Perspektivenwechsel
Hallo, auch in dieser Rubrik noch einmal.
Ein Thema, über das ich in den vergangenen Tagen beim Lesen eines jüngst erschienenen Star Wars Romans viel nachgedacht habe. Falls das Posting anderswo besser aufgehoben ist, kann der thread gerne verschoben werden.
Perspektivenwechsel. Als ich vor Jahren die ersten Romane gelesen hatte, die auf den ersten hundert Seiten mit jedem Kapitel einen neuen Handlungsstrang mit neuen Charakteren eröffneten, die am Ende des Romans zu einem gemeinsamen showdown zusammenliefen, fand ich diese Idee des Geschichtenerzählens genial. Immer wenn die Spannung in einem Handlungsstrang den Höhepunkt erreicht, wird dieses Szenario erst einmal ausgeblendet und ein anderes Fragment der Geschichte weitererzählt. So hält man den Leser bei Laune.
Unter den in den vergangenen Jahren geschriebenen Romanen finde ich jedoch kaum mehr Erzählungen, die nicht auf dieses Prinzip zurückgreifen und ich frage mich: Wie würden diese Geschichten aussehen, wären sie chronologisch erzählt worden? Oder: Ist die eigentliche Erzählung so dünn, dass sie nicht mehr interessant wäre, würde auf die ständigen Perspektivenwechsel verzichtet? Schriftstellerische Technik statt erzählte Geschichte? Ich habe eigentlicht nichts gegen Perspektivenwechsel, aber ist es nur meiner Selektion an Lesestoff zu verdanken, dass mittlerweile praktisch alle Romane, die in den vergangenen 10 Jahren erschienen sind, mehr oder weniger diesem Prinzip folgen?
Wie denkt Ihr darüber?