Was ist neu

Waisenkinder der Themenwahl

Hallo Woltochinon,

meinst du damit, dass wir wirklich Neues nicht benennen können?

Wenn es überall existiert, nur in unserem Bewußtsein nicht, können wir es nicht benennen. Wir müssen darauf gestoßen werden, es erlernen, erarbeiten. Etwas anders ist es, wenn ein Thema unter der Oberfläche gegenwärtig ist und nur ans Licht geholt werden muß. Hier hat Literatur eine echte Chance.

„Motiv: Der irre Prophet, dessen Prophezeiung eintrifft. (Warum werten wir manchmal das offensichtlich Mögliche als unglaubwürdig?)“

Ich kann mich im Moment an keinen Text (auch außerhalb von Kg.de) erinnern, der so etwas beschreibt.

Friedrichard gab mal in einem Kommentar den Tip, den "Bahnhof von Zimpren" von Böll zu lesen - darin ist der einzige, der voraussieht, wie alles kommen wird, zwar kein irrer Prophet, aber ein Idiot, also doch ziemlich nah dran.

Bei den schwedischen Krimis dachte ich an Sjöwall/Wahlöö und Mankell, also nicht so weit hergeholt.

...kann man vielleicht mit der allgemeinen Politikverdrossenheit erklären. Im literarischen Bereich hat sich vielleicht auch eine Art Resignation breit gemacht.

Wer resigniert, sollte sich vorher bemüht haben, sonst trifft der Begriff nicht wirklich. Vor kurzem hat hier eine Lesung von Jutta Ditfurth über ihre Meinhof-Biografie stattgefunden. Sie hat in den für solche Veranstaltungen typischerweise infrage kommenden Kulturzentren keinen Saal bekommen ("Das Thema/ die Autorin wollen wir hier nicht"). So hat sie dann im klitzekleinen Café eines Möbelhauses vorgetragen. Das ist nicht Resignation oder Verdrossenheit, das ist Druck und Zensur. Die Autorin könnte resigniert sein, sie ist es aber nicht.
Es ist sicher symptomatisch für diese Zeit, daß eine gewisse Aufgeschlossenheit für sozial sensible Literatur besteht, aber wenig für die grundsätzlich kritische. Zeige mir das Milieu von Hartz IV, aber verschone mich mit Globalisierung und Afghanistankrieg. Am liebsten schiebe die sozialkritischen Inhalte in die 30er bis 60er Jahre. Das macht unsere Zeit aus und bildet sich natürlich auch hier im Forum ab. Es ist die für mich bedeutendste "Unterrepräsentanz".

Gruß Set

 

Hallo Setnemides,

„Wenn es überall existiert, nur in unserem Bewußtsein nicht, können wir es nicht benennen. Wir müssen darauf gestoßen werden, es erlernen, erarbeiten. Etwas anders ist es, wenn ein Thema unter der Oberfläche gegenwärtig ist und nur ans Licht geholt werden muß. Hier hat Literatur eine echte Chance.“

Das ist treffend gesagt. Wobei das erarbeiten von Themen gar nicht so ungewöhnlich ist, gleich ob es um Sozialanalysen geht die sich im Bewußtsein der Menschen niederschlagen oder um Fragen der Ethik und natürlich auch der Naturwissenschaft (siehe SF) um nur einiges zu nennen.

Zum irren Propheten, „dessen Prophezeiung eintrifft“ gibt es ein zeitgenössiges Gegenstück: den anerkannten Experten, der das Wesentliche nicht voraussieht (Fall des Eisernen Vorhangs, Bankenkrise usw.). Aber es finden sich auch unterdrückte, verlachte Experten, die auf manches Hinweisen, was als Spinnerei abgetan wird, sich aber bewahrheitet (z.B. Wassereinbruch in Asse, Probleme der Sozialversicherung bei weniger Geburten, Globalisierungskritik).

„Am liebsten schiebe die sozialkritischen Inhalte in die 30er bis 60er Jahre. Das macht unsere Zeit aus und bildet sich natürlich auch hier im Forum ab“

Vielleicht ist die zeitliche Distanz der Grund, warum die Beschäftigung mit den ‚alten‘ Zeiten bequemer ist. Sich selbst als Teil eines Prozesses zu sehen, der eigenes Engagement verlangt und das Hinsehen auf zeitnahe Schwierigkeiten ist nicht einfach. Die Spaßgesellschaft ist nicht gerade eine, die prädestiniert dafür ist, tätig zu werden.-

Wobei ich betonen möchte, dass nicht nur soziale, politische Themen gute Kurzgeschichten ergeben können, ein mit Esprit geladene Humortext oder eine besonders ansprechende romantische Erzählung können ebenfalls hervorragende Werke sein.

Danke für deine Rückmeldung (die ‚Schweden‘ werde ich mir mal ansehen),

Woltochinon

 

Aber es finden sich auch unterdrückte, verlachte Experten, die auf manches Hinweisen, was als Spinnerei abgetan wird, sich aber bewahrheitet
Zum Thema verlachte Experte fällt mir der Unterschied zwischen Starrköpfigkeit und Beharrlichkeit ein: Hält man an irgendetwas unbeirrt fest und hat damit keinen Erfolg, war oder ist man starrköpfig, bei Erfolg war man beharrlich.

 

Hallo Dion,

ein weises Zitat!

Vielleicht ist das eine gute Ergänzung:

„Das Kunststück ist nicht, dass man mit dem Kopf durch die Wand rennt, sondern dass man mit den Augen die Tür findet.“

Georg v. Siemens

Dies kann man auch auf die Themenwahl beziehen - mal die Augen öffnen für die versteckte (oder zumindest nicht offensichtliche) thematische 'Tür'.


Woltochinon

 

Hallo Woltochinon!

Thema: Freundschaft
Motiv: Der Freund, der selbstlos für den anderen eintritt, dabei persönliche Nachteile erfährt und sich einen Scheiß drum schert.
Perspektive: Aus Sicht des sich Opfernden.

Wie ich finde, ein schönes Thema und herrlich konträr zum Zeitgeist!

Das Thema kam mir eben spontan in den Sinn. Auslöser war dein Beitrag „auf dem Friedhof“:
Und gar nicht mehr zeitgemäß erscheint:
‚Ein Mann, ein Wort‘: Ehrlichkeit, Verlässlichkeit

+++

„Vergangenheitsängste“ – scheinen wirklich seltener vorzukommen, als „Zukunftsängste“. Vielleicht gelten erstere eher als peinlich, weil erwartet wird, dass man sie bewältigt (weil’s doch vorbei ist).
Ich arbeite gerade am Konzept einer Kurzgeschichte zu diesem Thema. "Henkersfrühstück", den Titel hab ich schon mal. :D
Die Vergangenheit ist nie vorbei, sie tut nur so, denn manchmal holt sie uns ein und dieses Wissen kann das ganze Leben eines Menschen bestimmen.

Vielleicht hätte ich das Thema "Vergangenheitsängste" anders benennen sollen, aber ich habe das Gefühl, die eigene Vergangenheit kann einem manchmal Angst bereiten.

Gruß

Asterix

 

Hallo Asterix,

danke für deinen netten Beitrag! Interessant, dass dich dieses ‚Friedhofs-Zitat‘ zu dem Freundschaftsthema inspiriert hat. In der Tat „ein schönes Thema und herrlich konträr zum Zeitgeist!“

„Vielleicht hätte ich das Thema "Vergangenheitsängste" anders benennen sollen“

„Vergangenheitsängste“ ist doch eine gute Beschreibung (hat der Henker Ängste oder sorgt er bei anderen für sie?).

„ich habe das Gefühl, die eigene Vergangenheit kann einem manchmal Angst bereiten.“

Auf alle Fälle – man denke nur an Horrorträume aufgrund von Krankheit, Krieg, erahnter Bedrohung oder anderen schrecklichen Erlebnissen. Vielleicht ist es auch möglich Angst so zu thematisieren, dass einmal eine sehr ungewöhnliche Angst beschrieben wird (also nicht die typische ‚Gruselangst‘: Spinnen, Untote oder Todesangst).

Woltochinon

 

Vergangenheitsängste und Freundschaft? Das beruhigt mich ungemein, meine zentralen Themen hier unter den Waisenkindern vorzufinden. :D ;)

 
Zuletzt bearbeitet:

@ sim
Schön, dass du das ansprichst. Das macht Mut, und so war auch mein Hinweis auf „Henkersfrühstück“ gedacht, hier nicht nur Waisenkinder zu suchen und zu benennen, sondern sie an die Hand zu nehmen und aus ihrem traurigen Dasein zu befreien.

Woltochinons Anspruch

Was sind die Waisenkinder der möglichen Themen, die noch von keinem Autor aufgenommen worden, aber durchaus Zuwendung verdient hätten?
(wirklich) gerecht zu werden ist kaum möglich. In der Menge, der hier publizierten Kurzgeschichten, gibt es (bestimmt) jedes Thema. Ich kann hier also bestenfalls ein Ungleichgewicht in der Präsenz gewisser „Themen“ (man beachte die Häkchen) feststellen.

Auch müsste ich dazu jedes Thema der Literatur kennen, – jetzt der Bogenschlag zu meinem eigentlichen Anliegen, den Häkchen – habe mir deshalb ein literaturwissenschaftliches Buch
(Themen und Motive in der Literatur, von Horst und Ingrid Daemmrich)
gegriffen und festgestellt: in der Handhabung sehr schwierig, weil dort die „Themen“ von den „Motiven“ nicht klar getrennt werden und umgekehrt, Motive der Weltliteratur nicht den Themen zugeordnet werden. Sämtliche Themen und Motive sind schlicht nach Alphabet geordnet.

Die erklärenden Texte sind dagegen gut aufgebaut und verständlich, also ohne Fachchinesisch geschrieben. So lässt sich, wenn man nur hartnäckig genug dranbleibt, einiges herausfinden.

Am Beispiel deiner Themen, sim: „Vergangenheitsangst“ und „Freundschaft“:
Freundschaft wird als Thema geführt. So weit, so einfach.

Vergangenheitsangst dagegen ist als Thema gar nicht zu finden, ist also bestenfalls ein Motiv. (Womit ich auch mich selbst berichtige; den Begriff Vergangenheitsangst hab ich ja selbst unter „Thema“ ins Spiel gebracht).

Das Thema muss heißen: Angst

Die Gründe für Zukunft- und Vergangenheitsängste, oder ganz allgemein Situationen die Beklemmungen und/oder Entsetzen hervorrufen, sind Motive des Themas „Angst“.

Es lohnt sich für alle Schreibenden, in das Buch mal hinein zu schauen. Die dort aufgeführten Beschreibungen der Themen und Motive sind für jeden Autor hilfreich.

Auch ein interessantes Buch für alle, die Anregungen und Außergewöhnliches suchen: „Motive der Weltliteratur“ von Elisabeth Frenzel. Als Autor ist man sowieso eher auf der Suche nach einem Motiv, als nach einem Thema. Letzteres ergibt sich dann meist von selbst und bleibt unter Umständen sogar dem Autor (ähnlich wie die Moral einer Geschichte) verborgen und es bleibt dem Leser vorbehalten, solche Dinge im Text zu erkennen.

@ Woltochinon

„Vergangenheitsängste“ ist doch eine gute Beschreibung (hat der Henker Ängste oder sorgt er bei anderen für sie?).
Dein Interesse freut mich, bringt mich zugleich aber auch in Schwierigkeiten. Ich will ja hier keine (unerlaubte) Werbung für meine Geschichte machen. Die kurze Antwort lautet: „Ja, der Henker selbst hat Angst.“ Diese Antwort aber erklärt nichts im Sinne des Motives „ Vergangenheitsangst“.

Die etwas längere Antwort, die ich, falls ich Schimpfe von einem Kollegen bekomme, gern und umgehend wieder entferne, sieht so aus:
Der Protagonist selbst hat Angst. Er schämt sich seiner Tat, einem Mord, den er als Hitler-Junge in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges begangen hat. Er versteckt sich ein Leben lang vor einem unerbittlichen Nazijäger. Als der ihn nach siebzig Jahren aufspürt, beschließt der Prot, sich selbst zu richten, zu seinem eigenen Henker zu werden, um der öffentlichen Schande zu entgehen.
Das ist die Wahrnehmung des Prot, der Leser wird nach und nach eine andere, zusätzliche Wahrnehmung der Dinge erlangen, nämlich durch den Blick auf die andere Seite der Medaille. Freilich ohne dass dieser Blick vom Text gelenkt wird, der zusätzliche Blickwinkel ergibt sich für den Leser von selbst. Es geht also um selbstproduzierte Angst durch einseitige Sichtweise, der philosophischen Bedeutung von Licht und Schatten, und ich hoffe, ich krieg das hin. Amen.
+++++++++++++++

In der Rubrik Spannung/Krimi gibt es einige Defizite.

Thema: Gut gegen Böse

Dazu muss ich erst noch was loswerden:
Der Kampf „Gut gegen Böse“ (den ich im Beitrag als Thema bezeichnete) scheint für Literaturwissenschaftler kein „Thema“ zu sein, auch „Das Gute“ nicht, „Das Böse“ hingegen schon. Sehr interessant, aber verstehen kann ich das nicht. Für Kriminalgeschichten scheint es keine Themen zu geben. Erzählende Kriminologie wird nur am Rande erwähnt und mit Groschenromanen minderer Qualität in Verbindung gebracht. Blödsinn, sag ich da als Laie.

Also bleibt es dabei: Thema: Gut gegen Böse

Motiv: Der Detektiv

Perspektive: dito, und nur dito!

Also eine Detektivgeschichte und nicht, wie hier oft vertreten, eine Kriminalgeschichte.

Es gibt diese Unterteilung schon lange, und genauso lange ist sie umstritten (Quelle: „Gangster, Opfer, Detektive – eine Typengeschichte des Kriminalromans“ von Jochen Schmidt). Hier die Kurzfassung meiner Meinung dazu:

Detektivgeschichte:
Das Verbrechen ist bereits geschehen und was der Erzähler, der Detektiv und der Leser darüber wissen erschließt sich lediglich aus Indizien und indirekten Beobachtungen diverser Personen. Die Beweggründe zur Tat müssen erst noch entschlüsselt werden.

Kriminalgeschichte:
Aus Sicht des Täters. Das Verbrechen wurde geplant und wird nun ausgeführt. Die Beweggründe zur Tat sind für den Leser in jedem Fall erkenntlich.

Es gibt bei beiden Arten keinen perspektivischen Wechsel zur Gegenseite – sonst wäre die Kriminal- oder Detektivgeschichte ein Thriller, womit hier nun auch der große Dritte im Bunde noch rasch erwähnt ist.
+++

Auch sehr selten vertreten in der Rubrik Spannung/Krimi:

Thema: Reise kombiniert mit Selbstfindung oder Menschwerdung

Motiv: Der aktive, neugierige und wagemutige, nach neuen Erfahrungen suchende Mensch.

Das könnte eine typische Spannungsgeschichte (ohne Verbrechen) ergeben. Vielleicht nicht ganz einfach zu schreiben, weil hier die Spannung und nicht der Reisebericht im Vordergrund stehen sollte.

Es gibt jede Menge Stoff – Rucksackwandern durch Moldawien, mit dem Radl durch die Mongolei und dann natürlich noch die verschiedensten Freizeitsportarten wie Bergsteigen oder Hochseeangeln.
Bei all diesen Gelegenheiten können dem Protagonisten Dinge passieren, die ihm eine Lehre sind und einen Wendepunkt in seinem Leben markieren.

Na dann, ran an den Speck!

 

Wahrscheinlich ist zwischen Motiv und Thema gar nicht immer klar zu trennen.
Nur, um zu kontrollieren, ob ich es richtig verstanden habe.
Oft gewähltes Thema ist hier ja zum Beispiel "Missbrauch", wenn ich es zum Beispiel nutze, um an einem/r Protagoniste/in darzustellen, wie sehr er Nähe fürchtet oder verweigert, wäre "Angst", das Motiv?
Wenn ich einen Erwachsenen schildere, der in der Gegenwart Schwierigkeiten mit dem Leben hat und in der Rückblende davon erzählt, dass er als Jugendlicher jemanden erschlagen hat, wären Tat und gegenwärtige Beziehungsprobleme das Thema, "Schuld" und aus der Vergangenheit rührende Zukunftsangst das Motiv?

Lieben Gruß
sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Wahrscheinlich ist zwischen Motiv und Thema gar nicht immer klar zu trennen.
Das stimmt. Zum Beispiel wird "Der Wilde" (oft benutzt in Afrikageschichten des 19.Jahrhunderts) sowohl als Thema wie auch als Motiv eingestuft. Auch kann eine Geschichte zwei Themen beinhalten, bei Romanen mit Nebensträngen nicht selten, oder gar keines. Letztere sind dann die Geschichten, die man schnell vergisst.

Oft gewähltes Thema ist hier ja zum Beispiel "Missbrauch", wenn ich es zum Beispiel nutze, um an einem/r Protagoniste/in darzustellen, wie sehr er Nähe fürchtet oder verweigert, wäre "Angst", das Motiv?
Angst ist nicht nur ein Thema, es ist sogar ein GrundThema der Literatur. Frag mich nicht warum es diese Unterscheidung gibt.
In deinem Beispiel ist "Angst" das Thema, auch wenn der Grund des Protagonisten, Menschliche Nähe zu verweigern, aus seiner Angst herrührt. Diese Eigenart des Prots hat nichts mit literarischen Thema oder Motiv zu tun.
Das Motiv der Geschichte wäre in dem Beispiel Missbrauch (und seine Folgen), weil hieran das Thema Angst verbildlicht wird (Motiv kommt aus der Malerei, wurde erst später von der Literaturwissenschaft vereinnahmt).
Die Angst (selbst) ist also immer Thema, die verschiedenen Gründe für die Angst das Motiv.

Wenn ich einen Erwachsenen schildere, der in der Gegenwart Schwierigkeiten mit dem Leben hat und in der Rückblende davon erzählt, dass er als Jugendlicher jemanden erschlagen hat, wären Tat und gegenwärtige Beziehungsprobleme das Thema, "Schuld" und aus der Vergangenheit rührende Zukunftsangst das Motiv?
"Schuld und Sühne" ist ein Thema. Aber das trifft hier nicht zu. Beziehungsprobleme haben mit Sühne nichts zu tun. Es sei denn, der Täter bricht jede (nähere oder intime) Beziehung ab, um sich zu bestrafen, weil er Glück in seinem Leben nicht verdient hat.
Hier bräuchte ich mehr Info.

Nachtrag: Hatte in Beitrag # 28 "Die Gründe für ... " vergessen. Berichtigt:
Die Gründe für Zukunft- und Vergangenheitsängste, oder ganz allgemein Situationen die Beklemmungen und/oder Entsetzen hervorrufen, sind Motive des Themas „Angst“.

 

Hallo Asterix,

vielen Dank für deinen ausführlichen und interessanten Beitrag, auch für die Buchtipps!

„Als Autor ist man sowieso eher auf der Suche nach einem Motiv, als nach einem Thema. Letzteres ergibt sich dann meist von selbst und bleibt unter Umständen sogar dem Autor (ähnlich wie die Moral einer Geschichte) verborgen und es bleibt dem Leser vorbehalten, solche Dinge im Text zu erkennen.“

Mir sind jetzt nicht alle meine Texte präsent, aber meistens habe ich das Thema zuerst, dann ordne ich den Handelnden ein Motiv zu. Allerdings liegt das auch an meinen bevorzugten Themen, wenn psychische Prozesse im Vordergrund stehen, kann ich mir gut das Motiv als Ausgangspunkt vorstellen.

„Der Kampf „Gut gegen Böse“ (den ich im Beitrag als Thema bezeichnete) scheint für Literaturwissenschaftler kein „Thema“ zu sein, auch „Das Gute“ nicht, „Das Böse“ hingegen schon. Sehr interessant, aber verstehen kann ich das nicht.“

Kann ich auch nicht – vielleicht ist das auch historisch bedingt. Wenn jemand dem ‚Guten‘ dienen will, dann ist das für mich ein Thema, sein Motiv mag schließlich sein, irgendeinem (fremden) Über-Ich entsprechen zu wollen.

„Für Kriminalgeschichten scheint es keine Themen zu geben.“

Mag sein, Literarturwissenschaftlich gesehen, aber ein Thema wie ‚Das Böse‘ bietet sich doch dafür an, als Kriminalgeschichte verpackt zu werden.


sim schreibt
(danke, sim, für das beispiel):

„Wahrscheinlich ist zwischen Motiv und Thema gar nicht immer klar zu trennen.“
Kann ich mir gut vorstellen – aber kann ein Thema auch zum Motiv werden? In seinem Beispiel ist das Motiv für das Handeln Angst (Unlust) zu vermeiden, das eigentliche (Über?)-Thema könnte aber das Böse sein.


„ich hoffe, ich krieg das hin“

Ich wünsche dir viel Erfolg! :)


Woltochinon

 

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