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Dunkelheit

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06.09.2008
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Dunkelheit

Alles ist dunkel. Auch wenn sich meine Augen langsam an die Finsternis gewöhnt haben, gibt es keine Möglichkeit zu erkennen, wo ich bin. Es ist nicht das erste Mal in meinem Leben, dass mich absolute Dunkelheit umgibt. Aber die völlige Orientierungslosigkeit und das Unwissen darüber, wo ich mich befinde, machen die Dunkelheit unerträglich. Ich kann mich bewegen. Immerhin. Doch der Raum ist stark begrenzt und es ist mir nicht möglich mich umzudrehen oder mich aufzurichten. Ich beginne an meinen eigenen Sinnen zu zweifeln, da nicht nur meine Augen absolut unbrauchbar sind, sondern auch meine Ohren keinen Laut vernehmen. Wo bin ich? Und was wird mit mir passieren?
Ich bin nicht sehr ängstlich. Eigentlich schaffe ich es immer, meine Nerven unter Kontrolle zu halten. Doch die völlige Leere um mich herum raubt mir jede Selbstbeherrschung. Ich wünschte, jemand würde herumbrüllen, mich bedrohen, in irgendeiner Form mit mir kommunizieren. Doch nichts passiert. Die Welt ist stehengeblieben, verschwunden. Ich schreie um Hilfe. Oder bilde ich es mir nur ein? Kam überhaupt ein Laut über meine Lippen? Oder hallt der Schrei nur in meinem Kopf wider? Ich fühle mich wie in einem Traum, in dem man sich die Seele aus dem Leib brüllt und keinen Laut von sich gibt. In Gedanken renne ich um mein Leben und komme keinen Zentimeter vorwärts.
ch zucke zusammen. Ein Geräusch! Ich kann nicht sicher sagen, aus welcher Richtung es kommt, da meine Orientierung mich weiter im Stich lässt. Aber da war etwas. Es klingt wie ein unruhiges Trippeln von Füßen. Im nächsten Moment klingelt ein Glöckchen. Nach der langen Stille kommt es mir vor, als würde die Glocke direkt in meinem Kopf läuten, so nahe und laut scheint sie zu sein. Unwillkürlich krümmt sich mein Körper. Jeder Muskel ist angespannt - wartend, lauernd darauf, was wohl als Nächstes passieren wird.
Ein grelles Licht strahlt mit einem Mal durch mehrere runde Öffnungen um mich herum. Meine Augen schmerzen und ich kneife sie zusammen; schließen kann ich sie aber nicht. Zu groß sind die Spannung und die Angst. Meine Umgebung erwacht mit dem Licht zum Leben. Aufgeregte Stimmen mischen sich zu einem für meine unvorbereiteten Ohren unerträglichen Geräuschpegel.
Ein Ruck geht durch meine Zelle. Die schwarze Decke verwandelt sich mit einem Mal in ein Meer aus bunten Lichtern, welches im nächsten Moment von einem großen, strahlenden Kindergesicht verdeckt wird.
„Oh! Ein Hundewelpe! Danke Mami!“
„Frohe Weihnachten, mein Kind.“

 
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@JoBlack: Deine Antwort kam nur einige Stunden nach meiner. Einer so schnelle Überarbeitung des Textes hätte wohl nicht viel genützt ;)
Aber vielen Dank für deine Kritik, die ja sogar auch ein kleines Lob enthielt. Sehr aufbauen in solchen Zeitn :D

@xadhoom: Danke für deinen Kommentar und deine Kopie. Ich habe deine Geschichte auch schon kommentiert. Lustig, dass ich mich gewundert habe, warum du die Leser erahnen läßt, dass es sich nicht um einen Mensch handelt. Jetzt weiß ich es ;)

@Andrea: Freut mich, dass du dir auch so viel Zeit für einen ausführlichen Kommentar zu meiner Geschichte genommen hast. Ja, das Pointengeschichten nicht so der Hit sind habe ich mittlerweile erkannt. Wird nicht wieder vorkommen *lol*
@Möchtegern (und alle anderen, die über Pointen-Geschichten geredet haben) Du hast es glaub ich wirklich sehr gut getroffen, was eine Pointengeschichte ist und was nicht! Ich werde in Zukunft daran denken.

@Häferl: Danke für den langen Kommentar. Ein paar kleine Stiländerungen habe ich gleich übernommen, da hast du wirklich gezielt den Finger auf die Wunde gedrückt. Bei den gröberen Änderungen brauch ich, wie gesagt mehr Zeit aber ich gebe dir in vielen Punkten recht.

 

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