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Ich vermisse dich
Ich sehe dein Gesicht vor mir, doch es verschwimmt schon etwas. Dein Haar, deine Wangen in Rosé gehalten, als hätte man sie stundenlang zärtlich gekniffen. Dein engelsgleiches Näschen, die Augen, die alles sagen können.
Die Erinnerungen an dich verschwinden wie Wolken am Horizont und hinterlassen strahlend blauen Himmel, wo einst du warst.
„Ich kann nicht schlafen ohne dich!“
Ich liege unruhig. Wach.
„Wach!“
Wie sollte ich auch schlummern, ohne dich an meiner Seite. Wovon sollte ich träumen, wenn nicht von dir?
Kalter Schweiß liegt auf meiner Stirn, du kannst ihn nicht mehr wegtupfen, du bist zu weit weg.
„Einfach zu weit weg.“
Die Bettdecke verschlingt meine Beine wie ein Tentakel, wirft mich zur Seite, dreht und wendet mich als wäre ich die Beute.
Kein Fleck, den ich noch nicht berührt, auf meinem Marathon durch die Nacht.
Wo bist du jetzt wohl?
„Wo bist du?“ Ich kann dich nicht sehen, ich kann dich nicht fühlen.
Es ist kalt, so kalt, ohne dich.
Der Wecker tickt seinen Rhythmus, lässt mich schläfrig werden, müde. Doch das nächste Geräusch reißt mich aus dem Schlaf und spendet mir Kraft für Stunden.
In Einsamkeit.
Wo ist dein Atem an meinem Ohr, dein Arm auf meiner Brust?
Wo ist dein Finger, der sich in meinen Haaren verfängt, dein Fuß, der mich berührt?
„Wo?“
Tränen steigen in mir auf. Tränen der Wut und der Verzweiflung.
„Warum hast du mich allein gelassen? Ganz allein!“
So lange Zeit lagst du an meiner Seite, jetzt bist du fort.
„Wo bist du?“
Die Decke klebt an meiner Haut.
Ich weine leise in mein Kissen, stampfe laut mit meinen Füßen.
Ich kann es nicht mehr ertragen.
„Ich kann es nicht mehr ertragen. Ich kann es nicht mehr ertragen!“ Mein Schrei verhallt im Raum. Das Licht geht an.
„Na gut, dann schieben wir die Matratzen halt wieder zusammen!“