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Was ist Science Fiction? / Was darf Science Fiction sein?

S

Sam S.

Guest
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Was ist Science Fiction? / Was darf Science Fiction sein?

"Das ist Science Fiction!"

"Das ist keine Science Fiction!"

Stichwort: New Wave - Mit den Konventionen brechen, zB. Ballard

Stichwort: Pulp - Ballern, Außerirdische, Fremdkontakt uswusf.

Science Fiction = Themen- und Ideeninzest?

Science Fiction = Schemaliteratur bis ins Jahr 3000?

Was ist Science Fiction? Was darf Science Fiction sein?

Zum Bleistift

 

Zitat Wikipedia (Ich weiß, ich bin phantasielos):

Schon von Beginn an versuchten Autoren und Leser, Science Fiction zu bestimmen. Bis heute herrscht Uneinigkeit darüber, ob SF überhaupt definiert werden kann. Poststrukturalistisch orientierte Autoren wie Samuel R. Delany vertreten sogar die Ansicht, dass die Undefinierbarkeit ein wesentliches Merkmal von SF ist. In der theoretischen Diskussion ist auch ungeklärt, ob die SF ein Genre oder eine Gattung ist, also ob sie sich durch einen relativ festen Bestand von formalen, inhaltlichen und/oder strukturellen Elementen definieren lässt, oder ob SF treffender als Modus beschrieben werden sollte, der auf einer grundlegenderen Ebene als ein Genre die Beschaffenheit der fiktionalen Welt bezeichnet. Delany geht sogar so weit, in der (literarischen) SF eine grundsätzlich eigene sprachliche Ausdrucksform zu sehen, die wie Poesie anders gelesen werden muss als „normale Literatur“.
Samuel R. Delany... ein weiteres Pseudonym, Zerbrösel? :D

Ich hab auch mal von irgendjemandem gelesen, Science Fiction sei wie ein Porno, schwierig zu definieren, aber jeder würde es sofort erkennen, wenn man es sieht. ;)

Was mich selber angeht, habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, kein Prinzipenreiter zu werden, aus blanker Angst, dass mich der Gaul eines Tages abschmeißt.
Deshalb: Phantastik rulez! Wer wird sich denn hier über Begriffe streiten, wenn es doch gute Geschichten zu schreiben gibt.

Greetz
omno

 

Hallo zusammen!

Naja, ich denke, so ganz einfach kann man die Frage nicht beantworten, weil es in jedem Genre zahlreiche Strömungen gibt. Auch Science-Fiction ist einer Art Evolution unterworfen, während der sich zahlreiche Unterarten aus dem Hauptstamm heraus bilden.

Ich denke, ein erster Indikator für die Klassifizierung eines Textes als Science-Fiction ist ein futuristisch anmutendes Setting, das für den Handlungsverlauf eine Rolle spielt. Das heißt also, daß eine Welt, wie wir sie bspw. im Warhammer-Universum finden, nicht dazu zu rechnen wäre, obwohl spielerisch die Entwicklungsmöglichkeiten dampfgetriebener Maschinen und Werkzeuge stark thematisiert wird. Diese Möglichkeiten im Rahmen eines Fantasy-Settings zu behandeln mag sogar sogar anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse erfolgen, thematisiert jedoch stets "Was wäre wenn"-Varianten der Vergangenheit.

Es geht also beim Science-Fiction um spekulative Zukunftsvisionen. Ob nun die Entwicklung der Technologie, die Entwicklung des Menschen unter anthropologischen und/oder soziologischen Gesichtspunkten im Mittelpunkt steht, spielt dabei keine Rolle, da wir ab diesem Punkt bereits von Varianten und Unterarten sprechen.
Eine weitere Unterart ist das Durchspielen gewisser Ereignisse, die unsere Gegenwart betreffen. Außerirdische Einflüsse von außen zählen zum Beispiel dazu, weil hierbei der futuristisch anmutende Charakter der "Anderen" einen zentralen Aspekt im Rahmen der Konfrontation mit dem "Menschen der Gegenwart" bildet.

Was, glaube ich, die Klassifizierung so schwierig macht, ist der eigentliche Handlungsstrang. Ist eine Geschichte über eine Romanze oder eine Tragödie in der Zukunft zwingend der Science-Fiction zuzuordnen? Bestimmt die Handlung die Einordnung in ein Genre oder ist es das Setting?

Dazu kommt noch, wie explizit und detailreich die Zukunftsvision ausgearbeitet wird. Hier gibt es natürlich immer Schwierigkeiten, wenn insbesondere die Machbarkeit des Denkbaren hinterfragt wird. Wie wichtig ist dem Autor seine eigene Zukunftsvision? Oder war sie nur Mittel zum Zweck, weil sein Liebespaar durch die Luft gleiten soll und er keine Lust auf ein Fantasy-Setting hatte?

Abschließend muß man auch die Frage stellen, ob Omnocrat nicht Recht hat mir seiner Einstellung, die ganze Kategorisierung nicht zu strikt zu betreiben. Schließlich geht es in der Hauptsache darum, daß eine Geschichte in sich schlüssig und konsequent ist.:-)

Auf bald!

Theryn

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Sam

Nun,hmm, ich würde sagen: Science Fiction ist, ja, alles was die honorigen Herren oder Damen in deinem eigenen Link sagen. Ich weiß, war jetzt auch nicht gerade der letzten Weisheit Schluss, aber so ist es.

Für mich persönlich muss aus der jeweiligen Geschichte Rückschluss auf zukünftige und/oder technische Dinge gegeben sein und zwar ...
aus Sicht der jeweiligen Protagonisten bzw. der Backgrounderzählung.

Ich kenne die Warhammer-Dinger nicht, würde es aber nach Theryns Erklärung der SF zuordnen, da die agierenden Fantasyprotagonisten gegen eine ihnen unheimliche, nichts desto Trotz existierende Zukunft, sprich Industrialisierung, angehen.
Tolkien selbst fürchtete auch die fortschreitende Industrial- und Technisierung und hat das auch im "Herrn der Ringe" verarbeitet, auch hat er genau das immer wieder in Intervievs selbst betont. Er hat es allerdings derart verschleiert oder verfantasyiert, dass die Literaturkritik immer von Angst vor dem Kommunismus ausging. Es geht um die Mordor-Szenen.

Tja, wie auch immer, die Geschichte an sich zählt, egal ob Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft oder Parallelität.

lg
lev

 

(Ja, omno: Ich bin S. R. Delany - huldige mir!)
Da sieht man wieder mal, wie zwecklos es ist, sich hinter einem Bart zu verstecken... :Pfeif:

 

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