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Copywrite Die Gegenleistung

Seniors
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09.05.2004
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Die Gegenleistung

»Dreckiger, kleiner Wichser«, sagt der Mann vor mir, während Blut von seinen Lippen tropft. »Das wirst du bereuen, Scheißkerl.«
Er macht einen Schritt auf mich zu, mit einer Hand seine Lippen abtastend, während ich zitternd rückwärts robbe und dabei meine Beine nutzlos nachziehe. Meine Hände sind Schwämme, die gierig den Schmutz und die winzigen Kieselsteine der Gasse aufsaugen. Es schmerzt, doch ich merke es kaum. Ein Klappmesser zieht meine komplette Aufmerksamkeit auf sich. Fahles Licht einer Straßenlaterne fließt von seiner Klinge.
Von rechts packen mich Hände, deren Besitzer ich nicht sehen kann.
»Manuel«, lacht er, »du wirst nie wieder auf die Idee kommen, Neidhardt zu bescheißen.«
Und das Messer … es kommt immer näher …

Schweißtriefend schrecke ich aus diesem Traum hoch, der fast jede Nacht an meinen Nerven zerrt. Die Narben, die sich senkrecht über die Stelle ziehen, an der sich früher meine Augen befunden haben, jucken und werden heiß, als die kurz geschnittenen Fingernägel wie von selbst darüber kratzen. Der Schmerz fühlt sich einen Augenblick lang gut an, bis er schließlich unangenehm wird.
Ich stehe auf. Der Boden unter meinen Füßen ist kalt, eine Gänsehaut läuft mir das Rückgrat entlang. Ich mache ein paar unsichere Schritte und stoße mir bereits am Nachttisch das Schienbein.
»Verfluchte Scheiße.«
Das Fluchen habe ich mir angewöhnt. Manchmal hilft es, meistens nicht.
»Das sagt man nicht.«
Vollkommen überflüssig drehe ich mich um, die Stimme hinter mir geglaubt. »Wer ist da?« Mehr ein Windhauch als Worte.
»Ich hatte nie eine Mutter, aber selbst ich weiß, dass man dieses Wort nicht benutzt.« Eine Männerstimme, leise, gelassen. Woher kommt sie?
»Wer ist da?«
»Ja«, seufzt er und ich höre Schritte, »deine Augen.« Lachen. Lachen? »Muss wundervoll sein, so unschuldig zu sein. Bist du blind, kannst du niemanden verletzen.«
Bei der Sehnsucht, die in der Stimme des Fremden liegt, dreht sich mir der Magen um. Wer ist er, dass er glaubt zu wissen, wie es ist, blind zu sein? Wie es sich anfühlt, von allem und jedem abhängig zu sein? Von ihrer Gnade? Ihrer Hilfsbereitschaft?
»Schickt Neidhardt Sie?« Ich versuche, meine Stimme so fest wie möglich klingen zu lassen, doch noch immer zittere ich bei dem Gedanken an das Messer, mit dem Neidhardts Schläger mir die Augen aus dem Schädel gepult hat wie Kerne aus einer Melone.
»Wer ist Neidhardt?«
Kurz herrscht Stille im Raum. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. »Was wollen Sie dann von mir?«
Wieder seufzt der Mann. »Mit dir reden.«
»Was?«
»Ich bin so neidisch auf dich.«
Vorsichtig weiche ich einige Schritte zurück, bis ich mit dem Rücken gegen die Wand stoße. »Zur Hölle, wieso? Ich bin blind! Und wie das vonstatten gegangen ist, war nicht gerade angenehm!«
Er lacht. »Ich würde gerne mit dir tauschen, wenn ich könnte.«
Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
»Schmerzen wären besser, als alles was ich sehe, denn das sind nur Grausamkeiten.«
Meine Stimme ein Krächzen. »Bitte, wer sind Sie?«
Wieder Schritte, dann das mir bekannte Quietschen der Federn meiner Matratze. »Ich weiß es nicht.«
»Was?«
»Ich weiß nicht, wer ich bin. Was ich bin.«
Wieder verschlägt es mir die Sprache.
»Ich habe schon oft Menschen gefragt, wer ich bin, aber niemand hat mir dann noch antworten können.«
Wieder Quietschen die Federn.
»Irgendwie war ich dazu nicht schnell genug.«
»Warum?«, frage ich, als ich meine Stimme wieder finde. Trotz der Tatsache, dass ich diesem Mann ausgeliefert bin, der meine winzige Wohnung belagert, habe ich nicht wirklich Angst vor ihm. Seine Stimme ist dafür zu sanft, seine Bewegungen zu ruhig.
»Sie sterben.«
Auch jetzt nicht.
»Sie sterben grausam, sie schwitzen, schreien und erbrechen die Überreste ihres Lebens auf den Boden. Sie beten, sie weinen, treten um sich. Und sie tun all das, ohne dass ich sie berühren muss.«
Ich fange an zu zittern, es ist kalt im Zimmer. Wind streichelt über meine Beine, fährt hoch in meine Shorts. Angst? Nein.
»Und dann … dann zerfallen sie zu Staub. Verschwinden einfach.«
Sein Atem geht pfeifend.
»Ich bin ein Monster.«
»Warum bist du ein Monster? Sag mir wie du aussiehst.«
Ich höre, wie er sich Rotz durch die Nase zieht. »Nein.«
»Wieso nicht?«
»Ich kann es nicht.« Er macht eine Pause. »Ich weiß nicht wie ich aussehe.«
Langsam lasse ich mich an der Wand entlang auf den Boden rutschen.
Und neben mir fängt ein Mann, den ich noch nie zuvor in meinem Leben getroffen habe, an zu weinen.

***

Der Wecker reißt mich aus meinem Traum, doch zu spät: Erneut habe ich mein Augenlicht verloren. Es muss sechs Uhr morgens sein.
»Guten Morgen«, höre ich die mittlerweile vertraute Stimme. Von Tag zu Tag klingt er beschwingter, fast glücklicher. »War die Sozialarbeiterin gestern da?«
»Ja«, aber heute wird sie nicht kommen.
»Ich könnte etwas zu essen machen.«
Ohne auf meine Antwort zu warten, höre ich, wie er Schränke öffnet und etwas über einer winzigen Ofenplatte brutzeln lässt, die ich das letzte Mal vor drei Jahren benutzt habe.
Während wir essen, führen wir Gespräche, die wir in den letzten Wochen bereits ein dutzend Mal geführt haben. Beide haben wir kein soziales Leben. Beide haben wir keine Zukunft.
Doch es gibt etwas, das ich habe und das ihm fehlt.
Ich habe ein Ziel.

Langsam bewege ich mich auf das offene Fenster zu, während er in der Küche hantiert und kühler Wind meine Haare rauft. Ich schließe es so leise ich kann und ich lege einen Bolzen um, der erst vor kurzem dort angebracht worden ist und dessen Position ich in den letzten Tagen immer wieder überprüft habe.
»Wer ist das eigentlich auf dem Foto über deinem Bett? Deine Mutter?«, spricht er einfach weiter und ich hoffe, dass er mich nicht beobachtet.
»Ich wünschte, ich hätte eine Mutter. Aber …«, seine Stimme wird zu einem Flüstern, »sie ist gestorben, als sie mich gesehen hat. Ich meine, ich kannte sie nicht, aber … sie fehlt mir trotzdem.«
Ein bisschen fühle ich mich unwohl dabei, ihn zu benutzen. Ihn, der mich als seinen Freund betrachtet. Aber es ist die einzige Möglichkeit.
Nicht mein Augenlicht wieder zurückzubekommen, sondern die Träume loszuwerden.

***

Das Klopfen an meiner Wohnungstür unterbricht den Redefluss und ich höre, wie er scharf die Luft durch seine Zähne zieht.
»Oh«, haucht er und Schritte eilen auf mich zu. »Zur Seite!«, flüstert er, stößt mich, aber zu sanft, als dass ich hätte fallen können. Dielen quietschen, Holz und er ächzen synchron, aber die gleichbleibende Temperatur verrät mir, dass das Schloss des Fensters stand hält. »Nein …«
Zuerst dringen die Stimmen in meine Wohnung. »Manuel«, höre ich ihn und weitere Männer lachen. Genauso, wie er damals gelacht hat und bei dem Gedanken an das Blut, das von seinen Lippen getropft ist, stielt sich auch auf meine Lippen ein Lächeln.
Während sie mit schweren Schritten die Wohnung betreten, sagt er: »Es ist gut für dich, dass du dich entschieden hast, auch den Rest deiner Schulden bei Neidhardt zu begleichen.« Eine Pause. »Du siehst scheußlich aus.«
Ob ich das tatsächlich tue, weiß ich nicht. »Mag sein.«
Das Klacken von Stiefeln und dann halte ich mir die Hände auf die Ohren, ohne mir recht bewusst zu sein, weshalb.
Erst Sekunden später registriere ich die Schreie, die nicht nur meine Trommelfelle zum Vibrieren bringen.

***

Es ist bereits Tage her, dass er mich das letzte Mal besucht hat. Und ich habe den Verdacht, dass sich das auch in nächster Zeit nicht ändern wird.
Das Glücksgefühl der Rache hat sich bereits am nächsten Tag eingestellt, als an meinen nackten Füßen grobkörniger Sand oder Staub geklebt hat. Und auch wenn ihn die Sozialarbeiterin auf mein Bitten hin aufgesaugt hat, werde ich dieses Gefühl nicht los, schmutzig zu sein.
Dreckig.
Ein dreckiger, kleiner Wichser.
Nein, die Träume haben nicht aufgehört, aber sie haben sich verändert. Auch wenn ich nicht gesehen habe, was mit den Schlägern geschehen ist, träume ich davon. Ich habe ihr Leben auf dem Gewissen, sie mein Augenlicht. Und damit sich die Waagschalen ausgleichen, haben sie auch noch meinen Schlaf.
Seufzend ziehe ich mir Socken über. Barfuss gehe ich nicht mehr durch meine Wohnung.
»Ich habe lange darüber nachgedacht«, höre ich plötzlich hinter mir eine Stimme.
Eine vertraute Stimme.
»Worüber?«
»Ob ich wieder kommen soll.« Schritte. »Das war ziemlich … verletzend.«
Ich sage nichts.
»Ich habe gedacht, wir wären … du weißt schon.«
Ich habe mich Jahre lang niemanden mehr erröten sehen, doch in diesem Augenblick kann ich spüren, wie mir das Blut in den Kopf schießt.
»Es …«, tut mir wirklich leid, jedoch nicht so sehr, dass ich die Worte über meine Lippen bekomme.
»Ich kann dich verstehen. Ich meine …«
»Es war die einzige Möglichkeit. Ich musste mich rächen.«
Dieses Seufzen. »Vielleicht habe ich es verdient?«
»Nein«, sage ich und gestikuliere mit meinen Hände unkontrolliert in der Luft, »das hast du nicht.«
Er schweigt und ich fahre fort. »Du hast Erlösung verdient.«
Sein Lachen lässt mich zittern. »Erlösung? Ich lebe bereits über hundert Jahre und noch immer ist kein Ende in Sicht. Ich begehe täglich Sünden und täglich bereue ich sie. Und doch«, seine Stimme hat angefangen zu zittern und er räuspert sich, um sie wieder zu festigen, »die letzte aller Sünden kann ich nicht begehen. Ich habe dann ja keine Möglichkeit mehr, zu bereuen.«
Draußen pfeifen unmelodisch Vögel. »Du willst … sterben?« Ich räuspere mich. »Ich meine: Wirklich?«
»Wie soll ich sterben, wenn es niemanden gibt, der mich töten kann?«
Die Verzweiflung in der Stimme des Fremden … meines Freundes schockiert mich. »Vielleicht«, beginne ich, um dann den Gedanken zu verwerfen.
»Was?« Höre ich Hoffnung?
»Vielleicht gibt es eine Möglichkeit.«
»Ich … ich bin ganz Ohr.«
Langsam taste ich mich in die Richtung meines Badezimmers. »Komm mit.«
Und zum ersten Mal seit Jahren gibt es wieder einen Grund, den Spiegel zu benutzen.
Wenn auch nicht für mich.

 

So, mein Beitrag zum Copywirte. Ja, ich weiß, ich bin viel zu spät, aber ... was solls. :)

Großer Dank geht, wie eigentlich immer, an den Herrn Jorgo.


Hier der Link zur Original-Story von Malinche:
Der Blick des Basilisken

 

Hi Tamira,

das Selbstbildniss als Todesgrund ist eine interessante Variation, der Spiegel allerdings fast so simpel, dass man sich fragt, warum das "Monster" in über 100 Jahren nicht selbst darauf gekommen ist.
Atmosphärisch hat mir deine Geschichte gefallen. Das Vorbild kenne ich noch nicht. Zur Einhaltung des CW kann ich also deshalb nichts sagen.
Details:

Ich mache ein paar unsichere Schritte und stoße mir bereits das Schienbein an dem Nachttisch.
würde ich der Einfachheit halber umstellen. und stoße mir bereits am Nachttisch das Schienbein.
Vollkommen überflüssig drehe ich mich um, die Stimme hinter mir geglaubt.
da fehlt ein "habe"
Auch ist unklar, wieso die/der Prot nach dem Umdrehen weiß, dass die Stimme nicht hinter ihm ist. "geglaubt" würde mir in der Gegenwart viel besser gefallen.
»Schickt Sie Neidhardt?«
Auch hier würde ich zur Verdeutlichung umstellen: Schickt Neidhardt Sie?
Trotz der Tatsache, dass ich diesem Mann ausgeliefert bin, der meine winzige Wohnung belagert, habe ich nicht wirklich Angst vor ihm. Seine Stimme ist zu sanft, seine Bewegungen zu ruhig, als dass ich es hätte haben können.
hast du schon voher ausgesagt.
Wind streichelt über meine Beine, fährt meine Beine hoch in meine Shorts.
Während wir essen führen wir Gespräche, die wir in den letzten Wochen bereits ein dutzend Mal geführt haben
essen, führen
Langsam bewege ich mich auf das offene stehende Fenster zu, während er in der Küche hantiert und kühler Wind meine Haare rauft
Ich habe ihr Leben auf dem Gewissen, sie mein Augenlicht.
Würde ich auch umdrehen: Sie haben mein Augenlicht auf dem Gewissen, ich ihr Leben.
Draußen Pfeifen unmelodisch Vögel
pfeifen
»Folg mir.«
Hier würde ich den Imperativ vollständig formulieren. »Folge mir!«
Auch setzt man nach Aufforderungen immer ein Ausrufezeichen.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo Tamira,

deine Umsetzung der Geschichte find ich sehr kreativ :) Eigentlich sind die Charaktere ja nicht exakt die Selben, aber irgendwie schon. Eine interessante Lösung, quasi der Transport der Geschichte in eine andere Zeit und Umgebung.

Hat mir gut gefallen, wenn auch das Biegen der Vorgabe fast ein bisschen zu weit geht ;)
Die Stimmung ist schön getroffen und die Charaktere realistisch. Aus der "Sicht" des blinden Prot zu schreiben war sicher nicht ganz einfach, meine Hochachtung.

Das Einzige, was anzumäkeln ist, hat sim bereits gesagt: dass das Monster in unserer Zeit noch keinem Spiegel über den Weg gelaufen ist, klingt ein bisschen weit hergeholt. Vielleicht hat er sich absichtlich davon ferngehalten oder so, aber dann fände ich eine Anmerkung in die Richtung schön.

Ansonsten... gefällt mir :)

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hi Tami,

bevor ich zu deiner Geschichte komme, eine kleine Erklärung an sim

das Selbstbildniss als Todesgrund ist eine interessante Variation, der Spiegel allerdings fast so simpel, dass man sich fragt, warum das "Monster" in über 100 Jahren nicht selbst darauf gekommen ist.
Zitat aus der Geschichte:
Ich begehe täglich Sünden und täglich bereue ich sie. Und doch«, seine Stimme hat angefangen zu zittern und er räuspert sich, um sie wieder zu festigen, »die letzte aller Sünden kann ich nicht begehen.
Die letzte aller Sünden: Selbstmord.
Ich hatte zuerst auch den Gedanken, lieber sim. Doch dann ....:)

zur Geschichte.
Fast genau so, habe ich mir deine Copy zur Originalgeschichte vorgestellt, liebe Tami.
Es hat mir gefallen, dass du die Tiere in Menschen verwandelt hast.
Dein Prot und das "Monster" finden in Freundschaft zusammen. Während der eine erlöst wird, muss der andere in seinem Albtraum bleiben. Tragisch.
Auch deine Dialoge haben mir sehr gut gefallen. Für mich flüssig und nachvollziehbar.
was mich etwas irritiert:

sagt er: »Es ist gut für dich, dass du dich entschieden hast, auch den Rest deiner Schulden bei Neidhardt zu begleichen.«
Wann hat dein Prot sich entschieden? Ich habe keinen Hinweis darauf gefunden. Hab ich was überlesen, oder zwischen den Zeilen nicht verstanden?

.

Und auch wenn ihn die Sozialarbeiterin auf mein Bitten hin aufgesaugt hat,
Hört sich an, als hätte die Sozialarbeiterin den Freund aufgesaugt.
besser: auch wenner...

Ich habe mich Jahre lang niemanden mehr erröten sehen
... nicht mehr erröten ..
Es …«, tut mir wirklich leid, jedoch nicht so sehr, dass ich die Worte über meine Lippen bekomme.
muß das nicht heissen: ... dass ich die Worte nicht über ...?

Wie gesagt, deine Intention, und die Ausführung der KG gefällt mir sehr gut.
Zwei Aussenseiter der Gesellschaft, die sich nach Nähe und Freundschaft sehnen, sie aber nicht leben können.

ganz lieben Gruß, coleratio

 

Hi sim, Felsenkatze und coleratio!
Vielen Dank fürs Lesen und Worte spendieren! :)

sim:

das Selbstbildniss als Todesgrund ist eine interessante Variation, der Spiegel allerdings fast so simpel, dass man sich fragt, warum das "Monster" in über 100 Jahren nicht selbst darauf gekommen ist.
Naja, offensichtlich ist das Monster gläubig. Es hat Angst davor, zur Hölle zu fahren. Schließlich können wir alle unsere Sünden "bereuen", nur Selbstmord nicht.
Vielleicht sollte ich es noch ein bisschen deutlicher heraus arbeiten

Hier würde ich den Imperativ vollständig formulieren. »Folge mir!«
Auch setzt man nach Aufforderungen immer ein Ausrufezeichen.
Ne, das gefällt mir nicht. Das e würde niemand sagen. Vielleicht mach ich ein Komm mit. draus.
Was ich dir aber sicher sagen kann: Ein Ausrufezeichen kommt da nichthin. :D Ich hasse diese Dinger, und ich verwende sie nur, wenn ein Prot schreit, wütend ist. Das Folg mir ist ein ganz normaler Satz, normal gesprochen. :)

Die anderen Änderungen hab ich umgesetzt. Danke dafür.

Felsenkatze:

Hat mir gut gefallen, wenn auch das Biegen der Vorgabe fast ein bisschen zu weit geht
*hüstel*
Da geb ich dir Recht, aber weißt du, wie schwer es ist, Tierprots zu verwenden? Unverschämt schwer! :D

Aus der "Sicht" des blinden Prot zu schreiben war sicher nicht ganz einfach, meine Hochachtung.
Mit dem Gedanken im Hinterkopf: Erst die Geräusche, erst die Geräusche, verdammt ... gings eigentlich. ;)
Schön, wenns funktioniert hat.

coleratio:

Die letzte aller Sünden: Selbstmord.
Ich hatte zuerst auch den Gedanken, lieber sim. Doch dann ....
Ja, dir kann man eben nix vormachen. :D

Wann hat dein Prot sich entschieden? Ich habe keinen Hinweis darauf gefunden. Hab ich was überlesen, oder zwischen den Zeilen nicht verstanden?
Ja, hier fehlt vielleicht noch etwas.
Er hat ihn angerufen, einfach Bescheid gegeben, dass sie vorbei kommen sollen. Er musste sie ja irgendwie herlocken.
Vielleicht fällt mir noch was Besseres ein.

Freut mich sehr, wenn es euch gefallen konnte. :)


Liebe Grüße
Tamira

 
Zuletzt bearbeitet:

Schließlich können wir alle unsere Sünden "bereuen", nur Selbstmord nicht
Ah, es wertet also den Blick in den Spiegel schon als Selbstmord, okay, das habe ich tatsächlich nicht genau verstanden.
Ich finde "folge mir" auch in der Umgangssprache viel gebräuchlicher als "folg mir", sonst hätte ich das gar nicht vorgeschlagen. Ich habe noch nie jemanden erlebt, der dabei das e verschluckt. Und ob es dir nun gefällt oder nicht, nach einer Aufforderung muss ein Ausrufezeichen folgen, auch, wenn sie geflüstert wird.

Rechthaberisch, sim ;)

Okay, wenn die Aufforderung ohne Nachdruck gesprochen wird, geht es auch ohne. Ob aber in "Folg mir" nicht automatisch auch Nachdruck liegt? ;)

Kleinlauter, sim ;)

 

hehe, ich muss zugeben, dass ich selten mit "Nachdruck" spreche. Oder Leute mit mir so sprechen.
Ich meine, meistens fordert man zuerst ja mal ganz normal auf.

A: »Komm mit.«
B: »Leck mich doch.«
A: »Beweg dich!«

Dann würde ich mit Nachdruck sprechen. :D

Naja, ich mag diese Ausrufezeichen einfach nicht. Ich finde sie zu ... aufdringlich. Sie ziehen sofort die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich und sollten (zumindest in meinen Stories) nur da eingestzt werden, wo ich die Aufmerksamkeit des Lesers haben will. ;)

Ja, da bin ich recht eigensinnig. :D
Ich glaube, es liegt daran, dass ich mal eine Story oder einen Roman gelesen habe, bei der/dem sie bereits zwischen den Seiten hervorgequollen sind. Das war fast sowas wie ne Schocktherapie. *g*


Danke nochmal fürs antworten, sim.


Tamira

 

Hallo Tamira Samir!

So ganz habe ich nicht kapiert, wer der Unbekannte sein soll und wie sie gerächt worden sind. Gut fand ich, dass Du die KG im Präsenz ablaufen lässt, das wirkt dynamischer. Ansonsten fand ich es etwas verwirrend. Vielleicht gibt mir das Original ja Aufschluss.


LG
flash

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Tamira,

ich kenne das Origianl nicht, daher fehlt mir der Vergleich, deine Geschichte hat mir aber sehr gut gefallen.
Wunderbar, wie du mit einem sehr zurückhaltenden (im positivsten Sinne) Stil Atmosphäre erzeugst. Die Blindheit des Prots hast du sehr gut rübergebracht. Respekt!

Blinder und Monster, die in einer Art Symbiose leben. Der eine sucht Freundschaft, die er nur bei jemandem finden kann, der ihn nicht sieht und Erlösung, der andere will Rache an denen, durch die er sein Augenlicht verloren hat.
Das Monster kann nur durch den Blick in den Spiegel (durch Selbsterkenntnis?) sterben, will es aber nicht, da im Tod keine Reue mehr möglich ist, der Prot bekommt seine Rache, die ihm weder das Augenlicht wiedergibt, noch langfristig befriedigt. Insgesamt eine eher düstere Situation. :D
Wenn man es metaphorisch betrachtet, könnte das Monster auch aus moralischer Sicht erschreckend und abstoßend sein, nicht aus physischer. Der Prot ist "blind vor Wut" und sieht in seinem Rachedurst nicht die "moralische Hässlichkeit". Der Blick in den Spiegel würde mit einem Eingeständnis der Schlechtigkeit gleichkommen und das "Monster" somit erlösen. Man könnte das Wesen aber auch als einen Teil des Prots interpretieren, sozusagen sein personifizierter Schattenkomplex ...

Achja:

Trotz der Tatsache, dass ich diesem Mann ausgeliefert bin, der meine winzige Wohnung belagert, habe ich nicht wirklich Angst vor ihm.

Der Satz gefällt mir irgendwie nicht. Klingt mMn etwas umständlich.


Sehr gerne gelesen!


LG,

Tobias

 

Hi Frollein Samir,


Ja, hat mir ziemlich gut gefallen. Dein Stil ist toll, die Dialoge passend. Ob und wenn ja wie du Copywrite umgesetzt hast, kann ich nicht sagen (kenne das Original nicht).
Ich fands nur ein wenig schwer zu verstehen, wer dieser Fremde ist. Wurde mir erst beim zweiten Lesen wirklich klar. Keine Ahnung, ob das daran liegt, daß du zu wenige Andeutungen drin hast, oder daß ich im Moment einfach zu müde und wenig aufnahmefähig bin. Vermutlich letzteres.
Ich meine, ich fand die Idee toll (klau ich dir beizeiten vermutlich), hab sie nur leider erst beim zweiten Lesen richtig kapiert. Und als ichs dann kapiert hatte, hat mir die Geschichte echt gut gefallen.

Das Ende funktioniert aber irgendwie nicht. Der Besucher kann sich nicht selbst töten also in einen Spiegel sehen, heisst es (letzte Sünde und so). Warum kann/will er es dann am Ende auf einmal doch?

Ein Klappmesser zieht meine komplette Aufmerksamkeit auf sich, von dessen Klinge fahles Licht einer Straßenlaterne fließt.
Ich mag deinen teilweise abgehackten Stil, aber hier liests sich unschön.
Idee: Ein Klappmesser zieht meine komplette Aufmerksamkeit auf sich, von seiner Klinge fließt fahles Licht einer Straßenlaterne.
als die kurz geschnittenen Fingernägel meiner Hände wie von selbst darüber kratzen.
Wo hast du denn noch überall Fingernägel? ;)
Gedanken an das Messer, mit dem Neidhardts Schläger mir die Augen aus dem Schädel wie Kerne aus einer Melone gepult hat.
Vorschlag: Gedanken an das Messer, mit dem Neidhardts Schläger mir die Augen aus dem Schädel gepult hat wie Kerne aus einer Melone.
»Zur Seite!«, flüstert er, stößt mich, aber zu sanft, als dass ich hätte fallen können. Dielen quietschen, Holz und er ächzen synchron. »Nein …«
Hier habe ich den Faden verloren beim ersten Lesen. Das liest sich für mich so, als würde das Monste zur Tür gehen und öffnen. Dann allerdings würde die Szene keinen Sinn ergeben, weil die Killer nie ins Wohnzimmer gekommen wären. Ich nehme also mal an, das Monster versteckt sich - aber das konnte ich nicht aus dem Text selbst herauslesen (aber siehe oben Stichwort momentane Aufnahmefähigkeit)

Da geb ich dir Recht, aber weißt du, wie schwer es ist, Tierprots zu verwenden? Unverschämt schwer!
Schafe sind leicht ;)

 

Wieder: Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren! :)


flash:

So ganz habe ich nicht kapiert, wer der Unbekannte sein soll und wie sie gerächt worden sind.
Naja, wer oder was genau er/es ist, wird nicht klar, da der Prot ja blind ist. In Malinches Original ist es ein Basilisk, hier ist es einfach nur ein Monster. Sowas wie die Medusa.
Und gerächt wurde der Erzähler. Er hat sich durch das Monster an den Kerlen gerächt, die ihm das Augenlicht genommen haben.

Potato:

ich kenne das Origianl nicht, daher fehlt mir der Vergleich, deine Geschichte hat mir aber sehr gut gefallen.
Wunderbar, wie du mit einem sehr zurückhaltenden (im positivsten Sinne) Stil Atmosphäre erzeugst. Die Blindheit des Prots hast du sehr gut rübergebracht. Respekt!
:)

Das Monster kann nur durch den Blick in den Spiegel (durch Selbsterkenntnis?) sterben,
*räusper*
Das hab ich ausm Original übernommen. :D
Da stirbt der Basilisk auch durch einen Blick in den Spiegel.

Der Blick in den Spiegel würde mit einem Eingeständnis der Schlechtigkeit gleichkommen und das "Monster" somit erlösen. Man könnte das Wesen aber auch als einen Teil des Prots interpretieren, sozusagen sein personifizierter Schattenkomplex ...
Gütiger Gott, so tiefsinnig heute? :D
Ne, freut mich natürlich, wenn du in die Story so viel hinein lesen konntest. :)

gnoebel:

Ja, hat mir ziemlich gut gefallen. Dein Stil ist toll, die Dialoge passend.
Vielen Dank!
Ich fands nur ein wenig schwer zu verstehen, wer dieser Fremde ist. Wurde mir erst beim zweiten Lesen wirklich klar. Keine Ahnung, ob das daran liegt, daß du zu wenige Andeutungen drin hast, oder daß ich im Moment einfach zu müde und wenig aufnahmefähig bin. Vermutlich letzteres.
So wie ich mich kenne, kann auch ersteres der Fall sein. ;)

Ich meine, ich fand die Idee toll (klau ich dir beizeiten vermutlich)
:lol:
Du klaust aber ganz schön viel!

Das Ende funktioniert aber irgendwie nicht. Der Besucher kann sich nicht selbst töten also in einen Spiegel sehen, heisst es (letzte Sünde und so). Warum kann/will er es dann am Ende auf einmal doch?
Naja, er bringt sich ja nicht selbst um, sondern wird von jemand anderem in den Selbstmord "getrieben".
Du hast natürlich recht, eigentlich will er ja sterben, und obwohl er sich nicht selbst die Klinge ansetzt, macht er doch keine Anstalten, sie wegzuschlagen.

Ein Klappmesser zieht meine komplette Aufmerksamkeit auf sich, von seiner Klinge fließt fahles Licht einer Straßenlaterne.
Hm, mir gefällt beides nicht.
Wie wärs mit: Ein Klappmesser zieht meine komplette Aufmerksamkeit auf sich. Fahles Licht einer Straßenlaterne fließt von seiner Klinge.
Ach, liest sich auch doof ... Ich überleg mir was.

Hier habe ich den Faden verloren beim ersten Lesen. Das liest sich für mich so, als würde das Monste zur Tür gehen und öffnen. Dann allerdings würde die Szene keinen Sinn ergeben, weil die Killer nie ins Wohnzimmer gekommen wären. Ich nehme also mal an, das Monster versteckt sich - aber das konnte ich nicht aus dem Text selbst herauslesen (aber siehe oben Stichwort momentane Aufnahmefähigkeit)
Ne, das Monster läuft zum Fenster, das zuvor vom Prot verriegelt wurde.
Aber du hast recht, das geht ein bisschen zu schnell.

Schafe sind leicht
Auch Schafe sind Tiere. ;)

Liebe Grüße
Tamira

P.S.: Kann euch leider nicht versprechen, die Vorschläge gleich umzusetzen. Komme vermutlich erst am WE dazu ...

 

Hallo Tamira,
schon peinlich, dass ich es so lange nicht geschafft habe, die Geschichte zu kommentieren.
Ich mach's kurz: Sie gefällt mir :)
Vielleicht hast du die Copywrite-Vorgaben wirklich recht weit gedehnt, aber für meine Begriffe auf sehr kreative und passende Weise, indem du meine Geschichte in die menschliche Gegenwart versetzt und mit dem Rachegedanken noch erweitert hast. Prima.
Zu kritteln habe ich eigentlich nichts, außer vielleicht, dass Manuel mir zu gelassen auf die Gegenwart des Fremden reagiert, sich zu wenig fragt, wo er herkommt. Außerdem wurde mir beim ersten Lesen nicht klar, dass sein Besucher immer wieder kommt und geht (ich dachte, er bliebe in der Wohnung, und habe mich gewundert, als er nach der Sozialarbeiterin fragt). Letztlich kommt das während des Lesens zwar raus, aber vielleicht kannst du das noch ein bisschen deutlicher machen?
Ansonsten: ich mag die Stimmung, die Figuren sind gut getroffen. Bin noch immer total platt, was du alles aus meiner kleinen Basilisken-Geschichte gemacht hast. :thumbsup: Hat mir gefallen!
Liebe Grüße,
ciao
Malinche

 

Hi Malinche!


Ich muss zugeben, dass mir ein ziemlicher Stein vom Herzen gefallen ist. Hab eigentlich mit ner Standpauke gerechnet. :)

Zu kritteln habe ich eigentlich nichts, außer vielleicht, dass Manuel mir zu gelassen auf die Gegenwart des Fremden reagiert, sich zu wenig fragt, wo er herkommt.
Da könntest du Recht haben. Er hat zwar Angst, aber warum der Kerl ausgerechnet bei ihm auftaucht, das fragt er sich anfangs nicht. Wer dich beizeiten nochmal drüber gehen.

Außerdem wurde mir beim ersten Lesen nicht klar, dass sein Besucher immer wieder kommt und geht (ich dachte, er bliebe in der Wohnung, und habe mich gewundert, als er nach der Sozialarbeiterin fragt).
Darüber auch. :)


Ansonsten: Danksehr fürs Kommentiere und gut finden. Freut mich, dass du mich jetzt nicht hasst. ;)


Liebe Grüße
Tamira

 

Hi Tamira!

Ich kenne das Original auch noch nicht, mir hat die Geschichte aber gut gefallen. Das quälende Nagen des fehlenden Soziallebens ohne Aussicht auf Besserung auf Seiten des "Basilisken" konnte ich durch die Zeilen förmlich spüren. Die Figuren sind wirklich gut charakterisiert, besonders gut hat mir die "Wahlmöglichkeit" zwischen schlechtem Gewissen und nagenden Träumen gefallen.

Ein bisschen Metakritik bleibt mir trotzdem noch, aber die kommt per PN. ;)

Viele Grüße,
Seaman

 

Hi Seaman, jetzt hätt ich doch beinah vergessen zu antworten. :shy:


Erstmal natürlich vielen Dank fürs Lesen und fürs gutfinden.

Das quälende Nagen des fehlenden Soziallebens ohne Aussicht auf Besserung auf Seiten des "Basilisken" konnte ich durch die Zeilen förmlich spüren. Die Figuren sind wirklich gut charakterisiert, besonders gut hat mir die "Wahlmöglichkeit" zwischen schlechtem Gewissen und nagenden Träumen gefallen.
Das ist wirklich ein sehr schönes Kompliment. Dankesehr! :)

Liebe Grüße
Tamira

 

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