhigen.
Der Fremde hatte den Tresen wieder erreicht. „Leg dich drauf!“
„Ich soll mich drauf legen?“ Harold stotterte.
Die kalte Öffnung der Waffe schlug gegen seine Stirn. Er konnte das Aufplatzen von Haut spüren.
„Wenn du noch eine meiner Anordnungen hinterfragst, Fettwanst, verteile ich dein schäbiges Hirn auf der Rückwand. Ist das jetzt klar?“ Der Fremde erhob nicht bei einem Wort die Stimme, doch Harold wusste, dass es ihm verdammt ernst war.
Der Fremde setzte sich auf den Hocker, den Harold zum Hinaufsteigen benutzt hatte.
„Mach die Beine auseinander!“
Harold gehorchte. Sollte er hier jemals lebend raus kommen, würde er den Typen bei lebendigem Leibe kastrieren.
Der Fremde schob den Hocker ein wenig zurück. Harold sah die Mündung der Waffe. Er sah die tiefschwarze Öffnung, die genau auf seinen Schritt zielte.
„Ich habe hier noch vier Patronen hier drin. Ich werde dir jetzt Fragen stellen. Bei jeder gelogenen oder ausweichenden Antwort verlässt eine den Lauf. Solltest du viermal lügen, verschwindet die Letzte in deinem Schädel. Ansonsten lasse ich dich am Leben. Zum Finden der Wahrheit sind Lügen nicht sehr hilfreich. Das verstehst du doch sicher, Fettwanst, oder?“
Die Übelkeit breitete sich in Harolds Magen aus. Er wimmerte. „W... was haben Sie vor?“
Der Knall zerriss Harold fast das Trommelfell. Er schnellte hoch, umgriff seinen Oberschenkel. Das Blut spritzte zwischen seinen Fingern hindurch. Er kreischte.
„Ich stelle meine letzte Frage noch einmal: Das verstehst du doch sicher, Fettwanst, oder?“
„Ja! Oh Gott, ja!“ Tränen schossen in seine Augen.
„Leg dich wieder hin!“
Harold gehorchte. Sein durchschossenes Bein zitterte und verteilte das Blut auf die frisch polierten Gläser.
„Am 29. Oktober 1972 betrat ein kleiner Junge spät abends diese Bar. Ist das korrekt?“
Harold wollte schreien: Woher soll ich das wissen? Er wollte losheulen; einfach nur heulen.
„Ja!“, wimmerte er statt dessen. „Wenn Sie es sagen, ist es korrekt!“
„Es geht hier nicht darum, was ich sage. Ich könnte ja auch lediglich etwas behaupten.“
Harold würde gleich durchdrehen. Was für ein Spiel war das hier?
„Dieser Junge fragte nach seinem Vater, Robert Mitchell. Ist das korrekt?“
Harolds Wimmern verstummte. Er spürte, wie sich sein Mageninhalt einen Weg nach oben bahnen wollte. Er schluckte heftig.
„J... ja.“
„Sehr gut. Am Tresen saßen noch weitere drei Männer. Peter Harris, Joseph McClark und Joshua Hill.“
Harold sah seine drei Stammgäste vor sich am Tresen hocken. „Gib mir noch einen.“ Josh grölte.
Harold schenkte grinsend nach.
Der kleine Junge kam auf den Tresen zu.

Harolds Bein hatte das Zittern eingestellt. Das Einschussloch pulsierte.
„Ist das korrekt?“
„Ja“, flüsterte Harold.
„Ich hab dich nicht verstanden, Fettwanst.“
„Ja!“
„Du sagtest dem Jungen, dass sein Vater vor zehn Minuten die Bar verlassen hätte. Ist das korrekt?“
„Ich soll Dad abholen“, sagte der Junge durch den Qualm der Zigaretten hindurch.
„Vermisst hier einer seinen Sohn?“ Harold blickte in die Runde. Die anderen grölten.
„Mein Vater ist Robert Mitchell“, piepste der Junge.
„Rob ist vor zehn Minuten raus, mein Junge. Oder liegt er noch da vor dem Tresen?“ Wieder grölten die anderen.

Harold spürte den kalten Lauf der Waffe an seinem anderen Oberschenkel. „Ja! Ja, das ist korrekt.“
„Peter Harris sagte dann zu dem Jungen, er solle sich auf den Hocker setzen und einen mittrinken.“ Ein ohrenbetäubender Donnerschlag grollte von draußen herein. Harold zuckte zusammen.
„Der Junge hatte Angst und sagte, er werde dann jetzt wieder heim gehen. Seine Ma mache sich Sorgen. Was hast du daraufhin gesagt, Fettwanst?“
„Hey, hast du das gehört, Harold?“ Pete lallte. „Der Kleine schlägt meinen Drink aus.“
Harold blickte auf das ängstliche Gesicht. „Im Wilden Westen wärst du dafür erschossen worden, Junge.“

„Genau das sagtest du, Fettwanst. Was tat Peter Harris daraufhin?“
„Ich... ich weiß nicht genau...“ Harold wollte nichts mehr über diesen Abend wissen. Seine Übelkeit nahm bedrohliche Ausmaße an. Sein Bein begann wieder zu zittern; der Schmerz in seinem Finger wurde stärker.
Der Fremde sprang auf, presste die Waffe gegen Harolds Kniescheibe und drückte ab. Dann setzte er sich wieder hin.
Harolds Kreischen wurde durch den Schwall seines Mageninhalts gestoppt.
„Was tat Peter Harris daraufhin?“
„Im Wilden Westen wärst du dafür erschossen worden, Junge.“
„Ja genau“, lallte Pete. Er griff in seine Jacke und holte einen Revolver hervor.
Harold blickte in die weit aufgerissenen Augen des Jungen.
„Peng!“ grölte Pete. Die anderen lachten.
Harold sah, wie sich die Hose des Jungen verfärbte. Kurz darauf plätscherte es neben seinen Füßen.
„Er hat sich angepisst!“ Josh schlug sich die Schenkel. "Du scheinst ihm ja richtig Angst zu machen, Pete."

„Nachdem sich der Junge vor Angst in die Hosen gemacht hatte, bist du um den Tresen herum gekommen. Dein Atem hat nach billigem Fusel gestunken, Fettwanst. Was hast du dem Jungen gesagt?“
„Ich ... ich ...“
Der Fremde drückte die Waffe gegen Harolds Schienbein.
„Nein! Nein! Ich sagte, er solle sich lieber auf den Stuhl setzen und einen mittrinken. Ich sagte ...“ Rotz lief aus Harolds Nase. „Ich sagte, Pete würde ihn sonst ...“
„Sonst?“
„E... erschießen!“ Jetzt flennte Harold. Schmerz und Scham hatten gewonnen. „Oh Gott, Mister, es ... es sollte doch nur ein Scherz sein.“
„Ein Scherz. Richtig, es sollte nur ein Scherz sein. Nachdem sich der Junge auf den Hocker gesetzt hatte, was hast du da gemacht?“
„Es ... es tut mir doch so leid, Mister.“
Das Eindringen der Kugel in den Schienbeinknochen zerstörte Harolds Kontrolle über seine Blase. Sein Schrei schien unendlich lange zu dauern.
„Ich sagte doch, keine ausweichenden Antworten, Fettwanst. Nachdem sich der Junge auf den Hocker gesetzt hatte, was hast du da gemacht?“
„Ich habe abgeschlossen! Ich habe die verdammte Tür abgeschlossen!“
Harold ging um den Tresen herum. Er spürte die glasigen Augen des Jungen, hörte die anderen lachend grölen. Er griff nach der Flasche.
„Der hier geht aufs Haus, Junge.“

„Wie viel von deinem billigen Fusel musste der Junge schlucken?“
„Drei! Drei oder vier.“
Der Fremde stand auf, stellte sich neben den Tresen und presste den Lauf gegen Harolds Stirn.
„Sieben!“ schrie Harold. „Es waren sieben!“
„Es waren genau sieben. Das ist korrekt. Der Junge kotzte nach dem Siebten auf den Tresen, genau wie du es gerade getan hast, Fettwanst.“
„Scheiße, Junge! Sieh dir diese Sauerei an.“ Harold wich zurück.
„Der gute Schnaps“, lallte Pete.
„Wer soll den Schlamassel jetzt wieder wegmachen?“ Harold griff nach einem Tuch.
„Der, der es gemacht hat, soll ihn wegmachen“, grölte Josh.
McClark war auf dem Tresen eingeschlafen. Das Erbrochene bahnte sich einen Weg zu seinem Gesicht.
„Genau, der, der es gemacht hat, macht es auch wieder weg!“ Pete griff den Jungen. Seine schlaffen Arme baumelten neben dem Körper herab. „Nimm die Gläser weg, Harold. Hier kommt der Putzlappen.“

„Du hast ihnen geholfen, den Jungen auf den Tresen zu heben, Fettwanst. Ist das korrekt?“
„Ja! Wir ... wir waren alle betrunken.“
„Zieht ihm erst die Hosen aus, Jungs. Ich will nicht auch noch seine Pisse auf dem Tresen haben.“
Harold weinte.
„Und nachdem der Junge dann nackt auf deinem beschissenen Tresen gelegen hat, seid ihr geil geworden.“
„Es ... es sollte nur ... ein Spaß sein.“
„Wie", jetzt schrie der Fremde. "Wie sah euer Spaß aus?“
Harold erkannte, dass dessen Augen glasig waren.
„Wie sah euer Spaß aus?“
Der Lauf der Waffe presste sich fester gegen Harolds Stirn.
„Wir ... wir haben ihn gefickt!“
„Wer? Wer alles?“
„Oh mein Gott, es waren alle! Wir haben ihn alle gefickt. Alle außer McClark, der hat alles verpennt.“
„Und nachdem ihr ihn gefickt habt, was habt ihr dann getan?“
„Wir haben ihn raus zum See gefahren und dort hinein geworfen!“
„Vorher! Was habt ihr vorher mit ihm gemacht? Bevor ihr ihn in den See geschmissen habt?“
Harold schrie. „Pete hat ihm in den Schädel geschossen! Oh mein Gott, es tut mir so leid ...“
Der Fremde schloss für einen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete, blickte er in das aufgedunsene Gesicht des Barkeepers.
"Ich habe sie gefunden", flüsterte er.
Harold sah den Fremden an, sah in diese klaren Augen. Er spürte den kalten Lauf der Waffe auf seiner Stirn. Er sah, wie der Mann die strähnigen Haare zurück schob, sah die blasse Narbe auf der Stirn.
„Die hier geht aufs Haus“, sagte der Fremde leise.

 

Hi Salem,

du und deine Storys, Klasse :thumbsup:

Wobei es hier nicht darauf ankommt, dass man das Ende vorraussieht.
Eine andere Möglichkeit hätte es auch nicht geben können.
Ich war gespannt darauf, welchen Grund der Gast für sein Handeln hatte.
Zuerst glaubte ich, er wäre ein Verwandter des Jungen.
Doch er war es selber.
Wieviele Jahre sind vergangen bis zu seiner Rache? Aber ich glaube, das ist nicht so wichtig. Man kann es sich denken.

Nur schade, das die anderen Mistkerle nicht in der Kneipe waren. Oder nimmt er sich jeden Einzelnen vor? Ja, so kann er seine Rache besser auskosten. :D

Mal wieder toll geschrieben. Konnte mir alles genau vorstellen.
Ich finde du wirst immer besser ;)

lieben Gruß, coleratio

 
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Mist Brille aufsetz

Boah Salem,

was für ne Vorgabe bei diesem Challenge!!! :thumbsup: Gut gemacht, zu meinen kritischen Anmerkungen komm ich gleich.
Ich wollte vorhin nur mal schnell so gucken, was da schon im Challenge steht.
Dann: na gut, die ersten Sätze kannste ja mal schnell anlesen.
Und dann: ich musste bis zum Ende weiterlesen.
Will heißen: die sprachliche Umsetzung ist dir gelungen, total spannend geschrieben und leserfesselnd sozusagen. Mein großes Lob dafür!

Kritik: mit etwas Abstand betrachtet ist der Plot nicht so arg innovativ.
Nur so richtig genial ist das Ende zudem nicht geworden. Man ahnt schon, dass es der Junge selbst ist, der sich rächen kommt. Und so stimmig ist dann aus meiner Sicht auch nicht, dass er sich das alles vom Wirt nochmals vorbeten lässt. Würde ein Opfer das verlangen? Würde das Opfer nicht eher verlangen, dass mit dem Täter exakt ! dasselbe passiert? Ich bin da unsicher.
Ich glaube, mich stört, dass du es nicht subtiler umgesetzt hast.

Und dann ist mir noch so im Nachhinein im Hinterkopf geblieben, dass du etwas zu bemüht versucht hast, den Titel innerhalb der Geschichte wieder finden zu lassen. Ich glaube ich würde ein- bis dreimal die Sätze: "der hier geht aufs Haus" wegstreichen. Der Leser ist nicht blöd!!! Es reicht die Überschrift einmal im Text vielleicht sogar den ersten vom Wirt direkt gesprochenen und danach nur noch das Ende. Dazwischen kanns fehlen, ohne dass es zu Sinnentstellungen kommt.

Aber nicht vergessen,was ich am Anfang geschrieben habe: Geschichte hat mir sehr gut gefallen!

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo Salem,

ehrlich gesagt, fehlen mir ein bisschen die Worte.

Ich finde, das ist eine Hammerstory, was positiv gemeint ist. Sie ist aber auch, ja wie soll ich sagen hmm, ich denke krass ist das richtige Wort. Was natürlich auch nicht negativ sein muss.

Für mich gibt es nur eine Sache, die mich ein wenig stört oder mir ins Auge gefallen ist, das Wort Harold kommt für meinen Geschmack zu oft vor.

Zitat:
Harold saß auf dem Tresen; sein zerschossener Finger schlug Schmerzenswellen in jede Pore seines Körpers. Harold spürte, wie Übelkeit in ihm aufstieg.

Hier z.B. beide Satzanfänge mit Harold.

Zitat:
Harold erkannte, dass er mit der Waffe genau auf Harolds Schritt zielte.

Oder hier, könnte man vielleicht auch schreiben auf seinen Schritt zielte.

Zitat:
Harold sah seine drei Stammgäste vor sich am Tresen hocken. „Gib mir noch einen, Harold.“ Josh grölte.
„Der hier geht aufs Haus“, sagte Harold.
Der kleine Junge kam auf den Tresen zu.
Harolds Bein hatte das Zittern eingestellt. Das Einschussloch pulsierte.
„Ist das korrekt?“
„Ja“, flüsterte Harold.

Um nur einige Beispiele zu nennen.

Aber das ist ja nur meine bescheidene Meinung:)

Noch ein paar Kleinigkeiten:

Zitat:
Manchmal brachen sie sogar tränenüberströmt auf den Tresen zusammen.

......auf dem Tresen

Zitat:
Dann ließ der den Inhalt auf den Boden fließen.

hmm sollte da ein "der" hin?

Zitat:
Harold ihm nicht sofort ins Gesicht geschlagen, als er den Drink verkippt hatte?

verkippt hört sich irgendwie komisch an:)

Zitat:
Sollte er hier jemals lebend raus kommen, würde er den Typen bei lebendigen Leibe kastrieren.

.....lebendigem Leibe

Zitat:
Der Kleine schlägt meinen Dring aus.“

Drink


Den Schluss finde ich besonders :thumbsup:

Fazit: Mal wieder eine super KG von dir, die ich sehr gerne gelesen habe :D


Lieben Gruss Melle

 

Hallo Salem

Eine klasse Geschichte ist Dir da gelungen. Anfangs dachte ich ja, der Fremde würde den Barkeeper vergewaltigen wollen. Dann wieder dachte ich, er wäre ein Verwandter des Jungen. Dass er selbst dieser Junge war, darauf bin ich erst nach dem Hinweis mit den Augen gekommen. Ein sehr brisantes Thema großartig umgesetzt. Hat mir sehr gefallen. :thumbsup:
Nur eine Kleinigkeit noch: Einige Wiederholungen solltest Du vielleicht austauschen. :D

Liebe Grüße, Kürbiselfe :)

 
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Jou. Spannend und gut geschrieben. Aber vorhersehbar und konstruiert. Wie oben schon jemand zutreffend bemerkte: Brutale Rache, Selbstjustiz, "Auge um Auge, Zahn um Zahn" (hier: Pisse, Kotze, Hose, Kopfschuss etc um dsgl.): ein einfacher Plot. Jedenfalls unter dem Strich lesenswert, aber nicht überragend.

PS: "Auge um Auge" ist seit, wie hieß er doch gleich? ach ja, Jesus von Dingsbums, genaugenommen "out". Vermutlich hat der Trenchcoat den Wirt deshalb auch nicht gefickt. Das war nämlich das einzige, was bei dem wie-du-mir-so-ich-dir-Spielchen fehlte. Warum eigentlich? Sei's drum. Eine Moral-Debatte fangen wir mal nicht an, dafür bietet die Story mangels Tiefe eigentlich keinen Anlass.

 

Hallo Salem,

auch mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen. Sprachlich setzt du alles sehr schön um.
Habe begonnen zu lesen und konnte nicht mehr damit aufhören! Wow!

Das einzige, was mich ein bißchen gestört hat war, dass Harold am Anfang bei jedem Satz "Mister" sagt. Ist mit Sicherheit auch Geschmackssache, aber wie gesagt: Ich fand´s nicht so toll...

Anfangs dachte ich übrigens auch, dass der Typ Harold vergewaltigen wollte. Das die Geschichte dann so eine Wendung genommen hat, hat mich wirklich positiv überrascht.
Hm, meine Version für die Challenge-Geschichte muss ich jetzt wohl auch nochmal überdenken...

LG
Bella

 

Hallo coleratio, lakita, Melle, Kürbiselfe, Uwe, Bella,

Mensch, so schnell komme ich ja gar nicht mit dem Antworten nach.
Zunächst: Habe noch etwas eingefügt, damit das Handeln des Fremden vielleicht klarer wird.
Nun zum Einzelnen:

@coleratio

Wobei es hier nicht darauf ankommt, dass man das Ende vorraussieht.
Eine andere Möglichkeit hätte es auch nicht geben können.
eine weitere Möglichkeit wäre, die von vielen angesprochene Vergewaltigung zum Schluss gewesen. Die habe ich aber bewusst nicht eingefügt, weil ich denke, dass der Fremde dadurch sicherlich keine seelische Genugtuung erhalten hätte. Er ist ja nicht homosexuell.

Wie viele Jahre sind vergangen bis zu seiner Rache? Aber ich glaube, das ist nicht so wichtig. Man kann es sich denken.
ist mMn wirklich nicht wichtig. aber ist schon ne ganze Zeit her.

Nur schade, das die anderen Mistkerle nicht in der Kneipe waren. Oder nimmt er sich jeden Einzelnen vor?
So hatte ich mir das gedacht. Deshalb will er auch wissen, wer genau mit gemacht hat.

@lakita

was für ne Vorgabe bei diesem Challenge!!!
Hi...hi... bis jetzt ist hier ja auch noch nicht viel los...

die sprachliche Umsetzung ist dir gelungen, total spannend geschrieben und leserfesselnd sozusagen. Mein großes Lob dafür!
Vielen Dank!

Kritik: mit etwas Abstand betrachtet ist der Plot nicht so arg innovativ.
Nur so richtig genial ist das Ende zudem nicht geworden. Man ahnt schon, dass es der Junge selbst ist, der sich rächen kommt. Und so stimmig ist dann aus meiner Sicht auch nicht, dass er sich das alles vom Wirt nochmals vorbeten lässt. Würde ein Opfer das verlangen?
Innovativ ist sie sicherlich nicht. Habe hier ausschließlich versucht, die berümte, von Uwe zitierte Auge-um-Auge-Geschichte interessant darzustellen. Ist halt ne Story, die in einem abgelegenen Gasthaus spielt.
Das er sich nochmal alles "vorbeten" lässt, liegt daran, dass er bei der Vergewaltigung ja völlig betrunken war und so gut wie nichts mehr mitbekommen hat. Habe aber versucht, diesen Punkt durch eine Aussage des Fremden besser herauszustellen.

Würde das Opfer nicht eher verlangen, dass mit dem Täter exakt ! dasselbe passiert?
Da bin ich nicht von überzeugt. Gut, er hätte jemanden mitbringen können, der auf sowas steht, aber ansonsten will er nur Auskünfte und seine Rache.

Und dann ist mir noch so im Nachhinein im Hinterkopf geblieben, dass du etwas zu bemüht versucht hast, den Titel innerhalb der Geschichte wieder finden zu lassen.
Gebe ich dir völlig Recht. Habe ich ausgemerzt.

Aber nicht vergessen,was ich am Anfang geschrieben habe: Geschichte hat mir sehr gut gefallen!
Das vergesse ich auch nicht. Hab mich echt drüber gefreut.


@Melle

ehrlich gesagt, fehlen mir ein bisschen die Worte.
Na, was will man mehr? :D

Für mich gibt es nur eine Sache, die mich ein wenig stört oder mir ins Auge gefallen ist, das Wort Harold kommt für meinen Geschmack zu oft vor.
Danke, habe ein paar Harolds rausgeschmissen.

Deine anderen, von dir gefundenen, Fehler werden umgehend ausgebessert. Vielen Dank fürs Suchen.


@Kürbiselfe

Eine klasse Geschichte ist Dir da gelungen. Anfangs dachte ich ja, der Fremde würde den Barkeeper vergewaltigen wollen.
Dazu hab ich oben was geschrieben. Ist aber schön, wenn ich es schaffe, den Leser auf eine falsche Fährte zu locken.

Ein sehr brisantes Thema großartig umgesetzt. Hat mir sehr gefallen.
Schön, dass du das so siehst und danke für das Kompliment.


@Uwe

Jou. Spannend und gut geschrieben. Aber vorhersehbar und konstruiert. Wie oben schon jemand zutreffend bemerkte: Brutale Rache, Selbstjustiz, "Auge um Auge, Zahn um Zahn" (hier: Pisse, Kotze, Hose, Kopfschuss etc um dsgl.): ein einfacher Plot. Jedenfalls unter dem Strich lesenswert, aber nicht überragend.
Wenn ich ein bisschen unterhalten kann, dann freue ich mich natürlich. Das es ein abgedroschener Plot ist, war mir klar. Habe aber versucht, ihn trotzdem interessant umzusetzen. Was Atmosphäre und Tiefgang angeht, muss ich wirklich noch lernen. Aber ihr helft mir ja dabei... :)

Vermutlich hat der Trenchcoat den Wirt deshalb auch nicht gefickt. Das war nämlich das einzige, was bei dem wie-du-mir-so-ich-dir-Spielchen fehlte. Warum eigentlich?
War der Meinung, es sei hier völlig fehl am Platz. Also ich hätte es an seiner Stelle auch nicht getan. Du?


@Bella

auch mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen. Sprachlich setzt du alles sehr schön um.
Habe begonnen zu lesen und konnte nicht mehr damit aufhören! Wow!
Ein sehr schönes Kompliment. Danke!

Das einzige, was mich ein bißchen gestört hat war, dass Harold am Anfang bei jedem Satz "Mister" sagt. Ist mit Sicherheit auch Geschmackssache, aber wie gesagt: Ich fand´s nicht so toll...
Harold sollte als ziemlicher Schleimscheißer hingestellt werden. Deshalb diese häufige, unterwürfige "Mister".

Anfangs dachte ich übrigens auch, dass der Typ Harold vergewaltigen wollte.
Also wirklich, Ihr habt hier alle eine Fantasie. Da muss ich mich ja schämen... ;)

Hm, meine Version für die Challenge-Geschichte muss ich jetzt wohl auch nochmal überdenken...
Los, rein damit. Damit es hier endlich mal rund geht. Wenn alle bis zum Schluss warten, dann kommt man ja mit dem Lesen gar nicht mehr nach.

Euch allen noch mal herzlichen Dank für die ausführliche Kritik.

Lieben Gruß! Salem

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Salem,

Du bist ja echt einer von der schnellen Sorte.
Deine Geschichte hat mir gut gefallen, allerdings finde ich, dass Du sie vielleicht zu schnell geschrieben und gepostet hast. Die teilweise störenden Wiederholungen wurden bereits angemerkt, genauso wie das zu häufige Einbringen des Titels. Außerdem empfand ich den Barkeeper als ein wenig zu engagiert.

Ein ungutes Gefühl beschlich Harold. Sollte er vielleicht jetzt schon mit seinem Spruch aufwarten? Was, wenn der Fremde doch nur bei dem einen Bier bleiben würde? Dafür lohnte sich ja noch nicht einmal der ganze Aufwand.

Ich finde, er macht sich zu viele Gedanken. Das Ganze wird dadurch so stark dramatisiert, dass es einen leicht lächerlichen Charakter bekommt. Natürlich muss der Barkeeper nachfragen und auch seinen Spruch bringen, sonst würde die Geschichte nicht funktionieren, aber ich stimme für eine etwas subtilere Version.
Besonders gefallen hat mir die Geschichte dann ab der Stelle, als der Barkeeper von dem verhängnisvollen Abend berichtet. Ab hier gewinnt die Sache an Fahrt und wirkt irgendwie lebendiger, auch weil die Dialoge besser werden.

Fazit: Gute Geschichte, allerdings noch überarbeitungswürdig, aber dafür hast Du ja noch genug Zeit.

P.S.: Eigentlich war es wirklich eine gute Idee von Dir die Geschichte möglichst früh zu posten, Salem. Diese Art von Geschichte werden viele im Kopf gehabt haben (ich inklusive), zumindest wenn man in Richtung Grusel/Horror tendiert. Du hast jetzt die Messlatte ziemlich hochgelegt.

Jorgo

Edit: Verdammte Doppelpostings...

 

Hallo Salem!
Yeap, gute Story, aber auch mich stören die Wiederholungen.
Dass du so häufig den "Problem-beladener, betrunkener Gast bringt Kohle" Kontext herstellst, kam mir überflüssig vor. Im ersten Teil der Story streust du das ziemlich häufig ein:

Aber vielleicht konnte Harold ihn ja überzeugen, wenigstens ein paar Dollar hier zu versaufen. Man musste nur herausfinden, was den armen Kerl bedrückte.

Manchmal brachen sie sogar tränenüberströmt auf dem Tresen zusammen. Dann konnte Harold immer seinen gönnerhaften Spruch ablassen: „Der hier geht aufs Haus.“
Und wenn sie dann erst mal mit dem harten Zeug angefangen hatten, dann saßen die Dollar locker.

Ha! Harold hatte es gewusst. Private Sachen waren immer Frauenprobleme. Der Abend würde sich also doch noch lohnen.

Ein ungutes Gefühl beschlich Harold. Sollte er vielleicht jetzt schon mit seinem Spruch aufwarten? Was, wenn der Fremde doch nur bei dem einen Bier bleiben würde? Dafür lohnte sich ja noch nicht einmal der ganze Aufwand.

Harold grinste innerlich; gleich würde er ihn soweit haben. Bis jetzt hatte er es noch immer geschafft, seine Gäste zum Plaudern zu verleiten. Und Plaudern hieß Dollars.

Harold grinste. Eine Frauengeschichte! Seine Alte war ihm fremdgegangen und jetzt wollte er die Wahrheit herausfinden. Der Abend würde sich lohnen.

Trotzdem eine Story, die angenehm zu lesen war!
Gruß, migrant bird

 

Hi Jorgo, hi migrant bird,

danke für das Lesen und Kommentieren.

@Jorgo

Du bist ja echt einer von der schnellen Sorte.
Deine Geschichte hat mir gut gefallen, allerdings finde ich, dass Du sie vielleicht zu schnell geschrieben und gepostet hast. Die teilweise störenden Wiederholungen wurden bereits angemerkt, genauso wie das zu häufige Einbringen des Titels. Außerdem empfand ich den Barkeeper als ein wenig zu engagiert.
Die Wort- und Titelwiederholungen habe ich versucht auszumerzen. Sollten immer noch zu viel drin sein, sagt mir das ruhig. Meist fällt es einem selbst beim Lesen nicht so auf.
An dem Barkeeper möchte ich ungern etwas verändern. Er ist halt dieser Schleimertyp. Er will ja nur das Geld.

aber ich stimme für eine etwas subtilere Version.
Ich habe versucht, eine gewisse Subtilität bei dem Fremden einzubauen; der Barkeeper sollte ruhig durchschaubar sein; er ist ja hier auch der eigentliche Protagonist.

Besonders gefallen hat mir die Geschichte dann ab der Stelle, als der Barkeeper von dem verhängnisvollen Abend berichtet. Ab hier gewinnt die Sache an Fahrt und wirkt irgendwie lebendiger, auch weil die Dialoge besser werden.
Klar, gab ja auch vorher kaum welche :D ;)

Du hast jetzt die Messlatte ziemlich hochgelegt.
Och, das glaube ich gar nicht. Mit Sicherheit hat hier jede Geschichte ihren eigenen Reiz. Freu mich schon auf die verschiedenen Versionen dieses Themas. Danke dir aber für das nette Kompliment.


@migrant bird

Yeap, gute Story, aber auch mich stören die Wiederholungen.
Sind wohl immer noch zu viele drin...

Dass du so häufig den "Problem-beladener, betrunkener Gast bringt Kohle" Kontext herstellst, kam mir überflüssig vor. Im ersten Teil der Story streust du das ziemlich häufig ein
Was habt ihr alle gegen meinen Barkeeper; er ist doch nur ein armer Geschäftsmann :crying: (okay, ein Kinderficker auch noch :gunfire: )

Trotzdem eine Story, die angenehm zu lesen war!
Na, da bin ich ja dann doch ein wenig beruhigt.

Vielen Dank noch mal, ihr Beiden!
Salem

 

Hi Salem!

Eigentlich hatte er gleich zu machen wollen; denn wenn bis jetzt niemand gekommen war, würde es sich auch nicht ändern.
Das klingt doch sehr umganspr.: Warum nicht "eigentlich hatte er gleich schließen wollen"?

Ähm, es wurde eigentlich schon alles gesagt.
Dass du spannend und sehr fesselnd schreiben kannst, muss ich dir jetzt nicht auch noch mal sagen, oder? (Stimmt nämlich, jetzt habe ich es doch getan... :D)

Über den Plot wurde auch schon alles gesagt und hier schließe ich mich meinen Vorkritikern an. Eine neue Idee ist das nicht und zudem ist wirklich schnell klar, dass der kleine Junge von einst kam, sich zu rächen.

Trotzdem eine gute Geschichte von dir, die auf jeden Fall lesenswert ist.

In diesem Sinne
c

 

Moin chazar,

Zitat:
Eigentlich hatte er gleich zu machen wollen; denn wenn bis jetzt niemand gekommen war, würde es sich auch nicht ändern.

Das klingt doch sehr umganspr.: Warum nicht "eigentlich hatte er gleich schließen wollen"?

Absolut einverstanden, werde ich gleich ändern

Eine neue Idee ist das nicht und zudem ist wirklich schnell klar, dass der kleine Junge von einst kam, sich zu rächen.
Sollte spätestens nach dem Kom des Fremden, der Fettsack hätte damals nach Alk gerochen, auffallen. :)

Freut mich aber, dass es dir halbwegs gut gefallen hat.

Gruß! Salem

 

Aloha!

Flockig! Das irgendetwas köchelt, ist ja schon klar, wenn man die zwei Grazien in der Bar betrachtet. Allerdings ist natürlich bis zu einem gewissen Punkt nicht klar, in welche Richtung es gehen wird und das macht die Erzählung wirklich gut. Selbst ab dem Punkt mit der heruntergelassenen Hose stehen ja für einen Augenblick noch immer verschiedene Optionen zur Wahl. Inhaltlich vielleicht nicht ganz mein Ding, aber stilistisch sehr schön umgesetzt und flüssig lesbar, die Sprache passt sehr gut zum Inhalt und den Charakteren. :thumbsup:

Mosern muss ich dennoch ein wenig: Es wäre wirklich für das Auge ausgesprochen hilfreich, wenn Du die Erinnerungsblöcke durch Absatz vom Text trennst und hier und dort vielleicht auch noch einen zusätzlichen Absatz einfügst. Das macht es noch lesefreundlicher. Der sehr verschwenderische Umgang mit einem gewissen Satzzeichen wurde sicher schon (Ich habe die anderen Antworten noch nicht gelesen ...) zur Sprache gebracht. Es ist sicher Geschmacksache, wie oft man ein Semikolon verwendet, aber - selbst wenn es dort jeweils stehen kann - hier ist mir das deutlich zu viel.


Dinge, die mir auffielen:

Die Stimme klang rau; gar nicht passend zu dem doch recht jugendlichem Gesicht.
jugendlichem -> jugendlichen

Eigentlich hatte er gleich schließen wollen; denn wenn bis jetzt niemand gekommen war, ...
Das Semikolon (Ich benutze es auch gerne ... :Pfeif: ) würde ich an dieser Stelle jedoch druch ein schlichtes Komma ersetzen. Normalerweise steht das Semikolon ja zwischen Sätzen, die so jeweils auch alleine stehen könnten. Das Gefüge des Satzes scheint mir aber doch eher so, dass eine solche Trennung zu stark sei. Deshalb schlage ich das Komma vor.

„I... ich soll was?“
Auslassungspunkte vom Satzzeichen absetzen.

„Auch die Unterhose!“, befahl der Fremde und unterstrich das Ganze mit seiner Waffe.
Ich nehme an, er untersreicht dies mit einer Geste. Vielleicht mit einer deutlichen Geste mit der Waffe ... Klingt besser, auch wenn mir klar ist, was Du meinst. ;)

„W... was haben Sie vor?“
Auslassungspunkte vom Satzzeichen absetzen.

„J... ja.“
Auslassungspunkte vom Satzzeichen absetzen.

„E... erschießen!“
Auslassungspunkte vom Satzzeichen absetzen.


shade & sweet water
x

 

Hallo Salem!

Eigentlich fühle ich mich nutzlos, denn ich kann kaum was hinzufügen, das nicht bereits gesagt wurde.
Du unterhältst sehr gut, hast einen sicheren, coolen Stil und baust deine Geschichten - wenn auch auf die altbewährte Art - gekonnt auf.

Deine grösste Stärke: Spannung - du reisst den Leser früh ins Geschehen und langweilst ihn nicht.
Wo du noch gewinnen solltest (und auch das wurde bereits gesagt, glaub ich): Dem Leser nebst der Unterhaltung noch etwas Bleibendes mitzugeben.
Ich bin mir selbst nicht sicher, woran es liegt, aber ich denke du könntest ein bisschen mehr Salem-Gedankengut in die Story einarbeiten, ein bisschen mehr Weltphilosophie betreiben, unter dem Mantel des Geschehens. Ich rate dir damit nicht moralisierend zu werden, keinesfalls. Ich meine nur, dass viele deiner Geschichten pure Fiktion sind; es fehlt manchmal an den Protagonisten, die wir selbst sind. Für mich erhält eine Geschichte oftmals einen zusätzlichen Reiz, wenn ich in ihr meine Mitmenschen, mein eigenes Verhalten etc. wiederfinden kann. Man könnte meinen, das wäre in Geschichten wie diesen sehr schwierig, denn wer hat schon einen Mörder oder Vergewaltiger in seiner Umgebung? Aber der Mörder wird manchmal noch eine Prise brutaler und beängstigender, wenn er uns bis auf Weniges gleicht.
Damit jetzt kein falscher Eindruck entsteht: Charakterisieren tust du deine Protagonisten fast immer ausgezeichnet.

Sein Gegenüber setzte sich umständlich
Kann man das so sagen? Wenn ja, dann sag mir wie das aussieht.
Auch das noch, dachte Harold, da kommt tatsächlich noch jemand zu dieser unchristlichen Zeit, und dann ist er so gesprächsfreudig wie ein nichtssagender Zeitungsausschnitt.
Es gäbe wesentlich bessere Vergleiche. Es ist doch etwas umständlich, wenn du des Vergleiches wegen erst noch erläutern muss, dass der Zeitungsausschnitt nichtssagend ist, weil es sonst nicht funktionieren würde. Mir fällt als Alternative spontan "wie ein leeres Blatt Papier" ein.
Sein Gegenüber nahm das Glas, betrachtete es einen Moment. „Der hier geht aufs Haus“, murmelte er. Dann ließ er den Inhalt auf den Boden fließen.
Ich benutze das Daumenhoch-Smilie nie, weil ich allergisch auf es bin, aber hier würde es sogar passen. Der Satz überrascht und erzeugt Spannung. Zudem noch eine schöne Verwendung des Satzes(Titel).
Der einzige Gast, der ihn an diesem beschissenen Abend aufsuchte, war ein irrer Psychopath.
Wirklich? Der Psychopath ist irr? Ich hätte gedacht, er wäre völlig normal...
Der Fremde hockte sich auf den Hocker
Denn schliesslich ist der Hocker zum hocken da... - Bringst du die Wortwiederholung weg?
hörte die Anderen lachend grölen.
Da ist ein Wort mehr als überflüssig und du kannst raten welches.

Fertiglustig.

Viele Grüsse,

Van

 

Hallo Salem,

zunächst einmal stelle ich fest, dass ich auch bei mehrmaligem Lesen etwas überlesen haben muss. Denn abgesehen davon, dass es mir höchst unwahrscheinlich erscheint, dass der kleine Junge nach dem er alkoholisiert, sadistisch missbraucht und mit einem Kopfschuss in den See geworfen wurde, überlebt hat, lese ich es zwar aus den Bemerkungen der anderen, in deiner Geschichte habe ich aber keinen Hinweis darauf gefunden. Was habe ich da übersehen?
Was das Challenge Thema betrifft, mogelst du dich (wie fast alle) ein bisschen um die Bedingungen, leider aber eben auch um deren Logik. Denn ein abgelegener Gasthof wäre sicher für einen kleinen Jungen, der seinen Vater abholen soll nur schwer zu erreichen.
Aber selbst wenn das zu schaffen sein sollte, bliebe die Frage, warum haben sich Vater und Sohn unterwegs nicht getroffen. Sie müssen sich doch entgegengekommen sein.
Und wer hat den kleinen Jungen geschickt? Ich nehme an, die Mutter. Sie muss ihm irgendwann hinterher gegangen sein, erst recht, als der Vater vielleicht schon zu Hause war.

Vielleicht lese ich einfach besonders kritisch, Salem.
Deine Story ist ja sehr zielstrebig auf einen bestimmten Effekt hin geschrieben worden, nur wenn man die Entwicklung genauer betrachtet, dann bleiben mir zu viele Fragen offen, die innerhalb des Challengethemas nicht zu klären wären ohne an Spannung einzubüßen.
So eine Tat geht an einem Dorf nicht spurlos vorrüber. Sie bestimmt auf lange Sicht die Stimmung im Ort, denn immerhin ist ein kleiner Junge zu Schaden gekomen.
Auch da schwächelt deine Geschichte für mich. In der beschrieben Atmosphäre wäre es für mich eher so, dass der Junge sich gar nicht vorstellen müsste. Wenn den Vater jeder kennt, kennt man auch den Sohn.

Ok, das ist nur meine Meinung. Sie ist sicherlich hart angesichts der Tatsache, dass du die Spannung geschickt aufbaust, den Handlungsablauf stringent erzählst und dich millieugerecht ausdrückst. Alles Positiva, die ich sehr wohl sehe.

Nur mit der Gesammtkonzeption habe ich leider ein Problem.

An der Schreibe liegt es nicht.

Einen lieben Gruß, sim

 

Hallo Salem


Ich hab das nicht so strikt gesehen wie Sim, obwohl seine Argumente objektiv betrachtet schwerwiegend und nicht leicht von der Hand zu weisen sind.

Lieber ließ ich mich von deiner Geschichte und ihrer nervenzerreißenden Atmosphäre fangen. Mag sein, dass ich ein Faible für kühl erzählte Rachegeschichten(KillBill, Oldboy etc.) habe, aber ich war vom ersten Abschnitt an gefesselt.

In der Hinsicht möchte ich mich dann auch gleich bei dir bedanken :D Ursprünglich wollte ich hier gar nicht dran teilnehmen, aber als ich mir einige Geschichte durchgelesen hatte, juckten mir bereits die Finger.

Und bei deiner Story küsste mich dann die Inspiration (und so soll es hier auf KG.de ja auch sein, finde ich ) und ich schrieb einen eigenen Text.
(ob erfolgreich, oder vergebens wird sich noch zeigen)


Also trotzdem danke für die spannenden Minuten ;)


mfg
Hagen

 

Hi xadhoom, Van, Sim und Hagen,

nicht böse sein, werde in Kürze auf eure Statements eingehen. Im Moment bin ich von so´n doofen Virus dahingerafft. Werde aber tapfer kämpfen ...

Danke auf jeden Fall schon mal für eure Mühe.

Lieben Gruß! Salem

 

Salem schrieb:
Im Moment bin ich von so´n doofen Virus dahingerafft.

Erstaunlich, welche Kräfte nach dem Tod noch wirken...

Die Geschichte ist spannend, sicher. Aber ich muß mich Van Horebekes Wunsch anschließen, daß den Charakteren etwas abgeht. Zumal ich den Rächer als etwas zu cool empfinde, so Auge in Auge mit seinem Peiniger. Hat er keine Zweifel, überkommt ihn nie wirklich unkontrollierbare Wut?

Wenn Du es nicht zu einer Vergewaltigung kommen lassen willst, in Ordnung. Allerdings halte ich die Begründung, der Rächer sei nicht homosexuell dafür für nicht zulässig. Es ginge ja nicht um die Befriedigung sexueller Wünsche, sondern um Macht über den anderen. Wäre also durchaus denkbar. Obwohl ich es im Text nicht vermisse.

Den Anfang, die Gedanken des Wirts halte ich nicht für zu ausführlich. Vielleicht hast Du aber auch schon Kürzungen vorgenommen. So wie er sich mir präsentiert hat, empfand ich ihn als gut.

Noch eine Anmerkung (off-topic): Bist Du Genesis-Fan? "A well-known Bognor restaurant-owner disappeared early this morning."

 

Hallo Salem,
Ich muss sim beiflichten. Dein Gasthaus mag von Recht und Gesetz weit abliegen, aber örtlich abgelegen kann es nicht sein. So liest sich deine Geschichte für mich auch wie eine Wild West Story, die mit deftigen Ekeleinlagen gewürzt ist, um die Spannung aufzubauen. Das der Junge den Kopfschuss überlebt haben soll, wenn auch mit Gedächtnisverlusten, halte ich für wenig wahrscheinlich.

Liebe Grüße
Goldene Dame

 

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