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Bleibende Schäden (Showtalent pimped)

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06.06.2005
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Bleibende Schäden (Showtalent pimped)

Ich lag, wie eigentlich jeden Tag auf der verdreckten Matratze in meinem Zimmer und zappte mich durchs Nachmittagsprogramm.
Länger als fünf Minuten blieb ich bei keinem Sender stehen, denn so lange brauchte ich um meine Bong – selbst entwickelt aus einer Plastikflasche, einem Aluröhrchen und jeder Menge Fensterkitt - zu stopfen und zu rauchen.
Illona Christen, Hans Meiser und Co. flimmerten an mir vorbei und würgten einen Schwall Gesellschaftskotze durch meinem 72er Blaupunkt, direkt auf meinen Flokati und hinterließen einen grünlich schimmernden Fleck.
„Du hast doch mit der rumgemacht, nicht ich!“
„Aber nur weil du auch mit dem Typen rumgemacht hast!“
„Wollen wir Andreas mal reinholen?“
„Der hat doch auch mit der rumgemacht!“
„Das Kind ist aber von Diddi!“
„Du hast doch gar kein Kind!“
Mischung fertig!
Der Zug drückte mich zurück in den Berg von Kissen, den ich zur Optimierung des Sitzkomforts am Kopfende meiner Matratze errichtet hatte.
Die Luft surrte und meine Gesichtsmuskeln erschlafften, während sich der Rauch langsam verteilte.
Ich entschloss mich, nur ein Auge zu schließen, um die Kontrolle über das Programm zu behalten.
Mein Zimmer wurde zu einem Tunnel, dessen Licht am Ende bunt flackerte.
Das Flackern wurde zu Gesichtern, die Gesichter wurden zu Gespenstern und diese zu Streifen.
„Arbeitslos und Spaß dabei. Einfach per Telefon oder Postkarte bewerben. Teilen Sie uns mit, was Sie mit dem ausgewähltem Thema verbindet. Wir melden uns dann bei Ihnen.“
Das war mein Ding.
Ich hatte gehört, dass man für Auftritte in solchen Sendungen ein paar Kröten bekommt und die konnte ich gut gebrauchen.
Ich suchte ohne mich von der Stelle zu rühren nach dem Telefon, das wie alle häufig benötigten Gegenstände meines Haushalts auf meiner Matratze seinen Platz hatte.
Meine Hand glitt vorbei an Keksschachteln, Supermarktprospekten, Bröselschalen und dem ganzen anderen nützlichen Dingen, die mich durch den Tag brachten.
„Da!“
Es verlangte mir einiges an Anstrengung ab, die Nummer mit nur einem offenen Auge zu entziffern.

„Pro Sieben Entertainment Group Mörschel. Was kann ich für Sie tun?“
„Ja, äh ...“
Das Gespräch verlief schleppend, da mein Zustand es zu einigen Missverständnissen kommen lies.
„Wir werden uns dann bei Ihnen melden“
„Hä?“ Was meinte die?
„Hallo, wer ist da?“ Aufgelegt.

Eine Woche später kam die Einladung.
„Ein Faulenzer, der sich sein Arbeitslosengeld mit Gelegenheitsdealereien aufbessert“
So hatte ich mich wohl dargestellt, und das glaubwürdig.
Es ist ja nicht so, dass ich es nie mit Arbeit versucht hätte, war einfach nicht meine Welt. Das frühe Aufstehen, der Stress, ach ...
Es ist auch nicht so, dass ich faul war. Letztes Jahr erst hatte mich ein Kumpel gebeten ihm beim Umzug zu helfen, da habe ich doch nicht nein gesagt. Allerdings fehlt mir jegliche Erinnerung an diesen Tag und der Thorsten hat sich seit dem auch nicht mehr bei mir gemeldet, aber ich hatte ihn ja auch nicht darum gebeten, eine Kiste Bier bereit zu stellen.

Der Tag der Show war gekommen.
„Zu ihrer eigenen Sicherheit werden wir Ihre Stimme und Ihr Aussehen nachträglich verfremden“, sagte der Typ, der sich mir als Regieassistent Jo Hermanns vorgestellt hatte.
„Geht klar!“
Eine halbe Stunde saß ich in der Maske. Warum eigentlich, wenn mein Gesicht eh ...? Na egal.
Dann ging es los.
„Wann hast du das letzte mal gearbeitet?“, fragte Arabella.
„Wie war die Frage?“
„Guck dir den Penner doch mal an! Der liegt uns allen auf der Tasche!“
„Guck dich selber doch mal an!“
„Und du guck dich doch mal an, wie du rumläufst!“
„Aber du, wie du aussiehst, so würde ich mich nicht auf die Straße trauen!“
Es ging heiß her. Ich war der Einzige, der die Position der Sozialschmarotzer übernahm und dafür hatte ich mich eigentlich wacker geschlagen.
Ich bekam 150,- deutsche Mark bar auf die Kralle, nicht schlecht für den Anfang.
Im Anschluss an die Aufzeichnung kam ein Agent zu mir und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte in anderen Shows aufzutreten.
„Sie sind ein Naturtalent“, sagte er.
In seiner schwitzigen Halbglatze spiegelten sich die Scheinwerfer des Studios, was bei mir einen vertrauenserweckenden Eindruck hinterließ, ich weiß auch nicht warum.
Ich überlegte nicht lange.
„Na klar, da bin ich dabei!“

Ein paar Wochen später wurde die Sendung dann ausgestrahlt.
Ich war nicht wieder zu erkennen.
Meine Stimme und mein Gesicht waren durch Verzerrungen unkenntlich gemacht und meine Name war „Hans“.
„Solche Schmarotzer wie Dich würde ich ausräuchern! Wir gehen arbeiten und Du liegst auf der faulen Haut!“
„Guck Dich doch mal an du Schlampe, wie Du schon aussiehst!“ Ein voller Erfolg.
Ich konnte mich vor Anfragen kaum retten. Gleich in mehreren Shows war ich zu verschiedenen Themen eingeladen.
Meine Schwiegermutter will was von mir, was soll ich tun?
Ich bin verwickelt in den Mord an John F. Kennedy
Wer ist mein Vater, etwa ich selbst?

Für die wenigsten Themen musste ich nüchtern sein, was für ein Leben.
Es war eine wilde und aufregende Zeit. Ich wurde wie ein Superstar behandelt, hatte meine eigenen Garderoben, bekam kostenlos zu Essen, natürlich auch zu Trinken (um mich in Stimmung zu bringen) und ich hatte einen unglaublichen Erfolg bei den Frauen, zumindest bei denen, die auch in den Shows auftraten.
Die meisten dieser Frauen, hatten zwar keine Zähne, und konnten nur durch lauter werdende Wiederholung argumentieren, dafür hatten sie aber auch keine Hemmungen, was den Spaß für mich erhöhte.
Keiner konnte mich aufhalten, ich war der Mann der Stunde.

Bis ich mich eines Tages nicht mehr wiedererkannte.
Ich erwachte irgendwann am Vormittag. Neben mir auf der Matratze lag Uschi; eine mehrfach geschiedene, fette Kuh mit Tätowierungen am ganzen Körper und einem Arsch, weich wie Götterspeise.
Ich blickte in den Spiegel, den ich über meiner Matratze angebracht hatte, ich sah Uschis Arsch unter der Decke hervorquellen und ich sah mich, das heißt, ich sah meinen Körper.
Mein Gesicht war irgendwie unscharf.
Ich rieb meine Augen um den Schleim zu beseitigen, der sich ja gelegentlich da einnistete, doch es änderte sich nichts.
Alles war klar wie immer, nur mein Gesicht war nicht zu erkennen.
Ich rüttelte Uschi wach.
„Wat ist los Mensch?“ Ihr Atem roch nach Scheiße und Korn.
„Mein Gesicht, kannst du mein Gesicht sehen?“
Jetzt hörte ich es; meine Stimme klang nach einem tiefen Zug Helium.
Uschi fuhr sich über die Augen und starrte mich ungläubig an.
„Wat ist mit dein Gesicht und deine Stimme? Du siehst aus wie in TV!“
Sie fing an zu lachen, das musste der Restalkohol sein. Ich schlug ihr mit der Faust auf die Nase –Eine Methode, die mein Vater mich lehrte.
„Hör auf zu lachen Du Schlampe, mein Gesicht ist weg und ich klinge wie Papa Schlumpf! “
Uschi lachte unter Tränen weiter, Blut rann ihr Kinn herab.
„Alter, Du hast Dein Gesicht verloren!“

Nachdem ich Uschi mit einem Arschtritt aus meiner Wohnung befördert hatte, rannte ich ins Badezimmer um den Schaden unter die Lupe zu nehmen.
„Scheiße Mann!“ Diese Stimme.
Je angestrengter ich versuchte mein Gesicht zu erkennen, desto mehr verschwamm es vor meinen Augen.
„Was ist das? Was?“ Ich schlug mit der Faust auf mein Spiegelbild, was jede Menge Scherben und eine zerschnittene Hand mit sich führte.
Eilig wickelte ich mir Toilettenpapier um die Wunden und rannte zurück ins Zimmer, wo gerade eine Wiederholung der Rickyshow lief.
„Manchmal schiebe ich mir Nägel in die Harnröhre“
„So siehst du auch aus!“
„Aber wie du aussiehst!“
Ich angelte das Telefon aus den blutigen Laken und wählte die Nummer der Agentur des Halbglatzigen.
„Agentur Frä ...!“ Weiter kam sie nicht.
„Was ist mit meinem Gesicht?“, schrie ich in den Hörer.
Klick ...
„Scheiße!“
Ich drückte die Wahlwiederholung.
„Agentur Fräse, was kann ich für sie tun?“
„Hören Sie, ich bin es!“ Ich versuchte meine Stimme so tief wie möglich zu halten.
„Wer ist da, Paul Panzer?“
„Nein, ich, Woizik, Bernd Woizik. Geben Sie mir bitte schnell den Chef, ja. Hier stimmt was nicht.“
„Moment!“ Ich hörte ein Rascheln, dann ein Kichern.
Eine andere Frauenstimme meldete sich, nur mühsam ein Lachen unterdrückend.
„Ja bitte?“
„Geben sie mir sofort Herrn Fräse, es gibt hier ein Problem!“
„Ja, okay!“ Wieder ertönte ein Rascheln, dann ein Prusten.
Klick ...
„Scheiße!“
Ich musste irgendwie in die Agentur kommen.
Nachdem ich erfolglos bei drei Taxiunternehmen einen Wagen zu bestellen versuchte, gab ich es auf.
Ich zog mir die Sachen vom Vortage an, durchwühlte meinen Schrank nach einem möglichst großen Hut und machte mich, als ich schließlich den Sierra Sombrero fand, den ich damals von Britt geschenkt bekommen hatte, zu Fuß auf den Weg durch den Regen.

„:.. ja genau, kein Gesicht mehr! Und die Stimme müssten Sie hören!“
Ich saß im Büro von Guido Fräse, dem Halbglatzigen. An den Wänden hingen Bilder von Frauen auf Motorrädern.
„Sag mal was!“ Er hielt mir den Hörer vor den Mund.
„Hallo!“ Mehr hatte ich momentan einfach nicht zu sagen.
„Wahnsinn, oder? Da kann man doch was draus machen!“
Die schlechte Verarbeitung meines Sombreros kam in diesen Minuten ans Licht. Blau tropfte er auf den Teppich und die Krempen hingen schlaff an meinem Kopf herunter.
„Zieh doch das verdammte Ding aus!“ Fräse hatte das Gespräch beendet und stand mit breitem Grinsen vor mir.
„Das war Joachim Sidklfritzn von der TV/Interforma, die sind interessiert. Weißt du was das heißt? Die produzieren alles, Stern TV, Explosiv, den ganzen Scheiß. Jetzt geht es erst richtig los, wir steigen auf, aus der Kreisklasse direkt in die Championsleague!“
Er packte mich bei den Schultern und schüttelte mich.
„Championsleague! Championsleague!“ Das Schütteln wurde stärker, je mehr er sich in die Trance aus Geldgeilheit und Selbstüberschätzung steigerte.
„Championsleague!“ Mein Sombrero riss in der Mitte, - zu weich war die Pappe geworden um solchen Belastungen standzuhalten – und entblößte das was mal mein Gesicht war.
Fräse hörte auf zu schütteln und wich erschrocken einen Schritt zurück. Ich hatte es ihm, als ich kam nur flüchtig gezeigt.
„Mann, das sieht schon Scheiße aus!“

„Er war der Star, der Mittagstalkshows. Keine Sendung in der er nicht mindestens einmal gewesen ist. Doch über Nacht verlor er sein Gesicht.
Was machte ihn zu dem, was er heute ist? Wie meistert er sein Leben?
Das werden wir ihn nun selber fragen können. Begrüßen Sie mit mir Bernd Woizik.“
Das Publikum hielt die Luft an.
„Nach der Werbung ...!“
Sie hatten mir eine Langhaarperücke und eine Nasenbrille, wie man sie vom Karneval kennt, aufgesetzt. Im Verlauf des Gespräches sollte ich sie dann abnehmen und den vollen Umfang des Schadens präsentieren. Für meine Stimme hatten sie mich Brom inhalieren lassen, was sie auf eine halbwegs normale Tonlage brachte, sich in meiner Kehle aber anfühlte, als hätte ich mit Poppers gegurgelt.
Das waren die Ideen von Regieassistent Jo Hermanns, der anscheinend ebenfalls den Aufstieg in die Championsleague geschafft hatte. Auch seine Idee war der Spendenaufruf, der im Anschluss an das Interview gestartet werden sollte, in Zusammenarbeit mit der Stiftung einer bekannten deutschen Brauerei, die sich anscheinend auch für den Regenwald einsetzte.
Nicht seine Idee war es, dass nur Zwanzig Prozent der eingegangenen Spenden an mich gehen sollten, was mich nicht weiter störte, da ich ja Zweihundert Euro für das Interview gezahlt bekam.
„So, da sind wir wieder.“
Mein Auftritt in Stern TV war der Höhepunkt der vergangenen Woche: Blitz, Fuzz; Promt, Bizz, Akte XY, Explosiv, Extra, Live, Kerner und wie sie alle heißen. Sie alle hatten mich als Aufhänger, ganz zu schweigen von der Titelstory in der Bild am Sonntag, wo es hieß: Talkshowkönig verliert Gesicht, Mediziner ratlos.
„Begrüßen Sie nun mit mir Bern Woizik!“ Der Sessel war sehr bequem, besser als diese Harten Stühle in den Talkshows, ist halt schon ne andere Liga gewesen, das merkte man sofort.
„Guten Abend!“ Einige im Publikum lachten.
Der Sessel neben mir war frei, wohl für den Überraschungsgast, den sie mir vorher ankündigten.
„Herr Woizik, Sie haben mir vor der Sendung erzählt, dass das Leben sehr schwer für sie geworden ist, seit die Veränderungen bei Ihnen eingetreten sind!“
„Wir haben doch gar nicht ...!“ Gar nichts hatte ich ihm erzählt, wir haben uns vorher noch nie gesehen.
„Herr Woizik ...!“ Jauchs Hamsterbacken zuckten.
„Ja, es ist alles schon etwas schwerer geworden. Ich musste einen neuen Personalausweis beantragen, weil das Foto nicht mehr passte, ich ...!“
„Begrüßen Sie nun mit mir Frau Uschi Neugebauer!“ Grelle Scheinwerfer und laute Musik begleiteten Uschi in das Studio, wo sie auf dem Sessel neben mir Platz nahm. Ihr Gesicht war geschwollen und einen Gips trug sie auch.
„Guten Abend Frau Neugebauer. Wie stehen sie zu Herrn Woizik?“
„Verprügelt hat er mich der ver Piepste Piepser!“
„Aber nur weil du Piep mich Piep gePiep nach Piepst.“
„Schau dich jetzt doch mal an, wie du aussiehst!“
„Schau dich doch mal an du fette Sau!“ Das Publikum johlte und pfiff mich aus.
„Sie hat angefangen!“ Ich sah Fräse in der ersten Reihe sitzend, wie er mir panische Zeichen gab.
„Nun Herr Woizik, sie werden mir sicher Recht geben, wenn ich sage, dass auch ihre Situation sie nicht dazu berechtigt Gewalt anzuwenden.“ Bejahendes Klatschen, verständnisvoll nickende Köpfe, ein im Erdboden versinkender Fräse.
„Sie hat mich ausgelacht, Sie Piepser“
„Ich bedanke mich bei Herrn Bernd Woizik und Frau Uschi Neugebauer. Nach der Werbung geht es weiter mit Sebastian Venoort, der uns zeigen wird wie man aus Pferdemist einen wohlschmeckenden Brotaufstrich anfertigen kann.
Ich würde mich freuen, wenn sie dranbleiben.“ Ein Flüstern in seinem Ohr hatte ihn wohl angemahnt das ganze abzubrechen.
„Kamera aus!“
Uschi eilte aus dem Studio, begleitet von ein paar Bodygards. Der Jauch schaute mich abschätzend an und schüttelte den Kopf.
„Wie können Sie nur?“
„Aber ich habe doch kein Gesicht mehr, was soll ich denn jetzt tun?“
„Gehen Sie arbeiten, oder tun sie sonst irgendetwas, aber lassen sie mich bitte mit Ihren Problemen in Ruhe!“

Beim Spendenaufruf kamen Fünfzehn Euro zusammen, zwanzig Prozent davon bekam ich.
RTL2 nahm das Angebot, in den Big Brothercontainer ziehen zu können, zurück und auch meine MTV Show „Face off“ wurde nicht genehmigt. Alles in allem, lief es nach diesem Auftritt beim Jauch nicht mehr so prima.
Uschi habe ich ein Jahr später noch mal in einer Talkshow gesehen, ihr Freund wollte einen Vaterschaftstest machen lassen, weil sie ihn angeblich zur Zeit der Befruchtung betrogen haben sollte. Mal ganz abgesehen davon, dass das Gesicht des Kindes wirklich schwer zu erkennen war, sah auch der Rest von ihm nicht aus, wie sein indischstämmiger Scheinvater.
„Du hast doch die ganze Stadt auf dich drauf gelassen, du Schlampe!“
„Ist doch nich wahr, du bumst doch auch alles was sich bewegt!“
Ich schaltete weiter und weiter. Mir kam der Gedanke, beim Arbeitsamt vorbeizuschauen, konnte ja nicht schaden. Das habe ich dann aber auch schnell wieder verworfen.
Ich drückte die Mischung in die Öffnung meiner Bong, steckte sie an und saugte sie blubbernd durch das Röhrchen, bis sie mit einem Zischen im Wasser landete. Rauch verteilte sich im Zimmer. Ich sackte zurück in meinen Kissenstapel und entschloss mich, nur ein Auge zu schließen, um die Kontrolle über das Programm zu behalten.
Mein Zimmer wurde zu einem Tunnel, dessen Licht am Ende bunt flackerte.
Das Flackern wurde zu Gesichtern, die Gesichter wurden zu Gespenstern und diese zu Streifen.
„Geile Streifen!“

 

hi goldene Dame,

das Gesicht zu verlieren war nur eine formulierung, die ich in dem kontext einfach benutzen musste.
der witz, wie du es nennst sollte eigentlich sein, dass jemand durch andauerndes "unkenntlichgemachtwerden" den zustand annimmt. so wie zu kindergartenzeiten gesagt wurde: wenn du das zehn minuten so anhältst, dann bleibt das so. es ist ja auch nicht nur das gesicht, seine stimme verändert sich ja auch.

schließe aus deinem komentar, dass du nicht so begeistert warst. sorry

beste grüße
krilliam Bolderson

 

Hi krilliam

schließe aus deinem komentar, dass du nicht so begeistert warst. sorry
Kann man so nicht sagen ...
Ich finde das Thema das Gesicht zu verlieren am Plot "Unterschichten TV" letztendlich nur verschwendet, weil dieser für mich zu ausgelutscht ist.
"Das Gesicht zu verlieren" ist mMn. ein Thema das sich zu potentieren lohnt.
Aber so:
der witz, wie du es nennst sollte eigentlich sein, dass jemand durch andauerndes "unkenntlichgemachtwerden" den zustand annimmt. so wie zu kindergartenzeiten gesagt wurde: wenn du das zehn minuten so anhältst, dann bleibt das so. es ist ja auch nicht nur das gesicht, seine stimme verändert sich ja auch
ist es für mich auch kein Witz sondern ein Wink mit dem moralischen Zeigefinger ...
LG
Goldene Dame

 

hmmm, den moralischen zeigefinger finde ich nicht. auch nicht in meiner erinnerung an die zeit wo ich es geschrieben habe. mag sein dass es ausgelutscht ist. ich hab noch nichts darüber gelesen. sollte eigentlich eher ne kleine abgefahrene geschichte sein, als großes sozialkritisches hirnkino.
ich werds wohl eher nicht nochmal überarbeiten, besonders jetzt wo ich gehört habe, dass bei woody allen auch schon jemand mit verschwommenen gesicht rumlief.

gruß
kB

 

ich werds wohl eher nicht nochmal überarbeiten, besonders jetzt wo ich gehört habe, dass bei woody allen auch schon jemand mit verschwommenen gesicht rumlief.
Ich glaub das kenne ich sogar. :D
sollte eigentlich eher ne kleine abgefahrene geschichte sein, als großes sozialkritisches hirnkino.
Ist doch auch ok. Was kannst du für meine Erwartungen? Nix !! ;)
Ich hab sie gelesen und es nicht berreut. :) Unterhalten hat sie also.

LG

 

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