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Denn die Freiheit ist unteilbar

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20.11.2001
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Denn die Freiheit ist unteilbar

Denn die Freiheit ist unteilbar

»Tschüs, Kathi, und stell mir nix an!«
Ein Kuss und du bist draußen bei der Tür, gehst mit Kollegen in die Sauna und anschließend zum Kegeln. Als Ausgleich. Ich schließe ab und bleibe allein mit deinen verabschiedenden Worten und den Gedanken, die ihnen folgen. Was um alles in der Welt könnte ich anstellen, »dir« anstellen? Ich könnte etwas kaputtmachen, könnte in deinen Sachen kramen, allem einen anderen Anstrich geben, oder alles so aufräumen, dass man nichts mehr findet – aber ich weiß natürlich, dass du das nicht gemeint hast.

Und doch ist es ein Kaputtmachen, von dem du sprichst, du hast Angst, ich könnte zwischen uns etwas zerstören. Aber könnte ich das nicht eher in den Momenten, in denen wir zusammen sind? Warum sagst du mir das beim Weggehen? Glaubst du wirklich, in deiner Abwesenheit könnte mehr kaputtgehen, als wenn wir uns wegen eines Missverständnisses so richtig schön in den Haaren liegen?

Was könnte es dir anhaben, wenn ich in der Zeit, in der du dich mit Kollegen vergnügst, im Bett eines anderen Mannes liege? Dir entgeht dabei eigentlich nichts, denn du willst doch kegeln. Aber ich zergehe vor Sehnsucht, möchte meine Haut an einem warmen Körper spüren, genießen und geben, alle körperlichen Gefühle von null auf hundert drehen …
Ich verzichte darauf. Für dich.
Für dich? Kommst du heim und dankst mir dafür, mich inzwischen nicht so vergnügt zu haben, wie ich es gern getan hätte? Nein, warum auch.
Worin liegt also der Unterschied, ob du dich mit anderen beim Kegeln amüsierst, oder ob ich ein Abenteuer erlebe? Es fehlt dir doch nichts dabei, und wenn du nach Hause kommst, fällst du garantiert tot um, wie sonst auch. Muss dein Kegelabend zwangsläufig Verzicht für mich bedeuten?

Und wenn ich es mir so recht überlege, ist es nach sieben Jahren absoluter Treue wirklich an der Zeit, mal wieder einen anderen Mann zu spüren. Nein, ich will sicher nicht bis an mein Lebensende nur mehr dich spüren. Ich liebe dich, aber ich liebe auch meine Freiheit, und manchmal spüre ich plötzlich eine Abenteuerlust, die ich dann auch ausleben will. Viel zu lange musste ich um meine Freiheit kämpfen, ich kann sie nicht so mir nichts, dir nichts für immer und vollkommen aufgeben. Ich will sie wieder, und wenn ich dich noch so sehr liebe.
Es sind doch meine Freiheit, mein Körper und meine Gefühle. Ich will dir meine Gefühle und meinen Körper schenken, weil mir danach ist, nicht weil ich muss oder mir nichts anderes übrig bleibt.

Ich habe ja gar keine Wahl, neben wem ich aufwache. Wenn schon treu, dann freiwillig.
Ich fände es gut, wenn du wieder in deine Wohnung ziehst. Ich will nicht, dass das Leben weiterhin an uns vorüberzieht, jeder Tag nach dem gleichen Muster gestrickt ist.

Es ist mein Weg, den ich in Zukunft gehen werde – wenn er sich mit deinem kreuzt, ist es schön. Aber wo dein Weg von meinem abweicht, werde ich mich nicht mehr der Trauer hingeben und sehnsuchtsvoll auf das neuerliche Zusammentreffen warten. Ich lebe auch nur einmal und möchte dich am Ende nicht verfluchen, weil ich plötzlich draufkomme, nicht gelebt zu haben, meine Freiheit der Treue zum Opfer fiel. Oder dass ich Menschen Gefühle nicht geben konnte, obwohl ich sie hatte. Deshalb muss ich sie leben. Man hat nur die Wahl zwischen sie leben oder sie aufgeben, teilen kann man die Freiheit nicht.

Morgen werde ich dir das wohl sagen müssen. Und wenn du es akzeptierst, wenn du also mich akzeptierst, dann werd ich dich unendlich lieben können. Wenn ich die Freiheit habe, dich zu lieben, und es nicht mehr zu einer Gewohnheit verkommt.

*

Warum hab ich solche Angst, es dir zu sagen? Ich weiß doch, meine Gedanken sind logisch und richtig. Soll ich es lieber für mich behalten? Wenn du es gar nicht weißt, dann … Nein, ich werde meinen Mut sammeln. Für später. Jetzt will ich den Frieden nicht stören, sondern mich lieber an dich kuscheln …
»Hmm … Kathi … guten Morgen«, murmelst du im Halbschlaf. Ich hebe meinen Kopf, betrachte dein Gesicht, während du noch einmal einschläfst. So sanft sieht es aus, wenn du entspannt bist. Deine Bartstoppeln ragen wie Fremdkörper aus den Poren der babyweichen Haut.
Du wirst wohl nicht mehr so entspannt aussehen wie jetzt, wenn ich dir von meinem Entschluss erzähle. Sicher wirst du fragen, was du falsch gemacht hast … Aber es hat tatsächlich nichts mit dir zu tun, da ist nichts, was du falsch gemacht hättest. Ob ich dich vielleicht wachküssen soll? Nicht auf den Mund, lieber weiter unten, unter der Decke, so wachst du doch so gerne auf …

*

Die Zeit ist einfach an mir vorbeigeflogen. Würdest du nicht heute kegeln gehen, hätte ich gar nicht bemerkt, dass schon wieder eine Woche um ist.
»Tschüs, Kathi, und stell mir nix an!«
Ein Kuss von dir. »Kann sein, dass ich nicht da bin, wenn du wiederkommst.«
»Wo gehst du denn hin?« Du bringst mich in Verlegenheit.
»Ich weiß es noch nicht. Ich will einfach mal wieder raus. Irgendwohin.«
»Dann wünsch ich dir viel Spaß, aber pass auf dich auf, hörst du?«
»Jaja, ist schon gut. Geh schon, sonst kommst du zu spät.« Jetzt gebe auch ich dir einen Kuss und du nimmst mich in den Arm, dann bist du draußen bei der Tür.
Ob ich eine Freundin anrufen soll, damit wir gemeinsam …? Nein, die redet mir das höchstens aus. Und was zieh ich an? Hmm… Warum hab ich das eigentlich schon so lange nicht mehr angehabt?

*

Das zweite Cola-Bacardi fährt ein wie ein Schnellzug. Als ich bei der Hälfte das Glas abstelle, treffe ich ein Augenpaar, das direkt in meine schaut. Tief hineinschaut und mein Verlangen noch verstärkt. Der Kerl sieht aus wie frisch vom Werbeplakat herabgestiegen – »Für Camel geh ich meilenweit…« – und kommt zu mir herüber, versucht ein Gespräch über belanglose Dinge, betrachtet mein Glas und bestellt »noch einmal das gleiche und für mich dasselbe«.
Mein Gewissen meldet sich kurz zu Wort und ich sage ihm, es soll seinen Mund halten, wir haben das doch ausdiskutiert. Ich stoße mit dem Camel-Typ an, mache den ersten Schluck vom dritten Glas Mut und er überzeugt sich: »Ganz alleine hier?«
»Du auch?«

*

Mir ist etwas mulmig am Weg zu ihm nach Hause. Immer wieder bleiben wir stehen, verschlingen Zungen und Beine und reiben uns aneinander. Und immer wieder dieses Gewissen, das ich gern abstellen würde. Ich wünsche mich in eine Hütte auf einen Berg, da fiele mir das viel leichter. Auf der Alm da gibts koa Sünd. Der Bacardi schwemmt meine Erinnerungen an die Oberfläche. Ich sehe meinen Englischlehrer ganz deutlich vor mir, als er der ganzen Klasse erklärt hat, über tausend Metern Höhe sei alles erlaubt und jeder müsse darüber schweigen wie der Berg selbst. Nachdem wir ihn mit unserer Frau Klassenvorstand in flagranti erwischt haben. Am Schikurs machten wir eindeutige Fotos durchs Schlüsselloch und hatten sie in der Hand. Das fanden wir weniger unmoralisch als deren geheime Liebe. Und jetzt hab ich die falsche Rolle. Hoffentlich sieht mich niemand, der mich kennt … Ich blicke immer wieder um mich und finde überall mein schlechtes Gewissen. Scheiß moralinsaure Erziehung. »Gleich sind wir da.« Seine Stimme wirkt plötzlich viel erotischer als zuvor und erlöst mich von meinen Gedanken. Er läßt meinen Oberarm los, an dem er mich bisher festgehalten hat, fährt mit seiner Hand an meinem Rücken hinunter, über meinen Hintern, unter den Rocksaum und drückt mit einem Finger meinen Slip zwischen die Schamlippen. Mit seinem Finger auf meinem Kitzler kann ich nur mehr zwei Schritte weitergehen, aber da ist zum Glück die Haustür und er muss seinen Schlüssel suchen. Django zieht heute nur mehr langsam, aber er trifft.

*

»Wart bitte kurz hier, ich muss noch ein paar Peinlichkeiten beseitigen«, entschuldigt er sich. Ich sehe mich um und frage mich, was ihm peinlicher sein kann, als diese Küche. Sicher hält er sie prophylaktisch schmutzig, damit sich nur ja keine Frau in ihn verliebt. Aber mich zu verlieben ist auch nicht mein Plan. Genau am Ende dieser Gedanken kommt er wieder zurück.
Sphärische Klänge elektronischer Musik dringen beim Betreten des Wohnzimmers in meine Ohren, ich bin auf einem anderen Stern, weit weg, viel höher als tausend Meter … Die freigeräumten Bereiche mitten im Chaos sind mit Kerzen erhellt. Er kommt mir vor, wie ein Schauspieler – nichts ist echt und doch hat es was.
Mir wird ein bisschen schwindlig, ich hätte nicht so viel trinken sollen, lege meine Jeansjacke auf die Couch, stelle mich ans offene Fenster und atme von draußen frische Luft ein. Die Sauerstoffzufuhr tut gut, ich schließe meine Augen und genieße die Hände, die plötzlich auf meinen Schultern landen und langsam auf meine Brust rutschen.
Ich lege meine Hände auf seine Hüften, lasse sie auf seinen Hintern wandern und drücke ihn fest an mich, spüre seine Vorfreude … Er dreht mich zu sich um, seine Blick ist erregt und ich zergehe beinahe in seinen Händen. Er öffnet meinen Rock, schiebt ein Stück an bis er fällt, und ich mache es ihm nach, öffne erst den Knopf, dann den Reißverschluss seiner Lederhose, aber ganz langsam, er hat nichts darunter und sein Schwanz schaut mir erwartungsvoll entgegen. Ich versuche, ihn mit meinen Händen zu beruhigen – aber er wird immer fordernder …
Django McCamel zieht mich sanft an meinen Brustwarzen Richtung Schlafzimmer, läßt aber dann doch los, weil ich freiwillig mitkomme. Er öffnet die Tür und hebt mich hoch.
Ich lande quer auf einer mit Seidentüchern ausgelegten Hängematte, die genau für ihn passend in Hüfthöhe angebracht ist, dann stimmt er mich mit seiner Zunge und den Fingern einer Hand routiniert auf das Kommende ein. Ich kann nur genießen und seinen linken Arm drücken, denn sein Körper ist viel zu weit weg von mir, nur seine Hand spielt abwechselnd mit meinen Brustwarzen. Als ich schon fast am Gipfel angelangt bin, zieht er mich an den Rand der Hängematte, neben der er steht, zieht sich einen Gummi über und dringt langsam aber tief und fest in mich ein. Kurz schaue ich zu ihm, sehe seinen selbstzufriedenen Blick und schließe meine Augen. Erst sanft, dann immer wilder, stößt er mich zu einem Erdbebengebiet.
Als sich die Erde wieder beruhigt, stelle ich meine Füße auf seine Hüften und gebe so den Rhythmus vor. Ich drücke mich samt der Hängematte langsam von ihm weg, bis ich gerade noch seine Eichel in mir spüre. Dann lasse ich die Erdanziehung wirken und falle ihm wieder entgegen, schaukle so an seinem Schwanz auf und ab, bis er mich an sich drückt und kurz aufstöhnt. Mit ein paar letzten Bewegungen verursacht er noch ein kleines Nachbeben in mir.

Dann zieht er ihn wieder heraus und ich fühle mich plötzlich wie auf einem Gynäkologenstuhl. Sein Gesicht ist nicht das, welches mir vertraut ist, ich fühle mich fremd hier. Meine Stimmung fällt von der Hängematte. Was mache ich hier bloß? Django McCamel ist schon am Weg ins Badezimmer, um alle Spuren an sich zu beseitigen, und ich beschließe, mich hier schleunigst zu beseitigen. »Verdammt, schon so spät, ich muss nach Hause!«, rufe ich, ohne auf eine Uhr gesehen zu haben. Nur schnell aufs Klo, dann ziehe ich mich an, sage ihm zum Abschied, dass es schön war, und schließe die Tür hinter mir.

*

In welche Richtung muss ich jetzt eigentlich? Vielleicht sollte ich mir ein Taxi nehmen? Nein, ich glaub, ich brauch jetzt den Fußmarsch … Was war ich bloß für diesen Mann? Etwas Besonderes oder doch nur eines unter vielen Löchern, für die er seine Hängematte jederzeit einsatzbereit hat? Sich nicht einmal anstrengen muss. Hab ich mich selbst so reduziert? Warum wollte ich so ein Abenteuer, wenn ich es hinterher bereue? Wieso hab ich das getan? Der Typ weiß überhaupt nichts von mir, er kann mich nicht lieben, und wenn er mir noch so tief in die Augen schaut. Warum wollte ich ihn? Was brachte mich dazu, jemanden in mein Inneres zu lassen, der von meiner Seele null Ahnung hat und mir ebenso fremd ist? Gerade mir ist doch die Liebe dabei immer so wichtig. Dass mich niemand nur körperlich liebt, sondern zuerst als Mensch. Wie konnte ich auf einmal so neben mir stehen, völlig gegen mein Gefühl handeln und das auch noch genießen? Wenigstens hat er ja einen Gummi verwendet, so brauch ich nicht auch noch Angst haben …
So gern würd ich jetzt in deinen Armen liegen und mich an deiner mir so vertrauten Schulter wiederfinden. Mir wird ganz kalt … Ich möchte gar nichts anderes als nur schnell nach Hause, unter der Dusche Jango McCamel, dieses Fast-Food, bis zum letzten Schweißtropfen in den Abfluss waschen und … Soll ich es dir erzählen?

Es würde dir nur weh tun. Du könntest nicht in mein Gewissen sehen, würdest zweifeln, ohne ermessen zu können, wie schwer ich daran selbst zu tragen hab. Ich fürchte mich vor deinen Zweifeln. Habe Angst, dass es nie wieder so werden könnte, wie es war … und ist. Ich werde es nicht zerstören.
Ich werde die Vertrautheit mit dir in Zukunft mehr als bisher zu schätzen wissen, denn ich weiß jetzt, was sie wert ist. Vielleicht habe ich das Erlebnis überhaupt nur gebraucht, um meine Gefühle zu dir wieder richtig zu spüren. Den Unterschied zwischen Liebe und einem nur auf eines ausgerichteten Abenteuer.

*

Du bist vorm Fernseher eingeschlafen. Hast so lange auf mich gewartet … Ich gehe schnell unter die Dusche, danach werde ich dich ganz sanft wecken.
Nie wieder möchte ich mich mit solchem Ekel duschen müssen. Ekel vor dem fremden Geruch, Ekel vor jeder Stelle an mir, die er berührt hat. Die ich ihn berühren ließ. Ich wasche mich doppelt, einmal sauber, einmal rein, und fühle mich noch immer schmutzig. Ich reibe mich trocken, um die letzten Reste zu beseitigen, und creme mich ein, damit ich diesen Typ auch ganz sicher nicht mehr rieche.

*

Ich streichle dein Gesicht. Du beginnst zu lächeln, öffnest deine Augen und siehst mich freudig an, drückst mich an dich, als hättest du mich ewig vermisst. Da ist keine Frage, wo ich war. Ob ich dir etwas angestellt habe … Du bist nur froh, dass ich wieder da bin. Ich muss mehrmals schlucken, um mir die Tränen zurückzuhalten, die mich gerade alles etwas verschwommen sehen lassen. So viel Vertrauen steckst du in mich …

*

Ich liege neben dir und versuche zu schlafen. Du atmest schon ganz ruhig und deine Hand, mit der du mich festhältst, beginnt zu erschlaffen. Ich stütze mich auf, entdecke den Frieden, nach dem sich die Welt sehnt, in deinen schlafenden Augen. Ohne dich dabei aufzuwecken, lasse ich zwei Finger von deinem Ohr ganz langsam zu deiner Schulter gleiten, küsse dich in Gedanken, streichle über deine Oberarme, deren Männlichkeit mich so leicht erregt. Ich brauche gar keinen anderen als dich. Weil ich deine Seele liebe und jede Faser deines Körpers. Nichts ist mir fremd. Ich spüre etwas Schweiß in deinen Achselhöhlen, er riecht so vertraut nach dir und ich nehme einen tiefen Atemzug davon auf. Ich inhaliere dich und bin glücklich.

*

Du malst gerade Kreise um meinen Nabel, als ich wieder munter werde. Meine Zehen ertasten deine Füße, ich drehe mich zu dir und schmiege mich an dich, während mich deine Arme umschlingen und streicheln. Mir ist so angenehm warm wie schon lange nicht mehr, ich möchte dich überall spüren, auf jedem Fleckchen Haut und mit jeder Pore, immer und immer wieder. Ich bin froh, dass du es bist, und drehe mich auf dich drauf, erspüre mit meiner Wange deine Brust, höre das Pulsieren deines Herzens und genieße deine Hände, wie sie meine Schultern und meinen Rücken leicht massieren und dabei immer weiter seitlich rutschen. Ich stütze mich auf, um deine Brustwarzen mit meiner Zunge zu umkreisen und an ihnen zu saugen. Deine Finger berühren zärtlich die meinen …
Als ich noch tiefer rutschen will, um dir mit meinem Mund das zu geben, was dich immer so glücklich macht, hältst du mich davon ab und legst mich stattdessen auf den Rücken. Deine Finger sind elektrisch und nehmen den längstmöglichen Weg von meinen Fußsohlen aufwärts. Dazwischen küsst du mich und ich kann nicht mehr erkennen, ob es Schlangenlinien oder Kreise sind, in denen du dich auf der Innenseite meiner Beine so unendlich langsam voranarbeitest und dabei immer wieder mein Gesicht beobachtest, um zu sehen, ob es mir gut tut. In mir baut sich immer mehr Spannung auf, jenen Moment herbeisehnend, der wie ein Blitz durch mich fahren wird. Jede Sekunde des Wartens erzeugt mehr Kribbeln und als ich deine Zunge auf meinem Kitzler spüre, ist es wie eine Explosion, die ich hinausstöhnen muss, um sie auszuhalten.
Ich strecke meine Hand aus und erreiche gerade das empfindliche Ende deines Liebesfühlers, das ich mit nassen Fingerspitzen umkreise und zwischendurch ein bisschen drücke. Stöhnend ziehst du die Decke über uns.

Denn unsere Vertrautheit ist unteilbar.


**********************
Eine Anmerkung für die Leser ab dem 1. 6. 2004, damit sich niemand wundert: Die Kritiken bis zu diesem Datum beziehen sich nur auf den ersten Teil der Geschichte (bis zum ersten Sternchen).

 

Hehe...
Dass ich mir Zeit mit dem Antworten gelassen hatte, lag (wie immer) an meiner knapp bemessenen Zeit (die durch meine schlechte Angewohnheit, bis 12 Uhr Mittags zu schlafen nicht mehr wird... :( )

Zur Sache: Die Geschichte gefällt mir sehr! :) Deine Prot, ob nun du selbst oder nicht, ist sehr glaubwürdig, sowohl am Anfang, als sie sich "gegen" Treue "heißphilosophiert", also auch am Ende, als sie den Wert der Treue für sich entdeckt.

(Obwohl ein echter Hedonist :susp: natürlich antworten würde: Das eine - die Vertrautheit - , wie auch das andere - der fremde Körper - sind spannend: Man könne doch das eine tun und das andere nicht lassen... Kein Grund für die Ekelgefühle dann. Aber die Prot ist eben keine "echte" Hedonistin. ;) )
Du hast einige schöne Bilder (Friede, nach dem die Welt sich sehnt, in deinen schlafenden Augen.") Auch die "Reise zu dem anderen Stern" gefällt mir, obwohl sie mir irgendwie bekannt vorkommt.

Fehler habe ich keine gefunden, stilistisch sind mir nur auf der ersten Seite der Story recht viele "..., dass" Konstruktionen aufgefallen. Könntest versuchen die eine oder andere zu ersetzen.
"... wodurch man die angeräumten nicht so sieht."
Ist das Ösideutsch? :D "Angeräumt" kenne ich nicht, nur "vollgeräumt".

Ansonsten perfekt!

:kuss: Niels

 

Lieber Niels!

Du hast mich erlöst von der Spannung des Wartens auf die erste Kritik nach dem Ausbau – dafür ein dicker :kuss:.
Jetzt konnte ich auch wieder ein bisschen am Text arbeiten. Besonderes Danke für den Hinweis auf die dass-Sätze, einige hab ich beseitigt, und ich glaub, ich hätte sie noch länger blind überlesen, wie das bei den eigenen Geschichten ja immer ist. :-)
Aber ich hab zu viel verändert, um es jetzt einzeln aufzuzählen, weil das Ende des Wartens hat mich gleich ganz viele Sachen finden lassen, die noch nicht so richtig gepaßt haben.

lag (wie immer) an meiner knapp bemessenen Zeit (die durch meine schlechte Angewohnheit, bis 12 Uhr Mittags zu schlafen nicht mehr wird... :-( )
Manche Einsicht hat es so an sich, daß man sie immer genau in den Momenten vergißt, wo man sie sich eigentlich vor die Nase halten sollte… Ich kenn das… :lol:

(Obwohl ein echter Hedonist :susp: natürlich antworten würde: Das eine - die Vertrautheit - , wie auch das andere - der fremde Körper - sind spannend: Man könne doch das eine tun und das andere nicht lassen... Kein Grund für die Ekelgefühle dann. Aber die Prot ist eben keine "echte" Hedonistin. ;-) )
Ich hab jetzt versucht, den Unterschied, wie ihn die Protagonistin erlebt, ein bisschen deutlicher zu machen. Kommt es jetzt besser raus, was ich eigentlich sagen bzw. worauf ich hindeuten wollte? Ich will Dir natürlich Deine Ansicht nicht nehmen, würd mich aber freuen, wenn Du die aus der Geschichte noch ein bisserl rausklauben könntest, damit ich seh, ob sie zu finden ist…;-)

Du hast einige schöne Bilder (Friede, nach dem die Welt sich sehnt, in deinen schlafenden Augen.") Auch die "Reise zu dem anderen Stern" gefällt mir, obwohl sie mir irgendwie bekannt vorkommt.
Danke. :) Okay, kein anderer Stern, zu abgedroschen, pfui – ich hab mal schnell was anderes aus dem Ärmel geschüttelt, aber so richtig toll ist das wohl auch nicht, paßt nicht grad umwerfend, ich muß mir da noch was ganz anderes einfallen lassen. :susp:

"... wodurch man die angeräumten nicht so sieht."
Ist das Ösideutsch? : D "Angeräumt" kenne ich nicht, nur "vollgeräumt".
Ja, das ist Teil dieser wunderschönen Sprache. Weil wir ja viel mehr unterscheiden. Wenn etwas angeräumt ist, kann man da immer noch etwas dazulegen. Erst, wenn das nicht mehr geht (optisch oder platzbedingt), ist es vollgeräumt. Das dient natürlich dazu, der Wahrheit nicht so hart ins Gesicht blicken zu müssen, denn es ist noch lange nicht vollgeräumt. Typische Auswirkungen in einer Verdrängernation. :rotfl:
In Wirklichkeit wird natürlich in der Wortwahl nicht so genau unterschieden, auch wenn meine Erklärung stimmt, aber es ergibt auf jeden Fall mehr Variationsmöglichkeiten. Somit steht es 2:1 für „Ösideutsch“. :p

Danke fürs Lesen und Deinen Kommentar,
alles Liebe,
Susi :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hej Susi,

Deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen! Du schreibst in einem warmen, liebevollen Tonfall, zeigst wunderbar ihre inneren Zweifel auf und bringst alle figuren glaubhaft rüber. Hat mich sehr beeindruckt!

Ein paar Anmerkungen habe ich noch:

Deine Bartstoppeln ragen wie Fremdkörper aus den Poren der sonst fast babyweichen Haut.
Sollte es mir gelungen sein, Dich eines Tippfehlers zu überführen? :D
Das zweite Cola-Bacardi fährt ein wie ein Schnellzug.
Hm - ich würde ja der Bacardi sagen und daher auch der Cola-Bacardi, wobei ich genaugenommen die Bacardi-Cola sage. Glaub ich. :hmm:
Ich stoße mit dem Camel-Typ an, mache den ersten Schluck vom dritten Glas Mut und er überzeugt sich: »Ganz alleine hier?«
Macht man einen Schluck? Ich würde ihn eher nehmen oder trinken. Und wieso ist es ein Glas Mut? Oder sollte es mache dem ersten Schluck vom dritten Glas Mut heißen?
Mir ist etwas mulmig am Weg zu ihm nach Hause.
Sagt man das bei euch so? Bei uns hieße es auf dem Weg.
Django zieht heute nur mehr langsam, aber er trifft.
:thumbsup:
stelle mich ans offene Fenster und atme von draußen frische Luft ein.
finde ich so herum sinnverstellend: Sie atmet ja nicht von draußen, sondern die Luft kommt von draußen, die sie atmet. Also besser: "... und atme die frische Luft von draußen ein."
ich schließe meine Augen und genieße die Hände, die plötzlich auf meinen Schultern landen und deren Bremsweg auf meiner Brust endet.
:thumbsup:
Er spritzt genau auf meinen G-Punkt und verursacht noch ein kleines Nachbeben.
Kann er das in der Stellung? :susp:
Mir wird ganz kalt ? Ich möchte gar nichts anderes als nur schnell nach Hause, unter der Dusche Jango McCamel, dieses Fast-Food, bis zum letzten Schweißtropfen in den Abfluss waschen und ? Soll ich es dir erzählen?

s würde dir nur weh tun. Du könntest nicht in mein Gewissen sehen, würdest zweifeln, ohne ermessen zu können, wie schwer ich daran selbst zu tragen hab. Ich fürchte mich vor deinen Zweifeln. Habe Angst, dass es nie wieder so werden könnte, wie es war ? und ist. Ich werde es nicht zerstören.
Ich werde die Vertrautheit mit dir in Zukunft mehr als bisher zu schätzen wissen, denn ich weiß jetzt, was sie wert ist. Vielleicht habe ich das Erlebnis überhaupt nur gebraucht, um meine Gefühle zu dir wieder richtig zu spüren. Den Unterschied zwischen Liebe und einem nur auf eines ausgerichteten Abenteuer schmerzvoll wahrzunehmen ?

:thumbsup:
Die ewig gleiche Frage: Hat es mir was bedeutet? Wenn nein, warum sollte ich es ihm erzählen? Wenn ja: Warum sollte ich es ihm erzählen? Diesen Konflikt machst Du hier sehr gut deutlich, prima! :)

Insgesamt sehr rund, sehr menschlich, sehr gut!

Und was die geringe Resonanz angeht, kann ich mir vorstellen, dass es daran liegt, dass einfach viele Leute Geshcichten lesen, ohne etwas dazu zu schreiben - vor allem, wenn schon einige andere etwas geschrieben haben. Mach Dir keinen Kopf!

LG
chaosqueen

Noch ein Nachtrag: Das mit der Hängematte funktioniert! ;)

 

Liebe Susanne!

Danke fürs Lesen und Deinen lieben Kommentar! Freut mich, daß Dir die Geschichte gefallen hat! :)

zeigst wunderbar ihre inneren Zweifel auf
Zweifel, ja. Eigentlich sollte es mehr ein innerer Konflikt sein, da ist in meinen Augen ein kleiner Unterschied. Aber ich glaube, Du meinst schon das Richtige. ;)

Die ewig gleiche Frage: Hat es mir was bedeutet? Wenn nein, warum sollte ich es
ihm erzählen? Wenn ja: Warum sollte ich es ihm erzählen? Diesen Konflikt machst
Du hier sehr gut deutlich, prima!
Auch nicht falsch, aber auch nicht der Punkt, der mir eigentlich wichtig ist. Den einen Punkt hab ich nicht angesprochen, nur darzustellen versucht. Und ich würd mich schon sehr freuen, wenn ihn jemand findet, bevor ich mit dem Finger hinzeige oder noch einmal dran herumoperiere, ich glaube nämlich, wenn ich ihn noch deutlicher mache, wirds unglaubwürdig…

Sollte es mir gelungen sein, Dich eines Tippfehlers zu überführen?
Ist darauf eine Kopfprämie ausgesetzt? Dann hol sie Dir ab. :D

Hm - ich würde ja der Bacardi sagen und daher auch der Cola-Bacardi, wobei ich
genaugenommen die Bacardi-Cola sage. Glaub ich.
Österreichisch-Kurs, 791068. Folge: Bei uns heißt es „das Cola“. ;)
Und da es Cola mit Bacardi war und nicht umgekehrt, ist es „das Cola-Bacardi“.

Macht man einen Schluck? Ich würde ihn eher nehmen oder trinken.
Trinken kann man den Schluck auf jeden Fall hier wie da. Nehmen ist eher ungewöhnlich bei uns, machen können wir alles, wir sind ein sehr aktives Volk, zumindest sprachlich gesehen …

Und wieso ist es ein Glas Mut?
– Das sollte in dem Fall ein Synonym für den Alkohol sein, sie möchte den Mut in sich hineintrinken. ;)

Sagt man das bei euch so? Bei uns hieße es auf dem Weg.
auf dem = am ;-)

finde ich so herum sinnverstellend: Sie atmet ja nicht von draußen,
Doch, tut sie, das hab ich so ausgedrückt, damit klar ist, daß sie anschließend mit dem Rücken zu ihm steht. Sie lehnt so am Fensterbrett, daß ihr Kopf schon mehr draußen ist, also atmet sie „von draußen“.

Kann er das in der Stellung?
Das kommt drauf an, wie er sich dabei anstellt… :shy:

Noch ein Nachtrag: Das mit der Hängematte funktioniert!
Nein, wie aufopfernd und selbstlos Du bist, das extra für mich zu recherchieren… :lol:

Danke nochmal,
alles Liebe,
Susi :)

 

:lol:
Okay, ich gebe es zu: Es war gar keine Hängematte. Aber dafür gibt es eine Gedankennotiz, was in Uwes und meinen Urlaub mitkommt! :D

 

Aber dafür gibt es eine Gedankennotiz, was in Uwes und meinen Urlaub mitkommt!
Dann wünsch ich Dir schon mal einen schönen Urlaub! :D

Aber ich denke, dadurch wirst Du nicht auf die tiefere Aussage meiner Geschichte kommen. ;)

Und ich bin jetzt schon ganz traurig, weil sie keiner findet... :crying:

 

Hallo!
Ich nochmal! :kuss:

Deine Überarbeitung hat der Geschichte nochmal gutgetan, das "Erdbeben" ist wesentlich besser als der "Stern"! *g* bei den "..., dass" würde ich noch rigoroser ersetzen:

1. "aufräumen, dass man nacher nichts..." Vorschlag: "aufräumen, bis man nichts mehr..."

2. "... dankst mir dafür, dass ich ..." Besser: "dankst mir dafür, mich inzwischen nicht so vergnügt zu haben ...

3. "... weil ich plötzlich draufkomme, dass ich ... besser "weil ich plötzlich drauf komme, nicht gelebt zu haben ..."

4. "... erklärt hat, dass über tausend Metern Höhe ..." viel besser "erklärt hat, über tausend Metern Höhe sei ...

(Ich reite da ein bisschen drauf herum, weil mich speziell solche Konstruktionen ausgesprochen im Lesefluss stören. ;) )

Zu deiner Frage nach der geheimen, tieferen Aussage in der Geschichte:

"42"?

"Ihr Illuminaten dieser Welt: Jetzt angreifen!"? :hmm:

"Die Blumen im Garten des Nachbarn sind immer die schönsten?" - Schon eher!

...
...

Jetzt hab ichs! :idee:

"Frauen wissen einfach nicht was sie wollen!"

:baddevil: *gg* - Recht hast du!

 

Lieber Niels!

Danke für Deine neuerlichen Tips! Habe sie eigentlich alle so übernommen (und noch ein paar andere Kleinigkeiten geändert). :)

:susp:
"Frauen wissen einfach nicht was sie wollen!"
:lol: Nein…! :heul:

Okay, jetzt bin ich reif zum Ausplaudern:
Also eigentlich wollte ich darstellen, daß das Fremdgehen eigentlich mehr eine Art der Selbstbefriedigung ist (die Freiheit teilt man nicht wirklich), während richtige Liebe sich mehr auf den Partner ausrichtet. – Kommt das wirklich nicht raus, oder ist der Gedanke so abwegig, daß man nicht auf ihn kommen kann? :shy:

Alles Liebe,
Susi :)

 

Hallo Häferl,

also ich hab an der story überhaupt nichts auszusetzen. fand sie sehr interessant, ob sie nachvollziehbar ist oder nicht für mich kann ich leider (noch) nicht beurteilen, aber wenn ich das im kopf mal so überlege oder überschlage...
schöne feinheiten hats drin, am meisten im gedächtnis haften geblieben ist mir die stelle, wo der prot nach hause kommt und den freund (oder war es jetzt ihr mann?) schlafend vor dem fernseher findet.
und irgendwie hab ich noch soviele gedanken im kopf, die ich gern sagen würde, doch im moment bin ich grad nicht fähig, sie zu formulieren...
naja, nochmals, kompliment.

alles liebe,
*sissi*

 

Liebe Sissi!

Etwas spät aber doch bedanke ich mich für Deine netten Zeilen! :)

Freut mich, daß Dich gerade die gefühlvolleren Szenen, wie die, wo der Mann vorm Fernseher eingeschlafen ist, mehr angesprochen haben, so hab ich auch gehofft, daß es bei den meisten ist. ;)

den freund (oder war es jetzt ihr mann?)
Eigentlich wär das ja egal, aber da sie am Anfang überlegt, ob er nicht besser wieder in seine Wohnung ziehen soll, nehm ich an, es ist "nur" ihr Freund. ;)

Alles Liebe,
Susi :)

 

Lieber Blackwood!

Danke erst einmal fuers Lesen und Deine Kritik! :)
Leider hab ich erst wieder nach dem Urlaub die Moeglichkeit, an meinen Geschichten zu arbeiten, aber dann nehm ich mir die von Dir aufgezaehlten Punkte gruendlich vor. ;)
Mit der Sauna hast Du ja auf alle Faelle Recht, aber...

Und ich glaube, das macht einen großen Teil meines Problems aus. Es sind Reflexionen Deiner Protagonistin, und wo das „Du“ steht, sollte eigentlich ein „Ich“ stehen. „Du glaubst…“ heißt hier ja nichts anderes als „Ich an Deiner Stelle würde glauben…“
...hier sehe ich das anders. Die Protagonistin wuerde nicht an seiner Stelle glauben, sondern sie meint, ihn so gut zu kennen, dass ihr seine Gedanken nicht fremd sind, dass sie ahnen kann, was er glaubt. Was sie an seiner Stelle tun wuerde, steht da nicht. ;)
Handlung kommt erst in der ‚Fortsetzung’
Hehe, deshalb hab ich sie ja auch endlich zu einer Geschichte gemacht...:Pfeif:

Klar, dass im Akt mit dem Fremden die Technik im Vordergrund steht – eine Art ‚Selbstbefriedigung mit Hilfe eines Mann-Gerätes’
Hm, naja, so klar duerfte das fuer andere nicht gewesen sein, denn es hat ja noch niemand vor Dir gesagt - was mich uebrigens ziemlich traurig gemacht hat, weil ich die kg.ler anders eingeschaetzt habe. Ich war mir sicher, es wuerden mehrere entdecken, aber obwohl ziemlich viele die Geschichte gelesen haben, duerfte das niemand so gesehen haben. :crying:

Mal schauen, was ich da noch mach, dass das besser raus kommt. Im Moment hab ich noch keinen Plan, aber gut Ding braucht wie immer Weile. ;)

Alles Liebe,
Susi :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Du kannst doch nicht enttäuscht sein, wenn Du nicht genau das hörst, was Du hören willst...?
Doch, weil ich es dann nicht geschafft habe, das so rueberzubringen, wie ich es wollte. :(

 

hallo susi,
ich kann es ganz einfach machen: großartig geschrieben, deine geschichte! deine protagonistin ist eine frau mit gefühl UND verstand.....und sie weiß beides bestens einzusetzen. und du bist in der lage das hervorragend zu vermitteln. als leser bin ich mitten drin in den gewissenskämpfen, die sich in einem einzigen menschen abspielen.
danke dir für deine story!
herzliche grüße
ernst

 

Lieber Ernst!

Danke fuers Lesen und Deinen Kommentar! Ich hoffe, er ist nicht allein aufgrund meines Jammerns so positiv ausgefallen...? :shy: ;)
Jedenfalls freu ich mich ueber Deine Feststellung bezueglich Gefuehl und Verstand, und besonders darueber, dass Du die Gewissenskaempfe gut ruebergebracht findest. :)

Danke nochmal fuers Lesen,
alles Liebe,
Susi :)

 

Hallihallo!

Mensch, Susi, wie kann man solche Gefühle rüberbringen, wenn man soetwas noch nicht erlebt hat?
Diese ganze Geschichte ist so dermaßen echt, dass es mir richtig weh getan hat, sie zu lesen.
Die "tristen" Gefühle, die in einer langjährigen Partnerschaft entstehen können; das Bedürfnis, diesen zu entfliehen, wieder begehrt zu werden, wieder die reine Befriedigung zu erfahren.
Dann der explosionsartige Hochgenuss, wenn es klappt; der innere Zwiespalt des Gewissens (hektische Blicke, hoffentlich sieht mich niemand, der mich kennt). Es will sich aufbäumen und kann doch (in dieser Situation) so leicht unterdrückt werden.
Die langersehnte Befriedigung des Geistes und "notgedrungen" auch des Körpers.
Selbstzweifel nach vollzogenem Akt; Ekel vor sich selbst wird auf den One-Night-Stand-Partner projeziert.
Mitleid mit dem eigenen Partner; die Erkenntnis, es ihm nicht zu sagen; den eigenen Schmerz nicht auch noch auf ihn übertragen.
Die latente Angst, entdeckt zu werden (auch hier wieder deutlich auf den One-Night-Stand übertragen): Ich dusche mich, um ihn nicht mehr zu riechen. In Wirklichkeit: Ich dusche mich, damit mein Partner ihn nicht riecht.
Die Erkenntnis, dass nur der eigene Partner die einzige Erfüllung ist. Die Liebe, die daraufhin für ihn empfunden wird, ist echt. Das schlechte Gewissen kann nur so verdrängt werden.

Da ich ja auch mal jung war (lang, lang ist´s her ;) ), kann ich das alles bestätigen.
Du schreibst, es ginge dir darum zu zeigen, dass es der Protagonistin lediglich um die körperliche Befriedigung (Selbstbefriedigung) ging? Ich bin der Meinung, fremdgehen hat ausschließlich etwas mit der geistigen Befriedigung zu tun; das körperliche ist ein mehr oder weniger angenehmes Beiwerk.
Der Mensch strebt ständig nach dem Gefühl, begehrt zu werden. Schicke zwei Menschen, die sich nicht ausstehen können, die sich vielleicht sogar abstoßend finden, auf eine einsame Insel. Unser Streben wird irgendwann die Oberhand gewinnen (Zitat eines berühmten Psychologen / -paten: "Was sich lange sieht, begehrt sich.")
Nur deshalb gehen Menschen fremd.

Ich merke schon, ich schweife ab. Aber da siehst du mal, was du mit deiner Geschichte bei mir bewirkst ;)

Fazit: erschreckend lebensnah! Ein ganz, ganz dickes Kompliment von meiner Seite.

Lieben Gruß! Salem

 

Lieber Salem!

Mit Deinem Kommentar hast Du mir echt eine mordsmäßige Freude gemacht! :)
Bin absolut beeindruckt, wie Du Dich mit der Geschichte auseinandergesetzt hast. Wenn Du wüßtest, welche Energien zum Weiterschreiben mir das gibt…

Mensch, Susi,
Für Dein hohes Alter bist Du noch bemerkenswert lernfähig…:p

wie kann man solche Gefühle rüberbringen, wenn man soetwas noch nicht erlebt hat?
Hm. Man dichtet sie sich aus anderen Erlebnissen, Gefühlen, Gedanken und Beobachtungen zusammen? ;-)

Diese ganze Geschichte ist so dermaßen echt, dass es mir richtig weh getan hat, sie zu lesen.
Ich tu mir ja normalerweise recht schwer mit dem Annehmen von Komplimenten, aber das kann ich gar nicht oft genug lesen. :) Danke. Und entschuldige das Wehtun bitte…:D

Die "tristen" Gefühle, die in einer langjährigen Partnerschaft entstehen können; das Bedürfnis, diesen zu entfliehen, wieder begehrt zu werden, wieder die reine Befriedigung zu erfahren.
Dann der explosionsartige Hochgenuss, wenn es klappt; der innere Zwiespalt des Gewissens (hektische Blicke, hoffentlich sieht mich niemand, der mich kennt). Es will sich aufbäumen und kann doch (in dieser Situation) so leicht unterdrückt werden.
Bin begeistert von dieser Analyse. :)

Die langersehnte Befriedigung des Geistes und "notgedrungen" auch des Körpers.
Du schreibst, es ginge dir darum zu zeigen, dass es der Protagonistin lediglich um die körperliche Befriedigung (Selbstbefriedigung) ging? Ich bin der Meinung, fremdgehen hat ausschließlich etwas mit der geistigen Befriedigung zu tun;
Wenn Du das »ausschließlich« wegnimmst, stimm ich Dir zu, daß das eine richtige Aussage ist. Aber so einfach gestrickt ist meine Protagonistin nicht. ;-) Es geht ihr schon auch um das Körperliche – im vierten Absatz, der mit »Und wenn ich es mir so recht überlege« beginnt, spricht bzw. denkt sie doch etwas von nicht bis ans Lebensende den selben Mann spüren und von Abenteuerlust. Ich unterstelle ihr mal, sie meint das Abenteuer, einen Mann zum ersten Mal zu spüren (Ihr seid ja schließlich nicht alle gleich *g*) – dann hat das doch sehr mit körperlicher Erfahrung zu tun, nicht?
Aber: Das ist ja nur das, was sie vorher denkt. Mit dem Hirn sieht die Sache nämlich anders aus als mit den Gefühlen.

das körperliche ist ein mehr oder weniger angenehmes Beiwerk.
Letztlich sollte es eigentlich als weniger angenehm rüberkommen. Ich wollte diesen Akt besonders mechanisch beschreiben (deshalb auch die vorbereitete Hängematte). »ich fühle mich plötzlich wie auf einem Gynäkologenstuhl« sollte das verdeutlichen. Auf einem Gynäkologenstuhl ist es nicht angenehm, und der Gynäkologe fummelt genauso dem Zweck dienend in einstudierten Bewegungen in einem herum, wie Jango bei Kathi, der sein erprobtes Programm ablaufen läßt. Und das wird ihr in dem Moment bewußt, in dem er das alles nach dem Erfolgserlebnis so rasch beendet.
Am Ende, als sie dann wieder bei ihrem Mann ist, ist nichts mechanisch, da bestimmt das Gefühl, die Liebe, über wie und was und wann und wo.

Selbstzweifel nach vollzogenem Akt; Ekel vor sich selbst wird auf den One-Night-Stand-Partner projeziert.
Mitleid mit dem eigenen Partner; die Erkenntnis, es ihm nicht zu sagen; den eigenen Schmerz nicht auch noch auf ihn übertragen.
Wieder ohne Widerspruch.

Die latente Angst, entdeckt zu werden (auch hier wieder deutlich auf den One-Night-Stand übertragen): Ich dusche mich, um ihn nicht mehr zu riechen. In Wirklichkeit: Ich dusche mich, damit mein Partner ihn nicht riecht.
»In Wirklichkeit« sähe ich gern durch »und« ersetzt. ;-)

Die Erkenntnis, dass nur der eigene Partner die einzige Erfüllung ist. Die Liebe, die daraufhin für ihn empfunden wird, ist echt.
:thumbsup:

Das schlechte Gewissen kann nur so verdrängt werden.
Uiuiui, verdrängen gilt nicht. Meine Protagonistin scheint doch eine zu sein, die nachdenkt und verarbeitet. Immerhin hat sie ja eine Erkenntnis draus gewonnen, also war es doch auch wieder nicht so ganz schlecht…

Der Mensch strebt ständig nach dem Gefühl, begehrt zu werden.
…bis er mit sich selbst zufrieden ist (was ich jetzt nicht nur auf das Thema der Geschichte bezogen meine). Wenn man mit sich selbst zufrieden ist, kann man aufhören, danach zu streben – man kann es dann aber wohl mit mehr Genuß annehmen, weil man es eben nicht braucht.

Schicke zwei Menschen, die sich nicht ausstehen können, die sich vielleicht sogar abstoßend finden, auf eine einsame Insel. Unser Streben wird irgendwann die Oberhand gewinnen (Zitat eines berühmten Psychologen / -paten: "Was sich lange sieht, begehrt sich.")
Das ist irgendwie aber eine ganz andere Situation. ;-)

Nur deshalb gehen Menschen fremd.
Ich hoffe, ich hab Dir noch ein bisschen Nachdenkstoff geliefert? ;-)

Ich merke schon, ich schweife ab.
Ist mir gar nicht aufgefallen…

Aber da siehst du mal, was du mit deiner Geschichte bei mir bewirkst
Hat mich echt gefreut. :-)

Fazit: erschreckend lebensnah! Ein ganz, ganz dickes Kompliment von meiner Seite.
Ich bin jetzt schon zu müde zum Smilie-Suchen, und wahrscheinlich hab ich eh schon zu viele verbraucht, aber eigentlich sollte da jetzt dieser Kniefall-Smilie stehen… Aber ich könnte diesen hier aus der Tasche ziehen, den weiß ich auswendig: :kuss:

Danke. :-)
Alles Liebe,
Susi :)

 

Hallo Häferl.
Gute Thematik, glaubwürdig beschrieben und umgesetzt. :thumbsup:

Gutes neues Jahr.
Lord

 

Danke fürs Lesen und für gut befinden, Lord! :)

Dir auch ein gutes neues Jahr!
Liebe Grüße,
Susi :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Susi,

mein Gott, so tief habe ich noch nie gewuehlt. Ich bin aber froh, dass Lev diese Geschichte kopiert hat, denn ich habe sie sehr gerne gelesen. Ausserdem habe ich tatsaechlich nicht nur ueber die Geschichte, sondern auch ueber mich selbst nachgedacht. Das passiert mir nicht oft und es ist auch ein bisschen unheimlich. Der Konflik zwischen vertrauter Liebe und Abenteuerlust ist mir sehr bekannt und Du beschreibst es auch so gut, dass mir ganz mulmig wird. Mehr kann ich so oeffentlich dazu nicht sagen.

Ich habe nur einen groesseren Kritikpunkt und das ist der Einstieg. Ich verstehe zwar alles was die Protagonistin so denkt und es ist auch interessant zu lesen aber ich habe grundsaetzlich eine Abneigung gegen so viel Rumdenkerei im Text. Ich will nicht alles so explizit ausgebreitet und vorgedacht bekommen sondern es lieber selbst in Handlungen und zwischen Dialogzeilen entdecken. Ich finde, man merkt der Geschichte an, dass sie aus zwei Teilen besteht. Ich muss aber auch sagen, dass der Kontrast zwischen theoretisch gerechtfertigter Untreue und tatsaechlich praktizierter Untreue gut rauskommt. Ich fands halt nur besser wenn die Einleitung auf drei vier Satze komprimiert waere.

Dann sind mir viele sehr gute Feinheiten aufgefallen:

Jetzt will ich den Frieden nicht stören, sondern mich lieber an dich kuscheln …
An so einem Harmoniedrang scheitern ja viele notwendige Gesprache und irgendwann fuehrt es eben zur Unehrlichkeit.

Die Beschreibung des Sex(es) mit dem Kamelmann war auch eindringlich: das Routinierte, die Haengematte (uaech!) und das Umschlagen in Ekel. Es funktioniert besonders gut im Kontrast zum liebevoll vertraueten Sex:

Meine Zehen ertasten deine Füße, ich drehe mich zu dir und schmiege mich an dich, während mich deine Arme umschlingen und zärtlich streicheln. Mir ist so angenehm warm wie schon lange nicht mehr, ich möchte dich überall spüren, auf jedem Fleckchen Haut und mit jeder Pore.
Der Kamelmann ist ganz bei sich:
Kurz schaue ich zu ihm, sehe seinen selbstzufriedenen Blick und schließe meine Augen.
Und der Freund ist bei ihr:
n denen du dich auf der Innenseite meiner Beine unendlich langsam voranarbeitest und dabei mein Gesicht beobachtest, um zu sehen, ob es mir gut tut

Dann hab ich noch einige Kleinigkeiten, die mir missfielen oder mich verwirrten:

Deine Bartstoppeln ragen wie Fremdkörper aus den Poren der sonst fast babyweichen Haut.
So fast-Einschrankungen schwaechen die Aussage. Ich wuerd das "fast" streichen.

Das zweite Cola-Bacardi fährt ein wie ein Schnellzug.
Das ist wagrscheinlich regional unterschiedlich. Wo ich herkomme sagt man "die Barcadi-Cola".

Er läßt meinen Oberarm los, an dem er mich bisher festgehalten hat, fährt mit seiner Hand an meinem Rücken hinunter, unter meinen Rock und platziert einen Finger mehr als gekonnt … So kann ich nur mehr wenige Schritte weitergehen, aber da ist zum Glück die Haustür und er muss seinen Schlüssel suchen.
Wie kann man so ueberhaupt gehen? Ich stelle mir das sehr stolprig vor.

Die freigeräumten Bereiche sind mit Kerzen erhellt, wodurch man die angeräumten nicht so sieht.
Was ist angeraeumt? Unaufgeraumt?

Die Sauerstoffzufuhr tut gut, ich schließe meine Augen und genieße die Hände, die plötzlich auf meinen Schultern landen und deren Bremsweg auf meiner Brust endet.
Also Bremsweg ist so ziemlich das unerotischste Wort, was man hier haette einbauen koennen.

Ich antworte, indem ich meine Arme nach hinten gebe, ihn mit meinen Händen auf seinem Hintern an mich drücke und dadurch den Inhalt seiner Hose spüren kann.
"Arme nach hinten geben" klingt mir sehr holprig und umstaendlich, obwohl ich mir die Szene vorstellen kann.

Erst sanft, dann immer wilder, stößt er mich zu einem Erdbebengebiet.
"Erdbebengebiet" gefaellt mir als Metapher einfach nicht. Da kann ich nichts machen.

Er spritzt genau auf meinen G-Punkt und verursacht noch ein kleines Nachbeben.
aha, mhm, *notier*. Ist mir neu, sowas.

Mit einem Schlag sinkt meine Stimmung auf den Grund des Meeres.
Erstens finde ich die Metapher nicht besonders originell, zweitens steht das Meer als Bild mir wie ein Fremdkoerper im Text. Vielleicht kann die Stimmung eher aus der Haengematte auf den unaugeraumten Boden plumpsen.

Weil ich den Garten deiner Seele liebe und jede Faser deines Körpers.
"Garten der Seele" ist auch nicht meins.

Als ich noch tiefer rutschen will, um dir mit meinem Mund das zu geben, was jeder Mann sich wünscht, hältst du mich davon ab und legst mich stattdessen auf den Rücken.
Hier stoert mich nur die Anwesenheit anderer Maenner, und wenn es nur in Gedanken ist. Hier wird es so persoenlich und intim, dass es mir schnurz ist, was "jeder Mann" sich wuenscht. Hier geht es um den einen, speziellen Mann.

Denn die Vertrautheit ist unteilbar.
Das ist so ein Holzhammer-Schluss, der eigentlich nur das wiederholt, was Du oben viel subtiler ausgedrueckt hast.

Insgesamt aber, wie gesagt, sehr guter Text. Mal gucken, was Lev draus gemacht hat.

lg
fiz

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo feirefiz!

Danke, daß Du die Schaufel in die Hand genommen und meine Geschichte ausgegraben hast! Und ich freu mich natürlich sehr darüber, daß sie Dir gefallen und Dich sogar zum Nachdenken über Dich gebracht hat, und ganz besonders, daß Du so manche Feinheiten erkannt und zitiert hast! :)

Ich habe nur einen groesseren Kritikpunkt und das ist der Einstieg. Ich verstehe zwar alles was die Protagonistin so denkt und es ist auch interessant zu lesen aber ich habe grundsaetzlich eine Abneigung gegen so viel Rumdenkerei im Text. Ich will nicht alles so explizit ausgebreitet und vorgedacht bekommen sondern es lieber selbst in Handlungen und zwischen Dialogzeilen entdecken. Ich finde, man merkt der Geschichte an, dass sie aus zwei Teilen besteht. Ich muss aber auch sagen, dass der Kontrast zwischen theoretisch gerechtfertigter Untreue und tatsaechlich praktizierter Untreue gut rauskommt. Ich fands halt nur besser wenn die Einleitung auf drei vier Satze komprimiert waere.
Ganz so komprimieren kann ich sie nicht, aber ein kleines bisschen kürzer ist sie geworden.
Ich versteh die Kritik daran schon, befürchte sogar, daß manche da wieder aussteigen, bevor es richtig losgeht, aber ich will die Einleitung trotzdem so lassen. (Wären Essays auf kg.de erlaubt, hätte ich 2002 wahrscheinlich eher so eins geschrieben. ;))
Was Deine Vorliebe für das Lesen zwischen den Zeilen betrifft: Grundsätzlich stimme ich da mit Dir überein, bin aber trotzdem nicht so ganz überzeugt davon. Ich hatte mal eine Geschichte hier, ein 1 : 1 wiedergegebenes Gespräch mit einer Frau, die mit mir in einen Kurs ging und lauter Narben im Gesicht hatte. Ich sprach sie auf die Narben an und sie erzählte von ganz schlimmen Mißhandlungen in ihrer Kindheit – der Vater hatte sie u.a. dem hungrigen Dobermann ausgesetzt. Dann fragte ich, ob das niemand mitbekommen hat, und sie sagte: »Hat sich doch niemand etwas sagen getraut, wir sind doch Juden.« – Für mich war es ganz klar das Aufzeigen der Angst der Menschen, als Rassisten dazustehen, wenn sie auch nur irgendwas gegen einen Juden vorbringen, und daß das Denken, man dürfe deshalb nicht einmal bei Kindesmißhandlung einschreiten, eine ganz besondere Form des Rassismus ist. Das jüdische Kind wird damit von den Gesetzen ausgenommen, ist rechtlos in einem Staat, der Gewalt gegen Kinder verbietet. Genauso, wie wenn ein Ausländer sein Kind schlägt und man nichts sagt sondern sich denkt »die sind halt so«. – Stattdessen wurde ich als rassistisch hingestellt, weil die Leser eben nicht zwischen den Zeilen gelesen haben, was ich wollte, daß sie lesen. Nur von einem User bekam ich eine PM, nachdem die Geschichte gesperrt war, daß das doch ganz klar sei, was ich sagen wollte, und er verstehe die ganze Aufregung nicht. – Bei weniger heiklen Themen erfährt man oft vielleicht bloß nicht, daß die Leser etwas ganz anderes lesen … ;)

Die Beschreibung des Sex(es) mit dem Kamelmann war auch eindringlich: das Routinierte, die Haengematte (uaech!) und das Umschlagen in Ekel. Es funktioniert besonders gut im Kontrast zum liebevoll vertraueten Sex:
Der Kamelmann ist ganz bei sich:
Und der Freund ist bei ihr:
Freut mich, daß das rübergekommen ist! Habe trotzdem noch ein bisschen dran gefeilt.

So fast-Einschrankungen schwaechen die Aussage. Ich wuerd das "fast" streichen.
Ist gestrichen.

Das ist wagrscheinlich regional unterschiedlich. Wo ich herkomme sagt man "die Barcadi-Cola".
Ja, das ist einer der Unterschiede zwischen deutschländischem und österreichischem Deutsch. ;-)

Wie kann man so ueberhaupt gehen? Ich stelle mir das sehr stolprig vor.
Hab versucht, das besser zu beschreiben.

Was ist angeraeumt? Unaufgeraumt?
Ja, angeräumt ist dasselbe wie unaufgeräumt. Ist aber trotzdem geändert.

Also Bremsweg ist so ziemlich das unerotischste Wort, was man hier haette einbauen koennen.
Das ist das Kind in mir, dem macht es Spaß, manchmal völlig unpassende Wörter in meine Geschichten zu schreiben. Mittlerweile hat es mir aber auch nicht mehr gefallen. ;)

"Arme nach hinten geben" klingt mir sehr holprig und umstaendlich, obwohl ich mir die Szene vorstellen kann.
Ich hoffe, es ist jetzt besser.

"Erdbebengebiet" gefaellt mir als Metapher einfach nicht. Da kann ich nichts machen.
Da hab ich früher schon einmal drüber nachgedacht, aber mir ist noch immer nichts Besseres eingefallen. Ich denk weiter drüber nach.

aha, mhm, *notier*. Ist mir neu, sowas.
Ist aber jetzt weg, weil ich ihm einen Gummi verpaßt hab.

Erstens finde ich die Metapher nicht besonders originell, zweitens steht das Meer als Bild mir wie ein Fremdkoerper im Text. Vielleicht kann die Stimmung eher aus der Haengematte auf den unaugeraumten Boden plumpsen.
Ist gekauft, die Stimmung fällt jetzt von der Hängematte. :)

"Garten der Seele" ist auch nicht meins.
Auch da hab ich gefeilt.

Hier stoert mich nur die Anwesenheit anderer Maenner, und wenn es nur in Gedanken ist. Hier wird es so persoenlich und intim, dass es mir schnurz ist, was "jeder Mann" sich wuenscht. Hier geht es um den einen, speziellen Mann.
Heute würd ich das ja gar nicht mehr so schreiben … Ist auch geändert. :)

Das ist so ein Holzhammer-Schluss, der eigentlich nur das wiederholt, was Du oben viel subtiler ausgedrueckt hast.
Der letzte Satz – übrigens jetzt auf »Denn unsere Vertrautheit ist unteilbar« geändert – muß schon wegen dem Titel so sein, der muß bleiben. Und eigentlich sollte er gar kein Holzhammer sein, sondern gemeinsam mit der Decke wirken wie ein Vorhangzuziehen und ein »das geht euch gar nichts an«. ;)


Danke Dir fürs Lesen, Deinen ausführlichen Kommentar und Deine Verbesserungsvorschläge, hab mich wirklich sehr darüber gefreut!

Liebe Grüße,
Susi :)

 

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