jetzt tut mal nicht so, als würde eine metadiskussion über "genre" sofort eine beschneidung der schriftstellerischen freiheit bedeuten!
nein, darum ging es mir nicht, ich sehe auch keine Beschneidung der künstlerischen Freiheit darin.
wenn man vernünftig über texte reden möchte, sollte man auch wissen, was man vor sich hat
ja natürlich, man sollte eine Kindergeschichte schon von einem Bildungsroman unterscheiden können.
wenn man z.B. einen text im stile der gothic-novel schreibt und jemand kritisiert die "komische sprache" und dass da dauernd kerker vorkommen, ist ein leichter hinweis auf das genre hilfreich.
auch da gebe ich dir Recht.
ohne form, ich sage es dauernd, kann kein inhalt vermittelt werden
mir ging es um den Umkehrschluss. Ohne Inhalt ist für mich die Form unwichtig. Ich habe bei diesen Diskussionen immer den Eindruck, es käme hier vielen beim Lesen und Schreiben überhaupt nicht auf Inhalte an, hauptsache die Geschichte erfüllt die Kriterien irgendeines Genres oder Subgenres und hat nicht zu viele Adjektive, dann ist sie gut. Okay, sie braucht noch eine Handlung, aber auch Handlungen müssen ja nicht unbedingt mit Inhalt gefüllt sein.
Ich habe also nicht den Eindruck, dass diese Metadiskussion die künstlerische Freiheit beschneidet, sondern dass sie ein Hinweis darauf ist, dass es gar keiner künsterlischen Freiheit bedarf, weil die meisten zwar schreiben wollen und sich dafür ein hübsches Genre ausgesucht, aber keine Inhalte haben.
Hattest du nicht selbst neulich irgendwo geschrieben, dass, wer nichts zu erzählen hat, es möglichst auch lassen sollte?
In diese Richtung geht es für mich, wenn ich mir Gedanken über das Genre mache, bevor ich einen Inhalt habe.
Wenn ich einen Inhalt habe, dann erst gehören die Gedanken über die Form dazu. Dann kann ich mich fragen, in welcher Form ich den Inhalt am besten vermittle. Aber bei der Überlegung "Ich will mal Dödel-SF mit positivthinking-Gothic schreiben, aber mir fällt noch kein Plot oder keine Geschichte dazu ein", da frage ich mich jedes Mal, "warum willst du es denn dann schreiben"?
Und in diese Richtung gingen mir Megabjörnies Überlegungen nach
Beitrag 3 zu gehen.