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Ich verlass mich auf dich

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23.01.2007
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Ich verlass mich auf dich

»Ich muss nochmal 'ne Stunde ins Büro, gehst du zum Bäcker und besorgst Brot für heute Abend?«
Laura nickte. »Ja«, sagte sie und lächelte. »Kein Problem. Geh ruhig, sonst verpasst du den Bus.«
»Alles klar, dann kaufst du das heute. Bis heute Abend, ja? Wenn was ist – ruf an!«
»Mach ich.«
»Ich liebe dich.«
»Ich liebe dich auch.«
Und damit war Hannes aus der Wohnung. Sie starrte die Tür noch eine Weile an, gemasertes Holz, verschiedene Brauntöne. Ein Türspion. Sie musste sich auf die Zehenspitzen stellen, wenn sie hindurchsehen wollte.
Draußen, im Gang der Wohnanlage, wurde es ruhig. Laura legte die Finger ineinander und begann, die weißen Knöchel zu massieren. In ihrer Brust wurde es eng. Heute würde sie Brot kaufen. Sie hatte es versprochen. Sie würde ihren Geldbeutel nehmen, hineinsehen, ob noch genug Geld vorhanden war – und sie war sicher, es würde reichen -, um dann in ihre Schuhe zu schlüpfen, den Schlüssel von der Kommode zu nehmen und leichtfüßig die Wohnung zu verlassen. Im Gang würde es nach Reinigungsmitteln riechen und die Tür der Wohnanlage würde quietschen, wenn sie sie aufdrückte. Der Bäcker war zwei Straßen weiter. Zwei Straßen nur. Dort würde sie sich an die Theke stellen, ein Brot verlangen, zahlen, nach Hause gehen. Vielleicht den Fernseher einschalten. Das Brot in die Küche legen. Die Beine auf den Couchtisch legen und auf Hannes warten.
Sie dachte an den Tag, an dem sie das letzte Mal durch diese Tür gegangen war und erinnerte sich an die drei Wochen andauernde, fiebrige Mandelentzündung letzten Winter. Hannes hatte es geschafft, sie dazu zu überreden, schließlich doch zum Arzt zu gehen, als er anbot, den Arzt nach Hause zu rufen. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Fremde sie besuchten.
Laura drehte sich um und ging zum Fenster, blickte hinaus in den warmen Spätsommertag. Irgendwo spielten Kinder. Ein Mann führte seinen Hund spazieren. Laura legte ihren Zeigefinger an die Scheibe und fühlte den kühlen, glatten Widerstand. Wie eine Barriere aus Nichts, dachte sie. Man konnte alles sehen, was dahinter lag, aber man war getrennt davon. Geschützt. Sie hob den Blick und sah die Bäume im angrenzenden Park. Beobachtete, wie sich die Kronen im Wind sanft hin und her wiegten. Ihr Blick wanderte weiter zur Straße. Dort war der Bäcker.
Sie hatte Hannes im Internet kennengelernt, das war fünf Jahre her. Am Anfang konnte sie alles noch verheimlichen. Konnte erklären, warum sie so selten auf die Straße ging. Erfand Ausreden. Sonnenallergie. Heuschnupfen. Schämte sich dafür, dass sie nicht so unkompliziert war, wie Hannes es vielleicht gerne gehabt hätte. Dass sie diese Probleme hatte. Und obwohl er immer wieder beteuerte, dass ihm das alles nichts ausmache, so wusste Laura doch, dass er darunter litt. Vor allem, weil es schlimmer wurde, nachdem sie sich vertrauter wurden. Nachdem sie seine Besuche zulassen konnte. Er hatte ihr seine Hilfe angeboten. Es war so einfach, wenn man die Dinge für sie erledigte, die sie nicht selbst machen konnte. So einfach, den Problemen aus dem Weg zu gehen.
Hannes sagte ihr manchmal, dass man die Dinge langsam angehen müsse. Immer einen Schritt nach dem anderen. Er war so behutsam! So sanft. Eigentlich nicht ihr Typ, aber seine weiche Stimme hatte sie verzaubert.
Sie hatte ihn nicht verdient. Und Hannes hatte sie nicht verdient. Insgeheim rechnete sie damit, dass er sie jeden Tag verlassen würde. Dass er alles nicht länger ertragen könnte. Die Verantwortung für sie. Die Sorge für sie.
Es war doch nur der der Weg zum Bäcker! Nur zwei Straßen weit!
Sie musste etwas tun. Sich endlich trauen, etwas zu ändern. Zum Bäcker gehen. Einfach so die Straße entlang.
Entschlossen schnappte sie sich ihren Geldbeutel und zog die Sandalen an. Sie würde Hannes zeigen, dass sie kämpfen konnte. Sie würde ihm beweisen, dass seine Mühe, dass sein Vertrauen nicht umsonst war.
Den Griff der Klinke fühlte sich kalt an in ihrer Hand. Sie legte ihr Ohr an die Tür und lauschte: Stille. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und blickte durch den Spion. Nur ein Gang. Nur die Welt – sonst nichts.
Die Klinke glitt hinunter und das Türblatt öffnete sich ein paar Millimeter. So mussten sich Astronauten fühlen, dachte sie, wenn sie die Luke zum Weltall öffneten und nichts mehr vor ihnen lag als Raum.
Hannes – ich kann das nicht. Bitte hass mich nicht!
Sie biss sich in den Finger, bis in ihrem Kopf nichts mehr war als der Schmerz der Zähne in ihrer dünnen Haut. Dann war sie draußen und hatte im ersten Moment das Gefühl, sie würde fallen. Der helle Gang drehte und wand sich vor ihr wie eine windige Hängebrücke, so dass sie sich an der kalkigen Wand festhalten musste. Auf ihrer Brust schien ein Gewicht von mehreren Tonnen zu liegen, ihr Atem kämpfte dagegen an, aber sie zwang sich, langsam und tief Luft zu holen. Bleib ruhig, ermahnte sie sich. Du schaffst das jetzt!
Langsam tastete sie sich weiter, Schritt für Schritt, sah, wie sich ihre Füße hoben und senkten, monoton, automatisch. Als sie auf die Straße trat, schloss sie für einen Augenblick die Augen, das Rauschen der Welt dröhnte in ihren Ohren, es klang wie ein Bienenschwarm, der sie umzingeln wollte. Und überall Menschen! Sie fühlte, wie Schweiß von ihren Achseln nach unten rann.
Sie wagte es nicht, die Verkäuferin anzusehen, fühlte sich nackt, bloßgestellt mit ihrer dünnen, weißen Haut. Räusperte sich. Stammelte: »Ein dunkles Brot, bitte. Mein Freund mag es so.« Mein Freund! Hannes, ich hab ein Brot gekauft!
Zurück in der Wohnung legte sie das Brot in die Küche, fiel auf die Couch, begann zu zittern und brach schließlich von Krämpfen geschüttelt in Tränen aus. Aber es ging vorbei. Das Zittern ließ nach. Sie legte die schweißnassen Sachen zur Wäsche, ging ins Bad und duschte.
»Ich hab Brot gekauft«, sagte sie, als Hannes kam. Sie versuchte, ihre Worte so beiläufig wie möglich klingen zu lassen. Hannes lächelte.
»Oh super! Toll! Mann ... ich bin so verdammt stolz auf dich! Ich hab gewusst, dass du das schaffst! Meine Süße, mein Schatz, komm, lass dich umarmen!« Dabei lehnte er die mitgebrachte Einkaufstasche an die Couch.
Laura blickte auf den braunen Gegenstand darin. Als Hannes starke Arme sie umfingen und ihr die Sicht nahmen, stieg ihr der Geruch frischen, duftenden Brotes in die Nase.

 
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Hey yours!

Oh weh, das ist tragisch. Einerseits hat sie Vertrauen in einer konkreten Situation gerechtfertigt, und die beiläufige Totalentwertung ihrer Heldentat muß bitter schmecken. Andererseits kann man nicht wirklich behaupten, sie sei einkaufsfähig, so daß sie sich nicht beschweren kann, nachdem sie merkt, daß das Vertrauen eher zum Ansporn ausgesprochen als gefühlt wurde. Ob Hannes kein Brot hätte kaufen dürfen, konsequenterweise? Dann hätte es mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit kein Brot gegeben. Wäre es therapeutisch sinnvoll gewesen, in diesem Fall ganz normal zu schimpfen, wie man halt schimpft, wenn der zuhausebleibende Partner den Einkauf vergißt? Hannes ist doch kein Therapeut, der arme Hannes. Der will halt sichergehen, daß es Brot gibt, die Frau macht schon Probleme genug.

Die Heldin muß sich damit abfinden, daß man auf sie nicht bauen kann und sie auf unabsehbare Zeit nicht als gleichberechtigte Partnerin dastehen kann. Durch die mannigfachen Schwierigkeiten wird sie vielleicht auch Hannes verlieren. Ein mieser, fieser Teufelskreis! Und jetzt komm ich noch daher und streiche an verschiedenen Passagen herum, die mir zu waschlappig klangen, zu mitleiderregend.

nach Hause gehen. Vielleicht den Fernseher einschalten. Das Brot in die Küche legen. Die Beine auf den Couchtisch legen und auf Hannes warten.
Um das doppelte legen zu vermeiden, könntest Du schreiben: Das Brot in die Küche legen. Den Fernseher einschalten. Auf Hannes warten, die Beine auf dem Couchtisch.
Das vielleicht würd ich auch streichen, denn sie greift ja hier der Entlastungseuphorie vor, um kurz mutig zu sein, hört sich fast nach Ausrufezeichen an: Nach Hause kommen! Das Brot in die Küche legen! Den Fernseher anschalten! Die Beine auf den Tisch legen! So! Kein Problem! Lebte glücklich! Starb zufrieden!
Es klang so einfach. Wie der Alltag normaler Leute.
Auah! Einfach weg damit, sag ich.
Sie dachte an den Tag, an dem sie das letzte Mal durch diese Tür gegangen war und erinnerte sich an die drei Wochen andauernde, fiebrige Mandelentzündung letzten Winter. Hannes hatte es geschafft, sie dazu zu überreden, schließlich doch zum Arzt zu gehen, als er anbot, den Arzt nach Hause zu rufen. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Fremde sie besuchten. Den Schutz ihrer Wohnung verletzten.
Das ist so verzettelt. Könnte man das nicht straffen? Hier wär ein halbgarer Vorschlag, der hoffentlich trotzdem zeigt, was ich meine:

Sie dachte an den Tag, an dem sie das letzte Mal durch diese Tür gegangen war, im Winter, mit einer fiebrigen Mandelentzündung. Nach drei Wochen hatte Hannes ihr angeboten, den Arzt nach Hause zu rufen, da war sie schließlich doch hingegangen. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Fremde den Schutz ihrer Wohnung verletzten.

spähte hinaus in den warmen Spätsommertag
Kannst Du Autor verantworten, daß ich Leser an dieser Stelle über den Klang lachen mußte? Bestimmt nicht. Sicher gibt es ein tolles Synonym.
Wie eine Barriere aus Nichts, dachte sie.
das Unterstrichene würd ich streichen.
Sie hob den Blick und sah die Bäume im angrenzenden Park. Beobachtete, wie sich die Kronen im Wind sanft hin- und herwiegten. Ihr Blick wanderte weiter zur Straße. Dort war der Bäcker.
Immer diese außerkörperlichen Blicke in der Literatur ... faszinierend. :gelb:
Am Anfang konnte sie alles noch verheimlichen. Konnte erklären, warum sie so selten auf die Straße ging. Erfand Ausreden. Sonnenallergie. Heuschnupfen. Schämte sich dafür, dass sie nicht so einfach war, wie Hannes es vielleicht gerne gehabt hätte. Dass sie diese Probleme hatte. Und obwohl er immer wieder beteuerte, dass ihm das alles nichts ausmachen würde, so wusste Laura doch, dass er darunter litt. Vor allem, weil es schlimmer wurde, nachdem sie sich vertrauter wurden. Nachdem sie seine Besuche zulassen konnte. Er hatte ihr seine Hilfe angeboten. Es war so einfach, wenn man die Dinge für sie erledigte, die sie nicht selbst machen konnte. So einfach, den Problemen aus dem Weg zu gehen.
Hannes sagte ihr manchmal, dass man die Dinge langsam angehen müsste. Immer einen Schritt nach dem anderen. Er war so behutsam! So sanft. Eigentlich nicht ihr Typ, aber seine weiche Stimme hatte sie verzaubert.
Sie hatte ihn nicht verdient. Und Hannes hatte sie nicht verdient. Insgeheim rechnete sie damit, dass er sie jeden Tag verlassen würde. Dass er alles nicht länger ertragen könnte. Die Verantwortung für sie. Die Sorge für sie.
Diese Innenlebenspassage hat mich genervt. Klar, irgendwo muß das ja alles mal stehen, aber da kommt es schon ziemlich dick, mit all dem dass und würde ... ich habs mal zusammengestrichen, zum Probelesen:

Am Anfang konnte sie alles noch verheimlichen. Erfand Ausreden, warum sie so selten auf die Straße ging: Sonnenallergie. Heuschnupfen. Schämte sich, weil sie nicht (so) einfach war(, wie Hannes sie vielleicht gerne gehabt hätte). Er beteuerte immer wieder, das mache ihm alles nichts aus, aber Laura wusste, dass er darunter litt. Vor allem, weil es (seither) noch schlimmer geworden war.
Hannes sagte (manchmal), man müsse (die) Dinge langsam angehen. Immer einen Schritt nach dem anderen. Er war so behutsam! So sanft. Sie verdienten einander nicht. Insgeheim rechnete sie jeden Tag damit, von ihm verlassen zu werden.

Ich finde: Da ist alles drin.

Sie musste etwas tun. Etwas ändern. Sich endlich trauen, etwas zu ändern. Zum Bäcker gehen. Einfach so die Straße entlang.
Entschlossen schnappte sie sich ihren Geldbeutel und zog die Sandalen an. Sie würde Hannes zeigen, dass sie kämpfen konnte. Sie würde ihm beweisen, dass seine Mühe, dass sein Vertrauen nicht umsonst war.
Da würd ich auch das Unterstrichene streichen.
Ha, und Sandalen! Ich sag ja immer: Man geht nicht barfuß aufs Schlachtfeld! Mit festem Schuhwerk ... aber was red ich. Unsachlich.
blickte durch den Spion. Nur ein Gang. Nur die Welt – sonst nichts.
Weg mit diesem argen, argen Nachtreter!
So mussten sich Astronauten fühlen, dachte sie, wenn sie die Luke zum Weltall öffneten und nichts mehr vor ihnen lag als Raum.
Hannes – ich kann das nicht. Bitte hass mich nicht!
Könnte auch gut weg. Vor allem der letzte Satz! Bitte hass mich nicht, das ist ... also ... nee.
Dann war sie draußen und hatte im ersten Moment das Gefühl, sie würde fallen. Der helle Gang drehte und wand sich vor ihr wie eine windige Hängebrücke, so dass sie sich an der kalkigen Wand festhalten musste. Auf ihrer Brust schien ein Gewicht von mehreren Tonnen zu liegen, ihr Atem kämpfte dagegen an, aber sie zwang sich, langsam und tief zu atmen.
Warum Schein statt Realität? Auf ihrer Brust lag ein Gewicht, das wär stärker, finde ich. Und ein paar Adjektive könntest Du abspecken, z.B. muß ein derart furchterregender Gang nicht unbedingt hell genannt werden, egal, ob er es faktisch ist oder nicht.
Mein Freund!
Würd ich auch streichen.
Zurück in der Wohnung legte sie das Brot in die Küche, fiel auf die Couch, begann zu zittern und brach schließlich von Krämpfen geschüttelt in Tränen aus. Aber es ging vorbei. Das Zittern ließ nach. Sie legte die schweißnassen Sachen zur Wäsche, ging ins Bad und duschte.
Da wär auch weniger mehr *find*
»Ich hab Brot gekauft«, sagte sie, als Hannes kam. Sie versuchte, ihre Worte so beiläufig wie möglich klingen zu lassen. Hannes lächelte.
»Oh super! Toll! Mann ... ich bin so verdammt stolz auf dich! Ich hab gewusst, dass du das schaffst! Meine Süße, mein Schatz, komm, lass dich umarmen!« Dabei lehnte er die mitgebrachte Einkaufstasche an die Couch.
Laura blickte auf den braunen Gegenstand darin. Als Hannes starke Arme sie umfingen und ihr die Sicht nahmen, stieg ihr der Geruch frischen, duftenden Brotes in die Nase.
Ach ja, und der Schluß. Ich fand schlimm, daß Hannes, der mir näherstehende Protagonist, seiner Problembeziehung hier mit Super!, Toll! und Mann! daherkommt. Das ist zwar Geschmackssache, da ich hier aber nur meinen Geschmack vertreten kann, bringe ich noch einen subjektiven Schlußvorschlag:

»Ich hab Brot gekauft«, sagte sie beiläufig, als Hannes kam. Hannes lächelte.
»Ich hab gewusst, dass du das schaffst! Ich bin so stolz auf dich! Meine Süße, mein Schatz, komm, lass dich umarmen!«
Er lehnte die mitgebrachte Einkaufstasche an die Couch. Ein Brot lag darin. Der Duft stieg Laura in die Nase, während starke Arme sie umfingen und ihr die Sicht nahmen.

Aus irgendwelchen Gründen fände ich es nämlich besser, wenn die Geschichte mit der schwindenden Sicht in den starken Armen aufhören würde. Das hat sowas von hilflosem Helfer und Endlosschleife.

Fetten Gruß!
Makita.

 

Hallo Satyricon!

vielleicht wäre ne Ich-Sicht besser, für sowas.

Damit, damit, damit sprichst du einen wahren Gedanken aus! Ja. Ich hab mir das auch schon überlegt. Ich glaube, jede Geschichte hat so ihre Perspektive, und diese hier ist falsch für das Thema.

Davon abgesehen bekomme ich "ich"-Erzählungen viel besser hin. :)

Danke dir!

Hallo Makita!

Der will halt sichergehen, daß es Brot gibt, die Frau macht schon Probleme genug.

Ja, genau. Das ist seine Entscheidung: Brot oder kein Brot? Und seine Erfahrung sagt ihm: Kauf eins, der Frau kannst du eh nicht trauen in der Sache. Wahrscheinlich war es in der Vergangenheit auch schon oft genug so.

Ein mieser, fieser Teufelskreis! Und jetzt komm ich noch daher und streiche an verschiedenen Passagen herum, die mir zu waschlappig klangen, zu mitleiderregend.

Du bist so gemein! Diese Arme Frau, und dann noch der arme Autor, und jetzt krittelst du auch noch. :) Fein. Danke für deine vielen Vorschläge!

Ich finde: Da ist alles drin.

Recht hast du. Ich habe geschwafelt.

Aus irgendwelchen Gründen fände ich es nämlich besser, wenn die Geschichte mit der schwindenden Sicht in den starken Armen aufhören würde. Das hat sowas von hilflosem Helfer und Endlosschleife.

Alles klar, Frau Melodram. Hätte ich das so geschrieben, die Leute würden es bekritteln, weil, weil, weil ... das geht doch nicht, so pathetisch, die starken Arme des Mannes, der das Brot für seine psychisch kranke Frau erlegt hat.

Vielleicht, wenn die Arme nicht stark wären, wenn überhaupt der Kerl eher ein Würstchen wäre, das könnte besser sein. So: Du bist zwar krank, aber ich find eh keine andere.

Mal sehen, mal sehen. So oder so habe ich viele neue Gedanken bekommen, wobei ich mit mittlerweile denke, dass ich das hier nicht mehr unterbringen kann. Es würde eine neue Geschichte werden, also ein neuer Text, mit der alten Geschichte, oder zumindest mit dem alten Thema. Oder, was auch immer, vielen Dank für deinen Kommentar!

Und einen fetten Gruß zurück!

yours

 

Hallo yours,
eine wirklich tolle Geschichte, die mir super gefallen hat. Toller Einfall, toller Einstieg, tolles Thema an sich. Geht so vielen Menschen so, und es bleibt doch ein Tabuthema.
Vielleicht hätte ich hier und da ein paar andere Wörter verwendet, aber das ist wahrscheinlich auch Geschmackssache.
Mir hat die Geschichte gut gefallen.
Was ich besonders toll finde, ist wie bedingungslos Hannes zu ihr steht. Das merkt man schon sofort. Hast du super hinbekommen!

 

Hallo Yours!
Er fordert sie auf, einkaufen zugehen
sagt, dass er sich auf sie verlässt, schließlich, dass er wusste, dass sie es schafft – und glaubt doch das Gegenteil.
Ich finde die Geschichte sehr gut geschrieben, sie funktioniert.
Einen bisschen tieferen doppelten Boden und ich wär entzückt. (Sie sieht seinen Wunsch, zumindest nach ihren Worten als ‚Aufforderung, in die Welt hinauszugehen.’ Dachte während des Lesens, in diese Richtung kommt noch was. Lag aber vielleicht auch nur an den quer schießenden Gedanken meines Kopfes.
-thomas

 

Hallo yours truly,

ich habe Deine Geschichte und die Kommentare dazu gelesen.
Ich teile die Meinung mit Michael: Eine spannende Geschichte,
die ich mit Spannung bis zum Ende gelesen habe! ;)

Mir hat es auch sehr gut gefallen!

Liebe Grüße,
Darkeyes

 

Hallo yours truly,

Es klang so einfach. Wie der Alltag normaler Leute
Das könntest du ganz streichen. Erstens: Du beschreibst vorher die Aufgabe der prot. genau und so merkt jeder Leser, dass es etwas Einfaches ist. Zweitens: Klingt es in den Ohren der prot. sicherlich nicht mehr so einfach, weil sich ihr krankhaftes Verhalten bereits chronifiziert hat. ich denke, wenn Du diese beiden kurzen Sätze weglässt, dann gewinnt der Text!

spähte hinaus in den warmen Spätsommertag
find ich vom Klang nicht ganz gelungen, weil zu viel Spä..
Sie musst etwas tun
da fehlt ein e

.

Etwas ändern. Sich endlich trauen, etwas zu ändern. Zum Bäcker gehen. Einfach so die Straße entlang.
ist mir zuviel. Man weiß doch bereits, dass sie etwas ändern muss, dass sie Überwindung braucht, obwohl es für andere alltäglich ist. Vielleicht müsse der innere Konflikt mehr offenbart werden (Vor was hat sie Angst, wenn sie die Wohnung verlässt etc.)

Insgesamt gefällt mir die Geschichte recht gut, obwohl da noch mehr Möglichkeiten drin stecken. Das Ende ist gut.

Beste Grüße Jan

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Vera!

eine wirklich tolle Geschichte, die mir super gefallen hat.

Danke schön. :)


Hallo T Anin!

Einen bisschen tieferen doppelten Boden und ich wär entzückt.

Hmm ... okay, ja ... aber ich denk, in die Geschichte hier würd das nicht so sehr passen, wenn man sie in noch zwei oder drei übertragenen Sinnen verstehen könnte. Freut mich aber, dass sie dir trotzdem gefallen hat.


Hallo Darkeyes!

Mir hat es auch sehr gut gefallen!

Danke dir!


Hallo herrlollek!

ich denke, wenn Du diese beiden kurzen Sätze weglässt, dann gewinnt der Text!

Hmm ... ich wollte es eigentlich so darstellen, dass SIE das überlegt. So: Eigentlich ist das so einfach, aber ich Freak schaff das nicht!

Mal überlegen, ob man das besser machen kann.

/Edit: Ich hab ihn jetzt gestrichen. So.

Vielleicht müsse der innere Konflikt mehr offenbart werden (Vor was hat sie Angst, wenn sie die Wohnung verlässt etc.)

Damit hast du allerdings recht, und das haben andere ja auch schon angekreidet. Hm. Trotzdem gefällt mir der Satz, auch wenn er dir zuviel ist. Vielleicht kommt das aber nur daher, dass ich zu der Zeit was von Oates gelesen habe und ich ihren Stil sehr mag.

Danke auch für deine Korrekturen!


Euch allen zusammen einen schönen Donnerstag,

yours

 

Hallo yours truly,

Du hattest das Privileg, das JoBlack Dich kopiert hat, und das Pech, das ich mir in diesem Zusammenhang Deine Geschichte ausgedruckt habe. Und wenn ich mit Stift auf dem Sofa lese, bin ich krittelig. Alles, was wirklich wichtig ist, die Geschichte, die Charaktere sind schon gut. Mir gefaellt vor allem die Schlusspointe.

Aber weil ich es hier nun liegen hab, schreib ichs Dir mal hin. Dafuer ignorier ich die Sachen, die mir an "Immer wenn es regnet" aufgefallen sind. Ich misch aber auch noch ein bisschen Lob drunter. Fuers Gemuet.

Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Fremde sie besuchten. Den Schutz ihrer Wohnung verletzten.
Den zweiten Satz finde ich zu viel. Kann man sich schon denken.

Schämte sich dafür, dass sie nicht so einfach war, wie Hannes es vielleicht gerne gehabt hätte.
Vielleicht eher "unkompliziert"? Bei einfachen Menschen hab ich andere Assoziationen, son bisschen simpel gestrickt. Ausserdem kommt kurz drauf noch viel "einfach" vor

Und obwohl er immer wieder beteuerte, dass ihm das alles nichts ausmachen würde, so wusste Laura doch, dass er darunter litt.
dass ihm das alles nichts ausmache - wenigstens hier kannst Du ein "wuerde" vermeiden. Ich hoffe Friedrichard kriegt diesen Text nie zu sehen, den wuerde der Schlag treffen, bei all den wuerde-Konstruktionen

Hannes sagte ihr manchmal, dass man die Dinge langsam angehen müsste.
muesse

Sie musste etwas tun. Etwas ändern. Sich endlich trauen, etwas zu ändern.
koennte doch raus

Nur die Welt – sonst nichts.
Die Klinke glitt hinunter und das Türblatt öffnete sich ein paar Millimeter. So mussten sich Astronauten fühlen, dachte sie, wenn sie die Luke zum Weltall öffneten und nichts mehr vor ihnen lag als Raum.
Das ist die erste Lob-Stelle

ihr Atem kämpfte dagegen an, aber sie zwang sich, langsam und tief zu atmen.
Luft zu holen, sonst hast Du Doppelatem

Sie wagte es nicht, die Verkäuferin anzusehen, fühlte sich nackt, bloßgestellt mit ihrer dünnen, weißen Haut.
Das ist die zweite Lobstelle.

Schoene Gruesse, wo treibst Du Dich ueberhaupt rum?
fiz

 

Huhu fiz!

Ich hoffe Friedrichard kriegt diesen Text nie zu sehen, den wuerde der Schlag treffen, bei all den wuerde-Konstruktionen

Der Konjuktiv ist mein Feind, aber manchmal brauche ich ihn einfach. Leider. "Würde" klingt blöd, aber wenn ichs vermeide, klingts gleich wieder altbacken. Mir fehlt da so irgendwie die Balance. Mal sehen.
Friedel liest meine Texte ja eh nicht. :)

Deine Kürzungen kann ich alle verstehen und werde sie gleich mal anwenden. Vielleicht sollte ich jeden meiner Texte erstmal ein halbes Jahr oder so liegenlassen und dann löschen, hrhr.

Danke für die Lobstellen! Und ich treibe mich rum, wo ich mich immer rumtreibe: Zwischen verwirrten Menschen versuche ich mich so unauffällig wie möglich zu verhalten.

yours

 

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