Was ist neu

Was ist Mist und was ist genial?

Um hier die entscheidene Frage zu beantworten:
Genial ist, was auch in zwanzig Jahren noch gelesen werden kann und dieser Generation dann immer noch neue Dinge auffallen.
Das Genie an sich überlebt mindestens 100 Jahre.

;)

 

Schon, aber was ist wenn z. B. etwas, das heute genial ist in 20 Jahren Mist ist, oder umgekehrt? Kann das wirklich mit der Norm "Zeit" bestimmt werden oder liegt es letzendlich nicht doch nur im Auge des Betrachters?

 

Mist kann in Mode kommen (siehe Stuckrad-Barre), wird aber bald in Vergessenheit geraten. Exquisite Kunst kann in Vergessenheit geraten, wird aber irgendwann exhumiert und dann eine Renaissance erleben. Mist nicht.

 

Genial ist, was eine Epoche prägt. Etwa Shakespeare oder Goethe oder Fontane oder Brecht oder oder oder... Mist sind für mich Centromane.

 

Wobei es dann egal ist, welche Epoche es prägt ;)

"Bücher" (wobei es sich ja eigentlich um Klopapier zwischen zwei Blättern Karton handelt) von Bohlen, Feldbusch and Company gehört garantiert zu den Sachen, die nie eine Renaissance erleben werden. Hoffe ich zumindest.
Somit kommen wir der Sache ja schon auf die Spur....
Lg Papyrus

 

Ich kann dir da nicht ganz folgen. Kannst du das bitte etwas erläutern?
Gruß + Grüße Papyrus

 

Arminius übersieht in seiner künstlichen Differenzierung, dass Subkultur eben auch Kultur ist. Zuerst gesellschaftlich nicht anerkannt (Jazz, Rock'n Roll, moderne Malerei, Low-Budget-Movies oder der ewige unbedeutende Autor) wird sie von der Subgesellschaft genossen, oft in Ghettos, seien diese schwarz, arm (z.B. Studenten) oder auch nur der herrschenden Klasse nicht genehm, die natürlich bestimmt was Kunst ist (siehe "Negermusik" "entartete Kunst" oder die Kulturrevolution in China). Der Unterschied zwischen Kultur und Subkultur, lieber Arminius, liegt ergo allein im Grad ihrer sozialen Akzeptanz - was nun wirklich nichts mit ihrer Qualität zu tun hat. Ist die Subkultur gut, wird sie irgendwann Kultur.

 

P.S: Den "sonntäglichen Auftrag" sollte übrigens jeder Künstler empfinden. Berufung ist mir ein zu großes Wort.

 

@Papyrus

Ich denke, Arminius wollte jbk widersprechen:

Genial ist, was eine Epoche prägt. Etwa Shakespeare oder Goethe oder Fontane oder Brecht oder oder oder...
Und zwar vollkommen zu Recht, denn diese Aussage hält der Allgemeingültigkeitsprüfung nicht stand. Gegenbeweis:
Wieviele geniale Künstler kamen erst nach ihrem Tod groß raus, ohne ihre Epoche zu prägen?

 

"eine Epoche" sollte nicht mit "ihre Epoche" gleichgesetzt werden. Auswirkungen auf nachfolgende Epochen ist im unbestimmten Artikel inbegriffen.

 

Liegt das an der umfangreichen Löschaktion, daß ich die letzten eineinhalb Seiten nicht kapiere oder bin ich bloß zu doof? :)


@Uwe & die anderen, die auf den ersten beiden Seiten gepostet haben

Ich möchte mich dann doch für die "Metapherngeschichten" einsetzen, nicht zuletzt natürlich, weil ich selbige am liebsten schreibe.
Es gibt mMn zwei verschiedene Herangehensweisen in Bezug auf Kurzgeschichten - zum einen eine Fokusierung auf die Handlung und zum anderen eine Fokusierung auf die Bilder.
Ersteres entspricht dem gängigen, modernen Schema, das ja auch zB Uwes Metier ist. Wichtig ist hier hauptsächlich ein flüssiger Erzählstil und eine detailiert ausgestaltete Handlung ohne großartige Nebenschauplätze oder übertriebene Schilderungen. Meist versucht der Autor, einen im Kopf ablaufenden Film zu Papier zu bringen.

Letzteres geht mehr in Richtung Gothic Novel/ Romantik. Hier sind komplexe, verschachtelte, an sich schon unheimliche Sätze, geradezu wahnsinnige Metaphern und ausladende, fast unendlich anmutende Schilderungen das Salz in der Suppe. Besonders fällt auf, daß solche Erzählungen meist sehr handlungsarm sind. Ich vergleiche das gerne mit einer Gemäldegallerie - im Gegensatz zum oben erwähnten Film.
(zB lese ich gerade Maturins "Melmoth, der Wanderer", welches sogar Lovecraft zu gewaltig, weil mit unglaublichen Längen gesegnet war. Eine simple Liebeserklärung auf 50 Seiten ausgewalzt. DAS ist hart! :) )

Beide Sorten von Geschichte verbreiten auf ihre ganz eigene Art eine bestimmte Atmosphäre, die jedoch nur dann wirklich verstanden, oder besser gesagt, geliebt werden kann, wenn man der jeweiligen Erzählweise auch zugetan ist.
Wenn ich mir also lieber Bilder anschaue, anstatt ins Kino zu gehen, dann kann mir eine ausschweifende Schilderung eines einzigen Gegenstandes in all ihrer Monotonie durchaus gefallen.
Wenn ich hingegen Cineast bin und mich langweile, wenn nicht irgendwas passiert, so verhält es sich natürlich genau umgekehrt.

Dies gesagt, müssen wir auch erkennen, daß man denselben Gegenstand, nämlich die Kurzgeschichte, zumindest mit zweierlei Maß messen muß:
Es hat keinen Sinn, eine "Metaphergeschichte" damit zu kritiseren, daß ihr die Handlung fehlt. Gerade das ist ja der Kernpunkt der Geschichte. Mit einer solchen Anmerkung kann der Autor ja gar nichts anfangen - es läuft seiner Intention ja völlig entgegen.
Deswegen ist es nicht falsch - jedem Leser das seine - nur ist es unter dem Aspekt der konstruktiven Kritik absolut sinnlos, einem sprachlischen Gemälde zu unterstellen, es bewege sich darin nicht genug und nicht schnell genug. Es ist eben durch den gesetzten Rahmen eingeengt und um mehr Dynamik darin unterzubringen, müßte der Autor mehrere neue Bilder hinzufügen, die Gemäldegallerie also vergrößern und verschnellern, womit er dann beim Film angelangt wäre, also da, wo er überhaupt nicht hinwollte.

Umgekehrt macht es genauso wenig Sinn, einer der "typisch amerikanischen" Horrorgeschichten zu unterstellen, sie sei zu flüssig und habe nicht genug Kanten.

Kurz egsagt: Prinzipiell finde ich, daß eine Geschichte auch ohne Autorenintention überleben können muß - aber eine Kritik, die offensichtlich völlig an der vom Autor gewählten Erzählweise vorbeigeht, bringt keinen auch nur im geringsten weiter.
Nur, weil einer völlig überladene Metapherngeschichten schreibt, heißt das ja nicht, daß er es nicht anders könne.
So will ich eben einfach nur sagen, daß nicht grundsätzlich eine langsame, undynamische Geschichte mistiger ist als der übliche King-Klon. :)

 

@webmaster:

Wie gesagt, der erklärende und ermahnende Absatz folgt.
Bin umso gespannter, je öfter ich Kommentare wie diesen hier lesen muss.

Ich weiss, ich wollte mich raushalten und ignorieren..

 

@rainman, kannst Du bitte näher ausführen, was mit dem Kommentar nicht in Ordnung ist? :shy:

 

@häferl:

Meinst du das ernst?

Falls ja: Der Kommentar ist arrogant/aggressiv

Wenn Du ein Problem mit Kritik hast, lösche doch einfach den "Text" und Deinen Nick

persönlich beleidigend
Warum fragst Du, hast Du ein Problem? Und ich dachte, es sei nur ein Fehler...

und ignorant
Das Wort "Kanaldeckelloch" ist keines, war keines und wird nie eines sein, noch werden!
(dies nach einem Erklärungsversuch Woltos, den ich für durchaus nachvollziehbar halte, so denn der Wunsch vorhanden ist, zu verstehen)

 

Rainman, würde ich es einseitig betrachten, müßte ich Dir zustimmen. Aber wenn ich den vorangegangen Wortwechsel auch lese, finde ich es eigentlich angemessen. - Beide hätten den Ton eine Nuance netter wählen können... ;)

Davon abgesehen gibt es eben wirklich kein Kanaldeckelloch, dann wäre nämlich das Loch für den Deckel gemacht, es ist aber ein Kanal mit einem Kanaldeckel. Und mit dem "Sie" hat arminius auch Recht...

 

Das Kanaldeckelloch ist das Loch im Deckel, damit man ihn vom Kanalloch heben kann ;).

 

@häferl:

Aber wenn ich den vorangegangen Wortwechsel auch lese, finde ich es eigentlich angemessen.
Danke für den Vorwurf, einseitig zu sein. Tatsächlich habe ich aber den ganzen Thread gelesen und frage mich immer noch: An welcher Stelle hat Wolto denn Anlass für eine solche Antwort gegeben?

Dass Arminius mit manchem, was er kritisierte, recht hat, habe ich ausser bei der Sache mit dem Kanaldeckel nicht bestritten, noch möchte ich es.

 

Ich dachte immer, die sind dazu da, um Gerät reinzuhaken, um den anzuheben.
Wieder was gelernt.
*Notier*, *vergess wo Zettel liegt*.

Sorry, absolut OT.

 

Rainman, konkret habe ich

Du sollst doch nicht mit der Nase, sondern mit dem Verstand lesen…
gemeint.
Aber ich will hier weder gegen Wolto argumentieren, noch Dir Einseitigkeit unterstellen. - Man neigt einfach dazu, bei Leuten, die man länger kennt und/oder die einem sympathischer sind oder wie auch immer, über Dinge hinwegzusehen, die man bei solchen, bei denen man Fehler sucht, bereits ankreiden würde. - Hätte arminius das Zitierte gesagt, hätte man sich darüber aufgeregt. - arminius hat daher in meinen Augen (relativ) angemessen reagiert. "Relativ", weil die Aussage mit dem Löschen wirklich nicht hätte sein müssen, aber so beginnt ja fast jeder Streit: daß jeder noch ein Schäuflein drauflegt... ;)

Ich will da wirklich nur objektiv sein, wenn es nach Sympathie ginge, hätte ich das alles :rolleyes: nicht gesagt. :)

 

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