Hallo Woltochinon,
das ist natürlich dann völlig vergurkte Zeit, wenn sowas passiert. Wie man das umgehen könnte, weiß ich leider auch nicht. Manchmal lese ich eine Geschichte an und merke schon, dass ich damit nicht klarkomme, wegen der Punkte, die Du genannt hast. Da ist mir bestimmt schon was Gutes entgangen, weil ich dann halt weggegangen bin. Ich weiß nicht, in wieweit ein Moderator da auch so einfach wegklicken möchte.
Was soll man da machen? Man könnte um einen Tip bitten (per PM?), eigentlich sollte ein Autor ja daran interessiert sein, dass man ihn versteht. Die Antwort könnte dann ein bisschen Aufschluss geben darüber, ob mehr dahinter steckt. Aber besonders toll ist das irgendwie nicht. Ich fände es auch schade, wenn ich mir als Autor Mühe mache, einen Sachverhalt, Verhaltensmuster oder sowas in eine Geschichte bringe und "verschlüssle" und keiner Energie zum Nachdenken hineinstecken will. Da kann man nur hoffen, dass es irgendwann doch jemand macht.
Bei mir dauert es auch sehr lange, bis ich auf einen brauchbaren Interpretationsansatz komme. Das längste waren mal drei Monate, ich lese es immer wieder mal und manchmal kommt mir dann plötzlich eine Idee. Ich meine damit, dass es heikel sein kann, eine Geschichte (mit gutem Stil, aber unverständlichem Inhalt) zu schnell zu verwerfen.
Du schreibst:
"Aber- was soll man davon halten? Wenn ein Kritiker z.B. bei einer Geschichte moniert: Zu unverständlich, bei der nächsten: Der Leser wir bevormundet, er kann sich selbst eine Aussage zusammenreimen.
Oder: Die Geschichte ist zu offen für Interpretation, bzw. der andere Fall: Wie toll, dass man soviel in die Geschichte hineinlesen kann."
Man kann es ja nicht allen recht machen. Die einen rätseln gern, die anderen hätten gern mehr Information. Wenn ich mir bei jedem Satz überlegt habe, wie ich ihn formuliere, dann ändere ich ihn nicht so schnell. Mir ist auch schon aufgefallen, dass Rubriken wie "Seltsam" oder "Experimente" dazu benutzt werden, irgendwas zusammen zu schreiben. Und dann passiert bedauerlicherweise, wie Falk und Dreimeier sagen, dass manche die Rubrik meiden.
Geschichten zu löschen, finde ich irgendwie nicht gut, ich hab z.B. auch schon in meinen Augen grottige Horrorstories angelesen, bei denen sich die Frage nicht stellt.
Sieht so aus, als kann man nur hoffen, geneigte Leser zu finden, denen die eigene Sprache liegt und die Energie ins Nachdenken stecken möchten.
Du schreibst auch, dass es Dir zu oft schon so ging, Zeit verschwendet zu haben. Ich glaube, da gibt es wirklich nur die Möglichkeit, wegzuklicken oder (per PM) "Schade, ich verstehe dich nicht, gib mir einen Tip." zu schreiben. Wenn man dann eine du-bist-zu-dumm-Antwort kriegt, kann man sich die Mühe sparen, und wenn der Autor schreibt "ich wollte eigentlich dies ausdrücken ...", dann kann man ihm eventuell sagen, worin die Unverständlichkeit liegt (ob er das ändern will, ist ja eine andere Frage).
Sonst wird man ja nur frustriert. Diese Diskussion werden vielleicht auch nicht so viele lesen, und diese unverständlichen Geschichten wird man auch nicht verhindern können, da ja ein Autor meist denkt, er drückt sich verständlich aus (Abstand zu den eigenen Gedanken hinzukriegen, ist schwierig).