Klischee kommt aus der Drucktechnik und bezeichnet die Vorlage, mit der man dann fast beliebig oft dasselbe druckt. Von daher stammt auch die andere Bedeutung.
Ein Klischee ist ein Motiv (inhaltlich oder stilistisch) aus dem Katalog. Es ist etwas, das schon häufig benutzt wurde. So häufig, daß es entweder nervt oder besondere Glaubwürdiigkeit erlangt hat (Werbeweisheit: ständige Wiederholung überzeugt).
Klischees zu verwenden ist nicht nur zulässig, es ist auch praktisch unmöglich, sie konsequent zu verbannen. Die meisten Klischees stören auch nicht.
Stören tun sie dann, wenn das Motiv schon von Haus aus unglaubwürdig ist, oder wenn das Besondere und Zufällige durch seine Verwendung zum Normalfall stilisiert wird. Nehmen wir ein Beispiel aus der Klischee-Liste:
Polizisten lösen Fälle nur, wenn sie suspendiert sind
Wenn so etwas einmal vorkommt oder nur selten, ist das Motiv in Ordnung. Erst dadurch, daß es in so vielen Filmen verwendet wird, beginnt es zu nerven. Denn es ist kein Normalfall, es ist etwas Besonderes.
Wenn also die Kritik bemängelt, daß etwas Klischee ist, ist damit in der Regel gemeint, daß der Autor etwas so macht wie es tausendfach vor ihm gemacht wurde, dies aber ein unerwünschtes/unglaubwürdiges/nervendes Motiv ist.
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