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Copywrite Mitbewerb

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23.01.2007
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Mitbewerb

Das Vorzimmers wirkte künstlich: Von Neonröhren fiel kaltes Licht auf schwarze Möbel, die Klimaanlage roch nach Erkältung.
»Richard Honleitner?«
»Ja, der bin ich, ich komme wegen des Jobs.«
»Setzen Sie sich bitte ins Wartezimmer nebenan, es hat dann gleich jemand Zeit für Sie.«
Das Wartezimmer war grau, an der Decke kreiste ein Ventilator. Der Papierkorb in der Ecke sah aus wie ein Staubfänger. Mitten im Zimmer lag ein Bleistift auf einem Tisch - wie vergessen. Ein Bild von Escher an der Wand, Relativiteit, das mit den Treppen.
Außer Richard war nur eine weitere Person im Raum. Das Mädchen war jünger als er, trug einen grauen Hosenanzug, darunter eine weiße Bluse. Die Haare verknoteten sich am Hinterkopf und in ihren Händen lag eine Modezeitschrift. Ihr Fuß wippte zu einer stummen Melodie.
Sicher war sie auch wegen des Jobs hier. Aber sie durfte ihn nicht bekommen: Richard brauchte das Geld. Sarah hatte in einem Monat Geburtstag und Richard war ein guter Vater.
»Papa, bekomme ich das Barbiehaus zum Geburtstag?«
»Mal sehen, meine Kleine, lass dich überraschen.«
Richards Augen schmerzten, sicher war es Krebs. Die Art von Krebs, die die Netzhaut infizierte und am Ende dazu führte, dass das Auge entfernt werden musste, damit sich das Geschwür nicht aufs Gehirn und den restlichen Körper ausbreitete.
Sein Blick schlich zu dem Mädchen, wanderte auf und ab. Die Haut war weich und einladend rosig und er musste schlucken, als er ihre langen Wimpern sah und sich zwang, wegzusehen. Weibliche Reize. Das war etwas, womit er nicht überzeugen konnte.
Das Surren des Ventilators erfüllte die Luft.
Er stellte sich Sarah vor, wenn sie mit leuchtenden Augen vor ihm stand und neben ihr ein großes, in rotes Papier mit weißen Blumen verpacktes Geschenk.
»Oh, Papa, ist das das Barbiehaus? Danke, Papa, danke, dass du mir das geschenkt hast!«
Das Mädchen im Wartezimmer blätterte um. Sie befeuchtete ihren Zeigefinger und Richard konnte einen silbernen Speichelfaden sehen, bevor die Hochglanzseite daran kleben blieb. Das Mädchen schien Richards Anwesenheit nicht zu stören. Sicher war sie der Meinung, dass nur sie selber für den Job in Frage käme. Sicher war der Grund, dass sie ihn ignorierte, schlicht der, dass sie in ihm keinen würdigen Konkurrenten sah.
Sie würde sich täuschen.
Die Zeit verstrich, der Ventilator drehte sich beständig weiter um sich selbst. Speichel netzte das Modemagazin, das Mädchen blätterte um. Eine Fliege verirrte sich ins Zimmer und wollte durch die Scheibe fliehen, das Glas hielt sie zurück.
Richard atmete tief ein und dachte, er könnte das Parfum des Mädchens riechen, Flieder vielleicht.
Sie stand zwischen ihm und dem Job. Sie stand zwischen ihm und dem Geld. Sie stand zwischen ihm und seiner Tochter. Er wusste, dass er handeln musste. Er wusste nur nicht, was er tun sollte.
»Interessant, was Sie da lesen?«
Das Mädchen blickte auf. Große, helle Augen richteten sich auf Richard, der Mund verzog sich leicht und formte ein Lächeln.
»Ja.«
Das war alles. Der Blick senkte sich und studierte erneut die Zeitschrift, bald darauf verschwand das Lächeln.
Richard wusste, sie war sich ihrer Sache sehr sicher. Zu sicher. Er sah das Mädchen und der Schweiß trat ihm auf die Stirn. An der Decke kreiste der Ventilator und quirlte die Luft. Die Fliege berührte die Scheibe.
Plötzlich hob sich der Blick des Mädchens und dunkle Augen richteten sich auf ihn. Diesmal verzerrte sich der Mund zu einer Grimasse.
Sie lachte ihn aus. Sie verspottete ihn, er war sich sicher. Richard beherrschte sich mühsam, seine Hände wurden schwitzig und er wischte sie sich an der Hose ab.
Er senkte den Blick und spürte den des Mädchens auf sich ruhen, meinte, ihre Augen könnten tief bis auf den Grund seiner Seele blicken. Er zwang sich zur Ruhe. Das Mädchen las unbeteiligt in der Zeitschrift. Sie nahm keine Notiz von ihm.
Sicher hatte sie zu Hause einen reichen Mann. Und ging hier nur her zum Dazuverdienen. Eigentlich sollte sie Kinder bekommen, Kinder waren doch die Zukunft. Kinder waren alles. Man durfte sie nie unglücklich machen.
Er sah Sarah vor sich, sie riss das Papier vom Geschenk, doch darin war nur ein alter Stiefel.
»Papa, igitt, was ist das denn?« Tränen auf ihren Wangen.
Wieder spürte er den Blick, er war starr auf ihn gerichtet, ihr Gesicht die Fratze eines Dämons mit spitzen Zähnen und einem Grinsen voller Häme.
Wenn nur diese Augen nicht wären!
Das Mädchen lachte. Es klang kehlig, jagte Richard einen Schauer über den Rücken. In der Hand hielt sie einen Spielzeugkatalog, auf den Seiten konnte man Puppenhäuser erkennen, in allen erdenklichen Variationen: Große, kleine, mit Dach und ohne. Kinder spielten damit. Ein Speichelfaden troff aus dem Mundwinkel, tränkte eines der Puppenhäuser aus dem Katalog. Er erkannte im Katalog das Gesicht seiner Tochter, die Wangen waren feucht.
Nein, er konnte das nicht dulden. Der Bleistift auf dem Tisch war gut angespitzt.
Das Mädchen leckte sich die Lippen, Geifer lief ihr das Kinn hinab. Ihre Augen sprachen: Das ist mein Job, nicht deiner. Du armer Kleiner, du wirst deine Tochter wohl enttäuschen müssen! Sie verachtet dich. Weil du keinen Job hast. Du bist ein Versager, Richard! Ein lausiger Versager!
Richard hieb sich gegen die Schläfe, aber das Dröhnen verschwand nicht, schließlich blickte er dem Dämon in die Augen und plötzlich war alles klar. Er wusste, was zu tun war.
Als er das Zimmer mit zwei Schritten durchquerte und dabei den Bleistift mitriss, reckte das Mädchen den Kopf, der fransige Mund öffnete sich, aber wenn sie etwas sagen wollte, gelang es ihr nicht.
Richard hielt sie am Haarknoten im Nacken, drückte den Bleistift tief in ein Auge, sah, wie eine helle Flüssigkeit hervorquoll und sich mit Blut mischte. Das Mädchen schrie, als das dämonische Auge erlosch, sie strampelte, verkrampfte sich, schließlich sackte sie zu Boden. Er roch ihr Parfum, Flieder vielleicht.
Richard setzte sich auf ihren Platz, zufrieden, endlich. Die Türe öffnete sich. Nur am Rande nahm er die Wörter wahr, den Schrei, der in seinen Kopf drang: »Oh mein Gott! Was haben Sie mit meiner Tochter gemacht?«
Und Richard lachte.

 

uiuiui yours,

da hat er mal eben aus der harmlosen Wartezimmersituation eine Splatterfarce a la "drag me to hell" hingelegt. Ganz schön fies, aber nicht am Ziel vorbei, wie ich finde. Zwar beschränkst du dich, anders als Fliege im Original, auf die Sicht eines Prots, dafür aber eine um einiges krankere.

Mir hats Spaß gemacht

Gruß
krilliam

 

Hey krill!

Danke dir. :)

Ja, es ist nur eine Perspektive beschrieben. Freut mich, dass es dir Spaß gemacht hat. Ich bin ja in Sachen Horror noch völlig ungebildet, darum hoffe ich zwar, dass das hier klappt, aber sicher bin ich mir nicht.

Danke für deinen Kommentar!

yours

 

Hey yours,

In Erwartung des vollendeten Horrors , hab ich die ganze Zeit darauf gewartet, das die Fliege durch den Ventilator in Scheibchen geschnitten zu Boden segelt oder sich den Schädel am Fenster breit haut :D.

Außer der Idee, zwei Leute ins Wartezimmer zu setzen ist ja kaum was übrig geblieben, aber die Qualität ist natürlich eine andere, bessere, als in meiner Geschichte. Meine Kritiken von einst sehe ich nun umgesetzt, die Gedanken sind kranker und handfeste Folgen gibt es auch. Insofern ist sie dem Original schon mal feste überlegen.

... und in ihren Händen lag eine Modezeitschrift.

Da war ich neidisch! Die hätte meiner Holdt auch gut zwischen die Finger gepasst.

Das ist mein Job, nicht deiner. Du armer Kleiner, du wirst deine Tochter wohl enttäuschen müssen! Ich habe mit deiner Tochter gesprochen, und weißt du, was sie gesagt hat? Sie verachtet dich. Weil du keinen Job hast. Du bist ein Versager, Richard! Ein lausiger Versager!

Ich weiß nicht, der will mir nicht recht passen. Ich würde mir wünschen, es gäbe ihn nicht ;).

Er wusste, was zu tun war. Sein Blick fixierte den Bleistift.

Verrat! Schon als Du den gut angespitzten Bleistift erwähntest, war klar, dass er zur Waffe wird und nun noch mal. Schade ist drum.

»Oh mein Gott! Was haben Sie mit meiner Tochter gemacht?«

Hockt er noch über ihr? Könnte der besorgte Vater nicht zu seiner Tochter stürzen, "Kind ...", dann käme für mein Geschmack auch sein Grinsen am Ende besser.

Ja. Der Weg der abwegigen Gedanken ist gut zu beschreiten. Und mir hat der Ausflug in die Augapfel-Blutflüssigkeitswelt sogar Spaß gemacht.

Liebe Grüße Fliege

 

Hallo Fliege!

Ja, die Fliege musste natürlich rein, auch wenn sie im Text ja eigentlich raus möchte, aber nicht kann. :)

Danke dir für deinen Kommentar! Ich hab ein, zwei Bleistifte rausgenommen und hoffe nun, dass es noch verständlich ist. Hast Recht, ja. Man darf ja ahnen, was passiert, aber man sollte sich nicht hingedrängt fühlen, das ist dann, wie du schon sagst, schade.

Den einen Satz hab ich gestrichen.

Ja, das Ende. Wie hast du es denn gelesen? Das war für mich schwer, weil ich nicht sicher war, ob es passt. Er lacht ja, weil er keinen Grund hatte für die Tat, erstens, weil das Mädchen die Tochter (des Chefs) ist, und zweitens, weil er ja selber vorher sagt, dass man auf Kinder aufpassen müsste.

Ob ein "Kind ..." alleine ausdrücken würde, was Sache ist?

Hm.

Schön, dass dir mein Ausflug gefallen hat. :)

yours

 

Hallo,

Von Neonröhren fiel kaltes Licht
Das klingt nicht. Aus Neonröhren. Das ist sowieso so ein Bild, das so oft verwendet wurde. Ich finde, da braucht es das „kalt“ auch nicht. Der Halbsatz ist halt der Versuch einem oft verwendeten Bild (Neonröhre, steriles Licht) noch mal etwas Wirkung abzuwringen. Entweder macht man es dann ganz schlicht oder stark; hier ist es so halbherzig.
Die Klimaanlage mit der Erkältung ist genau dasselbe, aber noch das bessere Bild.

Mitten im Zimmer lag ein Bleistift auf einem Tisch - wie vergessen.
Na ja, da runzle ich die Stirn. :)

Richards Augen schmerzten, sicher war es Krebs. Die Art von Krebs, die die Netzhaut infizierte und am Ende dazu führte, dass das Auge entfernt werden musste, damit sich das Geschwür nicht aufs Gehirn und den restlichen Körper ausbreitete.
Das find ich gut. Damit sollte der Text anfangen.
Richards Augen schmerzten, sicher war es Krebs. Das ist mal ein Anfang.

neben ihr ein großes, in rotes Papier mit weißen Blumen verpacktes Geschenk.
Zu viele Details in eine Wortschlange gerammelt.

Richard konnte einen silbernen Speichelfaden sehen
Was leistet das „silbern“?

Speichel netzte das Modemagazin
Netzte? Ich glaub netzen kann man nur einen Fußball ins Tor. „Benetzte“

und wollte durch die Scheibe fliehen, das Glas hielt sie zurück.
Welches Glas denn? Wurde das schon erwähnt? Wenn hab ich’s überlesen. Ein Fenster.

»Interessant, was Sie da lesen?«
So fragt man nicht, weil man sich da zum Affen macht, die Sprachmelodie am Ende des Satzes hochzuziehen. Versuch den Satz mal wie eine Frage auszusprechen, da merkt man, dass man den Satz wirklich überbetonen muss. Und solche Fallstricke meidet man normal ganz zielsicher.

Der Blick senkte sich und studierte erneut die Zeitschrift
Ein Blick kann nichts studieren.

und er wischte sie sich an der Hose ab.
Holpert. Er sie sich an der ab. Zu viel holpern für das bisschen Bild.

Und ging hier nur her zum Dazuverdienen.
Hier/her; zum Dazu; Les den Satz mal laut. Klingt wie chinesisch.

Eigentlich sollte sie Kinder bekommen, Kinder waren doch die Zukunft. Kinder waren alles. Man durfte sie nie unglücklich machen.
Ja, das ist mit den Gedankengeschichten, das war bei Fliege ja auch. Es ist so eine Beliebigkeit in den Gedanken. Er kann da denken, was er will. Er kann auch denken: Die sollte lieber Kuchen backen. Kuchen backen, das ist die Zukunft.
Er kann auch denken: Früher hätte jemand wie sie in einer Videothek gearbeitet. Aber die gibt’s ja nicht mehr. Wegen Internet.
Also es wäre schön, wenn man in den Gedanken eine klare Steigerung hätte, aber es kreist. Ein Schritt vor, zwei zurück.

Ja, das ist halt so ein Ikea-Wahnsinn aus dem Baukasten. Also da wird die Figurenentwicklung eingedampft und die Geschichte arbeitet dann mit Schlagworten: Sozialer Abstieg, Versagensangst, Rivalität, Stresssituation – Amok.
Da tut man der menschlichen Psyche schon Unrecht, wenn man das so platt bringt. Ich hab eigentlich nichts dagegen, Leute einfach als wahnsinnig hinzustellen, wenn’s der Geschichte dient. Wenn der Fokus der Geschichte, ihr einziger Inhalt, das Wahnsinnigwerden der Figur ist, sollte da aber schon mehr dran sein, find ich.
Der Satz mit dem Krebs war aber toll und auch die Bausteine sind ja da, also eben wirklich sozialer Abstieg, Versagensangst, Stresssituation – aber das daraus dann wirklich der Amoklauf resultiert, ist mir zu platt.
Es hätte da doch gereicht, wenn ihn diese Bausteine einfach so gelähmt hätten, dass er das Vorstellungsgespräch vermasselt hätte. Dann hätte man so was wie eine soziale Relevanz gehabt: Hast du Scheiße am Schuh, hast du Scheiße am Schuh. Also wenn der soziale Abstieg begonnen hat, sorgt er dafür, dass das Selbstvertrauen weg ist und ohne das Selbstvertrauen ist der soziale Abstieg nicht aufzuhalten. Das wäre doch mal eine interessante Lösung gewesen, und in der Geschichte wird er wahnsinnig und rammt ihr einen Bleistift ins Auge. Na ja.

Gruß
Quinn

 

Hallo Quinn!

Du kreidest mir immer an, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. :)

Ja, verdammt, du hast Recht. Ich sollte mich mal leiser drehen. Denn es wäre ja alles da, der Abstieg, die Motivation, die Angst ... aber die Geschichte würde mit deiner Wende viel besser wirken. Wenn er es einfach nur vermasseln würde. OHNE die Sache mit dem Stift.

Aber ich bin sicher, dass das kommt! Lass mich noch ein, zwei laute Geschichten schreiben, dann hab ichs raus und schreibe welche ohne Kanonen, dafür aber mit ner Sniper. Hoffe ich. Solche, die treffen, und nur das treffen, was sie treffen sollen.

Ohne Collateral Damage, sozusagen.

Das mit dem Fenster, das passt nicht, richtig. In ner Vorversion kam es davor schonmal dran, aber der Satz wurde dann gestrichen. Herrje, ich habe zuviel gestrichen!

Den Rest kauf ich dir auch ab, nur das Netzen (noch) nicht. Ich kenn das schon: "Sie netzte die Blumen." Aber ich werds nachsehen, ja? Evtl. täuscht mich ja mein Gedächtnis.

Danke dir fürs Lesen und die Vorschläge!

yours

 

Hi yours,

aus der Vorlage hast Du ja ein ziemliches Gemetzel gemacht, und das unter dem Etikett des CW, wo es ein unbedarfter Leser wie ich - der sich niemals nicht in die H-Rubrik verirrt - dann zu lesen bekommt. Pfuipfui.
Der Splatter ist halt wirklich nicht meiner, und auch der Psychohorror vorher ist mir stellenweise zu wenig subtil, ich hab Dir im Anschluss mal ein paar meiner Gedanken rausnotiert.
Eigentlich fängt es gleich mit dem Einstieg ein, Quinn hat Dir ja den Eingangssatz schon moniert, und ich stoße ins selbe Horn, der ist echt mies, weil ausgelatscht und so effektheischerisch, ohne tatsächlich Leistung zu bringen.
Zumal in den ersten zwei Sätzen ja ein gänzlich anderes Zimmer angerissen beschrieben wird, das ginge auch im weiteren Erzählverlauf, für die Stimmung der Geschichte ist dieses Vorzimmer ja irrelevant.

Mitten im Zimmer lag ein Bleistift auf einem Tisch - wie vergessen.
ich würde es drehen, schließlich fällt doch erst der größere Schreibtisch ins Auge, der mitten im Zimmer steht, und auf diesem liegt dann, meinethalben auch mittig, ein Bleistift. So exponierst Du den Bleistift zu sehr, statt ihn dezent zu platzieren
Sarah hatte in einem Monat Geburtstag und Richard war ein guter Vater.
das Unterstrichene finde ich entbehrlich, Du führst es nicht weiter aus, erklärst dafür jedoch die Misere in der er steckt deutlich genug mit dem, was folgt
Richards Augen schmerzten, sicher war es Krebs. Die Art von Krebs,
ich fände es anders aufgeteilt wirkungsvoller : Richards Augen schmerzten. Sicher war es Krebs, die Art von Krebs
Er stellte sich Sarah vor, wenn sie mit leuchtenden Augen vor ihm stand
aus dem Bauch raus würde ich stünde vorschlagen, oder stehen würde
Sie stand zwischen ihm und dem Job. Sie stand zwischen ihm und dem Geld. Sie stand zwischen ihm und seiner Tochter. Er wusste, dass er handeln musste. Er wusste nur nicht, was er tun sollte.
das finde ich relativ einfallslos aufgelistet, durch die monotone Wiederholung verliert die Eindringlichkeit mehr, als daß sie sich wie ein Mantra entfaltet.
Er senkte den Blick und spürte den des Mädchens auf sich ruhen [...] Sie nahm keine Notiz von ihm.
das passt irgendwie nicht zueinander, auch wenn es im Prinzip die Diskrepanz zwischen Innen- und Außenwelt ist, doch der Wechsel geht mir hier zu abrupt.
Er sah Sarah vor sich, sie riss das Papier vom Geschenk, doch darin war nur ein alter Stiefel.
doch...nur finde ich mindestens eine Verdeutlichung zuviel. Für meinen Geschmack könnten auch beide raus, daß es nix Dolles ist, nicht das Puppenhaus, wird ja direkt deutlich
In der Hand hielt sie einen Spielzeugkatalog, auf den Seiten konnte man Puppenhäuser erkennen, in allen erdenklichen Variationen: Große, kleine, mit Dach und ohne. Kinder spielten damit. Ein Speichelfaden troff aus dem Mundwinkel, tränkte eines der Puppenhäuser aus dem Katalog. Er erkannte im Katalog das Gesicht seiner Tochter, die Wangen waren feucht.
da häuft sich der Katalog arg
Nein, er konnte das nicht dulden. Der Bleistift auf dem Tisch war gut angespitzt.
Das Mädchen leckte sich die Lippen, Geifer lief ihr das Kinn hinab.
das Unterstrichene würde ich wieder rausnehmen, weil Du einerseits bereits die innere Pein von Richard verdeutlicht hast, und zudem der Hinweis auf den angespitzten Bleistift vorwegnimmt, was geschieht. Denn Bleistifte sind in der Regel angespitzt, erwähnenswert wäre es eher, wenn er eben noch nicht gespitzt wäre
Richard hieb sich gegen die Schläfe, aber das Dröhnen verschwand nicht
eigentlich wurden doch konkrete Gedanken beschrieben, kein unspezifisches Dröhnen.
Und Richard lachte.
das Unterstrichene würde ich wieder rausnehmen

Insgesamt keine schlechte Geschichte, doch ich hab von Dir schon deutlich dichteres gelesen, atmophärisch gesehen. Wobei ich nicht böse bin, wäre die Geschichte dichter gewesen, hätte sie mich mehr gestresst, rein thematisch :)

Grüße
Coftncweet Seltsem

 

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