Was ist neu

Was wir wollen und sollen

Mit schlicht meine ich natürlich auch nicht anspruchslos. Und ich wollte auch nicht über Bauern lästern. :shy: :D
Manche Texte wollen ja auch gar nicht "von allen" verstanden werden, sondern sind nur für ein bestimmtes Publikum geschrieben. Ein SF-Autor wird nicht verzweifeln wenn ein Laie auf diesem Gebiet zu ihm rennt und ihm vorheult, dass er die Erzählung nicht versteht. Ein Kinderbuchautor dagegen vermutlich eher schon. ;-)

 

Ja, das stimmt. Ich meinte da auch eher die allgemeinen Geschichte... ;)

 

@ Ginny:

Und Bauer Piepenbrink schätze ich frecherweise nicht so ein, dass er sich wirklich "mit dem Text beschäftigt".

Bauer Piepenbrink ist nicht doof und auch nicht ungebildet. Ganz im Gegenteil!(Soviel zur Zielgruppe Bauer :D ) Ich hatte auch mehr gemeint, wenn der Leser überhaupt keine Botschaft erwartet und denkt, es wäre keine drin, ist dann auch keine drin?:confused:

@ stephy:

daß der belesenste Mensch an unserer Schule der Gärtner ist.

Ich dachte der Gärtner ist der Mörder?:dope:

Aufklären... Über was? Umweltverschmutzung? Massensterben? Krieg? Bush? Das World Trade Center oder das Liebesleben der Nachbarin eines ZDF-Moderators?

Nur meine bescheidene Meinung kundtun, verpackt in einer möglichst spannenden Story, wobei die Story meist zuerst da ist.

Viele Grüße!

 

Toll, jetzt bin ich hier der Bauernfeind. :D

Ich hatte auch mehr gemeint, wenn der Leser überhaupt keine Botschaft erwartet und denkt, es wäre keine drin, ist dann auch keine drin?
Hm. Erinnert mich an: "Wenn in Wald ein Baum fällt und niemand ist da, der es hört - gibt es dann ein Geräusch?" ;)
Wer ist denn "der Leser"? Alle Leser, die die Story lesen? Oder nur einer. Also, wenn einzelne Leser keine Message erkennen heißt das ja noch lange nicht, das keine drin ist. Ich dbeke, sie ist in jedem Fall "drin". Nur vielleicht unglücklich präsentiert - wenn niemand drauf kommt.

 

ich denke, in jeder geschichte ist automatisch, wenn auch oft unbewusst, eine botschaft enthalten. die intention mag unterhaltung sein, aber so ganz frei von wenigstens subtilen bitschaften sind wir dann nie. das ist der mensch.
davon mal abgesehen, es ist völlig unwichtig, ob der leser eine botschaft und/oder intention beabsichtig oder nicht, der leser interpretiert ja sowieso alles quer durch den gemüsegarten hinein.
da haben wir doch mal gar keine hemmungen!

 

In vielen Fällen sogar eine ziemlich gute ;)! Das Problem dabei ist, dass viele Geschichten oder Autoren nicht ehrlich genug sind das zuzugeben, habe ich manchmal das Gefühl.

 

Ja - als wäre man damit ein minderwertiger Autor.
Dabei ist es doch besser, wenn man eine tolle Unterhaltungsgeschichte schreibt die einfach nur fesseln aber nichts wirklich bewegen soll, als wenn man krampfhaft versucht gesellschaftliche Missstände oder wasweißich anzuprangern und damit auf die Nase fällt.

 

Ganz meine Meinung ;)! Z.B. finde ich "Irrungen, Wirrungen" von Fontane ziemlich gut, obwohl eine Message außer "Ich unterhalte" nie gewollt oder gedacht war.

 

Als selbsternannter Schundschreiber behaupte ich, dass man auch in verpönte Literaturgenres sehr interessante, berührende Messages verpacken kann. Denken wir nur an Orwells "1984", das wegen seines SF-Charakters viel gescholten wurde, obwohl es nicht nur meiner geringen Meinung nach eines der erschütterndsten, mitreißendsten Bücher des letzten Jahrhunderts ist.
Besonders gerne verweise ich auf meinen Lieblingsautor Philip K. Dick, der oberflächlich betrachtet "nur" SF schrieb. Erst in den letzten Jahren (auch wegen der Verfilmungen) stieg die "seriöse" Kritik dahinter, welch großartiges Genie der Mann war.

Leider scheint es mir, als müsste man auch heute noch den moralischen Zeigefinger in den Arsch des Lesers stecken, um ihn aufzurütteln. Ich bevorzuge jedoch die subtilere Methode: Unter der rein unterhaltenden Oberfläche kann sich eine "Message" verbergen.

 

@ Ginny

Ja - als wäre man damit ein minderwertiger Autor.

Das mit dem "nur unterhalten" ist ja auch so 'ne Sache. Ich meine, wie oft lese ich hier eine (seitenlange, sehr metaphorische) Interpretationskritik auf 'ne Geschichte und am Ende heißt es: Und was hast Du Dir als Autor dabei gedacht? Und manchmal sagt der Autor: Eigentlich gar nichts. Ich wollte nur unterhalten. Und wie oft - in Himmels Namen - höre ich sowas wie; Dann hätte ich mir das Lesen Deiner Geschichte auch gleich sparen können! Wenn Du beim Schreiben nicht nachdenkst, dann... blablabla...

Es wird oft vorausgesetzt, daß man eine Message in 'ne Story packt. Man muß seine eigenen Geschichten interpretieren. Das ist Voraussetzung. Wenn man in ihnen nichts findet, was man interpretieren könnte, und man sagt ganz wahrheitsgemäß; ich habe mir nichts beim Schreiben gedacht, ist man verpönt und die Leser reagieren beleidigt.
Wie kommt das?

Griasle,
stephy

 

Das Schöne daran ist ja, dass "der oder die hat sich nichts dabei gedacht" völlig schwachsinnig ist, weil wenn man sich wirklich nichts dabei gedacht hätte, wäre die Geschichte nie geschrieben worden.
Jeder denkt sich was beim Schreiben.
Das Einzige, was ich nicht ab kann ist wenn jemand nur um des Schreibens Willen schreibt, sich Seitenlang einen ablabert, nur weil man eine Geschichte schreiben will. Ich finde immer zuerst kommt die Idee, dann die Geschichte. Ich habe den Fehler auch schonmal gemacht zu lesen in "Wind in meinem Haar" in Romantik. Furchtbare Geschichte, merke ich jetzt sogar selber.

Wenn eine gute Idee hinter einer geschichte steht und wenn sie nur ist, "ich möchte jetzt mal das und das schreiben", oder "mir ist gerade nach Lachen zu Mute", kann die Geschichte überhaupt nicht mehr richtig schlecht werden.
Die Schlimmsten Geschichten sich kurzum die ohne wirkliche Idee und von denen, muss ich leider öfter feststellen, gibt es auch hier nicht selten die eine oder andere (Meine mit eingeschlossen ;))
Gruß
Roman

 

Mit "hab mir nichts dabei gedacht" meinte ich eigentlich mehr dieses "Schreiben aus dem Bauch heraus"... Und das tun ja viele (will mich da nicht ausschließen)... ;)

Griasle,
stephy

 

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