Was ist neu

Das ist Ungerechtigkeit

Mitglied
Beitritt
09.09.2005
Beiträge
41
Zuletzt bearbeitet:

Das ist Ungerechtigkeit

„Du denkst nur an dich! Du gehst durch die Welt und schätzt alles danach ab, ob es was für dich bringt! Man kann nicht mit dir zusammenleben! Ich mache Schluss! Gehe und komm nie wieder!“
Diese Worte schleudert sie mir entgegen wie einen Schlag und so sieht auch meine Antwort aus. Mein Schlag trifft sie mitten im Gesicht. Sie fällt hin. Beginnt zu heulen. Wahrscheinlich reizt der Alkohol von vorhin. Ich fühle mich gut. Voller Wut. „Miese Schlampe!“, schreie ich. „Du bist es die nur an sich denkt. Du und nicht ich, verdammte Hure. Jetzt heule nicht herum, du Drecksfotze!“ Ich komm richtig gut in Stimmung. Stürze mich auf sie, bedecke sie mit Schlägen. Ein Geräusch. Der Junge steht in der Tür. Ihr Sohn. 19 Jahre alt. Er starrt mich finster an, die Hände zu Fäusten geballt. „Komm doch Junge! Komm und verteidige deine dreckige Mutterschlampe!“ Er kommt auf mich zu gestürmt. Ich richte mich auf. Er schlägt mir voll in die Magengrube. Ich stürze. Richte mich wieder auf. Er deckt mich mit Schlägen ein. Ich taumele zurück, kontere. Treffe.
Er stürzt hin. Richtet sich wieder auf. Zieht mir einen Stuhl über die Rübe. Das bringt mich in Fahrt. Ich greife eine Vase und schleudere sie ihm entgegen. Er weicht aus. Das reicht! Ich schnappe mein Messer. Die Schlampe heult auf und stellt sich mir in den Weg. Ich schubse sie gegen die Tür. Sie bricht zusammen. Inzwischen hat der Junge sein Springmesser aufklappen lassen. Ich steche zu. Er weicht aus und kontert. Trifft. Meine Schulter blutet stark. Ich gerate noch weiter in Rage. Steche und steche. Der Junge ist flink. Weicht dem Messer immer wieder aus. Sticht noch einmal zu und trifft wieder. Diesmal meinen Magen. Alles wird schwarz.

Ramur steht am Bett seines Stiefvaters. Dieser liegt auf der Intensivstation. Ramurs Mutter sitzt daneben und weint, weint die ganze Zeit. Dabei wollte sie den scheiß Stiefvater eigentlich raus werfen. Jetzt weint sie seinetwegen. Dieses Schwein! Nur weil Ramur schnell genug war, den Stichen auszuweichen und dieser Dummkopf nicht, kriegt er den ganzen Ärger.

Die Polizei kommt und holt ihren Sohn ab. Das interessiert sie nicht mehr. Gar nichts interessiert sie mehr. Ihr Schatz war kurz vor dem Sterben. Zum Glück hat er überlebt. Er hat viel Mist gebaut, doch sie ist bereit ihm zu verzeihen. Sobald es ihm wieder Gut geht, werden sie reden. Was ist schief gelaufen?

Ramur sitzt im Gefängnis, zu zwei Jahren Haft verurteilt, wegen schwerer Körperverletzung und illegalen Waffenbesitzes.

 

Meine Geschichte als einen Bildzeitungs Artikel zu bezeichnen, ist eine große beleidigung...

Ich hatte nicht die Absicht, dich zu beleidigen. Entschuldigung dafür.

Wenns dir nicht gefällt, ok kann ja sein!!

Kann nicht nur, ist so.

Du meinst mein last sentence ist schrott? auch ok!! ich denke jeder hat eine andere meinung.

Es geht nur nicht um Meinungen, sondern darum, dass sich eine Geschichte, wenn sie ernst genommen werden möchte, dem Leser erschließen muss, ohne dass der Autor die entsprechende Aussage eines Textes unmittelbar ausdrückt.

Und eben deshalb halte ich den letzten Satz für absolut überflüssig. Der geneigte Leser weiß doch längst, worum es geht. Wenn dann dort explizit steht, worum es geht, könnte er sich leicht für dumm verkauft vorkommen. Und das war doch sicher nicht dein Ziel, oder?

IdS,

AZ

 

Hallo Jonas,

vor allem der Kampf ist flott geschildert. Für den Inhalt schlage ich dir vor, die Mutter noch heftiger agieren zu lassen, denn wenn sie bei der Gerichtsverhandlung die Situation ehrlich geschildert hätte, wäre die Strafe nicht so hoch. Sie könnte Ramur also aus dem Krankenhaus jagen, schließlich hat er ihren Liebsten auf dem Gewissen. Irgendwas, das deutlich macht, wessen Partei sie ergreift und wem ihr Herz gehört.

Details:

und schätzt alles nach dem ab, ob es was für dich bringt!
gerade weil es im Streit gesagte Wörter sind, würde ich sie direkter anbringen: und schätzt alles danach ab, ob es was für dich bringt.
Man kann nicht mit dir zusammen leben!
zusammenleben
Wahrscheinlich reizt der Alkohol von vorhin.
wen? wahrscheinlich hast du nur "mich" vergessen.
"Miese Schlampe!", schreie ich ihr entgegen
würde ich weglassen, weil ja nur die beiden bisher erwähnt wurden. Es ist also klar, wen er anschreit.
Dabei wollte sie den scheiß Stiefvater eigentlich raus werfen.
Scheiß Stiefvater; rauswerfen
Nur weil Ramur schnell genug war, den Stichen auszuweichen und dieser Dummkopf nicht, kriegt er den ganzen Ärger.
es ist zwar klar, dass Ramur den Ärger bekommt, du drückst es aber durch den Einschub unklar aus. Ich würde das weglassen
zu 2 Jahren Haft verurteilt
zwei ausschreiben
wegen schwerer Körperverletzung und illegalem Waffen Besitzes
illegalen Waffenbesitzes
"Das", denkt Ramur, "das ist Ungerechtigkeit!"
Da das die Zusammenfassung der ganzen Geschichte ist, braucht Ramur das nicht zu denken, der Leser kommt auch von allein auf den Gedanken. Ich reihe mich in die Fraktion derer, die dir zur Streichung raten.

Lieben Gruß, sim

 
Zuletzt bearbeitet:

hi sim, all right, wie immer ausfürlich und hilfreich :D
ja den letzten satz streich ich, zu viele finden ihn überflüssig... von den anderen Tipps kann ich auch viele gebrauchen, über das mit der Mutter, denk ich noch nach... ist es nicht schon deutlich genug wessen Partei sie ergreift?

L.G. Jonas

 

Ok
jetzt habe ich es berichtigt, letzter Satz ist auch weg, ich hoffe ihr seit jetzt zufrieden.
Ach und sim
Nur weil Ramur schnell genug war, den Stichen auszuweichen und dieser Dummkopf nicht
das habe ich gelassen

L.G. Jonas

 

Hallo Jonas,

ja, ich bin jetzt zufrieden. Vollauf werde ich es sein, wenn du aus dem Waffen Besitz einen Waffenbesitz gemacht hast. ;)

Lieben Gruß, sim :)

 

Hej Jonas,

Deine Geschichte ist nicht wirklich eine. Oder sagen wir mal: Damit es eine wird, musst Du noch eine Menge daran arbeiten.

Eine gute Geschichte zeichnet in meinen Augen aus, dass sie einem im Gedächtnis bleibt. Gerade bei einem solchen Thema sollte der Leser einige der Emotionen nachempfinden können, er sollte die Wut des Jungen auf den Stiefvater spüren können, die Hilflosigkeit der Mutter, vielleicht auch die blinde Raserei des Stiefvaters.
Nichts davon kommt rüber. Es ist tatsächlich eher ein sehr distanzierter Tatsachenbericht. Nichts, was mich emotional mitnimmt.

Überleg Dir, ob Du die Geschichte noch mal überarbeitest, versuch Dich in eine der Personen hineinzuversetzen und zeig dem Leser deren Gefühle. Wenn der Leser hinterher wütend ist und die himmelschreiende Ungerechtigkeit anprangert, die Ramur widerfährt, dann hast du eine wirklich gute Geschichte geschrieben!

So ist es ein ambitionierter Text, aber nichts, was wirklich unter die Haut geht.

Und ja - es ist verdammt schwer, wirklich gute Texte zu schreiben. Ich versuche es seit über 15 Jahren, und ich bin mit den wenigsten meiner Texte zufrieden. Nimm meine Vorschläge also als das, was sie sind: Gute Tipps, wie man zu einem idealen ziel kommt, Hinweise, wie man ständig an sich und seinen Texten arbeiten kann. Nimm sie nicht als überhebliche Behauptung, ich könnte es besser.
Ich sehe dieses Forum als ein Arbeitsforum an, daher erwarte ich, dass Autoren konstruktive Kritik möchten und verteile diese auch, so gut ich kann. Wie weit man diese umsetzen will, ist natürlich jedem selbst überlassen.

Liebe Grüße
chaosqueen

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom