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Welt Welt

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20.09.2007
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Welt Welt

Ich wollte immer irgendetwas besser können als die anderen. Etwas, worauf ich stolz sein kann.
Als ich sieben Jahre alt war, versuchte ich es mit Klavierspielen, weil meine ältere Cousine auch damit angefangen hatte. Ich wollte sie unbedingt überbieten. Doch ich hatte niemals ihre Fingerfertigkeit und ihre Ruhe, meine Gelenke waren rostig wie die einer alten Frau und ständig schlug ich zwei Tasten gleichzeitig an. Zwei Jahre später gab ich auf.
Nur in Mathe war ich immer die Beste. Aber das war mir eher peinlich.
Dann probierte ich es mit Schwimmen. Allerdings war ich schon zu alt, um einmal richtig gut werden zu können, ich trainierte auch zu selten. Trotzdem hielt ich durch, bis ich fünfzehn war, dann hörte ich auf. Ich weiß auch nicht, warum. Einfach so wahrscheinlich. Dabei hatte ich an jedem Wettkampf teilgenommen, schaffte es sogar einmal auf den vierten Platz. Eine Medaille bekam ich nie. Meistens war ich irgendwo in der Mitte, nie richtig schlecht, aber auch nicht richtig gut.

Gerade schwimme ich, ziehe meine Bahnen in der fast leeren Schwimmhalle. Ich denke an meine Cousine, die heute Pianistin ist. Ein Lied, das ich einmal spielen musste, das mich aber völlig zur Verzweiflung brachte, schwirrt mir im Kopf. Ich glaube, es war ein Stück aus Peter und der Wolf. Die Katze? Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht war es auch Peter.
Unter Wasser atme ich aus, die Augen habe ich weit geöffnet. Ein schwarzer Streifen auf leuchtendem Türkis. Ich stelle mir das Becken aus der Vogelperspektive vor. Fliege immer höher, sehe die ganze Stadt, das Land; dann ist da Meer, da Wolken, Schwärze. Die ganze Welt unter mir. Ich frage mich, was wohl gerade auf der anderen Seite des Erdballs passiert. Wenn ich von der Schwimmhalle aus durch den Mittelpunkt der Erde eine Gerade ziehen würde. Was ist da? Eine Insel? Ich stupse die Kugel an mit meinem Finger und sie rotiert, so schnell, dass mir fast schwindlig wird. Sie rotiert und rotiert, alles ist ein weißer Wirbel. Mir wird schlecht.
Prustend tauche ich wieder auf, ringe nach Atem. Die Helligkeit blendet mich und ich reibe mir das Wasser aus den Augen. Ich klammere mich am Beckenrand fest und denke. Im Denken war ich schon immer ganz gut. Ich denke, bis mir kalt wird, dann ziehe ich mich aus dem Wasser und gehe. Ich will heim.

Draußen schneit es, mitten im März. Ich ziehe die Kapuze über meine nassen Haare und laufe schneller. Laufe, bis es wärmer wird, angenehm warm. So warm, dass ich die Jacke ausziehen muss. Der Himmel ist blau und flirrt vor Hitze, links und rechts neben mir sind Stoppelfelder, so gelb, dass sie mit dem Himmel um die Wette leuchten. Ich fühle mich wie gefangen in einem Bild van Goghs, und ich drehe mich sogar um, als könnte ich ihn hinter mir sehen, sein riesiges Gesicht und einen Pinsel, den er gerade auf mich gerichtet hat. Aber nichts. Nur eine Katze, die auf mich zugestreunt kommt. Ich bleibe stehen, lächelnd. Sie reibt sich an meinem Bein und ich sehe noch einmal auf, falls van Gogh vielleicht doch sehen kann, was gerade in seinem Bild geschieht. Dann laufe ich weiter, die Katze folgt mir.
Wieder klingt diese Melodie in meinem Ohr, die Katze. Es war bestimmt die Katze.

Es ist schon dunkel, als ich Meer rauschen höre. Es ist nicht mehr weit entfernt, die Luft riecht bereits salzig und ich habe Sand in den Schuhen.
„Das Meer“, sage ich zur Katze und sie antwortet mit einem Miau.
Das Rauschen wird lauter, Wind verfängt sich in meinen mittlerweile getrockneten Haaren. Ich bekomme eine Gänsehaut und ziehe die Jacke wieder an. Vor mir kann ich schemenhaft Dünen erkennen. Ich ziehe die Schuhe aus, trotz der Kälte, weil ich barfuß im Sand besser laufen kann. Dann renne ich, bis ich auf einer Düne stehe.
„Siehst du“, sage ich zur Katze und sie schnurrt.
Das Meer ist laut und schwarz. Dort rechts ist ein Steg, ein sehr langer Steg. Am Ende des Steges schaukelt ein Boot und ein kleines gelbes Licht brennt dort.
„Komm“, sage ich zur Katze und sie folgt mir.
Die Holzplanken unter meinen Füßen sind nass und rau und feine Wassertröpfchen sprühen mir ins Gesicht. Ich schmecke Salz auf meinen Lippen. Ich laufe und laufe, lasse den Strand weit hinter mir, bis ich schließlich das Boot erreiche. Ein alter Mann mit Bart sitzt dort und schaut mich an. In der Kajüte hinter ihm ist Licht.
„Hallo“, sage ich unsicher.
Er nickt und bedeutet mir einzusteigen.
Ich nehme die Katze auf den Arm und steige in das Boot. Es schwankt und ich verliere fast das Gleichgewicht, aber der alte Mann packt mich gerade noch am Arm.
„Geh da rein“, brummt er und ich gehorche.
Es ist muffig und feucht in der Kajüte und es riecht nach Seetang, aber es ist warm und ich werde schläfrig. Ich lege mich auf die niedrige Pritsche, die in einer Ecke steht und mache es mir bequem. Die Katze rollt sich an meinem Hals zusammen.

Ich wache auf, weil Schnurrhaare mich kitzeln. Das Boot schaukelt nicht mehr, ich sehe aus dem Fenster. Die Sonne scheint und ringsum ist kein Land in Sicht.
Ich gehe hinaus zum alten Mann, der am Bug des Bootes steht und raucht.
„Wie weit ist es noch?“, frage ich.
„Nicht mehr weit“, brummt er und nickt mir zu.

Am nächsten Morgen sind wir da. Der alte Mann ruft mich und ich stolpere aus der Kajüte, zum Bug des kleinen Kutters und ich staune. Eine Insel. Tatsächlich. Schroffe Klippen ragen aus dem Wasser, in der Ferne sieht man einen Berg mit zwei Gipfeln, der rechte etwas höher als der linke. Ich lache und schreie und der alte Mann lacht auch, dass es klingt, als würden Steine aneinander reiben.
Dann gibt es einen Ruck und ich verliere das Gleichgewicht, aber der Mann packt mich wieder rechtzeitig am Arm, sodass ich nicht falle.
„Eine Sandbank“, brummt er und ich lache wieder.
Ich bücke mich nach der Katze und hebe sie hoch. „Schau mal, Miez, hast du das schon mal gesehen? So siehts hier aus.“
Auf der anderen Seite der Erdkugel sehe ich mich eine Straße entlang laufen, im Schneegestöber, mit nassen Haaren, die Hände tief in den Jackentaschen.
Ich klettere über die Reling und springe ins Wasser. Es reicht mir bis zur Hüfte. Langsam wate ich auf die Insel zu. Recke meinen Kopf gen Himmel und winke dem Mädchen, das da von der Straße auf mich herabblickt.

 

Hi morti!

Was das Inhaltliche anbelangt könntest du recht haben, ich würde sie vielleicht nicht als dürftig sondern eher als schlicht bezeichnen. ;) Aber ich verstehe deinen Punkt, über Handlung und Nicht-Handlung in einer KG lässt sich ja immer streiten. Ich bin aber froh, dass dir die Geschichte trotzdem noch gefallen hat, auch nach anfänglichem Nicht-mögen. :)

Danke dir für deinen Kommentar!

Liebe Grüße,
apfelstrudel

 

Hallo Sam!

Ich habe in solchen Geschichten, in Szenen einer heilen Welt voll guten Menschen, freundlichen Gesinnungen oft die Tendenz, in eine düstere, böse Richtung zu denken, zu fantasieren, zu fühlen. Deine Geschichte ist eine Ausnahme, sie hat mir ein gutes Gefühl gegeben, es hält sogar an.
Das freut mich natürlich sehr. Mir geht das genauso, viele heile Welt-Szenarien haben wirklich was Grusliges, wie die Frauen von Stepford oder wie sie heißen. Schön, dass es dir gefallen hat. :)

Was deine Kritikpunkte anlangt, da werd ich mir wohl nochmal Gedanken machen. Wie ich das verstehe, hättest du die Geschichte gern etwas mehr verdichtet. Hm. Ist schwierig. :) Mal gucken. Es sollte schon locker sein, wie gesagt, ich verstehe deine Kritik aber ich weiß noch nicht ob ich sie umsetzen kann. Mir fällt grad auf, dass ich das ständig sage, wirklich furchtbar. Ich bin ne Niete im Überarbeiten. ;)

Den Textkram werd ich bearbeiten, das gehört ja zu den leichteren Sachen. :D

Also, danke für deine Rückmeldung!

Liebe Grüße,
strudel

 

Hallo Strudel,

Ewig will ich schon was zu der Geschichte schreiben und darüber ist es Mai geworden. Jetzt aber.
Also, du beherrschst es wirklich, den Leser dicht heranzuführen, an das, was du schreibst. Ich meine: Das Feld ist wirklich richtig gelb. In dieser Richtung könnte man gerechtfertigter Weise noch weiter loben, aber das haben mir die Anderen ja schon abgenommen.

Und gerade bei wirklich guten Geschichten habe ich immer eher das Verlangen, zu kritisieren, statt zu loben. Ist wohl der Neid. ;)
Meine Kritik geht da, wenn ich ihn richtig verstanden habe, in eine ähnliche Richtung wie Sams. Die Bilder, die du entwirfst, die Stimmung, die du erzeugst, wunderbar, aber: Die Handlung kommt zu kurz. Da wird eine Menge gesehen und gefühlt, aber wenig getan und interagiert. Du sagtest ja selbst: Das Ganze erscheint als Traum, als Fantasie.
Bilder wirken immer um ein Vielfaches stärker, wenn sie in ein fassbares Geschehen eingebettet sind, wenn die Atmosphäre eine Handlung befördert und nicht Selbstzweck ist.
Dies ist nun aber wohl auf diese Geschichte nicht anzuwenden und auch eher als genereller Hinweis zu verstehen. Denn es ist eine Sache, die mir bei mehreren deiner Geschichten (ohne alle gelesen oder im Kopf präsent zu haben) aufgefallen ist.

Eine Kleinigkeit habe ich auch noch parat:

dann ist da Meer, da Wolken, Schwärze.
Das zweite "da" würe ich streichen. Es sei denn natürlich, es widerspräche deinem Gefühl für Melodie. Aber eigentlich ist es überflüssig und für mich klingt's sogar komisch.


Gruß,
Abdul

 

Hallo Abdul!

Ich meine: Das Feld ist wirklich richtig gelb.
Tolle Sache. :D Ja echt, das hör ich gern, vielen Dank für das Lob!

Und zu der Kritik muss ich sagen: Die ist absolut berechtigt. Ich weiß das selber, dass ich ein bisschen dazu neige, die Handlung einfach auf ein Minimales zu reduzieren und die Bilder in den Vordergrund treten zu lassen. Ist schon schummeln, irgendwie, aber ich hab immer gehofft, dass es keiner merkt. :Pfeif: Die Geschichte hier werde ich wohl nicht mehr ändern, ich glaube, es würde auch gar nicht besser werden, sondern schlechter, aber ich gelobe Besserung. :D

dann ist da Meer, da Wolken, Schwärze.
Das zweite "da" würe ich streichen. Es sei denn natürlich, es widerspräche deinem Gefühl für Melodie. Aber eigentlich ist es überflüssig und für mich klingt's sogar komisch.
Es ist schon ein bisschen kantig, aber ich mag das grade gern.

Vielen Dank fürs Lesen und Gutfinden!

Liebe Grüße,
strudel

 

Hallo apfelstrudel

... natürlich schwierig, unter-ferner-liefen einen Kommentar zu setzen, denn es ist geschrieben worden, was zu schreiben ist.
... one thing leads to another ... meisterhaft verbrämt und trotz teilweise schnoddrigem Sprachgebrauch einheitliches Bild. Das ist eine Gabe, zweifelsohne und kann wohl in der Form so nicht gelernt werden.
Der Hirnfick kommt ohne Langeweile aus, bleibt immer schön in Trab und fällt auch nicht ins Surreale oder Versponnene - fast bieder wird hier mit der Erde Murmeln gespielt. Das Lesen hat mir Spaß gemacht.
Liebe Grüße
Detlev

 

Hallo Detlev!

natürlich schwierig, unter-ferner-liefen einen Kommentar zu setzen, denn es ist geschrieben worden, was zu schreiben ist.
Ach, Lob ist doch immer toll. :D Freut mich wirklich, dass dir die Geschichte gefallen hat. Vielen dank für deinen Kommenar.

Liebe Grüße,
strudel

 

Hallo apfelstrudel,

ich habe ein paar deiner Geschichten gelesen. Mir gefällt deine Erzählweise. Du lässt Fragen offen, die gleichzeitig die Spannung halten. Aber zum Teil bleibt am Ende zu viel offen. Das ist einerseits gut, weil es Raum für die Fantasie des Leser lässt. Andererseits fühle ich mich als Leser zum Teil allein gelassen. Ich lese das Ende zweimal, weil ich das Gefühl habe irgend etwas verpasst zu haben. Du siehst, ich habe eine gespaltene Meinung. Aber dennoch habe ich diese Geschichte hier gern gelesen. Ich weiß nicht, ob dir das alles weiter hilft.

Ciao

MiK

 

Hey MiK!

Danke fürs Lesen der Geschichte, schön dass sie dir gefällt.

Aber zum Teil bleibt am Ende zu viel offen. Das ist einerseits gut, weil es Raum für die Fantasie des Leser lässt. Andererseits fühle ich mich als Leser zum Teil allein gelassen. Ich lese das Ende zweimal, weil ich das Gefühl habe irgend etwas verpasst zu haben.
Hm, ja, das wird mir oft gesagt, daran arbeite ich noch. ;) Das ist eine Schwäche von mir, einige Dinge nur angedeutet zu lassen, und die offenen Enden, najaaa. Hier überrascht mich das allerdings ein wenig, ich finde die Geschichte eigentlich rund soweit.
Auf jeden Fall danke für deinen Kommentar, hat mich gefreut.

Liebe Grüße,
strudel

 

Hallo Apfelstrudel,
ich liebe diese Geschichte!
Ich stelle mir beim Joggen oft die Erdkugel vom All aus vor und mich kopfüber darauf. Auch dieser "was ist grad auf der anderen Seite" - Gedanke ist mir vertraut.
"Meine" Autorengruppe sagt mir immer, ich soll mit Worten geizen und damit die Wirkung verstärken. Nach diesem Gesichtspunkt hab ich nun auch Deine Geschichte gelesen. Sie würde sehr an Charme verlieren. Das hat mir Mut gemacht, auch mal wieder verschwenderischer zu sein.
Meine Lieblingsstelle: "der alte Mann lacht auch, dass es klingt, als würden Steine aneinander reiben."
Ich hatte ein bisschen Angst vor ihm. Sein Lachen hat mich erleichtert und das Bild ist herrlich!
Genau mein Geschmack, hoch sollst Du leben, von mir kriegst Du den goldenen Strudel!
Liebe Grüße von Damaris :-)

 

Hallo Damaris!

Freut mich echt, dass dich die Geschichte zu solchen Lobgesängen bewegt hat. ;)

Auch dieser "was ist grad auf der anderen Seite" - Gedanke ist mir vertraut.
Ja, das war auch mein Ausgangspunkt. Den Gedanken hab ich glaub ich schon solange ich denken kann, und jetzt ist halt mal eine Geschichte draus geworden.
Vielen Dank fürs Kommentieren!

Liebe Grüße,
strudel

 

Hallo Strudel,

Achtung, Unkonstruktivitätswarnung:
hat mir gut gefallen
Zum Glück hast du ja schon detaillierte Kritiken gekriegt: .

Ich war schon öfter über den Titel gestolpert, habe die Geschichte jetzt endlich gelesen und nehme sie mit in den Tag. :) Schön, dass du Motive durch die Geschichte mitnimmst: die Katze, das "die-Beste-sein-Wollen" ...

Gruß, Elisha

 

Hey Elisha!

Achtung, Unkonstruktivitätswarnung:
Passt schon. :D Das Lob hör ich natürlich sehr gern, vielen Dank fürs Lesen und Gutfinden, hat mich gefreut!

Liebe Grüße,
strudel

 

Hi apfelstrudel,

bis auf einige kleine Ungenauigkeiten, die mir aufgefallen sind, kann ich leider gar nichts Konstruktives mehr zu deiner Geschichte beitragen. Sie hat mir gefallen. :)

Ein Lied schwirrt mir im Kopf, das ich einmal spielen musste, mich aber völlig zum Verzweifeln brachte.
durch den Perspektivwechsel kannst du "das" hier nicht auf beide Nebensätze beziehen.
Ich fühle mich wie eingefangen in einem Bild van Goghs
eingefangen wird man von etwas, in etwas ist man nur gefangen.
„Das Meer“, sage ich zur Katze und sie antwortet mit einem Miau.
"mit einem" würde ich streichen
Ich bekomme eine Gänsehaut und ziehe die Jacke wieder an.
so ein Satz, der bestimmt ohne den unbestimmten zählenden Artikel auskommt und sich dann besser liest.
Dann gibt es einen Ruck und ich verliere fast das Gleichgewicht, aber der Mann packt mich noch rechtzeitig am Arm, sodass ich nicht falle.
Wenn schon die Wiederholung des EReignisses, würde ich sie auch durch entsprechende Wörter wie wieder oder erneut deutlich machen.
winke dem Mädchen, das da von der Straße auf mich hinabblickt.
herabblickt, auch wenn es vielleicht herablassend klingt, aber es schaut ja her zum Ich, das ich würde hin zu ihr schauen.

Lieben Gruß
sim

 

Hey sim!

Vielen Dank für deinen Kommentar! Über deine Anmerkungen habe ich nachgedacht, auf einige Punkte gehe ich noch genauer ein, die anderen leuchten mir ein und werden übernommen. ;)

Ein Lied schwirrt mir im Kopf, das ich einmal spielen musste, mich aber völlig zum Verzweifeln brachte.
durch den Perspektivwechsel kannst du "das" hier nicht auf beide Nebensätze beziehen.
Ich bin nicht sicher, ob ich verstehe was du meinst. Ein Lied, das ich einmal spielen musste, mich aber völlig zum Verzweifeln brachte, schwirrt mir im Kopf. Meintest du das? Bzw, stimmt jetzt der Bezug? Das klingt aber völlig bekloppt. ;) Ich werd mal sehen.
„Das Meer“, sage ich zur Katze und sie antwortet mit einem Miau.
"mit einem" würde ich streichen
Hm. Das klingt für mich nicht besser.
Ich bekomme eine Gänsehaut und ziehe die Jacke wieder an.
so ein Satz, der bestimmt ohne den unbestimmten zählenden Artikel auskommt und sich dann besser liest.
Findest du? Ich persönlich sage nie, dass ich Gänsehaut hätte, sondern eine Gänsehaut. Für mich liest sich das verschluckt, es geht wohl auch, aber mir gefällt es so besser.

So, den Rest hab ich geändert, vielen Dank fürs Raussuchen dieser Details. Freut mich sehr, dass dir die Geschichte gefallen hat!

Liebe Grüße,
strudel

 

Hi strudel,

deine Geschichte hat mir auch sehr gut gefallen. Ich habe nur ein klitzekleines Problem damit (habe nicht alle Kommentare gelesen, hoffe, dass ich nichts wiederhole): Es ist März, aber es gibt Stoppelkornfelder. Das passt nicht. Stoppelfelder gibt es im September/Oktober. Im März sind die Felder gepflügt und leer. Oder vielleicht wurde gerade ausgesät. Aber sicher keine Stoppelfelder.

Ansonsten eine schöne Geschichte. Eventuell könnte man hier oder dort noch ein wenig verdichten/straffen, aber ich habe beim Lesen keine störenden Längen empfunden und finde, der Text funktioniert auch so prima. Ich glaube zwar nicht, dass er mir sonderlich lange im Gedächtnis bleibt, da er nicht viel Neues bietet, aber er hat mich beim Lesen durchaus unterhalten, 1 oder 2 Gedankengänge bei mir angestoßen und mich immerhin zu diesem Kommentar motiviert. Habe ich sehr gern gelesen.

Viele Grüße
Kerstin

 

Ich bin nicht sicher, ob ich verstehe was du meinst. Ein Lied, das ich einmal spielen musste, mich aber völlig zum Verzweifeln brachte, schwirrt mir im Kopf. Meintest du das? Bzw, stimmt jetzt der Bezug? Das klingt aber völlig bekloppt. ;) Ich werd mal sehen.
Hallo strudel,

ich meine, es fehlt ein "das". Ein Lied, das ich einmal spielen musste, das mich aber völlig zum Verzweifeln brachte, schwirrt mir im Kopf.
Das zweite "das" ist deshalb notwendig, weil du vom eigenen Tun (Ich musste spielen" zum Tun des anderen (Das Lied brachte mich zur Verzweiflung) wechselst. Dabei fällt mir jetzt gerade auf, dass es, wenn es schon ein Substantiv für das Verb zweifeln gibt, natürlich auch eleganter ist, dieses zu benutzen, anstatt einfach den Infinitiv zu substantivieren. ;)

Die weiteren Dinge sind natürlich Geschmacksache, aber nehmen wir mal an, ein Mensch antwortet "Hallo", ist es auch eher Flickwerk, daraus zu machen, er antwortet mit einem Hallo. Ähnlich empfinde ich es bei der Katze. Sie antwortet in ihrer Sprache. Warum unbedingt einen Dativ mit Artikel daraus bauen? Nur, weil die heutige Umgangssprache das aus allem und jedem macht? Genau in solchen Kleinigkeiten sind oft Verdichtungsmöglichkeiten, die bei längeren Texten zum Beispiel deshalb ins Gewicht fallen, weil sie dafür sorgen, ob dieser als langweilig oder unterhaltsam empfunden wird. Solche Details lassen lange Sätze kurz, aber auch kurze viel zu lang erscheinen, weil sie das Tempo verschleppen. Und wenn du auf diese Weise Zug in Sätze bringst, werden viel seltener längere erklärendere Passagen als langweilig oder streichenswert empfunden, eben, weil sie sich ganz anders lesen. :)

So, das war jetzt viel zu viel Gemecker für eine Geschichte, die mir doch gefallen hat. ;)

Lieben Gruß
sim

 

Hallo katzano!

Es ist März, aber es gibt Stoppelkornfelder. Das passt nicht. Stoppelfelder gibt es im September/Oktober. Im März sind die Felder gepflügt und leer. Oder vielleicht wurde gerade ausgesät. Aber sicher keine Stoppelfelder.
Ja, da hast du schon recht. Aber an der Stelle verlässt die Protagonistin auch die Realität. Im einen Moment schneit es, im nächsten ist eine Bullenhitze. Insofern haben die Stoppelfelder schon ihre Berechtigung, denke ich.

Freut mich, dass es dir ansonsten gut gefallen hat und die Geschichte dich immerhin zu einem Kommentar motiviert hat. ;) Danke dafür.

Hey sim!

Okay, jetzt sind alle Klarheiten beseitigt. Ich hab die Stelle soweit umgeändert, ich konnte mich dann irgendwie damit anfreunden.

Dabei fällt mir jetzt gerade auf, dass es, wenn es schon ein Substantiv für das Verb zweifeln gibt, natürlich auch eleganter ist, dieses zu benutzen, anstatt einfach den Infinitiv zu substantivieren.
Gottseidank ist mir jetzt noch eingefallen, was du damit meinst, ich dachte schon, ich bin komplett bescheuert. :p Wird auch noch geändert, klingt tatsächlich besser. Meine Güte, was man alles aus einem Satz machen kann.

Und auch wenn ich mir jetzt vorkomme wie ein absoluter Katzenunterdrücker, werd ich den Satz mit der Katze nicht ändern.

Sie antwortet in ihrer Sprache.
Aber das Wort "Miau" gibt es doch auch nur, weil man den Laut, den Katzen machen, überhaupt nicht aufschreiben kann. Genauso wenig wie ein Schnarchen oder ein Husten. Eine Katze würde niemals "miau" sagen, sie macht nur Laute, die man irgendwie benannt hat, weil das Miau diesen Geräuschen noch am nächsten kommt. Ich bin ja generell für emanzipierte Katzen, aber sprechen kann meine hier nicht. ;) Wie gut, dass ich eine Ausrede hab. :D

Danke dir für die erneute Rückmeldung!

Liebe Grüße an euch beide,
strudel

 

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