Was ist neu

Was ist eine Geschichte?

Hallo Quinn,

„Na ja, mit den Dialoggeschichten ... wenn dir jemand eine Pistole auf die Brust setzt und sagt: Ordne ein: Dramatik, Lyrik, Epik, dann wirst du bei den Dialoggeschichten auch in Schwierigkeiten kommen.“


Ich würde auch andere Kriterien heranziehen ;)

Aber du hast recht: Es gibt immer irgendwelche Grauzonen. Beim Theaterdrama mag noch alles einfach sein, beim Lesedrama fängt dann das Drama an …

„Da geht es um die Texte, wie jetzt neulich wieder in Satire. Da hat jemand ein Traktat gepostet, man solle doch keine Tiere essen. Das war nach 5 Minuten gelöscht, aber genau um so Texte geht es mir bei dieser Diskussion hier.“

Das finde ich auch, Traktate, Abhandlungen (Essays, sind schließlich als solche definiert) sollten verschwinden. Solche Texte sind oft auch nicht mit Kreativität gesegnet.


Interessant, was du zu Briefromanen schreibst. Manchmal gibt es wirklich gute Romane in dieser Form, z. B. 'The White Tiger' (A. Adiga), ist aber eher, wie du schon sagst, ein seltenes Phänomen.

Danke für deine Rückmeldung,

Woltochinon

 

Hallo Woltochinon,
danke für deine Antwort. Wenn man das so durchziehen will, wird -meiner Meinung nach- vieles nicht mehr in diesem Forum gepostet werden können, weil es nicht gleichzeitig alle Kriterien erfüllt. Für besonders problematisch halte ich den Anspruch der literarischen Bearbeitung.

LG

Pullover

 
Zuletzt bearbeitet:

Für besonders problematisch halte ich den Anspruch der literarischen Bearbeitung.
Moi Pullover,

ich bin zwar nicht Wolto, aber mich interessiert, was Du daran problematisch findest:
- es schafft oder versucht (oder will) kaum jemand, der hier postet, daher könne man das aus praktischen Gründen nur missachten. Quasi, um nicht jeden xten Text zu löschen, und Leuten eine Chance zu geben, sich aus einem Fragment/Glosse/Entwurf heraus zu entwickeln?

- Siehst Du es selbst als nicht als erforderlich an, dass Literatur / einer KG eine literarische Bearbeitung zugrunde liegt? (Bzw. zumindest ein deutlicher Versuch in diese Richtung zu erkennen ist.)

- was anderes?

Neugierige Grüße.

 

Spannendes Thema. Ich will auch mal versuchen, was dazu beizutragen.

Zunächst denke ich, dass es wichtig ist, hier zwischen, dem literarischen Genre der Kurzgeschichte bzw. der short story und der "Kurzgeschichte" im Sinne von kg.de zu unterscheiden. Der erste Begriff scheint wesentlich enger und problematischer, weil er selbst Texte ausschließt, die man ihm wohl allgemein zuordnen würde: diverse Sachen von Poe etwa, die das Kriterium des raschen Einstiegs verfehlen. Mit diesem engen Begriff kann man hier kaum arbeiten.

Die hier de facto verwendete Idee von Kurzgeschichte ist viel einfacher: Es geht um kurze Geschichten. Womit eigentlich nur noch zu klären wäre, das eine Geschichte ist. (Sofern man für "kurz" keine exakte Grenze in Zeichen, Wörtern oder Seiten festsetzen will.)

Da finde ich die hier erarbeitete Definition schon recht gut:

Kurzgeschichte ist eine szenische Darstellung einer konfliktreichen Handlung.
Wobei das erstens natürlich nicht nur auf Kurzgeschichten, sondern auf Geschichten im Allgemeinen zutrifft. Und ich zweitens den Begriff "szenisch" schwierig finde, zumindest wenn ich ihn als Gegenbegriff zu "erzählerisch" verstehe. Gerade ältere Prosastücke - aus der Zeit vor den bewegten Bildern - sind ja viel unszenischer als das, was man heute liest.

Meine Idee wäre: "Eine Geschichte ist die literarische Darstellung einer konfliktreichen Handlung." Nennt mich pedantisch, aber erst das "literarisch" macht ja klar, dass wir hier keine Filme und Live-Aufführungen wollen. ;)

Dabei würde ich "literarisch" eben auch weich handhaben, denn erst mal ist ja so ziemlich jeder Text, den ein Autor als Geschichte verfasst, "literarisch bearbeitet". Auf jeden Fall sollte man da keinen gehobenen "literarischen" Anspruch herauslesen. Es gibt auch goße Texte der Literatur, die sehr antiliterarisch daherkommen und sich zum Beispiel an mündliche Erzählformen anlehnen.

Mein Vorschlag für eine Definition von "Kurzgeschichte" auf kg.de wäre also:
1. Eine Kurzgeschichte ist eine kurze Geschichte.
2. Eine Geschichte ist die literarische Darstellung einer konfliktreichen Handlung.

Grüße,
Meridian

 

Hallo Katla,

ich meine:
1.) denke ich, dass viele der im Forum veröffentlichten Geschichten, nicht alle geforderten Kriterien (Konflikt, szenische Darstellung und literarische Bearbeitung) erfüllen, auch dann wenn sie von vielen gelobt werden. Das hieße dann aber, wenn man so streng sein will, es sind einfach keine Geschichten. Wäre aber doch schade, wenn sie nicht hier gepostet werden könnten.
2.) Literarische Bearbeitung wurde von sim definiert als „der Schritt, der einen privaten Vorgang ins Allgemeine erhöht“. Ich denke, sehr oft findet dieser Schritt aber nicht direkt im Text statt, sondern unsichtbar im Hirn des Lesers, damit ist er aber in der Geschichte nicht nachweisbar und somit ein problematisches Kriterium für einen Text. Ob er stattfindet liegt nämlich unter Umständen gar nicht am Autor und seinem Text sondern am (Un)vermögen des Lesers.

LG
Pullover

 

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