Was ist neu

Wie erzeugt ihr Spannung?

Spannung??? War das nicht was mit Kraft und Gegenkraft???????????? :D

 

Der wohl nicht ganz so ernst gemeinte Beitrag war gar nicht mal so schlecht. Er enthält sogar eine ganze Menge Richtiges über den Spannungsaufbau in Geschichten!

 

Noch ein neuer Aspekt:

Bei mir kann ein Autor auch dadurch Spannung erzeugen, wenn er bereits am Anfang einen kleinen Tipp gibt.

z.B. "und damit nahm die Mordserie, die Düsseldorf für zwei Monate in Schach halten sollte, ihren Anfang."

oder:

"Als Tim die Tür des alten Hauses aufsties, wäre es ihm nie in den Sinn gekommen, dass dahinter der sichere Tod auf ihn lauert und die letzte halbe Stunde seines jungen Lebens angebrochen war."

Sowas zwingt mich praktisch dazu weiterzulesen.

 

Das hat aber den Haken, dass es dadurch unspannend werden kann weil man schon weiß was passiert.
Wenn ich im also ersten Satz lese dass der Protagonist sterben wird, ist die Geschichte meist für mich schon gelaufen ...

 

Wirklich? Ich empfinde das anders, zumindest bei Kurzgeschichten (bei Romanen ist das was anderes).
Mir geht es dann so, dass ich vor allem wissen muss warum!
Wie sieht es bei dir aus, wenn dass nicht bei dem Protagonist, sondern nur bei einer Nebenfigur gemacht wird?

 

Hab das bisher noch nie mit einer Nebenfigur erlebt. :D
Vorhersehbarkeit stört mich eigentlich nur dann nicht, wenn ich z.B. durch eine gute Charakterisierung neugierig geworden bin. Als Beispiel bei einem Roman denke ich da meist an "Das Spiel" oder "Das Mädchen" von King (jaja :D). Man weiß zwar noch nicht sicher ob beide überleben, okay, aber der sonstige Verlauf der Handlung ist so gut wie klar. Es pasiert kaum etwas, zumindet wenig Überraschendes, aber ich bin trotzdem gefesselt weil ich mich so in die Personen hineinversetze und mit ihnen leide und mich ihre Gedanken interesieren.
In einer Kurzgeschichte ist es viel schwerer eine solche Bindung zwischen Charakter und Leser herzustellen und da fesselt mich das Schicksal der Person dann auch nicht so sehr. Ich müsste schon den Hinweis haben, dass etwas wirklich Außergewöhnliches passiert, nicht das er nur einfach stirbt, sondern der erste Satz müsste schocken - vielleicht: "Es war ein besonders sonniger Julitag, als Brigitte beschloss ihre Mutter zu töten" (oder sowas in der Art *ausmStehgreifformulier*).

 

Ich lese momentan ganz entspannt "Die vier Söhne des Dr. March" von Brigitte Aubert.

Irrsinnig spannend, von der ersten Seite an - na ja, vielleicht von der fünfzehnten.:D
Das Buch bezieht seine Spannung aus dem Aufbau:

Die Geschehnisse werden mittels Tagebuch erzählt, aber nicht durch ein Tagebuch, sondern durch zwei. Eines ist das des Mörders, der ein Psychopath ist und einer der Vierlinge des Dr.March (welcher,das wird geschickt verschwiegen). Das andere Tagebuch führt die Haushälterin, die also die Taten kennt und weiß, dass der Täter in der Familie ist.
So wird der Ball hin und hergespielt und richtig aufregend wird es, als rauskommt, dass der Psychopath mitkriegt, dass die Haushälterin heimlich in seinem Tagebuch liest.

Wie die Spannung im einzelnen funktioniert, habe ich aber noch nicht begriffen.

Viele Grüße!

 

Hallo Hannibal, ich erzeuge Spannung, indem ich vorher eine Story ankündige;)

Nee, kurze Sätze, viele Kommas setzen!

Archetyp

 

sorry, ich hatte mich auch nicht ganz verständlich ausgedrückt.
kurze Sätze. In langen Sätzen dann viele Kommas und ausserdem noch versuchen einsilbig zu bleiben, jedenfalls nicht so viele Silbenwörter. Inhaltliche Spannung, muss jeder selbst versuchen. Das war nur was zur Technik.

liebe grüsse Stefan

 

Spannung erzeugt man durch ein simples Mittel. Es gibt echte Spannung und falsche Spannung. Neugierde ist zwar gut, aber keine echte Spannung. Eine aussichtslose
Situation kann auch fesseln, aber echte Spannung ist das auch nicht. Hierzu ein Beispiel:

Der Wilde Westen. Die Helden der Geschichte befinden sich in einem Zug. Was die Helden nicht wissen; an einem bestimmten Teil der Strecke fehlt ein Stück in den Schienen. Der Zug würde also sofort entgleisen, wenn er die Stelle erreichen würde. Wir sind neugiereig was passiert, sogar etwas angespannt, da wir von dem unvermeidlichen Schicksal der Helden wissen. Innerlich hoffen wir, dass ihnen jemand von dem nahenden Unglück erzählt und sie sich retten können. Aber da keiner davon weiß tut es auch keiner. Deshalb sind die Helden der Situation ausgeliefert.

Anders würde die Situation aussehen, wenn man von anfang an erfährt, dass jemand doch von der Stelle weiß, dieser jemand aber nicht im Zug ist, sich auf sein Pferd setzt, um den Zug rechtzeitig zu erreichen.

Jetzt ensteht echte Spannung, da beide Kräfte gleich groß sind. Im ersten Beispiel wäre die Kraft des fehlenden Stückes viel größer, da keiner davon weiß. Im zweiten Beispiel sind beide Kräfte gleich und können so echte Spannung erzeugen.

 

Ich versuche Spannung zu erzeugen, indem ich der Geschichte ein völlig unvermutetes Ende gebe. Das muß nicht spektakulär sein, aber völlig unerwartet. :)

Manchmal weiß ich selber noch nicht, wie die Geschichte ausgehen soll, wenn ich anfange zu schreiben, das macht es dann auch für mich noch spannend :)

Gruß Unasai

 

Naja, die spannendsten Geschichten kann man doch produzieren, wenn man ein Ende im Sinn hat, und eben auf dieses zuarbeiten kann. Tscha...

Alda wutz! :susp:

 

Ich versuch in meinen Texten immer so gut es geht Spannung zu vermeiden, was oft viele Schwierigkeiten mit sich bringt, aber ich glaube in einigen Beiträgen ist mir diese Zielsetzung relativ gut geglückt.

 

Hmmm. Ich versuche möglichst, Spannung absolut zu vermeiden.... schreibe lieber was zum dahinplätschern... etwas, dass man nach dem Lesen lächelnd weglegt und für gewisse Zeit auch gern völlig vergisst. Wie gesagt: Für gewisse Zeit natürlich nur. Ist zumindest meine Wunschvorstellung. Keine Ahnung, ob irgendjemand nach dem Lesen meiner geistigen Ergüsse noch lächelt... :cool:

Die Einstellung rührt allerdings vermutlich daher, dass ich mich eigentlich immer nur hinsetze, wenn ich Bock zu schreiben habe, keinen Plan von garnichts habe, mir dann irgendwann, wenn der Schreib-Bock plötzlich und unerwartet von mir weicht, den von meinen Fingern auf die Tastatur erbrochenen Text durchlese und wieder einmal feststelle, dass eben wieder sowas wie oben genannt dabei herausgekommen ist.

 
Zuletzt bearbeitet:

Das Thema trifft bei mir einen kleinen Nerven.:sconf:
Einerseits müssen Geschichten lesenswert (im Sinn von spannend) sein, andererseits
schildern sie auch manchmal nur Atmosphären / Stimmungen die
nicht im eigentlichen Sinn spannend, sondern nur "schön" sind.:stoned:
Meine Erfahrungen mit der Spannung bei Geschichten folgende. Die Figuren müssen vor einem stehen: Bild, Charakter etc. Sobald ich meinen Figuren ein bestimmtes Profil gebe (und entsprechend agieren lasse) entsteht Spannung (im klassischen Sinn); andernfalls Komik (im Sinn von Groteske).
(Den Zeitaspekt spreche ich hier mal nicht an)

Gruss und viel Spass beim "werkeln" :bounce:
(was mich manchmal an Schach erinnert)
VivaLaDiva

 

Geschrieben von Unasai
Ich versuche Spannung zu erzeugen, indem ich der Geschichte ein völlig unvermutetes Ende gebe.
Das funktioniert doch rein logisch gar nicht: das Ende ist doch gar nicht bekannt, bevor man es gelesen hat, wie soll es da im Text eine Spanung erzeugen können?

r

 

Ich persönlich glaube nicht, daß Spannung durch Stilmittel zu erzeugen ist. Es muß inhaltlich darauf hinauslaufen, daß man eine Situation hat, von der man sich als Leser einen bestimmten Ausgang wünscht. Der Ausgang ist möglich, aber keineswegs sicher. Der Leser wird dann die Faktoren, die seinen Wunsch begünstigen, anfeuern und die Gegenmächte ausbuhen. Er wird sich daran erregen, und das ist Spannung.

r

 

@relysium:

nein, allein durch Stilmittel kann man Spannung nicht erzeugen. da muß ich Dir zustimmen. Aber wie immer sind Stilmittel Handwerkszeug und gut eingesetzt, helfen sie enorm, eine bestimmte Stimmung zu erzeugen.
Ich lege es ja meist auf andere Stimmungen an, aber auch Spannung kann man eben gut aufbauen, indem man eine entsprechende Satzstruktur oder Erzählstruktur einsetzt.
Auch die Wortwahl ist dabei eben wieder wichtig und die "Beschreibungs-Struktur"... also sind Stilmittel eben doch wichtig und nötig, um Spannung zu erzeugen, sowie bei allen anderen Stimmungen...

Aber allein ein "Universal-Würz-Mittel" tut es da nicht.

Lieben Gruß,

Frauke

 

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