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Reproduktion

Seniors
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01.07.2006
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Reproduktion

In grauer Vorzeit, nein, nicht in grauer Vorzeit, sondern einfach nur früher, denn in der Zeit, in der diese Geschichte beginnt, gab es bereits Kultur: Religion und Architektur, also einfach sehr viel früher als jetzt fand in einer kleinen Kapelle in einem abgelegenen Waldtal eine Taufe statt. Der Säugling, der gerade, als das Wasser seine Stirn benetzte, blaurot anlief vor Wut, war das Kind einfacher Bauern.

Es war erst wenige Tage alt, und ein dichter Schopf pechschwarzer Haare bedeckte seinen kleinen Kopf. Das Wasser rann nun darüber und schwemmte, gleichsam als Pfand für die Götter, ach so, nein, nur für den einen Gott, einige dieser schwarzen Haare in das Taufbecken, auf dessen Grund bereits einige braune Fichten- und Tannennadeln lagen, die der hier oft heftige Wind in das Innere der Kapelle geweht hatte. Die Bewegung des rinnenden Wassers ließ diese Haare, ein paar nur, für einige Momente hin und her schweben, bevor sie mit ihren Wurzeln an den porösen Stellen des kaum behandelten Steines hängen blieben, aus dem das einfache Taufbecken bestand.

Jahrhunderte gingen dahin, die Zellen des Kindes und auch die seiner Nachfahren waren längst zu Staub zerfallen und in andere Formen übergegangen. Die Kapelle war im Lauf der Zeiten einem Bergsturz zum Opfer gefallen, Tonnen von Steinen lasteten nun auf ihr, ihre Lage, ja ihre schiere Existenz, war völlig in Vergessenheit geraten.

Jetzt ging ein junger Mann missmutig durch einen lichten Nadelwald ziemlich steil bergauf. Er studierte Geologie und sollte hier für ein Praktikum einige Gesteinsproben sammeln. Missmutig deshalb, weil er allein gehen musste. Seine Freundin, die infolge einer falsch verstandenen Liebe den gleichen Studiengang wie er belegte, hatte am Morgen über verstörende Träume und Kopfschmerzen geklagt und sich geweigert, mitzukommen. Kurz nachdem er endlich abgehauen war, sank sie wieder in tiefen, schweren Schlaf. Es ist ja vielleicht nicht ungewöhnlich, wenn eine werdende Geologin von Steinen träumt, ich weiß es nicht, ich war nie eine, aber die ganze Nacht war sie das Gefühl nicht losgeworden, dass diese stark glänzenden Felsbrocken, die sich da in ihrem Unterbewusstsein auftürmten, sich von ihrem Kehlkopf bis zum Ansatz ihrer Geschlechtsspalte mit aller Macht auf sie legten, ja, mit ihren scharfkantigen Molekülen bereits begonnen hatten, ihre weiche, warme Haut zu durchdringen. Noch verstörender war, dass die Kordel ihrer Pyjamahose am Morgen auf ihrem Bauch ein deutlich sichtbares, an Kristalle erinnerndes Muster hinterlassen hatte.

Während sie schläft, stapft also der junge Mann zuerst über Gras, über Moos, über Fels, über Sand. Er denkt lieber an die Weichheit seiner Freundin als an das, was er gleich einsammeln wird. Er schwitzt bereits stark und setzt sich für eine kurze Pause auf eine etwas schräg liegende, sonnenbeschienene Felsplatte. Zuerst trinkt er Wasser aus einer Plastikflasche, dann wirft er einen kurzen Blick auf die Bäume ringsum, schließlich lässt er, noch immer übelgelaunt, seinen Kopf sinken und verliert sich mit seinen Gedanken in den Äderungen, die der Fels, auf dem er sitzt, aufweist. Zwischen einigen Spalten haben sich Reste von abgestorbenen Pflanzen angesammelt. Nein, ich sag´s gleich, es sind keine Reste von Pflanzen, sondern es sind Haare. Ihm fällt es noch nicht auf, er ist in Gedanken anderswo, aber ich muss schon sagen, als Geologe sollte seine optische Wahrnehmung besser funktionieren.

Die Haare, die vor langer Zeit vom Kopf des Säuglings in das Taufbecken geschwemmt worden waren, hatten unter dem Druck der Felsmassen, genährt durch das geweihte Wasser und die Mineralien des Steines, aus dem das Taufbecken bestanden hatte, und natürlich aus einer Laune Gottes heraus, und was weiß denn ich, welche Faktoren da noch mitspielten, Wurzeln geschlagen. Die Kapelle war durch den Bergsturz nicht ganz eingestürzt, sondern es blieb unter den Felsbrocken, die sie bedeckten, eine Kaverne zurück, die mit der Zeit völlig von den wuchernden Haaren ausgefüllt worden war. Lebloses hatte sich mit organischem Material vermählt und war etwas Neues geworden. Was ist schon Besonderes daran? Zu Anbeginn gab es nur tote Materie und trotzdem ist Leben daraus entstanden.

Die Augen des jungen Mannes folgten also den Brüchen im Fels und endlich wurde er stutzig. Das, was da in den Rillen war, sah nicht nach toten, vertrockneten Pflanzen aus, sondern schimmerte und glänzte, hatte einen wundervoll goldenen Ton. Er fasste es an, aber statt Härte zu spüren, wie er es erwartet hatte, ließ sich das Material von seinem forschenden Finger leicht teilen und legte sich sanft und anschmiegsam um diesen. Als er begann, es herauszuziehen, bemerkte er, dass es einfach Haare waren. Er zog immer weiter, aber es hörte nicht auf. Endlich saß er da, umflossen von seidigem, goldschimmerndem Haar. Es war ihm nicht unheimlich, er war einfach nur ratlos. Schließlich aber ließ er sich hineinsinken, verlor sich in dem unglaublichen Wohlgeruch, der dem Haar entströmte, vergaß seinen Auftrag und träumte ...

Dann nahm er sein Spyderco aus der Tasche und schnippelte sich, so gut das eben mit einem Messer geht, eine dicke Strähne ab. Die abgeschnittenen Haare kringelten sich sofort, so, als ob sie vorher unter einer enormen Spannung gestanden hätten, zu einer dicken Locke zusammen. Die Tasche, die er eigentlich für die Gesteinsproben mitgenommen hatte, war jetzt ganz mit dieser dicken Haarlocke ausgefüllt. Da es schon zu dämmern begann, beschloss er, gleich nach Hause zu gehen, na ja, nach Hause, zurück in das kleine Pensionszimmer, in dem seine Freundin munter, aber mit einem von zuviel Schlaf blöden Kopf auf ihn wartete.

Er erzählte ihr sofort, was passiert war, und sie fühlte ein leises Grauen in sich hochsteigen. Als er jedoch das Haar aus der Tasche gezogen und ihre Hand darauf gelegt hatte, damit sie dessen Beschaffenheit fühlte, wich die Beklemmung einem ganz anderen Gefühl. Sie bekam eine Gänsehaut, aber eine äußerst wohltuende. Dieses Gefühl kannte sie vom Friseur. Wenn jemand mit zärtlicher Konzentriertheit an ihren Haarspitzen schnitt, besonders rund ums Ohr, fühlte sie in ihrem Unterleib eine beinah schmerzhafte, aber süße Entspannung, die sich von dort über ihren ganzen Körper ausbreitete und ihre Glieder weich machte.

Sie teilte die Haare mit ihren Fingern und ließ sie wie einen kostbaren Stoff immer wieder über ihre Handinnenfläche gleiten. Ihre Wangen wurden rosig dabei und ihr Blick strahlend. Da sie den ganzen Tag nicht aus dem Zimmer gekommen war, trug sie noch immer ihren Pyjama. Gedankenverloren zog sie sich zuerst die Hose und dann das Oberteil aus, ohne die Haare wegzulegen. Dann strich sie sich mit dem Haar beginnend vom Hals an der Außenseite ihres Körpers hinunter bis zu den Knöcheln und dann an der Innenseite der Beine wieder hinauf bis zu dem schwarzen Buschen ihrer Schamhaare, der einen schönen Kontrast zum milden Glanz der dicken Locke bildete.

Sie beachtete ihren Freund nicht mehr. So wenig ihn das Erlebnis mit den Haaren aus seinem Gleichgewicht gebracht hatte, so fassungslos war er jetzt über das Verhalten seiner Freundin. Wie sehr hatte er sich immer gewünscht, dass sie sich ein bisschen mehr wie die Mädchen in den Pornofilmen benehmen würde. Oft, wenn sie wieder einmal bereits um neun Uhr abends ohne ihn ins Bett gegangen war, weil sie einige Stunden mehr Schlaf brauchte als er, hatte er sich vorgestellt, dass sie sich im Schlafzimmer Dessous anziehen würde. Er hatte sich vorgestellt, dass sie vor dem Spiegel aufreizende Posen für ihn einüben und ihn dann mit vor Geilheit brüchiger Stimme zu sich rufen würde. Und wenn er dann ins Zimmer getreten wäre, hätte sie sich vor ihm auf dem Bett mit aller Hingabe geräkelt, all ihre Öffnungen ohne Scheu präsentierend. Es war aber nie etwas geschehen, was dieser Fantasie auch nur im Entferntesten nahe kam.

Jetzt aber wand sie sich auf dem Bett und hielt ihm ihr hochgerecktes Hinterteil entgegen wie eine läufige Katze. Er hatte, als er sich ihrer schnell erbarmte und seinen geäderten Schwanz hineinschob, das irritierende Gefühl, dass sie sich der ganzen Welt präsentierte und absolut nicht nur ihn meinte. Und selbst wenn statt ihm dieser alte, geile Fettsack, der Mann der Pensionswirtin, der seiner Freundin immer unverblümt auf ihren Busen starrte, im Zimmer gewesen wäre, er war sich sicher: Dessen stinkenden, grauhaarigen Schwanz hätte sie ebenso bereitwillig und mit ebenso lautem Stöhnen aufgenommen wie seinen. Trotz dieses eher störenden Gedankens war sein Schwanz hart wie Granit.

Während der nächsten Stunden fiel das Haar unbeachtet aus dem Bett. Als er am Morgen aufstand, um ins Bad zu gehen, trat er darauf. Es ekelte ihn davor. Es erinnerte ihn an eine mumifizierte Heilige, die er einmal in einer italienischen Kirche gesehen hatte. Deren Locken hatten den halben Glassarg, der auf einem eigens dafür errichteten Altar präsentiert worden war, wie bleicher Schimmel ausgefüllt. Er warf das Haar in den Abfallkübel, wusch sich anschließend gründlich die Hände; seine Freundin, als sie endlich auch aufgewacht war, fragte nicht mehr danach.

An diesem Morgen schien sie so wie immer zu sein. Obwohl er sie während des Frühstücks argwöhnisch beobachtete, konnte er sie kein einziges Mal dabei erwischen, dass sie irgendeinen anderen Mann im Raum auch nur bemerkte, sie hatte nur Augen für ihn. Was sie ihm, verdammt noch mal, auch schuldig war, denn er hatte sie die halbe Nacht lang mit seinem Saft vollgepumpt. Trotzdem war er fassungslos, wie wenig sie diese Nacht verändert hatte. Ihr Blick war so sauber und klar wie der der Jungfrau Maria, nie strich sie sich während des Frühstücks wie zufällig über ihre Brüste, um deren Schwellung nochmals genussvoll nachzuspüren, und als sie aufstand, um sich noch zwei Semmeln zu holen, ließ sie ihre Hüften um keinen Zentimeter breiter schwingen als sonst.

Dennoch hatte die Nacht etwas bewirkt, seine Freundin wurde schwanger. Da sie aus der tiefsten Provinz stammte und ihr derartige Rituale noch immer wichtig waren, ließen sie das Kind einige Monate nach der Geburt in einer großen Kirche der Hauptstadt taufen. Aufmerksam verfolgten dessen Augen die Bewegungen des Priesters, als dieser mit einem kleinen, goldenen Becher das Wasser über seinen Kopf goss. Es schrie nicht. Die Haare des Säuglings hatten die gleiche Farbe wie das Taufbecken, das aus fein geschliffenem, rostrotem Marmor bestand.

Einige Tage später kam die letzte große Bombe über uns und ließ diese Kirche einstürzen. Ob auch hier ein Hohlraum blieb, in dem, zusätzlich angeregt durch radioaktive Strahlung, wieder etwas wachsen konnte, kann ich nicht mehr sagen, denn wer könnte jetzt noch darüber schreiben? Aber einige Äonen später wurde unser Planet von den Keschtaren entdeckt, die ihn daraufhin als Lieferanten für den Rohstoff von Perücken nutzten. Diese Perücken fanden reißenden Absatz in ihrer Heimat, da deren rote Farbe die vanillefarbene Haut der keschtarischen Frauen, dort ein Zeichen für Fruchtbarkeit, wunderbar zum Leuchten brachte.

 

Hallo Mr. Tserk!

Das Ende hat mir nicht so gut gefallen, da das ja nicht mehr von der gleichen Person erzählt werden kann eigentlich ... Egal.
Ja, aber das is ja auch die Ironie dran, und es wird sogar noch extra darauf hingewiesen! ;)

Chapeau. Und so.
Danke! Und jetzt darfst ihn wieder aufsetzen! :p

Wenn jemand mit zärtlicher Konzentriertheit an ihren Haarspitzen schnitt
Konzentration
Es gibt laut Duden beide Wörter!
(Mann, bin ICH froh, dass der Herr Kollege net mehr Fehler gefunden hat *schweissvonderstirnwisch*) :D

Dank dir für´s Lesen und für den zwar knappen, aber doch großteils wohlwollenden Kommentar...:)


Hallo Seemann!

Lass das Träumen, denk nicht an zu Haus ...nein, sorry, bin schon wieder in einem Song gefangen...:D

Der letzte Absatz ist meiner Meinung nach absolut nötig und verleiht der Geschichte eine Tiefe, die sie sonst nicht hätte. Die Haare tragen den Drang, sich zu reproduzieren und so die Grundlage zu schaffen für eine ganze Vielfalt an Kulturen und Lebensformen. Es muss weitergehen, auch nach der nuklearen Katastrophe gibt es noch Leben, Hoffnung und Reproduktion der Menschen (und menschenähnlichen Wesen), wenn auch nicht auf diesem Planeten. sozusagen als "universumsübergreifendes Prinzip" - weil es auch den Haaren zur Reproduktion verhilft
Ach, ich glaube, ich werd Miss JoBlack verlassen, und dich heiraten! Du verstehst mich wirklich! (ich kann auch gut indisch kochen!) :D Eine gelungene und treffende Interpretation! Danke! :)

Ja, ich hatte da grad so eine Phase, wo ich aufdringliche Erzähler gerne mochte, eigentlich mag ich das immer noch, weil ich gerne Brüche einbaue.

Die langen Sätze will ich gar nicht kritisieren, die beherrscht du so gut, dass ich sie nicht störend finde. Also, hat mir gut gefallen, noch eine klasse Idee, diesmal aber echt ansprechend verpackt.
:bounce:

Danke auch dir für deinen Kommentar!

Gruß aus Wien
Andrea

*wiederzweigroupiesaufmeinerlisteeintrag*

 

Salu Andrea,

seltsam, seltsam. Genau wie ich es mag.

Deine Schachtelsätze machen Laune sie zu entwirren und ihnen zu folgen, die Storyline ist lakonisch dargeboten vom Auktorialen, mir manchmal _zu_ lakonisch, die eigentlich einzige wirkliche Schwäche an der Geschichte.
Du entwickelst konsequent eine Bildwelt, diese sehr dicht und mit einem guten Blick für stimmungsvolle Details. Und sehr seltsam.

Jetzt ging ein junger Mann missmutig durch einen lichten Nadelwald ziemlich steil bergauf. Er studierte Geologie und sollte hier für ein Praktikum einige Gesteinsproben sammeln. Missmutig deshalb, weil er allein gehen musste. Seine Freundin, die infolge einer falsch verstandenen Liebe den gleichen Studiengang wie er belegte, hatte am Morgen über schlechte Träume und Kopfschmerzen geklagt und sich geweigert, mitzukommen.
Ich finde den eingeschobenen Satz nicht optimal platziert, es würde schon anders wirken, wenn Du das Wiederaufgreifen des Missmutes nicht an den Satzanfang stellen würdest, "Weil er alleine gehen musste, war er missmutig, und alleine musste er gehen, weil seine Freundin (...)"

Noch verstörender war, dass die Kordel ihrer Pyjamahose am Morgen auf ihrem Bauch ein deutlich sichtbares, kristallines Muster hinterlassen hatte.
meinst Du wirklich "kristallin", also aus Kristall bestehend ? Möglich wäre es, in diesem Kontext ist alles möglich, doch da Du bis hier eher im Realen bleibst, bin ich mir nicht sicher, ob es nicht ein an Kristalle erinnerndes Muster ist ?

So wenig ihn das Erlebnis mit den Haaren aus seinem Gleichgewicht gebracht hatte, so fassungslos war er jetzt über das Verhalten seiner Freundin.
Großartig !

Diese Perücken wurden der große Renner in ihrer Heimat,
das ist mir _zu_ lakonisch, zu einfach dimensioniert, sprachlich. "wurden ein großer Erfolg" wäre z.B: eine weniger laxe, mehr griffige und angemessene Formulierung.

Schräges Teil, steht für sich und gefällt mir gut, auch wenn ich den Kopf dauerhaft schief halten muss, um klar zu sehen beim lesen. So mag ich es gerne, erwähnte ich das schon ?

Grüße,
Celtsam Seltsem

 

Grüß Sie, Herr Seltsem!

seltsam, seltsam. Genau wie ich es mag.

Deine Schachtelsätze machen Laune sie zu entwirren und ihnen zu folgen, die Storyline ist lakonisch dargeboten vom Auktorialen, mir manchmal _zu_ lakonisch, die eigentlich einzige wirkliche Schwäche an der Geschichte.
Du entwickelst konsequent eine Bildwelt, diese sehr dicht und mit einem guten Blick für stimmungsvolle Details. Und sehr seltsam.

Dankeschön! :)

Bei dem "Missmutig"-Satz (übrigens ist das eines meiner Lieblingswörter ;) ) bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob mich das auch so stört wie dich, aber bei dem "kristallin" und bei "der große Renner" hast du natürlich Recht!

Schräges Teil, steht für sich und gefällt mir gut, auch wenn ich den Kopf dauerhaft schief halten muss, um klar zu sehen beim lesen. So mag ich es gerne, erwähnte ich das schon ?

:D

Vielen Dank fürs Lesen und fürs Gutfinden und für die Anmerkungen!

Gruß
Andrea

 

Hallo Andrea,

seltsame Geschichten sind nicht so ganz mein Ding - trotzdem hat mir deine sehr gut gefallen.
Die "Geschwätzigkeit" deiner Geschichte wäre auf länger Sicht sicherlich anstrengend geworden - zu dieser hier hat sie jedoch sehr gut gepasst. Auch die Zwischenmeldungen des Erzählers geben dem Ganzen eine sehr spezielle Note. Sehr interessant fand ich in diesem Zusammenhang, dass ich diese Erzählkommentare normalerweise nicht mag - aber deine Geschichte beweist, dass es eben auch auf das Drumherum ankommt. Hier hat es einfach sehr gut gepasst.

Einzig das Ende hat mir nicht so gut gefallen. Es kam für meinen Geschmack etwas zu schnell. Aber das ist schließlich auch nur Geschmackssache und insofern völlig in Ordnung.

Lieben Gruß, Bella

 

Hallo Andrea,

darfst dir noch einen Groupie auf deine Liste gutschreiben :D
Deine geschichte könnte als Paradebeispiel für diese Rubrik eingestellt sein. ALs sehr gutes Beispiel!
Mich hast du erreicht, mich hast du ergriffen. Wahrscheinlich sogar inspiriert, mal schauen, was aus den Bildern, die deine Kg in mir ausgelöst hat, so werden wird...
Beim Ende bin ich kurzzeitig etwas stutzig geworden, aber Seamans Sicht auf die Dinge trifft es doch irgendwo ziemlich genau.
Was deinen Schreibstil angeht, so hast du ja schon genug Lob kassiert. Auch einen Pluspunkt von mir, da Kettensätze wirklich gekonnt sein wollen! Allerdings werden die Sätze nach der guten Hälfte deutlich kürzer, das fand ich schon ziemlich seltsam, da sich das Tempo innerhalb der Kg ja eigentlich nicht zuspitzt.
Dann habe ich noch den gleichen Kritikpunkt anzuführen wie *scroll*... *nich find* ... ,dass du die Meinung des Erzählers der Geschichte an manchen Stellen zu sehr in den Vordergrund schiebst.

Es ist ja vielleicht nicht ungewöhnlich, wenn eine werdende Geologin von Steinen träumt, ich weiß es nicht, ich war nie eine, aber die ganze Nacht war sie das Gefühl nicht losgeworden
Das ist unnötig, da es keine Rolle für die Kg spielt und wirkt dadurch unnötig verspielt. Fast so, als wolltest du eine Prise Humor einstreuen, die aber ihre Wirkung verfehlt.
Nein, ich sag´s gleich, es sind keine Reste von Pflanzen, sondern es sind Haare. Ihm fällt es noch nicht auf, er ist in Gedanken anderswo, aber ich muss schon sagen, als Geologe sollte seine optische Wahrnehmung besser funktionieren.
An dieser Stelle passt es noch viel weniger. Irgendwo ist es auch ein Widerspruch. Streichen!

Und da sind noch einige Male solche Stellen, die würde ich alle ausklammern, dann gewinnt der Text meiner Meinung an Stellenwert.

Von diesen Elementen abgesehen...
:thumbsup:

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Bella!

Freut mich sehr, dass es dir so gut gefallen hat! :) Ja, das mit dem Ende: Wahrscheinlich leide ich auch, so wie einige hier, dass ich am Ende schon den Stall rieche, und daher möglichst schnell fertig werden will! :D

Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren!

Hallo Weltenläufer!

darfst dir noch einen Groupie auf deine Liste gutschreiben
*neuesBlattnehm* :D

Deine geschichte könnte als Paradebeispiel für diese Rubrik eingestellt sein.
ALs sehr gutes Beispiel!
Mich hast du erreicht, mich hast du ergriffen. Wahrscheinlich sogar inspiriert, mal schauen, was aus den Bildern, die deine Kg in mir ausgelöst hat, so werden wird...
Dankeschön! :rolleyes: Jetzt werd ich aber rot...
Bin schon sehr gespannt, was du damit machen wirst! In diesem Zusammenhang interessiert es dich vielleicht, dass ich auch von einer kurzen Stelle aus einem Buch inspiriert wurde, und zwar folgende:
...schnitt Father Mike mir eine Locke ab und warf sie ins Taufbecken. (Dieser Teil des Rituals war, so später mein Verdacht, die Ursache für den Flaum auf der Innenseite unseres Beckens. Jahr um Jahr hatten Babyhaare, von dem lebensspendenden Wasser gedüngt, Wurzeln geschlagen und waren gewachsen.
Aus: Jeffrey Eugenides: Middlesex
Allerdings werden die Sätze nach der guten Hälfte deutlich kürzer, das fand ich schon ziemlich seltsam, da sich das Tempo innerhalb der Kg ja eigentlich nicht zuspitzt.
Ja, das hast du gut beobachtet! Glaub aber nicht, dass ich das noch ändern werde! Auch nicht ändern werde ich das mit dem Erzählerkommentar. ;) Ich weiß, da scheiden sich die Geister, aber ich wollte das Ganze unbedingt etwas ironisch haben, damit Abstand zur Geschichte halten. Ich weiß, dass es in einer Kurzgeschichte wichtig ist, den Leser möglichst nahe am Geschehen zu halten, aber genau das wollte ich hier eben nicht. Und daher haben die Erzählerkommentare schon ihre Berechtigung. Es war halt auch ein Versuch...
Vielen Dank fürs Lesen und Gutfinden! :)

Grüße
Andrea

 

Hallo, Andrea H.!

Deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen! Ein echt zu genießender Stil, sarkastisch, teils witzig und trotzdem malerisch und sehr mitreißend.

Dass die Erzählerin - ich denke, es muss eine -in sein - immer wieder gezwungen ist ihre Kommentare abzugeben, macht die Geschichte greifbar und bringt sie dem Leser, zumindest mir nahe.
Auch die Tatsache, dass man durch sie in die Zukunft der Geschichte blicken kann, gefällt mir. ("Nein, ich sag´s gleich, es sind keine Reste von Pflanzen, sondern es sind Haare. Ihm fällt es noch nicht auf, ...")

Das Ende der Geschichte finde ich auch sehr gelungen. Wer, außer dir, kommt schon auf die Idee, dass die vanillehäutigen Frauen der Keschtaren Perücken brauchen?

Danke, ich hab mich wohlig unterhalten!

 

Hallo Barbara!

Freut mich wirklich sehr, dass es dir so gut gefallen hat! :bounce:

Und ich denke, du hast das mit dem Erzählerinkommentar (pfuuuh, was für ein Wort! :D) gut verstanden!

Dankeschön!

Gruß
Andrea

 

Hallo Andrea,

Es war erst wenige Tage alt, und ein dichter Schopf pechschwarzer Haare bedeckte seinen kleinen Kopf.
Subjekt des vorhergehenden Satzes ist aber „Der Säugling“, nicht „das Kind“.

bedeckte seinen kleinen Kopf
Ein Säugling hat einen kleinen Kopf – geschenkt.

die Zellen des kleinen Kindes
Säugling eben, ein kleines Kind ist nicht dasselbe wie ein „Baby“.

Die kleine Kapelle
Stehst auf „klein“, hm? Lieblingswort-Alarm.

die infolge einer falsch verstandenen Liebe den gleichen Studiengang wie er belegte
Ich finde es klingt schräg, das kann aber auch an einem Verständnisfehler meinerseits liegen. Für mich ist „belegen“ ein einmaliger Vorgang, ähnlich dem Einschreiben und bezeichnet nicht das „Studieren“ an sich. „Belegen“ ist auch in der Umgangssprache ein Wort, das vor allem in der Vergangenheit vorkommt. Wie auch immer, ein schlichtes: „die das gleiche wie er studierte“ würde mir besser gefallen.

schlechte Träume
„schlechte Träume“ ist aber ein bisschen fad, weil es sich auch darum drückt, die Träume zu konkretisieren. Waren es wirre Träume? Oder Albträume? Schon klar, er gibt nur ihre wörtliche Rede wieder, aber mich stört es.

Kurz nachdem er endlich abgehauen war, war sie wieder in tiefen, schweren Schlaf gesunken.
Hier schmuggelst du dich in die andere Perspektive hinein. Du verwendest erst Energie darauf, mir den Studenten zu zeigen, der durch die Berge stapft, springst aber, noch vom unfertigen Bild hinweg, zu seiner Freundin.

ich weiß es nicht, ich war nie eine
Schon die extreme Zeitspanne legt nahe, dass der Erzähler kein „menschliches Wesen“ ist, sozusagen, denn ein Mensch könnte nicht die Vorgänge beobachten und beschreiben, deshalb finde ich diesen Kunstgriff mit der lapidaren Bemerkung „ich weiß es nicht, ich war nie eine“ zwar ironisch gelungen, aber auch ein wenig unsauber.

dass diese stark glänzenden Felsbrocken
Auch eine goldene Schreibregel aus meinem VHS-Kurs: Verstärkende Partikelchen eher meiden. „Stark glänzende Felsbrocken“ glänzen in meiner Vorstellung nicht stärker als „glänzende Felsbrocken“.

dann wirft er einen kurzen Blick
Ein Blick ist immer kurz, vor allem wenn er geworfen wird.

Die Haare, die vor langer Zeit vom Kopf des Säuglings in das Taufbecken geschwemmt worden waren, hatten unter dem Druck der Felsmassen, genährt durch das geweihte Wasser und die Mineralien des Steines, aus dem das Taufbecken bestanden hatte, und natürlich aus einer Laune Gottes heraus, und was weiß denn ich, welche Faktoren da noch mitspielten, Wurzeln geschlagen.
Man sieht das einsame Subjekt (Die Haare) richtig nach seiner Geliebten, dem Prädikat, schreien. Und wo ist es? Ganz am Satzende. Die Haare (Einschub von 15 Wörtern) hatten unter dem Druck der Felsmassen (Einschub von 33! Wörtern) Wurzeln geschlagen. Du bist grausam.

Die abgeschnittenen Haare kringelten sich sofort, so, als ob sie vorher unter einer enormen Spannung gestanden hätten, zu einer dicken Locke zusammen.
Finde ich sehr schön.

zurück in das kleine Pensionszimmer
Das aber auch alles klein sein muss.

aber mit einem von zuviel Schlaf blöden Kopf auf ihn wartete
Das gefällt mir auch sehr gut. Sehr archaisch.

die sich von dort über ihren ganzen Körper ausbreitete
Ich hab mal mitgezählt. Das Partikelchen „klein“ kommt in seinen Formen sechsmal im Text vor, „ganz“ siebenmal. Lieblingswortalarm zum zweiten.

Ihre Wangen wurden rosig dabei und ihr Blick strahlend. Da sie den ganzen Tag nicht aus dem Zimmer gekommen war, trug sie noch immer ihren Pyjama.
Sehr plastisch und durchaus attraktiv. Es fehlt vielleicht noch die Beschreibung ihres Geruches, beziehungsweise der Geruch des Zimmers. So eine dunkle Muffigkeit, stelle ich mir da vor.

Jetzt aber wand sie sich auf dem Bett und hielt ihm ihr hochgerecktes Hinterteil entgegen wie eine läufige Katze. Er hatte, als er sich ihrer schnell erbarmte und seinen geäderten Schwanz hineinschob, das irritierende Gefühl, dass sie sich der ganzen Welt präsentierte und absolut nicht nur ihn meinte.
Das ist ein Perspektivfehler. Du unterstellst dem Mann Gefühle und Gedanken, die entweder seine Freundin (er erbarmt sich) oder der Erzähler (der Gedanke, dass sie mit jedem schlafen würde und es ihr egal ist, wer da in sie kommt). Beide Gedanken hat der Mann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht.

Und selbst wenn statt ihm dieser alte, geile Fettsack, der Mann der Pensionswirtin, der seiner Freundin immer unverblümt auf ihren Busen starrte, im Zimmer gewesen wäre, er war sich sicher: Dessen stinkenden, grauhaarigen Schwanz hätte sie ebenso bereitwillig und mit ebenso lautem Stöhnen aufgenommen wie seinen. Trotz dieses eher störenden Gedankens war sein Schwanz hart wie Granit.
Wie sollte der Mann denn auf diese Idee kommen? Abgesehen davon, dass das wirklich mehr als „eher störend“ ist. Du willst deutlich machen, dass das Haar „überleben will“, dass es anregt die Art zu erhalten quasi, dass es hier um einen biologisch notwendigen Vorgang geht, bei dem solche Kinkerlitzchen und menschlichen Konzepte wie Liebe oder Treue (die Kirche) nichts zu suchen haben, es geht um Arterhaltung. Ja, okay. Aber die Gedanken werden vom Erzähler nahe gelegt, der Student hat ja jetzt nicht auf einmal eine Vision und erkennt das alles. Der ist ja nur eine Labormaus in dieser Reproduktionskette ohne Durchblick.

Was sie ihm, verdammt noch mal, auch schuldig war, denn er hatte sie die halbe Nacht lang mit seinem Saft vollgepumpt.
Ach, na ja. Er hat sie die halbe Nacht befriedigt, aber sicher nicht unablässig in sie ejakuliert.

um deren Schwellung nochmals genussvoll nachzuspüren, und als sie aufstand, um sich noch zwei Semmeln zu holen, ließ sie ihre Hüften um keinen Zentimeter breiter schwingen als sonst
Ja, er hat Angst davor, dass seine „neue, brandheiße“ Freundin Rivalen anlockt. Vorher als sie brav war, hatte er davor keine Angst; jetzt wo sie sich so leidenschaftlich gibt, muss er es dingfest machen.
Wobei auch hier wieder die Gedanken, die du ihm einlegst, eher unterbewusst stattfinden dürften, nicht so ausformuliert. Er ist wahrscheinlich selbst noch verdammt müde und dürfte eher so was wie eine zufriedene Trägheit spüren, und keine rastlose Angst, jemand könne sie ihm nun ausspannen. Vor allem nicht, weil er sich in diesen Momenten wahrscheinlich für den größten Liebhaber nördlich des Äquators hält.

Diese Perücken fanden reißenden Absatz in ihrer Heimat, da deren rote Farbe die vanillefarbene Haut der keschtarischen Frauen, dort ein Zeichen für Fruchtbarkeit, wunderbar zum Leuchten brachte.
Ein durchgeknalltes Ende und es greift das Fruchtbarkeitsmotiv wieder auf.

Du verwendest klassische Symbole. Das Bergmassiv steht für die Zeit, für die Ewigkeit. Wohingegen die steinerne Kapelle und das Taufbecken zwar auch aus Stein bestehen, aber nicht für die Ewigkeit gemacht sind, sondern von Menschen bearbeitet worden sind und deshalb verwittern und von der „Natur“ wieder vereinnahmt werden. Genau wie der Säugling und seine Nachkommen auch zu Staub, also zu Natur, werden.
Die Haare, die Geilheit der Frau, die Schwangerschaft stehen für den biologischen Zyklus, das Leben an sich. Kirche und anderes Menschengemachte (die Kapelle, das Fleisch der Menschen) verfallen unaufhaltsam, aber es geht eben irgendwie immer weiter, weil die Natur es so eingerichtet hat. Sogar als alles vorbei ist (übrigens ziemlich kitschig, das mit der letzten Bombe), sogar als alles vorbei ist, ist es nicht vorbei, sondern es geht trotzdem noch irgendwo weiter. Da werden Teile der Menschen, ihre Haare, dazu verwendet, dass eine andere Rasse scharf aufeinander wird und sich reproduziert.
Ist ja eines deiner zentralen Thema (bei Vaterliebe wohl auch): Die Natur, die Leidenschaft, die „natürlichen Bedürfnisse“, auch die Geilheit, gegen Konventionen, Strukturen und menschliche Konzepte, wie die Liebe, die Kirche, verwandtschaftliche Beziehungen und ähnliches.
Und auch wenn sich die Menschen den Regeln dieses Spiels nicht mehr bewusst sind, spielen sie danach. Auch wenn man auf einer Verstandes-Ebene diese Konzepte z.B. bei Tieren beobachten kann – dass der Stärkste die Weibchen befruchten darf und ähnliches -, können es die Menschen bei sich selbst nicht erkennen.
Das wird am Beispiel deutlich, als der Student seine Freundin am nächsten Morgen mit ganz anderen Augen sieht und sie wohl auch nur deshalb befruchten und heiraten kann. Jetzt ist sie leidenschaftlich, jetzt muss er sie besetzen. Es ist ja sicherlich kein Zufall, dass sie genau dann schwanger von ihm wird. Ob sie verhütet oder nicht.
Und sie benutzt die menschliche Erfindung der Ehe, um ihn an sich zu binden.

Also thematisch natürlich ein sehr interessanter Text, handwerklich und stilistisch ist es nicht so ganz meine Welt. Man hat schon das Gefühl als würdest du, als Autorin, für ’nen guten Gag auch die Struktur und Erzählstimme ein bisschen schleifen lassen. Was sim und andere gesagt haben über ein „ironisches Spiel mit den Möglichkeiten des Erzählens“ … na ja, das ist sehr wohlwollend ausgedrückt, glaube ich. :) Es ist nicht so ganz aus einem Guss und du wechselst da die Oktaven schon sehr zügig und nicht immer ganz nachvollziehbar. Da geht’s von archaischen Kulissen in joviales „ich weiß es doch auch nicht“ hinein, von moderner Sprache (war endlich abgehauen) zu lokalkolorisierten Formulierungen (den Kopf noch blöd). Also so ganz stimmig, ist das aus meiner Warte nicht, vor allem am Anfang hat man das Gefühl, der Text treibt halt dahin, worüber sich die Autorin gerade Gedanken macht. Also zuerst der Student, nee halt, ich zeig doch erst mal seine Freundin und dann wieder den Studenten, da wäre mit ein paar simplen Umstrukturierungen noch mehr erzählerische Wucht rauszuholen.
Was für mich nicht richtig funktioniert sind die Perspektivfehler, die du begehst, um sicher zu stellen, dass deine Bildersprache auch verstanden wird, und die tiefere Aussage des Textes. Dem armen Studenten legst du Gedanken in seinen Kopf, die in dieser Situation einfach nicht passen. Dadurch wird der Text sehr viel theoretischer und gedankenspielerischer und auch blutärmer als er sein müsste. Wenn du es schaffen würdest, diesen Themenkomplex plastisch und rabiat zu vermitteln, ohne die armen Figuren zu reinen Hilfskräften der Textabsicht zu missbrauchen … das wär’ was (und genau das ist dir für meine Verhältnisse jedenfalls, ja auch mit einem deiner späteren Texte geglückt, was diesen Text in meinen Augen eher wie eine theoretische Vorstufe aussehen lässt, wobei solche literarischen Spielereien in Kreisen, die eindeutig zu intellektuell für mich sind, Anklang finden und sogar Preise einheimsen).

So, das war wieder ziemlich viel Rumgebabbel und Rumgenörgel.
Trotzdem natürlich sehr gerne gelesen
Quinn

 

Hallo Quinn!

Dass du diese alte Geschichte nochmal ausgegraben hast!

Ein paar deiner Verbesserungsvorschläge hab ich berücksichtigt, aber das mit dem Perspektivwechsel werde ich nicht mehr ändern, ich will sie nicht mehr großartig anders machen die Geschichte. Obwohl du natürlich sicher Recht hast!

Zitat:
ich weiß es nicht, ich war nie eine
Schon die extreme Zeitspanne legt nahe, dass der Erzähler kein „menschliches Wesen“ ist, sozusagen, denn ein Mensch könnte nicht die Vorgänge beobachten und beschreiben, deshalb finde ich diesen Kunstgriff mit der lapidaren Bemerkung „ich weiß es nicht, ich war nie eine“ zwar ironisch gelungen, aber auch ein wenig unsauber.
Ja, ich hab leider nie einen Kurs in kreativem Schreiben belegt, ich verstoße also in völligem Unwissen gegen das Gesetz!!
Zitat:
dass diese stark glänzenden Felsbrocken
Auch eine goldene Schreibregel aus meinem VHS-Kurs: Verstärkende Partikelchen eher meiden. „Stark glänzende Felsbrocken“ glänzen in meiner Vorstellung nicht stärker als „glänzende Felsbrocken“.
In meiner schon, das blendet mich richtig! :p
Zitat:
dann wirft er einen kurzen Blick
Ein Blick ist immer kurz, vor allem wenn er geworfen wird.
I-Tipferlreiter! ;)
Man sieht das einsame Subjekt (Die Haare) richtig nach seiner Geliebten, dem Prädikat, schreien. Und wo ist es? Ganz am Satzende. Die Haare (Einschub von 15 Wörtern) hatten unter dem Druck der Felsmassen (Einschub von 33! Wörtern) Wurzeln geschlagen. Du bist grausam.
Ach so eine kleine Distanz tut der erotischen Spannung manchmal ganz gut!
Das aber auch alles klein sein muss.
Ja, ich hab mich auch mal für Mikrobiologie interessiert! :Pfeif:
Ich hab mal mitgezählt. Das Partikelchen „klein“ kommt in seinen Formen sechsmal im Text vor, „ganz“ siebenmal. Lieblingswortalarm zum zweiten.
Das ist echt eine interessante Beobachtung, mir ist das bis jetzt überhaupt nicht aufgefallen.
Zitat:
Jetzt aber wand sie sich auf dem Bett und hielt ihm ihr hochgerecktes Hinterteil entgegen wie eine läufige Katze. Er hatte, als er sich ihrer schnell erbarmte und seinen geäderten Schwanz hineinschob, das irritierende Gefühl, dass sie sich der ganzen Welt präsentierte und absolut nicht nur ihn meinte.
Das ist ein Perspektivfehler. Du unterstellst dem Mann Gefühle und Gedanken, die entweder seine Freundin (er erbarmt sich) oder der Erzähler (der Gedanke, dass sie mit jedem schlafen würde und es ihr egal ist, wer da in sie kommt). Beide Gedanken hat der Mann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht.
Hm, das seh ich nicht so, er besitzt eben Empathie und kann sich in sie hineinversetzen! ;)
Zitat:
Und selbst wenn statt ihm dieser alte, geile Fettsack, der Mann der Pensionswirtin, der seiner Freundin immer unverblümt auf ihren Busen starrte, im Zimmer gewesen wäre, er war sich sicher: Dessen stinkenden, grauhaarigen Schwanz hätte sie ebenso bereitwillig und mit ebenso lautem Stöhnen aufgenommen wie seinen. Trotz dieses eher störenden Gedankens war sein Schwanz hart wie Granit.
Wie sollte der Mann denn auf diese Idee kommen? Abgesehen davon, dass das wirklich mehr als „eher störend“ ist. Du willst deutlich machen, dass das Haar „überleben will“, dass es anregt die Art zu erhalten quasi, dass es hier um einen biologisch notwendigen Vorgang geht, bei dem solche Kinkerlitzchen und menschlichen Konzepte wie Liebe oder Treue (die Kirche) nichts zu suchen haben, es geht um Arterhaltung. Ja, okay. Aber die Gedanken werden vom Erzähler nahe gelegt, der Student hat ja jetzt nicht auf einmal eine Vision und erkennt das alles. Der ist ja nur eine Labormaus in dieser Reproduktionskette ohne Durchblick.
Ja, hier hast du wahrscheinlich Recht und auch diese Interpretation find ich gut, aber gerade deswegen muss es doch auch so bleiben, oder?
Zitat:
Was sie ihm, verdammt noch mal, auch schuldig war, denn er hatte sie die halbe Nacht lang mit seinem Saft vollgepumpt.
Ach, na ja. Er hat sie die halbe Nacht befriedigt, aber sicher nicht unablässig in sie ejakuliert.
:rolleyes:
Zitat:
um deren Schwellung nochmals genussvoll nachzuspüren, und als sie aufstand, um sich noch zwei Semmeln zu holen, ließ sie ihre Hüften um keinen Zentimeter breiter schwingen als sonst
Ja, er hat Angst davor, dass seine „neue, brandheiße“ Freundin Rivalen anlockt. Vorher als sie brav war, hatte er davor keine Angst; jetzt wo sie sich so leidenschaftlich gibt, muss er es dingfest machen.
Wobei auch hier wieder die Gedanken, die du ihm einlegst, eher unterbewusst stattfinden dürften, nicht so ausformuliert. Er ist wahrscheinlich selbst noch verdammt müde und dürfte eher so was wie eine zufriedene Trägheit spüren, und keine rastlose Angst, jemand könne sie ihm nun ausspannen. Vor allem nicht, weil er sich in diesen Momenten wahrscheinlich für den größten Liebhaber nördlich des Äquators hält.
Gut gesagt!

Deine Interpretation und deine Gedanken dazu haben mir sehr gefallen, du hast es wirklich gut verstanden!

Ist ja eines deiner zentralen Thema (bei Vaterliebe wohl auch): Die Natur, die Leidenschaft, die „natürlichen Bedürfnisse“, auch die Geilheit, gegen Konventionen, Strukturen und menschliche Konzepte, wie die Liebe, die Kirche, verwandtschaftliche Beziehungen und ähnliches.
Ja, auch da hast du Recht!
Also thematisch natürlich ein sehr interessanter Text, handwerklich und stilistisch ist es nicht so ganz meine Welt. Man hat schon das Gefühl als würdest du, als Autorin, für ’nen guten Gag auch die Struktur und Erzählstimme ein bisschen schleifen lassen.
Ja, ich Böse!
Da geht’s von archaischen Kulissen in joviales „ich weiß es doch auch nicht“ hinein, von moderner Sprache (war endlich abgehauen) zu lokalkolorisierten Formulierungen (den Kopf noch blöd). Also so ganz stimmig, ist das aus meiner Warte nicht, vor allem am Anfang hat man das Gefühl, der Text treibt halt dahin, worüber sich die Autorin gerade Gedanken macht. Also zuerst der Student, nee halt, ich zeig doch erst mal seine Freundin und dann wieder den Studenten, da wäre mit ein paar simplen Umstrukturierungen noch mehr erzählerische Wucht rauszuholen.
Ja, vielleicht nehm ich das Thema mal wieder auf, aber ich würde es sicher ganz anders machen, ich will da jetzt ehrlich gesagt nicht mehr herumdoktern. Aber glaub nicht, dass ich mir das nicht merke, deine Bemerkungen sind wirklich immer sehr aufschlussreich, das fällt nicht auf sandigen Boden! :)
Dadurch wird der Text sehr viel theoretischer und gedankenspielerischer und auch blutärmer als er sein müsste. Wenn du es schaffen würdest, diesen Themenkomplex plastisch und rabiat zu vermitteln, ohne die armen Figuren zu reinen Hilfskräften der Textabsicht zu missbrauchen
Das find ich eigentlich nicht, tut mir leid! ;)
… das wär’ was (und genau das ist dir für meine Verhältnisse jedenfalls, ja auch mit einem deiner späteren Texte geglückt, was diesen Text in meinen Augen eher wie eine theoretische Vorstufe aussehen lässt, wobei solche literarischen Spielereien in Kreisen, die eindeutig zu intellektuell für mich sind, Anklang finden und sogar Preise einheimsen).
Oi, oi, oi, böser, böser Quinn! :D

Ich freu mich immer über deine Kommentare, weil ich das Gefühl habe, dass du dich wirklich damit auseinandersetzt und ich den Eindruck habe, dass ich wirklich was lernen kann dabei! Danke dir!

Liebe Grüße
Andrea

 

Hi Andrea,

das copywrite-Spiel hat mich hierher verschlagen. In der Annahme, dass sich meine Vorkommentatoren schon so ziemlich zu allem geäußert haben, nur allgemein mein Eindruck:

Was mir missfällt - die berichtende Erzählweise, da bin ich als Leser so weit vom Geschehen weg. Ich vermisse Dialoge. Ich gestehe, ich fands passagenweise ziemlich langweilig.

Was gewöhnungsbedürftig (stellenweise aber auch sehr originell) war - diese komische Erzählerin, die sich da dauern reingedrängelt hat. ;) Meistens hab ich über sie grinsen müssen (was der Atmosphäre manchmal geholfen, manchmal geschadet hat), aber das bringt mich zum meinem dritten Punkt -

was mir gefällt: Diese Stellen, die sich so lesen wie "ja, jetzt nehm ich mich noch selbst kurz auf die Schippe". Den letzten Absatz fand ich super, hier wird mir mit einem solchen Grinsen zugezwinkert, das klebt die Geschichte bei mir unter "positive Erinnerungen". Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine, diese "Masche" benutzt du öfter in deinen Geschichten, oder? ;)

 

Sakra, dieses verfluchte copywrite-spiel zwingt mich jetzt zum kommentieren, obwohl ich das ding eh schon vor urlanger Zeit gelesen (aber nicht kommentiert) habe. Na ja, what shall'!

Hallo Andrea,

was soll man groß sagen? Eine Empfehlung hast du dir mit dieser Geschichte ja schon eingefangen und reichlich Kommentare und Kritik hattest du auch. Sie ist gut, ein wenig seltsam und auf unbestimmte Art faszinierend und gehört zu dieser Sorte utopischer Geschichten, die ich eigentlich gern mag.

Servus
Lev

 

Hallo Andrea,

mir gefällts nur teilweise. Die Idee finde ich sehr gut, die sprachliche Umsetzung würde mir sehr viel besser gefallen, wenn nicht ständig die Meinung des Autors so offensichtlich auftauchen würde.

ach so, nein, nur für den EINEN Gott

Das klingt nach einem Erzähler, der selbst nicht an seine Geschichte glaubt. Auch das Ende kommt allzu schnell daher und lässt die sorgfältig aufgebaute Stimmung einfach verpuffen.

Schöne Grüße,

yours

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Möchtegern!

Was mir missfällt - die berichtende Erzählweise, da bin ich als Leser so weit vom Geschehen weg. Ich vermisse Dialoge. Ich gestehe, ich fands passagenweise ziemlich langweilig.
Ja, da stand ich noch ziemlich am Anfang, war meine zweite Geschichte überhaupt ... Schade, dass du es langweilig gefunden hast.
Was gewöhnungsbedürftig (stellenweise aber auch sehr originell) war - diese komische Erzählerin, die sich da dauern reingedrängelt hat. Meistens hab ich über sie grinsen müssen (was der Atmosphäre manchmal geholfen, manchmal geschadet hat), aber das bringt mich zum meinem dritten Punkt -
Ja, das hab ich schon sehr absichtlich gemacht, ich hab in all meinen Geschichten eine mehr oder weniger große Portion Ironie und hier wird´s eben an der Erzählstimme festgemacht.
was mir gefällt: Diese Stellen, die sich so lesen wie "ja, jetzt nehm ich mich noch selbst kurz auf die Schippe". Den letzten Absatz fand ich super, hier wird mir mit einem solchen Grinsen zugezwinkert, das klebt die Geschichte bei mir unter "positive Erinnerungen". Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine, diese "Masche" benutzt du öfter in deinen Geschichten, oder?
Ja, halt manchmal mehr offensichtlich, manchmal weniger. Freut mich, dass du grinsen konntest! :)


Hallo Lev!

was soll man groß sagen? Eine Empfehlung hast du dir mit dieser Geschichte ja schon eingefangen und reichlich Kommentare und Kritik hattest du auch. Sie ist gut, ein wenig seltsam und auf unbestimmte Art faszinierend und gehört zu dieser Sorte utopischer Geschichten, die ich eigentlich gern mag.
Danke dir, ein kurzer, aber schmerzloser Kommentar! :)


Hallo Yours!

mir gefällts nur teilweise. Die Idee finde ich sehr gut, die sprachliche Umsetzung würde mir sehr viel besser gefallen, wenn nicht ständig die Meinung des Autors so offensichtlich auftauchen würde.
Ja, das wurde schon mehrfach beanstandet, hat mir da aber großen Spaß gemacht, und werd das auch nicht mehr ändern. Hab mir das dann aber schnell abgewöhnt, werde es aber vielleicht wieder mal machen ... ;)
Das klingt nach einem Erzähler, der selbst nicht an seine Geschichte glaubt.
Natürlich glaubt er nicht an seine Geschichte. Das macht ja auch die Bemerkung am Ende deutlich: "aber wer könnte davon erzählen", aber er tut´s ja trotzdem, also entweder ist er Gott oder er gibt halt einen deutlichen Hinweis auf die Fiktivität der Geschichte.
Auch das Ende kommt allzu schnell daher und lässt die sorgfältig aufgebaute Stimmung einfach verpuffen.
Nein, eigentlich wollte ich da gerade keine Spannung drin haben. Zum Beispiel hab ich bei den Haaren nicht lange gefackelt, sondern gleich gesagt, was Sache ist, auch da wird die Spannung gleich weggenommen.
Aber schön, dass du wenigstens die Idee sehr gut fandest! :)


Hallo Smoke!

Lange Sätze baue ich ja auch gerne in meine Geschichten ein, aber Respekt, hier schlägst du mich um Längen (kleines Wortspiel). Ging es um einen Wettbewerb - wer bringt möglichst viele Bandwurmsätze in einer Geschichte unter?
Nein, die gingen mir ganz leicht von selber von der Hand! ;)
Leider kann ich mit der Geschichte so gar nichts anfangen.
Das ist schade!
Warum sollte ein Sturm nicht auch Tannennadeln irgendwohin wehen, also so schwer sind die dann wirklich nicht.
Die Bewegung des rinnenden Wassers ließ diese Haare, ein paar nur, für einige Momente hin und her schweben
Vom Wasser umspielt, meinetwegen. Aber schweben?
Bekanntlich verlieren Säuglinge ihre ersten Haare ziemlich bald nach der Geburt. Ein paar Haare lösen sich bei der Taufe vom Kopf des Säuglings und schweben im Wasser, bevor sie auf den Grund sinken. Steht ja auch gleich da:
Die Haare, die vor langer Zeit vom Kopf des Säuglings in das Taufbecken geschwemmt worden waren, hatten unter dem Druck der Felsmassen, genährt durch das geweihte Wasser und die Mineralien des Steines, aus dem das Taufbecken bestanden hatte, und natürlich aus einer Laune Gottes heraus, und was weiß denn ich, welche Faktoren da noch mitspielten, Wurzeln geschlagen
Okay ... also ich weiß das auch nicht, woher "wurzelnde Haare“ kommen könnten.
Gut, aber das ist ja eigentlich der Witz oder die "seltsame" Idee der Geschichte.
Dann nahm er sein Spyderco
Verzeih mir meine Unwissenheit. Sein was?
Das ist eine bestimmtes Messer, oder eine Messerfirma, aber geht doch klar aus dem Text hervor, dass es ein Messer ist, oder?
Die abgeschnittenen Haare kringelten sich sofort, so, als ob sie vorher unter einer enormen Spannung gestanden hätten
Welche Spannung? Hatte er sie nicht gerade zuvor noch ohne Probleme aus dem Loch ziehen können, sich hineinsinken lassen in die Haarpracht?
Lockige Haare haben diese Spannung, wenn man sie abschneidet, kringeln sie sich zusammen, außerdem wird hier noch die Besonderheit der Haare hervorgehoben.
Danke deinen Kritikern. Dreimal in einem Absatz – ich habe für weitaus weniger „Schwänze“ herbe Kritiken geerntet. Zudem bestenfalls seine Schambehaarung ergraut sein kann.
Steht doch "grauhaarig" da, oder? Ich darf soviel "Schwänze" verwenden, wie ich will, ich hab hier die "Lizenz für Schwänze"! :D
Trotzdem war er fassungslos, wie wenig sie diese Nacht verändert hatte. Ihr Blick war so sauber und klar wie der der Jungfrau Maria
Wird mir jetzt auch nicht ganz klar, was du damit meinst. Sollte ihr das Sperma aus den Augen triefen?
Im übertragenen Sinne: Ja! Er hat den Sex als so weltbewegend empfunden, dass er sich wundert, dass man es ihr nicht ansieht. Sie sieht noch immer unschuldig aus.
Leider nicht mein Fall, deine Geschichte. Aber man kann nicht für jeden schreiben.
Auf keinen Fall!!

Euch allen vielen Dank für euren Kommentar bei dieser alten Geschichte! :)

Gruß
Andrea

 

Aloha!

Das Copywrite bringt mich also zwangsläufig auch mal in andere Regionen, als das phantastische Forum, aber Deine Erzählung ist ja von meinem Lieblingsgenre nicht so weit entfernt.

Mir gefällt der melancholische Stil mit den ironischen Anwandlungen. Vor allem gefallen mir aber die hübsch verschachtelten Sätze, die dem Leser dann auch mal ein wenig Aufmerksamkeit abfordern. Ich habe die anderen Kommentare nicht gelesen, aber vermutlich wird es da sicher Kritik gegeben haben … Die Einwürfe des Erzählers fand ich keineswegs als störend, denn sie waren eindeutig und klar als solche zu erkennen. Ich hab selbst mal mit einem Erzähler in einer Geschichte experimentiert, ihn aber wegen deutlich längerer Einwürfe deutlicher kenntlich gemacht. Die grundsätzliche Idee finde ich sehr gelungen, weil sie mir so noch nicht untergekommen ist. Die deutlichen Anspielungen in Richtung Religion waren nicht zwingend notwendig. Ich sag das nicht, weil ich ein religiöses Mitwesen bin, sondern, weil es für die Erzählung nicht von Belang ist, da mit der groben Kelle einen mit auf den Weg zu geben. Aber das ist ganz sicher Ansichtsache.

„Die letzte große Bombe“ ist sicher eine Lösung, um den Planeten zu entvölkern und sich gleichzeitig auch von dem ganzen anderen Kroppzeuch zu verabschieden, dass sich ansonsten womöglich an den Haaren hätte vergehen können. Die Stelle lässt mich ein wenig zwiespältig zurück, denn auf der einen Seite passt es stilistisch, ist dann aber auch wieder so banal und kurz …

Alles in Allem habe ich die Erzählung gerne gelesen, auch wenn mir Analogien wie „Geologen“ und „Schwanz hart wie Granit“ eher Schüttelfrost am Hirnstamm verschaffen.


Dinge, die mir auffielen:

…, nur für den EINEN Gott, …
-> einen (Vorschlagsweise kursiv oder in Anführungszeichen. Is’ doch kein Chat hier!)

Kurz nachdem er endlich abgehauen war, war sie wieder in tiefen, …
-> Wiederholung: war

Zuerst trinkt er Wasser aus einer Plastikflasche, dann wirft er einen kurzen Blick auf die Bäume ringsum, dann lässt er, …
-> Wiederholung: dann

Lebloses hatte sich mit organischem Material vermählt und war etwas Neues geworden.
-> zu etwas Neuem (Nur so als Vorschlag …)

… , aber mit einem von zuviel Schlaf blöden Kopf auf ihn wartete.
-> :susp: Wie meinen? In welcher Region darf ich denn die Aussage „einen blöden Kopf haben“ einordnen? Nicht, dass ich nicht wüsste, was Du meinst.

Dann strich sie sich mit dem Haar beginnend vom Hals an der Außenseite ihres Körpers hinunter bis zu den Knöcheln und dann an der Innenseite der Beine wieder hinauf bis zu dem schwarzen Buschen ihrer Schamhaare, …
-> Buschen, ja? :susp:

… , hatte er sich vorgestellt, dass sie sich im Schlafzimmer heiße Dessous anziehen würde. Er hatte sich vorgestellt, …
-> Wiederholung: vorgestellt

… , der auf einem eigens dafür errichteteten Altar präsentiert worden war, …
-> erichteten

shade & sweet water
>x<

 

Hi, Andrea!
Mir gefällt die Geschichte sehr gut. Sie hat sonnige Landschaft, warmen Stein, ein dunkles Geheimnis mit Gottelementen, Sex und langes Haar, was will man da noch maulen?
Außerdem hast Du es durch die Zeitwechsel hübsch bewerkstelligt, daß die Vergangenheit dauernd spürbar ist und den Gegenwartsszenen zusätzliches Gewicht und Tiefe verleiht.
Ich stellte mir vor, daß die Frau durch Magie von dem toten Kind (bzw. einem toten Mann) schwanger wurde. Daß etwas ungeheuer Zählebiges und trotzdem Weiches und Sanftes das bewerkstelligt hat, indem es sich für eine kurze Zeit dieses Paares bemächtigte. Haar ist gleichzeitig tot und lebendig, zeitlos, verwest ja auch erst nach endlos langer Zeit und wächst hier sogar noch weiter, nicht nur 3 Tage nach dem Tod.
Außerdem lese ich fast von einer Jungfräulichen Empfängnis, allerdings mithilfe eines granitharten Schwanzes. Maria hat auch am nächsten Tag nicht mit den Hüften gewackelt.
Gediegene Idee, sehr logisch in sich, an sowas kann ich mich freuen. Schöne Schleife, oder ist das ein gordischer Knoten mit modischem Steifen?
Genug gefaselt. Jetzt ma seriös hier:

Spyderco
Ha! Die Wahren Intellektuellen scheuchen ihre Leser mindestens einmal pro Text ins Lexikon.
Und wenn er dann ins Zimmer getreten wäre, hätte sie sich vor ihm auf dem Bett mit aller Hingabe und all ihre Öffnungen ohne Scheu präsentierend geräkelt.
Ich sag nichts, daß an dem Satz was nicht stimmt. Er gefällt mir aber nicht, weil ich nach dem zweiten "und" gestolpert bin. Das könnte man weglassen und stattdessen zwei allerliebste Kommata hinsetzen:
"... mit aller Hingabe, all ihre Öffnungen ohne Scheu präsentierend, ..."
oder klingt Dir dann das allerall zu all?
Muß ja auch nicht sein.
dem schwarzen Buschen
Ist das der österreichische Dativ? Buschen! Hrrgn ...
Ob auch hier eine Hohlraum blieb
Du hast die Hohlraum feminisiert! Meine ganze Rrrespekt!

Seltsame Geschichte, und sehr professionell geschrieben. Das tut gut beim Lesen.

Lieben Gruß!
Makita.

 

Hallo Xadhoom!

Mir gefällt der melancholische Stil mit den ironischen Anwandlungen. Vor allem gefallen mir aber die hübsch verschachtelten Sätze, die dem Leser dann auch mal ein wenig Aufmerksamkeit abfordern. Ich habe die anderen Kommentare nicht gelesen, aber vermutlich wird es da sicher Kritik gegeben haben …
Ja, hat es, um so schöner, dass du das positiv siehst!
„Die letzte große Bombe“ ist sicher eine Lösung, um den Planeten zu entvölkern und sich gleichzeitig auch von dem ganzen anderen Kroppzeuch zu verabschieden, dass sich ansonsten womöglich an den Haaren hätte vergehen können. Die Stelle lässt mich ein wenig zwiespältig zurück, denn auf der einen Seite passt es stilistisch, ist dann aber auch wieder so banal und kurz …
Tja, die Menschen haben wahrscheinlich ein pathetischeres und längeres Ende verdient!

Alles in Allem habe ich die Erzählung gerne gelesen, auch wenn mir Analogien wie „Geologen“ und „Schwanz hart wie Granit“ eher Schüttelfrost am Hirnstamm verschaffen.
Tut mir leid, aber vielleicht tut das dem ja ganz gut? :D

"einen blöden Kopf haben", ja bei uns in Österreich sagt man das schon, ebenso wie "Buschen", das ich hier absichtlich stehen gelassen habe, Nominativ: Der Buschen

Einige deiner Vorschläge habe ich übernommen, andere wieder nicht, wie das halt so ist!

Aber vielen Dank für den Kommentar und fürs genaue Lesen und fürs großteilige Gefallen! :)


Hallo Makita-Darling!

Mir gefällt die Geschichte sehr gut. Sie hat sonnige Landschaft, warmen Stein, ein dunkles Geheimnis mit Gottelementen, Sex und langes Haar, was will man da noch maulen?
Gibt immer ein paar ... :D
Außerdem hast Du es durch die Zeitwechsel hübsch bewerkstelligt, daß die Vergangenheit dauernd spürbar ist und den Gegenwartsszenen zusätzliches Gewicht und Tiefe verleiht.
Gut gesehen, sehr gut, setzen!
Ich stellte mir vor, daß die Frau durch Magie von dem toten Kind (bzw. einem toten Mann) schwanger wurde. Daß etwas ungeheuer Zählebiges und trotzdem Weiches und Sanftes das bewerkstelligt hat, indem es sich für eine kurze Zeit dieses Paares bemächtigte. Haar ist gleichzeitig tot und lebendig, zeitlos, verwest ja auch erst nach endlos langer Zeit und wächst hier sogar noch weiter, nicht nur 3 Tage nach dem Tod.
Ja, das wäre schon möglich, aber ist ein bisschen zu genau interpretiert! ;)
Außerdem lese ich fast von einer Jungfräulichen Empfängnis, allerdings mithilfe eines granitharten Schwanzes. Maria hat auch am nächsten Tag nicht mit den Hüften gewackelt.
LOL, nein, das war schon eine richtige Empfängnis, aber klar, das Haar hat einen Zauber bewirkt, nur das Haar ist magisch, die Kinder sind alle normal.
Zitat:
Spyderco
Ha! Die Wahren Intellektuellen scheuchen ihre Leser mindestens einmal pro Text ins Lexikon.
Ich dachte echt, das kennt eh jeder ... oh, und "Wahren" auch noch groß geschrieben, du Hexe! :p
Der Satz ist ausgebessert, aber der österreichische Buschen bleibt, weil das ist EINFACH ein Buschen, so etwas Wegstehendes, Drahtiges! :D Und wie schon gesagt, das heißt auch im ersten Fall "Buschen"!!!

Seltsame Geschichte, und sehr professionell geschrieben. Das tut gut beim Lesen.
Freut mich wirklich! *hüpf*

Boah, aber dass da noch immer Fehler drin waren ... :bonk:

Dankeschön jedenfalls!

Gruß
Andrea

 

Ach, als Rheinländer habe ich großes Verständnis für regionale Anwandlungen, die keiner versteht. Wobei keiner nicht sprichtwörtlich zu verstehen is, Liebchen ... Äh ... Du weißt was ich meine.

"einen blöden Kopf haben", ja bei uns in Österreich sagt man das schon, ebenso wie "Buschen", das ich hier absichtlich stehen gelassen habe, Nominativ: Der Buschen
Schön, dass man das bei euch in Österreich so sagt, aber soll ich erst das Konsulat bemühen oder darauf hoffen, dass das siebzehnte Bundesland Afghanistan alsbald eingemeindet wurde und wir uns dann wieder ... äh ... lassen wir das. Bedeutung?

... aber der österreichische Buschen bleibt, weil das ist EINFACH ein Buschen, so etwas Wegstehendes, Drahtiges!
Die böse Tante Duden sagt mir, dass es sich bei dem Wort um die bayerische und österreichische Bezeichnung für einen (Blumen)Strauß handelt. Is wohl nix mit wegstehend und drahtig, eh? :p

 

Liebe Andrea,

dein Text hat, finde ich auch, auf jeden Fall sehr viel, in meinen Augen vor allem das: er zog mich durch sich durch, will sagen: hielt mich an der Stange und erzeugte in mir dabei eine ganz "seltsame" Stimmung - das zeugt von Qualität. Weil es leichter ist zu tadeln, nun zu den Abers.

Wie bereits angemerkt wurde: auch ich finde den Anfang holprig. Wieso nicht z. B. ganz klassisch: "Vor sehr langer Zeit fand in einer kleinen Kapelle ..." und nicht mehr?

"Jahrhunderte gingen dahin, die Zellen des Kindes und auch die seiner Nachfahren waren längst zu Staub zerfallen und in andere Formen übergegangen." Ich würde den Staub weglassen und es bei dem Übergang in andere Formen belassen ansonsten wirkt es doppeltgemoppelt und irgendwie störend, weil Staub mit gänzlich weg-vom-Fenster assoziert wird, was ja gar nicht zutrifft (wenngleich es natürlich immer nur ein Übergang in eben andere "Formen" ist).

"Jetzt ging ein junger Mann missmutig durch einen lichten Nadelwald ziemlich steil bergauf." Ich kann es nicht begründen aber ich liebe diesen Satz, besonders im Kontrast zur feierlich unheimlichen Taufzeremonie. Weiter würde ich es bei diesem Absatz aber mit "Er musste Gesteinsproben sammeln" o. ä. belassen und den Rest des Absatzes streichen. Das Pärchen-Geologiestudiums wirkt zu gewunden (ohne die Begründung des Studiums wirken selbst die zu sammelnden Gesteinsproben spannend), die Traumprobleme lenken ab, auch wenn es um das kristallartige Schlafanzughosenkordelmuster auf der Haut wirklich sehr schade ist - aber das tut, finde ich, hier und im Weiteren nichts zur Sache.

Ich würde dann wieder einsteigen mit "Er denkt lieber an die Weichheit seiner Freundin ..."

Die Begründung, warum die Haare da wachsen, würde ich weg lassen - in meinen Augen überflüssig und deshalb störend: die Geschichte lebt von ihrer Seltsamkeit und braucht keine Pseudo-Erklärungen.
Weiter würde ich den Erzählerkommentar, dass es Haare sind weglassen. Ich weiß, dass du ihn extra eingefügt hast um das Spannungsmoment an dieser Stelle zu zerstören. Ich finde das - vielleicht altmodisch - jedoch schade. Außerdem tut der übernächste Absatz ("Die Augen des jungen Mannes folgten ...") dann so, als ob er Spannung hätte - und das wäre gut so, wenn sie nämlich nicht schon zuvor zerstört worden wäre. So wirkt dieser Absatz zäh, weil er ausführlich nachvollzieht, was der junge Mann nun langsam entdeckt, während der Leser es längst weiß.

"... in das kleine Pensionszimmer, in dem seine Freundin jetzt schon munter": "jetzt schon" weg.

Anfang des nächsten Absatzes: "sofort" weg, nicht nötig weil zu naheliegend.

"... hinauf bis zu dem schwarzen Buschen ihrer Schamhaare, der einen schönen Kontrast zum milden Glanz der dicken Locke bildete." Wundervoll! So modern antiquiert.

"heiße" bei "heiße Dessous" weg, das ist abgedroschen.

"Jetzt aber wand sie sich auf dem Bett und hielt ihm ihr hochgerecktes Hinterteil entgegen wie eine läufige Katze." Genialer Vergleich, vor allem im Kontext ihrer eigentlichen "Frigidität".

"... als er sich ihrer schnell erbarmte ..." so extrem wird er sich in seiner bisher ungestillten Geilheit wohl kaum überwinden müssen => überflüssig (und irgendwie klischeehafte Pornosprache, deswegen vllt. ja sogar "passend", m. M. nach trotzdem störend).

"Trotz dieses eher störenden Gedankens war sein Schwanz hart wie Granit." überflüssig!

"... Deren Locken hatten den halben Glassarg, der auf einem eigens dafür errichteten Altar präsentiert worden war, wie bleicher Schimmel ausgefüllt." Herrlich!!!

"... mit seinem Saft vollgepumpt ..." abgedroschene Pornosprache, s. o.

Den letzten Absatz würde ich komplett weglassen, der zerstört den letzten Eindruck und hat mit der Sache überhaupt nichts mehr zu tun, sondern wirkt nur wie eine gekünstelte Pointe, die der Text überhaupt nicht nötig hat und die auch nicht zu ihm passt.

Abschließende Frage: warum sind die Haare so verdreht deutsch (od. belgisch?), d. h. schwarz/gold/rot? Ich würde es - zwecks angenehm holzhammerhaften Wiedererkennungseffekt - bei dem anfänglichen Pechschwarz belassen (und dann der Freundin Schamhaare blondieren).

So viel von mir, vielen Dank für deinen gelungen "seltsamen" Text

sak

 

Hallo Xadhoom!

Die böse Tante Duden sagt mir, dass es sich bei dem Wort um die bayerische und österreichische Bezeichnung für einen (Blumen)Strauß handelt. Is wohl nix mit wegstehend und drahtig, eh
Ich verwende es einfach so und damit basta! :D


Hallo Sak!

dein Text hat, finde ich auch, auf jeden Fall sehr viel, in meinen Augen vor allem das: er zog mich durch sich durch, will sagen: hielt mich an der Stange und erzeugte in mir dabei eine ganz "seltsame" Stimmung - das zeugt von Qualität.
Das ist ein schönes Kompliment! :)

Wie bereits angemerkt wurde: auch ich finde den Anfang holprig. Wieso nicht z. B. ganz klassisch: "Vor sehr langer Zeit fand in einer kleinen Kapelle ..." und nicht mehr?
Ja, das ist eine alte Geschichte, da hab ich mich noch getraut, es gerade anders zu machen! Ich mag diesen Anfang aber sehr, auch wenn er holprig ist. Vielleicht dachte ich, wenn jemand trotzdem weiter liest, dann liebt er mich wirklich! :D

Was den Staub und das Übergehen in andere Formen betrifft, ich weiß nicht, zuerst muss man doch zerfallen, bevor man Humus für andere Dinge wird, also ich wollte schon diesen Vorgang schon etwas genauer zeigen, vor allem auch wegen des Titels.

"Jetzt ging ein junger Mann missmutig durch einen lichten Nadelwald ziemlich steil bergauf." Ich kann es nicht begründen aber ich liebe diesen Satz, besonders im Kontrast zur feierlich unheimlichen Taufzeremonie.
Ja, auch so kann man eine Fallhöhe machen ... und ich liebe das Wort "missmutig".
Weiter würde ich es bei diesem Absatz aber mit "Er musste Gesteinsproben sammeln" o. ä. belassen und den Rest des Absatzes streichen. Das Pärchen-Geologiestudiums wirkt zu gewunden (ohne die Begründung des Studiums wirken selbst die zu sammelnden Gesteinsproben spannend), die Traumprobleme lenken ab, auch wenn es um das kristallartige Schlafanzughosenkordelmuster auf der Haut wirklich sehr schade ist - aber das tut, finde ich, hier und im Weiteren nichts zur Sache.
Oh nein, das ist schon wichtig, es geht ja auch um die Beziehung zwischen den beiden und um die Vorausdeutung dessen, was geschieht.

Die Begründung, warum die Haare da wachsen, würde ich weg lassen - in meinen Augen überflüssig und deshalb störend: die Geschichte lebt von ihrer Seltsamkeit und braucht keine Pseudo-Erklärungen.
Weiter würde ich den Erzählerkommentar, dass es Haare sind weglassen. Ich weiß, dass du ihn extra eingefügt hast um das Spannungsmoment an dieser Stelle zu zerstören. Ich finde das - vielleicht altmodisch - jedoch schade.
Cool, dass du das erkannt hast ... aber glaubst du nicht, wenn ich alles streichen würde, was du mir vorschlägst, dass die Geschichte etwas von der seltsamen Stimmung verlieren würde, das dich durch die Geschichte gezogen hat? ;)
Außerdem tut der übernächste Absatz ("Die Augen des jungen Mannes folgten ...") dann so, als ob er Spannung hätte - und das wäre gut so, wenn sie nämlich nicht schon zuvor zerstört worden wäre. So wirkt dieser Absatz zäh, weil er ausführlich nachvollzieht, was der junge Mann nun langsam entdeckt, während der Leser es längst weiß.
Da hast du sicher Recht!

"... als er sich ihrer schnell erbarmte ..." so extrem wird er sich in seiner bisher ungestillten Geilheit wohl kaum überwinden müssen => überflüssig (und irgendwie klischeehafte Pornosprache, deswegen vllt. ja sogar "passend", m. M. nach trotzdem störend).
Es ist hier ironisch gemeint, eben weil er immer auf so etwas gewartet hat. Ich hab nix gegen klischeehafte Pornosprache.
"Trotz dieses eher störenden Gedankens war sein Schwanz hart wie Granit." überflüssig!
Ich konnte es mir nicht verkneifen, er ist ja GEOLOGE! :D

Den letzten Absatz würde ich komplett weglassen, der zerstört den letzten Eindruck und hat mit der Sache überhaupt nichts mehr zu tun, sondern wirkt nur wie eine gekünstelte Pointe, die der Text überhaupt nicht nötig hat und die auch nicht zu ihm passt.
Ja, da sind die Meinungen sehr geteilt, ich kann aber sowohl die ablehnenden als auch die zustimmenden Kommentare verstehen. Vielleicht werde ich diese Geschichte irgendwann nochmal überarbeiten.
Abschließende Frage: warum sind die Haare so verdreht deutsch (od. belgisch?), d. h. schwarz/gold/rot? Ich würde es - zwecks angenehm holzhammerhaften Wiedererkennungseffekt - bei dem anfänglichen Pechschwarz belassen (und dann der Freundin Schamhaare blondieren).
Ja, gute Frage, ich kann es nur teilweise beantworten, am Ende sind sie rot, weil das Taufbecken aus rotem Marmor war.
So viel von mir, vielen Dank für deinen gelungen "seltsamen" Text
Ach :)

Ich danke dir für deinen sehr ausführlichen Kommentar zu dieser alten Geschichte, war interessant! Und vor allem fürs Lesen und Gutfinden!

Gruß
Andrea

 

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