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Schlussendlich: ein schöner Abend

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03.09.2010
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Schlussendlich: ein schöner Abend

Das Steak Klaus-Dieter lag einsam und alleine auf dem Grill.
Es war Abends und kurz vor Feierabend. Langsam aber stetig dünnten sich die Massen auf dem Markt aus und wer nicht schon längst zu Hause war, würde sich bald woanders weiter betrinken.
Doch Klaus-Dieter schmorte noch über den ausglühenden Kohlen.

Er war schon ganz schwarz vor Kummer.
„Warum wollte mich denn keiner essen?“, fragte er sich nicht zum ersten Mal an diesem Abend und stellte völlig resigniert fest: „Selbst die Bouletten und Bratwürste sind alle schon weg. Dabei bin ich doch viel schmackhafter. Gut ich koste auch mehr, aber das bin ich doch wert. Oder nicht, oder wie?“

Dabei hatte alles so gut angefangen.
Als eines der ersten Steakscheiben wurde er gewürzt, in einer schmackhaften Marinade gebadet und verpackt. Die Befürchtung unverkauft im Regal sein Mindesthaltbarkeitsdatum zu überschreiten kam erst gar nicht auf, da er zusammen mit diversen anderen seiner Art an einen Grillbudenbesitzer verkauft wurde, der schon dieses Wochenende auf einem Fest die fröhlichen Massen satt machen wollte.
Auch über die große Konkurrenz machte sich Klaus-Dieter keine Sorgen. Schließlich würden ja auch eine Menge Gäste kommen, die alle Hunger haben und sich nur so um ihn reißen würden.
Die Chillikrakauer taten ihm leid. Wer isst schon gerne etwas scharfes, wenn man Steaks bloß mit etwas Senf nachwürzen bräuchte? „Da werden sicherlich einige von schwarz und verbrannt werden, weil sie zu lange in der Hitze vor sich hin brutzeln müssen!“, sagte er noch selbstbewusst zu einem seiner Kollegen.
Erst als er in die Kühltruhe gepackt wurde, kamen erste Zweifel auf. Durch ein blödes Missgeschick des Wurstverkäufers, viel sein Paket ganz nach unten. „Oh nein, nicht dass der uns hier unten vergisst?“, stöhnten einige seiner Leidensgenossen. Klaus-Dieter entgegnete lässig: „Der wird uns schon noch suchen, sobald ihm die anderen Pakete ausgegangen sind. Wir werden dann eben nicht zur Mittagszeit verspeist, sondern Abends zum Feuerwerk. Wenn wir ein wenig Glück haben, sehen wir sogar wie die Menschen den Himmel zum Leuchten bringen. Wartet's nur ab!“ Doch sicher war er auch nicht mehr.

Die Zeit zog sich dahin.
Pakete mit Steaks, Würstchen, Bouletten und sogar die Krakauer wurden herausgenommen und auf dem Grill fertig zubereitet. Nach und nach konnte er immer besser sehen, doch stets den Griff des Verkäufers zu anderen Paketen.
Der Mittag war vorbei, der Abend kam. Nachschub wurde geliefert und aus Faulheit einfach oben auf geschmissen und sein Paket unter neuen euphorischen Steaks vergraben.
So verging der erste Tag. Ungegrillt warteten sie in der Kühltruhe die Nacht über. Doch auch am nächsten Tag, schien er vom Pech verfolgt zu werden.

Dann gingen die Bouletten aus. „Nun werden die Menschen mehr Steaks haben wollen! Von einer einzigen Wurst wird man ja auch nicht richtig satt. Von Steaks wie uns schon eher.“, munterte Klaus-Dieter sich und andere wieder auf und schöpfte neue Hoffnung.
Doch auch dieser Tag zog sich dahin. Minute um Minute, Stunde um Stunde vergingen. In einer Tour wurden Pakete herausgehoben, aufgeschnitten und ihr Inhalt auf den Grill geschmissen. Nur sein Paket blieb unberührt.
Deprimiert setzte er Frost an.

Doch dann plötzlich, kurz vor Feierabend, keine 5 Minuten, bevor das Feuerwerk beginnen sollte,
holte man ihr heraus und schmiss ihn umgehend auf den Grillrost.
Eine riesige Schlange von hungrigen Menschen stand am Grill und wollte essen. Einige warteten auch schon auf die Steaks. Damit es schneller ging, wurden er und seine Zeitgenossen tief über die glühenden Kohlen gehangen und so ging es ruck zuck, bis er fertig war.

„Warum nimmt er mich nicht vom Grill?“, fragte sich Klaus-Dieter plötzlich und schrie dem Verkäufer zu, „Ich bin doch schon fertig. Schön zart und saftig. Nimm mich vom Grill, verfrachte mich in das Brötchen und beschmiere mich mit der Soße. Nun mach schon.“
Dieser entschuldigte sich auch sofort und rechtfertigte sein Zögern damit, dass er schon seit 12 Stunden hier grille und sich depressive Steaks einfach schlechter grillen lassen.
Aber das half Klaus-Dieter auch nicht weiter. Verbrannt war er noch nicht, aber doch recht scharf gebraten. Nun müsste sich schnell ein Käufer finden lassen. Lange Ruhezeiten auf dem Rost würde er nicht überstehen.
Doch genauso kam es.
Alleingelassen, einsam, verzweifelt und am Ende seiner Kräfte, brutzelte Klaus-Dieter langsam aber stetig weiter vor sich her. Er musste mit anschauen, wie die letzten Würstchen verkauft und eines seiner Kollegen nach dem anderen vor ihm von den Käufern gewählt wurden.
Eine aufgebrachte Dame mittleren Alters hatte sogar den Verkäufer beschimpft, als dieser ihn verkaufen wollte: „Na Ihr Kohlebrikette dürfen sie ruhig selber essen! Dann schmecken Sie mal den Mist, den Sie hier verkaufen wollen!“
Der Verkäufer nahm es gelassen, doch Sein Herz zerbrach in diesem Moment.

Von der ausglühenden Kohle kaum noch gewärmt musste er mit anschauen, wie der Verkäufer anfing den Laden zu schließen. Wie er aufräumte, das Besteck anfing zu säubern und schlussendlich die Platten vor der Verkaufsfläche anbrachte. Vom Feuerwerk sah Klaus-Dieter auch nichts, da es wirklich schwierig ist durch vom Ruß verkrustete Schichten überhaupt noch etwas zu sehen.
Aber er wusste, dass er jeden Moment weggeschmissen werden würde. Elendig den Ratten zum Fraß vorgeworfen, die nun wirklich alles fressen.

So freute Klaus-Dieter sich auch nicht, als er dann doch aufgespießt wurde.
Doch dann passierte etwas. Das Steak konnte nur gespannt lauschen: „Entschuldigen Sie, haben sie vielleicht noch etwas zu Essen?“ - „Ja, ein Steak noch, aber das ist leider schon sehr verkokelt und schwarz geworden. Lag einfach zu lange auf dem Grill. Ich wollte es gerade wegwerfen, aber wenn Sie mögen?“ - „Na zeigen Sie es mir doch mal, ich liebe scharf gebratene Steaks. Ich weiß, das ist nicht gesund, aber die schmecken mir einfach am besten.“

Überglücklich wurde das Steak Klaus-Dieter also doch noch gegessen und durfte einem Unbekannten den Abend mit seinem Geschmack verschönern.

 

Hallo liebe Community. Ich bin neu hier und habe beschlossen auch mal etwas heraus zu geben.
Ich freue mich über Kritik zur Verbesserung meines Schreibstils und/oder der Erzählung und hoffe Euch gefällt die Geschichte.

 

Hallo Tiltik!

Der erste Satz ist geil. :)

Aber dann wirds so ein wenig klamaukig, wie das arme, arme Steak so auf dem Grill verkohlt. Und den Mittelteil hätte ich am liebsten überflogen, weil keine Spannung aufkam und mich die Krakauer nicht interessiert haben.

Das wäre spannender gewesen, wenn sie z.B. miteinander geredet hätten und Klaus-Dieter die Krakauer erst mal ausgelacht hätte ... und die dann am Ende doch vor ihm gegessen werden.

Und das Ende ist ... naja. Es ist Ponyhof. Alles ist gut und Klaus-Dieter wird von einem liebevollen Menschen aufgegessen. Weiter nichts.

Ich würd den Spannungsbogen ausbauen und das Ende aufpeppen, vielleicht ein paar Dialoge einbauen. Und es evtl. unter Humor einsortieren. :)

Schön fand ich allerdings, dass sich dein Text gut lesen lässt. Also rein vom Satzbau her und so - das passt schon so für den Anfang.

Bis bald!

yours

 

Hallo Yours Truly.

Danke für deine Worte und deine Zeit.
Besonders freue ich mich, dass dir der erste Satz gefällt. Dieser ist ja besonders wichtig.

Über eine Kürzung des Mittelteils hatte ich schon nachgedacht, da ich mir auch nicht sicher bin, ob dieser nicht zu lang ist. Die Situation ist ja schon in den ersten 2 Absätzen erklärt und das Ende durchaus dem Klischee "Ponyhof" entsprechend.
Der Mittelteil dient also einzig und alleine der Identifikitation mit Klaus-Dieter und soll Mitleid erzeugen, ohne aber gleich auf die Tränendrüse zu drücken.
Lächerlich machen wollte ich das Ganze auch nicht. Also genau den Mittelweg finden.

Daher gefällt es mir wenig, ihn mit Unterhaltungen aufzupeppen. Ich war schwer am Überlegen, ob ich ihn überhaupt sprechen lassen sollte. Ich hatte mich dann dafür entschieden, damit es klarer wird, dass ich nicht über ein Steak schreibe, sondern das Steak benutze, um das Thema lockerer angehen zu können.
Klamaukig sollte es aber auch nicht sein. Einen Schmunzler hier oder da auslösen, einen Wiedererkennungswert dem Leser anbieten, ohne ihn/sie gleich in Tränen ausbrechen zu lassen.

Die Rubrik Alltag hatte ich ausgewählt, weil sie mir als die passenste erschien:
Nicht weil ein Steak oder eine Grillbude alltäglich sind, sondern Personen alltäglich sind, denen es so ergeht wie dem Klaus-Dieter.

Da ich aber wie gesagt niemanden in Traurigkeiten versinken lassen wollte, hatte ich es aufgelockert und mit einem glücklichen Ende versehen.
Außerdem mag ich Happy Ends. :)

LG Tiltik

 

Hallo Tiltik!

Der Mittelteil dient also einzig und alleine der Identifikitation mit Klaus-Dieter und soll Mitleid erzeugen, ohne aber gleich auf die Tränendrüse zu drücken.

Hmja ... wie identifiziert man sich denn mit einem Steak? :)

"Ich bin ein Stück Fleisch, und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als gegessen zu werden!"

Das ist schon schräg, und daher kommt wohl auch dieses Gefühl, alles als Klamauk zu sehen.

Dein Steak ist ja kein Steak. Steaks können nicht denken und auch nicht reden. Das heißt, du hast einen Menschen in ein Steakkostüm gesteckt. Und dieser Mensch möchte nun gegessen werden.

Das musst du mir als Leser nahe bringen, sonst grinse ich nur drüber und hab auch kein Mitleid mit Klaus-Dieter.

Bis bald!

yours

 

Ui...so hatte ich das wirklich selber nicht betrachtet. (muss selber gerade richtig lachen :) )

Ich hatte mir tatsächlich etwas leicht anderes Gedacht.
Möchte ich jetzt hier nicht unbedingt erwähnen, da ich ja auch von anderen gerne erfahren möchte, wie sie die Geschichte aufgenommen haben.
Wenn es dich interessiert könnte man darüber privat diskutieren.

Aber ich werde mal darüber nachdenken, wie ich das etwas deutlicher machen kann, ohne einen durchaus gewollten schrägen Charme zu vernichten.
Zu viele Erklärungen sind da meiner Meinung nach eher im Weg.

 

Hallo Tiltik!

Ohne die Kommentare zu lesen, hatte ich allein nach der Lektüre der Geschichte klar, dass du die Sache als große Metapher meinst.
Ich fand es nicht lächerlich und auch nicht langweilig.
Kann mich Yours Truly da nicht anschließen.
Ich mag deinen Text und finde die Idee ganz originell.

Grüße: Timo

 

Tipp kam per PM Yours Truly.

Und danke TimoKatze. Freut, dass es dir gefallen hat. Und vorallem auch, dass du die Metapher herauslesen konntest. Ich dachte eigentlich, die wäre nicht ein Mal sonderlich gut versteckt. Aber so liest jeder eben doch ein wenig anders. Und das ist ja auch gut so. :)

 

Hallo Tiltik

Ich finde die Metapher leider auch nicht, gefallen hat mir der Text trotzdem. Ich fand ihn lustig und originell, es war aber auch mein Eindruck, dass er in Humor besser passen würde.

Also bei diesen Sätzen hier musste ich schon schmunzeln:

Das Steak Klaus-Dieter lag einsam und alleine auf dem Grill.

Er war schon ganz schwarz vor Kummer.

Deprimiert setzte er Frost an.

Naja schon allein die Tatsache, dass du dem Steak einen Namen gibst und dann auch noch den etwas "antiquierten" Hans-Dieter hat bei mir den Eindruck erweckt, es soll sich um eine lustige, vielleicht sogar klamaukhafte Geschichte handeln.

Der Mittelteil dient also einzig und alleine der Identifikitation mit Klaus-Dieter und soll Mitleid erzeugen,

Das mit dem Mitleid hat bei mir seltsamerweise funktioniert. Mitleid mit einem Steak ... schon absurd, aber ja, es hat geklappt.

Nicht so gut gefallen hat mir, dass der Verkäufer mit dem Steak spricht. Das passt irgendwie nicht so recht rein, es wäre schöner, wenn die Welt der Steaks und der Menschen doch schön getrennt wäre ...

Und hier hast du noch einen Rechtschreibfehler:

wie die Menschen den Himmel zum leichten bringen.

es müsste Leuchten heißen.

Also wie gesagt, ganz nett und kurzweilige Unterhaltung (ich musste öfter Schmunzeln als bei mancher Geschichte, die unter Humor gepostet ist), aber einen tieferen Sinn vermag ich nicht zu entdecken :).

Viele Grüße.

 
Zuletzt bearbeitet:

Danke Schwups, es wurde korrigiert.

Das Gespräch zwischen Verkäufer und Steak findet ja nicht wirklich statt.
Also es ist kein eigentlicher Dialog, auch wenn ich den Verkäufer auf die Ausrufe des Steaks reagieren lasse.
Ich habe jetzt länger darüber nachgedacht und kam zum Schluss, dass es mir genau so gefällt, du aber keinesfalls Unrecht hast. Die Trennung wäre logischer und konsequenter. Aber ich nehme mir aber heraus, beides nicht sein zu müssen. :)
Bei künftigen Texten, werde ich aber darauf achten und es bewusster einsetzen bzw. auslassen. Also Danke sehr für die konstruktive Kritik und Meinungsäußerung. Hatte ich rein nach Gefühl gemacht.

Was das Mitleid angeht, so freut mich das genauso sehr, wie deine Schmunzler. Dennoch werde ich wohl nicht darum herumkommen, die beabsichtigte Aussage deutlicher zu machen.
Schließlich ging es mir darum einen alltäglichen Umstand etwas humorvoll zu beschreiben, aber eben nicht, das Alltägliche zu Nutzen, um einen Spaß zu präsentieren.
Das wurmt mich etwas, aber da muss man wohl durch, wenn man für mehr als sich selber schreiben möchte.

Ich fürchte aber, ich werde auch dieses eher bewusster in künftigen Geschichten berücksichtigen, als diese zu ändern. Habe zu viel Angst davor, das zu zerstören, was ich in ihr beim Schreiben gesehen habe.

LG Tiltik

 

Hallo Tiltik!

Ich melde mich hier noch mal zu Wort. Ich kann und will dich darin bestärken deine Geschichte so zu lassen, wie sie ist.
Nur verstehe ich nicht, wie die andren die Metapher nicht entdecken können?!
Wenn ich mal so neugierig sein darf`: Was hat Yours Truly denn nach dem du ihm die PM geschickt hast geantwortet? Muss einem doch wie Schuppen von den Augen fallen. Oder man denkt sich: Achso, na das ist klar!
Na gut.
Ich mag die Sache immer noch und hab den Klaus-Dieter und alle die mit ihm leiden in mein Herz geschlossen, (ein bisschen Klaus-Dieter bin auch ich- haha)
Grüße: Timo

 

Hallo Tiltik

Das wurmt mich etwas, aber da muss man wohl durch, wenn man für mehr als sich selber schreiben möchte.

Finde ich nicht. Entweder die Leser sehen es, oder sie sehen es nicht, und da zumindest TimoKatze es sofort erkannt hat, kann es so versteckt nicht sein.

Ich meine - klar, man kann sich jetzt verschiedene Interpretationen ausdenken und bspw. bei Außenseitern verschiedenster Art ansetzen, aber das war nicht das, was mir beim Lesen der Geschichte sofort in den Sinn kam. Vielleicht, weil ich auch nicht speziell danach gesucht habe?

Muss einem doch wie Schuppen von den Augen fallen. Oder man denkt sich: Achso, na das ist klar!

Jetzt bin ich aber doch neugierig geworden ... verrätst du uns noch die beabsichtigte Aussage ;)?

Viele Grüße.

 

Nun gut. Scheinbar lesen hier ja viele doch erst die Geschichte und dann die Kommentare. Daher sage ich es mal, wie es zu der Geschichte kam und was ich mir dabei gedacht habe:

Vorne weg, ich war tatsächlich beim Grillen. Und am Ende lag wie üblich das letzte Würstchen rum, das keiner mehr haben wollte. Das arme Würstchen war mir jedoch zu Umgangssprachlich, weswegen ich ein Steak interessanter fand.
Nennt mich kitschig, aber ich bekam Mitleid.
Es erinnerte mich daran, wie man beim Sportunterricht als letztes gewählt wurde, weil man eben einfach schlechter war als die anderen und am Ende eh nur auf der Ersatzbank saß. Wie ich für Karten beim Konzert angestanden hatte und genau der Typ vor mir die letzte Karte gekriegt hatte. Und solche Situationen gibt es ja viele. Jeden Tag aufs neue. Im Markt gibts keinen Kakao mehr, die letzten Eier sind schon alle kaputt, usw. usw.

Also habe ich die Geschichte geschrieben.
Es geht also darum, dass man egal wie einfach ein Ziel sein mag, ab und wann den Kürzeren zieht. Das andere aus den unerfindlichsten Gründen bevorzugt werden, und man so rein gar nichts daran ändern kann.
Dann fühlt man sich alleine, ungeliebt und missverstanden. Kein tolles Gefühl.

Daher auch das Ponyhof-Ende: Es ist eben um so schöner, wenn aus einem puren Zufall das Ziel doch noch erreicht werden kann, lange nach dem jegliche Hoffnung aufgegeben wurde.
Im Falle des Kakaos findet man eben eine Flasche, die ein Kunde gerade zurückstellt, weil er/sie sich den kakao nicht mehr leisten konnte. Oder ein Konzertbesucher hat eine Karte zuviel bestellt gehabt und man bekommt nach der Abfuhr an der Kasse eine Karte zum halben Preis.

Klaus-Dieter leidet also im Namen all jener, die ohne eigenes zu tun ihr Ziel nicht erreichen konnten, am Ende aber doch noch Glück hatten. Und sei es so trivial, wie das Ziel von Dieter: einfach nur gegessen werden und auf diese Weise jemanden glücklich machen.

LG Tiltik

P.S.:Ich denke, dass in der Rubrik Humor es den meisten Lesern eben reicht nur zu schmunzeln ohne sich ein wenig Gedanken machen zu wollen, worüber sie eigentlich gerade gelacht haben. Das könnte ich Klaus-Dieter nicht antun.

 

Hallo Tiltik,

ich bin ja empfaenglich fuer sowas: Dinge, Tiere, Menschen die keiner will weichen mir immer das Herz. Ich konnte schon vorher nichts wegwerd=fen, was ein Gesicht hat (so alte, staubige, blasse Osterkueken zum Beispiel). Jetzt muss ich auch noch verkohlte Steaks kaufen. Danke! Aber so zur Geschichte, die ist vielleicht son bisschen lang, fuer das, was sie ist.

lg
fiz

 

Hallo Tiltik,

ich mochte diese Geschichte, vor allem, weil sie einen (sehr) ungewöhnlichen Protagonisten hat und von einem elementaren Gefühl (Mitleid) handelt. Eine Richtung, in der du dich meiner Meinung nach noch weiterentwickeln kannst, ist, den Charakteren mehr Tiefe zu geben.

Stilistisch sind mir ein paar Sachen aufgefallen, die ich im Copywrite nachgemacht habe. ;)

Da wäre z. B. die häufige Verwendung des Passivs, besonders des Wortes "wurde":

Pakete mit Steaks, Würstchen, Bouletten und sogar die Krakauer wurden herausgenommen und auf dem Grill fertig gemacht. Nach und nach konnte er immer besser sehen, wie die Kühltruhe geöffnet und etwas entnommen wurde. Doch stets griff der Verkäufer zu anderen Paketen.
Der Mittag war vorbei, der Abend kam. Nachschub wurde geliefert und aus Faulheit, wurde der einfach oben auf geschmissen und sein Paket unter neuen euphorischen Steaks vergraben.
Viermal in fünf Zeilen!

Generell liest man in Schreibratgebern immer wieder, man soll Adjektive und Adverben vermeiden. Ein besonderes Glanzstück:

Selbstsicher entgegnete Klaus-Dieter lässig:

Alles in allem finde ich die ersten Geschichten, die du hier gepostet hast, ganz ordentlich und freue mich schon darauf, deine Weiterentwicklung verfolgen zu können. :)


Freundliche Grüße,

Berg

 

Danke feirefiz und Berg.

Die Länge ist sehr schwierig. Der Mittelteil ist, wie ich bereits offenbarte, für die Handlung größtenteils unerheblich, für die Identifikation mit Klaus-Dieter aber elementar.
Ich denke, dass er für die einen zu lang (gähn) und für die anderen zu kurz (hä?) ist. Ich habe beschlossen daran nicht mehr weiter zu feilen, sondern in künftigen Geschichten stärker darauf zu achten.

Den Passiv habe ich absichtlich häufig verwendet, damit Klaus-Dieter ja nicht dazu kommt selber zu aggieren. Immerhin ist er nach wie vor ein Steak und nicht Cpt. Buzz Lightyear aus Toy-Story.
Wurde hingegen hat sich böswillig eingeschlichen und wurde von mir versucht im Vorfeld zu bekämpfen. Offensichtlich nicht erfolgreich genug.

Selbstsicher entgegnete Klaus-Dieter lässig:
Und ja, da reicht eines mehr als aus.

LG Tiltik

 

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