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Copywrite Gedankenstrich

Seniors
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28.01.2008
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Gedankenstrich

Schon wieder einer. Der dritte in diesem Monat. Und wir werden wieder nichts finden. Warum holt man mich deswegen überhaupt noch aus dem Bett?

„Kommissar Sittsam, dem Kollegen geht es gar nicht gut.“
„Der packt das schon. Hier, geben Sie ihm einen Schluck davon, aber die Flasche will ich wiederhaben.“
„Aber …“
„Nun machen Sie schon.“

Keine Zeichen von äußerer Gewalt. Schwer zu glauben, wenn man den armen Kerl so ansieht, wie er daliegt in seinem –

„Blut gibt es keins. Die Spurensicherung hat aber große Mengen Liquor festgestellt. Und diese Zähne überall –“
„Wie weit ist Professor Hilti mit dem Hirnscan?“
„Er ist noch dabei. Sagt, das Gehirn wäre schon zu kalt gewesen. Hat ziemlich schlechte Laune.“

Der soll sich mal Mühe geben. Sonst haben wir ja nichts. Keine Zeugen … verdammt, meine Augen brennen wie verrückt. Vielleicht brauche ich doch eine stärkere Brille. Mia sagt immer: Wer zu wenig schläft, altert schneller. Früher dachte ich, das sei umgekehrt. Aber früher hab ich sowieso vieles gedacht. Meine Güte, ich muß aufpassen, sonst werde ich noch so ein zynischer alter Mann wie –

„Professor Hilti sagt, Sie sollen mal zu ihm rüberkommen.“
„Wo ist meine Flasche?“
„Hier. Der Kollege hat sie aber fast leergetrunken. Es geht ihm wirklich gar nicht –“
„Nun geben Sie schon her.“

Na, dann wollen wir mal sehen, was er gefunden hat. Pfui Teufel, manchmal glaube ich, er genießt das fast … man sollte meinen, daß die moderne Technologie einem solche Anblicke ersparen würde, aber nein, das sieht aus, als sei er –

„Zehn Zentimeter tief eingestiegen für nichts und wieder nichts. Wenn man mich eine halbe Stunde früher geweckt hätte –“

Das Papier her, Hilti, und verschon mich mit deiner alten Leier.

„Die chronologische Reihenfolge läßt sich in diesem Stadium natürlich nicht mehr rekonstruieren.“

Danke, danke … das Gerät könnte ruhig größere Buchstaben drucken, war schließlich teuer genug … was haben wir denn da? Darmschlingen … Stuhlgang … Brei … der Volksmund erbricht sich aus mir … Druck … Suppe …

„War der Junge krank?“
„Das muß das Labor klären. Ist aber sehr wahrscheinlich, wenn Sie mich fragen. Diese Typen haben doch immer was. Wohnen wie das liebe Vieh, essen einmal am Tag, wenn’s hochkommt, nehmen Drogen, damit das Hirn sich wenigstens zwischendurch mal erholen kann, wie soll man da gesund bleiben?“

Tja, wie soll man da gesund bleiben? Früher waren solche Menschen kostbar. Man hat sie gerufen, wenn man sich mit den Toten unterhalten oder den verlorenen Sohn wiederfinden wollte. Sie haben die Zukunft vorausgesagt und die Vergangenheit gedeutet. Heute landen sie auf dem Gedankenstrich, werden verachtet als –

„Mutanten sind das. Arme Schweine. Wenn ich so einen Sohn hätte, ich würde ihn in ein Kloster stecken und die Lobotomie bezahlen.“

Du wirst in deinem Leben keinen Sohn mehr zeugen, alter Angeber. Und wie ein Mutant sieht der hier auch nicht aus. Obwohl … man kann es oft nicht auf den ersten Blick erkennen, aber irgendwas –

„Kommissar Sittsam, wir haben dreiundvierzig Zähne sichergestellt!“

– ist doch bei jedem verkehrt.

„Könnte ich bitte einen Augenblick Ruhe haben? Ich würde gern dieses Protokoll fertiglesen.“

Das war also seine letzte Viertelstunde. Jemand muß ihn hierhergeschleppt haben, als er schon reichlich hinüber war. Hier könnte ein Hinweis auf die Täter sein: Beide flüchten … wenn ich die erwische … verschwunden, nach unten dort hinten … Naja, könnte auch nichts bedeuten, könnten Erinnerungen sein, Gedankenfetzen, man darf nicht vorschnell Schlüsse ziehen … hier wird es interessant: Wie gern wäre ich jetzt eine Frau … während … während … während …

„Professor Hilti?“
„Direkt hinter Ihnen.“
„Haben Sie an seinem Gehirn Besonderheiten festgestellt?“
„In der Hauptsache war es ziemlich erkaltet, wie gesagt, und die Hypothalamusbrücke war regelrecht durchgeschmort. Da muß eine starke Überlastung stattgefunden haben.“
„Hat ihn das getötet?“
„Das kann ich nicht ausschließen. Aber ob das Fremdverschulden war oder lediglich Folge eines Drogenmißbrauchs, muß das Labor –“
„Fremdverschulden? Was meinen Sie damit?“
„Nun, ich habe solche Fälle erlebt, als ich noch in der Hauptstadt arbeitete. Gedankenstricher leben gefährlich. Manchmal kommen Freier und verlangen perverse Sachen, abartige Spielchen, locken mit viel Geld und –“
„Geht das auch konkreter?“
„Da war mal diese Frau. Mathematikerin. Hatte etwas Sensationelles herausgefunden und sollte dafür den Nobelpreis bekommen. Vor der Preisverleihung ging sie ins Rotlichtviertel, gab einem dieser armen Teufel fünfhundert Euro und lagerte ihr halbes Hirn in seinem Kopf ein. Für vier Stunden, hat sie gesagt.“
„Aber warum denn?“
„Sie hatte Angst vor dem Publikum. Hatte ihre Tabletten vergessen und wußte nicht, wie sie den Abend emotional durchstehen sollte. Während sie sich feiern ließ, saß der Junge da mit ihrer miesen Kindheit, ihren Ahnungen, Assoziationen und Fehlentscheidungen. Zwei Stunden hat er durchgehalten, dann flippte er aus. Loggte sich im Internetcafé um die Ecke in den Zentralrechner der Bank ein und verzockte dreißig Millionen an der Börse. Die Sache flog auf, während er die Finger noch an den Tasten hatte. Er beging Selbstmord in der Verhörzelle.“
„Und die Mathematikerin?“
„Man konnte ihr nichts Illegales nachweisen. Sie wollte ihn noch postum wegen Diebstahls ihrer Kindheit anzeigen, hat aber davon abgesehen, weil sie merkte, daß es ohne besser läuft mit der Wissenschaft.“
„Aber das ist ja unglaublich!“
„Ist es? Und warum? Weil Sie nichts davon wußten? Seit drei Monaten sind Sie jetzt bei uns, vielleicht sollten Sie mal in den Akten blättern, anstatt Kaffee zu trinken und vergangenen Zeiten nachzutrauern.“

Daß ich mir das von dem sagen lassen muß, diesem … Mia hat immer gesagt: Du mußt raus auf die Straße, ran ans Volk, weg vom Schreibtisch …

„Vielleicht haben Sie recht.“

Und wenn schon. Davon werde ich auch nicht klüger. Was soll ich mit diesem Zettel? Ich muß die Befunde vom Labor abwarten, die Autopsie, hoffen, daß sich doch noch ein Zeuge findet. Dann kann ich ermitteln. Aber so … der Junge tut mir leid. Sein Leben muß die Hölle gewesen sein. Aus lauter Langeweile … blind durch die Wesenheit steigen … in Demutshaltung meine Oberfläche anderen ausstellen …

„Wir wären soweit. Die Leiche kann weg.“
„Was ist mit Ihrem Kollegen?“
„Im Wagen eingeschlafen.“
„Fahren Sie ihn nach Hause. Wir sind hier fertig.“
„Kommissar Sittsam?“
„Was denn noch?“
„Ich wollte Ihnen nur sagen, daß es viel besser ist mit Ihnen. Sie sind … anders als Ihr Vorgänger.“

Großartig.

„Danke, danke. Nun sehn Sie zu, daß Sie zurück in Ihre Betten kommen.“

Das werde ich jetzt auch tun. Zurück ins Bett! Mia wird schlafen, aber vielleicht wacht sie nochmal auf, wenn ich über meinen Hausschuh stolpere.

„Ich nehme die Aufzeichnungen mit, Professor. Vielleicht fällt mir noch was ein beim Lesen.“
„Machen Sie sich nicht zuviel Hoffnung. Ich habe hunderte gelesen, meist ist nichts Brauchbares dabei.“

Wenn ich nochmal von vorne anfangen könnte … ein letzter Gedanke … Endlich Stille …
Was bin ich froh, daß wir eine Tochter haben. Ich muß unbedingt mit ihr reden, gleich morgen, ihr erklären … das alles erklären, damit sie nicht auf dumme Gedanken kommt.

 
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Wer Kommissar Sittsam bei den Ermittlungen helfen will, hat hier Zugriff auf Professor Hiltis Aufzeichnungen.

 

Tach Frau Kollegin,

es gibt ja verschiedene Ansätze beim Copywriten, Perspektivwechsel, Nebencharaktere entwickeln, Ort oder Zeit verschieben. Und es gibt den österreichisch-nihilistischen Ansatz, der allerdings literarisch deutlich überschaubarer ist als die Vorgenannten und daher keiner weiteren Erwähnung bedarf.

Dein Ansatz ist ein mir gänzlich neuer (wenngleich ich eingestehen muss, nicht mal im Ansatz alle CWs und die zugehörigen Urgeschichten gelesen zu haben), Du erzählst die Geschichte, die - möglicherweise - geschehen ist, die aber im Urtext nicht erzählt wurde.

Was angesichts der Wahl des Urtextes vermutlich der einzige Ansatz ist, der überhaupt funktionieren würde, wenn man schon so verrückt ist, sich ausgerechnet einen solchen (diesen !) Text zu nehmen.

Und genau wie der Urtext ist Deine Version sperrig, die üblichen Zugänge sind hier verbaut, dafür finden sich schöne Details und Purzelbäume in Deinem Copywrite, die mir - nicht nur, weil ich der gebauchpinselte Urautor bin oder mich zumindest so fühle - viel Spaß machen.

Der Gedankenstricher ist ein vorzüglich Bildchen, das Du mit sympathischer Konsequenz ausbaust und illustrierst, mit einer - so will es mir scheinen - ähnlichen Detailverliebtheit wie der Seltsem, wenngleich Du Dich mehr im Vordergründigen aufhältst, es allerdings vor einem Übermaß an Seriosität oder Bodenständigkeit glimpfst. Die Logik innerhalb Deiner Szene funktioniert in sich und wirklich gut im Zusammenspiel mit dem Urtext, der Kriminalfall wird zwar nicht geklärt, doch die Stimmung kommt an, und wer mag, kann auch noch Metaebenen suchen, die, so sie zu finden also auch vorhanden sind.

In einem anderen Text hätte ich Dir den reinen Dialog vermutlich angekreidet, hier ist die Konsequenz und die Zurücknahme sinnvoll, weil es passt und sich stimmig liest, ohne daß ich als Leser das Gefühl hätte, mir würde die Autorin wesentliches vorenthalten. Doch beim nexten Texten dann wieder etwas mehr Show und weniger Tell, gell.

Allerdings, mir gefällt der Name vom Hirnspezialisten nun so garnicht. Prof. Metzger, das liest sich wie ein billiger Kalauer, da würde ich dringend und mit Nachdruck eine Überdenkung der Namensgebung anraten und den Professor namentlich neutralisieren. Der mich ansonsten übrigens mit jedem Lesen mehr an Rechtsmediziner Boerne aus Münster erinnerte, das als Kompliment am Rande.

Ja, insgesamt finde ich das ein gelungenes und rundes Kopiergeschrub, seltsam, mit feinen Ideen drin und elegant mit dem Urtext verwoben. Und dann auch noch so zügig, obwohl ich sicher bin, daß der Text nicht mal eben so entstanden ist. Ich mag Deine Geschichte und die neuen Perspektiven, die sie mir zeigt.

Eine tiefe Verbeugung und nach hinten raus,
Cronzeuge Seltsem

 

Lieber Urautor,

vielen Dank für Deinen wohlwollenden Erstkommentar.

genau wie der Urtext ist Deine Version sperrig, die üblichen Zugänge sind hier verbaut
Dein Urtext hat viel zu mir gesprochen, und das ist da jetzt heimlich alles drin.
Metaebenen
:sealed:
dringend und mit Nachdruck eine Überdenkung der Namensgebung anraten
Du mir Kalauer? Das ist ja wohl ... Sag mir, wie der Professor heißen soll, ich tauf ihn um. Sofort.
Unverschämtheit. :aua:

Das mit Professor Boerne freut mich sehr. Und Du hast recht, die Geschichte ist nicht mal eben so entstanden. Ich saß dafür tagelang im Subtext.

Einen schönen Restabend und eine gute Nacht!
Makita.

 

Ich habe den Text besser verstanden als den Ursprungstext!

Hier wird eine Zukunftsvision gewoben: Interessant dort die Übereinstimmungen zwischen Technik und Parawissenschaft. Der Gedankenstricher wird in dem geschilderten Fall der Mathematikerin wie ein externes Laufwerk behandelt.Da wird also die Festplatte "Hirn" mit Datenmaterial beschrieben und kommt nicht immer damit klar.

Woran nun das aktuelle Opfer gestorben ist, lässt sich nicht so recht erfahren - und weil ich die Ursprungsgeschichte nicht verstehe, komm ich nicht dahinter, in wie weit dort Parallelen sind. Für eine eigenständige, vollständige Geschichte fehlt mir genau das; eine Handlung, die über die Vorstellung des Szenarios hinausgeht.
Man hat hier als Handlung eigentlich nur die Anekdote mit der Mathematikerin, ansonsten wirkt der fortlaufende Text wie eine Exposition; der Versuch dem Protagonisten Tiefe zu geben durch Mia und die Tochter kommt relativ spät im Text, finde ich, und dann ist man schon auf einem anderen gedanklichen Dampfer.
Ich muss allerdings Herrn Seltsem widersprechen, die "natürlichen" Zugänge sind bei dem Text lang nicht so verbaut wie beim Ursprungstext. Es ist schon ein sehr reizvolles Szenario, das hier beschrieben wird, und allein deshalb leichter zugänglich und vorstellbar, weil man ganz ähnliche Szenarien aus der Fiktion bereits kennt; also ein Kommisar, der in einer Dystopie ermittelt, ist eigentlich immer ein Kracher und ein vorstellbares Bild.

Gruß
Quinn

 

Hi Makita

es wird ja immer gesagt, dass die Kopie auch ohne die Kenntnis des Originals beim Leser funktionieren sollte, das tut sie auch. Und zwar bei mir zumindest auf eine ganz ähnliche Art und Weise: Ich lese, genieße und vergesse sie wieder, lese wieder, genieße wieder und vergesse sie schon wieder. Dieses Vergessen ist wie ich finde in diesen beiden Fällen auch nichts Negatives, da sie mir während dessen eine Menge Spaß bereitet hat. Ich weiß halt nur nachher nicht mehr warum. Darum schreibe ich jetzt so etwas hier, anstatt meiner ersten Idee nachgegangen zu sein, meinen Kommentar vom Original zu kopieren. Auch hatte ich die Idee, Aris Rosentreters Reaktion zu kopieren, hierfür fehlte mir aber der Mut, weshalb ich auf die einfachste aller Varianten zurückgreife und dir meine Meinung zu deinem Text sage: Ich habe ihn mit Vergnügen gelesen, einzelne Bilder und Berührungspunkte mit dem Original genossen und ihn als Ganzes nun leider wieder vergessen. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass man mit dieser Art "Easy Reading"-Literatur eine Neue Clubkultur schaffen könnte (und ich meine hiermit nicht den Bertelsmann-Club). Naja, was solls, liegt wahrscheinlich nur wieder daran, dass ich die Hälfte nicht kapiere (oder vergesse) Mir hats jedenfalls gefallen und das Ziel des Spiels hast du allemal erreicht.

Der Name Metzger ist wirklich etwas platt für deine Verhältnisse

Viele Grüße in den Süden der Republik
krilliam

 
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Hey Quinn,

wirkt der fortlaufende Text wie eine Exposition
Stimmt schon, da ist nicht viel Handlung. Meine Idee war, eine der vielen möglichen Interpretationen des Originaltexts (der sich mit Logik nur bedingt erschließen läßt) als gewollt vorauszusetzen und den Leser dazu einzuladen.
Immerhin hab ich den gag mit dem Multitasking beibehalten. :)

Hey krill,

die Hälfte nicht kapiere
als Ganzes nun leider wieder vergessen.
Das freut den Autor besonders. :(
Ich hab den Protagonisten zerlegt, eine Hälfte umgebracht und die andere danebengestellt. Das hab ich im Lehrgang Kreatives Schreiben gelernt.
Man hätte auch ganz was anderes machen können, aber ich fand die Sache mit dem Gedankenstricher am schönsten.

Danke Euch und Grüße,
Makita

P.S.

Der Name
C. Seltsem wird ihn umtaufen.

 

Das freut den Autor besonders. :(

Über meine Blödheit sollte dich dann vielleicht das hier
Ich habe ihn mit Vergnügen gelesen, einzelne Bilder und Berührungspunkte mit dem Original genossen
und vielleicht auch dies
Mir hats jedenfalls gefallen und das Ziel des Spiels hast du allemal erreicht.
hinwegtrösten.

 

Hey Makita,

Gratulation zu dieser perlmutigen Copy!

Habe des Abends dieses Werk entdeckt und

das Gerät könnte ruhig größere Buchstaben drucken, war schließlich teuer genug

damit

„... Nun sehn Sie zu, daß Sie zurück in Ihre Betten kommen.“

gefolgt von

... und die Hypothalamusbrücke war regelrecht durchgeschmort. Da muß eine starke Überlastung stattgefunden haben.“

Die Erfindung des Gedankenstrichers:

Großartig.

Ja, so ging es mir ungefähr beim lesen. Später hab ich mir das Original zu Gemüt geführt und nach dessen Studie, macht dieses Copy gleich doppelt so viel Spaß. Obwohl auch schon bei der Erstbetrachtung keine lange Weile aufkam!

Ich hab hier nur Lob vorzutragen. Respekt vor der Vorlagenwahl! Ziehe den Hut vor der Umsetzung. Ich hör mal lieber auf ...

Lieben Gruß Fliege

PS:

Makita schrieb:
Ich hab den Protagonisten zerlegt, eine Hälfte umgebracht und die andere danebengestellt. Das hab ich im Lehrgang Kreatives Schreiben gelernt.

Ich hab mir schon immer gedacht, dass es da äußerst brutal zugeht. Von wegen Kaffeekränzchen. Ha! Ein Schlachthof - so ein workshop!

 
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Hey, Fliege!

Bei Dir hab ich ja normalerweise Angst, Du könntest Dich in Agonie interpretieren und mir das dann vorwerfen. Bei dieser Geschichte hab ich gedacht: Spätestens Fliege interpretiert! Au ja!
Jetzt hat sie Dir einfach gefallen! Ich bin ratlos. :D

In Wirklichkeit hab ich mich aber gefreut.

Lieben Gruß!
Makita.

P.S.

den Hut
Wenn ich Dich nächstes Mal im Chat sehe, mußt Du mir mal erzählen, was für einen Hut Du hast.

 

Hey Makita,

Bei Dir hab ich ja normalerweise Angst, Du könntest Dich in Agonie interpretieren und mir das dann vorwerfen.

Schrieb ich nicht dazu, dass meine Hypothalamusbrücke nun durchgeschmorrt ist! :D

Bei dieser Geschichte hab ich gedacht: Spätestens Fliege interpretiert! Au ja!

Hehe ... ich erinnerte mich der Worte ... "bei mir ist nix zu interpretieren, außer bei der einen vielleicht" ... ist das jetzt Nr.2? ... ich bin verwirrt.

Aber ich geh mal für Dich übers Eis:

Also - wir hätten da die zwei Cops - den alten Hartgesottenen und den Frischling. Der kommt gar nicht gut klar mit den Bildern, die er da so zu sehen bekommt. Der Alte säuft aus Monotonie, der Neue vor Aufregung.
Es gibt also mehrere solcher "Fälle" - eine Art Serie - man sucht den Täter, da doch alle Zeichen auf Gewalteinwirkung hinweisen. Die Zähne und so, Du weißt schon.
Taadaa - ist aber kein "Mord" wo jemand kommt und den anderen den Schädel eindrischt, sondern die Gadankenstricher lösen sich selbst auf - fallen auseinander - weil sie halt irgendwann nicht mehr "ihr eigenes" zusammenhalten können. Sie nehmen da so viel Krams von den "Kunden" auf, dass sie darunter sich selbst zerstören.
Diese Hirnuntersuchung die einzige Methode den Tätern auf die Spur zu kommen, denn wenn die letzten Gedanken sichergestellt werden könnten - das einzige Indiz zum Täter (dem Letzten). Da muss das Hirn aber noch frisch sein - meistens kommen sie halt zu spät (oder so).
Die Stadt sucht also keinen Mörder, sondern die Leute, die ihre Sorgen für Bargeld auf die Kleinen umlagern. Ich finde - sie sollten den Bürgermeister mal aufs Korn nehmen und observieren :D.

So ginge es. Wahrscheinlich auch noch andere Reime. Aber den mag ich.

Liebe Grüße
Fliege

 

Hallo Makita!

Traurig, traurig. Ich fand das ganz außerordentlich.

Deine Stricher, die früher mal angesehen waren, weil sie ihr Innerstes zeigten und sich jetzt für Geld verkaufen, traurig, traurig.

Wie kann man so tief fallen!

Ich meine natürlich, wie kann man so tief fallen?

Am liebsten würde ich sie an den Haaren aus dem Wortbrei ziehen, sie auf die Beine stellen und ihnen sagen: Leute, geht euch doch erst mal waschen!

Wie du sehen kannst, hat mich diese Geschichte ganz außerodentlich vom Hocker gerissen. Eine schöne Interpretation des Originals. Szenischer und dadurch leichter greifbar, aber die Aussage könnte eine der Aussagen des Originals treffen: Man gibt sich halt hin.

Hab nen schönen Mon(d)tag,
yours

 

Hallo Frau Schlagbohrmaschine,

habe deinen Text und das Original jetzt mehrfach gelesen.
Verbeugung, Madame.
Wirklich gelungen. Und fast ganz ohne "show" :)

Der fast greifbare Zynismus, diese Betrachten des Dahinsiechens des Prot: Herrlich.

Das Einzige, was mir schwerfällt zu sehen, ist das copywright.

egal, beide Geschichten sind gut.

lg
Dave.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey, Ihr lieben Leser!

Fliege, deine Interpretation hat mich gefreut. Vor allem, da ich hieran

Taadaa
erkennen konnte, daß sie Dir keine Qualen bereitet hat.


yours, Du kannst einen ja schon plattmachen, irgendwie. Oder so.

Man gibt sich halt hin.
Menschenskind. Also, das soll ein Kompliment sein, falls das nicht klar rauskommt.


Dave, als ich Deins las, mußte ich laut lachen. Das ist echt eine Tell, don't show-Geschichte. Ich frag mich ja manchmal, woher eigentlich diese steingemeißelte Erfolgsformel kommt, allerdings reicht es nicht, um sie nachzuschlagen. Womöglich hat sie ein junger amerikanischer Thrillerautor ersonnen, oder ein Professor für Schriftstellerei, ich meine den Slogan, nicht das ... ähm ... Dings dahinter.

Das Einzige, was mir schwerfällt zu sehen, ist das copywright.
Woss? Das versteh ich nicht. Überhaupt gar nicht! Wo das Original doch satzweise, wortwörtlich, dauernd und überhaupt ... also ... :confused:

Schön, daß Ihr mich lest.

Bunte Träume und einen erbaulichen Samstag wünscht
Makita.

 

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