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Cajun

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08.01.2002
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Cajun

Krachend zerbrach der gefrorene Block Alligatorenfleisch auf der Holzkante des Tresens. Er zerteilte sich in mehrere Stücke, die in der schwülen Hitze des Saloons langsam über das blank gescheuerte Holz rutschten. Bevor sie vom Tisch fallen konnten, wurden sie geschwind in eine Schüssel geschoben.

"Du wirst nochmal eines Tages das ganze Mobiliar zertrümmern", bemerkte Jim, der an dem Tresen auf einem hohen,wackeligen Holzhocker sitzend träge zusah. Sein massiger Hintern ragte prall über die Ränder der Sitzfläche. Die Jeans war so weit nach unten verrutscht, dass sie einen Blick auf seinen speckbepackten Rücken bis hin zur Poritze freigab.

Maman Lafitte lachte heiser krächzend und wischte sich mit dem grauen Lappen, mit dem sie eben noch den Tresen getrocknet hatte, den glänzenden Schweiß von ihrer braunen Stirn.

"Jimmyboy, die Leute erwarten ihren Gatorburger mit nem richtigen Stück Alligator dazwischen und nicht diese Hundekacke von durchgemahlenem Bröselfleisch. Alligator schmeckt nur, wenn er angefroren gebraten wird."


Jim rutschte auf seinem Hocker unbehaglich hin und her bis er ihn steifbeinig verließ, um sich rechts am Tresen vorbei durch eine quietschende Holztür zum Klo zu begeben.
Hinter dem Haus schwoll ohrenbetäubender Lärm an, als wollte jemand das Blockhaus mit der Kettensäge zerlegen.
"Das wird Marvin sein, ich höre seinen Hund kläffen", sagte Jim vom Klo zurückgekehrt.
Er ruckelte sein Hosenbund zurecht und bewegte sich unschlüssig in Richtung Tresen. Dann steuerte er in watschelndem Gang den hinteren Teil des Blockhauses an.
Maman Lafitte folgte ihm und öffnete eine Holztür, die zu einem hinter dem Haus liegenden Bootssteg hinaus führte.
Vor ihnen breitete sich die Sumpflandschaft des Blackfork Bayou aus. Eine schwarze, glatte Wasserfläche, aus der Mangrovenwurzeln und zersplitterte Baumstümpfe ragten.
Das Gebiet war durchsetzt von schilfbewucherten versteckten Kanälen und größeren Tümpeln, an deren Ufern die kahlen mit Spanish Moss behangenen Bäume aussahen, als seien sie die Kulisse für einen Horrorfilm.
"Bonjour Maman", grinste Marvin schelmisch, der breitbeinig in seinem flachen Airboat stand. Die Rotorblätter am Bootsheck drehten sich langsamer werdend in dem metallenen Käfig. Ein weißes Stück Flokati wuselte auf dem Holzsteg lautstark kläffend hin und her.
"Bob, zurück ins Boot und Platz!", übertönte Marvins Stimme das Gebell, das daraufhin für zwei Sekunden aufhörte, um dann unbeirrt fortzufahren. Marvins rechter Arm langte in den Flokati und zog ihn ins Boot. In das Gewinsel fuhr ein deutliches "Aus!" und auf der Stelle war es ruhig.

"Hat ein Opossum bei dir am Haus gerochen, sonst dreht er nicht so auf", kommentierte Marvin, während sein muskulöser Arm das Fellbündel fest im Griff hatte.
"Schau her, Maman, was ich dir mitgebracht hab, der schwamm mir direkt vor den Bug."
"Jesses Marvin, der hat ja Ausmaße, was soll ich mit so einem Riesenalligator? Der ist doch nur zäh."
Die vordere Hälfte des flachen Blechbootes war ausgefüllt mit dem riesigen Leib eines schlammigdunklen Alligators, der halb gekrümmt auf der Seite liegend den Blick auf seinen schmutzig weißen Bauch frei gab. Seine spitzen Zähne bleckten seitlich heraus und die wuchtigen Pranken befanden sich direkt vor Marvins Füßen.

"Macht nichts, Maman, ich zerleg ihn dir in kleine Stücke, machst wieder deinen berühmten Alligator-Jamba draus und mach ihn schön scharf. Jim und ich mögen es scharf, nicht wahr, Jim?"
Marvins Gesicht verzog sich zu einem vieldeutigen Grinsen. Jim blickte prüfend auf den Alligator.
„Solche Biester gibt es nur im Little Caillou Creek, Jack’s Gebiet. Bist du dort gewesen?"
Marvin bleckte die Zähne. "Und wenn?"
"Jesses, Marvin, du handelst uns allen einen Haufen Ärger ein, wenn das einer aus Jack’s Creek ist", schalt Maman Lafitte, während sie Marvin verschwörerisch zuzwinkerte und anfing, zu kichern.
"Dies ist ein freies Land, Maman", Marvin schob schmunzelnd seine Baseballkappe nach hinten, "wir Akadier haben keine Grenzen."

Marvin griff hinter sich und wuchtete einen Akkordeonkasten aus dem Boot.
"Nimm das mit rein, Jim, ich fahr den Alligator zerlegen und komme dann wieder."
Jim steckte seine Hand in den Ledergriff des Kastens und hob ihn an.
"Okay, bis nachher, Marv, sei pünktlich zum fais dodo."

Marvin startete den Motor, die Propeller begangen sich zu drehen. Maman Lafitte beeilte sich, zur Tür zu gelangen, da der aufbrausende Winddruck ihren Rock und die Schürze aufgeplustert und hochgeschlagen hatte.
Sie prallte gegen einen Mann, der breitbeinig in der Tür stand und finster dem davon brausenden
Blechboot nachschaute.
Seine in schwarzes Leder gekleidete Gestalt überragte Maman um Kopfeslänge und sein pechdunkles Haar hatte er zu einem Zopf zusammengebunden, was ihm das Aussehen eines Indianers verlieh.

"War das Marvin mit einem Alligator?" Sein Blick fixierte einen Punkt in den Sümpfen, als könnte er dort die Antwort lesen.
"Jesses, die Gatorburger, ich muss mich sputen, um sechs ist die Hölle los", krächzte Maman Lafitte und zwängte sich an ihm vorbei, um in den Saloon zu gelangen. Die braune Hautfarbe ihrer kreolischen Abstammung verhinderte, dass man sehen konnte, wie ihr Gesicht rot anlief.

"Hi, Jack", beladen mit dem Akkordeonkoffer, den Jim mit beiden Händen angepackt und wie einen Schild vor seinen massigen Bauch gehoben hatte, schob er sich durch die Tür, so dass Jack beiseite treten musste.
"Tag, Jim. Das ist Marvins Akkordeon?" Jacks Gesichtsmuskeln spannten sich an.
"Ja", antwortete Jim, ohne eine Miene zu verziehen und Jack anzublicken. Beide betraten den Saloon. Jim stellte das Akkordeon seitlich an den Rand der Bühne. Dort war sein Schlagzeug aufgebaut und ein paar schlichte Holzstühle standen verstreut herum. Dann setzte er sich auf seinen Hocker am Tresen und sah Maman Lafitte zu, wie sie geschäftig in der winzigen Küche werkelte.

Jack, dessen Banjo in eine zerschlissene Wolldecke gehüllt war, packte sein am Tresen angelehntes Instrument am Hals und schob es auf einen der Bühnenholzstühle. Danach schlüpfte er durch die hintere Tür zum Bootssteg hinaus.
Maman Lafitte und Jim warfen sich bedeutungsvolle Blicke zu.
"Das wird Ärger geben", orakelte Maman, "das geht nicht gut, Marvin hätte das nicht tun dürfen." Jim nickte.
"Manchmal ist mir Jack unheimlich", Maman blickte verstohlen zur Tür, durch die Jack verschwunden war.
"Immer taucht er lautlos aus dem Nichts auf und blickt so finster drein. Angeblich sollen seine Vorfahren ja aus Spanien kommen, aber ich wette, Jim, der hat so sicher indianisches Blut in sich wie ich kreolisches."
Jim schwieg und starrte vor sich hin. Die stickige, flirrende Luft des Saloons machte ihn schlapp. Jims Schweigen ließ auch Maman verstummen. Sie hätte gerne weiter geplaudert, aber Jims Kopf war bereits nach vorne gesackt und er hatte die Augen geschlossen. Maman lächelte. Ausgerechnet das trägeste Bandmitglied war Schlagzeuger.

Eine ganze Weile später erwachte Jim, stieg ungelenk vom Barhocker und wühlte aus seiner Hosentasche ein Schlüsselbund hervor.
"Ich fahr jetzt in die Stadt und hol John ab, brauchst du noch was?"
"Nein, hab alles", antwortete Maman, ohne aufzublicken, während sie ein Ei nach dem anderen am Rande einer Schüssel aufschlug und den Inhalt hineingleiten ließ.
"Beeil dich, wenn du zurück kommst, kannst du den ersten Gatorburger probieren", schäkerte sie und blickte Jims Gang hinterher, der dem eines Grizzlys ähnelte.

Marvin hatte mit seinem Airboat den Blackfork Bayou bereits verlassen. Der Weg zu seiner Holzhütte, die sich am Ufer des Cocodrie Swamp befand, führte ihn durch ein Labyrinth von Wasserläufen, deren schilfbewucherte Ufer ihm keinen Blick in die Sumpflandschaft frei gaben. Obgleich Marvin jeden der Flussläufe kannte, musste er sich konzentrieren, um nicht falsch abzubiegen. Ständig veränderte die Vegetation mit dem Wechsel der Jahreszeit das Aussehen des Weges. Als erwache er gleich zu Leben, lag der Alligator bedrohlich direkt vor ihm mit seiner breiten abgerundeten Schnauze. Die seitlich herausstehenden Reißzähne, deren Enden wie Lanzen spitz zuliefen und deren Stümpfe verfärbt waren wie verfaultes Moos, flößten nicht nur Bob, der gebührenden Abstand zu dem Ungetüm hielt, Respekt ein. Nur seine gebrochenen milchigen Augen passten nicht zu der Bedrohlichkeit einer schlafenden Bestie.

Marvin ärgerte sich, dass er wegen dem hohen Gewicht des Alligators gezwungen war, langsamer als gewohnt zu fahren. Er wollte seinen Bootsmotor nicht überlasten.
Der schwarzgepanzerte Schwanz des imposanten Ungetüms, der über dem Bug hing, drückte im Wasser zusätzlich gegen die Fahrt. In dem Swamp, den er gerade durchfuhr, war das Gewässer flach und klar und man konnte den algigen Grund erkennen. Die unter Wasser befindlichen Wurzeln der Mangrovenbäume schimmerten dunkel hervor, so dass Marvin keine Mühe hatte, mit seinem Boot auszuweichen.

Das Wasser verfärbte sich jedoch rasch, als er in den Cypris Swamp einbog. Mit seinem Boot zerteilte er den hellgrünen Algenteppich, der in den letzten warmen Apriltagen ungehindert hatte wuchern und sich ausbreiten können. Darunter gab der Flusslauf keinen Blick mehr auf den Grund, sondern nur noch in tiefste Schwärze frei.

Marvin manövrierte konzentriert das Boot, stets nach aus dem Wasser herausragenden Baumstümpfen Ausschau haltend. Cypris Swamp war Alligatorengebiet und überall dort, wo der grüne Algenteppich keine geschlossene Decke mehr bildete, suchte er in den Lücken nach verdächtigen Anzeichen.
Fünfzig Meter voraus ragte ein Stück Treibholz aus dem Wasser, aber bevor er erfassen konnte, dass sich gleich dahinter ein zweites Stück aus dem Wasser geschoben hatte, war der Alligator auf das Boot zugeschnellt und hatte mit einem gewaltigen Satz und mit weit aufgerissenem Maul seine Zähne in den Schwanz des toten Alligators gerammt.
Und dann ging alles ganz schnell. Bob bellte mit sich überschlagender Stimme, das Boot hob sich seitlich hoch, während der Alligator seine riesige Beute auf der anderen Bootsseite in den Fluss zerrte, sodann kippte das Boot um und die noch sekundenlang sich drehenden Rotorblätter schaufelten in ihrem Käfig kräftig im Wasser weiter und drehten das Boot auf den Kopf.
Marvin war im letzten Moment abgesprungen und versuchte sich zu orientieren, nachdem er aus dem Wasser aufgetaucht war.
Der Fluss war an dieser Stelle zu tief, um noch stehen zu können. Ein paar Meter von ihm entfernt kämpfte der Alligator mit seiner Beute. Das Wasser gurgelte, als er mehrfach die Todesrolle machte, um ein Stück vom Schwanz abzutrennen. Starr vor Schreck sah Marvin dem Schauspiel zu. Als der Alligator erneut seine Beute angriff und das ungestüme Bündel der sich drehenden Alligatoren gefährlich näher auf ihn zu schwamm, fuhr Leben in ihn und er kraulte mit ungelenken, platschenden Armen in Richtung Ufer, um sicheren Abstand zu gewinnen.
Am Uferrand jaulte Bob. Hin und her gerissen zwischen Panik und Beschützerinstinkt floh er hinein ins grüne Dickicht und zurück zum Fluss und war, nachdem Marvin das Ufer erreicht hatte, ein verrückt um sich selbst drehendes, nasses Bündel Fell.

Marvin versuchte, sich aus dem Fluss zu ziehen, aber der weiche Uferrand gab keinen Halt. Er griff nach Pflanzen, um sich an ihnen festhalten zu können, doch der sumpfige Boden gab ernüchternd schnell ihre Wurzeln frei. Er blickte sich nach dem Alligator um, als einen halben Meter vor ihm eine schwarze Maulspitze vorbeiglitt. Ein schlammiges Stück Treibholz mit zwei glühenden Reptilienaugen, das ihn wie durch ein Wunder nicht beachtet hatte und Ziel auf etwas anderes nahm.
Marvin griff wild rudernd in die Uferböschung, grub seine Hände nach Halt suchend tief in den Morast und strampelte immer wieder mit den Armen versinkend, bäuchlings hinauf.

Erschöpft und heißen Atem röchelnd saß er auf morastig nachgebender Erde und versuchte fieberhaft, seine Gedanken zu ordnen. Er kannte die Gegend gut und wusste, dass ein Fortkommen über das Sumpfland nicht möglich war. Keine hundert Schritte und er würde für immer versinken.
Es gab nur einen Weg, den über das Wasser mitten durch das Gebiet der Alligatoren hindurch, die sich jetzt im Frühjahr paarten. Die Zeit, in der sie ihre Rivalen bekämpften und reizbarer waren als sonst.

‚Was mach ich mit Bob?’, grübelte er. ‚Wie schaff ichs, da durch zu schwimmen?‘ Zitternd vor Erregung und Nässe stand der Hund neben ihm. Beide blickten sie auf das schwarze Wasser, in welchem der Alligator gerade einen weiteren Teil von seiner Beute wegriss. Plötzlich war ein lautes Zischen zu hören, gleich einer Riesenschlange, die warnend ihre Ankunft mitteilt und sie schreckten hoch.
Der zweite Alligator war auf die Beute zugeschwommen und teilte mit seinen Zischlauten unmissverständlich mit, dass mit ihm nicht zu spaßen sei.
Gebannt beobachteten Marvin und Bob das Schauspiel der beiden Rivalen. Sie trieben wie knorrige verwitterte Baumstämme beinahe unbeweglich im Fluss und versuchten einander mit kurzen hartklingenden Zischtönen von der Beute zu vertreiben. Als dieses Kräftemessen keinen Unterlegenen hervorbrachte, schwammen sie mit aufgerissenen Mäulern aufeinander los und die peitschenden Schwanzschläge trieben Wellen ans Ufer.

'So lange sie kämpfen, sind wir nicht in Gefahr', dachte Marvin erleichtert und schlug nach einer gegen sein Ohr sirrenden Mücke und kurz danach auf seinen Unterarm, weil dort eine weitere zustechen wollte.

"Hier bist du", sagte unvermittelt eine Stimme zu Marvin, der völlig entgeistert in Jacks Gesicht schaute. Jack befand sich in einem Kanu und reichte Marvin das Ende seines Paddels hin
"ich ahnte, dass was nicht stimmt, dein Boot war nicht mehr zu hören." Marvin ergriff das Paddelende und zog damit das Kanu ein Stück weit an das durchgeweichte Ufer.
"So lange sie abgelenkt sind und kämpfen", sagte Jack mit Blick auf die Alligatoren, "sollten wir die Gelegenheit nutzen und abhauen. Dein Boot kriegen wir eh nicht vom Kanu aus wieder flott."
Mit seinem zweiten Paddel sicherte er das Kanu, dass es nicht umkippen konnte, als Marvin hineinstieg.
"Danke!", sagte Marvin als er Platz genommen hatte und auch Bob hineingesprungen war.
Vorsichtig schoben sie sich vom Ufer weg und glitten lautlos aus dem Cypris Swamp hinaus.


Nach einer halben Stunde legten sie an dem Holzsteg des Hauses von Maman Lafitte an und betraten den Saloon, der sich zu diesem Zeitpunkt deutlich mit Gästen gefüllt hatte.
"Jesses, Marvin! Wie siehst du aus?" Erschrocken blickte Maman zuerst in Marvins, dann in Jacks Gesicht.
"Erzähl ich dir später, Maman, Jack hat mir grad das Leben gerettet."
"Hier, trinkt erst mal", Maman hatte beiden ein Glas mit Whiskey auf den Tresen gestellt. "Ich such dir schnell was zum Anziehen raus, Marvin, so schlammverkrustet kannst du nicht auf die Bühne."

Von dort erklangen die ersten Töne einer Fidel, die John spielte. Er war das älteste Bandmitglied.
Mit zusammengekniffenen Augen stand er auf der Bühne und seinem verwittertem Gesicht konnte man die achtzig Jahre ansehen. Angestrengt versuchte John in dem Lärmwirrwarr des Saloons, seine Fidel zu stimmen. Sein schmaler Körper wirkte klapprig und zerbrechlich und seine Hosenbeine schlackerten. Wenn er jedoch die Fidel anhob, sie sich zwischen Wange und Schulter klemmte und den Bogen führte, dann verwandelte er sich in ein lebensprühendes Energiebündel, dessen sehnige Arme den Eindruck vermittelten, er könnte unermüdlich aufspielen.

Jack trank seinen Whiskey zügig aus. Er eilte auf die Bühne, zog sein Banjo aus der Wolldecke und begann, zusammen mit John, Geige und Banjo aufeinander abzustimmen. Marvin, mit einem T-Shirt und einer viel zu weiten Hose von Maman bekleidet, die er faltenschlagend mit einem Hosengürtel zusammenhielt, packte sein Akkordeon aus.
Es wirkte altertümlich mit seinen abgewetzten, perlmuttglänzenden Tasten und Knöpfen, als hätten es die ersten Siedler in die Bayous gebracht. Doch er entlockte dem Korpus einen warmen, dunklen Klang, der aufhorchen ließ. Die Töne erinnerten an die Kinderzeiten auf dem drehenden Karussell.

Der Saloon war nun brechend voll. Überall roch es nach Mamans Gatorburgern und Bier und der Tabakqualm mischte sich zwischen das angeschwollene Stimmengewirr.

John trat ans Mikrophon, klopfte prüfend dagegen und räusperte sich verlegen. Danach sagte er, wie stets in all den Jahren, nur einen Satz:
"Bonsoir Mesdames et Messieurs, laissez les bons temps rouler."

Er verneigte sich tief, klemmte seine Fidel zwischen Wange und Schulter und zog den Bogen bedächtig über die Saiten. Die Gäste hatten für die Dauer eines tiefen Atemholens aufgehört, zu lärmen als sie die wehklagenden Geigentöne hörten. Jack untermalte mit seinen banjoblechernen Akkorden Johns Melodie und kurz darauf setzte Jim am Schlagzeug mit ein und Marvin zog im Takt mit.
Wie es seit Jahren Tradition war, spielten sie als erstes Stück einen Two-Step. Sofort zog es die ersten Paare auf die Freifläche direkt vor der Bühne.
Im Laufe der Nacht fand man in dem ganzen Saloon keine Person, die nicht zu den Klängen der Cajunmusik getanzt hätte. Da gab es die Polka, die den groben Holzdielen polternde Laute entlockte, wenn schwere Cowboystiefel auf ihnen hüpften, oder die Walzer, die so schnell getanzt wurden, dass man selbst im schummrigen Licht des Saloons die Schweißflecken unter den Achseln der Hemden und Kleider erkennen konnte. Selbst Maman, die unermüdlich Tabletts mit Bier und Gatorburgern auf ihrem Kopf balancierend durch die Tanzpaare bugsierte, ließ es sich nicht nehmen, jeweils auf dem Rückweg kräftig ihre Hüften schwingend inmitten ihrer schwitzenden Gäste mitzutanzen.


Gegen zwei Uhr nachts schlug Maman Lafitte gegen eine wuchtige Gusseisenpfanne und verkündete, dass in einer Viertelstunde der Saloon geschlossen würde. Die Gäste und die Musiker folgten dieser Aufforderung widerspruchslos.

Marvin, Jack und John packten ihre Musikinstrumente in Jims Van. Er hatte angeboten, jeden nach Hause zu fahren.
"War, wie immer 'nen gutes Konzert", sagte John mit seiner alten heiseren Stimme, die auch nicht klarer klang, wenn er sich zuvor räusperte.
"Ja, haben wir gut gemacht." Jim nickte bekräftigend.

Jack baute sich plötzlich vor Marvin auf, dann holte er aus und streckte ihn mit einem Faustschlag gegen sein Kinn nieder.
Während sich Marvin sein Kinn reibend und seine blutige Lippe leckend aus dem staubigen Boden hochrappelte stand Jack breitbeinig über ihm.
"Das wollte ich schon seit heute Nachmittag tun. Wage es nicht, jemals wieder in meinem Creek 'nen Alligator zu wildern!"

 

Bayou=sumpfiger Flussarm
Spanish Moss=luftlebende Pflanze (Tillandsia), die in den Bäumen hängt
Airboot=Flugboot, Propellerboot
Opossum=große Beutelratte
Jamba=Jambalaya=Reiseintopf der Cajunküche, der meist auf Basis einer Mehlschwitze zubereitet wird
Creek=Flüsschen
Akadier=Acadaina=Cadian=Cajun,Akadien =Stückchen im Süden des US-Staates Louisiana
Fais dodo=faire dodo= heia machen=Schlafliedchen für die Kinder=daraus entwickelten sich die abendlichen musikalischen Zusammenkünfte der Akadier, heute ist fais dodo das abendliche Volksmusikkonzert.
Swamp=Moor, Morast, Sumpf
„Bonsoir Mesdames et Messieurs, laissez les bons temps rouler.“=Guten Abend meine Damen, meine Herren, lasst die guten Zeiten rollen.(genießt die Zeit, das Leben).
Two-Step=Tanz
Cajunmusik=die Band besteht meist aus Fidel, Akkordeon, Bass, Triangel, Gitarre

 

Hallo lakita,

eine simple faszinierende Welt. Probleme werden mit einem Faustschlag aus der Welt geschafft, auch unter Freunden, die gemeinsam Musik machen. Im einem Leben voller Bedrohung kommt man vielleicht gar nicht auf die Idee, den Wilderer den Alligatoren zu überlassen. Irgendwie gehört man bei aller Rivalität zusammen.
Ich hatte beim Lesen den Eindruck, es ist eher diese Welt, die du uns vorstellen wolltest, als eine Geschichte zu erzählen, die geschieht eher nebenbei bei der Vorbereitung auf das abendliche Fest. Daraus zieht sie ihren Reiz, gerade, weil man sich trotz des Spannungsmomentes die Alltäglichkeit vorstellen kann.
Einige Details:

Hinter dem Haus schwoll ohrenbetäubender Lärm an, als wolle jemand mit der Kettensäge den rückwärtigen Teil des Blockhauses zerlegen
Tempus: wollte (Da Vergangenheit Konjunktiv2)
Die Rotorblätter des Windrades am Bootsheck, drehten sich in dem metallenen Käfig langsamer werdend.
würde ich umdrehen: drehten sich langsamer werdend in dem ... (der Käfig ist ja nicht die Ursache, fürs Langsamer werden)
Ein weißes Stück Flokatiteppich wuselte auf dem Holzsteg hektisch lautstark kläffend hin und her.
"teppich" würde ich streichen, auch wenn dann vielleicht einige fragen, was ein Flokati ist. Sind ja gerade nicht in Mode.
"Hat ein Opossum bei dir am Haus gerochen, sonst dreht er nicht so auf", kommentierte Marvin, während sein muskulöser Arm das Fellbündel fest im Griff hatte.
"Schau her Maman, was ich dir mitgebracht hab, der schwamm mir direkt vor den Bug."
Kein Zeilenumbruch. Es ist ja weiterhin Marvin, der spricht.
Seine bedrohlich spitzen Zähne bleckten seitlich raus
Bei solchen Formulierungen würde ich die vollständige Variante wählen: heraus.
Die braune Hautfarbe ihrer kreolischen Abstammung verhinderte, dass man sehen konnte, wie ihr Gesicht rot anlief
"wie" beschreibt die Art und Weise. Deshalb: "wie rot ihr Gesicht anlief".
Später rutschte er vom Barhocker und wühlte in seiner Hosentasche ein Schlüsselbund hervor
aus seiner Hosentasche.
Nur seine gebrochenen milchigen Augen
passten nicht zu der Bedrohlichkeit einer schlafenden Bestie.
unnötiger Zeilenumbruch.
Ein schwarzes Stück Maulspitze, dass ihn nicht beachtet hatte und Ziel auf etwas anderes nahm.
Maulspitze, das
dann verwandelte er sich in ein lebenssprühendes Energiebündel, dessen sehnige Arme den Eindruck vermittelten als könne er unermüdlich aufspielen.
"als" ist unnötig und der Tempus falsch. dessen Arme den Eindruck vermittelten, er könnte unermüdlich aufspielen. In lebensprühendes ist ein s zu viel, es reicht, wenn du es einmal in den Genitiv setzt.
Der Saloon war nun brechendvoll.
brechend voll würde ich auseinander schreiben
Lieben Gruß, sim

 

Hallo lieber sim,

sei herzlichst bedankt, dass du dir diese Geschichte durchgelesen hast, denn sie ist ja doch etwas lang geworden. Und deine Einschätzung erfreut mich sehr, weil ich genau das, was du vermutest mit meiner Story hab rüberbringen und darstellen wollen. Das Lebensgefühl in den Sümpfen, ein Stückchen Leben der Cajuns darzustellen. Insoweit bin ich beruhigt, dass du es so empfunden hast.

Die verdammten Fehler, ich danke für die Mühe, die du dir gemacht hast, sie rauszusuchen, werde ich auf der Stelle verschwinden lassen und mich sofort an die Korrekturen machen.

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo Blackwood,

herzlichen Dank fürs Lesen und Kritisieren bzw. Loben. :) Ich freue mich, dass ich von dir so ein gutes Feedback erhalte. Das spornt an!

Dein Hinweis, Jack sei klischeehaft dargestellt anfänglich, so der bedeuten, dass ich etwas daran verändern sollte?

Den bzw. die Interpunktionsfehler tilge ich sogleich. Auch dafür Danke.

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo lakita,

also mir fehlte an der Geschichte die Spannung.

Sie war mir zu lang und könnte gut nochmal straffer zusammengefasst werden. Es kam Langeweile auf, weil nichts besonderes geschieht.

Agimar

 

Hallo Agimar,

auch dir herzlichen Dank, dass du dir diese Geschichte durchgelesen hast. Es trifft mich ziemlich hart, dass sie dir zu lang war und deswegen bei dir Langeweile aufkam.
Straffen? Mein Problem ist, dass ich aus meiner Sicht nur das Notwendigste geschrieben habe. ;)
Wenn du einen Vorschlag hast, was ich alles weglassen soll, bin ich sehr interessiert, es zu erfahren.
Nicht, weil ich dir dann verspreche, die Geschichte auch zu kürzen, aber einfach, um zu sehen, an welchen Stellen du etwas für überflüssig gehalten hast. Das wäre mir wichtig.

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo lakita,


zum Text:

Jim rutschte auf seinem Hocker unbehaglich hin und her bis er ihn steifbeinig verließ, um sich rechts am Tresen vorbei durch eine quietschende Holztür, zum Klo zu begeben.
Komma nach Holztür weg

Er ruckelte an seinem Hosenbund, um ihn zurecht zu zerren und bewegte sich unschlüssig in Richtung Tresen.
Die Verben passen für mich nicht so recht. Ruckeln ist eher eine sanfte, leichte Bewegung mit Schwung; zerren ist eine harte, kräftige Bewegung mit Zug, das beißt sich für mich beim Lesen :shy:
"Bonjour Maman", grinste Marvin schelmisch, der breitbeinig am Heck seines flachen Flugbootes stand. Die Rotorblätter des Windrades am Bootsheck, drehten sich langsamer werdend in dem metallenen Käfig.
Komma nach Bootsheck weg

"Schau her Maman, was ich dir mitgebracht hab, der schwamm mir direkt vor den Bug."
Schau her, Maman, was ...
Seine bedrohlich spitzen Zähne bleckten seitlich heraus und seine wuchtigen krallenbepackten Pranken befanden sich direkt vor Marvins Füssen.
ich würde eher: ... und die wuchtigen krallenbepackten ... schreiben, es wäre gefälliger; dass es die vom gleichen Alligator sind, ist ja klar.

"Macht nichts Maman, ich zerleg ihn dir in kleine Stücke, machst wieder deinen berühmten Alligator-Jamba draus und mach ihn schön scharf.

Macht nichts, Maman, ich ...
Jim und ich mögen es scharf, nicht wahr Jim?"
... nicht wahr, Jim?

"Jesses, Marvin, du handelst uns allen einen Haufen Ärger ein, wenn das einer aus Jack’s Creek ist", schalt Maman Lafitte, während sie Marvin verschwörerisch zuzwinkerte und anfing breit zu grinsen.
... und anfing, breit zu grinsen
"Dies ist ein freies Land Maman", Marvin schob lächelnd seine Baseballkappe nach hinten, "wir Akadier haben keine Grenzen."
1. ... ein freies Land, Maman", [...]
2. ... hinten, "wir Akadier..." (da ist ein Leerzeichen nach dem Komma zuviel)


"War das Marvin mit einem Alligator?" Sein Blick fixierte einen Punkt in den Sümpfen als könnte er dort die Antwort lesen.
... Sümpfen, als ...
Der Alligator lag bedrohlich direkt vor ihm mit seiner breiten abgerundeten flachen Schnauze als erwache er gleich zu Leben.
Die Satzstellung ist hier etwas ungelenk. Vielleicht:
Als erwache der Alligator gleich zum Leben, lag er bedrohlich mit seiner breiten abgerundeten Schnauze direkt vor ihm.


Marvin misshagte, dass er wegen des hohen Gewichtes des Alligators gezwungen war, wollte er seinen Bootsmotor nicht überlasten, langsamer als gewohnt zu fahren.
Marvin missbehagte, dass

Die unter Wasser befindlichen Wurzeln der Mangrovenbäume schimmerten sichtbar dunkel hervor, dass Marvin keine Mühe hatte, mit seinem Boot auszuweichen.
für mein Gefühl müsste ein so vor das dass

Das Wasser verfärbte sich jedoch rasch als er in den Cypris Swamp einbog.
... rasch, als er ...

Marvin zerteilte mit seinem Boot den hellgrünen aufschwimmenden Algenteppich, der in den letzten warmen Apriltagen ungehindert hatte wuchern und sich ausbreiten können. Darunter gab der Flusslauf keinen Blick mehr auf den Grund, sondern nur noch in tiefste Schwärze frei.

Marvin
manövrierte konzentriert das Boot, stets nach aus dem Wasser rausragenden Baumstümpfen Ausschau haltend. Cypris Swamp war Alligatorengebiet und überall dort, wo der grüne Algenteppich keine geschlossene Decke mehr bildete, suchte Marvin in den Lücken nach verdächtigen Anzeichen.
Fünfzig Meter voraus ragte ein Stück Treibholz aus dem Wasser, aber bevor Marvin erfassen konnte, dass sich gleich dahinter ein zweites Stück aus dem Wasser geschoben hatte,
Etwas viel Marvins auf einmal ;)

Bob kläffte wie verrückt mit sich überschlagender Stimme, das Boot hob sich seitlich hoch während der Alligator seine riesige Beute auf der anderen Bootsseite in den Fluss zerrte, sodann kippte das Boot um und die noch sekundenlang sich drehenden Rotorblätter schaufelten in ihrem Käfig kräftig im Wasser weiter und drehten das Boot auf den Kopf.
... hoch, während...


Das Wasser gurgelte als er mehrfach die Todesrolle machte, um ein Stück vom Schwanz abzutrennen.
Das Wasser gurgelte, als er mehrfach

Am Uferrand jaulte Bob. Hin und her gerissen zwischen Panik und Beschützerinstinkt, floh er hinein ins grüne Dickicht und zurück zum Fluss und war als Marvin das Ufer erreicht hatte, ein verrückt um sich drehendes nasses Bündel Fell.
... war, als Marvin



Marvin versuchte, sich aus dem Fluss zu ziehen, aber der weiche Uferrand gab keinen Halt. Er griff nach Pflanzen, um sich an ihnen rausziehen zu können, doch der sumpfige Boden gab ernüchternd schnell ihre Wurzeln frei.
Wortwiederholung
Keine hundert Schritt und er würde im Morast für immer versinken.
Schritte

Plötzlich war ein lautes Zischen zu hören als hätte eine Riesenschlange ihre Ankunft mitgeteilt und sie schreckten hoch.
... hören, als hätte

Es wirkte altertümlich als hätten es die ersten Siedler in die Bayous gebracht.
... altertümlich, als

zum Inhalt:

Ich mag amerikanische Geschichten nicht so besonders, frag mich nicht, warum. Vielleicht wegen der Namen, der Ortschaften, der Menschen, keine Ahnnung...
Entsprechend reserviert ging ich auch an deine Geschichte, die ich dann aber doch interessiert durchlas. Zwar war es mir etwas zuviel Alligatorszenerie, aber das sollte wohl die Spannung steigern (hat bei mir nicht so gewirkt). Die Szenen im Saloon gefielen mir besser, da sie für mich von der Atmosphäre her besser wirken.

Ich hätte mir noch zwei, drei Sätze mehr zur Band gewünscht, aber dazu muss man wohl Musiker sein ;).

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo bernadette,

puh...welche Arbeit, mir all meine Fehler rauszusuchen.Peinlich, dass noch so unendlich viele in der Story drin hingen. Hab dafür recht herzlichen Dank und erst recht dafür, dass du meine Geschichte gelesen und auch ein paar Worte der Kritik geschrieben hast. Deine Fehlerliste hab ich sogleich abgearbeitet und alles erledigt. :)

Dafür, dass du eigentlch keine amerikanischen Storys magst, bin ich noch recht milde davon gekommen bei deiner Kritik. ;)
Wenn du gerne noch mehr von der Band gelesen hättest, dann öffnest du bei mir Tür und Tor, denn ich hätte auch sehr gerne noch mehr von der Band berichtet, aber mich nicht getraut, weil ich dachte, das langweilt nun wirklich jeden.
Kannst du mir zufällig nen Tipp geben, was genau du gerne mehr erfahren hättest? Vielleicht bau ich noch was extra ein und probier aus, obs dadurch nicht zu langweilig wird.


@ Blackwood

danke schön für deine Klarstellung. :) Ok, ich werde drüber sinnen, ob ich da noch was zufüge. Vor allen Dingen verstehe ich jetzt besser, was du gemeint hast. Mal sehen, was mir noch einfällt.


Liebe Grüße an euch beide

lakita

 

Lakita, nochmal zur Musik:

Von dort klangen die ersten Töne einer Fidel zu beiden herüber. John, das älteste Bandmitglied, mit einem verwittertem Gesicht, dem man seine achtzig Jahre ansehen konnte, spielte sie.
An diesem Satz blieb ich bis jetzt auch jedesmal hängen. Dieses John spielte sie wirkt etwas drangeklebt, auch der Ausdruck "spielen" kommt bei mir nicht so richtig an.
Ich würde daraus ein Satz machen:
Von dort klangen die erstenTöne einer Fidel zu beiden herüber, die John (optional: fast zärtlich -> das ist nun Geschmackssache) aus dem Instrument lockte. Er war das älteste Bandmitglied, mit einem verwitterten Gesicht, dem man seine achtzig Jahre ansehen konnte.

Es wirkte altertümlich, als hätten es die ersten Siedler in die Bayous gebracht. Den abgewetzten matt glänzenden Perlmutttasten und –knöpfen entlockte er jedoch einen warmen dunklen Klang, der die Gäste aufhorchen ließ, weil die Töne sie an die Kinderzeiten auf dem drehenden Karussel erinnerten.
Dieser Ausdruck sieht optisch in einer Geschichte nicht gut aus. Ich bin auch einmal nicht drumrumgekommen, ein Bindestrich zur Aufzählung einzusetzen, habe aber zuerst alles Mögliche versucht.
Du hättest hier die Möglichkeit, indem du schreibst: ...matt glänzenden Tasten und Knöpfen aus Perlmutt... damit würdest du auch diesem 3-fach "t" entgehen :shy:

John trat ans Mikrophon, klopfte dagegen, um zu prüfen, ob es angeschaltet war und räusperte sich verlegen. Danach sagte er, wie in all den Jahren stets, nur einen Satz:
Lies mal den vorherigen Satz laut und dann folgenden:
Danach sagte er, wie stets in all den Jahren, nur...
Wehklagende Töne, die Jack mit seinem Banjo sofort untermalte, erschallten.
Langsam werde ich etwas akribisch, ich hoffe, das nervt nicht. Aber es ist Sonntag Morgen und es gibt keine Tageszeitung, da muss jetzt deine Geschichte mit meinem "frischen" Kopf nochmal dran glauben :D.
Also: Wehklagende Töne erschallen? Ist es nicht eher so, dass ein Choral in einer Kirche erschallt? Wuchtig und laut?
Kurz darauf zogen Jim am Schlagzeug und Marvin im Takt mit und wie sie es seit Jahren gewohnt waren, spielten sie als erstes Stück einen Two-Step.

Hier könnte vielleicht eingefügt werden, dass der Rhythmus sofort alle zum Beinwippen brachte und sich eine andere, fühlbare Stimmung breit machte, irgendwie so in der Art.
Sofort zog es die ersten Paare auf das Tanzparkett und im Laufe der Nacht gab es in dem ganzen Saloon keine Person, die sich nicht zu den Klängen der Cajunmusik bewegt hätte.
Dieser Abschnitt ist sehr kurz. Nach dem Tanzparkett würde ich einen Punkt setzen und danach - dazu musst du dich aber etwas in dieser Musik auskennen - vielleicht beschreiben, wie nach und nach die Ohrwürmer den Saal zum Kochen, oder Dampfen, Schwitzen, brachten. Als Blitzbilder fallen mir da: ausgelassene, beschwingte Stimmung; lachende, fröhliche Gesichter bzw. Tanzpaare und Schweiß ein.

So, nun aber genug in deiner Geschichte rumgestochert :).

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo Elvira,

vorab möchte ich sagen, dass mir die Geschichte sehr gut gefallen hat. (Die anderen Kritiken habe ich noch nicht alle gelesen) Ein gut erzählter kurzer Ausschnitt aus dem Leben einiger Leute, die in einem Sumpfgebiet leben (so lese ich es als unbedarfter, nicht weit gereister Normalbürger). Ist eigentlich alles drin was man für eine Kurzgeschichte braucht, aber trotzdem bleibt bei mir der Eindruck lediglich das erste (oder 2.oder 3.) Kapitel einer längeren Geschichte gelesen zu haben. Der Eindruck entsteht vielleicht, weil nichts erläutert wird, von vorher, der Leser wird behandelt, als müsse er sich mit den Ortsnamen, den Geflogenheiten etc. auskennen. Sage ich völlig wertneutral, muss nicht unbedingt negativ sein.

Wo das Gebiet liegt erfahre ich in der KG nicht, wüsste ich jedoch gern...und, by the way, ich dachte, Cajun sei einer der Protagonisten :-) .

Aber, was soll´s , gern gelesen, und da sind ja noch die Kommentare der anderen Kritiker, da lerne ich vielleicht noch einige Details, die mir hier gefehlt haben.

Ach ja, ein paar Kleinigkeiten:
- „Zwischen dem jaulenden Gewinsel fuhr....“ evtl. besser „In das jaulende...“
- „Maman Lafitte klemmte sich an ihm vorbei!“ Wenn etwas klemmt, steckt es fest. Evtl. beser: „Vorbei“ kann man sich drücken oder schieben
- „Trat so vor Jack, dass dieser beiseite treten musste.“ ...evtl. besser: ausweichen musste
- „..ein verrückt um sich drehendes nasses Bündel Fell.“ Evtl. besser „um sich selbst drehendes...“


ganz lieber gruss vom querkopp

 

Liebe bernadette, lieber Blackwood,

puh...ich und Textarbeit...das ist ja fast so unmöglich wie Schneeschieben im Sommer :D ABER ich hab mich rangemacht und, dir erstmal herzlichsten Dank, liebe bernadette, ich glaube ich habe alle deine Bemängelungen zu meiner und auch bestimmt deiner Zufriedenheit bearbeitet und sogar noch ein bisschen was zur abendlichen Szene im Saloon hinzugefügt.

Danke dir nochmals für die große Mühe, die du dir gemacht hast. Ich bin zwar , aber wer ist das schon, meist gar nicht glücklich, wenn die Kritiker Textteile für arg verbesserungswürdig halten, weil ich unfähig bin, daran etwas zu verändern, aber dieses Mal gings(irgendwie). *stolzaufmichbin* :)

Und @ Blackwood,
ich hab Maman noch zwei Sätze in den Mund gelegt, die etwas mehr über Jack aussagen. Du findest es oben bevor die lange Szene mit Marvin und dem Alligator beginnt.
Auch dir herzlichen Dank für die weitere Auseinandersetzung mit der Geschichte.

Liebe Grüße
an euch beide

lakita

 

Lieber Maris,

südwestlich von New Orleans, im US-Staat Louisiana befinden sich die Sümpfe und dort ist Cajungebiet. Zu deiner Orientierung: wenn du auf die Landkarte schaust und das Missisippidelta siehst, dann links davon. Ich habe versucht, dieses Gebiet zu beschreiben, das allerdings in seiner kulturellen Vielfalt und auch Landschaft so reich an unerschöpflichen Eindrücken ist, dass ich nur einen unzulänglichen Ausschnitt hab darstellen können. Es wäre wohl Stoff für mehrere Romane. Z.B,. hätte ich furchtbar gern noch eine Vodooqueen mit eingebaut in die Geschichte, aber dann hätte sie erst recht kein Ende genommen.
Was mir am Herzen lag, war, überhaupt über diese Gegend mal etwas zu schreiben und über die Musik.

So und nun aber erstmal herzlichen Dank fürs Lesen und Loben und Kommentieren und für die Verbesserungsvorschläge. Echt nett von dir, dir die Zeit zu nehmen, denn die Geschichte ist ja doch recht lang geworden. :)

Zwei deiner Verbesserungsvorschläge werde ich sogleich einarbeiten, nämlich die wo es jeweils um den Hund geht.
Aber, dass Maman sich an Jack vorbei klemmt soll zwischen den Zeilen klar machen, dass sie etwas beleibt ist (das erwähne ich an keiner Stelle) und auch das "beiseite treten" möchte ich lassen, weil "ausweichen" für mich etwas fliehendes devotes, übertrieben gesagt hat, und Jack ist alles, aber nicht derjenige, der vor irgendwas zurück weicht.

Lieben Gruß
elvi

 

und sogar noch ein bisschen was zur abendlichen Szene im Saloon hinzugefügt.
Das hast du sehr gut gelöst, in der Art habe ich es mir vorgestellt bzw. gewünscht :thumbsup:

 

Hallo elvira,

ich habe nur die letzte version deiner geschichte (12.12.06) gelesen, kenne also die früheren versionen nicht.

zunächst ein lob: deine beschreibungen lassen den leser eintauchen in die fremde welt. sie sind farbig, lebensnah......und die sprache der dialoge passt zu den charakteren und zur landschaft.

aber....

auch mir ist die ganze geschichte zu langatmig. Vielleicht liegt es daran, dass du bei vielen beschreibungen nach dem motto "doppelt genäht hält besser" vorgehst. hier einige beispiele:

Sein massiger Hintern ragte prall über die Ränder der Sitzfläche. Seine Jeans war so weit hinten verrutscht, dass sie einen Blick auf seinen herausquellenden speckbepackten Rücken bis hin zur Poritze freigab.
- abgesehen von den wortwiederholungen: kann ein nicht "speckbepackter" rücken herausQUELLEN?

Die seitlich herausstehenden Reißzähne, deren Enden wie Lanzen spitz zuliefen und deren Stümpfe grünschlammig verfärbt waren wie verfaultes Moos, flössten nicht nur Bob, der gebührenden Abstand zu dem Ungetüm hielt, Respekt ein.
grünschlammig und verfaultes moos .....beides grün und ähnlich.....also doppelt

Ein weißes Stück Flokati wuselte auf dem Holzsteg hektisch lautstark kläffend hin und her.
- kann man nichtHEKTISCH wuseln? und gibt es ein hund, der gleichzeitig HEKTISCH und LEISE kläffen kann? überhaupt: KLÄFFEN ist immer laut!

Seine bedrohlich spitzen Zähne bleckten seitlich heraus und die wuchtigen krallenbepackten Pranken befanden sich direkt vor Marvins Füssen.
- spitze zähne wirken immer bedrohlich, vor allem, wenn sie gebleckt werden. auch die "krallenbepackten pranken" erscheinen mir zuviel des guten zu sein

Eine Frage zum boot, das du "flugboot" nennst. ich stelle mir das als eine flache wanne vor, auf der hinten vertikal (in einem gitterkäfig) ein propeller steht, der das boot antreibt. richtig? wenn ja sind die ausdrücke FLUGBOOT und WINDRAD nicht zutreffend (ein windrad wird vom wind angetrieben und hat keinen eigenen antrieb).

"Tag, Jim. Das ist Marvins Akkordeon?" Jacks Gesichtsmuskeln spannten sich an.
"Ja", antwortete Jim, ohne eine Miene zu verziehen und ohne Jack anzublicken.
- diese passage erscheint mir unlogisch: die band spielt seit jahren zusammen - und jack soll marvin's akkordeon nicht kennen? - das ist nicht glaubhaft.

ich komme wahrscheinlich später nochmals auf die geschichte zurück. sie ist es wert, feinschliff zu bekommen. aber jetzt bin ich leider in eile.

schönen abend dir
ernst

 

Hallo lieber Ernst,


ich muss, immer dann, wenn du dich einer meiner Geschichten annimmst, schmunzeln, weil noch nie in all den Jahren dir jemals eine Geschichte vollkommen genügt hat. ;) Immer war was zu verbessern, zu verändern, oft gefiel sie dir sogar gar nicht. :sad: ;)


Ich muss gestehen, dass ich deine Kritiken immer mit bangem Gefühl anklicke, weil ich mir dann denke: na? und was kommt nu wieder?

Nichts desto trotz ist es so, dass deine Kritik Wasser auf meine Mühlen ist, z.B., als seist du dabei gewesen, hab ich vorhin grad mit jemandem über die Frage Flugboot und die richtige Bezeichnung diskutiert gehabt, weil von dort, so wie von dir, auch der Hinweis kam, es sei nicht die richtige Bezeichnung.
Was hältst du davon, wenn ich es schlicht wieder so nenne wie ichs anfangs getan hatte: airboat...so nämlich nennen die Amis das Boot, ein flaches meist Blechboot mit Propeller hochkant am Ende des Bootes.

Und die anderen Kritikpunkte sind für mich ebenfalls verständlich und nachvollziehbar. Ich sehe anhand der von dir gewählten Beispiele ein, dass ichs so nicht stehen lassen kann, meine Darstellungen sind zu übertrieben. Insoweit danke ich dir herzlich und hoffe, du findest die Zeit diese Geschichte nochmals auf solche Aufdringlichkeiten durch zu sehen, denn ich schätze, ich bin weiterhin betriebsblind, aber lasse mich gerne sehend machen. ;)

Die Sache mit dem Akkordeon ist allerdings nicht falsch meiner Meinung nach, denn auch, wenn Jack die Bandmitglieder und natürlich auch das Aussehen ihrer Instrumente kennt, so ist es nicht so, dass man anhand eines Akkordeonkoffers sehen kann, wessen Instrument es ist. Diese Kästen sehen meist allesamt gleichförmig aus. Was ich allerdings machen könnte ist, dass ich den Punkt mit Jacks Frage nach dem Akkordeon ganz wegfallen lasse, denn du könntest mir zurecht vorwerfen, dass Jack geradezu davon ausgehen muss, dass ein von Jim reingeschleppter Akkordeonkoffer natürlich nur der von Marvin sein kann. Seine Frage ist also schlicht dämlich.
Siehst du das auch so?

Zunächst, bevor ich mich an die weitere Textarbeit aufgrund deiner Hinweise mache, danke ich dir recht herzlich für deine vielen konstruktiven Tipps und erhoffe mir noch eine weitere sog. Mängelliste, so du denn dazu Zeit hast.

Lieben Gruß und auch dir einen schönen Abend

elvira

 

HI!

Deine KG hat mir wirklich gut gefallen und dass obwohl sie nicht genau einen Anfang und genau eine Ende der Handlung hat. Es wirkt wirklich wie ein Kapitel aus einem Buch.
Dein Schreibstil gefällt mir gut und die Welt die du beschreibst ist faszinierend anders, die Beschreibung der Gergend, der gedanken und Handlungen der Personen wirken authentisch.
Trotz der Länge wird die Kg nicht langweilig oder unspannend, habe sie also gerne gelesen und fand sie wirklich toll, Kompliment.

MFG Steeerie

 

Hallo Steeerie,


danke für dein Lob. Tut gut! :) Und auch dir, ein herzliches Danke fürs Lesen der Story.
Stimmt eigentlich, diese Geschichte geht vielleicht für manchen Leser zu direkt ins Geschehen rein. Ich liebe "in medias res - Anfänge" bei Geschichten, aber vielleicht ist dieser Anfang zu unmittelbar. Und stimmt auch, ein echtes abgerundetes Ende gibt es nicht, wenn auch wiederum es schon ein Ende ist.

Es sollte ein Ausschnitt aus dem Leben der Leute in den Sümpfen sein. Das Leben dort geht weiter...so wie es auch schon vorher geraume Zeit existierte.


Lieben Gruß
lakita

 

Hallo elvira,
vielleicht kann ich dir jetzt etwas genauer sagen, was mir am stil dieser geschichte aufgefallen ist (gilt nicht generell für deinen stil!): du schreibst eine EINFACHE geschichte über EINFACHE leute in einer EINFACHEN natur. Die dialoge sind in EINFACHER sprache gehalten….und dazu passen meiner meinung nach bestimmte komplizierte beschreibungen nicht. Vielleicht eine „déformation professionelle“, wie die franzosen sagen?

Ich versuche es mit einigen beispielen zu illustrieren:

… „Mit seinem Boot zerteilte er den hellgrünen aufschwimmenden Algenteppich, „ – teppiche schimmen immer auf

… „und er kraulte mit ungelenken platschenden Armen in Richtung Ufer,“ – kraulen impliziert eine elegante, schnelle bewegung. Dazu passt UNGELENK und PLATSCHEND nicht

… „Die Zeit, in der sie ihre Rivalen bekämpften und reizbarer und aggressiver waren.“ – gereizte raubtiere sind immer aggressiv

… „Der Tabakqualm mischte sich dazwischen und das Stimmengewirr war zu einem undefinierbaren Brei an Lauten angeschwollen. – ein stimmengewirr ist doch immer UNDEFINIERBAR


… „und seinem verwittertem Gesicht konnte man die Falten seiner achtzig Jahre ansehen.“ – gibt es ein VERWITTERTES gesicht ohne falten?

… „schlug Maman Lafitte gegen eine wuchtiggroße gusseiserne Bratpfanne“ – vielleicht besser: „schlug sie wuchtig gegen eine große…..“

… „Vorsichtig schoben sie sich vom Ufer weg und glitten lautlos mit dem Kanu aus dem Cypris Swamp hinaus. – nachdem du im detail beschrieben hast, wie sie ins KANU eingestiegen sind, ist dem leser klar, dass sie nicht in einem anderen fahrzeug unterwegs sind.


… „dessen Gäste für die Dauer eines tiefen Atemholens aufgehört hatten, zu lärmen.“ – mir scheint diese unterbrechung viel zu kurz zu sein

… „Doch er entlockte den abgewetzten matt perlmuttglänzenden Tasten und –knöpfen einen warmen dunklen Klang,“ – ich glaube kaum, dass die tasten klingen.

… „Jack baute sich plötzlich vor Marvin auf,“ – das PLÖTZLICH kommt mir zu unvermittelt. Wie wäre es mit „..baute sich lautlos vor Marvin auf“?

Aber wie gesagt, das alles ist nur meine meinung. DU bist die autorin und musst entscheiden, ob und was du ändern möchtest.

Herzliche Grüße

ernst

 

Hallo Lakita,

nach Fado etwas Cajun-Atmosphäre.
Eine schöne Männerwelt mit Steaks, Jagd, Booten, Musik und dem Anstand, Probleme wie Männer zu regeln …

Ich denke, die Schwüle, die Stechmücken, die erdrückende Hitze könnten noch besser dargestellt werden. Vielleicht den Männern noch sprachliche Eigenheiten geben, verschiedene Temperamente. Die Musikszene ist recht anschaulich geschrieben, trotz der Hitze gehört der Tanz einfach zum Lebensgefühl.

Mit einem lauten Krachen brach der gefrorene Block Alligatorenfleisch über der Holzkante des Tresens entzwei. Er zerteilte sich in mehrere Stücke, die langsam in der schwülen Hitze des Saloons über das blank

- Doppelung „über“

Seine Jeans war so weit hinten verrutscht

- nach hinten (nach unten)

Ein weißes Stück Flokati wuselte auf dem Holzsteg hektisch lautstark kläffend hin und her.

- ohne „hektisch“ klingt es flüssiger, „wuselte“ drückt das hektisch schon aus.

wir Akadier haben keine Grenzen."

- Arkadier

"Ok, bis nachher, Marv, sei pünktlich zum fais dodo."

- Vielleicht ist „ok“ Lokalkolorit, ansonsten Okay, o.k.


Marvin startete die Rotorblätter des Windrades und Maman Lafitte beeilte sich, zur Tür zu gelangen, da der aufbrausende Winddruck ihren Rock und die Schürze aufgeplustert und hochgeschlagen hatte.
Sie prallte gegen einen Mann, der sich breitbeinig in die Tür gestellt hatte

- auffrischende Wind (eine Boe). Wiederholungen: beeilte sich; der sich; hatte; hatte

hatte er zu einem Zopf zusammengehalten, was ihm das Aussehen eines Indianers verlieh.

- Zopf zusammengebunden


um nicht falsch abzubiegen, weil mit dem Wechsel der Jahreszeit die Vegetation das Aussehen des Weges laufend veränderte

- abzubiegen, ständig veränderte die Vegetation mit dem Wechsel der Jahreszeit das Aussehen des Weges


Marvin missfiel, dass er wegen des hohen Gewichtes des Alligators gezwungen war, wollte er seinen Bootsmotor nicht überlasten, langsamer als gewohnt zu fahren

- Marvin missfiel, dass er wegen des hohen Gewichtes des Alligators gezwungen war, langsamer als gewohnt zu fahren. Er wollte seinen Bootsmotor nicht überlasten.


Wurzeln der Mangrovenbäume schimmerten sichtbar dunkel hervor

- schimmerten dunkel hervor (klar, sie sind sichtbar)

hellgrünen aufschwimmenden Algenteppich

- auch wenn es dort so aussieht - ein wenig oft, das grüne, faulige und sonstig grüne Moos.


„war der Alligator auf das Boot zugeschnellt und hatte mit einem gewaltigen Satz aus dem Wasser kommend sein Maul aufgerissen“

- du verwendest oft diese Form „kommend“ usw. Klingt für mich umständlich. Ist auch klar, dass er aus dem Wasser kommt.

Ein schwarzes Stück Maulspitze, das ihn nicht beachtet hatte und Ziel auf etwas anderes nahm.

- den verzweifelt das Ufer erklimmen wollenden muss das Tier bemerken.


Die Zeit, in der sie ihre Rivalen bekämpften und reizbarer und aggressiver waren.

- waren, als sonst.

Er war das älteste Bandmitglied.
Er stand mit zusammen gekniffenen Augen auf der Bühne

- Doppelung „Er“.


perlmuttglänzenden Tasten und –knöpfen

- Knöpfen

weil die Töne sie an die Kinderzeiten auf dem drehenden Karussel erinnerten.

- die Töne erinnerten sie (Karussell)


Jack untermalte mit seinen banjoblechernen Akkorden Johns Melodie und kurz darauf zogen Jim am Schlagzeug und Marvin im Takt mit.

- Für Marvin käme das Im-Takt-Sein etwas zu spät, er spielt schon.


L G,

Woltochinon

 

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